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Sonnenbank (Lübeck Hbf)
Hallo zusammen!
Man muss das Positive sehen :D Dadurch, dass die Bahner gerade mal wieder streiken, ist an den Bahnhöfen gerade nicht so viel los. Ich habe die Gelegenheit genutzt und hab den Lübecker Bahnhof erkundet, und da stören die Menschen ja sonst ein wenig :lol: Dabei ist mir diese Szene vor die Linse gekommen, bei der die Sonne diese eine Bank auf dem ansonsten eher etwas schattigen Bahnsteigbereich beschienen hat. Ich bin mit der Bearbeitung jetzt für mich zumindest durch und würde mich gerne Eurer Kritik stellen. ![]() → Bild in der Galerie Beim Fotografieren habe ich schon versucht, sehr auf die Ausrichtung und die Symmetrie zu achten. Tatsächlich musste ich rechts nur ganz, ganz wenige Pixel wegnehmen und konnte ansonsten alles so lassen. Eine Taube auf dem hinteren Bahnsteig hab ich noch wegretuschiert und ansonsten nur Farbkorrekturen benutzt und das Bild geschärft. Ich hab lange überlegt, ob ich die hellen Flecken auf dem vorderen Bahnsteig noch wegnehmen soll, hab sie aber (erstmal) so gelassen, weil sie halt eben auch da waren. |
Das gefällt mir ausgesprochen gut, besonders die Schatten der Armlehnen. Auch die Farbzusammenstellung ist sehr stimmig.
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Guten Morgen, das Bild gefällt mir; tolle Lichtstimmung gegen dezenten Hintergrund. Aus der Großformatfotografie kommend, gibt es für mich auch nichts zu meckern an der Ausrichtung, im Gegenteil freue ich mich über die sichtbare Mühe beim Einstellen :-) Aus rein privatgeschmacklichen Gründen beschneide ich bei solchen Bildern gerne die "Stolperfalle" unten; auch ergibt der Wegfall unterhalb der weißen Linie dann ein ganz anderes Bild - ruhiger, und den Blick ins ganze Bild lassend. Für "es war da"-Freunde muß das Bild natürlich genau so. Danke fürs Zeigen, Reginald |
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Handwerklich alles gut. Gutes Licht. Guter Bildausschnitt., Gut belichtetet, sauber ausgerichtet. Ich hätte mir eine kleine Störung gewünscht, die die Perfektion auflockert. Die Taube - wie gpo früher schrieb - fehlt mir.
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Passt alles! Mir gefällt es!
Ich hätte auf einen passenden Menschen gewartet, der ins Bild läuft. Hätte wahrscheinlich Stunden gedauert. |
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Nachtrag: Ich hatte auch an oben beschriebener Stelle fotografiert, aber hatte beim Durchgehen der Ergebnisse irgendwie den Eindruck, dass die Bilder nicht so spannend sind. Da sich dort aber - vielleicht etwas unspektakulär - ein Mensch auf dem Bild befindet, habe ich mir dennoch die Mühe gemacht, es einmal zu finalisieren. Und obwohl die Einstellungen gar nich sooo unterschiedlich sind, wirkt es komplett anders. Zum einen ist die Lichtstimmung wie gesagt gänzlich anders gewesen, zum anderen ist hinter der Glasscheibe auch ein komplett anderer Pfanzenbewuchs, was sich sehr auf die Wirkung des Hintergrundes auswirkt. Auch wenn insgesamt das Bild nicht schlecht ist, gefällt mir das Ursprungsbild dieses Threads aber besser ;) Ich wollte es Euch aber nicht vorenthalten :) Weil auch über das Format hier schon geschrieben wurde (und ich hoffe, Unschärfe, mit dem ich mich dazu auch schon direkt ausgetauscht habe, schreibt noch was dazu ;)), habe ich mal mehrere Varianten gemacht. So richtig kann ich mich nicht für eine entscheiden. Entweder schneide ich bei der 4x5-Variante links den Abfallbehälter durch (was ich irgendwie schade finde - dafür lenkt dann das Ortsschild ab) oder ich habe rechts bei der 2x3-Variante noch einen etwas unmotivierten schmalen Streifen eines Kubus'. Auch wenn ich es quadratisch zuschneide, wird es nicht essentiell besser. Der Fokus rückt zwar so mehr auf die sitzende Person, aber irgendwie ist jetzt auch nichts mehr im Bild drin, das man irgendwie entdecken möchte. Bei den anderen beiden Varianten bleibt z.B. auch mal der Blick auf dem vorderen kompletten Kubus hängen, und ich denke über meine Vorsätze für 2024 nach. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Ihr merkt: ich kann mich bei diesen dreien hier nicht so richtig entscheiden. Was wäre Euer Favorit - und warum? |
Hallo Ulrich,,,
mir gefallen alle gut... wobei ich persönlich meine das die Abfalleimer auch dazu gehören mh....schwierige Entscheidung. LG |
Ich bin auch bei der hallenden Leere im ersten Bild. Das Hochformat passt hier gut.
