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Pura Vida trotz Corona: Eindrücke einer Costa Rica Reise
„Dank“ Corona hatten wir im SUF ja nun schon länger keinen ausführlichen Reisebericht aus exotischen Gefilden. Umso mehr freue ich mich, diese Tradition nun wieder aufnehmen zu dürfen, nachdem ich es mit Frau und Tochter und fünf weiteren Reiseteilnehmern gewagt habe, mit Guide und Fahrer zwei Wochen durch Costa Rica zu touren.
Los gings also...und man schummelte uns noch eine zusätzliche Zwischenlandung in Puerto Plata ein.... ![]() → Bild in der Galerie so dass wir von Heim bis Hotel anstrengene 22 Stunden unterwegs waren. :( Aber immerhin, Wir waren endlich da, endlich wieder in den Tropen! Trotz der heftigsten Regenzeit seit Jahrzehnten mit Erdrutschen, Überschwemmungen und weggespülten Straßen und Brücken (Eindrücke dazu zB unter: https://www.businessinsurance.com/ar...severe-floods; https://www.youtube.com/watch?v=c98j...nel=PHENOMENON ) sahen wir unheimlich viel von der Flora und Fauna. Obwohl es dauernass und schwül war, kam es zum Glück zu keinen ernsteren Ausfällen bei meiner Fotoausrüstung und so kann ich das meiste beobachtete auch im Bild zeigen. Allerdings waren die Lichtbedingungen, die zB am Boden des Regenwaldes eh schon schwierig sind, durch das Wetter noch zusätzlich erschwert. So musste ich viel mit hohen Iso und langen Verschlußzeiten arbeiten und nicht alle Ergebnisse enstprechen meinen Vorstellungen. Aber zurück zur Nässe. Die war fast überall beträchtlich. Jegliche Kleidung war binnen kurzem durch Schweiß, Nebel oder Regen bzw. alle denkbaren Kombinationen davon klatschnaß – und blieb es für den Rest der Reise. Bei 100% Luftfeuchtigkeit trocknet nichts (Ausnahme: Afrikanische Buschhemden..zB aus Makutsi!) und die Verweildauer in den Lodges war meist zu kurz für deren Wäschezyklen (Dank Corona läuft da auch noch alles derzeit etwas langsamer). Teils waren natürlich wetterbedingt selbst die Betten recht stockig…das hat vor allem Birgit gestört. Auch der Lenscoat des 200-600ers war schon bald so feucht, dass ich mich gefragt habe, ob nicht bald auch Moose darauf zu wachsen beginnen. Aber die ganze Ausrüstung hat gut durchgehalten. Bis auf eine Ausnahme: Nach einer guten Woche war das SEL24-105 von innen zwischen den Linsen beschlagen. Zum Glück schien an dem Tag die Sonne und ich konnte es an einen heißen Sonnenfleck legen und habe danach noch eine halbe Stunde geföhnt. Danach war es wieder gut und blieb zum Glück so. Das bringt mich zur Fotoausrüstung. Dabei waren die RIV, die RII und die RX100II mit Unterwassergehäuse (ich war da noch optimistisch, was die Schnorcheloptionen anging). Dazu wie erwähnt SEL 24-105, SEL 200-600 (meist am 1,4 fach Konverter) ein großer und ein kleiner Blitz und der Makrodiffusor. Da das SUF ja vor COVI schon kurz davor war, in Mannschaftsstärke Costa Rica zu besuchen, brauche ich unser Reiseziel hier sicher nur kurz vorzustellen: Costa Rica ist ein kleines zentralamerikanisches Land, kaum größer als Niedersachsen, mit Küstenabschnitten am karibischen Meer und dem Pazifik. Trotz der kleinen Fläche hat es landschaftlich viel zu bieten. Regen- und Nebelwälder, tropischen Trockenwald, Bergketten und Vulkane, Wasserfälle, Karibik- und Pazifikküste. Kein Wunder, dass diese vielfältige Landschaft zu einer großen Biodiversität führt, um deren Schutz sich das Land auch intensiv bemüht. Immerhin rund ein Viertel des Staatsgebiets besteht aus Naturschutzgebieten und Nationalparks. Die Infrastruktur im Land ist gut, die Landschaften sind touristisch erschlossen und das Reisen im Land ist recht sicher. Der Leitspruch der Ticos, wie sich die Costa Ricaner selber nennen ist „Pura Vida“ Übersetzt bedeutet es so viel wie „Pures Leben“. Es wird jedoch täglich im Sinn von „Hallo“, über „Wie geht’s?“, „Alles klar, danke!“, „Okay“, „Ja“ bis zu „Auf Wiedersehen“ vielfältig benutzt. Und wenn einem grad keine Antwort einfällt: „Pura Vida“ ist immer richtig. Die zwei Worte stehen für eine positive lebensbejahende Einstellung. Gleich nach der Ankunft im Flughafenhotel der Hauptstadt San Jose begrüßte uns eine lange Reihe schwer beladener Blattschneiderameisen (Atta spec.), die zum Knipsen vor der Zimmertür einluden. