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rainerstollwetter 01.02.2024 11:07

Monatsthema Februar 2024 - WABI - SABI
 
WABI - SABI

Japanische Ästhetik in der Naturfotografie


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Die Aufgabe in diesem Monat ist es, Bilder einzustellen, die WABI - SABI Qualität besitzen.

Was aber ist eigentlich WABI - SABI?

Wabi-Sabi ist eine ästhetische Strömung, die eng mit Japan und dem Zen-Buddhismus verbunden ist. Man kann sie am
Treffendsten als eine Art und Weise bezeichen, wie man Dinge wahrnehmen bzw. ausdrücken kann.

Manche nennen Wabi-Sabi daher auch das Zen of Things, eben weil sich in Dingen, die Wabi-Sabi-Qualität besitzen,
viele grundlegende Prinzipien des Zen-Buddhismus wiederfinden.

Aus >>My language is vibrant color and line<< von Karin Ulrike Soika


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Wie überträgt man das "WABI-SABI Universum" in die westliche Digitalfotografie?

Hier hilft uns die Batchelorarbeit von Manuel Kniepe, der unter dem Titel "Nichts was bleibt" sechs Eigenschaftsklassen definiert hat, die den fotografischen Code des WABI - SABI ausmachen (sollen):

Vergänglichkeit (Abnutzung, Patina, Verwittert, Bewuchs, Alterserscheinungen, Rost, Verwelktes)
Imperfektion (grobe Textur, feine Risse, Schmutz, Porös, Verwahrlosung, Fresslöcher in Blättern und Blüten, Fototechnische Fehler)
Unvollständigkeit (Asymetrisch, Anschnitt, Unkontollierbare Form, Schräglage, Beschnitt des Hauptmotivs)
Natürlichkeit (natürliche Materialien, Erdtöne, keine Künstlichkeit, normale Brennweite, denotativer Bildinhalt, keine Retusche)
Simplizität (Schmucklos, einfache Gestalt, geringe Schärfentiefe, Fokussierung auf Details, Farbreduzierung, Leerräume, Dunstig, ausgewaschen)
Unergründlichkeit, Stille, Schatten (dunkel, unscharf, geringer Kontrast- und Tonwertumfang, negativer Raum, Über- oder Unterbelichtung, verhüllender Schatten)

In Klammern: Eigenschaften, die zu den Klassen gehören


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Literatur:
Leonard Koren: Wabi-sabi für Künstler, Architekten und Designer (z. Zt. in Deutsch nicht lieferbar, ISBN 978-380030641)
Manuel Kniepe: Nichts was bleibt ISBN 978-1973586043, € 9,95
Torsten A. Hofmann: Fotografie als Meditation ISBN 978-3864905124 € 36,90


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Bildbeispiele:
Christian Frank: "Ästhetik des Vergänglichen" in CT Fotografie 01/22 Seite 120ff
Martin Timm: "Haiku fotografieren" ISBN 978-3945565216, € 35,--
Teilnehmer der Kurse von Helga Partikel zum Thema https://foto-kunst-kultur.de/impress...i-sabi-kursen/
oder einfach mal googeln: wabi sabi fotografie


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„Wabi-Sabi nährt alles was authentisch ist, da es drei einfache Wahrheiten anerkennt:
nichts bleibt
nichts ist abgeschlossen
nichts ist perfekt“

Richard R. Powell


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Ich wünsche uns viel Spaß bei der Bearbeitung des Monatsthemas.

Jeder jeden Tag nur ein Bild. Der Zugriff aufs Archiv ist erlaubt.

Rainer

embe 01.02.2024 11:28

Wow, das klingt anspruchsvoll und sehr vielversprechend.:shock::cool:

Ich bin vor etwa drei Wochen in einer Fotozeitschrift das (glaube ich) erste Mal auf den Begriff Wabi-Sabi gestoßen. Jetzt scheint also genau die Zeit dafür zu sein.

Vielen Dank, Rainer. :top:
Dann ist bei mir wohl erstmal Lektüre und Bilder anschauen angesagt. :D

kiwi05 01.02.2024 12:03

Dann wage ich mich mal mit meinem iPad-Hintergrundbild aus der Deckung:


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hlenz 01.02.2024 12:18

Ich habe da auch erstmal etwas aus dem Archiv unter dem Stichwort "Schönheit des Vergänglichen".
Zwar beschränkt die Überschrift das Thema eigentlich auf Naturfotografie, die Bildbeispiele setzen die Grenzen allerdings etwas weiter, sodass es eigentlich passen sollte.


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ingoKober 01.02.2024 12:26

Interessantes Thema, das das Nachdenken fordert und fördert.
Nach ebendiesem bin ich zu dem Schluß gekommen, dass das hier aus meinem Archiv wohl passt.


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haribee 01.02.2024 12:28

Wabi-Sabi finde ich ein spannendes Thema!


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K-H-B 01.02.2024 13:27

japanische Birke
 

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chewbaecker 01.02.2024 14:17

Marmorlöwe aus Schottland
 

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ich hoffe das erfüllt die Bedingungen...

