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Wüste, Tiere, Apfelkuchen. Ein Reisebericht aus Namibia
So...die Fotos sind sortiert und zum großen Teil bearbeitet. Höchste Zeit also, mit dem versprochenen Reisebericht unseres Namibiaurlaubs von Mitte bis Ende Februar anzufangen. Wir, das sind Birgit und ich, sowie 10 weitere durchweg nette Reisende (mit einem starken Schwerpunkt meines und Birgits Geburtsjahrgangs) sowie Floyd Hambira unser Guide, Fahrer und Seelsorger.
Wer mag, kann parallel Hummeldumm von Tommy Jaud lesen. Die Reiseroute hat starke Überlappungen und wenngleich die Handlung im Buch satirisch überzogen ist, ist auch einiges wahres dran. Aber unsere Truppe war viel netter! Warum Namibia? Nun, das war ein Wunsch von Birgit, die mal mehr afrikanische Landschaft als Tiere sehen und lieber Afrika light als anstrengende Touren wollte. So ganz richtig lag sie damit nicht, denn wir waren oft acht und mehr Stunden am Tag auf Schotterpisten unterwegs und haben am Ende rund 3000km zurückgelegt. Vor dem Abflug machten wir uns noch erstmal ein wenig Sorgen, da Südafrika und Nordnamibia zu der Zeit unter dramatischen Überschwemmungen litt. Aber wir fuhren ja erstmal in die Wüste. Da ist es selten so richtig nass. Tatsächlich hatten wir auf der ganzen Reise durchweg (heisses) Topwetter. Nur ganz zum Schluß im Etosha NP gewitterte es einmal und dann regnete es noch ein wenig bei der Fahrt in den Süden. Aber nass wurden wir nie. Nur unser Auto wenige Male. So, nun fangen wir aber erstmal vorne an: Leider hatten wir keinen Direktflug, sondern flogen mit Air Ethiopia über Addis Abeba. Trotz sehr frühzeitiger Ankunft am Flughafen Frankfurt, erwartete uns dort schon eine Riesenschlange. Leider nicht die reptilige, sondern die am Schalter. Dann war auch noch bei der -kostenpflichtigen- Sitzbuchung etwas schiefgegangen und Birgit und ich sollten 20 Reihen auseinandersitzen. Das liess sich zwar am Schalter korrigieren, aber dann sollten wir nicht auf den gebuchten Sitzen mit extra Beinfreiheit landen, sondern mittendrin. Meine Laune war mäßig und dass bekam auch der Herr am Schalter mit. Kurz vor Boarding rief er uns nochmal aus und wir saßen zum Glück dann doch nebeneinander auf Sitzen, wo man die Beine lang machen konnte. Prima! Leider aber war es im Flieger dann durchweg sehr laut und jemand hatte wohl Klimaanlage und Heizung verwechselt. Meine Smartwatch sagte mir nach der Landung dann auch, dass ich in dieser Nacht 20 Minuten geschlafen hätte. Gääääähn ! In Addis Abeba (eine riesige Stadt, wie man aus der Luft sieht) war es dann schon Morgen...... ![]() → Bild in der Galerie ... und nach einigem Aufenthalt ging es weiter nach Windhoek. Dieser Flieger war zwar enger, aber ruhig und bestens klimatisiert. Beinfreiheit ist nicht alles war mein Fazit! Am Flughafen in Windhoek fanden wir dann nach und nach unsere Mitreisenden. Das war nicht sehr schwer, denn es waren all die, die verloren herumstanden und als einzige noch nicht abgeholt worden waren. Wer nämlich nicht auftauchte, war unser Guide. Ein Anruf beim Reiseveranstalter brachte dann zum Glück Klarheit: Er steckte in einer Polizeikontrolle fest. Also warteten wir eben .... ![]() → Bild in der Galerie Und am Ende wurde alles gut, wir konnten unser 4 x 4 Reisemobil, einen umgebauten LKW besteigen, der uns durch saftig grüne Landschaft (viel Regen in letzter Zeit!) .... ![]() → Bild in der Galerie ..nach Windhoek brachte. Ins Elegant Guesthouse. ![]() → Bild in der Galerie Adresse: Zieglerstraße 56. Obwohl die Deutschen den Namibiern in der Kolonialzeit viel angetan haben, wird hier noch viel Deutschtum gepflegt. Es gibt allüberall deutsche Straßennamen, Ortsnamen, deutsches Essen und sehr viele Namibier jeglicher ethnischer Zugehörigkeit sprechen fliessend deutsch. Wir checkten also ein und bezogen erstmal unsere Zimmer ![]() → Bild in der Galerie (Im Hintergrund seht ihr unser Fahrzeug) Beim Einchecken hörte ich schon Rosenköpfchen hinter dem Haus rufen und als ich mit der Kamera wieder herauskam, flog ein kleiner Schwarm vorbei. Es sollte aber noch lange dauern, bis ich welche fotografieren konnte. Auch eine hübsche männliche Agama planiceps sahen wir schon beim Aussteigen aus dem Auto vorbeihuschen. Jetzt konnte ich grad noch in einen Kameldornbaum mit seine bizarren Früchten (sehen aus wie verpackte Goldsicheln aus Asterix) hineinhalten... ![]() → Bild in der Galerie ...und eine rufende Senegaltaube knipsen. ![]() → Bild in der Galerie Dann mussten wir schon wieder los, denn es stand eine Stadtrundfahrt durch Windhoek auf dem Programm. Davon erzähle ich aber dann beim nächsten Mal. Für heute solls erstmal genug sein. |
Ich bin gespannt wie es weiter geht
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Mit etwas Stadt, viel Landschaft, tollen Wüstenansichten, aber auch viel Geviech, vom winzigen Wüstenkäfer über bunte Geckos und spektakuläre Gepardenaction bis hin zu den größten Elefanten der Welt ;) ...und Apfelkuchen.
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Auf den Namibiabericht habe ich schon gewartet und ich bin auch gespannt, wie es weitergeht.
