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PeterTV 30.05.2006 23:31

Minolta AF 50mm f1.4 und Konverter
 
Hallo,

ich habe bei meinen Porträtfotos festgestellt, dass mein MAF 50mm trotz des crop-Faktors von 1,5 noch unangenehme Eigenschaften eines Objektivs mit zu kurzer Brennweite zeigt. (Knubbelnase) Deshalb überlege ich zusätzlich einen Konverter (1,4 oder 1,5) zu verwenden.

Funktioniert das MAF 50mm f1,4 mit einem Konverter und auf welche negativen Nebenwirkungen muss ich mich einstellen.

Welchen Konverter könnt ihr mir empfehlen?

Jens N. 30.05.2006 23:34

Re: Minolta AF 50mm f1.4 und Konverter
 
Also mein 50mm /1,4 (neue Version) funktioniert nicht mit meinem 1,4x Konverter (Kenko/Soligor etc. Pro), weil der Konverter rein mechanisch nicht an das Objektiv passt: die Hinterlinse des Objektivs kollidiert bei unendlich-Einstellung mit dem Konverter. Ich wollte immer nochmal den Oly Tcon-17 ausprobieren, am 135mm /2,8 macht der sich ganz gut und er kostet keine Blendenstufe.

ManniC 30.05.2006 23:35

Mal so zwischendurch bemerkt: Ich bin bekennender Konverterhasser - aber jüngst habe ich den Olympus TCON 17 VOR mein 1,4/50 geschraubt und bin begeistert.

PeterTV 01.06.2006 17:25

Hallo Jens und Manni,

Danke für den Hinweis ich werde mich einmal damit auseinandersetzen. Ich habe nur noch eine Frage. Wieso verliere ich keine Blende. Die Blende ist das Verhältnis zwischen der Brennweite und dem Durchmesser im optischen Zentrum. (Verzeiht mir meine unbedarfte Ausdrucksweise). Wenn ich die Brennweite verlängere verändere ich den Durchmesser nicht. Demnach müsste es eigentlich unabhängig davon sein ob ich einen Konverter vor oder hinter das Objektiv schraube oder liege ich falsch?

Sunny 01.06.2006 17:33

Mein 50/1,4 und 50/1,7 funktionieren mit dem Soligor Tele-Converter 1,7x C/D4 AF

Jens N. 01.06.2006 18:38

@Peter: Die Lichtstärke ergibt sich -vereinfacht gesagt- aus dem Durchmesser der Frontlinse und der Brennweite eines Objektivs. Bei Konvertern, die man vor die Frontlinse des Objektivs schraubt, verliert man -in der Regel- keine Lichtstärke, weil die Frontlinse des Konverters entsprechend größer ist, er sammelt mehr Licht (besser wird die Lichtstärke dadurch aber auch nicht, die Lichtstärke des Grundobjektivs bleibt ein limitierender Faktor) - wäre es anders, würde er vignettieren, hiervor schützt uns aber an unseren Kameras meist der cropfaktor. Die Lichtverluste durch das zusätzliche Glas des Konverters sind dabei meiner Erfahrung nach zu vernachlässigen. Beim typischen (D)SLR Konverter verlängerst du hingegen die Brennweite, ohne die Frontlinse zu vergrößern und verlierst deshalb an Lichtstärke.

Beachte: beim Vorschraubkonverter wird die Nahgrenze verlängert, bei einem normalen Konverter nicht - wenn es also um maximale Vergrößerung (oder auch minimale Schärfentiefe) geht, kann die Bilanz mit dem Vorschraubkonverter daher sogar negativ ausfallen.

Justus 01.06.2006 19:00

Zitat:

Zitat von Sunny
Mein 50/1,4 und 50/1,7 funktionieren mit dem Soligor Tele-Converter 1,7x C/D4 AF

Wozu braucht man zwei 50er? :shock: Sammler?

Sunny 01.06.2006 19:13

Zitat:

Zitat von Justus
Zitat:

Zitat von Sunny
Mein 50/1,4 und 50/1,7 funktionieren mit dem Soligor Tele-Converter 1,7x C/D4 AF

Wozu braucht man zwei 50er? :shock: Sammler?

Nein,

eines habe ich gekauft und das andere geschenkt bekommen :top:

harumpel 01.06.2006 20:56

@PeterTV

Ich habe ein MAF 50/1.4 und es funktioniert wunderbar mit dem Tamron 1.4x Konverter. Knubbelnase o.Ä. konnte ich bis jetzt nicht feststellen. Dabei hat das 50/1.4 laut photodo geringfügige Verzeichnungen, das 50/1.7 hat dagegen übrigens gar keine.

Jens N. 01.06.2006 21:22

Zitat:

Zitat von harumpel
Knubbelnase o.Ä. konnte ich bis jetzt nicht feststellen. Dabei hat das 50/1.4 laut photodo geringfügige Verzeichnungen, das 50/1.7 hat dagegen übrigens gar keine.