Du hast eine schöne Staffelung durch die Bänke und Bahnsteige. Die Glasfronten und Fenster bringen ein weiteres geometrisches Element und damit Spannung ins Bild. Ebenso wie die beiden horizontalen Linien im Vordergrund. Mit der sehr passenden Bearbeitung ist das rundum ein gutes Bild, welches ich gerne betrachte. :top: |
Den drei Nachzüglern fehlt für mich vor allem das Licht. Die Person im Hintergrung auf den Nachzüglern beim ersten Bild dir zugewandt wäre es für mich gewesen.
VG |
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Guten Morgen, danke noch mal für das nächtliche Gespräch :-) Vielleicht mal von vorne: Ich fotografierte die letzten Jahre ausschließlich im Großformat, wo meine Negative 4x5inch (4:5), 13x18cm (2:3) oder 30x40cm (3:4) haben können. Meine Überlegungen im Zusammenhang mit dem gezeigten Bild kreisten um folgende Gedanken: Da bei diesen Negativ-Flächen genügend entbehrliches Fleisch ums Motiv sein darf, welches ich beim Vergrößern beschneiden/wegschneiden kann, glaube ich, relativ offen fürs Endformat zu sein, und sich womöglich eine andere (nicht zwingend bessere) Sichtweise als seinerzeit mit der KB-Kamera und ihrem engen Formatkorsett entwickelte. Ich konzentriere mich jedenfalls intensiv auf das finale Bild, und dies ja bereits auf meinen großen Mattscheiben; was später weg kann, kommt eben weg. Vorliegend Erstgezeigtes entsprach sofort meiner eigenen Vorstellung dieses Motives, meiner Sichtweise, wäre ich vor Ort gewesen; aber ich hatte darin auch ein ziemlich anderes Bild gesehen, worüber ich mich dann privat mit dem Göttinger austauschte, und eine Bestätigung sowie die Anfrage, ob wir das hier im thread ebenfalls thematisieren wollen, erhielt. Finde ich gut, weil ich nur dazulernen kann, wenn es weitere Ansichten zu überdenken gilt. Mit meinem (ausdrücklich gewünschten) Beschnitt direkt oberhalb der weißen Linie im Vordergrund habe ich das Format etwas verkürzt, oder entlängt, was m.E. dem Bildinhalt entgegenkommt. Der Hintergrund wirkt auf mich in etwa wie eine Theaterkulisse- eher in die Breite denn in die Höhe. Viel Vordergrund kann grundsätzlich hervorragend ins Bild ziehen; im Original stimmen mir zwar die Proportionen, jedoch stolpert mein Auge dort sofort über die Bordsteinkante da unten. Dies führt bei mir im Weiteren zu einem erzwungenen und unruhigen Hinundher meines Blickes, auch bleibe ich hauptsächlich im Bereich der Bank verhaftet. Mit dem Beschnitt passierte nun Folgendes: Das Bild wird sehr ruhig, sehr statisch, in der Perfektion von Ausrichtung und Symmetrie schon fast klinisch. Das Auge kann in Ruhe wandern, und erfaßt nun auch den Hintergrund deutlicher, der bekommt jetzt eine größere Wichtung. Mir ergibt sich hieraus eine Komposition, welche etwaige Erwartungen wie "ich hätt gern eine Taube/eine Person/einen Hubschrauber im Bild" als Ebensolche dastehen lassen können, wenn der Fotograf nicht grundsätzlich Erwartungen bedienen möchte. Es gibt neben der homogen ins Szenario integrierten Bank - sehr präsent, aber nicht zu aufdringlich - und dem räumlich distanzierten, dabei aber keinesfalls verlierenden Hintergrund genug Details im Bild, die das Auge zu fesseln vermögen. In kurzen Worten: Mit Beschnitt finde ich das Bild in sich geschlossener, und die Aussage verändert sich. Die Ruhe lädt auf diversen Ebenen zum Verweilen ein - im Bild, auf der Bank.. Ulli, magst Du dann mal meinen Beschnitt neben Dein Original hier reinstellen, ich durchblicke den hiesigen Bilderupload noch nicht. |
So, hier das Bild mit dem Beschnitt von Unschärfe:
