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Dana 28.04.2023 14:20

Irland 2023 oder „Ich geh mal provisorisch!“
 
EDIT: dieser Teil ist Stefan (eac) gewidmet, der gerade, getrennt vom Rest seiner Gruppe, am Flughafen ganz alleine warten muss, bis er dran kommt. Hat er wenigstens was zu lesen. ;)


Irland 2023 oder „Ich geh mal provisorisch!“

15.-22.4.2023, Donegal, mit von der Partie:


Vera aus K., Tom D, Laurana (Eva) mit Mann (Tim) und Kind (Juno), BodenseeTroll (Obi) mit Kerrie (Kerstin), Pelle (keine Ahnung, wie sein Nick ist, aber Robert heißt er eigentlich, nennt ihn nur keiner, genau, wie Obi eigentlich Michael heißt, ihn aber auch keiner so nennt.), eac (Stefan), jhagman (Jürgen), Tafelspitz (Dominik) und ich.

Außer Dominik, der zum ersten Mal teilnahm, weil er ein guter Freund geworden ist und ihn das Land interessierte, waren alle anderen alte Hasen. Zum Teil fahren wir seit 2011 zusammen in Urlaub, es war also klar: diese Woche wird toll.

Theoretisch.

Wenn alles klappt.

Kommen wir zum

VORWORT:

„Ich hab uns eingecheckt!“

Dieser Satz, der zwei Tage vor unserem Flug von Tom über Whatsapp kam, war der Auslöser. Ich begann mich ENDLICH vorzufreuen!

Letztes Jahr hatte unsere SUF-Freundesgruppe beschlossen, mal wieder einen Irland-Flug zu wagen. Warum das vorher lange nicht geklappt hatte, wissen wir alle. Dieser MIST wird von mir keine weitere Erwähnung erhalten! Wir hatten also alles gebucht und wussten, wir können uns nun ein Jahr vorfreuen. Dies taten wir auch, schwätzten in der Whatsappgruppe und waren guter Dinge.

Bis meine Partnerin meinte, es wäre doch schön, solch ein Erlebnis mit mir vorher zu zweit zu teilen. Sie ist kein so Gruppenreisentyp und hatte bei der Gruppenreise abgesagt. Völlig ok, nicht jeder tickt gleich. Somit sagte ich begeistert zu und wir buchten für Sommer 22 eine Woche Connemara. Ich wollte ihr vieles zeigen, wo wir schon gewesen waren und freute mich sehr, dass sie an einer Fotoreise zu zweit Interesse zeigte.

Ich freute mich genau bis drei Tage vor Flug. Da kam nämlich eine kurze Mail von der Lufthansa, dass unser Flug gestrichen sei. Kein Sorry, kein „tut uns leid, es ist weil…“, einfach nur: „Cancelled.“ Natürlich müssen sie eine Alternative anbieten. Die war zwei Tage später (!!!). Ende vom Lied war, dass wir, nach einigen Kämpfen, einen früheren Flug zu bekommen, den kompletten Urlaub stornieren mussten, da wir beide die Woche drauf wieder unterrichten mussten. Ich habe selten SO aus eigener Traurigkeit heraus geweint. Ich war einen Tag untröstlich, danach kam der Optimismus wieder und die Suche nach anderen Möglichkeiten begann. Wir hatten dann noch einen tollen Urlaub woanders, aber Irland war erst einmal Geschichte.

Keine Ahnung, dass so ein kleines „Trauma“ so fest sitzen konnte. Je näher unser Irlandflug jetzt kam, desto weniger freute ich mich und desto mehr kam die Angst, wann die „Cancelled“-Mail kommen würde. Dazu noch Streik-Berichte etc. Ich blockierte völlig. Als Tom dann meinte: „Die haben mir eine komische Mail geschickt“, war für mich klar…aaaha. Da isse ja. Aber die Lufthansa wollte Vera, Jürgen, Tom und mich nur anders setzen „aus organisatorischen Gründen“…komischerweise waren die Sitzplätze aber dieselben, die Tom eh schon ausgesucht hatte.

Das war der Moment, wo es in mir etwas bröckelte. Sollte es echt klappen? Und als dann der Satz kam, dass wir nun erfolgreich eingecheckt seien, holte ich in zwei Tagen alle Vorfreude nach, die seit Sommer in Eis verpackt gewesen war! Packliste, Koffer, Kameras in Schuss gebracht, laut irische Musik gehört…hachja, es sollte wohl wirklich sein! Und dann kam der Morgen, als wir uns am Flughafen trafen!

BERICHT!

Tag 1, 15.4.2023 oder „Das iss ja unfair!“

Ok…das erfolgreiche Treffen am Flughafen mussten wir wieder neu lernen, denn ich stand da erst einmal völlig vereinsamt, während Tom noch nicht da, Jürgen aber schon längst mit der Kofferabgabge durch war und sich woanders aufhielt. Dass Vera vor mir da war – da müsste schon die Welt untergehen. Und da sie nicht unterging, war sie noch nicht da. Ich schrieb mich also mit den anderen zusammen, Tom traf ich dann zufällig, als er ankam, Jürgen kam zum von mir ausgewiesenen Schalter zurück und Vera wurde von ihrem Shuttle SO falsch am „Abflug“ abgesetzt, dass sie über 20 Minuten zu spät kam, weil sie den kompletten Flughafen durchlaufen musste, bis sie bei A ankam.

Endlich hatten wir erfolgreich unsere Koffer eingebuchtet, das darf man ja mittlerweile selbst, wenn man online eingecheckt ist, zumindest bei der LH, und machten uns auf zum Sicherheitscheck. Tom hatte einen „Slot“ gebucht, das ist mittlerweile möglich. Wir bekamen daraufhin eine Uhrzeit genannt, zu der wir uns an der Sicherheit einzufinden hatten und wir hatten ein Zeitfenster, so dass wir in Ruhe durch die Passkontrolle etc. gehen konnten, ohne Stress. Bei der Sicherheit angekommen, waren wir noch etwas zu früh und der „Aufpasser“ dort bat uns, noch einen Moment zu warten, da gerade eine andere Familie am „Smart Way“-Band war. Jaha, was waren wir smart! Bzw Tom. In der Wartezeit konnten wir dann schon überlegen, wie wir die Sachen auf die Bänder packen wollten. Ich hatte, wegen meiner schweren OP im Bauchraum, deretwegen ich nichts Schweres heben durfte (hat nicht immer geklappt, gleich zu Anfang hab ich es vergessen und meinen schweren Koffer selbst aufs Band gewuchtet, weshalb ich danach hoffte, durch die Passkontrolle zu kommen…konnte die Kamera dort die Schmerzverzerrung des Gesichts rausrechnen?) – aber ich schweife ab… also, deretwegen ich nichts Schweres heben durfte, überlegt, meinen gesamten Fotorucksack einfach in meinen kleinen Handgepäcktrolley zu stopfen, zusammen mit meiner Zahnbürste (Akku) und meinen Medikamenten, für den Fall, dass mein Koffer irgendwie zu spät ankommt. Ist ja in der letzten Zeit alles mehrfach passiert, weil überall Personal fehlt. So stand ich mit meinem Trolley und musste nur meine Jacke ausziehen. Der Anweiser rief uns rüber.

Wir passierten also den Smartway-Eingang und waren sofort am Band. Genial.

Giftige Blicke von den Wartenden in der Schlange der normalen Abfertigung.
„Das ist ja unfair!!“ bruzzelte eine Frau vor sich hin, mich eisig anschauend.
Ruhig lächeln. Sachlich bleiben.
„Wenn Sie das nächste Mal einen Sicherheits-Slot buchen, sind Sie auch früher dran.“
Daraufhin bekam der Ehemann den Rest des Frustes ab. :D

Ich stand nun vor den Containern, in die man sein Hab und Gut legen musste, um frei durch den „Pieper“ zu schreiten. Wie machte ich das jetzt? Normalerweise muss man alles öffnen, was elektrische Geräte beinhaltete…aber dann müsste ich meinen kompletten Koffer öffnen und alles rausräumen. Ach nee, ich ließ alles einfach drin. Die Frau am Band zwinkerte mir zu, sie hatte meinen Gedankengang mitbekommen: „Probieren Sie’s einfach.“ Ich knallte also den Koffer komplett aufs Band, legte alles andere ab, das piepen könnte und ging zum Durchgang.

Super. Das Ding zeigte an mehreren Stellen GEFAHR an (ist ja kein Pieper mehr, sondern so ein Scanner, der „komische Dinge“ am Körper erkennt. Ich wurde also einer kompletten Leibesvisitation unterzogen, bis in den Schlüpper. Ich HASSE das. Mir wurde dann erklärt, dass mein Shirt, das ich anhatte, nicht „nah genug am Körper“ gewesen sei, so dass ich Dinge darunter verstecken könne. Jo. Nu. Erinnerte mich so ein wenig an den ganz alten Disney-Kurzfilm „Gulliver“, in dem ein kleiner Verbrecher 20456285476245 Sachen unter seiner Kleidung versteckt. Als es darum geht, Gulliver umzubringen, weil Riesen-Bedrohung, zieht er eine Sache nach der anderen unter seinem Gewand hervor. Vom Kurzschwert bis zur Riesenbombe ist alles dabei.

Ich allerdings hatte aus „organisatorischen Gründen“ nichts davon mitgenommen, durfte also wieder frei herumlaufen und stellte mit einem Grinsen fest, dass mein Koffer ohne eine Beanstandung einfach durchgegangen war. Während einige andere sich komplett einmal von innen nach außen stülpen mussten, war mein Zeug einfach durchgewunken worden, obwohl da Funkfernauslöser und eine runde Box mit Filtern drin gewesen waren, die man sich ja mal hätte angucken wollen können.

Ok…wenn ich so weitermache, erzähle ich morgen noch und wir kommen nie an.

Da unser Flug sehr früh ging, hatten wir daheim nicht gefrühstückt. Das taten wir dann am Gate und setzten uns gemütlich ans Fenster. Unser Flieger stand da schon und guckte uns durch die Scheibe an.


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(Der erste Tag hat nur Handyfotos, logischerweise. Alles andere war fest verstaut.)

Tom hatte uns im Flieger so gebucht, dass er am Gang und ich am Fenster saß, Vera am Gang hinter Tom und Jürgen buchte sich dann am Fenster hinter mir ein. Das war clever gewesen, denn der Flieger war nicht voll und es setzte sich natürlich keiner freiwillig zwischen völlig Fremde. =) Also hatten wir den Platz zwischen uns auf dem Flug frei. Juhuuuu!
Ich knipste mit dem Handy ein wenig aus dem Fenster.


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Mein Lieblingsbild ist das:


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Und als ich nicht mehr rausknipsen wollte, knipste ich mal so bisi im Flieger rum. Dabei entstand das:


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Und schon kreisten wir über Irland und unserem Landeflughafen!


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Bei der Ankunft am Flughafen wurde es dann etwas chaotisch, denn unsere Gruppe kam von ganz verschiedenen Startflughäfen. Dominik flog von Basel, Obi, Kerrie und Pelle von Zürich, Stefan aus München, wir aus Frankfurt. Eva, Tim und Juno waren schon vorher eine Woche in Irland und trafen uns dann am Haus.

Wer wartete also jetzt wie?

Das aufzudröseln, würde jetzt zu lange dauern, aber es ging in der Zeit um wartende Stefans im Café, verspätete Dominiks, am völlig anderen Terminal ankommende Obis, Aufregung am Sixt-Schalter, langen Tom/Jürgen-Märschen zum Terminal 2, da dort weniger los sein sollte, knurrendem „aber ich bleib hier!“ von mir und dem Warten mit Vera am Schalter, bis ich Angst hatte, dass unser Mietwagen nicht mehr für uns bereitgehalten werden würde (nach einer Stunde steht im Vertrag), so dass ich mich bis zum Schalter vor-bettelte, um nur zu sagen, dass wir HIER sind. Stefan verteidigte derweil heldenhaft unser aller Koffer.

Interessanterweise kamen wir dann ALLE recht zeitgleich mit den Shuttle-Bussen am Mietwagenparkplatz an. Da Tom/Jürgen (ein Auto) und Vera, Dominik und ich (ein Auto) bei Sixt gebucht hatten, während das Auto von den Obis (so nenne ich einfach mal Obi, Kerstin und Pelle) und Stefan bei europcar gebucht war, fanden wir uns auf dem Parkplatz natürlich dann auch nicht wirklich zusammen. Stefan machte sich auf den Weg, seine Auto-Crew zu suchen, während wir unser Auto holen gingen. Ich hatte einen kleinen SUV Automatik gebucht, da kann man gut erhöht sitzen und muss sich mit dem Schalten nicht abplagen und es hieß „in der Art eines VW T-Cross“. Nun ist der T-Cross ja noch recht neu und ich hätte Millionen verwettet, dass wir halt nen Opel kriegen oder nen Kia oder was „Günstigeres“ halt. Aber nee, wir bekamen tatsächlich nen T-Cross! Hübscher Wagen! Aber der Kofferraum…ui.

Ok, hätten wir GLEICH herausgefunden, dass der Kofferraumboden absenkbar war, hätten wir uns viel Mühen erspart, aber das fand Vera erst heraus, als wir schon am Haus angekommen waren. :lol: Immerhin FAND sie es heraus, so dass wir bei der Rückfahrt etwas entspannter packen konnten. So spielten meine Gepäckstücke „4. Mitfahrer“ und frästen sich in den Rücksitz, in Schach gehalten von der schräg daneben hineingerammten Hutablage, der Rest wurde zur Tetris-Melodie hinten hinein gestopft, bis alles drin war. Und es ging alles rein!

Die absoluten Tetrismeister allerdings waren die Insassen des Obi-Autos! Tom und Jürgen hatten keinerlei Probleme. Großes Auto, nur zu zweit. Aber die Obis mussten zu viert in einen Hiundai Tucson passen! UND ihr Gepäck auch noch! Irgendwann hieß es verzweifelt über die Gruppe: „Fahrt ihr bitte schon mal los, das hier dauert noch…“ und so fuhren wir schon mal los, die Gegend erkundend, wo etwas Essbares auf uns warten könnte.

Irgendwann bogen wir mal von der Autobahn ab, weil wir dachten, ein Schild mit Messer und Gabel könnte den Weg dahin weisen. Als wir dann in einem langweiligen irischen Wohngebiet ankamen, hielten wir ratlos an. Egal, wir holen erst mal alle her. Wir schickten den Standort in die Gruppe und warteten dann, bis der Tucson in Sichtweite kam. Wenn sie es fanden.
Dies klappte, das Hallo war groß! Zwar sehen wir uns ab und an alle bei mir zu einem Freundeswochenende, aber das letzte war auch schon wieder ein paar Monate her. Wie schön, mit allen wieder auf Reisen zu sein! Große Umärmelungen und riesige Freude! Die zwei Jungs, die dort Fußball spielten und denen ich einmal den Ball wieder zukickte, als er etwas vorwitzig zu weit rollte, waren bestimmt etwas verdutzt darüber, dass so eine große Gruppe Fremdsprachler so ein Getöse auf offener Straße in ihrem völlig langweiligen Wohngebiet veranstalteten. :D

Wir suchten weiter nach etwas zu Essen und wurden nach ein zwei Pleiten auch fündig. Ein cooler Rastplatz, mit super Angebot und toller Architektur!

Nach einem guten Essen ging es für uns drei Autos nun Richtung Donegal. Das ist im Westen Irlands, allerdings im nördlicheren Bereich (also jantz oben links), weshalb wir Nord-Irland in die Versicherung mit aufnehmen mussten, um nicht komplett um den Bereich herumfahren zu müssen. Der Witz…plötzlich stimmte auf der Fahrt der Tacho nicht mehr mit der Anzeige des Navis überein. Hä….??? Mph???

„Leute…wir sind in NORD-Irland gerade!“

WAS…das hatten wir überhaupt nicht gemerkt! Da gibt’s nicht mal ein Schild (also schon, wenn man gaaaaanz genau guckt, aber da sind unsere „Auf Wiedersehen in…“-Schilder der Bundesländer größer!), man merkt den Unterschied nur daran, dass plötzlich die Straßen superschlecht werden, die Häuser völlig verratzt und depressiv aussehen und man eben mph fährt und nicht kmh. Nach Lösen der Verwirrung ging alles zügig und bald waren wir auch wieder in Irland selbst.

Der Rest der Fahrt ging problemlos. Vera fuhr und das macht sie in der Regel mit absoluter Routine. Allerdings merkte ich, dass mir mein leer-operierter Bauch SEHR weh tat. Diese ganzen Hubbel und Löcher…boah. Ich hatte schon etwas Angst, wie das die Tage werden sollte, aber als wir am Haus ankamen, waren die Schmerzen erst mal vergessen und wir freuten uns, Eva, Tim und die kleine Juno wieder zu sehen, die unsere Gruppe auch schon kennt und mit ihren drei Jahren freudig im Haus herumspazierte, um zu gucken, was es da alles zu sehen gab, nachdem die ersten Minuten auf Mamas oder Papas Arm sicherer gewesen waren.

„So grob“ drüber geschaut, war das Haus herrlich. Super Lage, direkt am Strand, alte, große Fischerpension, jetzt für Gruppen zur Verfügung.