CB450 01.02.2024 15:34

Ein schönes und in seiner Einfachheit doch anspruchsvolles Thema. Gefällt mir.
Ich starte mit einem Bild aus dem Archiv.


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jsffm 01.02.2024 15:56

Erster Versuch


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rainerstollwetter 01.02.2024 18:10

Ich bin ganz begeistert von Eurer Reaktion. Ich habe befürchtet, dass ein Thema dass dem, was üblicherweise als schön empfunden wird, so widerspricht, viel zögerlicher angenommen wird!

Respekt

Die Besprechung der Bilder des heutigen Tages, werde ich morgen Nachmittag veröffentlichen, da ich mich vormittags um meine inzwischen 88-jährige Mutter kümmern darf / soll / muss. Was auch immer.

Rainer

embe 01.02.2024 21:04

Auch von mir erstmal zum Herantasten etwas aus dem Fundus, das sich für mich Wabi-Sabi-konform anfühlt:


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EDIT:
Bevor ich mich auf andere Bilder loslasse ;) versuche ich es mal mit meinem eigenen Bild (okay, nachträglich jetzt, aber für die kommenden Bilder versuche ich die Kriterien mal im Hinterkopf zu halten...) :D

Vergänglichkeit ++
Imperfektion +
Unvollständigkeit o
Natürlichkeit -
Simplizität o/+
Unergründlichkeit, Stille, Schatten --

Da ist definitiv noch Raum für Verbesserung... was wäre der passende Ausdruck? Kaizen? :D

Unschärfe 01.02.2024 22:12

Ich wage nicht zu behaupten, den lebenstief-philosophischen Gedanken des Zen zu verstehen, verspüre jedoch seit der Beschäftigung mit dem photographischen Werk des ehrenwerten Shinzo Maeda den Hang, einem Bild die ihm zustehende Bildzeit zu gewähren.


Der Moment - geboren nur, um zu entfleuchen:


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Justus 01.02.2024 23:20

Ich vermute, dass sich ein Bild bzgl. der Lehre nur auf einen der sechs Faktoren beziehen muss!? Bei Vergänglichkeit -> Verwelktes kam mir direkt dieses ältere Bild in den Sinn:


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Spannendes Thema!

nickname 02.02.2024 01:56

Wabi Sabi in Dänemark


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Auf Anregung von Michael, ich hatte den Text zwischenzeitlich herausgenommen, hier doch noch einmal, ein bisschen kürzer, jetzt ergänzt mit dem Link.
Änderung meiner Änderung:

"... Wabi’ drückt den Teil der Einfachheit, Vergänglichkeit, Fehler und Unvollkommenheit aus, während Sabi’ die Wirkung der Zeit auf eine Substanz oder ein beliebiges Objekt zeigt und ausdrückt und zusammen mit wabi sabi’ die Idee der ästhetischen Wertschätzung des Alterns, der Fehler und der Schönheit der Auswirkungen von Zeit und Unvollkommenheiten annimmt. Die beiden getrennten Teile ergänzen sich gegenseitig und drücken Einfachheit und die wahrhaftigste Form eines Objekts aus ..."

https://www.kyoto-ryokan-sakura.com/...s/posts_de/214

Dana 02.02.2024 09:38

Ich weiß nicht, WIE oft ich anfangs "Wasabi" gelesen habe...

Ein wirklich schönes, feinsinniges Thema mit hoher Mitmach-Möglichkeit.
Wunderbar! :top:


Ich fotografiere gerne Vergängliches, Dinge mit Patina...trotzdem beginne ich mal mit einem sehr neuen Bild - und frage mich, ob es durch die Umhüllung schon wieder "zu hübsch" ist.

Ein zerstörtes Spinnennetz im Raureif.


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hlenz 02.02.2024 09:44

Ich versuche, mich dem Thema durch Imitation weiter anzunähern. ;)


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K-H-B 02.02.2024 10:25

eingefroren
 

hlenz 02.02.2024 10:36

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2297821)
Auch von mir erstmal zum Herantasten etwas aus dem Fundus, das sich für mich Wabi-Sabi-konform anfühlt:


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EDIT:
Bevor ich mich auf andere Bilder loslasse ;) versuche ich es mal mit meinem eigenen Bild (okay, nachträglich jetzt, aber für die kommenden Bilder versuche ich die Kriterien mal im Hinterkopf zu halten...) :D

Vergänglichkeit ++
Imperfektion +
Unvollständigkeit o
Natürlichkeit -
Simplizität o/+
Unergründlichkeit, Stille, Schatten --

Da ist definitiv noch Raum für Verbesserung... was wäre der passende Ausdruck? Kaizen? :D


Wie auch immer, ein ganz feines Motiv, ein gekonnt komponiertes Foto!
Vielleicht passt sogar das Motiv besser zum Thema als die Fotografie, da erhoffe ich mir auch noch etwas Aufklärung...

cf1024 02.02.2024 11:21

Ich versuche es mal mit diesem Foto.


