![]() |
Wieviel „Fotograf“ muss man noch sein – Fluch und Segen moderner Technik?
Zitat:
Aber dieses Thema treibt mich nun schon eine Weile um, wenn ich mein eigenes fotografisches Treiben betrachte ... Daher sorry an Bandenfresser, dass ich ausgerechnet dein Zitat rausgepickt habe. Aber schöner hätte ich mein Super-First-World-Problem nicht in einen Satz packen können. Die ketzerische Frage ist: Wenn ich mit einer modernen Kamera quasi einen „Film“ mit 30 oder mehr Bildern/Sekunde bei 50 oder mehr Megapixeln schießen kann, bei perfekt sitzendem AF ... Wieviel Talent braucht es dann noch, um (in meinem Fall) ein Superbild bei einer Tanzshow zu schießen oder (für die meisten Foristen hier) ein perfektes Wildlife-Bild? Also letzten Endes alles, was mit schneller Bewegung zu tun hat und „früher“ richtig viel Talent, Erfahrung und Glück gebraucht hat. Heute: Weitwinkel, draufhalten, dem Tracking-AF vertrauen, aus hunderten Bildern DEN Moment aussuchen, zurechtcroppen: Super, das Forum applaudiert? Vielleicht bin ich auch einfach nur altmodisch mit der Meinung, dass ein Foto nicht erst am Rechner entstehen sollte (ich erinnere mich da an die „Portrait Photographer of the Year“-Bilder, die streckenweise eher digitale Gemälde waren). Ich hoffe ihr merkt, dass ich hier Devil's Advocat spiele und entsprechend übertreibe, daher ist der Thread ja auch im Café. Natürlich braucht es eine gewisse Erfahrung, um Bewegungen von Tänzern (oder Tieren) zu antizipieren und niemand möchte 10.000 Bilder von einem Shoot durchforsten. Schon gar nicht, wenn es ein Job und Zeit Geld ist. Und Kentnisse in Sachen Bildwirkung und -aufbau braucht man sogar beim Croppen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir dem alten Spruch „Mit so einer guten Kamera hätte ich das auch hinbekommen!“ schon ein gewaltiges Stück näher gekommen sind. Was meint ihr? Auf einer persönlichen Note kann ich sagen, dass ich die A1 liebe und sie meinen Job wesentlich erleichtert. Privat fehlt aber tatsächlich so ein bisschen der kleine Dopamin-Schuss, den es früher gab, wenn man mit der A7III oder gar A7 (weiter zurück brauche ich gar nicht gehen) DAS Bild im Set entdeckt hat, wo alles passt. Moment erwischt, Belichtung richtig, Technik hat funktioniert, YAY! Mit der A1 ist es mehr so, dass die Flut der technisch perfekten Bilder geradezu abstumpft für solche Glücksmomente. Daher nehme ich weiterhin gerne eine ältere Kamera oder privat die Leica Q mit all ihren Imperfektionen mit. Dafür mit dem Gefühl, dass mein Beitrag zum gelungenen Bild definitv höher ist als der der Kamera. |
Wenn Dinge nun einfach werden, die vorher schwierig waren, werden die Anforderungen für ein gutes Bild wohl steigen.
War das Licht optimal? Kommt es von der richtien Seite? Kamerastandpunkt zu hoch oder zu tief? Was ist mit dem Hintergrund? Tiefenschärfe zu viel oder zu wenig oder liegt nicht optimal? Wäre eine andere Brennweite nicht besser gewesen? Und die Motivklingel fehlt ja auch immer noch.;) Es bleibt für den Fotografen also noch ein wenig übrig um ein gutes Foto bekommen.:D |
Ich kann nur für Wildlife sprechen, aber da ist schon immer 90% der Arbeit, das Tier zu finden und auf eine fotografierbare Position oder Handlung zu warten. Das kann langwierig sein und manche Erfolge sind sehr selten.