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Die Hotelkatze fand es sehr spannend, wie ich so offenbar auf der Jagd befindlich auf dem Bauch liegend den Ameisen immer näher rückte. Anscheinend hatte ich aber noch Defizite beim finalen Zugriff und so zeigte sie mir, wie man das macht, indem sie immer wieder mit der Pfote auf die vor meiner Kamera befindlichen Ameisen schlug. Dem Makroerfolg war das nicht gerade förderlich. Aber es gab noch mehr Makrowild zu sehen. Unspektakulär: Eine kleine Grille ![]() → Bild in der Galerie Eher spektakulär: Eine große Seidenspinne der Aert Nephila clavipes: ![]() → Bild in der Galerie Bizarr: Gasteracantha spec. ![]() → Bild in der Galerie Hübsch: Eine tropische Feldwespe mit noch jungem Nest. ![]() → Bild in der Galerie Die ganze Zeit begleitete mich die Katze als Jagdmentor. Sehr zufrieden war die sie dann mit mir, als ich schließlich im Taschenlampenschein noch eine große Laubheuschrecke aufstöberte. Hier ist das mit drittem Zyklopenscheinauge versehene Tierchen: ![]() → Bild in der Galerie Zur einem zweiten Foto kam es nicht, denn Frau Katze wertete das Finden des Großinsekts wohl als Erfolg einer partnerschaftlichen Jagd und verleibte sich das voluminöse Tierchen unverzüglich mit großem Genuß ein. Auch einen der zahlreichen Hausgeckos der aus Asien eingeschleppten Art Hemidactylus frenatus fing und verzehrte sie. An Hausgeckos begegneten wir auf der ganzen Reise übrigens vor allem zircumtropisch verschleppten Arten wie eben H. frenatus, H. mabouia, Lepidodactylus lugubris oder auch einmal Gehyra mutilata. Zum Glück waren die folgenden Unterkünfte katzenfrei. Es lohnte sich aber überall, nachts mit der Taschenlampe in den Lodges und den umgebenden Waldgebieten auf Kleintiersuche zu gehen. Bei jedem dieser Gänge fand ich bis dahin ungesehene Arten und so hielt mich nur heftigster Regen ein paarmal von meinen abendlichen Spaziergängen ab. Aber erstmal ruhten wir uns noch im Flughafenhotel von San Jose aus und bevor es „richtig“ los ging machte ich noch ein paar Fotos bei Tageslicht. Mindestens fünf dieser sehr akkurat gebauten Wespennester gab es auf dem Gelände. Die Bewohner waren zum Glück sehr friedlich: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Was ich an den amerikanischen Tropen so mag sind die vielen Bromelien und Tillandsien. Auch an den Bäumen des ersten Hotels gab es schon welche zu finden. ![]() → Bild in der Galerie In den Bäumen turnte ein hübsches Bunthörnchen herum. Sehr scheu, doch ein Bild ist immerhin brauchbar geworden: ![]() → Bild in der Galerie Zum Schluß noch drei erste Bilder häufiger CostaRicanischer Vögel: Inkatäubchen ![]() → Bild in der Galerie Weißgesichtstyrann aka (lautmalerisch) Kiskadee ![]() → Bild in der Galerie Und Dohlengrackel ![]() → Bild in der Galerie Da unser Besuch zu Zeiten der Corona Pandemie stattfand möchte ich zum Schluß dieser Einleitung noch ein paar Worte zu Corona im Land sagen: Costa Rica ist als Hochinzidenzgebiet eingestuft, aber wir haben uns nie unsicher gefühlt. Natürlich waren wir alle geimpft, aber das vorbildliche Verhalten der Ticos hat uns beeindruckt (mit einer Ausnahme, mehr dazu dann). Der vorgeschriebene Individualabstand (180cm) wird insgesamt gut eingehalten. Wo vorgeschrieben, halten sich alle an die Maskenpflicht, Oberflächen werden häufig desinfiziert und selbst im kleinsten Supermarkt wird jedem bei Eintritt Fieber gemessen und geprüft, dass man sich auch brav die Hände desinfiziert. Und keiner jammert! Davon könnten wir uns hier so manche Scheibe von abschneiden! Fortsetzung folgt. Pura Vida! Ingo |
Super! Ist abonniert. :top:
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Bin schon sehr gespannt auf alles! Und schreib gerne auch wieder ein wenig über das Drumrum, wie die Reise verlief, wie die Unterkünfte waren, oder Restaurants, Märkte, whatever! |
Tja...hab ich jetzt nen Fehler gemacht, dass ich mir den ersten Teil deines wieder sehr illustren Berichtes einverleibt habe? Bringe ich mich damit um einen vergnüglichen Abend bei euch? :lol:
Auf jeden Fall ein gelungener Einstieg, Herr Kober! *Handtuch reich* |
Danke Euch beiden :D
Ich vermute, dass die Tropfen in den Waben Larvenfutter sind. Und Dana, natürlich kannst Du Dir gerne - ein paar mehr-Bilder bei uns daheim ansehen. Ich werde hier mit dem Bericht vermutlich auch nur langsam vorankommen....evtl besuchst Du uns ja, bevor der fertig ist. Pura Vida! Ingo |
Schön mal wieder etwas über ein faszinierendes Land zu lesen, und dann noch die Bilder von den vielen kleinen Tierchen. ;) :top:
Dieses Land hat meine Frau aber auch schon auf dem Plan, mal sehen wann es was wird. :oops: |
Sorry, wie befürchtet dauerte es etwas, bis ich wieder Zeit gefunden habe. Egal… weiter geht’s mit dem nächsten Tag: Von San Jose aus fuhren wir zunächst in den Nationalpark Carara.
