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-   -   Stativ mit Dosenlibelle - Wie waagrecht einrichten? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=2215)

blondl 29.11.2003 11:24

Stativ mit Dosenlibelle - Wie waagrecht einrichten?
 
Ich hab' da eine ganz grundlegende Frage.

Mein Stativ hat an der Schulter eine Dosenlibelle. Wie bekomme ich damit die Schulter und somit den Kopf waagrecht?
Meine Idee dazu war das ich die Dose zuerst in der Winkelhalbierenden von 2 Beinen ausrichte, dann so einreichte das die Blase senkrecht zum Kreis sich befindet und dann mit dem dritten Bein die Blase in den Kreis bringe. Dies hierher funktioniert es auch wunderbar. Nur wenn ich jetzt den Test mache und die Schulte im Stativ um 100 Gon verdrehe wandert die Blase wieder aus...

Es ist zu aus der Haut fahren, ich kriegs nicht hin!

Habt ihr Ideen wie ich das jetzt wirklich waagrecht hinbekomme? Und zwar nicht nur für ein Bild sondern für ein Panorama, also so das ich der Kopf dann waagrecht verdrehn läßt.

Klaus Bratz 29.11.2003 11:44

Hallo,
ich fürchte, das wird so nicht gehen. Die Stativlibelle kann dir höchstens anzeigen, daß das Staiv nicht ausnivelliert ist. Es wäre sinnvoll - und leider auch teuer - auf das Stativ einen "Nivellierkopf" (z.B. Linhof) zu montieren und darauf die Kamera. Dazu eine kleine Libelle (z.B. von Hama) und dann ausnivellieren.
Gegen weiteres Geld gibt/gab(?) es dann noch eine "Panoramascheibe" (z.B. von Minolta) die ebenfalls eine Libelle hat, die aber auch auf einen Nivellierkopf angewiesen ist. Dafür hat sie dann Rasten für gleichmäßige Panoramaaufnahmen.

Als preiswertere Behelfslösung bietet sich ein Kugelkoptaufsatz mit(!) Drehscheibe an.

Gruß
Klaus

WinSoft 29.11.2003 12:19

Hallo blondl,
Möglichkeiten:
- Novoflex Panorama-Platte mit Wasserwaage und Rasten (auf Wunsch poste ich Abbildung) auf Kugelkopf/Nivellierkopf. Mit ihr sorgfältig ausrichten.
- Hama-Libelle auf dem Blitzschuh der D7xx/A1 (benötigt noch einen Standard-Adaper "Hot-Shoe Adaptor III for Minolta Dynax"). Auf Wunsch poste ich Abbildung.
- Vermessungslibelle (ca. 25 mm Ø) direkt auf Stativkopf/Nivellierkopf setzen.
- Linhof/Berlebach-Stativ mit integriertem Nivellierkopf/Kugelkalotte. Auf Wunsch poste ich Abbildung.

blondl 29.11.2003 13:26

Hallo Klaus und WinSoft,

ich denke das mit der drehbaren Stativschulter dies doch auch möglich sein sollte. Wenn meine geometrischen und vermessungstechnischen Erinnerungen mich nicht im Stich lassen, muß es funktionieren eine Ebene mit 2 Freiheitsgraden um einen Kipppunkt mit 2 senkrecht aufeinanderstehende Messungen waagrecht einzurichten.
Die Frage der Genauigkeit stelle ich mir mit der Dosenlibelle sowieso nicht, für die Feineinstellung hat der Kopf selbst hat auch eine Libelle.
Das die ganze Prozedur sehr aufwenig ist, da ja die waagrechte Ausrichtung nur über die Beinlängenverstellung erreichbar ist, ist klar.
Nötig ist das eigentlich nur bei Panoramas, für Einzelbilder reicht eine
einfache Ausrichtung schon meist aus.

Wenn ich mir die vermessungstechnischen Geräte (Nivelliere) hier ansehe, tun die doch auch nichts anderes, als über 3 Rädelschrauben die Rotationsebene zu nivellieren. Die 3 Schrauben sind doch mit den Stativbeinen vergleichbar in ihrer Funktion.

Liege ich den so falsch mit meinen Gedankengang???

Hier ist das Stativ zu sehen und hier der Kopf.