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Normalerweise schlafe ich, wohin ich falle. Nach der OP ist es aber momentan noch schwierig, so durfte ich mal gucken gehen, ob ich eine Matratze finde, die für mich passt. Ich ging den Gang hoch, völlig desorientiert, ging in das erstbeste Zimmer, das ich fand. Nett…bisi klein, wenig Möglichkeiten, was abzulegen, aber ok. Bett schmal, also nix für ein Paar…ich legte mich aufs Bett und fand es super. Bad…ohgott. Klein, schimmelig…aber da die Matratze passte, entschied ich mich für das Zimmer.


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Meine Aussicht vom Bett aus (ich saß drauf, während ich das Bild machte):


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Was ich nicht wusste: die anderen Zimmer waren NOCH kleiner…und noch verwohnter. Ich betone hier nochmals schwarz auf weiß: ich wusste davon nix. :lol: Tja…wenn man also genauer hinschaute, war da einiges nicht so ganz ok. Alles verwohnt, die Ecken alle kaputt, im Bad schmutzige, schimmelige Fugen, der Teppich…da wollte man nicht mit nackten Füßen drauf gehen. Die Fenster nicht zum Öffnen, nur oben so kleine Luken, die man aufmachen konnte. Bei mir ging eine überhaupt nicht ZU…und bei Vera auch nicht. Bei mir ging ne Heizung nicht und so weiter…ich hatte dafür einen alten, staubigen Radiator ins Zimmer gestellt bekommen. Bah. Für den horrenden Preis, den man momentan zahlt, war das echt nicht ok. Trotzdem haben wir die Woche da sehr genossen. Es war ja nu bezahlt und wir hatten uns alle für das Haus entschieden…warum also ärgern?

Es gab noch Abendessen und wir saßen bei Bier und Cider zusammen und brachten uns alle wieder up to date, was so die einzelnen Leute anging. Allerdings gingen wir alle recht früh schlafen, weil der Tag doch sehr anstrengend gewesen war. Laut Wetterprognose sollte es am nächsten Tag noch bewölkt sein und sich danach Megawetter anbahnen. Wie schön!

Wir waren angekommen…erfolgreich. Alle. In Irland. Eine wunderbare Woche lag vor uns. Das wussten wir da noch nicht…aber ich kann’s euch ja schon mal verraten. ;)

Da ich heute frei habe, kommt wahrscheinlich noch der nächste Teil des Berichtes heute dran. Der erste Tag ist ja auch nie ein wirklicher Bericht mit vielen Bildern.
Aber die werden kommen, versprochen. :D

Ich hoffe, ihr habt Spaß am Lesen und Schauen!

steve.hatton 28.04.2023 14:38

Ist doch schon mal ein schöner Anfang:D

Die Fenster in Pensionen und Hotels oder auch teils Ferienhäusern sind übrigens oft wegen der bösen Raucher zu, damit die nicht auf die Idee kommen im Haus "aus dem Fenster" zu rauchen, was eh nie wirklich den gewünschten Effekt des Rauchfreien Innenraums hat.
(Also immer ein Haus mit off. Kamin buchen :lol::lol::lol:)

Tom D 28.04.2023 15:35

Sehr schön, ich freue mich schon auf die Fortsetzungen. :D

Dana 28.04.2023 16:06

Ich befürchte, ich war sehr ambitioniert. :lol:

Gerade hab ich ein wenig schlafen müssen, weil der Erkältungskopf das wollte und dann gesehen, dass es doch...ähm..EINIGE Bilder sind, die jetzt durch die zweite Bearbeitungsphase müssen...und dann noch der Text UND dann noch das Hochladen. Das dauert fast am längsten von den ganzen Schritten. :lol: :itchy:

Von daher kann es sein, dass es doch erst morgen wird. ;)

steve.hatton 28.04.2023 16:38

Mach Dir doch keinen Stress - die Interessierten warten gerne :D

Tafelspitz 28.04.2023 19:11

Ooooh toll, toll, toll, Danas Roman Reisebericht :D :top:
Supi, da erlebt man alles gleich nochmals komplett durch.
Ja, es war eine sehr schöne und intensive Woche, die wir da gemeinsam erleben durften.


Mein Hinflug hatte eine halbe Stunde verspätung, da drei Passagiere nicht am Gate erschienen waren. Deren Gepäck musste dann zuerst gesucht und ausgeladen werden. Ansonsten verlief alles recht stromlinienförmig. Dank des AirTags, den ich im Koffer platziert hatte, konnte ich auch kurz nach Ankunft bestätigen, dass der Koffer nach Dublin mitgekommen und nicht irgendwo nach Abu Dhabi umgeleitet worden war :D

Die Unterkunft war in der Tat schön von weitem, aber weit vom Schönen. Was etwas schade ist, denn wenn man den Laden mal gehörig in Stand setzen würde, wäre es nämlich ein wirklich schönes Haus.
Mein Zimmer war zwar sehr klein, dafür aber recht eng ;)
Praktisch null Ablagemöglichkeiten. Die Heizung stand bei mir auf der 11 und es gab keinerlei Möglichkeit, sie herunterzuregeln. Nun habe ich es bekanntermassen im Normalfall gerne eher etwas kuschelig warm, aber die 24/7 - Höllenglut der Heizung in Kombination mit der nur sehr eingeschränkten Möglichkeit, das Fenster zu öffnen, war selbst mir auf Dauer etwas zu viel.

Aber die Lage war schon einmalig, mit einem endlosen Strand (ich hatte allerdings von meinem Zimmer aus Blick auf die parkierten Autos :D ).
Und auch sonst liess es sich eine Woche lang eigentlich gut aushalten.

Fotos habe ich am ersten Tag keine gemacht. Und in und um die Unterkunft habe ich überhaupt keine Bilder geschossen.

Dana 28.04.2023 19:50

Ich muss das immer machen, wegen meiner Mama. :lol:
Wenn ich nichts von der Bleibe mitbringe, bekomme ich die "na toll, ich will doch sehen, wo ihr gewohnt habt!"-Quittung. ;)

Diesmal habe ich nichtmal ein Video gemacht...Schande über mich! Aber die Bilder werden hoffentlich reichen, um sie milde zu stimmen. :mrgreen:

Bilder sind fertig, nun Bericht...schaffe ich vielleicht doch noch. ;)

LeisesLicht 28.04.2023 20:45

Aah, die Wartezeit bis zum Erscheinen deines Reiseberichtes ist tatsächlich überstanden - sehr fein :)

Von der Irlandreise wusste ich ja schon seit längerer Zeit, daher war ich natürlich gespannt auf die kleinen Geschichten, stories und natürlich Fotos dieser Reise, die du auf Danaart erzählst. Und selbstverständlich bin ich auch gespannt auf die Erzählungen und Fotos der andere Teilnehmer- und innen :)

KSO 28.04.2023 21:51

Juhu, wieder ein Reisebericht von Dana. Jetzt ist es offiziell, die Pan… ist vorbei! :lol:
Irland ist für mich immer besonders spannend, da noch ein vollkommen weißer Fleck auf meiner Reisekarte.

Dana 28.04.2023 22:35

SAG DAS WORT NICHT. :lol:

Aber ja, diese Reise hatte dahingehend tatsächlich etwas Befreiendes.

@Anne: schön, dass du mitliest! =)

Ich schaffe den neuen Beitrag leider heute nicht mehr. Bin immer noch am Schreiben, es ist diesmal SO viel gewesen...die Teile werden lang...meine Güte. :oops:

DonFredo 28.04.2023 23:35

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2274368)
....
Bin immer noch am Schreiben, es ist diesmal SO viel gewesen...die Teile werden lang...meine Güte. :oops:

Hi Dana,

nicht zu viel Text in einem Beitrag unterbringen, könnte dann sein, das die Technik den Beitrag nicht annimmt.

Mach bei extrem viel Text lieber 2 Beiträge daraus.

McHorb 29.04.2023 07:33

Hallo Dana,
eigentlich wollte ich heute morgen Otherland von Tad Williams lesen aber Dein super spannender Reisebericht fesselte mich derart, dass ich hängen blieb. Und daran ist mitnichten nur das Reiseziel Irland schuld.
Vielen Dank und ich freue mich auf die Fortsetzung...

Dana 29.04.2023 07:38

Ui, na, DAS ist mal ein Vergleich. :D
Schön, dass du "hängengeblieben" bist und dich hier angesprochen gefühlt hast!

@Manfred: ohja, DAS weiß ich. :lol: Ist mir auch schon passiert. Daher sichere ich vorher alles im Foren-Modus in Word ab und wenn dann was passiert, muss ich nur den fehlenden Teil anfügen.


Mal sehen...ich lade jetzt erst mal zwei Stunden Bilder hoch und pflege sie ein. https://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/g0783.gif

Dana 29.04.2023 09:09

Tag 2, 16.4.2023 oder „Tell me! Who did it??“


Vorwort: ich habe EXTRA die Kameras daheim richtig eingestellt vom Datum her! Beide gleich, beide ohne Sommerzeit…und trotzdem stimmen die Daten irgendwie nicht! Manche Uhrzeiten sind irgendwie „zu früh“, zB sind wir nie im Leben von einem Sight zum Pub in einer Minute gekommen…keine Ahnung, was da passiert ist. Also einfach nicht auf die Uhrzeiten achten, sie stimmen nicht.

Bericht:

7 Uhr und ich war wach nach einer super Nacht. Frühstück sollte es erst um halb zehn geben, daher war noch lange Zeit. Ich machte mich fertig und schrieb in die Gruppe, dass ich zum Strand gehen wollte. Einfach eine Runde Frühspaziergang. Antworten tat niemand (war ja klar!), aber als ich runterkam, stand Jürgen schon in voller Montur da. Er hatte es gelesen und wollte mit, so auch Dominik, der ebenfalls schon fertig war. Wir waren die Frühaufsteher vom Dienst, was uns dann in der Mitte der Woche auch einen Früh-Einkauf bescherte…aber davon dann, wenn es dran ist.

Wir ließen die Kameras erst einmal daheim, nur das Handy kam mit für alle Fälle, zogen unsere Eskimo-Überbekleidung an und liefen die Einfahrt hinunter. Direkt danach ist eine kleine Straße mit vielen Kopf-Parkplätzen und danach kommen sofort die Treppeneingänge zum Strand. Wir wohnten wirklich Pole-Position.

Der Wind ging ordentlich und ich war froh, nebst Schal auch meine Mütze mitgenommen zu haben. So blieben die Ohren warm und der Hals auch. Hände in die Taschen und Näschen in den Wind. Ach, war das schön! Zwar war der Himmel noch bewölkt, aber man konnte schon sehen, dass das Licht sich Mühe gab, diesen Zustand heute für die gesamte Woche zu beenden:


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(Man sieht da übrigens einen kleinen Teil eines kleinen Camping-Platzes mit solchen "mobile homes". Besser gelegen geht ja nicht! Wenn ich da denke, wieviele Camping-Plätze bei uns an der Schnellstraße liegen...oder an der Nordsee zB VOR dem Deich...man campt vor einer Teerwand...)

Wir hatten in Strandnähe eine kleine Insel, mit Kapellchen und kleinem Häuschen drauf, verfallen, dazu eine Herde Schafe. Diese war bei Flut nicht betretbar, aber bei Ebbe konnte man über das Watt hinlaufen. Wer schaffte es kein einziges Mal da rüber, weil immer was anderes war? WIR! :lol: Aber jetzt liefen wir mal in die Richtung und schauten, wie der Zugang so aussah. Noch war ordentlich Wasser da und wir konnten noch nicht erkennen, ob es ging oder kam. Dominik fror, er wollte zurück und auch Jürgen drehte sich gen Haus.


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„Ich bleibe noch etwas.“

Ich ließ die beiden ziehen und spazierte noch ein wenig an der Wassergrenze entlang…und über das Watt, das schon freigelegt war (das Wasser zog sich doch zurück) und schaute mich um…diese Ich-Zeit genoss ich aus vollen Zügen und merkte meine große Dankbarkeit. Endlich war es mal wieder möglich, endlich war ich mal wieder hier. Ich sog den Duft der See ein, hörte den Möwen zu, sammelte ein paar wunderschöne kleine Muscheln, fotografierte mit dem Handy die Strukturen im Sand, gab den Freudentränen ihre Zeit und genoss das Licht. Schön auch, wie das Meer und der Wind Spuren in den Strandsand gezeichnet hatten...selbst den hiesigen Strandgeist habe ich gefunden.


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Dann hatte auch ich genug kühle Luft für den ersten Morgen eingefangen und ich ging schnellen Schrittes zurück zum Haus, wo Tom im Wohnzimmer saß, zusammen mit Vera. Ich setzte mich dazu.

„Dana, magst du auch Hafermilch haben?“
Dominik kam ins Wohnzimmer und streckte sich auf der Couch aus. Bevor ich das beantworten konnte, reagierte Tom, der sofort den Zeigefinger hob:
„Man darf üüüüüberhaupt GAR niemalsnicht HaferMILCH sagen, weil MILCH ein geschützter und definierter Begriff ist! Und zwar für das Produkt aus weiblichen Brustdrüsen!“
Dominik, davon absolut null beeindruckt:
„Und warum heißt es dann SonnenMILCH? Hmmmm?“
Da wars bei mir vorbei. Bei sowas werde ich sofort zum albernsten Wesen auf Erden und das Kopfkino spielt ordentlich mit. Ich dozierte also davon, wie das technisch aussehen würde, von Firmen, in denen Tausende von Müttern beschäftigt sind, die den ganzen Tag…also aus den Brustdrüsen und so… und wie das dann aussieht, wenn man mit frischer Sonnenmilch eingerieben wird und… Japp, exakt diesen Erfolg hatte ich bei den Jungs und Vera auch, die sich bei den Vorstellungen, die ihre Großhirnrinden erreichten, quietschend hin und her wanden – und wenn sich dann jemand so windet…dann kann ich auch nicht wirklich aufhören. :lol: Auf jeden Fall hat es SEHR viel Spaß gemacht, immer, wenn jemand in der Woche nach der Sonnencreme fragte, oder Sonnencreme als Thema hatte, zu sagen: „Moment, ich mach schnell…“ und sich dann alle Eingeweihten bei der damit verbundenen Geste schreiend vor Lachen die Hände vor die Augen pressten. ;)

Plötzlich war das Thema Geschichte, denn wir schauten alle gebannt nach draußen und alles verstummte. Dort ging ein Mann. In Badehose. Mit sonst nix. Den Strand lang. Erwähnte ich, dass er nur in Badehose war? Tja…und dann betrat er die Gischt…und ging weiter…wir umfassten uns instinktiv, so kalt war uns alleine vom Ansehen. Der Mann lief weiter und weiter und irgendwann ließ er sich fallen und schwamm.

„Wie kalt ist das Meer momentan?“
Ich zitterte wie Espenlaub.
„….7 Grad…“
Andächtige Stille im Wohnzimmerchen. Das war doch unfassbar. Ich war da gerade noch mit Pulli, Jacke, Mütze und Schal gewesen…im Trockenen! Der Mann schwamm ungefähr fünf Minuten, dann kam er wieder an Land, ging schnurstraks zu seinem oben geparkten Auto, nahm den Schlüssel, den er auf dem linken Vorderrad versteckt hatte (wir hätten ihm ab dann jeden Tag sein Auto klauen können), holte in aller Seelenruhe sein Handtuch raus, war etwas verwirrt ob der starrenden Gesichter aus dem Wintergarten des Strandhauses, rieb sich ab, schlüpfte in Schuhe und ins Auto und verließ den Ort des Geschehens.

Und wir…saßen da…und konnten es nicht fassen. Unbelievable. Welch Heldentum an einem Strand in West-Irland…

Da das Frühstück bald eingenommen werden konnte, lösten wir uns mal aus der Schockstarre, hievten wir uns aus den Sitzmöbeln heraus und begaben uns in den Flur, von dem aus die Küche mit Panorama-Sitzecke erreicht werden konnte.

„Schaut mal!!“
Ich wies auf den Strand.
„Da kommen drei Grazien im Bademantel! Das gibt’s doch nicht!!“
Die anderen kamen dazu und wir schauten an, wie die drei den Strand hinunterliefen.
„Ich MUSS es versuchen!“
Ich hatte es noch nicht ausgesprochen, da waren meine Füße schon am Rennen. Treppe hoch, ins Zimmer (durch gefühlt 3854 Feuerschutztüren, die Iren haben es so bisi mit Brand-Angst), an den noch komplett reisefertig gepackten Rucksack, Tele rausgerissen, Kappe ab, wieder runtergerannt (wieder durch gefühlt 3854 Feuerschutztüren, da diese ja mittlerweile wieder zugefallen waren) und auf den Absatz der Außentreppe geflitzt. Tele hochgerissen, gezielt… TADAAAAA!


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So, der Urlaub hatte sich fotografisch gerade schon gelohnt. :lol: Wir amüsierten uns sehr über die drei, auch, weil die Bademäntel so abgestimmt aber jeder andersfarbig war. Total klasse.
„Ich will wissen, was die drunter haben!“
Das Gewitzel über meinen Satz ignorierend, wartete ich, bis sich die drei Grazien ihrer Beinkleider entledigt hatten. Die Badeanzüge waren genauso herzallerliebst! Wie aus den 60ern entsprungen!


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Und auch sie…unglaublich.


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Einen Mann mit Hund interessierte das wenig, wahrscheinlich ging er schon morgens um sechs ins Wasser.


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Bei unserer Dohle (ja, sie saß täglich genau da) hatte man schon eher den Eindruck, dass sie es ebenfalls kaum glauben konnte.