An einem Obststand hielten wir kurz an (auch, weil es dort eine Toilette gab ;) ) und sahen uns die vielen tropischen Früchte an ![]() → Bild in der Galerie In Carara angekommen ![]() → Bild in der Galerie begrüßten uns am Eingang einige Exemplare der einzigen Costa Ricanischen Gonatodesart, Gonatodes albigularis. Von weitem wirken diese Geckos unauffällig, von nahem offenbaren die Männchen .... (hier ein junges, noch farbschwaches) ![]() → Bild in der Galerie aber mit ihrem orangegelben Kopf und blaugrauem Körper eine beachtliche Buntheit. Die Weibchen .... ![]() → Bild in der Galerie sind schlicht braunschwarz gesprenkelt und nur ihre die Tagaktivität verratende runde Pupille läßt sie sofort von ähnlich gefärbten nachtaktiven Geckos unterscheiden. Nun wanderten wir zum ersten Mal im dortigen tropischen Regenwald ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie und sahen eine Reihe tropischer Pflanzen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Die Tierwelt machte sich dagegen etwas rar. Vor allem sahen wir Schmetterlinge und auch mehrfach den beeindruckenden riesigen blau leuchtenden Morphofalter durch den Dschungel gaukeln. Hier sitzt einer unscheinbar mit zusammengeklappten Flügeln und wartet auf das Ende des Regens ![]() → Bild in der Galerie Zikaden gab es en Masse und in verschiedenen Arten, wie die Geräuschkulisse eindrucksvoll bewies, doch wie so oft waren diese Krachmacher nur schwer zu lokalisieren. Auch Brüllaffen hörten wir heute nur (Ben, 12, meinte zuerst, da käme sicher ein T. rex) und sahen keine. An vielen Baumstämmen saßen große Tausendfüßler aus der Gruppe der Polydesmiden (wahrscheinlich Nyssodesmus spec.) ![]() → Bild in der Galerie und im Laubboden fanden wir einige Exemplare des hübschen und in der Terraristik beliebten Goldbaumsteigers, Dendrobates aureus, einem Pfeilgiftfrosch. ![]() → Bild in der Galerie Am Waldboden lag eine mit Tautropfen bedeckte braune Schlange. ![]() → Bild in der Galerie Wir näherten uns nur vorsichtig, denn die Zeichnung verriet, dass es sich um ein Jungtier der hochgiftigen und beissfreudigen Terciopelo-Lanzenotter (Bothrops asper) handelte. Leider war die Schlange aber bereits tot, ![]() → Bild in der Galerie offenbar erschlagen von einem rücksichtslosen Wanderer. Am Waldrand stießen wir immer wieder auf Schwarzleguane der Art Ctenosaura similis, die hier recht scheu waren. ![]() → Bild in der Galerie Als weiterer Vertreter der Leguane zeigte sich der kleine Anolis polylepis ![]() → Bild in der Galerie Ab und an huschten Kolbris durchs Blätterdach....bei dem dürftigen Licht aber kaum zu fotografieren ![]() → Bild in der Galerie Mitten im Wald trafen wir auf fast jedem noch so winzigen Sonnenfleck die hübsche mittelamerikanische Ameive, Holcosus festivus an. ![]() → Bild in der Galerie Ein Rascheln im Laub stellte sich als von einem Exemplar der hübschen und sehr variablen Kröte Incilius coniferus erzeugt heraus. ![]() → Bild in der Galerie Aber die seltenen hellroten Aras, für die der NP bekannt ist, fanden wir zunächst nicht. Das wurmte unseren Guide, Enrique und wir fuhren noch länger in der Gegend herum an Plätze, wo er die Aras schon öfter gesehen hatte. So kraxelten wir auch auf einen Hügel mit Aussichtspunkt und Memo (kurz für Guillermo), unser Fahrer, spielte Tonaufnahmen von kreischenden Aras ab. Nichts. Aber wenigstens ein Veilchentrogon saß auf einer Telefonleitung. ![]() → Bild in der Galerie Wir waren enttäuscht und fuhren zurück zur Straße. Aber wenige Minuten vor dem Erreichen der Hauptstraße leuchtete auf einmal etwas rotes am Straßenrand. Und da waren sie: 6 prachtvolle hellrote Aras. Zunächst ganz nahe, aber dann waren wir ihnen doch zu unheimlich und sie flogen auf einen weiter entfernten Baum, wo wir sie noch lange beobachteten. Toll! ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Auch, wenn der Tag noch nicht zu Ende ist, beende ich hier mal den Bericht für heute. Am Nachmittag werden die Tiere dann sehr viel größer…aber dazu beim nächsten Mal! Pura Vida! Ingo |
Eine große Reise und dann diese "kleinen Tierchen" . Bestaune immer Deine Aufnahmen, auch dort wo die Tiere fast die Färbung der Umgebung nachmachen. Super.
