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Wehmut ...
... überkam mich beim stöbern in den MINOLTA FotoSpiegel - Ausgaben anno 1985 betreffend der Einführung der AF-Spiegelreflex. Die Artikel, die sich mit der 9000AF und dem ganzen Zubehör beschäftigten. Ein paar Bilder zum Thema "Produktion der AFs ..." und "Prototypen 7000AF" ...", erste Praxisberichte von Profi-Fotografen "mit der 9000AF bei der Rallye...", "Fototipps Blitz mit Rest-Umgebungslicht...". Und die Produtionszahlen incl. der Nicht-AFs. MINOLTA musste Sonderschichten einlegen, um den Ansturm bewältigen zu können. Die Konkurrenz konnte erst zwei Jahre später gegenhalten.
Es ist traurig zu sehen, wie's nun um MINOLTA steht. Gruß |
Ja 1985-87 stand Minolta auf dem Zenit. Es ist schon erstaunlich, was da alles neu herauskam ohne das Kompromisse bei der Qualität gemacht werden mußten. Von da an ging's allerdings systematisch bergab bis zum Exitus.
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Geht mir auch so... :cry: Ich habe aber schon einige schöne Devotionalien zusammengetragen.
Die xi-Reihe war schon der Anfang des Abstieges, ab da sind sie nur noch hinterhergehechelt. Die Minolta-WL-Technik war sicher noch mal ein Ausrufezeichen, inzwischen ist aber selbst die nicht mehr state-of-the-art für digital (Vorblitzproblematik) |
An die Xi´s kann ich mich auch noch gut erinnern. Oder die Chip-Karten. ;)
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Zitat:
Gruß |
Hallo Ihr Nostalgiker; ;)
erzählt einem Neuling doch mal kurz und knapp warum das Schiff strandete. Ich bin erst vor drei Jahren in die SLR bzw. DSLR mit der Canon 300D eigestiegen. Damals war Canon halt der günstigste. LG, Rainer |
Gerne Rainer, aber das dauert ein bisschen....
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Zitat:
LG, Rainer |
Zitat:
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:crazy: Jetzt hab auch ich es verstanden!
Es dauert nicht es mir zu erzählen, sondern es dauert bis Du es mir erzählst!! Manchmal brauche ich etwas länger, Rainer |
nostalgie
... und erst die SRT 101, XM, ...
das waren Zeiten, ohne Probleme beim Service!! |
weil quasi nix kaputt ging...
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Für Rainer:
Minolta war mal eine hochinnovative Kameraschmiede. Es gab eine eigene Linsenproduktion wo optische Gläser feinster Qualität hergsestellt wurden und eine gute Entwicklungsabteilung. Deswegen gelang es Minolta mit der Minolta AF 7000 die gesamt Konkurrenz zu schocken, denn es war die erste Spiegelreflexkamera der Welt mit Autofokus, die in Serie produziert wurde. Die Konkurrenten zogen nach und Minolta brachte nach drei Jahren die X000i - Baureihe. Hier kamen aber keine Bahnbrechenden Neuerungen, sondern die Funktionen wurden verfeinert, verbessert, ausgebaut (schneller, mehr AF-Felder). Die große Neuerung waren die Chip-Karten. Man konnte der Cam bestimmte "Kärtchen" einverleiben, mit denen dann bestimmte Sonderfunktionen oder Programme ausgeführt werden konnten. Für viele Anwender war die Einführung des chip-Karten-Systems der entscheidende Schritt in die falsche Richtung. Weitere drei Jahre später kam dann die xi-Baureihe. "xi" wie eXpert Intelligence. Die Bahnbrechende Innovation war die Einführung des motorischen Zooms. Für viele eine Neuerung um der Neuerung willen, es musste halt was her. Es waren interessante Ansätze, aber letztlich an der Praxis vorbei, zumal das motorische Gezoome mit einem hohen Preis erkauft wird, nämlich mit dem Wegfall eines echten manuellen Fokus (vielmehr werden die xi-Linsen auch im MF über einen Motor fokussiert quasi by-wire wie an den großen dimages), das war wohl technisch nicht anders zu machen. Spätestens mit der Xi-Baureihe (vielleicht auch eXtem Indisponiert) haben sich die Profis von Minolta in den weitesten Teilen verabschiedet und sind zu Konkurrenz von Nikon abgewandert, Minolta wurde überwiegend zu einer Marke für Amateure, also ein gewaltiger Imageverlust. Immerhin verdanken wir der xi-Zeit das einzige echte Minolta-Suppenzoom, das gar nicht so schlecht ist, wenn man mit den "Eigentümlichkeiten" leben kann. In dieser Nische der gehobenen Amateure konnte man sich dann