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Dann setzten wir uns doch endlich zum Frühstück zusammen und man konnte richtig spüren, wie jede*r es genoss, dass wir wieder mal in der Freundesgruppe unterwegs waren. Zwar waren ein paar von uns 2020 im Januar noch in Südafrika (ganz knapp vor „Ladenschluss“), aber alle zusammen zB in Irland waren wir das letzte Mal 2019 im Winter gewesen. Ewig her. Wie schön war das jetzt. Juno, die damals noch nicht mit dabei war, blieb ungerührt und beschwerte sich lautstark, dass ihre Mutter sich erdreistete, ihr das Brot schmieren zu wollen. Konnte sie doch bitteschön ALLEINE! Also gut. Die Freude, die sie beim Streichen entwickelte, verteilte sich dann auch noch über die Tischplatte, ihre Arme, Ärmel und ihr Gesicht…und über die Gesichter von uns, die wir uns das Grinsen nicht verkneifen konnten. „Och, Junooooo…“ hörten wir nicht zum einzigen Mal. ;) Aber die Kleine hat das toll gemacht! Sie war total gut zu händeln und meist sehr, sehr pflegeleicht. Vor allem hat sie Ausdauer. Sowohl beim Wandern als auch beim mit-Dana-Puzzeln. ;)

„Du, Tom, das PDF ist SO toll! Danke, dass du gleich noch die Koordinaten klickbar gemacht hast!“

Tom hatte das TourenPDF übernommen und zu Bildern und den Namen der Orte, die wir besuchen wollten, auch noch die Koordinaten herausgesucht. Wenn man sie anklickte, machte sofort Google Maps auf und man konnte einfach losstarten. Das war superklasse und die Gruppe sehr dankbar.
„Wie, ihr könnt auf dem PDF klicken??“ Dominik hörte mit dem Kauen auf.
„Also…auf MEINEM Ausdruck kann ich GAR nichts anklicken!“
Da er das erste Mal dabei war, wusste er natürlich nicht, dass solches Gewitzel SOFORT Wasser auf die meisten Mühlen bedeutete. So schaute Stefan ihn ruhig und völlig ernst an:
„Naja, das ist ja kein Wunder. Du darfst für so ein PDF kein normales Papier nehmen. Dafür nimmt man doch App-Papier!“
Fast wäre mir der Kaffee aus der Nase gekommen und auch die Anderen konnten dann doch nicht mehr ernst gucken und prusteten los. :lol:

Solche Frühstücksthemen sind bei uns absolut normal. zB ging es eines Tages um meine Wunde am linken Zeigefinger und deren fachgerechte Verarztung (die ich nicht vorgenommen hatte, ich ließ sie einfach ohne Pflaster, obwohl sie tief war). Von „Abflämmen“ bis „Amputation“ war alles dabei, die sinnvollste Pflege meines Fingers schien es zu sein, mit einem Bite-Away (einem Gerät gegen Mückenstiche, das vorne heiß wird) Stück für Stück zu kauterisieren…darauf zeigte Vera ihren kleinen Bite-Away, den man ans Handy anschließen konnte. Mithilfe einer App war er dann steuerbar. Ja, was es alles gibt!

„Hast du den auch mit?“ fragte sie mich.
„Nee, ich hab den großen eingepackt.“, erwiderte ich, nur um sofort von Dominik gefragt zu werden, ob es der ist, den man zu zweit bedienen muss und ich antwortete: „Ja, der, der Räder dran hat.“ …so ging das IMMER…den ganzen Tag lang. :lol: Und genau deshalb war das SO SCHÖN!!!

Dann waren wir ENDLICH alle mit Frühstücken und Lachen fertig und machten uns zur ersten Tour auf den Weg. Ich fotografierte nochmals unseren Strand mit dem Handy, da die Kameras schon im Auto waren:


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Das sah eh immer witzig aus, wenn wir auch ab und an mit den Handys ein Bild machten, voll behangen mit den dicksten Kameras und das Handy knipsend in der Hand. :lol: Aber die Familien und Freunde daheim warteten ja auch immer auf Versorgung zwischendurch, damit das Warten auf die richtigen Bilder nicht zu lange wurde.

Eva und Tim machten die Woche immer etwas langsamer und suchten Ziele aus, bei denen sie mit Juno auch gut unterwegs sein konnten. Wir machten immer Treffpunkte aus, wo wir uns dann auch mal sahen und Zeit miteinander verbrachten. Mit Kind ist es halt dann doch anders als ohne. =) Aber wir hätten es nicht missen wollen!

Als erstes sollte der Kilclooney Dolmen drankommen. Ein Hünengrab also, das von den Obis immer liebevoll „Motorradgarage“ genannt wurde, egal, welcher. Das Auto von ihnen war das erste, das vom Hof rollte, wir würden uns schon irgendwann wieder begegnen. Toms Auto (mit Jürgen drin) und mein Auto (mit Dominik und Vera) blieben zusammen. Heute fuhr ich und schon bald merkte ich, dass meine Angst, es könne wieder so schmerzhaft sein, verfliegen durfte. Wenn ich selbst fuhr, sah ich die Löcher viel früher UND ich konnte mich zusätzlich am Lenkrad festhalten. So war es viel leichter, meinen Bauch zu schützen – was mir netterweise die Chauffeursmütze für die ganze Woche einbrachte. Obwohl meine beiden Insassen auch fahren wollten, ließen sie mich fahren – dafür bin ich ihnen immer noch dankbar. :umarm: Das rettete mir echt die Woche.

Wir kamen an dem Parkplatz an. Das Dolmencenter war zu, das wussten wir schon (Nebensaison halt), wir würden den Weg schon finden. Da war eine hübsche Kirche…hm…und dann…naja, ein Trampelpfad.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass es der ist.“, sagte ich und wies auf den leicht vermatschten Weg.
„Nee…das ist doch nur umgetretenes Gras!“
„Ja, aber genau so sehen irische Wege doch aus!“
Ich zog eine Flunsch, ließ mich aber von den anderen weiterziehen. Und dann kamen Straßen, die alle PRIVATE!!! dran stehen hatten. Also auch nix.
„Seht ihr, DOCH da hoch!“
Ich wanderte nun entschlossen diesen kleinen Trampelpfad nach oben, die anderen folgten in weitem Abstand zögernd. Nach ein paar Metern stand ich vor mehreren Warnschildern, die allesamt beim Teutates das Weitergehen verboten, weil alles total private und gefährlich und so.
Ich zog die Schultern hoch und bekam ein „siehste…war doch nix.“ zu hören. Wir gingen auf die Straße zurück und beschlossen, uns erst einmal die Kirche anzugucken. Drin war wohl gerade Gottesdienst, jedenfalls hörten wir Gesang und guckten uns sehr leise um. Um die irischen Kirchen herum ist meist ein kleiner Friedhof, so auch hier. Den Eingang dieses schmückte ein friedensgebender Jesus:


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Da fühlste dich schon irgendwie gesegneter, wenn du da drunter stehst. ;)

Und auch einen Glockenturm gab es.


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Ähm…warum hatte der denn um Gottes Willen diese Nebelhörner drumrum??
Wir waren uns schnell einig, dass dies bedeutete, dass wohl die Menschen im Ort nicht immer sehr pünktlich kamen…und wenn sie nicht auf die Glocke reagierten, kamen die Nebelhörner oder Megaphone zum Einsatz. So einfach war das.
Ich stellte fest, dass einige Familien, die hier beerdigt lagen, vorherrschten, so zB die Familie Mac Hugh. Sehr viele Gräber wiesen den Namen auf.
„Voll lustig, guck mal, lauter Mac HUCH…“ Tom lachte.
„Mac HUGH, da ist noch ein kleiner Schnipsel am „C““, belehrte ich ihn.
„Ach, Mac HUCH ist lustiger.“ Tom wollte davon nichts wissen.
Ich gab nach: „Und auf dem Grabstein steht dann „zu Tode erschrocken“?“
Tom streckte die Nase in den Wind und wir liefen zurück zur Straße, wollten wir doch endlich die Jagd nach dem Dolmen aufnehmen.

Wir liefen die Straße entlang, immer weiter hoch. Tom gab irgendwann auf, Vera, Dominik, Jürgen und ich liefen weiter. Irgendwo musste doch…aber es sah überall so aus (ich dokumentierte mit dem Handy):


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Und so harmlos das aussieht, es täuscht! Wenn man über solch eine „Wiese“ geht, ist das Harmloseste, das einem widerfährt, dass der Schlamm über die Schuhgrenze matscht. Gerne steht man auch plötzlich bis zum Knie in nem Wasserloch. :lol: Also weiter…wo ist zum KUCKUCK…
Jürgen mimte den Helden:
„Ich laufe jetzt mal noch DA hoch und wenn da nix kommt, gemmer zurück!“
Gesagt getan, wir warteten, was er uns da mitbringen würde und machten ein paar Bilder von der Straße aus:


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Ginster. Wunderschön blühend überall, aber ich hatte mit dieser Pflanze seit Cornwall KRIEG. Dort fiel ich - und musste in den Ginster greifen, um mich festzuhalten, um nicht den Abhang hinunterzustürzen...Beate zog mir abends die großen Dornen aus den Händen raus, aber die kleinen brauchten Wochen (!!), bis sie endlich alle rausgeeitert waren. Lecker. Schmerzhaft. BLÖD. Ginster: DOOF. Aber hübsch.

Aber weiter im Jetzt.

Leider kam Jürgen mit „leeren Händen“ zurück.
„Nee…da ist einfach NIX.“
Wir liefen zurück und stellten fest, dass wohl gerade die Kirche aus war. Ich fasste mir ein Herz und eilte auf eine Dame mit Gitarre zu (so unter Musikerinnen!) begrüßte sie und stellte unser Problem vor. Sie nickte eifrig und erklärte:
„Hinter der Kirche geht so ein kleiner Trampelpfad hoch…“
Ich warf die Hände zum Himmel.
„Hab ich doch GESAHAAAGT…!! Aber da standen so viele Warnschilder, dass wir uns nicht getraut haben…“
Sie grinste:
„Könnt ihr getrost ignorieren! Der Bauer, dem die Felder mit dem Dolmen drauf gehören, will nur nicht verklagt werden, wenn mal jemand da ausrutscht. Einfach weitergehen!“
Wir zogen eine Grimasse. Na, das musste man ja erst mal wissen.
Drei Meter weiter trafen wir auf die Obis, die mittlerweile auch hier angekommen waren UND im glücklichen Zustand, genau in dem Moment gekommen zu sein, wo sie ebenfalls jemanden aus der Gruppe fragen konnten. Tom stand dabei und wurde von einem älteren Iren vereinnahmt, der total begeistert alles Mögliche erzählte und Tom zwang, irgendwas aufzuschreiben und ins Handy zu tippen. :lol:

Tom, der die Woche unter ziemlichen Schmerzen litt (armes Tom…), ging lieber nicht mit, was auch gut war, denn man musste über die kompletten Schafsweiden, dauernd um Matsch herum, über Gatter klettern, die die verschiedenen Weidebereiche voneinander abgrenzten und über Rinnsale springen. ABER wir kamen dem Dolmen näher! Manche Gatter waren mit kleinen Toren versehen, durch die man durchgehen konnte. Manche hatten ein Kordel-Band, das man dann einfach über den Pfosten ziehen konnte. Ich löste es, ließ meinen Teil der Gruppe durchgehen, ging selbst durch und legte die Kordel lose um den Pfosten.
„Wenn ihr durch seid, bitte wieder richtig festmachen! DA drum!“
Nicken von der Folgetruppe, ich ging weiter.

Die Schafe hatten übrigens gerade ihre Lamm-Zeit und überall hüpften kleine Schaf-Ausgaben herum…das war SO unglaublich goldig!!


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So passierten wir mit einem schönen Glücksgefühl Gatter um Gatter, bis wir den Dolmen rechts von uns stehen sahen. Ein tolles Ding! Vor allem schien er auch gerade „gelammt“ zu haben. :lol:


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Was hatten wir Spaß! Vor allem stellten wir fest, dass wir zwar noch sicher im Leben viel zu lernen hatten, aber eines bis zur vollendeten Perfektion konnten: anderen im Weg rumstehen. Ab da hieß es nicht mehr: „Moah, du stehst mir im Bild!!“, sondern „meine Güte, du kannst das ImWegStehen heute wieder besonders gut!“. Dann wurde der oder die Angesprochene rot vor Freude und hüpfte schnell aus dem Bild, der Job war ja getan. Und dies gut.

Plötzlich sahen wir es von unten aus der Ferne winken. Der Bauer kam, in Begleitung zweier Esel! Wie lustig, dass die ihm folgten! Wir sahen friedlich und freudig dem Dreiergespann zu, wie sie zu uns aufschlossen. Nach typischer irischer Begrüßung (freundlich und äußerst offen), hob er den Zeigefinger und fragte streng:
„Weeeer hat das Gatter offen gelassen??? WER WARS?? MELDEN! Who did it???“
Wir erstarrten alle.
Was?? Wir hatten doch…also, wir wussten doch alle, wie es geht. Alle Gesichter schauten erschrocken und es ließ sich nicht feststellen, wer der/die Schuldige war. Wer auch immer es war, wusste es entweder selbst nicht, DASS er es war oder traute sich nicht. Egal, ich entschuldigte mich aufs Herzlichste bei ihm und auch die anderen beteuerten, nun zweimal zu gucken und besonders aufzupassen. Er lachte.
„Gutgut!“ und erklärte uns, dass er halt die Böcke von den Schafen trennte, damit es keinen Ärger gab und durch die offenen Gatter dann natürlich Chaos entstünde, aber er hatte es schnell gesehen und alles war noch ok. Dann entspann sich ein lustiges Gespräch. Er fragte, woher wir kämen und danach folgte ein werbeträchtiger Beitrag darüber, was wir uns alles ansehen MÜSSTEN. Unbedingt. Ohne Auslassen. Das Meiste davon war in Toms PDF vorhanden, so waren wir zufrieden, dass Tom ganze Arbeit geleistet hatte. Wir hatten uns vorher zum Planen getroffen, aber Tom hatte schon SO viel rausgesucht, dass ich nur noch korrigieren und abnicken musste. :D

Der Bauer empfahl sich und ich nutzte die Chance, einen der Esel unter den Steinen zu fotografieren.


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Ein Bauer, der fast durch uns Scherereien bekommen hätte und der uns danach fröhlichst die schönsten Fotopoints der Gegend aufzählt und einfach so mit uns plaudert…sowas würde es in Deutschland auch nicht geben. :lol:

Wir übten uns noch etwas im ImWegRumstehen (bei meinem Foto waren sie gerade nicht sooo erfolgreich)


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und begannen dann den Abstieg. An einer Stelle MUSSTE ich ein Foto machen:


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Zur gesteigerten Lesefähigkeit:


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Denn da war EINDEUTIG der Bauer durchgegangen vorher! :lol: Aber naja, der durfte das natürlich. War ja seine Weide. Außerdem: STRENG genommen, WAR dieses kleine Gatter ja auch zu. :mrgreen:

Wenn man vom Bauern spricht…winkt er plötzlich von irgendwoher und schreit! Huch! (Nicht MAC Huch…) Aber wir hatten doch jetzt echt an alle Gatter gedacht! Er winkte heftig zu sich herüber, so machte ich mit etwas skeptischer Miene ein paar Schritte in die Matschwiesen, um zu ihm zu gelangen. ER hatte Gummistiefel, wir nur Wanderschuhe. Meine gingen zwar bis zu den Knöcheln, aber dann war auch Schluss. Trotzdem kamen wir ohne Unfälle bei ihm an, über die kritischen Stellen hüpfend, mittlerweile waren wir ja durch ein paar Urlaube durchaus irlanderfahren.

„One of my sheep is lamming!!“ Er strahlte übers ganze Gesicht. Und tatsächlich hatte sich ein Schaf an den Weidezaun zurückgezogen und unter ihr ging es voll zur Sache. Es hatte wohl schon zwei Minuten vorher gelammt, auf jeden Fall begann das Kleine aufzustehen und dann kam die erste Suche nach der Zitze. Leider waren die beiden sehr weit weg, so dass es bei voll ausgezogenem Tele trotzdem noch ein Crop ist. Man kann die beiden aber ganz gut sehen.


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SO ein süßes Ding! Noch total verklebt und „orange“…aber es würde sicher mal ein stolzes Schaf abgeben!

Ein anderes, schon eine Weile geborenes Lämmchen schaute von einiger Entfernung ungerührt zu:


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Der Bauer freute sich mit uns und auch über den Fakt, dass nun endlich das Wetter besser würde. Er meinte, wir hätten Glück, die Woche solle super werden (das hatten wir anhand der Vorhersage gehofft und strahlten um die Wette) und dann verging uns diesesjenes allerdings, denn er erzählte traurig, dass die beiden Wochen vorher SO schlimm gewesen seien, dass ihm einige Lämmer gestorben waren…so traurig. Er hat halt nur Weiden und keine Unterstände, da sind die Lämmer bei dem Unwetter total durchnässt worden und an Kälte gestorben…da fragt man sich dann doch, warum er nicht auf diesen riesigen Weiden mal nen Unterstand baut…naja, ich bin kein Bauer. Aber es stimmt mich immer noch traurig. Zumindest gab es jetzt EINEN neuen Erdenbürger da oben.