Namibia steht bei mir fürs nächste Jahr auch wieder auf der Liste. Viele Grüße Peter |
Weiter ging es fürs erste mit der genannten Stadtrundfahrt durch Windhoek. Windhoek heisst auf Afrikaans windige Ecke und verdankt das den heftigen Frühjahrswinden. Die Landeshauptstadt hat so ca 400 000 Einwohner. Niemand weiß es aber so ganz genau, da es keine Meldepflicht gibt. Großstädtisch wirkt es aber so gar nicht und man hat nach einer kurzen Rundfahrt tatsächlich alles wesentliche gesehen.
Das kommt allerdings auch daher, dass der allergrößte Teil der Bewohner in ehemaligen Townships und Blechhüttensiedlungen dicht gedrängt lebt, so dass für das westlich städtische Windhoek nur wenige von den 400 000 übrig bleiben. Diese Siedlungen sind allerdings keine Slums, nur eben nicht reich. Aber dazu später mehr. Die Ballung der Bewohner auf diese ausserstädtischen Zentren bewirkt einen sehr lebhaften Berufsverkehr aus vor allem Sammeltaxis, denn andere öffentliche Verkehrsmittel sind rar. So steht man morgens oder abends rasch mal im Pendlerstau. Wie die meisten, begannen wir unsere Rundfahrt an der Christuskirche. Eine sehr deutsch wirkende, gut 100 Jahre alte Kirche der Windhoeker Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia. ![]() → Bild in der Galerie Einige von uns kauften einem netten Herrn geschnitzte Schlüsselanhänger aus Palmensamen ab. Ein Schlitzohr war das. Tina war stolz, ihn merklich heruntergehandelt zu haben, merkte aber erst später, dass sie dafür einen Anhänger bekommen hatte, auf dem bereits der Name Jaqueline eingeritzt war. ![]() → Bild in der Galerie Im Kirchgarten entdeckte ich eine Mausvogelfamilie, Weissrücken Mausvögel, um genau zu sein. Der Jungvogel ist am dunklen Schnabel erkennbar. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Ich mag diese niedlichen akrobatischen Vögel, die ihren Namen durch ihre graue Grundfarbe und das mausartige huschen durchs Geäst erhalten haben. Die Christuskirche gilt übrigens als Wahrzeichen der Stadt. Direkt gegenüber sieht man dann die Kaffeemaschine, sorry, ich meine das Independence Memorial Museum. ![]() → Bild in der Galerie Es erinnert allerdings tatsächlich stark an genanntes Gerät. Nicht weit davon erhebt sich das bombastische SWAPO Hauptquartier. Die SWAPO, ursprünglich eine marxistisch orientierte Befreiungsbewegung stellt bekanntlich seit der Unabhängigkeit des Landes 1990 die Regierungen des Landes und erringt immer wieder deutliche Wahlsiege. ![]() → Bild in der Galerie Nun fuhren wir am Parlamentsgebäude vorbei, dem sogenannten Tintenpalast. Ein typischer Kolonialbau noch aus der deutschen Zeit. ![]() → Bild in der Galerie Der Name ist spöttisch gemeint und bezieht sich auf den hohen Tintenverbrauch der deutschen Bürokratie. Direkt gegenüber des Tintenpalasts stehen drei Statuen wichtiger namibischer Persönlichkeiten: Hosea Kutako in der Mitte, links davon Hendrik Samuel Witbooi und rechts Theophilus Hamuntubangela. Hier zeige ich Hosea Kutako, einen Herrero Führer und Gründer der SWAPO. Heute wacht er darüber, dass im Parlamentsgebäude kein Blödsinn gemacht wird und seine drei Glanzstare unterstützen ihn dabei. ![]() → Bild in der Galerie Noch ein kurzer Blick auf den alten Bahnhof… ![]() → Bild in der Galerie Bevor wir unsere nächste Station erreichten, Katutura, wo wir auch einen kurzen Besuch bei Floyds Familie machten. Katutura war früher ein Wohngebiet zur Rassentrennung. ![]() → Bild in der Galerie Der Name kommt aus der Sprache der Herero und bedeutet wenig überraschend in etwa „der Ort, an dem wir nicht leben möchten“. Der Bürgermeister wollte damals nach südafrikanischem Vorbild aus Windhoek eine „weiße“ Stadt machen und die schwarzen Familien aus der Innenstadt entfernen. Früher war Katutura entsprechend ca 10 km von Windhoek entfernt. Heute gehen beide ineinander über. Damals wurde ein völlig neues Siedlungsgebiet mit Schulen, Krankenhäusern, Einkaufszentren und Erholungseinrichtungen aus dem Boden gestampft, um nicht berufstätigen Schwarzen keinen Anlass zu geben, das „weiße“ Windhoek zu betreten. Die Zwangsumsiedlung 1959 führte zum bekannten Aufstand bei der „Alten Werft“, der die Umsiedlung jedoch nicht verhindern konnte. Heute ist das Leben in Katutura immer noch beengt, es wird aber seit der Unabhängigkeit aktiv an der Verbesserung der Infrastruktur und Versorgung gearbeitet. Deshalb wird Katutura jetzt manchmal halb scherzhaft als „Matutura“ „Ort an dem wir leben wollen“ bezeichnet. Wie schon gesagt, besuchten wir kurz den dort wohnenden Teil von Floyds Familie ![]() → Bild in der Galerie ….und dabei kam es auch zum obligatorischen Gruppenfoto, auf dem sich unsere Reisegruppe Euch mal vorstellt. ![]() → Bild in der Galerie Eine kleine Nachbarin fand den Auflauf blasser Menschen offenbar recht faszinierend. ![]() → Bild in der Galerie Abends besuchten wir dann Joes Beerhouse. Eine malerische Kneipe mit gutem Bier und Essen. Hier ein paar Eindrücke. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Auch vom Essen, das man sehr anschaulich erklärt bekam. ![]() → Bild in der Galerie …Mahlzeit, war sehr lecker! Das war also unser Anreisetag. Am nächsten Tag ging es dann auf in die Wüste. … |
Danke, für den neuen Reisebericht. Ich werde nächstes Wochenende selber für drei Wochen nach Namibia, Botswana und Simbabwe fliegen. Deshalb werde ich die nächsten Tage besonders gerne mitlesen.