Die erwähnte "Knubbelnase" hat auch nichts mit Verzeichnungen zu tun, jedenfalls nicht in dem Sinne, daß sie durch Kissen- oder Tonnenförmige Verzerrungen des Objektivs entstehen (50 mm Objektive haben auch eigentlich keinerlei erwähnenswerten Verzeichnungen, keine Ahnung wie Photodo auf diesen Wert kommt).

Nein, sie entstehen aus der Perspektive: je näher man an eine Person herangeht, desto stärker werden die Proportionen hervorgehoben, Gesichter können dann merkwürdig verzerrt wirken. Deshalb benutzt man für Portraits üblicherweise eher längere Brennweiten, das wirkt schmeichelhafter. Viele Leute halten eine Brennweite von 50 mm (auch trotz crop) für zu kurz, ich denke das meinte Peter. Statt eines Konverters könnte man auch einfach etwas mehr Abstand halten und einen Ausschnitt nehmen (wenn's die gewünschte Druckgröße zulässt). Oder gleich ein 85mm /1,4 kaufen ;) Ich nehme für sowas gerne mein 90er Makro oder sogar das 135er.

harumpel 01.06.2006 21:37

@Jens N.

Danke für die Erklärung, jetzt verstehe ich worum es geht. Dann gibt es also immer diese perspektivischen Verzeichnungen, nur konvergieren die mit steigender Brennweite gegen Null, richtig?

Ehrlich gesagt kann ich beim 50er trotzdem ob mit oder ohne Konverter keine Verzeichnungen feststellen.

Ach ja, was ich noch nicht rausgefunden habe: Wie ist das mit der eingestellten Blende in Verbindung mit dem Konverter? Bei mir ist die größte Blende trotz Konverter 1.4, müßte die nicht kleiner sein?

-TM- 01.06.2006 21:45

Kommt drauf an, ob der Konverter die Kommunikation mit dem Objektiv 1:1 durchlässt, oder ob er sich einklinkt und die Blendenwerte korrigiert.
Bei Dir schein ersteres der Fall zu sein...

Jens N. 01.06.2006 21:45

Zitat:

Zitat von harumpel
@Jens N.

Danke für die Erklärung, jetzt verstehe ich worum es geht. Dann gibt es also immer diese perspektivischen Verzeichnungen, nur konvergieren die mit steigender Brennweite gegen Null, richtig?

Ja, so in etwa (eigentlich hat es mehr mit dem Abstand als der Brennweite zu tun, aber der Abstand ergibt sich halt durch die Brennweite und den gewünschten Ausschnitt). Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte, schau dir mal hier die beiden Beispiele von "Weddy" an, die finde ich sehr anschaulich: Klick

Zitat:

Ehrlich gesagt kann ich beim 50er trotzdem ob mit oder ohne Konverter keine Verzeichnungen feststellen.
Das meine ich ja: 50mm Objektive verzeichnen üblicherweise nicht! Bei Photodo lese ich zum 50mm /1,4 was von 1,59% distorsions, das muß ein Fehler sein.

Zitat:

Ach ja, was ich noch nicht rausgefunden habe: Wie ist das mit der eingestellten Blende in Verbindung mit dem Konverter? Bei mir ist die größte Blende trotz Konverter 1.4, müßte die nicht kleiner sein?
Die ist kleiner, sie wird nur falsch angezeigt. Das Problem gibt es leider mit sehr vielen Konvertern: die durch den Konverter geänderten Daten zu Brennweite und Blende werden nicht richtig übertragen und stehen dann auch nicht korrekt in den EXIFs. Schau mal nach, wahrscheinlich wird auch immer die gleiche Brennweite angezeigt, egal ob mit oder ohne Konverter.

kassandro 02.06.2006 06:30

Ich hab vor einiger Zeit das 50mm/1.7 Objektiv mit dem ACW-100 Weitwinkelkonverter (für A1|A2|A200) probiert. Beide haben ein 49mm Gewinde. An meiner A200 funktioniert dieser Konverter exzellent und scheint sogar die Lichtstärke um eine drittel oder eine halbe Blendenstufe zu verbessern. Mit dem 50mm Objektiv sind die Resultate aber ziemlich mies: Erst ab Blende 8 einigermaßen scharf und bei Offenblende absolut unbrauchbar.

LensView 02.06.2006 07:41

Zitat:

Zitat von kassandro
Ich hab vor einiger Zeit das 50mm/1.7 Objektiv mit dem ACW-100 Weitwinkelkonverter (für A1|A2|A200) probiert. Beide haben ein 49mm Gewinde. An meiner A200 funktioniert dieser Konverter exzellent und scheint sogar die Lichtstärke um eine drittel oder eine halbe Blendenstufe zu verbessern. Mit dem 50mm Objektiv sind die Resultate aber ziemlich mies: Erst ab Blende 8 einigermaßen scharf und bei Offenblende absolut unbrauchbar.