Wir kletterten Richtung Autos und waren dann echt ziemlich kaputt. Vera hatte ein gewisses Bedürfnis und wappnete sich für einen „Naturgang“, ich musste zwar nicht dolle, kündigte aber an:
„Ich geh provisorisch mit!“
Alle schauten mich etwas skeptisch an…und auch in mir war da was, als wäre da gerade was nicht ganz richtig gewesen….
„ÄHM!!! Prophylaktisch!!!“
Aaaaaaaaaaaaaaah. Das Grinsen der Anderen ignorierend, stapften wir los, als Jürgen zum Auto geschlendert kam:
„Warum nehmt ihr nicht einfach die öffentliche Toilette da hinten?“
OHMANN. Bei UNS wäre niemals die Toilette eines geschlossenen Gebäudes offen! Hier schon. Cool!
Also gingen wir da halt provisorisch. Ja, das blieb jetzt. :cool:

Und weiter gings! Jeder einen Keks und einen Riegel, so konnte man es noch etwas aushalten, denn zuerst wollten wir zum Assaranca-Wasserfall in der Nähe! Die Obis fuhren im Tucson vor, dann kamen wir, dann Tom und Jürgen mit dem Toyota. Eva, Tim und Juno wollten ebenfalls Richtung Wasserfall fahren, vielleicht sah man sich ja dort.

Natürlich blieb die Autotruppe so nicht zusammen. Nicht, wenn jemand vorne fährt, der FÄHRT…und jemand hintendran fährt, der dauernd stoppt, so wie ich. :lol: Nach ein paar Metern war schon Schluss. Ich hatte ein schönes Landschaftsmotiv gesehen und blinkte das Führerauto an, bevor ich auf einen Hof einfuhr. Tom hatte es mitgekriegt und fuhr ebenfalls ab, das Frontauto nicht. Sie fuhren weiter und waren nach ein paar Sekunden außer Sicht. Egal, ich wollte das Motiv.


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Und dann blökte es sowas von laut neben mir! Eine ganze Herde Mutterschafe mit ihren Lämmern! SO süß!! Natürlich musste die Kamera da auch nochmals draufhalten, dafür stiegen dann auch alle anderen noch aus. Die Mutterschafe blökten sehr viel und laut, Vera hatte schon etwas Angst um die Nachbarn und ich überlegte, ob das ein Schutz-Blöken war oder einfach nur ne Begrüßung…da sie alle zum Gatter kamen und ihre Lämmer nicht von uns wegdrängten, gingen wir davon aus, dass sie uns nur lautstark Hallo sagten. Wahrscheinlich erhofften sie von uns auch die Füllung ihrer Mägen.


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Ein Kleines war ganz schön frech! Streckte einfach die Zunge raus...


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Hinten spielten zwei Lämmer Weitsprung:


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SO süß.

Nu aber weiter!

Endlich, nach ziemlich vielen Kurven und noch ein paar Mal STOPP bei leider recht lichtlosen Szenen


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kamen wir endlich am Wasserfall an!
„Sachtmal, wo bleibt ihr denn? Was war denn??“
„Naja…Motiv halt…“
Die Obis waren schon in den letzten Zügen, was ganz gut passte, da wir direkt dran kamen und gar nicht imWegRumstehen praktizieren mussten. Dominik und ich hatten unsere Stative und Graufilter in die Koffer eingepackt und die Woche über immer wieder Spaß am Fotografieren auf diese Weise. So auch hier:


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Wasserfälle eignen sich einfach SO gut dafür!

Auf dem Platz vor dem Wasserfall stand eine Holz"statue", es war mehr ein dickerer Pfahl mit Einritzungen - und dank meiner aufmerksamen Mitknipser wurde ich einiger Spalten gewahr, in denen die Besucher Münzen hineingesteckt hatten! Total cool!


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Eva und Tim trafen wir leider nicht mehr, die kamen etwas später am Wasserfall an, unsere Autos beschlossen, nun nach Ardara (Ardra gesprochen), dem kleinen Örtchen kurz vor der Wasserfallgeschichte zurückzufahren, um dort etwas Kleines Leckeres zu uns zu nehmen.

Manche Straßenzüge waren echt goldig (Handybild):


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In Ardara teilte sich die Gruppe in die Süßen und die Deftigen. Während Tom, Stefan, Jürgen, Dominik und ich den dortigen Pub aufsuchten, um Herzhaftes zu uns zu nehmen, ging der Rest weiter, um ein Café zu suchen, in dem es leckeres Süßes gab oder zumindest nen Kaffee.

Drinnen war es erst mal so dunkel, dass sich unsere Augen erst gewöhnen mussten, dann fanden wir es aber irgendwie total cool dort drin und wurden auch herzlich empfangen. Natürlich könnten wir noch essen. Also hopps an einen Tisch im hinteren Bereich gesetzt und mit Karten versorgt. Ich knipste mit dem Handy mal einmal um mich herum und sorgte dafür, dass die Bedienung, um aus dem Bild zu kommen, einen Hechtsprung neben und fast unter einen Tisch machte:


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Das Essen war ok bis lecker, so dass wir schon jetzt überlegten, an unserem letzten Abend hier alle zusammen Essen zu gehen und Tom bestellte, nach Gruppenbefragung über Whatsapp, einen Tisch für uns zwölfe. Ich aß das, was ich eigentlich immer mittags esse: eine „Soup of the day“. Das ist in der Regel Gemüsesuppe, warum auch immer, dann können sie auch einfach ne vegetable soup auf die Karte setzen, statt sie „soup oft he day“ zu nennen. Für mich heißt das, dass sie jeden Tag eine frisch kochen…die auch mal ANDERS schmecken darf als nach Gemüse. Auch die Gerichte der anderen sahen lecker aus und es schmeckte allen. Zum Abschluss gab es vom Haus eine kleine, in „Gold“ eingepackt Süßigkeit. Wir nahmen uns alle eine und ich war mit dem Auspacken am schnellsten.
„Ui, cool, das schmeckt so bisi wie After Eight…Minze und Schokolade!“
Angeekelt warf Dominik sein gerade im Auspacken befindliches Süß-Stück wieder zurück in die Schale.
„Danke, dass du mir das rechtzeitig gesagt hast! Ich werde nie verstehen, wie man so etwas Gutes wie Schokolade SO verunstalten kann!“ Da wir alle tolerante Menschen sind, wurde Dominik nicht gesteinigt, ich reichte lediglich sein Stück Schoki an Stefan weiter, der nach Fish und Chips noch Kapazität frei hatte. :mrgreen:

Jürgen faltete sein Goldpapier sauber zu einem Rechteck. Ich reichte ihm meines, um ihn zu motivieren, damit ebenso zu verfahren, was er tat.


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„Wartet, meins kann noch mit drauf!“, sprach der Stefan, haute mit voller Wucht auf sein Restpapier und legte es sorgfältig dazu.


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Nunja. Fast.

:D

Die andere Fraktion war inzwischen mit Scones und Kaffee glücklich geworden und nach erfolgreichem Verzehr trafen wir uns wieder vor dem Pub, um gestärkt weiter zu fahren.

Einkaufen stand auf dem Programm! Der Tucson fuhr wieder vor - doch plötzlich sagte unser Navi, dass wir rechts abbiegen sollten, während der Tucson geradeaus weiterfuhr. Ich hatte gelernt, dass es sich oft lohnte, dem Navi stattzugeben, also fuhren wir rechts ab und Toms Auto ebenfalls. Durch das Walkietalkie kam dann auch sofort die Bestätigung:
"MIR hat das Navi auch gesagt, da lang..."

Und das lohnte sich! Wir fuhren eine "scenic route", die wirklich tolle Aussichten bot und die Fahrt irgendwie was total root-irisches hatte... =) Tja, mein Navi kennt mich halt mittlerweile ein bisi. ;)


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Manchmal war auch einfach der WEG das fotografische Ziel!


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Und da ich IMMER vergesse, wann ich wo überhaupt war, habe ich mir es "notiert":


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Aber DANN gings endlich weiter zum Supermarkt, wo die Obis schon längst drin waren. Wir kauften zwei Einkaufswagen voll für die Truppe ein. Heute wollte Vera kochen, morgen dann Dominik.

Daheim angekommen, brachten wir alles hinein und ich schnappte mir gleich mal die Süßkartoffeln, da sie in kleine Stückchen geschnitten werden sollten und das Zeit brauchte. Vera und Dominik werkelten in der Küche und iiirgendwer half noch beim Gemüseschnippeln.
„Ich helfe dir!“
Juno kam strahlend zu mir gewackelt, die Ärmel schon gewichtig hochgekrempelt.
„Ach…Juno, ich weiß nicht…“ Eva wiegte bedenklich den Kopf hin und her, mit mitfühlendem Blick auf mich, aber ich bin da kindererprobt, Juno durfte. Nachdem die Regel „Messer auf dem Brett, Hände weg!“ nochmals in die vordere Hirnrinde geholt worden war, ging es los. Ich schnitzte und Juno durfte die Schale und die Stückchen in Schüsseln sortieren, was sie mit Begeisterung tat. Gut, manchmal landeten die Schnitzchen in der Müllschüssel und die Schale in der Essschüssel, aber das bereinigten wir zeitnah. Als die Schüssel mit den Schnitzchen dann insgesamt mal den Abgang auf den Boden machte, wies ich Vera an, bitte vor der Nutzung alles nochmals durchzuwaschen und gut wars. Helfende Kinder sind was Tolles, auch wenns länger dauert. :D

Der Tag war anstrengend gewesen und die Luft in der Küche zum Schneiden. Leider waren auch da nur kleine Luken zum Öffnen und es war unglaublich warm im Essbereich. Beim Essen merkte ich mehr und mehr, dass mir schlecht wurde. Irgendwann musste ich echt vor die Tür, um Luft zu schnappen. Ich setzte mich eine Weile in den frischen Wind, genoss die Brise und den guten Duft des Meeres, dann konnte ich sogar fertig essen. Wir hatten mehrfach überlegt, die „Mannschaftsessen“ in den Innenbereich zu verlegen, aber irgendwie wollten dann alle doch lieber in dem Glasdingens essen, weil man da eine schönere Aussicht hatte. Das Luftproblem blieb aber, obwohl wir dann die Haustür immer sperrangelweit aufmachten. Als wir die letzten Bissen des wirklich tollen Essens auf die Gabel häuften, rief Vera aus:
„NEIN!!! Wir haben die Erbsen vergessen!!“
Allgemeines Gelächter. Nunja, sowas konnte passieren. Nun waren die Tiefkühlerbsen halt noch im Tiefkühler, auch nicht schlimm.

Nach dem Essen kamen Wein, Bier und Cider auf den Tisch. Ich hatte einen alkoholfreien Cider gekauft, weil ich überhaupt keinen Alkohol mehr vertrage und wollte mal probieren, wie der schmeckt. Ich machte ihn auf und probierte.
„Na super…das ist APFELSCHORLE!“
Alles prustete. So konnte man Apfelschorle natürlich auch doppelt so teuer verkaufen. Ich teilte mir den Cider daraufhin immer mit Juno, der es Spaß machte, mit mir aus einem Glas mit viel Eis drin zu trinken. Jaaa, einen Icemaker hatten wir nämlich auch! Vieles war alt, abbruchreif, restaurierungsbedürftig, aber nen Icemaker hatte die Küche. Jo.

Gesprächsthemen in dieser Nach-Essenszeit ließen auch nicht zu wünschen übrig:

Obi zog selbstvergessen den Korkenzieher durch eine Kondenswasserlache. Kerstin stupste ihn an:
„Immer, wenn du mit dem Korkenzieher durch das Wasser matschst, muss irgendwo im Urwald ein Eichhörnchen alleine von der Schule nach Hause! IM REGEN!“
Das machte Obi so sprachlos, dass er den Korkenzieher weglegte. Wir anderen wussten natürlich, dass Kerstin völlig Recht hatte.

Dominik verließ kurz den Raum, um mit einem Snickers zurückzukommen, das er nach diesem Vollmahl noch genüsslich begann zu verspeisen. Alles schaute ihn groß an. Er sah sich zu einer Reaktion gezwungen:
„Naja…wollte jetzt nicht die Erbsen auftauen.“
Kerstin zeigte sich völlig verständnisvoll: „Ja, egal! In beiden ein S drin.“ Dominik riss die Augen auf.
Wir anderen wussten natürlich, dass Kerstin völlig Recht hatte.

Diese drückte gerade aus Versehen mit dem Pulli ein Viech platt und quietschte.
„Ähhh!!!!! Ist alles ok???“ Sie verrenkte sich, um zu schauen, ob ihr Pulli unversehrt geblieben war.
Ich konnte nicht an mich halten: „Joah…außer vielleicht der senfblähfarbene Eiterfleck?“
„WAAAAAAAAH!!!“ Kerstin hüpfte not amused rum, während alle anderen grinsten.
Vera war die Hilfsbereitschaft in Person: „Ich kann dir etwas Rotwein drübertupfen…?“
Kerstin guckte groß. Wir anderen wussten natürlich, dass Ker…ähm Vera völlig Recht hatte.

Im Vergleich der Duschköpfe der einzelnen Zimmer (wo kommt wieviel Wasser raus?) verloren Obi und Kerstin, während ich gewann. Bei Obi und Kerstin gab es ein dünnes Rinnsal, während ich immer komplett gekärchert wurde. Kerstin war grummelig, weil ihr Rinnsal immer nur so senkrecht nach unten dümpelte, ohne dass sie die Brause abnehmen konnte, wir anderen erklärten ihr, dass man den Duschkopf, auch wenn er oben festgemacht war, ein wenig hin und her drehen konnte, so dass der Wasserstrahl auch etwas abgelenkt werden konnte.
Obi schüttelte den Kopf.
„Senkrecht ist senkrecht. Egal, in welche Richtung.“
Wir anderen guckten groß ob dieser Weisheit.
Aber natürlich wusste Obi, dass er völlig Recht hatte.

Davon war ich so beeindruckt, dass ich ins Bett musste. :lol: Und auch die anderen begaben sich bald ins Land der Träume. Das war ein schöner erster Tag!

Tom D 29.04.2023 16:41

Ach wie schön, ich möchte wieder zurück. Die drei Grazien sind der Hammer. Aber auch sonst wieder ganz besondere Bilder.

Kleine Ergänzungen:
Das Dolmencenter hatte geschlossen wegen Sonntag. Wobei man keinen Unterschied feststellen konnte zwischen wegen Sonntag geschlossen, wegen Nebensaison geschlossen oder Sonntags geschlossen wegen Nebensaison geschlossen :D

Der freundliche Ire an der Kirche am Dolmencenter bequatschte zuerst die Obi Auto-Gruppe und dann, als ich allzu interessiert schaute, auch mich. Er zeigte uns ganz stolz ein Foto des Dolmen auf seinem Handy mit der Geschichte dazu, dass er von den Kelten so gebaut wurde, dass zu einem bestimmten Datum, ich meine der 20.06., zu einer bestimmten Zeit die Sonne genau zwischen den senkrechten Steinen durchscheint. Falls die Sonne an diesem Datum scheint. Und das war zuletzt 2004 der Fall. Haha. Und von diesem Datum war das Bild, das er mir unbedingt per Whatsapp schicken wollte, was daran scheiterte, dass er meine Nummer nicht als Kontakt hinzufügen konnte. Ich gab ihm meine Mailadresse und er versprach, es mir zu schicken. Kam aber noch nicht.

Erwähnenswert finde ich auch noch die Story in dem Pub. Dominik als Vegetarier bestellte einen Veggie-Burger. Der kam dann mit einem Streifen Bacon auf dem Fleischpaddy. Voll Veggie :roll: Ob das Paddy selbst vegetarisch war, ließ sich auch nicht zweifelsfrei belegen. Eine gewisse Restunsicherheit blieb. Dominik wurde im Laufe der Woche immer mal wieder gefragt, ob er auch seinen Baconstreifen zum Essen bekommen hat :)

Wegen akuter Schwäche durch Erkrankung habe ich noch kein einziges Bild bearbeitet. Meine Ergänzungsbilder kommen dann also wie ein Zug der DB: Mit Verspätung.

Irmi 29.04.2023 18:55

oh jeh, da muss ich mir aber Zeit einplanen, um die schönen Dana-Berichte zu lesen :cool:
das mache ich aber ganz bestimmt.

Dana 29.04.2023 21:25

Vielleicht lohnt sich die Zeit ja. ;)

Danke, lieber Tom, für die weiteren Ausführungen und Ergänzungen! :top: :top:
Super, denn ich vergesse sicher einiges! Schön, wenn das andere dann komplettieren. =)

Vera aus K. 30.04.2023 01:31

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 2274443)
oh jeh, da muss ich mir aber Zeit einplanen, um die schönen Dana-Berichte zu lesen :cool:

:eek: Allerdings! Selbst die rein passive Aufnahme fühlt sich nach richtig viel Zeit an. - Ähm ... aber wieviel Zeit mag es erst gekostet haben, ungezählte Bilder auszuwählen, sie zu bearbeiten und hochzuladen und in all diesen Text zu betten... :shock:

Vielen Dank für deine Zeit und den tollen Bericht!

:top::top::top:



Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2274459)
Vielleicht lohnt sich die Zeit ja. ;)

Und ob!!! :D Ganz erstaunlich, was diese Gruppe alles erlebt hat! :cool:

kiwi05 30.04.2023 09:12

Zitat:

Zitat von Vera aus K. (Beitrag 2274476)
…… Selbst die rein passive Aufnahme fühlt sich nach richtig viel Zeit an. ……

Zumindest, wenn man den Beitrag öffnet.

Aber genau so, wie sich Dana offensichtlich in einen Flow schreibt, kommt man beim Lesen auch mitten hinein in den lebendigen DREB (Dana-Reise-Erlebnis-Bericht)…..auch wenn man nicht dabei war.