Gruß Benedikt |
Klasse :top:...wenn Du im vorab noch meine Erlebnisse aus Botswana und Simbabwe (plus Südafrika) lesen magst: Hier findest Du sie: https://www.sonyuserforum.de/forum/s...+afrika+tamron
Viele Grüße Ingo |
Wüste, Tiere, Apfelkuchen. Ein Reisebericht aus Namibia
Hallo Lucas Maria, Eine evtl indiskrete Frage.
Fliegst Du zufälligerweise am 24.4 nach Windhoek? Ich werde genau dann fliegen. Wäre doch lustig, wenn wir uns da zufällig über den Weg laufen. Ich reise übrigens mit Chamäleon . Herby |
Cool Ingo,
da bin ich sehr gespannt. |
@ Danke Ingo für den Link. Das werde ich noch lesen.
@ Herby Ich komme schon am 15.04 zurück. Meine Reise mache ich mit World Insight |
Auf mehrfachen Wunsch zeige ich bei diesem Bericht mal ein wenig mehr drumrum, also Landschaft, Unterkunft und Leute, als sonst. Wenn das zuviel wird, sagt Bescheid.
Am nächsten Morgen hatten wir jedenfalls erstmal ein nicht zu frühes ruhiges Frühstück, bevor wir auf der Trans Kalahari in Richtung Wüste aufbrachen. ![]() → Bild in der Galerie Die Landschaft war schön und anfangs noch ziemlich grün. ![]() → Bild in der Galerie Man merkte auch bald dass A) Nebensaison war und B) Namibia mit ca 2 Bewohnern pro Quadratkilometer (Zum Vergleich, das subjektiv bereits richtig dünn besiedelte Finnland hat derer 18) das am dünnsten besiedelte Land Afrikas ist. Es kam folgerichtig kaum mal eine Ortschaft und nachdem wir die Pendelzone um Windhoek hinter uns hatten auch kaum nochmal ein Auto. Also alles cool und ruhig. So hatte auch Floyd genug Zeit, uns bei einer ausgiebigen Rast unsere Reiseroute zu erklären. ![]() → Bild in der Galerie In einem kleinen Straßenort kauften wir Getränke und Snacks….und wunderten uns mal wieder über die namibischen Namensgebungen. Wer würde in der afrikanischen Provinz einen Sparladen „Volkswinkel“ erwarten. ![]() → Bild in der Galerie Ähnlich war es mit den Straßenschildern. Oder würdet Ihr ein Städtchen namens Kalkrand irgendwo in Afrika vermuten? Ob da wohl die Leute ihre Trinkgläser nie richtig spülen? ![]() → Bild in der Galerie So langsam wurde es trockener und der Gegenverkehr archaischer ![]() → Bild in der Galerie Auch die Rastgelegenheiten boten weniger Schatten. ![]() → Bild in der Galerie Aber auch hier noch zogen sich die ganze Straße entlang Telegrafenleitungen und auf einem Teil der Strecke trug jeder der Masten einen schicken fetten Strohhut. ![]() → Bild in der Galerie Siedelwebernester waren das. Zu denen später mehr. Am Nachmittag schließlich kamen wir an. Vom elegant Guesthaus zur Elegant Desert Lodge war es weiter als die Namen vermuten lassen. ![]() → Bild in der Galerie Aber nett war die Lodge! ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Im Innenhof stand ein einsamer Köcherbaum. Diese bekannte bizarre Pflanze sahen wir leider nur hier so nah und sonst nur im Vorbeifahren, meist hoch an Berghängen. Der berühmte Köcherbaumwald (siehe Hummeldumm) lag leider nicht auf unserer Route. ![]() → Bild in der Galerie In diesem Köcherbaum brütete immerhin ein Fiskalwürger ![]() → Bild in der Galerie Und auch ein Graubülbül hatte dort seinen regelmäßigen Aufenthaltsort. ![]() → Bild in der Galerie Die weitere Vogelwelt zog es mehr zum Eßbereich, wo sie nach Essensresten suchten.Wie zB dieser weibliche Kapsperling ….. ![]() → Bild in der Galerie …..oder dieser agile Maskenweber. ![]() → Bild in der Galerie Nun bezogen wir erstmal unsere Unterkünfte. Hier der Blick von unserer Terrasse ![]() → Bild in der Galerie Auf dieser machte Birgit es sich nun erstmal bequem und begann ihr Reisetagebuch zu schreiben. ![]() → Bild in der Galerie Ich machte dagegen einen Spaziergang in die Wüste, um nach ersten Tieren Ausschau zu halten. ![]() → Bild in der Galerie Und davon handelt dann mein nächster Beitrag. |
Sehr schöner Bericht , danke Ingo!
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Es hat gedauert…aber nun ziehe ich los und latsche ein bisschen in die Wüste. Steinig hier…
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Meine Hoffnung war, eine Kolonie der berühmten Bellgeckos zu finden, für die die Gegend um Sesriem unter Geckofreunden bekannt ist. Aber weder bei Tag noch bei Nacht wurde ich fündig und nachts liess sich auch kein Chorgesang hören. Schade. Das erste, was ich fand, war ein Baum mit einem großen Siedelwebernest samt Bewohnern, die fleissig daran bauten. ![]() → Bild in der Galerie Ihr erinnert Euch an den Strommast, mit Strohhut? Diese Vögel haben auch den gebaut. Sie bauen über viele Jahre an großen Gemeinschaftsnestern mit vielen Appartments. Durch die Bauweise ist das innere gut klimatisiert und gemeinsam werden Feinde vertrieben. Die Nester können so schwer werden, dass Bäume darunter zusammenbrechen. ![]() → Bild in der Galerie Denn ständig wird nachgebessert und vergrößert. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Nebenan saß ein Rußnektarvogel und schaute dem bunten Treiben zu. ![]() → Bild in der Galerie Was Reptilien angeht, huschten viele kleine Eidechsen der Gattung Pedioplanis umher. Wohl Pedioplanis inornata. Aber die waren waaaahnsinnig scheu und schnell – und in dem Gelände war die nächste Steinspalte nicht weit. Also gelangen kaum Fotos. ![]() → Bild in der Galerie Auf den großen Felsen sonnten sich einige Rote Stachelagamen, Agama aculeata. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Und ein Kapglanzstar schaute mir beim Schwitzen zu. ![]() → Bild in der Galerie Alle paar Meter war ein Bau eines Namiberdhörnchens. Dieses Jungtier fand ich besonders niedlich. ![]() → Bild in der Galerie Und das war dann auch fürs erste genug. Nachts zog ich auch nochmal los, war aber wieder nicht erfolgreich. Lediglich einige Geckos der Art Chondrodactylus turneri fand ich. Sonst nichts weiter. Zwei Schabrackenschakale begleiteten mich, aber ich tat ihnen nicht den Gefallen, zu verenden. So anstrengend wars dann doch nicht. Bei der Rückkehr erschreckte ich noch eine Oryxantilope- und sie mich, als ich sie beim Grasen im Innenhof überraschte. Ihre Beschleunigung war enorm und auf dem Kies im Hof war das auch noch recht laut. |
Und Apropos "Kröte im Auge des Frosches".