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Tafelspitz 02.02.2024 11:22

Mir geht es ähnlich wie Dana und ich höre immer nur Wasabi :cool:

Auch wen ich jetzt nicht so der grosse Fan von Ying, Yang und ähnlicher Esoterik bin, versuche ich mich natürlich, darauf einzulassen.

Hier also mal was aus der Konserve aus Stockholm, das meiner bescheidenen Ansicht nach das Thema treffen könnte :D


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turboengine 02.02.2024 12:09


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Ist bei mir ein Desktophintergrund


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Mal mit Händen.

kiwi05 02.02.2024 13:50




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rainerstollwetter 02.02.2024 16:15

Besprechung der Bilder vom 01.02.2024
 
Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2297792)

Das Bild kommt wie bestellt. Eigentlich jeder, der sich mit WABI - SABI beschäftigt hat, hat mindestens eins davon im Archiv. Ich erkenne da negativen Raum, Verwelktes (abgeknicktes), natürliche Materialien, Unergründlichkeit (Spiegelung) und Schmucklosigkeit. Ein typisches WABI - SABI Motiv.

Zitat:

Zitat von hlenz (Beitrag 2297794)

Das Bild zeigt uns eine Oberfläche, die in verschiedenen Farben angelaufen oder oxidiert ist, wie mir scheint. Ich erkenne da Verwitterung, Bewuchs, Schmutz (im weitesten Sinne), Unkontrollierbare Form, Beschnitt des Hauptmotivs und Fokussierung auf Details.

Darf ich fragen, was das war?

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2297795)

Sehr schönes Foto. Da rostet etwas vor sich hin. Vielleicht eine Metallskulptur. Man sieht die geringe Schärfentiefe, die Fokussierung auf Details, den sehr deutlichen Anschnitt, Rost natürlich, die poröse Oberfläche, das natürliche Material und die Asymetrie. Ich bin mir nicht sicher ob ich nicht trotz der Forderung "keine Retouche" den dunklen Schatten in der linken unteren Ecke entfernt hätte.

Zitat:

Zitat von haribee (Beitrag 2297796)

Dank harribee können wir uns mit dem nächsten Problemfall des WABI - SABI auseinandersetzen. In diesem Bild existiert das Problem nicht, es handelt sich um ein S/W - Bild. Auch viele der Veröffentlichungen (Kohren, Kniepe) arbeiten ausschließlich mit S/W - Bildern. Da sind dann Dinge wie Farbreduzierung, verhüllender Schatten oder Erdtöne einfach zu erreichen.

Doch zum Bild: Wir sehen ein einzelnes verwelktes Blatt, das kopfstehend von oben ins Bild ragt. Das Blatt selbst scheint nicht mehr vollständig zu sein. Wir sehen also verwelktes, grobe Textur, Asymetrie, natürliche Materialien, geringe Tiefenschärfe ...

Nicht ganz optimal erscheint mir die Freistellung gelungen zu sein; der Hintergrund wirkt doch sehr unruhig.

Zitat:

Zitat von K-H-B (Beitrag 2297797)

Ich weiss ehrlich gesagt nicht ob ein Japanische Birke mehr WABI - SABI Eigenschaften hat, als eine Europäische :D.

Wir sehen ein Detail einer Japanischen Birke im Schnee. Der Ausschnitt ist so gewählt, dass 2 Äste abgehen. Die Birke ist nahezu zentral, gibt aber an den Rändern den Blick auf den Hintergrund (weitere beschneite Bäume) frei. dieser ist wesentlich dunkler als das Hauptmotiv, mag sein das mir deshalb die Freistellung genügt.

Wir sehen einen starken Anschnitt, Verwitterung (Fetzen der Birkenrinde), geringe Schärfentiefe, Asymetrie (Stamm nahe des linken Randes), Fokussierung auf Details, Überbelichtung (oben rechts) und Schräglage.

Zitat:

Zitat von chewbaecker (Beitrag 2297800)

Ich glaube mit dem Bild tue ich mich schwer. Wir sehen eine Löwenskupltur, wahrscheinlich aus weißem Marmor, der auf so etwas wie einem Denkmal oder einem Grabstein liegt. Das Gesicht des Löwen erscheint einem menschlichen Antlitz nachgefomt zu sein und oben rechts steht noch ein Teil der Inschrift (EIGHT YEARS). Entschuldige bitte, aber das Bild scheint mir nicht ins Thema zu passen, auch wenn im Bildausschnitt Bewuchs, Verwitterung und Schmutz erkennbar sind.

Zitat:

Zitat von CB450 (Beitrag 2297806)

Das sieht aus wie ein Color-Key. Wir sehen Zweigenden, die von unten kommen und an fast allen Spitzen Blätter in unterschiedlichen Verwelkungsgraden. Diese Blätter sind farbig von grün über gelb bis zu verschiedenen Brauntönen. Der Hintergrund ist weiß, die Äste sind z. T. unscharf und bei näherem hinsehen, kann man die Triebe des kommenden Jahres bereits erkennen.