Da ist es dann ein echt erhebendes Gefühl, mit der A1 ein Tool in der Hand zu haben, das die Wahrscheinlichkeit stark erhöht, ein brauchbares Bild von der Situation zu erhalten. Aber auch das braucht Übung. Selbst mit dieser Kamera. Drückt man einem Hobbyfotografen einfach eine A1 in die Hand, werden die Ergebnisse meist erstmal nicht wirklich überzeugend sein. Und dass man erstmal lernen muss, wie man 600mm Brennweite oder mehr so ruhig hält, dass man auch bei schwachem Licht brauchbare Ergebnisse bekommt, ist auch in Zeiten von IBIS und Co nicht anders als vorher. Manche lernen das nie. So, wie ich es wohl nie lerne, rasch und erratisch fliegende Vögel in halbwegs großem Abbildungsmaßstab lange genug im Sucher zu halten, dass brauchbare Bilder entstehen. Da hilft mir der tolle Augen AF und auch die 30 frames/s nichts. Eine tolle Kamera erleichtert das Hobby und bringt auf jeden Fall mehr Freude als Verdruß. Mit den Möglichkeiten steigt zudem auch die Zahl anderer, die ähnliches zu Sensor bringen und somit der Anspruch an die Bilder. Will man sich von der Konkurrenz positiv abheben, kostet das mindestens genauso viel Kreativität, Mühe und Zeit, wie schon immer...eher mehr, denn die Konkurrenz ist erheblich größer geworden. Habe ich vor 40 Jahren jemandem mit gleichem Hobby ein formatfüllendes Bild eines scheuen Vogels gezeigt, kam meist nur positive Resonanz bis hin zu Ahs und Ohs. Würde ich das gleiche Bild heute zeigen, fiele wohl vor allem die suboptimale Schärfe und Belichtung ebenso auf, wie die wenig gefällige Bildgestaltung. Treffe ich nach Jahren der Suche auf einen wilden Biber und kann den auch noch scharf abbilden, ist das gar nichts gegen die Biberbilder die zB ein Schmalzmann hier fast täglich zeigt. Nichts ist einfacher geworden und die Herausforderungen nicht kleiner. Aber das macht ja einen Teil der Spannung und der Freude am Hobby aus. " Das Essen schmeckt wirklich ausgezeichnet...sie müssen ganz tolle Töpfe haben" Viele Grüße Ingo |
Zitat:
das passende Kleingeld vorausgesetzt :D |
Das Geld habe ich.
Bei Leica werde ich nie landen. Viele Grüße Ingo |
Zitat:
|
Zitat:
https://editorial-blog.de/gute-toepfe/ |
Zitat:
Aber danke für deine ausführlichen Erklärungen zu deiner Erfahrung. Ich hab ja gesagt, dass ich extra etwas polarisierend formuliere und dass natürlich schon noch mehr dahinter steckt. Und die Erfahrung mit alten Bildern habe ich auch. Manche, die ich als persönliche Favoriten in Erinnerung hatte, schaue ich mir jetzt an und denke, dass der Fokus schon ziemlich daneben ist ... oder sonst ein technischer Mangel, der zwar der Bildwirkung nicht weh tut, heute aber eben mehr auffällt. Das Bessere ist der Feind des Guten und so... Andererseits, ich kann jetzt nur für Portraits sprechen, sehe ich die von mir beschriebene Vorgehensweise von draufhalten und Rest in der Bearbeitung erledigen schon auch „im Feld“. Bei Fototreffs gibt es teilweise schon erstaunliche Unterschiede zwischen dem, was vor Ort auf dem Display ist und dem, was später gezeigt wird. Da wird genau das gemacht. Gecroppt und bearbeitet, was das Zeug hält. Wobei natürlich ein auf Headshot gecropptes 35mm-Bild immer noch anders aussieht als ein formatfüllendes bei 85mm. Egal, wie viele Pixel da noch übrig sind. Zitat:
Die Q ist eine nette Immerdabeikamera und in meinem Fall war die sogar günstiger eine A7c. :cool: Irgendwo ist auch mal gut, die Anschaffung der A1 war schon völlig absurd eigentlich ... :crazy: |
Zitat:
Ja, die modernen Kameras werden in "mechanisch-technischer Sicht" immer besser:
Knipsen kann jeder, selbst mit einer a1 kann jeder knipsen. Aber Fotografieren fängt jenseits des Knipsens an. Und weil ich hobbymäßig auch Musik mache: es ist wie ein Instrument zu spielen.