Danke für die schönen Erinnerungen an eine wunderbare Landschaft und offene, hilfsbereite und auskunftsfreudige Menschen.:top:

Dana 30.04.2023 11:01

Tja... Die Bilder und der Bericht sind mir gerade relativ einzige Freude.

Ich wurde im Urlaub angesteckt, musste krank arbeiten und mein komplettes Mai-Wochenende fällt flach, ich kann nicht mal meine Partnerin sehen, weil sie die nächsten Wochen die Abschlussprüfungen an ihrer Schule abnehmen und dafür gesund sein muss.

Die Bilder und Erinnerungen sind gerade meine Rettung. Daher kommen sie recht flott und ausführlich. Was anderes machen geht gerade nicht.

jhagman 30.04.2023 21:20

Tag 1 mit trüben Aussichten

Mein Irlandtrip begann schon am Freitag.Denn da sind wir, Silke Lisa und meine Wenigkeit, nach Kitzingen gefahren. Silke hatte Familien-WE und ich einen netten Freitagabend mit Familie :-)
Samstag dann morgens die Fahrt nach Frankfurt. Rechtzeitig losgemacht und staufrei durchgekommen.
Ich wurde noch in den Flughafen begleitet.So nach dem Motto: Sicher ist sicher das er auch wirklich fliegt :-) Ein paar Tränchen verdrückt und dann meiner Wege gegangen. Da wir rechtzeitig dran waren blieb noch Zeit sich ein wenig umzuschauen. Dana und Tom waren dann die ersten die ich aus unserer Truppe zu sehen bekam. Vera gesellte sich kurz darauf dazu. Zu dem Zeitpunk war mein Koffer schon in den Tiefen der Katakomben entschwunden. Immer so mit ein klein wenig Hoffnung das MEIN Koffer da ankommt wo es angedacht war.
Die Zeit bis zum Boarding verging dann wie im Flug.
Fensterplatz eingenommen und Google Maps während des Fluges bemüht mir zu zeigen wo wir denn gerade schwebten.
Wir sind allesamt gut angekommen und mein Koffer aber auch die der anderen waren auch mit dabei.
Das Drama nahm jetzt aber seinen Lauf als Tom den Mietwagen abgreifen wollte. Riesen Schlange vor dem Schalter und irgendwie musste wohl jeder der Kunden seine gesamte Lebensgeschichte erzählen bevor es ernst wurde und es um den Mietwagen ging und in wenigen Minuten abgehandelt war. Es dauerte. Und dauerte und....
Ein Mitarbeiter meinte dann man sollte ins Terminal 2 gehen da wäre nix los. Tom und ich sind losgelaufen um dann im Terminal 2....egal. Wir warteten eben bis wir mit unserer Autobiographie dran waren :-)
Schnell den Sammeltransporter gesucht und mit den anderen dort getroffen. Und schon saßen wir im Auto und los ging es.
Irland wir kommen.
Mit kleine Hindernissen hat sich der Tross quer durch die Insel geschlagen. Ankunft am Haus und erst einmal Zimmer suchen. Ich mach die Türe zu einem Zimmer auf und denke mir: Das passt. Kamerarucksack abgestellt die Jacke ins Eck geworfen und den Rest geholt.


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Der Blick aus dem Fenster war schon klasse. Also, nun, wie soll ich es formulieren. Wenn man das Fenster geöffnet bekommen hat. Da stellte man dann fest es war gar nicht nebelig. Sonnig aber auch nicht den es regnete immer wieder. Lt. Wetterbericht sollte das aber der einzige Tag sein an dem uns Irland sein wahres Gesicht zeigen wollte.

Am nächsten war es immer noch trübe aber jetzt wenigstens trocken. Dana hat sich gemeldet das sie den Strand stürmen wollte und da ich eh nix besseres zu tun hatte :-)


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Wunderbares Gefühl über den festen Sand zu laufen. Die Nase in den Wind zu halten und Meer mit fast allen Sinnen zu genießen. Ja wir haben uns überlegt. Ebbe oder Flut? Es war aber Ebbe bzw. ablaufendes Wasser. Ein Gezeitenkalender hat es dann bestätigt. Wir waren aber nicht die Einzigen die um diese Uhrzeit unterwegs waren

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Richtung Osten wurde uns schon etwas Hoffnung gemacht und man konnte mit ganz viel Ichglaubedaran die ersten Sonnenstrahlen sehen.


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Jeder genoss diesen Moment auf seine Art und Weise.


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Auf dem Weg zum Dolmen lag das Schwarze Schaf oder doch die Irische Version des Punker faul und kaute auf dem einen oder anderen Grashalm gelangweilt herum.


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Wenn man sich dann diese alte Gebilde anschaut wie es hier schon seit 5000 Jahren steht fragt man sich warum es so manches Gebäude in der Neuzeit keine 50 Jahre schafft -


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Gewährleistungsfrist knapp abgelaufen


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Foristenflut am Denkmal.


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Das neugeborene Lämmchen wollte wohl nix mit Ostern zu tun haben und hat freundlicherweise gewartet bis wir erschienen sind


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Ab zum Wellnesstempel


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Spabereich auf Irisch für die Mitarbeiter/innen oder Mitarbeitenden? Punker incl.


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Bis zum Wasserfall war das Wetter durchwachsen bis Fotografen unfreundlich. Aber immer noch trocken!


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Die ländliche Version der Sparkasse stand auch im Gelände. Schon witzig wie das ganze Geld da reingequetscht wurde. Den Hintergrund warum und wieso hat sich mir nicht erschlossen.


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Auf dem Rückweg dann wurde es doch tatsächlich hell und die Sonne zeigte sich :-)


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Und kaum kommt die Sonne raus herrscht reger Betrieb am Strand!


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Noch schnell ein Selfie für die Liebste oder....?


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Und mit diesem wunderbaren Blick auf den Strand mit dem älteren Paar endete für mich zumindest fotografisch der Tag. Und so gemütlich wie die beiden am Strand entlang sind genauso habe ich dann den Tag ausklingen lassen.


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Dana 30.04.2023 21:37

Ach, wie toll, dass du nicht nur Bilder zeigst, sondern auch was schreibst!
Es hat Spaß gemacht, das zu lesen und am liebsten mag ich das letzte Bild mit den beiden älteren Menschen, die so einträchtig dort entlangspazieren. SO schön...

Der kleine "Knutt" da am Strand bin übrigens iiiiich. :D

jhagman 30.04.2023 22:05

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2274550)
Ach, wie toll, dass du nicht nur Bilder zeigst, sondern auch was schreibst!
Es hat Spaß gemacht, das zu lesen und am liebsten mag ich das letzte Bild mit den beiden älteren Menschen, die so einträchtig dort entlangspazieren. SO schön...

Der kleine "Knutt" da am Strand bin übrigens iiiiich. :D

Danke :-)
Ja. Das letzte Bild hat mich schon be und gerührt. Man schaut sich die beiden an und wünscht sich doch nix anderes irgendwann an ihrer Stelle zu sein wenn es dann soweit ist und immer noch sooo verbunden zu sein. Und sich Zeit zu nehmen für einen Spaziergang am Meer. Nicht zwingend Hand in Hand aber untergehakt. So wie die beiden.

McHorb 01.05.2023 18:05

Vielen Dank Euch allen für eure charmanten Reiseberichte und Bilder aus Irland.
Würdet ihr eure Reiseroute zum Ende eurer Tagebücher offenlegen? Gerne auf App-Papier :cool:

Dana 01.05.2023 20:03

*auf Tom deut*

Der hatse. =)
Also streng genommen wir auch, aber ich hab keine Ahnung, wie man das gescheit ins Forum bringt. :lol:

Soll er sich drum kümmern, er hats ja auch fabriziert. :mrgreen:

So...dann will ich mal versuchen, heute noch den Berichtsteil einzustellen.
Fertig ist er, die Bilder auch...wenn das Forum mitmacht, kommt er in ein paar Stunden *alles zusammenkneif und Upload verteufel*

Crimson 01.05.2023 20:20

Moin,

gelesen habe ich Deine/Eure Reiseberichte schon öfter, es ist immer wieder ein großer Genuss und ein bisschen fühlt man sich wie dabeigewesen zu sein, so lebendig, wie es geschrieben und bebildert ist... schönes Abenteuer... ich freue mich schon auf die Fortsetzungen...

Viele Grüße,
Markus

Dana 01.05.2023 21:51

Tag 3, 17.4.2023 oder „Auf zu Stellen, an denen wir noch NIE waren!“

„Shit…ich hab meine Kamera vergessen!!“
Wir, gerade am ersten Fotopunkt angekommen, schauten Tom völlig entgeistert an.
„Was?!?“
Tja…er schaute traurig aus der Wäsche. Nach dem Frühstück hatten wir uns alle recht schnell fertig gemacht, um den Tag etwas mehr zu nutzen als gestern und Tom hatte vor lauterlauter seine Kamera im Flur des Hauses liegenlassen. Jürgen lieh ihm seine Zweitkamera und ich tröstete ihn:
„Wenigstens hast du HEUTE dein Portemonnaie nicht vergessen!“
Dies hatte er nämlich gestern getan, so dass wir ihn bis abends mit den Finanzen versorgt hatten, die er den Tag über benötigte. Tom starrte mich an:
„Ähm…“
Er wandte sich an Jürgen:
„Würdest du mit dem anderen Auto mitfahren? Ich glaub, ich muss noch mal heim…“
„Nee oder? Du hast nicht dein Portemonnaie schon wieder…?“
„Ich glaub schon.“ Tom schlug die Augen nieder.
Ok, wir räumten also alles von der Rückbank, so dass Jürgen Platz finden konnte. Als wir fertig waren und Jürgen gerade sich und sein Zeug zu uns hineinquetschen wollte, kam Tom strahlend an:
„Neee, da isses!!“
Er hatte es in die Tür gepackt und vergessen, dass er es nicht vergessen hatte. Puh. So blieb es bei der Kameraleihgabe und wir konnten unseren ersten Fotopoint in Angriff nehmen. Jürgen pflanzte alles, was er gerade in die Arme gehäuft hatte, wieder in ihr eigenes Auto und alles machte sich fertig, um die Motive abzugrasen.

Dominik hatte vorhin noch auf der Rückbank herumgekruschelt, da dort oft seine Kamera und einiges an Zubehör lag, um schnellen Zugriff zu ermöglichen, aber anscheinend war er damit fertig, da ich ihn durch das Fenster der offenen Hintertür nicht mehr sehen konnte. Warum machte er dann nicht einfach die Tür zu?
Ich gab der Tür einen ordentlichen Schubs mit der Hüfte.
„AUTSCH!!“
Dominik tauchte mit schmerzverzerrtem Gesicht hinter dem Fenster auf. Ich schlug die Hand vor den Mund:
„Ach du meine Güte!! Sorry!! Ich habe dich wirklich NICHT gesehen!“
Dominik sah mich skeptisch an.
„Gib’s zu, du hast nur auf so eine Gelegenheit gewartet!!“
„Erwischt…“
Er grinste. Dominik trug eine Jacke, die recht dunkelgrau war – und die mit der abgetönten Scheibe des Fensters eine nahezu unerkennbare Masse bildete. Man sah sie einfach nicht durch das Fenster. Natürlich durfte ich mir dann den ganzen Tag anhören, wie hart ich mit ihm umgegangen sei und dass ja aller guten Dinge drei seien, Dominik also daher auf der Hut bliebe und so weiter. Natürlich passierte bis abends nichts mehr. ;)

Eigentlich wollten wir zum St. John’s Point Lighthouse fahren, hatten aber vorher natürlich wieder anhalten müssen, auch wenn die Stelle jetzt nicht SO viel hergab. Der Felsen, der so ein wenig aussah wie eine kleine Kirche, war aber irgendwie doch cool:


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Schnell wurde mir da langweilig und ich suchte mir neue Motive:


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Doch dann ging für alle die Fahrt weiter.

Vorbei an sehr netten Landschaftsstrichen

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Nahmen wir mehr und mehr Kurs auf den Leuchtturm, bis wir vor einem Gatter standen. Dieses war geschlossen und erst dachten wir, es sei Ende der Fahrt. ABER, wie wir dann lesen konnten, durfte man dieses Gatter öffnen, durchfahren, es wieder SCHLIESSEN (jaha!) und bis zum Leuchtturm weiterfahren. Da ich allerdings seit Dezember kaum mehr Bewegung hatte, schrie mein ganzer Körper: „DU LÄUFST!!“…und so fragte ich in der Gruppe, ob wir denn nicht dorthin laufen wollen würden, es sei ja nicht SO weit (knapp 2km). Die meisten der Gruppe sagten dies zu, nur Tom wollte gerne zum Turm fahren, um den Tag durchzuhalten und Stefan schloss sich an. Die beiden fuhren also durch die Gatteröffnung und wir schlossen das Tor wieder und marschierten los.

Ich sah rostigen Stacheldraht, den ich zu Anfang meiner Fotokarriere gerne mal aufgenommen hatte – und aus Nostalgiegründen schoss ich mal wieder ein Foto von sowas.


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Die Strecke war insgesamt gut befestigt und ließ sich gut laufen, allerdings zogen sich die 2km wie Kaugummi und mein Organismus war sich ob seines Mutes irgendwann nicht mehr ganz so sicher. Plötzlich kam uns das Tom-Auto schon wieder entgegen. Hä?
„Seid ihr schon fertig?“
„Jo…ist ja kein Licht da und auch sonst…naja, man kommt nicht richtig dran und so.“
„Okeeeeeeeeeeee….aber vielleicht möchtest du und dein Auto die ein oder andere oder den ein oder anderen gen Ende der Leuchtturmbesichtigung zurückshuttlen? Nicht jeder packt BEIDE Strecken.“
Das war so der Gedanke der gesamten Gruppe…und das Tom-Auto fuhr zum Außenparkplatz, drehte, weil das vorher nicht ging und kam wieder zurück. In der Zeit allerdings waren wir am Turm angekommen und fanden ihn auch ohne Licht sehr niedlich. Am Gatter hatte ein Schild geprangt „BEWARE OF BULLS!“ und wir hatten beim Anstieg zum Leuchtturm schon ein paar Mal rumgeguckt, ob wir irgendwo Bullen sehen würden und Kerstin mit ihrem roten Shirt aufgezogen, bis sie völlig kirre wurde. Nee. Keine Bullen weit und breit – Kerstin atmete auf. Aber am Gatter direkt am Leuchtturm waren drei Stück. Total süß!

Ich wollte gerne bis ganz vor zum Wasser, um von der Seite aus zu schauen, ob man den Leuchtturm nicht schön aufnehmen könne. Die Bewölkung versprach auch, ab und an mal einen Strahl der heißbegehrten Himmelsware durchzulassen. Problem nur: der Boden war TOTAL durchgematscht! Die Bullen schienen überall frei laufen zu dürfen und Hufe hinterlassen in weichem Boden nun mal ein Total-Chaos. Mit einer helfenden Hand von Dominik kam ich dann auch über verschiedene Steine über die schlimmsten Stellen gehüpft und freute mich dann, frei über die Weiden zu laufen, bis vorne hin. Der Himmel löste sein Versprechen ein und schickte ab und zu eine Sekunde Licht…es galt nur, diese genau abzupassen. :D


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Klappte mal mehr oder weniger, wie man sieht. ;)

Tolle Details gab es an der Küstenlinie auch:


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Tom war trotz seiner Schmerzen tatsächlich auch über die Matsch-Hürden geklettert und kam uns hinterher. Er setzte sich auf einen der groben Klippensteine und freute sich an „seinem Leuchtturm“. Als absoluter Fan war dieses Ziel natürlich für ihn ein MUSS. Ich machte mich langsam auf den Rückweg vor das Gatter und bekam dort dann eine helfende Hand von Vera, die auf dem Vorplatz geblieben war. So lange war ihre Knie-OP noch nicht her, dass sie sich Kletter- und/oder Rutschpartien zutraute.

Die drei Bullen waren immer noch da und immer noch völlig ruhig, allerdings lagen sie nicht mehr, sondern bewegten sich auf uns zu. Langsam und behäbig. Der eine schaute mich an. Ich kann nicht sagen, ob entspannt oder herausfordernd. :D


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Als wir genug herumgewandert oder -gestanden hatten, wählten Vera und ich dann doch das Tom-Mobil, während die anderen sich auf den Fußmarsch machten. Tom brachte die beiden Operierten schon mal runter, wendete den Wagen und fuhr wieder hoch. In der nächsten Fuhre brachte er die Obis mit, also wollten DOCH nicht alle wieder runterlaufen. ;)

Jürgen und Dominik waren schlussendlich die Einzigen, die wirklich auch wieder zurück liefen – und Eva und Tim, mit Juno auf dem Arm. Chapeau!

Eva und Tim hatten nämlich zu uns aufgeschlossen und wir freuten uns, dass wir alle zusammen am Leuchtturm ein wenig umherliefen. Juno allerdings wollte getragen werden und Eva trug sie fast die komplette Rückstrecke, das heißt, sie lief komplett UND hatte noch gute 13 Kilo an „Handgepäck“. Tja…mit Kind biste trainiert! :D

Während wir auf die Läufer warteten, schossen wir noch Bilder von Horizont-Bullen. In jeder Tierart kann es sie geben, die „Horizont-Abstammung“…wie man sieht, stehen diese Sorte Tiere vorwiegend auf Horizonten herum und geben illustre Motive ab. ;)


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Auf der exakt 180° anderen Seite gab es diese Ausischt:


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Joah, auch nett. Auf jeden Fall schien jetzt mittlerweile wirklich die Sonne und es war wärmer. Ich entdeckte „Mann mit Hut“ (= Dominik) und schoss ein Bild von ihm, das ihm so gefiel, dass er es jetzt als Profilbild trägt. :)


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Bevor er, Jürgen und EvaTimJuno wieder ganz unten bei uns waren, fand ich noch einen sehr netten „Blumengarten“:


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Auf einer kleinen Landzunge in der kleinen Bucht saßen Kormorane.