Aber bei dem Schlangenbild schauderte es mir schon etwas, da ich bei der ersten Durchsicht nicht gelesen hatte, dass sie bereits tot war. Super Ingo`s Tierwelten! |
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Mir fällt da ein Guide in den südafrikanischen St. Lucia Wetlands ein, der nachts(!) fingergroße Chamäleons auf 20m Entfernung im Gestrüpp oder auf Bäumen fand - und wie Du weißt machen die keinen Pieps :top: Zitat:
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Bin schon gespannt auf "größeres"! |
Immer eine Frage des Gruppeninteresses. Wenn ich alleine bin und Zeit habe, finde ich Zikaden (da bin ich besser drin, als die meisten Guides :) ). Kommt auch noch.....Fotografisch lohnt aber nur Bodennahes. Eine Zikade in 20 Metern Höhe abzulichten ist nicht sinnvoll. Und im Regenwald sitzen die zu 99% nunmal in den hellen Baumkronen und nicht am dunklen Boden.
Chamäleons findet man nachts übrigens am allerleichtesten. Mit der Taschenlampe ins Gestrüpp geleuchtet, stechen sie wie helle Früchte vor dem Hintergrund hervor. ![]() → Bild in der Galerie Tags ist es die Challenge ;) ![]() → Bild in der Galerie Und klar habe ich das ganze Blitzgeraffel noch. Nur war es bei der A77 wegen der schlechten ISO Fähigkeiten essentiell. Bei der RIV wirds dagegen nur selten gebraucht und das alles aufmontiert durch den Regen zu schleppen wollte ich weder mir noch dem Blitz antun. Viele Grüße Ingo |
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Und weiter geht’s….
Nach dem späten aber leckeren Mittagessen in einem typisch costaricanischen Restaurant starteten wir Richtung Hochland von Monteverde. Auf dem Weg machten wir noch einen Stop an der berühmten Brücke über den Tárcoles Fluß. ![]() → Bild in der Galerie Warum berühmt? Nun, die Statue am Brückenrestaurant lässt es erahnen. ![]() → Bild in der Galerie Berühmt ist die Brücke wegen der vielen kapitalen Spitzkrokodile (Crocodylus acutus), die sich permanent unter ihr aufhalten. Natürlich tun sie das nur, weil sie der Touristen zuliebe angefüttert werden, nichtsdestotrotz ist es beeindruckend, eine solche große Anzahl derart kapitaler Spitzkrokodile auf so engem Raum beobachten zu können. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Dann ging es weiter ins Hochland. Die Landschaft war schön, nass und quietschgrün ...und es wurde immer nebliger. Na ja, wir wollten ja auch in den Nebelwald. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Am späten Nachmittag erreichten wir unser hoch gelegenes Hotel mitten im Nebelwald von Monteverde. Die Aussicht ins Tal bis in den Golf von Nicoya war großartig, doch leider nur jeweils minutenweise zu sehen. ![]() → Bild in der Galerie Der Nebelwald trägt seinen Namen zu Recht. Ausserdem regnete es während unseres Aufenthaltes nahezu durchgängig. Trotzdem zog ich auch diesen Abend noch bei Dunkelheit mit Kamera und Taschenlampe los. Aber nur kurz, denn Kamera, Ich und überhaupt alles wurde sehr nass. Hier die kleine Ausbeute davon: Ein großer Schwärmer saß direkt aussen an unserer Zimmerwand. ![]() → Bild in der Galerie Von nahem entpuppte er sich als sehr attraktiv bepelzt. ![]() → Bild in der Galerie An einem Baumstamm sortierte ein Spinnenläufer, Scutigera spec, seine vielen Beine. ![]() → Bild in der Galerie Eine Blutzikade fiel mir noch auf ![]() → Bild in der Galerie …und ein besonders hübscher Nyssodesmus. ![]() → Bild in der Galerie Dann war ich doch zu durchweicht, sorgte mich um die Kamera und schob das Auffinden der allgegenwärtigen „Tink“ Frösche daher auf den nächsten Tag. Die ganze Nacht regnete es weiter und leider auch währen unserer teils eher dem Fun Bereich zuzuschreibenden Outdooraktivitäten am nächsten Morgen. Aber davon später. Pura Vida Ingo |
Spannende Eindrücke inkl. der Bilder. Beim Bild vom Restaurant hätte ich ja auf gutes Essen getippt (nachdem der Grillmeister so prominent in Szene gesetzt wurde), was ja auch wieder stimmt :crazy::mrgreen:
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So, da bin ich wieder.