WinSoft 29.11.2003 13:48

Hallo blondl,
mir erscheint eine große Dosenlibelle aus der Vermessung bei Ihrem Equipment das einfachste Mittel zur Ausrichtung sein. So richte ich auch meine Stative für exakt senkrechte Reproduktionen ein. Sie müssen lediglich die bei Panoramen endgültig immer horizontal bleiben sollende Auflagedrehfläche (Stativkopf oder Panoramakopf oder Kugelkopf, etc.) festlegen. Dann die Doesenlibelle auf diese Fläche setzen und das Ganze ausrichten.

Ihr Verfahren mit den beiden gegeneinander um 90° versetzten Tests in der Ebene mit zwei Freiheitsgraden sind genau richtig. So mache ich es auch.

blondl 29.11.2003 13:59

Hallo WinSoft,

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie ein Photo der Dosenlibelle (in Action) posten könnten und vielleicht auch noch eine Bezugsquelle dazu?

Aber ich versteh' noch immer nicht, warum ich eine dritte Libelle brauchen...?

Klaus Bratz 29.11.2003 15:47

Hallo blondl,
ich kann dir aus Zeitgründen im Augenblick keine Fotos liefern; aber beim Betrachten deiner Links kam mir der Gedanke, daß das Problem in dem Neigekopf selber liegt. Er ist ja im oberen Teil, wenn ich das richtig sehe, in zwei Ebenen kipp- und neigbar. Sicher hast du alle Skalen auf Null justiert, wahrscheinlich sogar gerastet - aber was ist, wenn da winzige Ungenauigkeiten versteckt sind, die sich zeigen , wenn du nach dem Justieren DREHST?! Du schreibst, daß dann die Libelle auswandert. Kannst du dem mal nachgehen?

Andererseits: das Material sieht doch sehr! vertrauenerweckend aus.

Gruß
Klaus

blondl 29.11.2003 15:51

Hallo Klaus,

nein, nein, das Problem beginnt schon an der Stativschulter selbst. Da die Stativschulter schon selbst drehbar ist, war mein Idee eben diese, daß ich schon die Schulter in die Waagrechte bringe und dann erst den Kopf samt Kamera aufsetzte...

Klaus Bratz 29.11.2003 16:01

jetzt muß ich mal nachfragen: Stativschulter , drehbar ?

blondl 29.11.2003 16:05

doch, doch, die schulter oder wie auch immer das Teil heißt das die mittlere Stange hält und auch quer einstecken läßt. Genau dort drinne ist ein von den beiden Libellen versteckt.

Klaus Bratz 29.11.2003 16:13

... aha, jetzt verstehe ich das besser.
wie wärs mit folgendem Gedanken: wenn die zunächst zentrierte Libelle beim drehen auswandert, dann könnte
- die Lagerfläche schief sein
- die Libelle ungenau eingepaßt sein
Was meinst du?

Ich besitze eine kleine Libelle, die von einer präzisen Feinwaage stammt. Die ist so empfindlich, daß ich sie nicht mehr benutze. Sie nervt, nervt, nervt!

dibas 29.11.2003 16:19

Das wäre eine neue Aufgabe für die Stativ- oder Neigekopfindustrie: Nämlich das einbauen, was in der Vermessungstechnik inzwischen Standard ist: selbsthorizontierende Geräte, bei denen manuell nur noch eine grobe Horizontierung vogenommen wird. Den Rest besorgt das Gerät dann selbst.

blondl 29.11.2003 16:23

Zitat:

Zitat von Klaus Bratz
- die Lagerfläche schief sein

Deswegen will ich sie ja einrichten. Ich geh' nicht davon aus das die Stativbeine gleichlang sind und so automatisch die Lagerfläche auch
waagrecht wird und im Gelände ist die schiefe Ebene eher der Normalfall ;-)

Zitat:

Zitat von Klaus Bratz
- die Libelle ungenau eingepaßt sein

Das ist denkbar, aber für mich nicht so ohne weiteres überprüfbar. Die einzige Idee dazu ist, das Ganze mit der Libelle im Stativkopf zu überprüfen. Aber das wird maximal nur sehr grob gehen.

Zitat:

Zitat von Klaus Bratz
Was meinst du?

Ich werd' mal den groben Test mit dem Kopf machen und mir dann vielleicht noch eine kleine Wasserwaage im Baumarkt holen um die Auflagefläche der Kamera, oben am Kopf, nochmals nachmessen.
Leider sagt Manfrotto nichts über die Genauigkeit der Libellen aus, den wenn die auch so fein sind wie deine, dann kann ich mir schon vorstellen das selbst kleine Ungenaugikeiten zu großen Auswanderungen führen können.