Im Auge des Erdhörnchens sieht man schön seinen eigenen Schatten, die Wüste rundrum und auch dass ich, dank langer Brennweite, weit weg stand. ![]() → Bild in der Galerie |
Hoi Ingo,
als ich das Bild auf der Startseite sah, ahnte ich schon, dass ich mich als Lurch in deinem Text wiederfinden würde ;) Wieder mal ein toller Bericht in jeglicher Hinsicht. Liebe Grüsse Tobias |
Ohne Deinen Beitrag hätte ich da wohl gar nicht so genau hingesehen :D
Nun habe ich aber glatt vergessen, zu erzählen, dass wir zwischen Tagerkundung und kleinem Nachttripp noch auf einen Sundowner in die Wüste fuhren. Nichts besonderes, aber klasse Stimmung und somit das Zeigen absolut wert, denke ich. Ich lasse daher einfach mal Bilder sprechen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Einen kleinen Chondrodactylus turneri sahen wir auch. ![]() → Bild in der Galerie Und es gab auch eine alte Felsmalerei der San. ![]() → Bild in der Galerie Danach war ich wie gesagt noch ein wenig nachts unterwegs. Aber nicht lange. Denn aus unerfindlichem Grund hatte mich Montezumas Rache erwischt. Ich verbrachte die Nacht im wesentlichen auf der Toilette. Sehr dumm. Am nächsten Tag war nämlich schon ein echtes Highlight fällig, der Ausflug ins Sossusvlei mit seinen gigantischen roten Dünen und dem berühmten Deadvlei mit den den vor tausend Jahren abgestorbenen Bäumen, die die Dünen später wieder freigaben. Ich hatte keine Ahnung, ob ich es schaffen würde, da überhaupt mitzufahren, geschweige denn durch Wüste und auf Dünen zu wandern. Sehr ärgerlich……..aber wir werden sehen. |
Tolle Bilder, ich werde alles nachlesen wenn ich wieder zurück bin. Ich fahre gleich zum Flughafen und werde morgen 10 Uhr selber in Namibia sein.
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Ich wünsche Dir eine gute Reise und tolle Eindrücke.
Viele Grüße Ingo |
So gegen 3 Uhr beschloss ich, ein Immodium zu nehmen und so konnte ich noch ein wenig schlafen, bevor es sehr früh losging. Natürlich musste ich mit. Unser Ziel war es, bei Sonnenufgang am Eingang zum ca 70 km entfernten Sossusvlei Park zu sein, denn dann öffnet der.
Das Sossusvlei, eine von Sanddünen umgebene Salztonpfanne (vlei) ist gewissermaßen Namibias „Markenzeichen“. Das Sossusvlei ist Teil des Namib Naukluft Parks, des größten Naturschutzgebietes ganz Afrikas. Über Millionen von Jahren transportierte der Oranje Fluss Sand ins Meer, den der eiskalte Benguela Strom entlang der Küste Richtung Norden beförderte und wieder ans Land spülte. So entstanden die Küstendünen der Namib, die durch den ständig wehenden Südwest-Wind auch tief landeinwärts getrieben wurden. Mit bis zu rund 300 Metern Höhe gibt es heute im Sossusvlei nicht nur die höchsten Dünen der Welt, sondern sie sind durch ihre rote Farbe und große Zahl auch noch besonders schön anzusehen. Entsprechend gibt es keinen Bericht über oder keinen Bildband zu Namibia ohne atemberaubende Bilder von dort. Ein besonderes highlight ist das Dead Vlei. Dort ist eine Düne über einen lichten Kameldornwald gewandert und hat später die toten Bäume wieder freigegeben. Nun stehen da seit nahezu 1000 Jahren tote Baumskelette auf weissem Salztonboden und bieten einen bizarren Kontrast zu den umgebenden roten Dünen. Ein Anblick, an dem man sich nicht satt sehen kann. Mit flauem Magen und todmüde bestieg ich also unser Auto und pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir am Parkeingang. Somit waren wir bei den ersten im Gebiet……. ![]() → Bild in der Galerie aber auch zwei Ballons waren schon gestartet ![]() → Bild in der Galerie Eine Rüppeltrappe wurde von uns geweckt, war aber zu müde zum Auffliegen ![]() → Bild in der Galerie Schon bald tauchten die ersten Dünen auf und immer mal wieder latschte im schönen Sonnenlicht eine Oryx durch die malerische Kulisse ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Aber nicht nur Oryx, auch die ersten Touristen latschten bereits herum. Sie sammelten sich an der berühmten Düne 45, die gut zugänglich an der Straße durch die Schotterwüste liegt. Düne 45 ist bis zu 170m hoch und besteht aus Sand, der vor gut 5 Millionen Jahren abgelagert wurde. Sie ist wohl die meist fotografierte Düne der Welt und fast jeder Namibia Tourist, der fit genug ist, besteigt sie. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Aber wir fuhren daran vorbei, denn wir wollten mehr Düne und weniger Touristen. Die Landschaft wurde immer sandiger, wilder und schöner ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Bald durften wir auch nicht weiter fahren, sondern mussten in ein 4 x 4 Shuttle umsteigen, das gut für Sandboden gerüstet war. ![]() → Bild in der Galerie Das brachte uns erstmal zu einem Picknickplatz, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Picknick? In Afrika heisst das, es gibt immer Gäste, die gerne etwas stibitzen wollen. Hier waren es Unmengen von Kapsperlingen. Ein Männchen: ![]() → Bild in der Galerie Und im Vergleich ein Weibchen ![]() → Bild in der Galerie Schildraben waren natürlich auch in Wartestellung….und ungeduldig ![]() → Bild in der Galerie Und sogar ein Schabrackenschakal stellte sich ein ![]() → Bild in der Galerie Aber wir bleiben hart und aßen den Inhalt unserer Frühstückspakete ganz allein auf. Der Schakal spielte dabei Haushund. