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Sinn oder Unsinn: Polfilter linear - zirkular?
Hallo Leute,
vielleicht kann einer mir leicht verständlich erklären, was der Unterschied zwischen einem linearen und einem zirkularen Polfilter ist? Die Funktion eines (linearen) Polfilters ist mir klar. Aber was ist ein zirkularer Polfilter? Über anschauliche Beispiele freue ich mich auch. Danke für Eure Hilfe. |
Kurz und ohne die technischen Grundlagen zu erklären (das kann ich so spontan auch nicht): für eine (D)SLR brauchst du zirkulare Filter, weil deren AF- und Belichtungsmessyteme auf polarisiertes Licht angewiesen sind und durch ein lineares Filter gestört werden könnten, für eine Kompaktkamera ohne Prismen usw. reicht die günstigere lineare Variante. Mit einem zirkularen Filter bist du immer auf der sicheren Seite, es kostet aber auch mehr.
Die Wirkung der beiden Filtertypen auf die Bildergebnisse ist gleich, zirkulare Filter sind jedoch aufwändiger zu fertigen und daher teurer. |
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BTW: Gut erklärt sind die Unterscheide auf der Wikipedia-Seite. Tobi |
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Wenn ein Messsystem z.B. unter dem Spiegel angebracht ist, funktioniert das nur, wenn der Spiegel an der entsprechenden Stelle durchlässig ist. Das führt in der Regel dazu, dass das Licht durch den Spiegel polarisiert wird. Wenn man jetzt ein lineares Polfilter einsetzt, kann das dazu führen, dass wenig bis gar kein Licht mehr beim Messystem ankommt (90-Grad-Stellung zum Spiegel). Auf diese geringere Lichtmenge ist das System aber nicht geeicht. Das Ergebnis sind falsche Werte. Ist das Messystem anders ausgelegt, z.B. durch ein Vorhangsystem wie bei den OM 2-Systemen, wird es durch einen linearen Polfilter nicht irritiert. Beim zirkularen Polfilter gibt es dieses Problem nicht, weil auch zwei hintereinanderliegende Filter das Licht immer zirkular durchlassen. |
Man, nun seid doch nicht so kleinlich! Erstens schrieb ich "könnte", zweitens gilt das gesagte AFAIK für jede aktuelle (D)SLR. OM-System schön und gut, aber wen interessiert das hier? Die KoMis haben den halbdurchlässigen Spiegel, also braucht's dafür auch zirkulare Filter - die kompakten kommen wie gesagt mit den linearen Filtern aus, mehr braucht man so auf die Schnelle eigentlich nicht zu wissen.
Aber demnächst werde ich versuchen, bei jeder Antwort erst alle möglichen Ausnahmen zu recherchieren und trotz Zeitdruck irgendwie in der Antwort unterbringen - das hilft zwar keinem weiter und verwirrt Fragesteller möglicherweise zusätzlich, macht aber Eindruck. Nix für Ungut, aber man kann's auch übertreiben. |
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Oder um es etwas ausführlicher zu sagen: Für die 7D ist ein linearer Polfilter ausreichend. Bei einem Neukauf würde ich dennoch, wegen des geringen Preisunterschiedes und des doch recht hohen Gesamtpreises, zu einem zirkularen greifen. Tobi |
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Tobi |
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Zu dem anderen Punkt: gerade einfache oder ältere Filter müssen nicht immer korrekt beschriftet oder vom Verkäufer beschrieben sein, aber man kann leicht zwischen linearen und zirkularen Filtern unterscheiden: lineare Filter zeigen beidseitig eine gleich starke Wirkung, zirkulare Filter tun das nicht (also einfach mal durch beide Seiten des Filters auf eine spiegelnde, nicht metallische Fläche schauen und drehen). Solltest du durch diesen Test herausfinden, daß du die ganze Zeit problemlos an der 7D ein lineares Filter verwendet hast: Glückwunsch, bzw. Glück gehabt würde ich sagen, eine Empfehlung für andere solltest du daraus aber nicht ableiten, weil das definitiv nicht empfehlenswert ist. |
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Tobi |
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Wenn schon kleinlich, dann richtig ;) |
Also, ich will da keinen großen Streit jetzt provozieren, aber ich dachte auch immer, dass die DSLR´s probleme mit linearen Polfiltern haben können. Nachdem ich mir aber aus versehen einen Linearen in der Bucht ersteigert habe (hab mich erst gewundert, wieso er so günstig war. Naja, wer lesen kann ist klar im Vorteil und man sollte immer erst lesen und dann mitbieten) muss ich sagen, dass meine D7D keine Probleme mit dem Filter hat. Weder mit dem AF noch mit der Belichtungsmessung. Sie funktioniert wie mit genauso gut wie ohne.
Gruß, Peter Ro. |
Bei mir gehts auch mit dem Linearen
Da ich noch so ein (ur)altes lineares Polfilter mit 72 Durchmesser habe und weil ich das nur selten für das 200er brauche, habe ich mir kein zirkulares Polfilter in dieser Größe angeschafft (ist ganz schön teuer). Also benutzte ich immer mal wieder das Lineare und hatte eigentlich keine merkbaren Probleme damit. Manchmal allerdings meinte ich festzustellen, daß der Autofokus mit diesem Filter schlechter arbeitet. Eindeutige Belichtungsfehler gab es aber noch nicht. Ich fotografiere mit 5D und 7D.
Eure 7D-Neuling (demnächst hoffentlich bald A100-Anfängerin) |
Re: Bei mir gehts auch mit dem Linearen
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Re: Bei mir gehts auch mit dem Linearen
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Tobi |
Schlechterer AF mit Linear-Polfilter
Inzwischen habe ich mich bei einem Filterhersteller schlau zu machen versucht. Wenn ich alles richtig verstanden habe, behindert der allgemeine Lichtverlust den Autofokus nur dann, wenn man dadurch in die Nähe der Empfindlichkeitsgrenzen gerät, es also schon recht dunkel ist. Wegen des Zusammenwirkens vom linearen Polarisationsfilter und den polarisierenden Durchgängen bis zum AF-Meßsystem (teilduchlässiger Spiegel u.a.) passieren aber je nach Motiv und Stellung des Polfilters zum Teil drastische Verdunklungen der Teilbilder im AF-Sensor. Das würde auch erklären, warum bei mir der AF-Leistungsabfall scheinbar total zufällig zu beobachten ist, oft eben auch bei hellen Motiven.
7D-Neuling |
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