Denn die entscheidenden Entwicklungen sind in der Vergangenheit schon gemacht worden, irgendwo zwischen 2 und 3 der Liste. Früher mit den mechanischen Kameras reichte es nicht aus, die technischen Zusammenhänge wie Blende und Belichtungszeit zu kennen und zu verstehen, man musste sie selbst händisch anwenden (sprich einstellen). Das haben uns die modernen Kameras inzwischen recht weitgehend abgenommen (zumindest partiell). Insofern wird es bis dahin vielleicht leichter. Aber gerade deswegen wird alles, was danach kommt, um so schwerer. Ohne "Talent", wie Du es in Deinem Eingangsposting, ist das eigentlich schon fast nicht zu machen. |
Zitat:
Aber die Technik macht schon einiges einfacher. Ich bleibe mal beim Tanz, um den Wildlifern nicht zu nahe zu treten. „Früher“ gehörte schon mehr Erfahrung dazu, den Moment zu erwischen. Im Zweifel wurde auf die erwartete Stelle vorfokussiert, man hatte keine nenneswerte Serienbildgeschwindigkeit, also eigentlich nur einen Versuch. Auch wenn ich heute noch ähnlich arbeite, macht eine A1 es schon leichter. Das nutze ich auch gerne (damit das hier von mir nicht alles wie „Früher war alles besser mimimi ... “ klingt :lol: Natürlich hilft mir der AF, mehr Qualität mit weniger Ausschuss zu erzeugen. Sonst wäre es ja völlig rausgeworfenes Geld :top: Trotzdem denke ich, der potentielle Laie könnte einfach etwas weitwinkliger agieren, dem Tracking vertrauen und dann später auswählen. Und croppen. Und hätte dann ein ähnlich brauchbares Ergebnis, nur mit wesentlich mehr Aufwand. Auch das geht natürlich nicht ohne Grundkenntnisse. Trotzdem ist das natürlich keine auskömmliche Arbeitsweise, so viel Datenmüll will ich gar nicht durchforsten müssen. |
in Sachen Fokusierung....Belichtungsmessung ist es viel leichter heut zu Tags
aber da gibts noch jede Menge https://www.andreashurni.ch/index2.html |
Jemand der keine Ahnung hat, was er da tut wird auch kein vernünftiges Bild mit der A1 hinbekommen. Und selbst fotografische Laien wie ich, die auch schon das eine oder andere vernünftige Bild hinbekommen haben, werden mit einer A1 kein einziges besseres Bild hinbekommen.
die beiden Youtube Beiträge machen die Sache absolut nachvollziehbar. https://www.youtube.com/watch?v=R2O28FvvhwA https://www.youtube.com/watch?v=P8aq2hYl00g |
Zitat:
Mit moderen Kameras ist es irgendwie ja doch wie "Schießen mit einem Maschinengewehr": ich muss letztendlich nur grob in die Richtung halten und lang genug abdrücken, irgendwann wird schon eine Kugel treffen. Wenn ich meine Technik dabei ein bisschen verbessere, passierts früher, wenn ich ein Maschinengewehr mit einer höheren Kadenz hab, auch. Es macht das Treffen "leichter". Aber es ist und bleibt "zufällig getroffen" - und ich verschieße eben doch Massen an "Kugeln" (irgendwie mir kommt gerade diese Szene aus "Hot Shots" in den Sinn). Ein guter Schütze aber kommt im Idealfall mit einer einzigen Kugel aus, weil er ganz genau weiß, was er tut und so viel Erfahrung hat, dass er das gleich beim 1. Mal umsetzen kann, ein "Scharfschütze" eben. |
Zitat:
Zumindest in der Sportfotografie ist das anders. Man kann zwar Einiges voraus sehen, aber keiner kann mir erzählen, dass er in der entscheidenden Szene auf 50 ms genau auslösen kann. Genau deswegen gab es schon vor 40 Jahren Kameras mit Winder und 5 B/s (Und 2 Leuten die die die Filme wechselten) Und sowieso muss man die Kamera erst mal zur richtigen Zeit in die richtige Richtung halten. Was bei hektischen Sportarten und langen Brennweiten oftmals gar nicht so einfach ist. Da ist man froh, wenn dann noch etwas Spielraum hat, um das Foto hinterher am PC passend zurecht zu schneiden. Was ja nun auch nicht ein Privileg der Digitalfotografie ist. Schon