ganz gut behaupten, verabschiedete sich wieder an dem völlig am Markt vorbei gelaufenen xi-Konzept, bliebe aber weiter bei den Chipkarten bei der neuen si-Reihe. Die Cams waren wieder ein STück "normaler" als die xi-Apparate und brachten wirklich schöne gute SLR wie die 700si oder die 800si. Zu richtig großer Form lief Minolta dann beim letzten großen Modellwechsel auf. Die Dynax 9 war eine "panzerfeste" hervorragende Kamera, durchaus wieder auf voller Augenhöhe mit den Bewerbern und mit professionellem Anspruch. Die Dynax 7 setzte hier noch einen drauf, mit verbesserten AF-System und noch etwas modernerem Innenleben. Die Profis kamen aber nicht in hellen Scharen zu Minolta zurück. Vielmehr kostete der Einstieg in den Digital-Sektor unglaubliche Entwicklungsmittel und Schlüsseltechnik (Sensoren, LCDs) mussten zugekauft werden. Die Verkaufszahlen der analog-Sparte gingen derweil rasend nahe null. Leider wurde die Notwendigkeit eine digitale SLR modernen Zuschnittes zu bringen viel zu spät erkannt. Das Marketing setzte lange Zeit darauf, mit der großen Dimage-Baureihe eine alternative zu haben. Viele glaubten auch, dass Minolta schlicht schon die wirtschaftliche Kraft fehlte die Dynax 7d zuendezuentwickeln. Auch kamen längst keine neuen Objektive mehr in Eigenentwicklung auf den Markt, sondern es wurden Edel-Tamrons verkauft. Erst als Konica als finanzstarker Partner einstieg bekam die DSLR-Sache endlich Fahrt. Letztlich war es aber offenbar zu spät. Mit den kompakten Digis war aufgrund des Preiskrieges in diesem Segment immer weniger Geld zu verdienen, im SLR-Bereih hatte man sich zu spät positioniert. Es fällt auf, dass die D5d als "Massenmarkt-DSLR" auch erst auf den Markt kam, nachdem damals noch "lose strategische Partnerschaft" mit Sony bekannt wurde. Heute ist Minolta Geschichte. Eine Marke mit guten Ansätzen, revolutionäeren Neuerungen aber wohl schon immer mit einem schwachen Marketing. Der AS als letzte große Innovation konnte MInolta nicht retten. Das ist jetzt alles gnadenlos vereinfacht und persönlich eingefärbt und erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, historische Korrektheit oder sontwas. PETER |
Danke Peter!
Jetzt weiß ich auch warum ein Freund in Nürnberg die Nase rümpfte als ich mir eine Canon 300D kaufte. Er langte kurze Zeit später bei einer Pentax IST zu und brummelte was von Pentax und das er schon zu analogen Zeiten was richtiges kaufte. Erst als ich vor kurzem zur D7D umstieg zollte er mir Respekt und brummelte wieder was von "damals kauften die richtigen Kenner nur Pentax oder Minolta"... Nun ich bin mit meiner Kamera bestens zufrieden, und das ist ja wohl die Hauptsache. Wenn ich jetzt noch ein schönes Sony (tschuldigung :oops: ) 10-20mm 3.5 für 400,-- Euro bekäme, wäre ich restlos ausgerüstet. LG, Rainer |
ja, da kann man eine menge firmen aufzählen die mal ganz vorne waren, und jetzt im komma liegen!
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(Ich konnte nicht anders :oops: ) Gruß: Hansevogel |
Für alle, die ihrer Wehmut noch ein bisschen nachhelfen wollen:
hier bei minoltaphotoworld kann man sich noch seine Traumkombis, zumindest aus Fotos, zusammenstellen. :top: Einfach auf der linken Seite Produktgruppen und danach Produkte auswählen und schon kommen viele schöne Bilder. Da sieht man dann, was einem noch alles fehlt.. :cry: |
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gruß |
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Bremen ist KonicaMinolta, und ich würde mir an Stelle von Sony auch sehr gut überlegen, ob ich das übernehmen würde, auch wenn wir hier das natürlich gerne anders sehen würden!
Außerdem hat Sony bereits einen anderen Servicepartner für seine Digitalkameras, warum also einen weiteren dazunehmen? So schwierig ist das auch nicht, das Personal braucht ein bis max. zwei Wochen, um eingelernt zu sein! (Spezielle Sonderfälle mal ausgenommen, aber dafür reichen auch zwei qualifizierte Mitarbeiter) |
da mache ich mir keine sorgen, das entscheidende wird sein mit welcher einstellung ( Philosophie ) sony den service führen will. da sehe ich eher so manches problem. :shock:
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