Wir sehen negativen Raum, Verwelktes, Unschärfe, Farbreduzierung. Die oberen Blätter bilden eine absteigende Diagonale, passend zum Herbstmotiv.

Ist das ein Color-Key?


Zitat:

Zitat von jsffm (Beitrag 2297808)

Auch hier die absteigende Diagonale, die auf den Herbst hindeuten könnte. Wir sehen einen stark bemoosten Zweig eines Dornbuschs, dessen Ende abgebrochen ist. Der Hintergrund besteht aus weiteren Büschen, ist aber durch die geringere Belichtung nicht störend.

Wir sehen Abutzung (abgebrochenes Ende), Bewuchs (Moos), Erdtöne, geringe Schärfentiefe ...

Für den ersten Versuch ist das doch ok. Da ist aber noch mehr drin!:top:

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2297821)

Das ist zumindest mal Unergründlich. Bei näherem hinsehen, könnte dies ein Wasserbecken sein, dessen Anstrich Risse aufweist in denen sich Algen angesiedelt haben. Aufsteigende Diagonale. Nicht aus der Ecke kommend, da dann für die Algen zu wenig Platz wäre. Am oberen Rand könnte man den einzelnen Algenbefall retouchieren.

Wir sehen Abnutzung, Bewuchs, Alterserscheinungen, feine Risse, Anschnitt, Unkontrollierbare Form, Schräglage, Farbreduzierung, Schmucklosigkeit.

Passt!

Zitat:

Zitat von Unschärfe (Beitrag 2297825)

Da ist einmal etwas Experimentelles. Wir sehen eine Landschaft im Nebel. Im Vordergrund Zaunpfähle, dahinter Bäume und Büsche, dann Berge oder undeutlich entferntere Landschaft und darüber ein helle Himmel. Das ganz Bild wirkt verrauscht und nebelig. Es könnte auch verschwnkt worden sein.

Wir sehen Fototechnische Fehler (Verwackelt, Körnung), natürliche Materialien, Erdtöne, Schmucklos, dunkel, geringer Kontrast und Tonwertumfang und Unschärfe.


Zitat:

Zitat von Justus (Beitrag 2297832)

Wir sehen Planzen an einem Teichrand. Diese sind teilweise verwelkt, teilweise sind die Pflanzen überflutet. Mir fällt vor allem die hohe Farbintesität des Bildes auf. Das sieht aus als wäre da stark an den Reglern gedreht worden.

Aus WABI - SABI - Sicht muss man sagen: Null geringe Schärfentiefe, Null Farbreduzierung, Null negativer Raum.

Da bleibt dann nicht mehr so viel, was für WABI - SABI spricht.



So, das waren die Bilder, die am 01.02.2024 eingestellt wurden. Da habe ich jetzt 2 Stunden dran geschaut, verglichen, eingeordnet und geschrieben. Das muss schneller gehen, sonst halte ich das nicht den ganzen Monat durch.

fhaferkamp 02.02.2024 16:41

Das Bild entstand am Sonntag, da wusste ich von dem Monatsthema noch gar nichts und hatte auch eigentlich nicht das passende Objektiv dabei. Deshalb ist das hier ein starker Crop, ansonsten fast unbearbeitet. Der Hintergrund könnte besser sein, wenn man mehr hätte freistellen können. Mir fiel das einzelne Blatt ins Auge, als es in der Abendsonne leuchtete. Neben dem vergänglichen Blatt sind gleichzeitig schon neue Knospen zu erahnen.


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Unschärfe 02.02.2024 16:54

Rainer, darf hier zurückbesprochen, also auf Deine Sicht der Dinge geantwortet werden? werden

CB450 02.02.2024 17:31

Zitat:

Zitat von rainerstollwetter (Beitrag 2297876)



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Das sieht aus wie ein Color-Key. Wir sehen Zweigenden, die von unten kommen und an fast allen Spitzen Blätter in unterschiedlichen Verwelkungsgraden. Diese Blätter sind farbig von grün über gelb bis zu verschiedenen Brauntönen. Der Hintergrund ist weiß, die Äste sind z. T. unscharf und bei näherem hinsehen, kann man die Triebe des kommenden Jahres bereits erkennen.

Wir sehen negativen Raum, Verwelktes, Unschärfe, Farbreduzierung. Die oberen Blätter bilden eine absteigende Diagonale, passend zum Herbstmotiv.

Ist das ein Color-Key?



Herzlichen Dank für die Auseinandersetzung mit meinem Bild.
Es ist kein Colourkey. Ich habe die letzten Blätter an einem Kübelapfelbaum leicht überbelichtet gegen den hellen, konturlosen Himmel fotografiert.

rainerstollwetter 02.02.2024 18:35

Zitat:

Zitat von Unschärfe (Beitrag 2297885)
Rainer, darf hier zurückbesprochen, also auf Deine Sicht der Dinge geantwortet werden? werden

Selbstverständlich, das macht doch das Forum aus!