zu Analogzeiten hat man in der Dunkelkammer das Bild optimal ausgearbeitet. Außer man hat Dias gemacht....... Jetzt mit der vorfokussierten Kamera darauf zu warten, dass sich was Interessantes in der richtigen Entfernung abspielt, kann ermüdenden oder auch sehr frustrierend sein. Je nach dem, ob auf den 10 verschossenen Filmen jetzt 1, 2, 3 brauchbare Aufnahmen oder auch mal gar nichts Vorzeigbares drauf ist. Natürlich macht es einem eine A9 oder A1 (oder eine entsprechende Canon oder Nikon) leichter, vorzeigbare Bilder zu erzeugen. Aber dazu muss man damit entsprechend umgehen können und wissen was man tut. Die Wahl eines passenden Standortes für das richtige Licht und noch einiges mehr kann einem eh keine grüne Automatik abnehmen. Abgesehen davon möchte man ja am Ende des Tages wenigstens einige brauchbare Aufnahmen mit nach Hause bringen. Sonst artet es in Frust pur aus und man verliert den Spaß an der Sache. Oder aus einem anderen Blickwinkel: Die modernen Kameras ermöglichen es mir, mich an Motive zu wagen, die früher (fast) aussichtslos waren. Nur liegt heute die Latte hat um Einiges höher..... |
Zitat:
Zitat:
|
Mir fällt Dauerfeuer irgendwie schwer. Ich mache immer noch zu 95% Einzelaufnahmen.
Eigentlich bin ich nichtmal unzufrieden damit. Viele Grüße Ingo |
Zitat:
Zitat:
Zum Glück lassen sich miese digitale Fotos ohne irgend welche schädlichen Rückstände entsorgen ;) |
Ich finde das Video von Bob Martin sehr passend hier.
Er macht die Aussagen, warum man mit der Sequenz fotografiert und gerade er ist einer der ganz großen Sportfotografen (lassen wir mal den Werbeblock für die a9 in 2018 weg) - also es geht nicht darum, dass er es nicht drauf hat und nur durch ein Tool wie die a9 cool Sportfotos machen kann. https://www.youtube.com/watch?v=ATjV...st=WL&index=24 |
Zitat:
|
Zweifellos geht mit aktuellen Kameras so Maches, das früher so nicht oder nur mit extremem Aufwand möglich war. Dinge wie Bildgestaltung, Bildidee, Licht, Auffinden des Ortes und z.B.der Tiere verlangen aber auch weiterhin den Einsatz des/r Fotografen/in.
Aber ehrlich gesagt habe ich mich schon eine Weile gefragt, ob speziell Wildlife-Fotografie langweilig wird, da die technische Ausschussrate dabei in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen ist. Nun, was soll ich sagen, es macht weiterhin noch Spaß, jedenfalls mit der A7rIV und dem 200-600! Man sucht sich einfach größere Herausforderungen oder neue Motive. Ob das mit der A1 auch noch so wäre? |
Ich mag auch kein Dauerfeuer bei meinen Motiven.
Trotzdem musste ich lernen, daß es häufig lohnt es zu aktivieren...bei mir sind es aber dann zumeist nur 2-3 Bilder, bis ich den Zeigfinger wieder lockere. Sehr interessanter Thread übrigens.:top: ....und eigentlich könnte ich auf meine Bilder stolz sein, die ich trotz der AF-Schwächen der A7RM3 hinbekommen habe. Eigentlich, denn die Möglichkeiten einer A1 gehen mir nicht aus dem Kopf. Der ewige Kampf Bauch- gegen Kopfgefühl.:zuck: |
gelöscht, weil ich habe sinnfreien Bullshit geschrieben.
|
Zitat:
....und das wird auch nicht mit einer A1 und auch nicht mit deren Nachfolgern einfacher......zum Glück. Aber wenn der erhoffte Moment dann glücklich eintritt, ist eine treffsichere Kamera sicher eine Bonus. |
Zitat:
sondern Richtung Bildbearbeitung. Das "Umfeld" wird also durch den Computer gefertigt, und die Kamera als technisches Gerät liefert nur noch Einzelmotive des späteren "Fotos" hinzu. "Composing" ist für viele im Fotoalltag inzwischen etwas ganz normales, also es geht nicht mehr um das Abbilden von Realität sondern um "Fantasy" Von daher wird der Bildbearbeiter in Zukunft oft wichtiger sein als der Fotograf der nur noch Bildmaterial zuliefert |
No way!