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Tim, der mit Fernglas hantierte, blieb plötzlich stehen und schaute genauer:
„Da ist ein Seehund!!“
„WO???“
Wir reckten die Hälse.
„Na, da hinten, kurz vor der Landzunge!“
Ähm….ok, ohne Fernglas sah man da nur einen Winzpunkt (mit Pfeil markiert).


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Gecropped allerdings tatsächlich: EIN SEEHUND!


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Eva, Tim und Juno setzten sich nun an den Parkplatz-Tisch, um ihre mitgebrachten Sandwiches zu essen, während wir beschlossen, nach Killybegs weiterzufahren, einer kleinen Hafenstadt, um dort eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Die Obis düsten weiter, ihnen reichten ein paar Kekse, so trennten wir uns und sagten „bis bald!“.

Natürlich fuhren wir nicht einfach durch. Niemalsnicht!
Tom hatte mich gebeten: „Wenn du Esel siehst, halt bitte mal an!“
Nun…ich SAH Esel. Tom nicht und war recht erstaunt, dass ich plötzlich ne ordentliche Bremsung hinlegte.
„Du wolltest Esel, da hast du Esel!“
Zwei total süße Exemplare dieser Gattung standen pittoresk auf einer kleinen Anhöhung inmitten ihres Verschlags. Tolles Motiv. Leider waren genau diese Esel total zahm und sobald wir uns dem Gatter näherten, kamen sie freudigst angehoppelt. Na toll! :lol:

Dann war es halt weniger Esel-Fotografieren als Eselstreicheln. Soooo weiche Nasen. =)

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Das Haus nebendran war auch total süß:


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Und drei Häuser weiter bremste ich dann nochmal, weil ich auch das total süß fand:


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Vera reichte mir einen imaginären Zettel nach vorne:
„Liebste Dana, wenn du nochmals anhältst, werde ich dich genüsslich töten, herzlichst, Veras Blase.“
Ouha. Ich wägte kurz meine Möglichkeiten ab, aber da ich ja, wie schon erwähnt, KEINE Waffen unter meinen „weiten Kleidern“ getragen hatte, fielen die recht kläglich aus und bis Killybegs ging es ohne Pause durch. :D

Killybegs war ein niedlicher Ort, bei dem wahrscheinlich jeden 24. des Monats Weihnachten gefeiert wurde:


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Das Essen in einem kleinen Restaurant war durchaus ok, ich probierte einen Seafood-Chowder, was Tom und Vera ebenso taten. Wir saßen alle in einer Reihe am Tisch, während Jürgen und Dominik uns gegenüber saßen und einen Tacco verspeisten. Voll die Fronten. :D

Dominik wünschte sich einen kleinen Trip durch den Hafen, während Tom gerne nach Hause wollte. So packte Jürgen also doch seine Siebensachen, stopfte sie in unser Auto, sagte Tom artig Tschüss (wir auch) und lief dann mit uns ein wenig am Hafen herum. Die Palme, die uns da empfing, war so GAR nicht irisch irgendwie…


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Stillschweigend suchte ich nach einem MONACO-Schild…fand aber keins.

Der Hafen war recht illuster und es gab einige hübsche Motive. Das Licht spielte ein kleines Spielchen, nämlich „an/aus“. Ist ein Spielchen, dass das Licht in der Regel toll findet, so oft, wie es das spielen will, Fotograf*innen eher nicht so. Trotzdem spielten wir es notgedrungen mit und warteten, den Finger auf dem Abzug, bis das Gewünschte kurz mal zwischen Wolkenfingerchen hervorlugte.


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Der zweite Teil des Tages sollte uns dahin tragen, wohin wir uns treiben lassen wollten. Ohne Ziel, einfach Wege erkunden, wo wir noch nie waren – was ja nach zwei Tagen in dieser Gegend noch nicht SO schwer sein dürfte. ;)
Ich hatte auf dem Hinweg eine „scenic route“ auf einem Schild gelesen und die versuchten wir zu finden. Dominik hatte sein Garmin an und versuchte, mich zu leiten, da er die Hintour mitgetrackt hatte. Das gestaltete sich aber schwerer als gedacht, so dass wir zweimal wendeten und dann in eine Straße einbogen, die auch sehr szenisch aussah, aber nicht die Route war, die ich gesehen hatte.

„Auf in ganz neue Ecken!“, Dominik strahlte.

Ich schaute mich um:
„Naja…neu? Also…ich meine, das hier zu kennen…“
Alle anderen Autoinsassen konnten dem nicht folgen.
„Also…ICH (ich/ich) erkenne da nix…“
„Doch…“, ich war mir sicher.
„Ich kenne das schon! Jedenfalls kommt es mir SEHR bekannt vor!“
Egal, ich fuhr die Straße weiter und irgendwann dämmerte es mir:
„Leute! Das ist die Straße zum WASSERFALL von gestern!“
„Was?? Nee oder??“

Großes Gelächter. Da wollten wir VÖLLIG neue Wege ergründen und erkunden, was in einem völlig neuen Gebiet ja jetzt nicht so unglaublich schwierig sein sollte…und zufällig fädelten wir uns von einer anderen Seite auf eine Straße ein, die wir tatsächlich schon gefahren waren! Eine von…dreien oder so. :lol: EGAL. Eva und Tim waren gestern vom Wasserfall aus noch etwas weiter gefahren, das wollten wir einfach auch machen.

Wir fuhren und hatten ja alle Zeit der Welt, so stiegen wir immer mal aus, wenn uns die Aussicht gefiel (auch das Handy durfte mal wieder):


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Dann kamen wir am Wasserfall vorbei und Dominik gähnte laut:

„Hach…gibt’s hier nicht spannendere Motive?“

:lol: Aber ja, den hatten wir ja gestern schon zur Genüge auf Chip gebannt. ;) Also weiter mit der Fahrt! Es ging um ein paar Ecken und Kurven und dann ließen wir ein kleines Örtchen hinter uns. Vor uns eröffnete sich ein kleiner Hügelpass, recht eng, so, wie es aussah.

Also…der Pass eröffnete sich theoretisch, denn ein dickes Wohnmobil der Luxusklasse versperrte uns den Weg, dicht gefolgt von einem etwas kleineren. Das dicke hatte etwas Schwierigkeiten mit dem Rangieren, hatte sich aber dann irgendwann auf diesen Pass eingefädelt.

„Ähm…“, ich kratzte mir die Stirn:
„Das Ding will WIRKLICH DA hochfahren??“
„Sieht so aus…“, kam es von den Hintersitzen, ebenfalls sehr skeptisch.
Wir ließen etwas Platz und fuhren dann ebenfalls auf diese kleine Passstraße. SUPERschöne Landschaft! Mega! Total toll! Die Straße allerdings unglaublich eng. Auf der einen Seite hatte ich ein paar Zentimeter und auf der anderen auch nicht mehr, also konzentrierte ich mich – genau 50 Meter. Da war erst einmal Endstation, weil ein RIESIGES WOHNMOBIL MITTEN AUF DIESER ENGE WENDEN WOLLTE.

Tja, war ihm wohl doch nicht geheuer. Der Wohnmobilfahrer hatte wohl in seiner Panik die einzige kleine Bucht gesehen, an der dieses Riesenteil irgendeine Chance zum Wenden haben könnte und war am Rangieren. Sein Beifahrer winkte wild und ruderte mit den Armen, das kleinere Wohnmobil hatte schon gedreht und kam uns entgegen. Wir fuhren ein Stück zurück und ließen es passieren. Dann harrten wir der Dinge, die da kamen und irgendwann hatte es der Fahrer geschafft, die Luxushütte quer zu stellen und sich mit dem Hintern in diese Aussichtsbucht zu quetschen. Ich fuhr an, weil ich der Meinung war, ein wenig Grips voraussetzen zu können (wenn das kleine Autochen da weg ist, kann ich mein Schlachtross ungehindert drehen!), aber nein…das WoMo wollte sich gerade aus der Bucht rausdrehen, als der Fahrer merkte, dass ich angefahren kam. Der Beifahrer verstärkte sein Winken, brüllte dem Fahrer etwas zu, der anhielt und uns tatsächlich passieren ließ. Na danke auch. :D Das wäre ein Spaß geworden, wenn er versucht hätte, um uns herum zu wenden. Manchmal…also…ach, egal, weiter. :D

Echt toll war es hier!

Nur auf die Schafe musste ich gut aufpassen. Die grasten am Abhang und direkt an der Straße mit ihren Kleinen…und die waren noch nicht so wirklich verkehrserprobt, so fuhr ich sehr umsichtig und hielt an einer Stelle, um diese Süßen mal aufzunehmen.


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Ein Lämmchen war besonders goldig, es stand da und guckte…ich nahm es zuerst von weiter weg mit der Kamera auf…so SWEET!


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Dann holte ich mein Handy, um für meine Partnerin ein Bild zu machen. Ich wusste, ich würde das Quietschen bis hierher hören können. :mrgreen: Und tatsächlich, das Kleine ließ mich total nah an sich herankommen und guckte mich groß an. Was wollte denn das grüne Riesenschaf hier?
Das Riesenschaf sprach freundlich-ruhige Worte, ging in die Hocke und machte ein Bild dieser tierischen Süßigkeit. :D


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Neben den Schafen plätscherte es und ich graufilterte, während Dominik diesmal keine Lust hatte. Ihn faszinierte mehr ein gelber Rahmen, durch den er durchschaute:
„Hm…also…SO toll ist die Aussicht dadurch aber nicht wirklich.“
Beweisfoto:


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Da hatte er wohl Recht. :lol:

Da war mir der Wasserfall lieber:


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Wir fuhren noch ein wenig den Berg hoch, allerdings wurde es immer später und da Dominik kochen wollte (und zwar was mit „Nudeln“, Käse, Zwiebeln, Sahne und APFELMUS!), mussten wir schon etwas auf die Uhr gucken, damit das nicht zu spät wurde. Zwei Biegungen weiter standen wir plötzlich Schnauze an Schnauze mit einem anderen Wagen. So, wie die beiden uns anstarrten, keine Einheimischen. Direkt hinter ihnen war eine riesengroße Bucht, aber sie standen wie angewurzelt und starrten uns an. Ich guckte hinter mich. Man KONNTE natürlich die Steile Straße rückwärts wieder runterfahren…so 300m bis zur nächsten Bucht… KONNTE man.

Aber die beiden KONNTEN auch einfach 3m nach hinten auf die Bucht DIREKT HINTER IHNEN FAHREN!! Ich fuchtelte also freundlich mit meinen Armen und deutete hinter sie. Da kam Leben in die zwei, allerdings eher panisches. Die Frau fing an zu gestikulieren und ihren Mann zu leiten, auf die Seite zu fahren (quasi in den Graben!), was aber nichts nutzen würde, weil wir nicht aneinander vorbeikommen würden. Ich schüttelte den Kopf und wies nochmals deutlich hinter sie. Das Gefuchtel ging weiter, wurde immer panischer, bis sie endlich halb im Graben standen und ich seufzend mit 2cm Spiel an ihnen vorbeimanövrierte. Von der Hinterbank kam leises Prusten und Vera, die neben mir saß und mit einem Auge den Abgrund beobachtete, der sich vor ihrem Fenster auftat, griff sich an die Stirn, wie man soooo ….do…ähm ungeübt sein konnte. :D Aber vielleicht spielten die gerade das Spiel „wer rückwärts fährt, verliert“ oder so.

Wir ließen das Auto ein Stück vorfahren, dann drehten wir in aller Ruhe an der Bucht, denn es wurde wirklich sonst zu spät. Natürlich (!) fuhren wir NICHT sofort komplett heim, sondern hielten nochmals an den Stellen, die wir gestern ohne Licht fotografiert hatten. Heute war Licht da und war wohl auch des Spielens müde, so dass wir es ohne Probleme einfangen konnten:


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Je weiter wir uns unserem Haus näherten, desto schöner wurde das Licht und ich wurde unruhig.
„Mensch…eigentlich sind wir da echt doof. Immer, wenn das Licht so richtig genial wird, also gen Abend, gehen WIR heim, essen. Das ist doch für Fotografen total bescheuert!“
„Du, du kannst ja nochmal los, wenn du uns daheim abgesetzt hast, wir schaffen das Kochen schon!“
Ich sah Vera, die das vorgeschlagen hatte, freudig an, denn so weit hatte ich nicht gedacht. Auf dem Weg quietschte ich schon, weil ich eine Aussicht gesehen hatte und auch eine scenic Route. Hoffentlich fand ich das wieder!

Nach ein paar Minuten äußerte ich meine Zweifel als bekennendes Orientierungs-Schaf und Vera setzte zur Sicherheit einen Punkt in ihr Google Maps und schickte ihn mir, damit ich zumindest die Hauptstraße wieder fand. Das half, denn so bog ich später dann nicht in eine andere , falsche Grund-Richtung ab.

Als wir daheim ankamen, ging Vera ins Haus und fragte die Anderen, ob noch jemand mit mir Licht jagen gehen wollte. Alle winkten träge und müde ab, so schwang ich mich wieder hinters Lenkrad und düste los.

Nun begann wirklich eine Treibjagd. In der Zeit, als ich auf mögliche Mittäter wartete, kam eine Wolke und verdüsterte alles, so dass ich nicht sicher war, ob ich überhaupt das Richtige tat. Doch während ich die Straße zu dem Punkt fuhr, den Vera eingespeichert hatte, brach die Sonne sich Bahn und überflutete die Landschaft mit einem tollen Licht.

WO war nun ums Verrecken ein guter Fotografierpunkt??? Ich fuhr die Straße in einem „irischen Tempo“ entlang und schaute links und rechts nach Haltemöglichkeiten. DA, ein Haus mit Platz vor der Mauer!! Ich riss das Steuer rum und brachte den Cross zum Halten, stieg aus, überquerte die Straße und stellte fest, dass ein verschlossenes Gatter den Weg auf eine kleine Anhöhe versperrte.
Pff. Ich kletterte drüber und landete mit den Füßen voll im Matsch. Knatsch. BÄH! Egal, weiter! Ich kletterte auf den kleinen Hügel, wohlweislich den Blick genau auf den Boden geheftet…und naja…bekam immerhin einen kleinen Einblick in das, was ich wollte:


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Aber eigentlich wollte ich DORT HIN und nicht von der Ferne Bilder machen!!

Ok, ich merkte, dass mir das Blut in den Ohren rauschte, ich war total aufgeregt. Völlig alleine in der Abendstimmung in einem mir völlig fremden Gebiet, aber ich wollte UNBEDINGT dorthin. Ich fuhr einen Weg rechts rein…Holperdipolper, nee, so nach einem Kilometer bog der Weg falsch ab, vom Licht weg. Ich fluchte, wendete den Wagen in der Botanik, peitschte den Weg zurück, fuhr wieder auf die Hauptstraße und guckte mir die nächsten abgehenden Wege an. KEINE Ahnung, welchen ich nehmen sollte…welcher nur führte dort hin, wohin ich wollte?? Ich schickte ein Gebet hoch, wie ich das dann in solchen Fällen tue und plötzlich hatte ich die „Idee“: Nimm die nächste!

Ich bog rechts ab und das Auto däumelte über Löcher und Risse, über Wurzelwölbungen und Teer-Platzer…und dann kamen schon mal links Schafe in recht nettem Licht und auch Wasser konnte man sehen.


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Also…wenn da Wasser war…ich musste es versuchen!
Ich donnerte den Weg weiter, das Herz bis zum Halse schlagend, ließ einen Traktor durch, dessen Fahrer mir ins Auto grinste und sich bedankte und jagte weiter den Weg entlang, der alle Bauernhäuser hinter sich ließ und dann….

Ja, dann kam ich an. Ich fuhr um eine Kurve und war plötzlich am Wasser…eine kleine Bucht, mit einem kleinen Zulauf, einem kleinen Strand, ein paar illustren Felsen…im schönsten Licht. Ich zitterte richtig vor erlebter Aufregung, schnappte meine Sachen und dann stand ich da.


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Zuerst machte ich ein paar Aufnahmen, um das ja auch auf Chip zu haben,


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aber dann ließ ich die Kameras in den Gurt fallen, hob die Arme…und ließ das alles auf mich wirken. Die Sonne streichelte meine Haut, es war warm und kaum windig…es war still und völlig friedlich…und ich alleine mittendrin. Und dann dankte ich mal eine Runde nach oben, atmete tief, sog die würzige Luft ein, hörte ein Lämmchen blöken und sonst nur das Plätschern des Wassers. DAS war für mich Irland. Dieses Licht, diese Weite, die schöne Natur, die schönen Küstenstreifen…Herrlich, einfach herrlich.

Ich begann, dieses Stückchen Paradies etwas zu erkunden, kletterte über die Steine und machte immer mal wieder eine Aufnahme. Diese lasse ich hier einfach mal stehen, ohne sie weiter zu kommentieren. Das Gefühl, das ich dabei hatte, war so erhebend, dass mir beim Nacherleben gerade auch nochmals die Augen nass werden.


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Ich konnte mich gar nicht satt sehen an den Farben und an diesem Platz.