Rainer

Unschärfe 02.02.2024 21:57

Danke.

Schmunzeln mußte ich bei Deiner Interpretation "wir sehen fototechnische Fehler" :top:

Es sind dies, also heutzutage typisch als Fehler bezeichnete Elemente, eben Jene, mit denen ich sehr gerne arbeite - besonders gerne z.B. auch mit Aberrationen, also echten Weichzeichnern, welche einem auch ein neues Verständnis von Unschärfe lehren.
Für mich gehören diese Fehler zur gewünschten Bildästhetik.

Das von Dir erkannte "Verschwenken" war hier in der Tat ein leichtes "Schwanken" bei frühmorgendlich-langer Freihandauslösung; gelegentlich stupse ich aber auch mal an meine Stativaufbauten, es erhöht mir die Mystik.

Die Verrauschung wiederum entspricht mir in etwa dem ebenfalls gerne verwendeten Silberkorn auf Negativen, welches ich immer schon dunstunterstützend empfand.

Ob hier Wasi-Sabi Qualitäten vorliegen, vermag ich nicht zu bestimmen, ich vertraue daher auf kundige Urteile.
Erkennen jedenfalls tue ich neben Deinen Beobachtungen auch Vergänglichkeit.

Ich danke Dir, daß Du meinem Bild etwas Zeit gegönnt hast.

CB450 02.02.2024 22:59

Aus dem Jahr 2008.


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chefboss 03.02.2024 06:26

Mein Versuch mit (zu)viel Vignette:


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K-H-B 03.02.2024 09:14

eingeknickt
 

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rainerstollwetter 03.02.2024 10:08

Zitat:

Zitat von Unschärfe (Beitrag 2297920)
Danke.

Schmunzeln mußte ich bei Deiner Interpretation "wir sehen fototechnische Fehler" :top:

Es sind dies, also heutzutage typisch als Fehler bezeichnete Elemente, eben Jene, mit denen ich sehr gerne arbeite - besonders gerne z.B. auch mit Aberrationen, also echten Weichzeichnern, welche einem auch ein neues Verständnis von Unschärfe lehren.
Für mich gehören diese Fehler zur gewünschten Bildästhetik.

Das von Dir erkannte "Verschwenken" war hier in der Tat ein leichtes "Schwanken" bei frühmorgendlich-langer Freihandauslösung; gelegentlich stupse ich aber auch mal an meine Stativaufbauten, es erhöht mir die Mystik.

Die Verrauschung wiederum entspricht mir in etwa dem ebenfalls gerne verwendeten Silberkorn auf Negativen, welches ich immer schon dunstunterstützend empfand.

Aber genau so war es doch auch gemeint. Fototechnische Fehler beziehen sich nicht auf deine Aufnahme sondern auf das, was im Algemeinen als fototechnischer Fehler bezeichnet wird. Mir war schon klar, das dies in deinem Bild Absicht war.

Rainer

rainerstollwetter 03.02.2024 13:04

Zitat:

Zitat von nickname (Beitrag 2297839)
Wabi Sabi in Dänemark

Auf Anregung von Michael, .....

"... Wabi’ drückt den Teil der Einfachheit, Vergänglichkeit, Fehler und Unvollkommenheit aus, während Sabi’ die Wirkung der Zeit auf eine Substanz oder ein beliebiges Objekt zeigt und ausdrückt und zusammen mit wabi sabi’ die Idee der ästhetischen Wertschätzung des Alterns, der Fehler und der Schönheit der Auswirkungen von Zeit und Unvollkommenheiten annimmt. Die beiden getrennten Teile ergänzen sich gegenseitig und drücken Einfachheit und die wahrhaftigste Form eines Objekts aus ..."

Laut Leonhard Koren verweist WABI
  • eine Lebensweise, einen geistigen Pfad
  • das Innere, Subjektive
  • ein philosophisches Gebäude
  • räumliche Ereignisse

SABI verweist auf
  • körperlich faßbare Gegenstände, Kunst und Literatur
  • das Äußere, Objektive
  • ein ästhetische Ideal
  • zeitliche Ereignisse

Koren schreibt aber auch: "In nachfolgenden Jahrhunderten haben sich die Bedeutungen von WABI und SABI so oft überkreuzt, daß die Linie, die beide voneinender trennt, jetzt in der Tat sehr unscharf geworden ist. Wenn Japaner heute WABI sagen, meinen sie gleichzeitig SABI und umgekehrt. Meist sprechen die Leute einfach von WABI-SABI...."



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Doch nun zu Deinem Bild. Wir sehen - ja was sehen wir eigentlich. Es sieht aus wie eine Grube, gefüllt mit Holzstücken verschiedener Größen und Farben. Die Holzstücke scheinen zum Teil für diese Grube zugeschnitten zu sein.

Wir sehen natürliche Materialien (Holz), Verwitterung, feine Risse, Asymmetrie, Schräglage, Anschnitt des Hauptmotiv, Erdtöne, einfache Gestalt und Farbreduzierung.
Ich finde, das passt!