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Selbst ich konnte einiges des Boxinhaltes essen, und wo wir nun schonmal da waren, wollte ich auch nicht am Picknickplatz zurückbleiben. Ich fühlte mich halbwegs brauchbar und brach also mit auf, als wir in die Wüste marschierten. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Unser Ziel war die Besteigung von „Big Daddy“, im Hintergrund zu sehen und immerhin stolze 350-380 Meter hoch. Zweien aus unserer Gruppe war das zu hoch..und es wurde ja auch schon warm. Sie begnügten sich damit, zum Dead Vlei zu marschieren. Einen weiteren „verloren“ wir unterwegs, denn drei schritte bergauf zu machen, um einen voranzukommen ist schon nicht ohne. Birgit wollte auch aufgeben, aber Floyd nahm sich ihrer an und mit guten Worten und tatkräftigen ziehen schafft er es, dass meine Frau bei uns blieb. Aber erstmal mussten wir zum Fuß der Düne. Schon dabei gab es einiges zu sehen. So etwa diese Springbockdame, die ihr Kitz säugte: ![]() → Bild in der Galerie Beim eigentlichen Aufstieg hatten wir die Düne für uns, aber ich merkte, dass ich doch noch sehr wackelig auf den Beinen war. Und Puh, das war richtig anstrengend: ![]() → Bild in der Galerie Ich war ja eh langsam, aber natürlich nutzte ich die Gelegenheit nach den kleinen Bewohnern der Wüste Ausschau zu halten. Und ja, davon gab es selbst inmitten puren heissen Sandes einige zu sehen. Allüberall wuselten Nebeltrinkerkäfer über den Sand. ![]() → Bild in der Galerie Diese nahen Verwandten unseren Mehlkäfers heissen so, da sie morgens ihren Körper hoch in den Nebel (eine Besonderheit der Küstendüne Namib ist der Morgennebel) recken und das daran kondensierende Wasser trinken. Hier aber rannten sie nun mit einem Affenzahn hochbeinig durch den heissen Sand und waren fast unmöglich zu fotografieren. Zudem mein eigener Stand am Dünenkamm nicht gerade stabil war. Der Dünensand ist auch das Revier der Scharreidechsen der Gattung Meroles. Diese kleinen Eidechsen sind mit Fransen an den Zähnen, Schutzkämmen vor den Ohren und weiteren Besonderheiten perfekt an das Schwimmen im Sand angepasst. Sie rennen über den heissen sand, treteln, indem sie abwechselnd die Beine heben und so die Füße nacheinander im Wind abkühlen lassen und tauchen, wenn es zu warm wird, oder eine Gefahr naht, so mühelos in den Sand ab, als wäre es Wasser. Unter der Oberfläche schwimmen sie in ihrem Element unsichtbar aber fast so schnell wie oben weiter. Faszinierende Echslein. Hier gab es gleich mehrere Arten: Meroles reticulatus: ![]() → Bild in der Galerie Meroles anchietae: ![]() → Bild in der Galerie Der hebt gerade seine Beinchen an, weil der Sand zu heiss ist und tretelt. Und Meroles cuneirostris (eigentlich sollte der nicht syntop mit M. reticulatus vorkommen, her tat er es aber) ![]() → Bild in der Galerie Am Ende habe aber auch ich es nach oben geschafft ![]() → Bild in der Galerie Hier nochmal alle von uns, die oben waren: ![]() → Bild in der Galerie Die Aussicht war grandios ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Und der Abstieg spassig. So steil das auch war (von oben sah es gefühlt fast senkrecht aus). Man konnte einfach losrennen, der Sand bremste einen und brummte und summte hörbar dabei. Mit meinem Wackelknien und der Kameraausrüstung war ich zwar etwas behindert, aber trotzdem eine der ersten unten. War einfach cool! ![]() → Bild in der Galerie Unten angekommen kreierten wir die zweitgrößte Düne der Gegend, indem wir unsere Schuhe gemeinsam ausleerten…. „Unten“ war in diesem Fall direkt am Dead Vlei. Die Fata Morgana liess denken, wir würden auf einen See mit Bäumen zu marschieren. ![]() → Bild in der Galerie Aber je näher man kam, umso mehr verschwand das „Wasser“ ![]() → Bild in der Galerie Aber die Landschaftsszenerie war schlicht atemberaubend ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Man sieht mir an, dass ich noch nicht so ganz fit war. Im Hintergrund sieht man jetzt auch gut, wie steil die Dünenwand war, die wir heruntergelaufen sind. ![]() → Bild in der Galerie Erschöpft aber begeistert meisterten wir dann noch die Reststrecke bis zum Rastplatz ![]() → Bild in der Galerie |
Sehr eindrucksvolle Bilder!
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Sagenhaft schöne Fotos!!!
Ich finde es besonders schön, dass man auch die Reisegruppe und ab und an den Fotografen sieht. Da kann man sich, wie ich finde, ein besseres Bild machen. Die abgestorbenen Bäume auf dem weissen Untergrund hatte ich noch nie gesehen. Vielen Dank fürs zeigen. Rainer |
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https://www.sonyuserforum.de/forum/s...10&postcount=1 |
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Schöner, lesenswerter Bericht und vor allem ganz toll bebildert! :top: Danke zugleich für die durch Deine Fotos wieder sehr lebendig gewordenen Erinnerungen. Genauso war es seinerzeit bei uns. Nur die Oryx' im Sonnenlicht fehlten leider... ;) |
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Und einige -jüngere- Mitreisende sind da sehr locker hochmarschiert. Die Mittagszeit hatte aber immerhin den Vorteil, dass es heiss genug für die beeindruckende Fata Morgana war: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Super, dass Du es geschafft hattest.