![]() → Bild in der Galerie Und hier zum besseren Vergleich der Originalbeschnitt: ![]() → Bild in der Galerie Auch für mich hat sich das Bild durch den anderen Beschnitt, wie es auch schon Unschärfe beschrieb, verändert. Für mich zumindest auf sehr überraschende Weise. In der 2x3-Verison bleibt der Blick auch für mich deutlich länger auf der Bank vorne haften. Das kann vielleicht auch schon daran liegen, dass hier die Bank im Verhältnis dichter an der Mitte liegt. Wenn ich mir ein 3x3-Raster drauflege, ist die Oberkante der Bank fast direkt dran an der Drittellinie. In der Variante von Unschärfe, die etwa ein 7x10-Format hat, ist die Bank ziemlich genau mittig im unteren Drittel. Sie rutscht weiter nach unten an den Rand, und weil jetzt anteilig mehr Raum über der Bank ist, löst sich der Blick auch eher und man nimmt den Raum und den Hintergrund eher wahr. Bei dem Bild von Unschärfe bekommt die Bahnhofshalle an sich dadurch mehr Gewicht als vorher. Für mich ergibt sich dadurch ein interessantes Wechselspiel zwischen der alten Architektur von 1908 und dem modernen Design der Bank. Die nimmt zwar nicht so viel Fläche ein, poppt aber durch die Farben hervor. Mein Bild hat da vielleicht eher den Charakter eines "Portraits einer Sonnenbank" :) Zitat:
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Bei den Nachzüglern ist es deutlich schwieriger, das Hauptmotiv auszumachen. Ist es die Eisenkonstuktion? Ist es das Farbspiel (spannend, dass die Backsteine, das Holz der Bänke und das oben im Dach quasi die gleiche Farbe haben)? Ist es die dort sitzende Person? Sind es die guten Vorsätze, nach denen der Kubus rechts fragt? Man weiß irgendwie nicht, wonach man schauen soll und schaut deswegen ein bisschen ziellos im Bild hin- und her. Hilfreich ist dabei auch nicht, dass die Glasfront so hell ist (im Vergleich zum Ursprungsbild). Mit Sicherheit wäre es anders, wenn die Person in meine Richtung sitzen würde. Aber so... hm... Ich will das Bild nicht schlecht machen. Tatsächlich bin ich überraschend zufrieden mit ihm (und auch mit der Entwicklung) und es ist auch ein Anwärter auf meine persönliche Jahresauswahl der Bilder, die mich zufrieden machen. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mir das andere an die Wand hängen :) |
Spannende Bildbeschnitte, eine ebenso spannende Diskussion! Ich mag das Motiv und seine Bearbeitung, schaue mir gern Eisenkonstruktionen an.
Für mich unterscheidet sich das erste Motiv (sonnenbeschienene Bänke) fundamental in seiner Aussage von dem zweiten mit dem Menschen. Dazu jedoch später. Im Beschnitt des Goettingers stehe ich offensichtlich auf dem Bahnsteig gegenüber, dessen harte Kante mir signalisiert: Stopp! Nicht weiter! Zudem könnte jeden Moment ein Zug vorbeikommen, der mich vom Anzuschauenden abschneidet. Der von Unschärfe vorgeschlagene Beschnitt verändert das Foto tatsächlich sehr in seiner Wirkung auf mich: Hier werde ich eingeladen, "näherzutreten", mir Zeit zu lassen mit der Erkundung des Raums und seiner Strukturen. Das kommt daher, weil ich buchstäblich auf derselben Ebene wie die Bänke stehe. Da möchte ich die Einladung, die von dem Foto ausgeht, den Raum zu erkunden, gerne annehmen. Das Bild mit dem Menschen konfrontiert mich symbolisch mit einer Aussage: Der Mensch zwischen schönem Schein (Werbung) und rauer Realität (Abfallkörbe). Er wird nicht abgeholt, er kommt nicht weiter, gefährlich nahe ist er dem Abfall. Ob er noch den Ausweg findet? Zwei wirklich interessante Fotos, wert der Beschäftigung mit ihnen! Viele Grüße Mainecoon |
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Das mußt Du doch auch, es ist schließlich Dein Bild :-) Inhalte: Jetzt kratzt Du aber zart an meiner Oberflächlichkeit - ich bin ja schon zufriedenzustellen, wenn mir ein Bild einfach nur gefällt. Genau, die Farbe transportiert hier Einiges, deswegen sehe ich mir Farbbilder auch gerne mal in S/W an, das offenbart zuweilen reale Formensprache und Inhalte. In Farbe sehe ich einen hübschen Bahnhof, also Architektur, und die Bänke. Bahnhofskultur. Mir reicht das so, inhaltlich. Auf den 2.Blick zeigt sich die ungewohnte Leere ( ein ganz dramatischer Inhalt!), und die kann mich beschäftigen, wenn ich die Hintergründe nicht kenne. Die Leere scheint mir trotz der Andersartigkeit noch stimmig - es ist ja auch genau diese Leere, die Dich das Bild machen ließ. In S/W hab ich tatsächlich wieder vorwiegend die Bank, und bekomme zugleich negative Assoziationen: Corona, Leere/Wegschluß. Eine schöne Idee wäre vielleicht, den Bahnhof in einer Serie und vom gleichen Standpunkt aus Stück für Stück wieder zu beleben, fällt mir grad so auf. |
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