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2297848)

Das Bild erinnert mich, an eines der Bilder die Manuel Kniepe im Rahmen seiner Batchelor Arbeit veröffentlicht hat. Das Bild zeigt den Ausblick auf Spinnweben vor einem Kellerfenster. Ähnlich könnte es hier sein, wenn man den Rahmen als Kellerfenster interpretiert. Herr Kniepe sieht besonders den Ausblick vom künstlichen (Keller) ins natürliche (Außenbereich) als besonders war WABI – SABI konform.

Hier sehen wir einen etwas angegammelten möglicherweise verrosteten Rahmen (Abnutzung), das reifüberzogene Spinnennetz (Bewuchs), Farbreduzierung (von Weiß bis Dunkelgrau), Anschnitt, geringe Schärfentiefe und Leerräume runden den Bildeindruck ab.

Ich denke, das geht als WABI – SABI durch.


Zitat:

Zitat von hlenz (Beitrag 2297849)

Noch einmal ein Versuch, das Thema mit einem S/W- Bild zu bedienen. Hier gilt es bereits gestern Gesagte zum Thema schwarzweiß Bild. Es scheint einfacher zu sein, die Farbreduzierung und einen geringen Kontrast- und Tonwertumfang in einem S/W Bild darzustellen als in einem Farbbild.

Wir sehen hier ein Gebüsch mit einem verwelkten Blatt im Vordergrund etwa auf der rechten Drittellinie. Der Hintergrund ist ausreichend freigestellt.

Bei der Bildbetrachtung fallen mir die Attribute Verwelktes, Anschnitt, natürliche Materialien, Schmucklos, Farbreduzierung, geringe Schärfentiefe und Leerräume auf.

WABI – SABI, meine ich.


Zitat:

Zitat von K-H-B (Beitrag 2297851)

Das Bild zeigt uns von Raureif bedeckte Blätter. Die Blätter sind von der Sonne beschienen und haben unterschiedliche Farben von Grün über Gelb bis braun. Der Schärfebereich ist eng gefasst. Weder die Blätter im Vordergrund noch die im Hintergrund haben eine ausreichende Schärfe. Lediglich das grüne Blatt in der Mitte mit dem anhaftenden Reif hat die volle Schärfe. Sehr gut sind die Reifenadeln zu erkennen.

Zutreffende WABI – SABI Attribute scheinen mir Bewuchs (Reif), Verwelktes, natürliche Materialien, geringe Schärfentiefe, Fokussierung auf Details und Farbreduzierung zu sein.

Passt also.


Zitat:

Zitat von cf1024 (Beitrag 2297855)
Ich versuche es mal mit diesem Foto.


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Seit ich das Foto gestern gesehen habe, habe ich Angst vor der Besprechung.
Erst einmal ist anzumerken dass ich dir das Bild zuordnen konnte, ohne den Autor zu kennen. Das ist erst einmal ein dickes Kompliment. Die Entwicklung einer eigenen Handschrift ist ja das Ziel vieler Amateurfotografen. Du hast es geschafft.

Bevor ich mich mit dem Foto auseinandersetze, möchte ich noch mal auf den Inhalt des Buches WABI SABI für Künstler, Architekten und Designer Bezug nehmen. Herr Koren vergleicht dazu die Moderne (hier: Exponate der ständigen Design-Sammlung des Museum of Modern Art in New York) mit Gegenständen aus der „WABI – SABI – Welt“.

Und da steht dann z.B. bei den Unterschieden
Moderne
  • Vor allem in öffentlichen Bereichen zu finden
  • Geometrische Formgestaltung (scharfe, präzise, klar umrissene Formen und Kanten
  • Vom Mensche geschaffene Materielien
  • Im allgemeinen hell und glänzend
  • unbegrenzt haltbar

und bei WABI - SABI in den gleichen Rubriken
  • Vor allem im Privaten zu finden
  • Organische Formgestaltung (weiche, schemenhafte Formen und Kanten)
  • Natürliche Materialien
  • Im allgemeinen dunkel und matt
  • Jedes Ding hat seine Jahreszeit

Wenn wir uns jetzt Dein Bild anschauen, sollte uns eigentlich sofort klar werden, das es kein WABI - SABI Bild sein kann. Dein Bild könnte sehr Wohl als gutes Beispiel dienen, wie sich die Moderne (Fensterflächen) von der Welt des WABI - SABI (Baum) unterscheidet.

Also fantastisches Bild, aber kein WABI - SABI.


Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 2297856)

Wir sehen einen eisernen Löwenkopf der auf einer Mauer aus rechteckig beschlagenen Steinen montiert ist. In seinem Maul trägt er einen Eisenring und auf der rechten Seite seines Kopfes wächst eine Pflanze nach oben. Das Bild ist bei Streiflicht aufgenommen die Sonne kommt von rechts oben. Der Löwen Kopf wirft einen starken Schatten nach links unten.