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Ich setzte mich auf einen der Felsen und genoss einfach. Schaute aufs Wasser, nahm alles in mich auf. Das Herz war so voll, ich wusste schon gar nicht mehr, wohin. Ich schickte dann der Gruppe ein, zwei Bilder, meiner Partnerin und meiner Mutter und beschloss dann, so schön es war, wieder gen Auto zu laufen, um die Truppe daheim nicht unnötig mit dem Essen warten zu lassen.

Auf dem Rückweg hielt ich nochmals bei den Schafen, weil das Licht gerade unglaublich war:


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(Und ich musste da farblich kaum was drehen und gar nichts intensivieren!)

Als ich mich gerade wieder hinters Steuer setzte, kam eine Nachricht vom Haus:
„Du könntest so langsam den Rückweg antreten, es gibt gleich Essen.“
Ich war ja schon auf dem Rückweg, aber beeilte mich und kam pünktlich an – und so übervoll in mir drin, dass ich gar nicht wusste, wie ich jetzt einfach so am Küchentisch Platz nehmen sollte… Aber die Gruppe war in ihrem Element und bald schüttelte ich meine Rührseligkeit ab und lachte mit. Das Essen war unglaublich lecker, das Apfelmus passte hervorragend zum Rest und ich aß mit großem Appetit. Auch alle Anderen lobten Dominiks Kochrunde, die er dank Veras Hilfe gut hinbekommen hatte. Alleine für so viele Esser zu kochen, ist auch nicht soo einfach. Umso dankbarer war ich, dass sie mich davon freistellten und ich nochmals losziehen durfte.

Dieser Abend war ein wirkliches Geschenk für mich gewesen, von dem ich immer noch zehre und gern daran zurückdenke. Also DANKE an euch. =)

Juno wollte etwas hochbringen und kam die Treppe wieder heruntergetrampelt.
„Oha, Juno schleicht wie ne Maus…“ sagte jemand.
Ein Elternteil berichtigte: „Naja…eher Elefant.“
Kerstin schaute auf: „Nun mach doch nicht aus ner Maus nen Elefanten!“
Alles nickte.
Ich zog die Stirn in Falten…irgendwas…stimmte doch ni…ähm…
„Äh…Mücke?“
Alles brüllte, denn keiner hatte es so richtig gemerkt, dass der Spruch falsch war. :lol:
Eva daraufhin: „Auch eine Schildkröte findet mal ein Korn…“
Und wir anderen wussten natürlich, dass Eva völlig Recht hatte.

LeisesLicht 01.05.2023 22:43

Auch diese Urlaubstagerzählung hat mich im Gedanken einen weiteren Tag in Irland verbringen lassen - und das dir das Herz auf deiner Solofahrt in der Bucht übergelaufen, kann ich sehr gut nachvollziehen - wunderschönes Licht in einer unbeschreiblichen Landschaft.

Tafelspitz 02.05.2023 08:12

Wunderbar, der Bericht und die Bilder!
Ich kann wirklich alles nochmals hautnah erleben :top:

Das mit der Auto-Tür war wirklich Slapstick der gekonnten Art.
Deine Solo-Fahrt am Abend hat sich wirklich gelohnt und das gönne ich dir. Wirklich ganz tolle und stimmungsvolle Abendlicht-Bilder.
Wir hatten ja genug helfende Hände zum Schnippeln der Äpfel und Kartoffeln. Und die Magronen (=Makkaroni) waren ja bereits ausgehölt ;)

Tom D 02.05.2023 11:33

Zitat:

Zitat von McHorb (Beitrag 2274627)
Vielen Dank Euch allen für eure charmanten Reiseberichte und Bilder aus Irland.
Würdet ihr eure Reiseroute zum Ende eurer Tagebücher offenlegen? Gerne auf App-Papier :cool:

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2274643)
*auf Tom deut*

Der hatse. =)
Also streng genommen wir auch, aber ich hab keine Ahnung, wie man das gescheit ins Forum bringt. :lol:

Soll er sich drum kümmern, er hats ja auch fabriziert. :mrgreen:

Mache ich. Aber erst zum Ende der Berichte hin. Gespoilert wird nicht ;)

EdPro 02.05.2023 12:52

@DANA,
Deine Beiträge heben sich ab von anderen Fotostories und Reportagen in diesem Forum. Sowohl in der Gestaltung der Texte, wie auch der Bilder ist die Handschrift einer Frau zu erkennen.
Sehr charmant....

Tom D 02.05.2023 14:28

So, mittlerweile habe ich meinen ersten Tag auch fertig.

Heute war Jürgen der Chauffeur. Hat er gut gemacht, wie auch die anderen Tage die Woche über. Der ein oder andere Kratzer ist wohl, durch uns beide, dazu gekommen, aber nichts, was den Verleiher groß geärgert hat :)
Und gut war's zudem, dass Jürgen an jenem Tag der Fahrer war, denn ich hatte ja schlauerweise mein Portemonnaie im Haus vergessen, inklusive Ausweis, Führerschein und Geld.


Aussicht auf unseren Strand


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Immer wieder Ginster

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Der Kilclooney Dolmen aus der Entfernung

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Habe ich schon erwähnt, dass es viel Ginster zu sehen gab?

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Das Rennlamm mit der Startnummer 65

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Das auf mittlerer Höhe links im Bild dürften wohl Muschelzuchten gewesen sein.

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Beeindruckend finde ich in Irland ja immer Folgendes. Man fährt auf diesen besseren Feldwegen (Single Track Roads, auf denen übrigens immer 80km/h erlaubt sind) und ist mit im Nirgendwo. Da denkt man, hier kann nichts mehr kommen, hier ist die Welt zu Ende.
Dann biegt man um eine Ecke und dann steht da ein Haus. Oder eine ganze Siedlung. Am A... der Welt.:eek::crazy:

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Assaranca Waterfall

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Mit Glückspfahl

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Noch ein bißchen Landschaft

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Und zum Abschluß nochmal der Hausstrand

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Tafelspitz 02.05.2023 21:07

Sehr schöne Bilders, Tom! :top:

Dass ihr beim Wasserfall alle diesen Münzen-Pfahl gesehen (und fotografiert) habt :shock:
Ich habe von dem rein gar nichts mitbekommen. Ich Blindfisch.

Dana 03.05.2023 14:36

Schön, ganz andere Eindrücke noch zu bekommen! :top:

Am besten gefällt mir das Bild, bei dem du die Muschelzuchten erwähnst! Das habe ich bei mir nämlich gelöscht, weil ich diese eine Licht-Sekunde vorne NICHT bekommen hatte. Ich gönne sie dir. :lol: (jedenfallseinkleinbisschenwobeigrummel... :mrgreen:)

Tafelspitz 03.05.2023 20:57

So, ich habe auch mal ein wenig an den Reglern von einigen Tag-1-Bildern herumgezupft :D

Schafmatt

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Assaranca-Waterfall mit Halblangzeitbelichtung.
Ich habe ja völlig neues Equipment, da meine A99II das Opfer einer Eigentumsumverteilung geworden ist. Hier habe ich nun zum ersten Mal das 12-24 mit Filtereinschub ausprobiert.
Und vor lauter Filtern habe ich dann wohl diesen Münzautomaten übersehen :cool:

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Dana im Auto, wenn sie mir mal nicht gerade die Tür auf den Hintern pfeffert :mrgreen:

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Dana 03.05.2023 21:04

:lol:

Ok, also mein Kopf ist leicht deformiert, aber hey...ein wenig Schwund ist immer.

Der Wasserfall ist wunderschön so. Genau richtig.

Und das Schafmatt...hab nur ich das Kopfkino, dass da vorher zwei Schafe...und dann Steine...und so....? :lol: :oops: :lol:

Tom D 04.05.2023 09:32

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 2274824)
Schafmatt

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Genial

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 2274824)
Und vor lauter Filtern habe ich dann wohl diesen Münzautomaten übersehen :cool:

Jetzt verstehe ich erst. Das ist ein Münzautomat mit dem man den Wasserfall einschalten kann. Sehr schlau von den Iren.

ha_ru 04.05.2023 11:41

Wie immer tolle Bilder und tolle Berichte :top:

Nachdem ich in Australien aus der Hotelbibliothek mal "Round Ireland with a Fridge" gelesen habe steht das auf meiner Reiseliste ganz weit oben und eure Berichte verstärken das sehr.

Hans

Dana 05.05.2023 20:20

:top:

Tag 4, 18.4.2023 oder „Wie wir doch zu unserem Sunset kamen!“


Als ich die Treppe hinunterflitzte, war ich innerlich schon voller Vorfreude. Heute würden wir (= unser Auto und Toms Auto) abends nicht kochen oder Essen gehen, sondern uns etwas mitnehmen, um das Licht vollends zu genießen. Ich fand es immer immens blöd, dass man, außer im Winter, immer wählen musste zwischen „normal Abendessen“ ODER „Licht angucken“, denn das lag fein säuberlich kongruent übereinander, wenn man nicht erst um 22 Uhr essen wollte. Wir wollten ein wenig herumgondeln und dann zu den Slieve League Cliffs fahren, die, laut des Bauern am ersten Tag, noch viiieeel schöner waren als die Cliffs of Moher. Und DAS wollte was heißen, also waren wir neugierig.

Unten angekommen, saß Tom da mit verzerrter Miene.
„Nicht gut?“
Er schüttelte den Kopf.
„Aber ich möchte doch so gerne mit zu den Klippen…“
Er schaute total traurig.

Ich schlug ihm vor, einen Ruhe-Tag einzulegen und uns einfach gen Abend bei den Cliffs zu treffen. Jürgen würden wir wieder bei uns ins Auto packen. Da er nicht zu den Längsten zählte und zudem ein lustiger Zeitgenosse war (ist!), passte das schon und Tom konnte aufatmen. Schließlich wollte er niemandem den Urlaub vermiesen, aber ein wenig Selbstschutz ist schon angebracht, wenn so gar nix mehr geht.

Zuerst war aber erst einmal Wäschewaschen angesagt. Eva hatte das netterweise Anfang der Woche eruiert, um die Wäsche ihrer ersten Woche und vor allem die Kinderwäsche mal durchzuwaschen und musste mit einigen Problemen im Hauskeller fertig werden. Dort war es dunkel und eng und dreckig, aber sie hielt sich tapfer und sagte uns zu, Teile unserer Wäsche gerade mit reinzustopfen. Diesmal war die Waschmaschine auch brav und tat alles, was man ihr auftrug, bzw in sie einprogrammierte. :D Anfangs gab es nämlich ein großes OUUUUHHHHHHHH, als Eva die theoretisch gewaschene Wäsche aus der Maschine holen wollte, mit Juno in den Keller ging und feststellen durfte, dass die Waschmaschine einmal durch den ganzen Raum gewandert war und nun mit dem Hinterteil zu ihnen in einer völlig anderen Ecke stand!

Die Transportsicherungen waren nicht entfernt worden! Die Maschine war wohl komplett neu und die Lieferanten hatten vergessen, die Sicherungen rauszumachen, so dass die Maschine während der versuchten Waschung einmal quer durch die Luft geflogen zu sein schien. Meine Güte. Glücklicherweise lebte sie noch und hatte Spaß, unsere Wäsche im Schnelldurchlauf einmal durchzujagen. Als alles fertig war, hängte ich meine mitgebrachten Camping-Wäscheleinen auf. Das sind so Gummi-Leinen mit schon fixierten Klammern (damit man keine verliert). Wir hängten also einiges an Wäsche einfach raus in den Wind und einen Teil innen auf einen kleinen Wäscheständer und machten uns danach fertig. Tom versprach, die Wäsche dann reinzuholen, wenn der Trockenzustand einigermaßen erreicht war (und ab und an zu schauen, ob der Wind der Wäsche nicht an die Gurgel wollte!)

Nachdem wir uns verpflegt und ich Jürgen aufgeklärt hatte, was ihn erwarten würde, fuhren wir los. Erst einmal sollte es nach „Anport“ gehen, zu den Port Cliffs (ja, heute war ein cliffträchtiger Tag!), wo wir ein wenig Zeit verbringen wollten, um dann in Ruhe Mittag zu essen und zu den anderen Cliffs weiter zu reisen. Die Obis wollten ebenfalls dorthin und fuhren schon mal los, wir ließen uns etwas mehr Zeit.

Um nach Anport zu gelangen, musste man eine ganze Weile über Single Track Roads mitten durchs braune Nichts fahren. Und Single Tracks SIND Single Tracks. EIN Auto, mehr nicht. Wenn sich zwei begegnen, muss eine Seite zurück oder irgendwo in eine Gattereinfahrt hinein. Wenn sich zudem die Straße noch enorm hochschraubt, ist das nicht immer so gaaaaaanz angenehm für denjenigen/diejenige, der/die fährt. ;) Es war unglaublich eng und ich ließ mir Zeit. Das 80-Schild, das für die Iren bestimmt ist, bedeutet auch einfach nur, dass die Touristen es zu 80% ignorieren sollten, um zu überleben! Aber mittlerweile hatte ich Routine und es lief gut. Oben auf dem ersten Gipfel angekommen, war ein breiter Aussichtsplatz und ich hielt den Wagen an.


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Das war total schön da! Völlig ruhig, der Wind ging sanft (also für irische Verhältnisse, man blieb auf den Füßen) und die Sonne schien. Zwei Ecken weiter bremste ich hart:
„Guckt mal!!“
Auf einer Weide standen ziemlich komische Schafe.


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Nein, wie klasse! Die guckten uns auch völlig ungerührt an, wahrscheinlich waren sie diese Reaktion schon gewöhnt. Etwas zupfelte mich an der Jacke:


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„Määääh, wir sind hiiiier drüben…“ ;)

Weiter ging die wilde Fahrt, immer wieder unterbrochen von kleinen Fotomomenten (das schwarze Auto auf einem der Bilder ist unser T-Cross, das silberne auf einem anderen Bild ist ein völlig unwichtiges, völlig fremdes, nicht beachtenswertes irgendwieanderes Auto).


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Ich sah auf unsere Tank-Uhr:
„Ui…Leute…wenn wir von diesem Punkt wieder wegfahren, ist unser nächstes Ziel eine Tankstelle!“
Die Nadel war schon recht weit unten und so völlig ohne Benzin wollte ich nicht so gerne im Nichts unterwegs sein. Die Truppe versprachs - und dann sahen wir das Meer von weitem! Benzin egal, jetzt waren wir ja erst mal da!


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Direkt unterhalb der Cliffs war ein kleiner Parkplatz, auf den wir gerade noch passten. Ich parkte uns ein und wir wappneten uns zum Loslaufen, als wir die Obis von oben herunterkommen sahen. Kerstin winkte uns heran und warnte uns vor:
„Es ist SO schön da oben!! Nur Achtung, wenn ihr loslauft, da ist eine irre Matsche und die Steine, die man dann aushilfsweise nimmt, sind superglitschig, das ist nicht ohne!“
Ich schob natürlich sofort Angst, weil rutschig und glitschig nicht gerade meine liebsten Worte sind, aber ich wollte unbedingt da hinauf. Wir packten unser Zeug und begannen den Marsch. Klopfenden Herzens näherte ich mich der ersten Matschstelle, fand aber dann einen guten Weg hindurch. Puh, die erste Stelle gepackt. Weiter ging es…doch da war eigentlich ganz normaler Weg. Obi und Pelle kamen uns entgegen und ich fragte, wo denn diese gemeingefährliche Stelle sei, die Kerstin meinte.
„Na, da unten!“
Ich schaute zurück. Ich hatte das nicht so schlimm empfunden, aber für Kerstin, die sich vor einer Weile auch in Irland einen fiesen Knöchelbruch mit dreimonatigen Problemen zugezogen hatte, war das sicher auch einfach mit mehr Alarmglocken verbunden gewesen. Voller Erleichterung wanderte ich weiter.

Wo hatten die eigentlich Stefan gelassen? War er noch da oben? Die Männer waren nämlich etwas später am Runterwandern, weil sie weiter nach oben gewandert waren als Kerstin. Nee, er war nicht dabei. Hä? Ich wanderte weiter hoch und sah mich um. Da entdeckte ich einen kleinen Punkt neben dem Parkplatz! Anscheinend war er nicht mit hochgeklettert, sondern lieber im Uferbereich geblieben (von dort hatte man auch einen schönen Blick). Das heißt, wir hatten recht nah an ihm geparkt und er hatte nicht mal PIEP gesagt. :lol: Sowas. Ich hatte sogar in die Richtung geguckt, aber irgendwie nicht HIN.

Ich kletterte recht schnell den Weg hinauf und freute mich, dass es trotz dieser langen Zeit der Bewegungslosigkeit durch die verschiedenen OPs seit Anfang des Jahres so gut ging. Es tat SO gut, sich zu bewegen, diese frische Luft zu atmen und vor allem: nicht andauernd dieses Rauschen der nahen Autobahnen zu hören! Das ist echt was, das mich hier daheim fertig macht. Man hört das Rauschen IMMER. So weit weg kann man hier im Ballungsgebiet gar nicht sein, dass man nichts mehr hört. Das belastet mich stark. Hier an der Küste, war nur das Meeresrauschen zu hören, ein Möwenschrei…und sonst nix. Die Sonne wärmte, auch wenn es sehr windig war und ich genoss die Szenerie in vollen Zügen.


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Jürgen wanderte weiter hoch:


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Da hatte ich dann doch Angst, das dann kräftetechnisch nicht zu packen und blieb auf „halber Höhe“.