Das ist eigentlich logisch. Eine gute Vorsatz-Linse ist normalerweise für ein bestimmtes Objektiv berechnet (nicht eine bestimmte Brennweite, sondern wirklich ein bestimmtes Objektiv). Das kommt daher dass das Objektiv plus Vorsatz eigentlich als neues Objektiv mit mehr Linsen zu sehen ist. Da muss alles aufeinander abgestimmt sein um das Optimum an Qualität zu erhalten. Es funktioniert auch an anderen Linsen, dann aber nicht mehr optimal.

kassandro 02.06.2006 07:49

Zitat:

Zitat von LensView
Zitat:

Zitat von kassandro
Ich hab vor einiger Zeit das 50mm/1.7 Objektiv mit dem ACW-100 Weitwinkelkonverter (für A1|A2|A200) probiert. Beide haben ein 49mm Gewinde. An meiner A200 funktioniert dieser Konverter exzellent und scheint sogar die Lichtstärke um eine drittel oder eine halbe Blendenstufe zu verbessern. Mit dem 50mm Objektiv sind die Resultate aber ziemlich mies: Erst ab Blende 8 einigermaßen scharf und bei Offenblende absolut unbrauchbar.

Das ist eigentlich logisch. Eine gute Vorsatz-Linse ist normalerweise für ein bestimmtes Objektiv berechnet (nicht eine bestimmte Brennweite, sondern wirklich ein bestimmtes Objektiv). Das kommt daher dass das Objektiv plus Vorsatz eigentlich als neues Objektiv mit mehr Linsen zu sehen ist. Da muss alles aufeinander abgestimmt sein um das Optimum an Qualität zu erhalten. Es funktioniert auch an anderen Linsen, dann aber nicht mehr optimal.

Ganz so ist es auch nicht. Vorsatztelekonverter wie der TCON17 funktionieren ganz gut (siehe obigen Beitrag von Manni und Jens) solange die Brennweite nicht zu groß ist.

Jens N. 02.06.2006 13:02

Zitat:

Zitat von kassandro
An meiner A200 funktioniert dieser Konverter exzellent und scheint sogar die Lichtstärke um eine drittel oder eine halbe Blendenstufe zu verbessern.

Nein, das ist unmöglich. Es ist aber meist leicht zu erklären, wie dieser Eindruck entsteht: du nimmst mit einem WW-Konverter einen größeren Bildausschnitt auf, oft nehmen dadurch helle Bereiche (der Himmel z.B.) eine größere Fläche auf dem Bild ein -> man kann/muß kürzer belichten. Wenn du den Bildausschnitt dem ohne Konverter aufgenommenen Bild anpasst oder eine vollkommen homogen beleuchtete Fläche fotografierst, wirst du sehen, daß sich die Lichtstärke nicht ändert.

Man muß sich das wie eine Kaskade aus Trichtern oder hintereinander stehenden Türen vorstellen: auch wenn man ganz am Anfang einen größeren Durchlass anbaut, bleibt das letzte Glied der Kette der begrenzende Faktor.

Zitat:

Mit dem 50mm Objektiv sind die Resultate aber ziemlich mies: Erst ab Blende 8 einigermaßen scharf und bei Offenblende absolut unbrauchbar.
Das war zu erwarten: mit WW-Konvertern an KB-Objektiven habe ich auch keine guten Erfahrungen gemacht und auch der Tcon-17 funktioniert nicht mit allen Objektiven gleich gut.

PeterTV 02.06.2006 19:42

Hallo,

Danke für Eure Antworten. Ich bin jetzt deutlich schlauer. :top:

Ich hab allerdings noch eine Frage an Jens hinsichtlich Blende. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Blende das Verhältnis von Brennweite und dem Durchmesser der Öffnung der Blendenlamellen ist. Dies erscheint mir auch logisch, da die Blende ja sonst ein fester Wert wäre und sich nicht verstellen ließe. Die Öffnung der Frontlinse spielt dann jedoch keine Rolle für die Blendenberechnung und es müsste wieder egal sein, ob ich den Konverter vor oder hinter das Objektiv schraube.

Allerdings erscheint es mir ebenso logisch, dass mit zunehmenden Durchmesser der Frontlinse die Menge gesammelte Licht ebenfalls zunimmt.

Ich halte nun folgendes für warscheinlich. Durch die Brennweitenverlängerung vor dem Objektiv nimmt die mathematisch ermittelte Blende ab. Dies wird jedoch durch die größer Lichtmenge die vom Vorsatzkonverter in das Objektiv projeziertes Licht wieder kompensiert.

Danke für die Klarstellung des Sachverhalts.

Jens N. 02.06.2006 22:02

Zitat:

Zitat von PeterTV
Ich hab allerdings noch eine Frage an Jens hinsichtlich Blende. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Blende das Verhältnis von Brennweite und dem Durchmesser der Öffnung der Blendenlamellen ist.

So ist es ja auch. Aber wir reden hier ja von Lichtstärke, also der maximalen Blendenöffnung. Wenn du mal in ein Objektiv schaust, das an deine Kamera montiert ist (in dem Zustand ist die Blende offen), wirst du die Blendenlamellen üblicherweise nicht oder kaum sehen - die Frontlinse (und natürlich auch der restliche Aufbau des Objektivs) wird sozusagen zur Blende, zum limitierenden Faktor für die Lichtstärke.


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