Auch bei diesem Bild bin ich mir nicht sicher, ob es unter die Überschrift WABI-SABI gehört. Löwenkopf und Steine sind von Menschen gemacht und nicht natürlichen Ursprungs. Auch ist das Bild gänzlich scharf, lediglich der Schattenwurf (verhüllender Schatten) und die Pflanze, die oben aus dem Kopf wächst lassen sich in WABI-SABI Attribute kleiden. Gut, am Ring vielleicht noch die Abnutzung.

Ich meine, man kann das Bild nicht als Bild mit WABI – SABI Qualität bezeichnen.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2297859)

Gleich zwei Bilder. D.h. ich darf mir eines davon aussuchen, nehme ich an.

Ich nehme das erste. Das wunderschöne zweite Bild scheint so gar nicht die Attribute schmucklos, normale Brennweite und geringer Kontrast und Tonwertumfang zu erfüllen. Es ist einfach zu schön.

Das erste Bild zeigt uns ein Getreidefeld und auf einer der Ähren einen Käfer in Blau und Orange. Der Hintergrund verschwimmt in der Unschärfe, behält jedoch die Farbigkeit und die Farben des Vordergrundes bei. Der Käfer sitzt nahe der Drittelteilung und schaut auf die größere Seite. Das Bild ist sehr farbkräftig, beschränkt sich jedoch auf die Farben hellgrün, blau, orange und meinetwegen schwarz (die Beine des Käfers).

Wenn ich jetzt die WABI – SABI Attribute durchgehe, finde ich fast nix, was ich abnicken kann. Vergänglichkeit – sehe ich nicht
Imperfektion – sehe ich nicht, im Gegenteil
Unvollständigkeit – vielleicht die Schräglage?
Natürlichkeit – gut, natürliche Materialien
Simplizität – vielleicht geringe Schärfentiefe
Unergründlichkeit, Stille, Schatten – sehe ich auch nicht.

Ich bin der Meinung das dass, was du für dich als schön empfindest, nicht WABI – SABI kompatibel ist. Du machst fast perfekte Bilder – aber genau darum geht es diesen Monat einmal nicht.


Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2297866)

Eigentlich jeder, der sich mit WABI - SABI beschäftigt hat, hat mindestens eins davon im Archiv. Ich erkenne da negativen Raum, Verwelktes , natürliche Materialien, Unergründlichkeit (Spiegelung) und Schmucklosigkeit. Ein typisches WABI - SABI Motiv.

Nicht böse sein, die Rezension ist fast die von gestern. Dein Bild auch. :D



Zitat:

Zitat von fhaferkamp (Beitrag 2297882)

Ein Zweig kommt aus der oberen linken Ecke und präsentiert uns ein verwelktes Blatt und einige (4) Knospen für dieses Jahr. Der Hintergrund ist unscharf und laubbraun ober links etwas himmelblau. Der Zweig im Bereich des Blattes ist scharf, die Zweigspitze nicht mehr ganz.

Wir sehen Verwelktes, Asymetrie, natürliche Materialien, Erdtöne, keine Künstlichkeit, schmucklos, geringe Schärfentiefe, Farbreduzierung und Fokussierung auf Details.

Passt, meiner Meinung nach.

Zitat:

Zitat von CB450 (Beitrag 2297927)

Wir sehen eine Blume und eine Schmetterling, des sie anzufliegen scheint. Die Blume ist scharf, der Schmetterling als solcher erkennbar, aber unscharf. Der sonstige Hintergrund ist sehr unscharf wodurch Blume und Schmetterling freigestellt sind. Meiner Meinung nach könnte der Schmetteling etwas mehr Platz nach oben und links haben.

Mir fehlt hier etwas die Vergänglichkeit, Imperfektion, Unvollständigkeit. Auch Unergründlichkeit, Stille und Schatten sehe ich nicht.

Eine ansprechende Aufnahme - aber wohl keine mit WABI - SABI Qualität.

Das wars für heute!

kiwi05 03.02.2024 13:25

Zitat:

Zitat von rainerstollwetter (Beitrag 2297964)



Eigentlich jeder, der sich mit WABI - SABI beschäftigt hat, hat mindestens eins davon im Archiv. ......

Nicht böse sein, die Rezension ist fast die von gestern. Dein Bild auch. :D

Warum böse? Danke für deine Gedanken zu meinem Bild, aber du ahnst nicht, wie lange ich dieses Motiv im Kopf hatte, aber kein ansprechendes Schilfexemplar in Natura finden konnte.

Heute wechsle ich von Flora auf Fauna:


Bild in der Galerie

jsffm 03.02.2024 13:46

Erst mal Danke für die Besprechung meines ersten Versuchs.

Jetzt mal das gleiche Bild, aber in S/W


Bild in der Galerie

Unschärfe 03.02.2024 14:34

Ich habe das auch gar nicht als Kritik aufgefaßt, wie auch bei diesem schönen Thema.



Ich finde, die beiden minimalistischen Bilder von Kiwi 05 zum Beispiel haben grundsätzlich eine japanische Anmutung.
Hat das Wasi-Sabi??