Kerstin hatte uns noch gesagt, dass es hier irgendwo schöne bunte Steine geben solle, man sieht sie auf dem einen Übersichtsbild oben drüber auch ganz gut. Ich machte noch ein paar Detailaufnahmen von den verschiedenen Formationen. Total hübsch!


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Ich rannte immer hin und her zwischen den einzelnen Points und war total begeistert. An einer Stelle war ein richtiges Felsenloch zu sehen, in dem man das Wasser tosen sah. Natürlich als ICH eine Weile wartete, dass das Wasser nochmals so hoch spritzte, dachte es nicht daran. Das ist das „Tosendste“, das ich hinbekommen habe. :lol:


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Ein kleines Boot kam in die Bucht und legte an. Durchaus eine schwierige Anlegestelle, man musste einigermaßen sportlich sein. :D


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Dieses Bild hier habe ich „die alten Römer“ genannt…erkennt ihr sie?


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Vera und Dominik signalisierten mir, schon mal den Abstieg zu beginnen, ich wollte zuerst noch einen Moment bleiben, bis mir einfiel, dass ich ja noch unten einen kleinen Bach mit ein paar Wasserschnellen mit graufiltern wollte, also stiefelte ich den beiden zufrieden hinterher. Wieder unten angekommen, fand ich „Schätze“ im Wasser!


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Ich finde, das sieht fast aus, als würde da unten eine andere Welt sein…und dem Licht nach zu urteilen, war jemand daheim! =) (Und dem Zeug auf dem Wasserspiegel nach zu urteilen, wars ein Friseur!)

Ich machte vom Umfeld und dem Bach noch ein paar Aufnahmen:


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Dem lieben Dominik war ich sehr dankbar, denn er versorgte mich die Woche mit einem tollen Sonnen-Öl (keine Milch!!). Wäre hier oben der Wind nicht gewesen, hätten wir vor Hitze echt Wasser gelassen! Die war SO intensiv schon…und durch das Öl holte ich mir keinen Sonnenbrand. =)

Apropos Wasser gelassen: in dieser ganzen „Nichts-Umgebung“ war natürlich keine Toilette. Also musste frau sich halt was suchen und PROVISORISCH gehen, um nicht irgendwann in Not zu geraten. Vera und ich guckten uns verschiedene Stellen aus, die nicht einsehbar waren…WENN nicht gerade ein Jürgen sich fototechnisch unten am Ufer ausbreiten würde!

„Ähm…Jürgen…?“
„Jaaaaaaaaaaa?“
„Wir müssen hier mal…was GANZ Wichtiges fotografieren!“
„Echt?? Was denn?“
Er schaute interessiert auf.
„Also…was ganz Besonderes, das NUR Frauen fotografieren dürfen…“
„???“
„Also…WO NUR FRAUEN sein dürfen und KEIN MANN!!“
Jürgen musste seinen Groschen erst gießen, prägen, auskühlen lassen, bevor er fiel, aber DANN grinste er breit und machte Platz. Dominik gab uns noch den guten Rat, nicht LUV, sondern LEE zu „fotografieren“ und erntete vernichtende Blicke.

Als wir zurück kamen von unseren Verstecken, meinte er dann noch:
„Ich hab auch vorhin schon die Pferde gefüttert.“
„Was?? Wo sind Pferde??“
Dominik sah mich lang an.
Jetzt musste ICH erst meinen Groschen gießen, prägen und auskühlen lassen, bevor er fiel, aber dann grinste ich breit:
„Eher TRÄNKEN, oder?“
„Stimmt, eher tränken.“, er grinste.

Und dann gab es für jeden ein wenig Desinfizier-Gel, einen Keks oder Riegel und wir fuhren die Strecke zurück.

Also…eigentlich. Da hatte jemand aber zuerst mal etwas dagegen.


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Es stand da und guckte. Wir standen mit dem Auto davor und guckten genauso
Es legte den Kopf etwas schief. Wir standen mit dem Auto davor und guckten genauso.
Es begann in aller Ruhe den Mittelstreifen abzugrasen.
Wir standen mit dem Auto davor und …taten das dann doch nicht genauso.
ABER wir wollten vorbei.
Das Schaf wollte das nicht.
Ich wartete nur drauf, dass es uns Diplom und Doktortitel im ImWegRumstehen zeigte.
Bevor dieses Viech nun gewann und wir hier übernachten mussten, stieg Jürgen aus und ging auf das Schaf zu, das dann aber selbständig zur Seite ging, bevor Jürgen in die Nähe kam, um sich nicht die Blöße zu geben, vertrieben zu werden. So konnte es dann doch weitergehen!

Vera hatte eine Tankstelle eingegeben und navigierte uns. Zusätzlich hatte sie eine Alternativ-Strecke eingegeben, die nicht länger war, aber uns einfach anderes zeigte. Nett! Von der Strecke habe ich jetzt nur ein Bild, weil mal zufällig ZWEI Spuren auf der Straße waren! Das musste ich dokumentieren. ;)


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Die Tanknadel machte mir langsam Sorgen.
„Wie weit noch?“
„Nur noch ein paar Kilometer!“
Ok, das schafften wir, ich entspannte mich.

Als wir nach vielen Kurven und einem weiter eingebüßten Tank-Strich in den Ort einfuhren, war ich schon echt froh, als wir ENDLICH die Tanksäulen erkannten. Puh…
Dann sahen wir den hingeklebten Zettel an der einen Säule.
„OUT OF PETROL“
NEIN…das konnte doch nicht wahr sein! Welche Tanke ist denn „leer“??? Die andere Säule war nicht leer, hatte aber nur Diesel. Na SUPER. Also, nicht super, sondern Diesel, aber…also ihr versteht schon.

Dominik ging in die Tankstelle hinein, um sich Rat zu holen und kam mit der Info wieder, wir sollten einfach der Straße nach, über den Berg und wieder runter fahren und da sei die nächste. Vera hatte zudem das Navi wieder befragt.
„Das nächste Mal rufen wir vorher an: ‚haben Sie Benzin da?“ schüttelte Dominik den Kopf.
„Und vielleicht reservieren wir dann gleich ein paar Liter!“
Wir rollten lachend vom Platz und fuhren wie beschrieben der Straße nach.
An einer Stelle sagte Vera:
„Jetzt links!“
Ich war überfordert, denn die Dame hatte gesagt „auf der Straße bleiben“, bog aber brav links ab.
„Wo soll denn deine Tanke sein?“
„Das sind…“, Vera schaute aufs Navi: „Noch 13 km.“
„NEEE!“
Ich bremste ruckartig, das war für mich einfach gerade zu viel. :lol:
Ich wendete den Wagen und meldete an, der hier Eingeborenen zu folgen. Das war auch gut, denn nach dem Berg kam eine Tankstelle. Miniklein, an einem kleinen Laden dran, ich hätte sie nichtmal gesehen, aber die Anderen hatten gute Augen und lotsten mich hin. Dominik tankte den Wagen voll und ich merkte, wie mir eine Last abfiel. Ich hatte uns schon mit leerem Tank irgendwo stehen sehen.

Auf den Schreck hin gingen wir erst einmal in Ruhe Mittagessen (ok, es war schon ETWAS später, so kurz vor fünf) in „Kitchen Kelly“ Wir rätselten lange, was „melt“ bedeutete, was bei der Hälfte der Gerichte dabei stand. Jürgen nahm einfach mal ein „melt“-Gericht. Es hieß einfach nur „überbacken“. :D Das Essen war gut, die Soup of the day lecker und die dazu bestellten Knobi-Kartöffelchen ein Träumchen, an dem alle teilhaben durften.

So langsam sollten wir uns dann auch zu den Cliffs aufmachen, die in der Nähe lagen – und da der Weg ja das Ziel war, war es sicher besser, etwas mehr Zeit dafür einzuplanen. ;)

Und genau so passierte es auch. Wir kamen an einem Parkplatz vorbei, an dem ein niedlicher Kaffeewagen stand (ich hoffe SO sehr, den hat jemand fotografiert, ich hab das tatsächlich nicht gemacht, ich Dummes!) – und da Vera gerne mal einen Kaffee zu sich nahm, bremste ich und fuhr auf den Parkplatz. Und DAS lohnte sich, denn neben dem Parkplatz floss ein total illustres Gewässer, an dem Dominik und ich wieder mit viel Elan unserem Hobby Graufiltern nachkommen konnten! =) Vera holte sich erst mal einen Kaffee (den letzten, wie wir dann feststellten, da das süße Gefährt nach ihrem Einkauf die Klappe schloss) und brachte mir ein kleines Stück leckeren Irgendwas-Kuchen mit Schokolade mit, weil ich vorher rumgebettelt hatte, dass sie mir was mit Schoki mitbringen möge. :D Der war lecker, ich teilte ihn mit ihr und kletterte dann, genüsslich kauend, zum Bach hinunter. Das machte großen Spaß, ich kletterte sogar über die Felsen in die Mitte des Gewässers, das hätte ich mich früher nie getraut, aber die Irland- und Schottlandbesuche härten dann doch ab. :D


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Als ich vom Bach-Knipsen genug hatte, ging ich an den Anderen vorbei, die alle mit Tele und allem, was sie hatten, in den Bach knipsten und packte schon mal alles ins Auto, denn wir waren schon eeetwas spät dran und Tom wartete schon am Cliff-Parkplatz auf uns. Als wir weiterfuhren, hörte ich plötzlich immer nur „Vögelchen“ und „der Vogel hatte….“, und so weiter! Hä, Vogel??

Da hatten die ein süßes Vögelchen gesehen und DAS war das, was sie die ganze Zeit ablichteten! Nicht das Wasser, nicht die Gegend! Ich knurrte herum, denn ich fand das gaaaar nicht nett, dass sie nichts gesagt hatten, ich hole immer (!) alle dazu, wenn ich ein schönes Motiv gefunden habe und war für einen Moment schmollig. ;) Aber das legt sich bei mir ja immer schnell wieder und als wir an den Cliffs ankamen, freute ich mich schon wieder an der tollen Aussicht! Das legte sich in dem Moment, als ich die Autotür aufmachte!
BOAH!!
Der Wind haute einem die Tür sofort wieder an die Birne, schon das Aussteigen war schwierig und ich zog erst einmal vier Schichten übereinander an, Mütze und Schal und erst dann traute ich mich wieder hinaus. Keine Ahnung, warum es heißt „zieht wie Hechtsuppe“, aber hier hatte man sicher einige Hechte opfern müssen, um SO einen Zug hinzukriegen! Man konnte sich schräg in den Wind stellen, ohne umzukippen! Puh, das würde ein ziemliches Opfer werden.

Allerdings machte der Aufstieg zu Punkten, von denen man besser gucken konnte, die Kälte wett, denn es war durchaus anstrengend, da hochzulaufen. Aber die Aussicht belohnte!


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Leider war es sehr dunstig, da musste ich einiges an Bearbeitungskönnen aufwarten, um das weitestgehend ordentlich zu kriegen

Vera und ich hatten uns einen schönen View-Point gesucht, Tom war weiter unten geblieben und Dominik und Jürgen gingen bis ganz oben.


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Ich stellte fest, dass auch andere Touristen das ImWegRumstehen perfekt beherrschten und nachdem ich eine ganze Weile gewartet hatte, sprach ich sie auf Englisch an, ob sie sich mal kurz ducken könnten, damit ich…
„Oh, so sorry!!!“, die beiden verschwanden unter einem kleinen Vorsprung und ich wusste, sie duckten sich wirklich da hinein. Ich knipste und schrie „OK!!!!“, aber die beiden tauchten eine Minute lang nicht mehr auf. :lol: Wer weiß, wofür diese Enge da unten dann gerade gut war. ;)
„Warum redest du denn Englisch mit denen, die sind doch deutsch?“
Vera hatte anscheinend schon ein, zwei Worte der Unterhaltung aufgeschnappt und als die beiden später an mir vorbei liefen, mich Deutsch reden hörten und TSCHÜSS sagten, war’s klar. :D

Es windete SO dermaßen, dass ich Vera meine Mütze lieh, mit der sie herzallersüßest aussah (hihi) und mir die Kapuze tief ins Gesicht zog. Zudem hatte ich dauernd Angst, dass mein Stativ das nicht aushielt und mit der Kamera den Abhang hinunterkrachte, so dass ich es ab und an ins Gras legte. Allerdings hatte es so wenig Angriffsfläche, dass nichts passierte.

Ich setzte mich auf einen Vorsprung, netterweise schön weich, weil Vera solche kleinen Thermo-Sitzkissen dabei hatte. Vera hat ja grundsätzlich immer ALLES dabei, wirklich. Man brauchte ne Stichsäge, Vera. Man brauchte danach nen kompletten Verbandskasten, Vera. Fleckenlöser, Vera. Schraubenzieher, Vera. Sparschäler, Vera. Ein scharfes Küchenmesser, Vera. Einen Dosenöffner, Vera. Ich war ziemlich enttäuscht, als sie bei „Citruspresse“ und „Entsafter“ verneinte, hätte dafür allerdings Kaffeefilter kriegen können. Hatte sie auch mit. Aber ICH hatte die Wäscheleinen dabei und SIE nicht. SO. :D

Auf jeden Fall saß ich fidel auf meinem kleinen Kisschen und fotografierte ein MINIbäumchen!


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SO süß!! Da gab es auch noch ein Miniwäldchen!


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Gerade mal acht Zentimeter maßen diese kleinen Pflanzen, die aussahen, als hätte man sich in einen kleinen Feen-Wald verirrt. Zu niedlich.

Die Sonne kam immer tiefer und das Licht wurde immer schöner, aber der Dunst hing wie ein fester Schleier im Geschehen drin.


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Somit beschlossen wir, den Sonnenuntergang woanders zu bewundern, wenn möglich und auch Dominik und Jürgen kamen gerade wieder hinuntergewandert und waren von der Idee angetan, den Ort doch nochmals zu wechseln.

Aber wohin?

Tom wollte heim, so blieb Jürgen bei uns im Auto und wir fuhren los.
„Wollt ihr vielleicht zu ‚meinem Strand‘ mitkommen?“
Sie wollten. Allerdings war das leicht gesagt. Wie um Himmels Willen sollte ich diesen Weg wiederfinden?? Und das auch noch von der anderen Seite??? Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich war ja total kopflos herumgefahren und hatte zufällig diese Stelle gefunden.
Vera startete ihr Google Maps und zog es groß:
„Hm…also…in der Nähe unseres Hauses gibt es nichts…und weiter weg nur EINEN einzigen Weg, der bis zum Strand hin eingezeichnet ist…da gibt’s echt nur den.“
In diesem Moment spürte ich eine SO starke Dankbarkeit, dass ich tatsächlich einen Tag vorher aus Zufall diesen Weg gewählt hatte. Einen von unzähligen! Und genau den, der passte. Da hatte ich wohl einen guten Aufpasser von oben gehabt, der mein Bedürfnis gut beschenkt hatte. =)

Vera gab den Punkt ein und ich raste los. Tatsächlich fast so wie die Iren fahren, weil wir gegen die Zeit fuhren! Die Sonne kam immer tiefer und tiefer und wir mussten noch durch SO viel Berg- und Hügellandschaft fahren, bis wir überhaupt in der Nähe von daheim waren! Die Navi-Ankunftszeit zeigte im Prinzip genau den Sonnenuntergang an, ich MUSSTE noch etwas Zeit rausholen! Das Auto legte sich das ein und andere Mal etwas mehr in die Kurve, doch dann bogen wir endlich in den besagten Weg ein, den ich auch gleich wiedererkannte. Ich fuhr wie eine gesenkte S….uperwoman und als wir ankamen und wie geölt aus dem Auto sprangen, erwischten wir die Sonne wirklich gerade noch, wie sie malerisch genau in der Mitte der Bucht unterging!


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Alles war leicht euphorisch und wir sahen knipsend der Sonne beim Untergehen zu.


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Und als wäre das noch nicht genug, gab es noch einen Bonus drauf, in Form von ein paar auffliegenden Vögelchen:


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Wir standen da, total beseelt und begeistert und freuten uns, noch so einen wunderbaren Abschluss gefunden zu haben. Dominik bedankte sich bei mir und Vera, wir seien gerade ein gutes Team gewesen. Japp, sind wir immer noch ab und an. ;)

„Ähm…Leute…wir haben immer noch das ESSEN im Auto…“
Ochnee, stimmt!! Wir hatten vor lauter lauter und weil wir so spät erst Mittag gegessen hatten, an das Essen kaum mehr gedacht! So fuhren wir nach Hause und, während die Anderen alle im Pub Essen waren, häuften wir unsere Sandwiches und Restnudeln vom Vortag auf den Tisch und vesperten in aller Ruhe. :D :D

Später saßen wir dann zusammen, tranken noch etwas, quatschten und dann entspann sich irgendwie das Thema, dass wir auch mal woanders zusammen hinfahren könnten. zB die Toskana. Sofort wurden alle möglichen Apps ausgepackt (denn alle außer Dominik hatten ja App-Papier dabei), es wurden Häuser gesucht, geteilt, wir schwelgten. Lustig, wenn plötzlich in Irland Italien zum Thema wird…

Kerstin hätte dann sagen können:
„Ist ja egal, fängt beides mit I an!“
Und wir alle hätten natürlich gewusst, dass Kerstin völlig Recht gehabt hätte.


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Tom D 06.05.2023 14:49

Hachja, schön.
Die Aussicht vom ersten Rastplatz ist toll. Und die Langhalsschafe sowie das Bild vom Unterwasserfrisör.
Und natürlich die Cliffs. Schade, dass es später so diesig wurde.


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