Wenn das der einzig gangbare Weg wird, suche ich mir ein neues Hobby. |
Zitat:
Ja, wie ich im ersten Post sagte, es stellt sich eine gewisse Sättigung ein, aber man adaptiert sich eben an die Möglichkeiten. Und nachdem ich einmal 60 Bilder von mehr oder weniger dem selben Moment auf der Platte hatte, habe ich auch schnell gelernt, dass der Highspeed-Modus wirklich nur im absoluten Notfall eingesetzt wird :D |
Zitat:
Da sind wir schon zu zweit! Kann sich noch jemand an den Hype um die Software zum Austausch des Himmels erinnern? Ich weiß nicht mal mehr den Namen des Programms......... Zitat:
Für den nächsten Monatsprospekt von Tchibo oder Lidl- reisen vielleicht.......... :lol: |
Zitat:
Es gibt nie "nur den einzigen Weg" Aber ich beobachte momentan einen starker Trend dort hin, und nicht so sehr in Richtung "neue Kamera etc" :D Kamera wird eher eine "Nebenbaustelle" und beinhaltet natürlich Smartphone, Vlogging, klassiche Fotokamera uvm. |
Zitat:
Alles was ich bisher diesbezüglich gesehen habe ist nach meinem Geschmack zum K* - sorry :oops: |
Zitat:
|
Zitat:
|
Der Trend geht beim Amateur ganz weg von der Kamera. Man hat in der Brille z.B. eine Minikamera, die mittels KI ein lohnendes Motiv erkennt. Dann wird aus den Tiefen des Internet das beste jemals davon angefertigte Foto heruntergeladen, direkt auf das Smartfon.
Wenn Tante Else mit drauf sein soll, kein Problem. Wird einfach der 3-D Avatar von ihr eingefügt. Fürs passende Outfitt lädt man für einen geringen Obolus eine Datei der neusten Kollektion der renomiertesten Modehäuser herunter. ;) |
Mag sein , dass dies die Zukunft sein könnte, aber mit Fotografie hat dass meiner Meinung nach nichts mehr zu tun. Die von dir geschilderte Version ist als würde ein Maler keine eigenen Bilder mehr malen sondern der Pinsel erkennt wo er gerade ist und bestellt dann Online einen passenden Druck, der aussieht als wäre es selbstgemalt. Per Drohne wird es dann innerhalb weniger Minuten beim Maler abgeworfen! :flop:
|
Zitat:
|
Ich denke, jetzt müssen wir mal deutlich zwischen professioneller und ausschließlich hobbymäßiger Fotografie differenzieren.
Mir ist bewusst, daß es noch viele Mischformen gibt. |
Letztendlich - wenn du kein Blick für das Bild hast dann bringt dir die beste Kamera der Welt nix.