Die Bilder und Erzählung sind wirklich eindrücklich. :cool: Von der Stimmung her gefallen mir die Oryx besonders und natürlich die schwarzen Baumleichen. |
Sehr schöne Bilder und wie immer super berichtet. :top:
Da bleibe ich gerne dabei. :D P.S. Wir waren 2019 in Namibia. War toll, first time Afrika. Leider habe ich es nie geschafft 4500 Bilder so zu sichten, dass man das mal in einem netten Bericht zusammenfasst. :( |
Super Reisebericht Ingo, mit tollen Fotos und der kompetenten Vorstellung der Tierwelt und Landschaft.
:top::top::top: Dieses Reiseziel wäre auch etwas für mich. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung! HG Ulli |
...und die kommt auch schon :D , denn weiter gings.....
Auf dem Rückweg begegneten wir nahe des Parkplatzes diesem jungen Greifvogel (blasser Singhabicht?) ![]() → Bild in der Galerie Und dann machten wir noch einen Stopp am Sesriem („sechs Riemen“ auf Afrikaans) Canyon. Das ist eine bis zu 30 Meter tiefe, drei Kilometer lange aber teils nur wenige Meter breite Schlucht, die der Tsauchab über Millionen von Jahren in das Gestein gespült hat. Dabei abgelagerte Sedimente verfestigten sich zu Konglomeraten und bilden heute bizarre Strukturen. Nach starkem Regen fliesst hier immer noch Wasser und der Aufenthalt wird gefährlich, wenn eine Flutwelle im Anmarsch ist. Am Ende des Canyons sind Becken, die nach Regen zu Teichen werden. Der Name des Orts kommt daher, dass die frühen Siedler aus sechs Riemen, die sie aus den Fellen von Gemsböcken gewannen, ein Seil banden, mit dem sie Wasser aus diesen Becken hoch holen konnten auch wenn alle anderen Wasserquellen versiegt waren. ![]() → Bild in der Galerie Der Abstieg war steil und es war heiss und windstill. Birgit gab auf und nachdem ich ihr eine Stufe wieder hinaufgeholfen hatte, waren die anderen schon ausser Sicht. Ich bin also schnell runtergeklettert und ihnen nachgeeilt. Schöne Landschaft, überall Nester von Guineatauben. Gerne hätte ich auch nach Reptilien gesucht…aber ich wollte die Gruppe einholen und hastete da ziemlich durch. Heiss wars auch noch! ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie So sehr ich ich auch beeilte, die Gruppe war nicht zu sehen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Nach einiger Zeit, als sich der Canyon schon lichtete konnte ich ziemlich weit sehen….aber weit und breit keine Menschen in Sicht. Dafür knallte die Sonne nach wie vor enorm. Da bin ich dann halt umgekehrt und habe dabei erst gemerkt, wie weit ich doch schon gelaufen war. Also das ganze zurück…etwas langsamer. Am Canyoneinsteig traf ich dann schon einen Späher, der nach mir suchte. Die Gruppe war längst zurück und man machte sich Sorgen um mich. Die waren einfach in die andere Richtung gegangen…da hätte ich lange eilen können! Ich war nun etwas schlapp, aber alles gut. Am meisten hat mich geärgert, dass die anderen in Ruhe eine Sandrennnatter beobachten konnten und ich bin ja nur an allem vorbeigerast. Egal. Pech gehabt. Nun fuhren wir nach Hause und den Rest an Wildlife habe ich bequem von der Terasse aus geknipst. Namib Erdhörnchen ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Senegaltaube ![]() → Bild in der Galerie Und ein kleiner Skink der Art Trachylepis acutilabris ![]() → Bild in der Galerie Abends fuhren wir dann wieder in die Wüste ![]() → Bild in der Galerie ..wo uns an windgeschützter Stelle ein nettes Abendessen erwartete ![]() → Bild in der Galerie Bei der Zubereitung des Nachtisches war es dann schon sehr dunkel ![]() → Bild in der Galerie Und nachher saßen wir noch nett um ein Lagerfeuer herum, erzählten Geschichten und Floyd trug ein paar gedankenvolle selbst komponierte Lieder vor. ![]() → Bild in der Galerie Wieder in der Lodge versuchte ich noch, den grandiosen Sternenhimmel abzulichten. Da habe ich nun gar keine Erfahrung mit. Aber man erahnt die Großartigkeit. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Allerdings war ich echt zu schlapp, um noch nach Geckos zu suchen. Aber Montezuma hatte immerhin aufgegeben. Nun schnell ins Bett, am nächsten Morgen lag eine lange lange Fahrt an die Küste vor uns…. |
Der Sternenhimmel gefällt mir am besten.
Ich kann mir gut vorstellen, wie großartig das live sein muss :shock: |
Ich bin zwar leider erst jetzt über diesen Thread gestolpert,
aber dein Reisebericht bereitet wie immer wahre Freude, die grandiosen Fotos und die erfrischenden Hintergrundinfos - einfach wunderbar! :top: |
Sehr beeindruckend! Sowohl die Landschaft als auch deine Kondition, nach einer Durchfallnacht noch eine solche Düne zu besteigen!
Wieso konntest/durftest du mehrfach alleine, auch in den Nacht, in die Wüste? War keine Gefahr durch Raubtiere oder Schlangen zu erwarten gewesen? Viele Grüße Mainecoon |
Es gibt ja Lodges in Afrika, wo man sehr strikte Regeln hat. Siehe Makutsi. Zum Glück für mich gibt es aber auch andere. Mancherorts darf man auch nachts mitten durch Löwengebiet schlendern (ob man das tun sollte ist eine andere Sache) oder man wird gebeten, nachts linksrum zur Bar zu geh, weil rechts oft Elefanten stehen. Da muss man dann halt etwas vorsichtiger sein, wenn man rumlatscht. Aber das bin ich und mir ist nie etwas passiert.