Grundsätzlich wirft mir das Einlesen ins Thema reichlich Fragen auf.
Die genannten Eigenschaftsklassen wie Vergänglichkeit, Unvollständigkeit usw. sind meiner Auffassung nach nur Bestandteile, einem großen Ganzen entrissen, welches sich unserer kulturellen Prägung mit dem Streben nach Schönheit und Perfektion erfolgreich entzieht.

Für mich ist der thread eine gute Gelegenheit, mich dem Wasi-Sabi fotografisch bis Monatsende mit hoffentlich zunehmend offeneren Augen zu nähern.

cf1024 03.02.2024 19:24

Zitat:

Zitat von rainerstollwetter (Beitrag 2297964)
...
Seit ich das Foto gestern gesehen habe, habe ich Angst vor der Besprechung.
Erst einmal ist anzumerken dass ich dir das Bild zuordnen konnte, ohne den Autor zu kennen. Das ist erst einmal ein dickes Kompliment. Die Entwicklung einer eigenen Handschrift ist ja das Ziel vieler Amateurfotografen. Du hast es geschafft.

Bevor ich mich mit dem Foto auseinandersetze, möchte ich noch mal auf den Inhalt des Buches WABI SABI für Künstler, Architekten und Designer Bezug nehmen. Herr Koren vergleicht dazu die Moderne (hier: Exponate der ständigen Design-Sammlung des Museum of Modern Art in New York) mit Gegenständen aus der „WABI – SABI – Welt“.

Und da steht dann z.B. bei den Unterschieden
Moderne
  • Vor allem in öffentlichen Bereichen zu finden
  • Geometrische Formgestaltung (scharfe, präzise, klar umrissene Formen und Kanten
  • Vom Mensche geschaffene Materielien
  • Im allgemeinen hell und glänzend
  • unbegrenzt haltbar

und bei WABI - SABI in den gleichen Rubriken
  • Vor allem im Privaten zu finden
  • Organische Formgestaltung (weiche, schemenhafte Formen und Kanten)
  • Natürliche Materialien
  • Im allgemeinen dunkel und matt
  • Jedes Ding hat seine Jahreszeit

Wenn wir uns jetzt Dein Bild anschauen, sollte uns eigentlich sofort klar werden, das es kein WABI - SABI Bild sein kann. Dein Bild könnte sehr Wohl als gutes Beispiel dienen, wie sich die Moderne (Fensterflächen) von der Welt des WABI - SABI (Baum) unterscheidet.

Also fantastisches Bild, aber kein WABI - SABI.

Mit Interesse habe ich deine fundierte, interessante und vielschichtige Auseinandersetzung meines Fotos gelesen. Es freut mich sehr, dass du deine Angst vor der Besprechung überwunden hast. Genauso bin ich erfreut darüber, dass du mir dieses Bild zuordnen konntest. Ich hoffe wer Rahmen war nicht das entscheidende Moment. Vielen Dank dafür!

Mal schauen, ob ich mich mit meinem nächsten Foto dem Thema Wabi-Sabi mehr nähren kann.

embe 03.02.2024 20:20

Heute ein wenig nach Wabi-Sabi-Motiven geschaut…das hier fand ich von meiner Ausbeute am besten passend

EDIT: Gute Idee, Nele.

Zu meinem Bild die Überlegungen:
Vergänglichkeit ++verwittertes Holz, verrostetes Eisen
Imperfektion +gehobelte rauhe Bretter, Verfärbungen
Unvollständigkeit + Tür und Beschlag nur als Ausschnitt
Natürlichkeit + Normalbrennweite, keine Retusche, Farbe nur Eisenoxid
Simplizität + geringe Schärfentiefe, Farbe reduziert Schmucklosigkeit, leerer Raum
Unergründlichkeit, Stille, Schatten - negativer Raum



Bild in der Galerie

nickname 03.02.2024 20:30

Manch einer sucht ein Bild für dieses Monatsthema und fragt sich, so wie ich auch: „Genügt mein Beispiel den Wabi Sabi-Kriterien?“
Ich habe für meinen Bildbeitrag folgende Punkte gefunden und schreibe sie mal mit dazu:


Bild in der Galerie

Natürliches Material, Verwelktes, Abnutzung (Blattflecken), feine Risse, Fokussierung auf ein Motiv, negativer Raum, … Rainer findet vielleicht noch mehr? :)

Vorschlag:
Wenn jeder Teilnehmer an diesem Thread die selbst überlegten Kriterien mit zum Bild schreiben würde, hätte zum einen Rainer weniger Arbeit (könnte die jeweiligen Punkte zitieren und kommentieren) und zum anderen würde manch einem die Unsicherheit beim Einstellen genommen.

Das ist eine Anregung. Wir hatten bereits Monatsthemen, in denen um eine kleine Erklärung beim Einstellen gebeten wurde.
Alles kein Muss, selbstverständlich gibt hier der TE die Regeln vor.


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