Du brauchst für jede Art von Bild das gewisse Etwas. Egal ob Wildlife - Street - MARCO - Sport - Motorsport - Events oder People. Die Kamera ist nur Werkzeug - und das wird immer BESSER. Was uns zum Teil auch ermöglicht Bilder zu machen die wir früher nicht machen könnten. Freuen wir uns darüber das die Reise weitergeht. |
Zitat:
Ich wurde letzte Woche von Freunden spontan gebeten eine Hochzeit zu fotografieren, weil der Profi krank geworden ist. Dazu muss ich sagen, dass ich Menschen so gar nicht fotografieren mag, ist einfach nicht mein Ding, Landschaft und Makro sind mein Hobby. Zur Verfügung hatte ich nur eine Kombo aus A7rII und A7II jeweils mit Festbrennweite ausgerüstet. Mir fiel es damit schon sehr schwer Ausschuss zu produzieren, es war kinderleicht. Fast alle Bilder sind mehr als brauchbar geworden, trotz mangelnder Erfahrung mit dem Sujet. Der Autofokus der A7rII mit 55mm Zeiss war extrem treffsicher, so dass ich mich ganz auf die Gestaltung fokussieren konnte. Lange Rede kurzer Sinn: In meinem Fall bin ich froh gewesen, dass die Technik sich trotz meiner verwendeten älteren Kaliber derart weiter entwickelt hat, dass man sie einfach machen lassen konnte. Gruß, raul |
Zitat:
Möglich. Ich fand die damals in den Fotozeitschriften präsentierten Beispiel schon so abstoßend, dass für mich das Thema durch war. Generell nutzen sich doch solche plakativen Effekte schnell ab. Wann sieht man z.B. heute noch Fotos, die mit einen Fischauge aufgenommen wurden? Vor einiger Zeit hat bei uns auf Arbeit eine Kollegin immer den aktuellen Tchibo- Prospekt mitgebracht. Ich hab dann immer mit meinen Kollegen und Kolleginnen das Spiel "finde die Photoshop- Fehler" gespielt. Das war teilweise haarsträubend, was da von den Bildbearbeitern zusammen geklickt wurde :lol: Was natürlich auch heißt: Will man das wirklich gut machen, muss man erstens richtig Ahnung haben und meist auch einiges an Zeit mitbringen. Glaube nicht, dass man das mit KI & Co wesentlich einfacher hinbekommt. |
Hoi zsamme,
auch ein wenig Senf meinerseits dazu. Ich habe die A77II, A99II und die A6600, seit letztere im Haus ist, bleibt die gute A77II eigentlich meist zuhause. Einerseits weil ich nur in Ausnahmefällen drei Kameras brauche und andererseits die Vorteile der A6600, wie Augenautofokus für Mensch und Tier, die Nachteile der Adapter überwiegen. Sollte ich irgendwann mehr native E-Mountlinsen haben.... Ich habe mir die verlinkten Videos angeschaut und komme, ebenso durch eigene Erfahrung, zu dem Schluss, dass man heute, bei entsprechenden Eigenengagement, mit einer tollen Kamera und den vielen Möglichkeiten zur Autodidaktik viel schneller zu besseren Ergebnissen kommt, als es früher möglich war. Z.B. muss kaum jemand noch das manuelle Fokussieren üben, vor allem nicht für Vögel im Flug, andererseits sind einfache BIF unter Naturfotografen kaum ein "WOW" wert. Im persönlichen Gespräch mit in diesem Brerich unbefleckten Person jedoch schon. Die Vorbereitung auf ein Motiv, egal ob Wildlife oder Kühlschrank, ist nicht weniger geworden, aber die Trefferquote und Auswahl höher. Motivation ist auch noch so ein Faktor. Meine Frau meist viel schneller ansprechendere Bilder mit ihrem Telefon von Dingen, die sie verkaufen möchte, als ich. Ausnahmen sind Dinge, die mir gehören und die ich auch wirklich verkaufen möchte. :) Betreffend Nachbearbeitung: Einerseits immer mehr und anderseits weniger. Mehr und wilder überall, um aufzufallen, aber anderseits muss ich mich bei Aufträgen beschränken, da der Kunde z.T. den Unterschied nicht sieht und ich einen akzeptablen Zeitaufwand habe. Liebe Grüsse Tobias |
Zitat:
Ja, der Trend zu intensiveren Bildbearbeitung ist da und auch nicht zu leugnen. Aber insbesondere an die Hobby-Fotografen unter uns: wofür fotografieren wir? Müssen wir mit den Bildern Geld verdienen und deshalb einen "Markt" bedienen? Oder fotografieren wir, weil wir mehrheitlich einfach Spaß an der Tätigkeit haben und uns an den Ergebnissen erfreuen? In erstem Fall müssten wir der Ästhetik des Marktes folgen, in zweitem Fall wäre allein unsere Ästhetik das Maß der Dinge, so dass jeder für sich und vor allem abschließend entscheiden kann, ob und wie weit er das Thema Bildbearbeitung betreibt. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:10 Uhr. |