In Namibia ist ausserhalb der Nationalparks zudem- anders als vielerorts in Ostafrika- nicht mit viel Raubtieren zu rechnen. Klar, Leoparden und Hyänen gibt es überall, aber ausser ein paar Hyänenspuren hier und da habe ich von denen nichts bemerkt. ![]() → Bild in der Galerie Schakale begleiten einen gerne nachts. Aber die würden nie einen Menschen angreifen -und wenn würde der lässig gewinnen. Schlangen? Die wollte ich ja finden. Es gibt zwar viele, sie zu finden ist aber nicht so einfach. Daher werde ich in diesem Thread auch nur ganz wenige zeigen können. ![]() → Bild in der Galerie Unterwegs habe ich ein paar Bekannte getroffen, die hardcoremäßig herping betrieben. Das heisst, sie waren jede Nacht viele Stunden draussen und mit dem Auto an verschiedensten abgelegenen Orten. Die haben viel mehr Reptilien gefunden, als ich und ein wenig den Kopf geschüttelt über meine einfachen Touren. Viele Grüße Ingo |
Nein die Nacht war nicht soo lange, ich hatte nur keine Zeit, weiter zu machen.
Aber jetzt ...und heute gibt es tatsächlich Wüste, Tiere und Apfelkuchen alles in einem Beitrag :crazy: Nach ausgiebigem und nicht zu frühem Frühstück brachen wir also am nächsten Morgen Richtung Küste auf. ![]() → Bild in der Galerie Es sollte eine lange Fahrt werden, wie ein kurzer Check der Karte bestätigte. ![]() → Bild in der Galerie Unterwegs begegneten wir am Straßenrand natürlich wieder ein paar Tieren. Eine Rüppeltrappe war im Hitzeflimmern schwer abzulichten. ![]() → Bild in der Galerie Gleiches galt für Kudus, die dort sehr scheu warn und ab und an die Straße querten. Gräusliches Bild also…aber halt ein Belegfoto ![]() → Bild in der Galerie Der südliche blasse Singhabicht saß höher und war weniger vom Hitzeflimmern betroffen. ![]() → Bild in der Galerie Immer wieder sahen wir auch Bäume mit großen Siedelwebernestern. ![]() → Bild in der Galerie Nach ansonsten eher eintöniger Fahrt durch die Wüste machten wir einen etwas längeren Tankstopp in Solitaire. Der kleine Weiler mit weniger asl 100 Einwohnern mitten in der Wüste ist eine wichtige Station, gibt es dort doch die einzige Tankstelle auf de langen Weg von Windhoek nach Walfis Bay. Es ist ein sehr schönes liebevoll gestaltetes Plätzchen mitten im Nirgendwo. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Ne Lodge gibt’s dort auch ![]() → Bild in der Galerie Weltbekannt ist Solitaire durch das mehrfach in Büchern erwähnte Cafe, wo es angeblich den besten Apfelkuchen Namibias, wenn nicht der Welt gibt. ![]() → Bild in der Galerie Auf den oberen Blechen ist der Apfelkuchen ![]() → Bild in der Galerie Natürlich haben wir ihn getestet. …und fanden ihn mäßig. Sehr nach US Geschmack, Süß, fett und mit viel Zimt. Nicht wirklich unser Ding. So mitten in der Wüste gibt es natürlich auch einiges Wildlife zu sehen. Schon am Eingang warnt ein Schild: ![]() → Bild in der Galerie Und es kann passieren, dass eine Fuchsmanguste einfach so über den Hof läuft. ![]() → Bild in der Galerie Und sich ein Kapfuchs dort ungeniert putzt. ![]() → Bild in der Galerie Um dann Flughund zu spielen. ![]() → Bild in der Galerie Auch Vögel zeigen sich natürlich. So zB diese Lerche. Ich halte sei für eine Falblerche. ![]() → Bild in der Galerie Schön bunt ist der Kurzzehenrötel ![]() → Bild in der Galerie Und nicht minder die Rotkopfamadine. ![]() → Bild in der Galerie Es gab noch viel mehr zu sehen, aber wir mussten weiter. Kurz hinter Solitaire sahen wir einige Strauße nahe der Straße ![]() → Bild in der Galerie Und dann noch eine tote Oryx samt Aasfressern…generell machte die flirrende Hitze Teleaufnahmen schwierig, also gehen die nur als Belegaufnahmen druch. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Irgendwann kreuzten wir dann den Wendekreis des Steinbocks, die südliche Grenze der Tropen. Das ist somit die südlichste Stelle auf der Erde, an dem die Sonne zum Mittag des Tages im Zenit steht. Ein senkrechter Pfahl wirft dort mittags also keinen Schatten. Sehr viele Vorbeikommende hinterliessen an dem Schild ein Souvenir. ![]() → Bild in der Galerie Schön hier, aber waren Sie schon mal in Baden Württemberg? ![]() → Bild in der Galerie Wir überschritten die Grenze zu den Tropen sehr demonstrativ. ![]() → Bild in der Galerie Weiter gings durch den Kuiseb Canyon, wo man die verworfenen Sedimentschichten des Kuisebs bewundern konnte. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie An einer Brücke nannte Floyd das Baujahr und ergänzte, das sei sein Geburtsjahr. Überrascht stellten wir fest, dass das auch für gut die Hälfte der Reisegruppe, einschliesslich der Kobers zutraf. Alle gleich alt! Birgit hatte vorgeschlagen, einen Abstecher zu einem der der Shelter von Henno Martin und Hermann Korn zu machen. Die beiden hatten sich im zweiten Weltkrieg zwei Jahre in der Wüste versteckt, um nicht eingezogen zu werden. Henno Martin hat darüber ein lesenswertes Buch geschrieben: Wenn es Krieg gibt gehen wir in die Wüste. Siehe dazu auch das Kapitel in Hummeldumm. Wie dort beschrieben stand am auf unwegsamen Pfaden zu erreichenden Parkplatz erstmal nur ein Schild …. ![]() → Bild in der Galerie ….und wir mussten noch einen Fußmarsch antreten, um zu einem der vier Shelter der beiden zu kommen. ![]() → Bild in der Galerie Gut der Hälfte der Truppe war das dann doch zu lang und zu heiss und wir liessen sie unter einem schattenspendenden Felsüberhang zurück. Der Rest von uns schwitzte sich bis zum Shelter durch. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Unter einem Felsüberhang waren nur noch einige Wandreste übrig. Wenn man das Buch gelesen hat, dennoch ein nachhaltiges Erlebnis. ![]() → Bild in der Galerie Weiter gings dann nach dem Mittagspicknick. Unter anderem trafen wir noch auf dieses Namaquaflughuhn. Die sahen wir nichtmal selten, aber im dichten Gras waren sie meist nicht sinnvoll zu fotografieren. ![]() → Bild in der Galerie Die Flughühner zeigen übrigens ein im Tierreich einzigartiges Verhalten. Aber dazu später mehr. Die Wüste wurde immer wüster und öder …und heisser. Da wir keine funktionierende Klimaanlage hatten, bekamen wir mehr als genug davon mit. ![]() → Bild in der Galerie Die Hitze flimmerte und dank der Fata Morganen sah es teilweise täuschend realistisch so aus, als ob wir auf einer trockenen Insel inmitten eines wasserreichen Sumpfgebietes entlangtuckerten. Eine Mitfahrerin konnte es über lange Strecken kaum glauben, dass das kein richtiges Wasser sein sollte. Aber wenn man näher kam, verschwand jede einzelne scheinbare Wasserfläche und man fuhr nur über öde Kiesflächen. Bis…… Aber das kommt beim nächsten Mal |
Na, liest eigentlich noch jemand mit? Ist es zuviel drumrum und zu wenig Tiere?