Leider schaffe ich es nicht schneller. Allzuviel Feedback kommt ja auch nicht. Ein wenig schade. Aber es lesen doch so einige mit, also mache ich weiter Am nächsten Morgen -Überraschung- regnet es. Wir brechen natürlich trotzdem zu unserem Fun Event auf: „Canopying“. Ursprünglich von Biologen erfunden, um Flora und Fauna der Baumwipfel bequem beobachten und untersuchen zu können, ist das durchgleiten der Baumkronen an Zip Lines längst zu einem reinen Touristen Nervenkitzel geworden. Man hat schon tolle Aussichten auf und in das Kronendach, rast aber viel zu schnell dahin, um etwas genauer ansehen zu können. Uns erwarteten nun 13 Zip Lines von bis zu fast 1km Länge. Zuerst aber bekommt man Einweisung und Ausrüstung und macht sich zu Fuß auf zum Startpunkt. ![]() → Bild in der Galerie Dann gehts nach oben... ![]() → Bild in der Galerie und ab die Post ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Alles nixht wirlich etwass zum Fotografieren. Beim gleiten selber hatte man keine Hand frei, dazwischen musste alles schnell gehen, dazu kamen harte Kontraste und Dauerregen mit sintflutartigen Einlagen....so gings den ganzen Tag weiter. Mal weniger, mal mehr regen, kurz auch mal keiner. Fokus lag bei mir hier nicht auf dem Knipsen. Also bitte Nachsicht, was die qualität angeht. Wer unter 90 Kg wog, konnte dann noch einen "Tarzan Swing" machen. Ich wäre dabei wohl samt Seil irgendwo in den Tiefen des Abgrundes verschwunden (ich glaube, mit 16 wog ich zuletzt unter 90 kg) . Meine leichte Tochter ist geflogen: ![]() → Bild in der Galerie Im Anschluss konnten wir uns dann die oberste Waldetage doch noch etwas genauer und in Ruhe ansehen, denn es folgte eine Wanderung durch den Nebelwald, bei denen man teils am Waldboden... ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie teils über in den Baumwipfeln angebrachten Hängebrücken spazierte. ![]() → Bild in der Galerie Man sah vor allem, wie dicht und üppig die Bäume mit Epiphyten (Aufsitzerpflanzen ) bewachsen sind. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Bis zu einhundert und mehr Arten pro Baum hat man schon gezählt. Darunter auch viele Orchideen. Monteverde ist weltweit DER Hotspot für diese Pflanzengruppe. Rund 400 Arten sind bekannt, regelmäßig werden neue entdeckt. ![]() → Bild in der Galerie Manche davon sind extrem unscheinbar und haben winzige Blüten ![]() → Bild in der Galerie Keine Orchidee ist die Kußmundpflanze, Psychotria poeppigiana auch Angelina Jolie Plant genannt. Warum wohl? ![]() → Bild in der Galerie Das Highlight heute war ein Baum voller reifer Feigen - und Nasenbären. Toll zu beobachten, kaum zu fotografieren: Gegenlicht, Regen, dichtes Astgewirr und hektische Tiere. Aber ein sehr schönes Erlebnis. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Das dichte Astgewirr machte es nahezu unmöglich, Tiere zu sehen oder gar zu knipsen. Man mag das anhand dieses Fotos zweier Chacalacas erahnen ![]() → Bild in der Galerie Immerhin saß ein Rotrückenzaunkönig mal frei ![]() → Bild in der Galerie Kleintiere machten sich bei dem Mistwetter leider auch sehr rar bzw. blieben unsichtbar. Nur dieser Schnecke kam das Wetter gerade recht. ![]() → Bild in der Galerie Nach der Wanderung fuhren wir ![]() → Bild in der Galerie Richtung Heimatlodge und aßen unterwegs zu Mittag in einem netten Straßenrestaurant ![]() → Bild in der Galerie mit lokaler Küche. Gut und preiswert. Dabei kamen wir mit einem Anwohner ins Gespräch, der uns freundlicherweise jedem eine frische Kokosnuß von einer seiner Palmen angelte und mit der Machete öffnete, so dass wir die erfrischende Milch genießen konnten. Lecker! ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Dann besuchten wir noch ein Touristenzentrum, das Nektartränken aufgehängt hatte. Entsprechend war es dort ein leichtes, Kolibris zu beobachten. Das ablichten war nicht ganz so leicht, denn für Flugbilder war es zu dunkel und um länger zu sitzen sind die kleinen Summvögel zu hibbelig. Aber ein paar Bilder sind trotzdem brauchbar geworden…fragt mich nicht nach Arten, ich habe die noch nicht durchbestimmt. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Auf dem weiteren Heimweg fanden wir noch eine Würgefeige, deren Wirtsbaum komplett weggerottet war, so dass die nach unten gewachsenen Luftwurzeln des Würgers nun eine hohle Röhre bildeten, die den Kids Kletterspaß bot ![]() → Bild in der Galerie In der Lodge angekommen, riss die Wolkendecke auf und wir konnten fast eine Dreiviertelstunde die bombastische Aussicht auf den Golf von Nicoya genießen. ![]() → Bild in der Galerie Dafür regnete es am Abend dann wieder mal so richtig heftig. Daher ging ich nur kurz mit dem Makro raus. Ich machte aber an diesem Abend tatsächlich mal einen der unortbar klickenden Tinkfrösche ( Diasporus diastema) ausfindig. Ca 2 cm lang, allüberall in Massen „Tink“ rufend, aber wirklich sehr schwer zu orten. ![]() → Bild in der Galerie Zudem sie natürlich aufhören zu rufen, wenn man näher kommt. ![]() → Bild in der Galerie Noch schnell eine hübsche Stabschrecke geknipst, aber dabei bruzzelte der klatschnasse Blitz schon etwas. ![]() → Bild in der Galerie Also habe ich lieber abgebrochen und habe den Tag damit beendet. Pura Vida Ingo |
Auch wenn ich nicht jeden deiner Posts kommentiere, lese ich gerne mit. Ein beeindruckendes Erlebnis, an dem du uns teilhaben lässt! Vielen Dank für deine Mühe!
Bitte gerne mehr! |
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Dennoch möchte ich mit einem "toll" und "interessant" abschließen weil es eben toll und interessant ist. :top: |
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OK...dann vielen Dank. Das motiviert mich, weiter zu machen...immer halt, wenn grad Zeit übrig ist :shock:
Viele Grüße Ingo |
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Da bin ich jetzt noch mal mit einer Frage, bzw. Anmerkung.
Da es dort viel zu regnen scheint: Hast Du mal über die Anschaffung einer RX0 nachgedacht? Klein, handlich, kannst überall mit hinnehmen... und vor allem Wasserdicht (also schon von sich aus). Hat allerdings auch nur 20 MP und einen Blickwinkel von 24mm (KB-Format), dafür einen 1 Zoll Sensor (den gleichen wie aus der RX100-Serie). Bei mir ist die immer auf Reisen dabei. Das war es auch schon wieder von mir. ;) |
Da ich zu 95% entweder jenseits von 600mm oder im Makrobereich arbeite, reizt mich die RX0 wenig. Was ich toll fände, wäre ein leistungsstarker Teleblitz, der wasserdicht an der Kamera angebracht und so verschraubt wird, dass man damit auch mal wo gegenhauen darf, ohne das gleich die Blitzbefestigung reisst oder anderes kaputt geht.
Mein HVL 60 ist ein prima Blitz. Die Verbindung zur Kamera ist aber wasserempfindlich, er steht weit vor und man hängt leicht damit fest oder stößt wo an und stabil ist die Befestigung auch nicht wirklich. Zwar gehts mit der RIV bei langen Brennweiten zum Glück meist ohne Blitz, wenn man ihn aber braucht, hat man ihn dann jedoch nicht schnell genug drauf. Wenn man ihn aber von vornherein drauf läßt, säuft er ab oder man reisst ihn sich im Gebüsch ab. Eher was für Ansitz oder gemütliche Wege bei gutem Wetter. Bei meinen Regenmakros hat es in CR öfter mal im Blitzschuh geknistert. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Nach dem ersten Regenwaldspaziergang mit aufgesetztem Blitz, blieb er in der Tasche....bzw kam schon nach wenigen hundert Metern dort hinein. Also bitte Blitzhersteller: Stabil, am besten mit dem Body verschraubbar (Cage?) langbrennweitig weit reichend (Fresneloption included?) , flach bauend (ohne Kanten verkleidet?) oder ohne Überstehen neben dem Body (mit Durchgriff) auf Schiene angebracht und sturzregendicht (per se und im Kontakt). Bin ich der einzige, der für so etwas viel Geld ausgeben würde? Viele Grüße Ingo |
Moment mal:
600 - 24 = 576 Hmmm... da ist ja nur eine Differenz von 576mm :crazy: OK, das verstehe ich natürlich. Mit dem Teleblitz wird das bestimmt nichts, ansonsten könnte man beblitzdingst werden und nichts mehr sehen. Auch wird es keinen großen Absatzmarkt dafür geben. (also richtig stabil). |
Ich oute mich hiermit auch als faszinierter Mitleser! Deine Berichte sind ja immer spannend, biologisch hoch interessant & kompetent informativ - und Deine Fotos sowieso eine Wucht!