WinSoft 29.11.2003 16:29

Zitat:

Zitat von dibas
Nämlich das einbauen, was in der Vermessungstechnik inzwischen Standard ist: selbsthorizontierende Geräte, bei denen manuell nur noch eine grobe Horizontierung vogenommen wird. Den Rest besorgt das Gerät dann selbst.

Und welcher Amateur kann das bezahlen?

@blondl,
hier die Fotos der kleinen Vermessungslibelle:
Berlebach-Stativ mit Linhof-Nivellier-Kugelkalotte (3/8") für 90 mm Klemmung
Berlebach-Stativ mit Linhof-Kugelkopf III (90 mm Klemmung) + Novoflex Panoramaplatte
Linhof-Stativ mit Linhof-Kugelkopf II + Novoflex Panoramaplatte

blondl 29.11.2003 16:30

Hi Fritz,

als ich das Ganze mit der Vermessungstechnik noch in der Schule gelernt habe, war nix mit Automatik und Selbstausrichtung, deswegen bin ich ja auch auf die alte Idee verfallen, selbst zu justieren...

Ich glaub' nur das deine Idee nicht wirklich realisierbar wäre, weil die Kameras auch größer und schwerer werden können als die Dimage's. Noch dazu kommt dann, das der Schwerpunkt nicht mittig auf der Platte zu liegen kommen wird (Objektive), wie bei einem Nivellierer oder Theodoliten, und schon kippt das ganze System aus der Horizontalen weg. Aber die Idee an sich wäre schon nett.

blondl 29.11.2003 16:34

Hallo WinSoft,

danke für die Bilder, jetzt kann ich mir was unter der kleinen Libelle vorstellen. Erachten Sie die Genauigkeit für ausreichend? Und würde nicht, wie in meinem Fall, die vorhandene Libelle am Kopf ausreichen?

WinSoft 29.11.2003 16:58

Zitat:

Zitat von blondl
danke für die Bilder, jetzt kann ich mir was unter der kleinen Libelle vorstellen. Erachten Sie die Genauigkeit für ausreichend? Und würde nicht, wie in meinem Fall, die vorhandene Libelle am Kopf ausreichen?

Gute Frage! Die einzelne Dosenlibelle ist deutlich größer und präziser (viel empfindlicher gegen Kippen) als die eingebauten Libellen. Sie tut mir seit einigen Jahrzehnten zuverlässige Dienste, seitdem ich sie anfänglich auf einem Messtisch "geeicht" hatte. Bis jetzt konnte ich mich jedenfalls über Fehlnivellierung nicht beklagen.

blondl 29.11.2003 17:11

Ich hab' da gerade was entdeckt: Manfrotto MA 338 Nivelliervorrichtung Stativkopfzubehör, das müßte doch den Dingern aus der Vermessungstechnik sehr entsprechen.

Trotz der vielen dankenswerten Hilfe hier bin ich aber noch immer nicht durchgestiegen warum es nicht mit der "Standardausrüstung" klappt...

Vielen Dank an euch alle!

WinSoft 29.11.2003 17:26

Zitat:

Zitat von blondl
Ich hab' da gerade was entdeckt: Manfrotto MA 338 Nivelliervorrichtung Stativkopfzubehör, das müßte doch den Dingern aus der Vermessungstechnik sehr entsprechen.

Das Ding sieht ja mächtig dick aus. Aber in der rauen Geländepraxis reichen ±5° ja wohl nicht aus. Ob man bei unseren Amateur-Panoramen wirklich einen so großen Aufwand treiben muss mit ±5° Neige-Toleranz??? Also, ich weiß ja nicht...

blondl 29.11.2003 17:31

naja, ist wohl relativ mit der Dicke aber 4cm sind auch wieder nicht sooo viel.
Das 5 Grad nicht ausreichen ist doch klar.
Ich dachte auch an eine Grobeinrichtung über die Beinlängen mit der Dosenlibelle in der Stativschulter und dann an eine Feineinstellung entweder mit diesem Ding oder der Dosenlibelle im Stativkopf oder auf der Kameraauflage mit zus. Dose.

dibas 29.11.2003 17:39

Das Manfrottoteil sieht präzise genug aus. Das Problem sind die Dosenlibellen und die Augen, die nicht immer so genau senkrecht über dem viel zu kleinen Ding positioniert werden können.


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