Egal, der Zähler läuft ja weiter hoch, also berichte ich auch weiter: Wir fuhren also bis in den Wassern der Fata Morgana erste Anzeichen von Industrie auftauchten, Masten über Masten und nach mehreren hundert Kilometer kam uns auch mal ein Auto entgegen ![]() → Bild in der Galerie Wir näherten uns also Walvis Bay. Hier endete dann auch der fast 2000 km Trans Kalahari Highway, auf dem wir die ganze Zeit unterwegs waren. Bevor wir in die Stadt einfuhren kamen wir an ein paar Salzsümpfen vorbei, in denen wir von der Straße aus Flamingos stehen sahen….aber man durfte da nicht direkt hinfahren. Also fuhren wir in die Stadt hinein. Offen, niedrige Häuser, nicht besonders einladend. ![]() → Bild in der Galerie Auch das touristische Zentrum war nicht überwältigend ![]() → Bild in der Galerie Walvis Bay hat gut 60 000 Einwohnern und mit fast 2000 Einwohnern pro Quadratkilometer die bei weiten höchste Bevölkerungsdichte in Namibia. Lange gehörte Walvis Bay gar nicht zu Namibia, sondern zu Südafrika, von dem es in den siebziger Jahren annektiert wurde. Erst 1994, nach dem Ende der Apartheid übergab Südafrika die Stadt wieder an Namibia. Der große Hafen in der natürlichen Bucht bestimmt die Wirtschaft der Stadt: Handel und Fischerei. So groß der Hafen auch ist der Betrieb ist größer und Schiffe müssen oft vor der Einfahrt warten. Hier auch eine Bohrinsel, die auf ihre Inspektionsarbeiten wartet. ![]() → Bild in der Galerie Am Hafen gibt es eine kleine Promenade. Etwas Ferienort Flair…aber nicht überwältigend. ![]() → Bild in der Galerie Bei schönem Wetter mag es netter sein. Aber es war diesig und kühl. Die Rasenflächen wurden daher nur von dösenden Möwen genutzt. ![]() → Bild in der Galerie Ich meine, es waren Hartlaubmöwen ![]() → Bild in der Galerie Und Graukopfmöwen ![]() → Bild in der Galerie Aber bei der Zuordnung bin ich mir nicht ganz sicher. Im flachen Wasser am Strand rannten Weißstirnregenpfeifer ![]() → Bild in der Galerie Hektisch hin und her, um hinter den rücklaufenden Wellen kleine Krebstiere zu finden. Weiter hinten standen große Gruppen von - ich vermute- Pfuhlschnepfen im flachen Wasser. ![]() → Bild in der Galerie Aber das Highlight waren große Flamingotrupps, die ebenfalls im flachen Wasser nahe der Uferpromenade standen. Es waren gleich zwei Arten: Rosaflamingos: ![]() → Bild in der Galerie Und Zwergflamingos: …teils mit irgendwie irrem Ausdruck in den Augen ![]() → Bild in der Galerie Aber schon eine tolle Szenerie und ein buntes Treiben. Ich lasse einfach mal Bilder sprechen ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Wir hielten uns aber gar nicht lange in Walvis Bay auf, sondern fuhren weiter, denn wir wollten ja noch nach Swakopmund. Dabei ging es entlang einer Palmenallee aus der Stadt hinaus. ![]() → Bild in der Galerie Das soll einmal die längste Palmenallee der Welt werden. Der Geschäftsmann und Millionär John Savva aus Walvisbay hat sie gestiftet und es sollen am Ende mindestens 1600 Dattelpalmen werden. Zu Schlagen ist die 16 km lange Palmenallee am .Old McGregour Boulevard in Florida. Mal sehen. Diese Palme hier ist jedenfalls ausser Konkurrenz ![]() → Bild in der Galerie Denn hierbei handelt es sich um einen getarnten Sendemast. Davon stehen im südlichen Afrika so einige herum. Bald tauchte dann am Horizont endlich Swakopmund auf, mit dem langen und touristisch bekannten Holzsteg, dem Jetty: ![]() → Bild in der Galerie Und wir bezogen unsere Zimmer im Plaza Hotel ![]() → Bild in der Galerie Über Swakopmund berichte ich dann im nächsten Beitrag |
Ich lese noch mit und viele andere sicher auch. Allerdings bin ich etwas kommentarfaul.
Weckt Erinnerungen an meine beiden Namibiareisen. Deshalb vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich warte immer schon gespannt auf den nächsten Beitrag. Viele Grüße Peter |
Die Flamingoschar ist bestimmt beeindruckend :cool:
Das würde ich auch gerne mal live sehen. |
Zitat:
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Ja bin auch noch dabei.
Die Strecke aus der Wüste nach Walvis Bay mit der Dunes Mall am Ende der Strasse aus der Wüste, kurz vor Ortseingang, war in der Kombi echt etwas surreal. So eine Shopping Mall hatte ich echt nicht in Namibia erwartet. :shock: |
Optisch schick und sehr amerikanisch. Wir waren nicht drin.
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