Weiters kommen bei mir Erinnerungen hoch an meine erste (und bislang einzige - seufz!) Costa Rica-Reise vor vielen vielen Jahren (in der Prä-Digital-Ära)... In keinem Land hatte ich bisher so eine Dichte an Tieren (von kleinsten Käfern, über unzählige Schlangen, Vögeln bis hin zu den großen Echsen und Affen) gesehen. Also: Ingo mach unbedingt weiter, und keinen Stress, ich komm ohnehin oft nicht nach mit Lesen & Schauen! :-) Viele Grüße, Gerald |
Gleich nach dem Frühstück brachen wir am nächsten Tag in Richtung der mit tropischem Trockenwald bewachsenen Halbinsel Guanacaste auf, um im kleinen Ort Samara
![]() → Bild in der Galerie einen Badetag einzulegen. Das hier ist die Hauptstraße des Örtchens, die in normalen Zeiten wohl oft völlig überlaufen ist. Zu Coronazeiten war alles sehr ruhig. ![]() → Bild in der Galerie Auch der Strand war alles andere als überfüllt ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Hier stießen wir dann erstmals auf mitten im Ort herumlaufende kapitale Grüne Leguane (Iguana iguana) ![]() → Bild in der Galerie und auch die Schwarzleguane (C. similis) waren präsent. Schnorcheln erwies sich allerdings wegen starker Strömungen und trüben Wassers als wenig ergiebig. Dafür gab es einige Sittich- und Papageienarten zu sehen, die sich in den Feigenbäumen am Strandrang vergnügten. Sie waren gut zu hören, im Astgewirr aber jeweils schwer zu fotografieren. Hier ein Tovisittich (Brotogeris jugularis) ![]() → Bild in der Galerie Und Elfenbeinsittiche (Eupsittula canicularis) ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Ein Hoffmanspecht (Melanerpes Hoffmannii) betrieb Gefiederpflege ![]() → Bild in der Galerie Aber auch Bunthörnchen (Sciurus variegatoides) nutzten das Nahrungsangebot des großen Feigenbaumes ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Am Strand selber tummelten sich sehr viele Reiterkrabben (Oxypodidae) ![]() → Bild in der Galerie ..immer bereit, bei jeder Annäherung blitzschnell in ihrem Loch zu verschwinden. Nur die, deren Höhlenausgang Birgit mit ihrem Badetuch abgedeckt hat, war so empört, dass sie ihre Scheu vergass und das Tuch zur Seite schob und mit frischem Sandauswurf abdeckte. Der Wald hinter dem Strand glich einem Schweizer Käse, so durchlöchert war er druch Wohnhöhlen der hübschen Landkrabbe Cardisoma crassum. ![]() → Bild in der Galerie Ein Bootsausflug, um Delfine und Wale zu sehen, erwies sich ein Reinfall. ![]() → Bild in der Galerie In vier Stunden wurden wir zwar alle klatschnass, sahen aber kein einziges Säugetier und lediglich einmal sich paarende Oliv Bastardschildkröten (Lepidochelys olivacea). ![]() → Bild in der Galerie Auch der abschliessende Schnorchelstopp an einer kleinen Insel bot nicht wirklich viel attraktives: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Abends liessen wir den Tag dann gemütlich in einem kleinen Restaurant direkt am Strand ausklingen Doch wir hatten in Samara dennoch insgesamt großes Glück. Zwar war es nicht die Zeit der großen Arribadas, wenn über hunderttausend Oliv-Bastardschildkröten (Lepidochelys olivacea) zur Eiablage an die Strände der Region kommen, doch war gerade eine sogenannte kleine Arribada im Gange. Zum Glück läßt sich diese Art bei der Eiablage, anders als viele andere Meeresschildkröten, durch Besucher nicht stören und ein Besuch der Arribas ist möglich. So klingelte der Wecker am nächsten Tag schon um 4:30 und wir fuhren an einen nahegelegenen geschützten und von Rangern bewachten Strand, wo wir unter Aufsicht die Ankunft und Eiablage von immerhin – wie nachträglich erfahren- insgesamt rund 7000 Schildkröten erleben durften. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Am Strand herrschte ein Aufruhr wie auf einer Großveranstaltung. Vor allem Hunderte bis Tausende von Rabengeiern (Coragyps atratus) ![]() → Bild in der Galerie Aber auch Schopfkarakaras (Caracara plancus) ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Hier ein Jungvogel: ![]() → Bild in der Galerie sowie Krabbenreiher (Nyctanassa violacea) ![]() → Bild in der Galerie Möwen und anderen Eiliebhabern erwarteten die Schildkröten bereits. Zwar traute sich kaum einer der Räuber, den Schildkröten die Eier direkt aus der Ablagegrube zu stehlen, doch legten die Schildkröten bei ihren Grabungen immer wieder die Gelege vorher angekommener Artgenossen frei, auf die sich die Vögel dann gierig stürzten. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Der Strand war übersäht von Eischalen und kaputten Eiern. ![]() → Bild in der Galerie Die Schildkröten ignorierten das Getümmel vollständig, schleppten sich den Strand hinauf, hoben eine Grube aus, ließen bis über 100 Eier hineinplumpsen, ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie verschlossen die Grube sorgfältig und robbten zurück ins Meer. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Um sechs Uhr dreißig war der gesamte Spuk bereits vorbei und nur noch wenige Nachzüglerschildkröten waren am Strand zu sehen. ![]() → Bild in der Galerie Zurück blieben schwelgende Vögel und beeindruckte Touristen, die sich noch lange an dieses einmalige Erlebnis in der Morgendämmerung erinnern werden. Auf der Heimfahrt sahen wir noch eine Gruppe Brüllaffen in einem Baum am Straßenrand relaxen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Sonst besuchten wir an dem Tag nur noch einen abseits gelegenen Strand, der deutlich schöner war, als der Hausstrand von Samara und ebensowenig überlaufen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Man siehts nicht oft, aber bei so vielen Palmen am Strand auch kein Wunder: Auskeimende Kokosnuss: ![]() → Bild in der Galerie Den Abend liessen wir dann wieder gemütlich in einem weiteren kleinen Strandrestaurant mit Meerblick ausklingen. ![]() → Bild in der Galerie Später im Hotel linste mich noch ein kleiner asiatischer Hausgecko durch das Augenloch einer an der Wand hängenden Maske an. ![]() → Bild in der Galerie Am nächsten Morgen folgte dann eine lange Fahrt. Pura Vida! Ingo |
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Sieht nach dem roten Licht der Stirnlampe aus.
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Genau...rote Lampen sind erlaubt. Sonst keine.
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Toller Bericht und klasse Bilder, das vorab.. gerne mehr.
Nur eine Frage stellte ich mir (direkt nach dem 1. Beitrag) : Warum fliegst Du zur Hauptregenzeit dahin ? Hatte das fotografische Gründe ? Weil die Umstände , wie Du sie beschrieben hast, ja nun doch suboptimal waren oder nicht ? |
Nun...man hat auch noch einen Job und muss mehrere Personen koordinieren. Ein anderes Reisefenster gab es schlicht nicht.
Davon abgesehen: Zur Regenzeit gibts mehr Frösche, Insekten und Reptilien zu sehen! Auch in Afrika bin ich ja immer lieber zur Regenzeit. Und Fotografie ist ein schönes Hobby....aber das Erlebnis an sich zählt am Ende doch mehr, auch wenn einige Bilder nicht so toll ausfallen. Viele Grüße Ingo |
Ok danke für die fixe Antwort.
Nachvollziehbar. Ich habe einen Fotobekannten, der nun schon Jahre in CR wohnt. El Harrar Jalil heisst er und macht auch Fotoreisen dort etc.. Er ist aus Gronau/Westfalen dahin gezogen... die Welt ist klein... :shock: allerdings eher oft auf grössere Tiere und Vögel ausgerichtet. natürlich auch die kleinen Kolibris.. ich vermute diese Motive wären besser in einer nicht ganz so feuchten zeit abzulichten , oder ? |
Leider auch heute kein update, da der Bildupload immer noch nicht funktioniert :cry:
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Doch Ingo, der Upload geht doch.
Einfach mal komplett ausloggen und neu anmelden. |
Ja jetzt wieder...jetzt ist es aber zu spät. Mal sehen wozu ich morgen komme.
Viele Grüße Ingo |
Tja...trotz langer Pause kommt heute nur ein kurzer Beitrag, da wir vor allem im Bus saßen:
Der folgende Tag führte uns nämlich um den größten künstlichen See des Landes, den Arenalsee herum. ![]() → Bild in der Galerie Als wir Mittagspause machen wollten schüttete es extrem. Memo unser Busfahrer manövrierte die Bustür bis auf 2 Meter vor den Restauranteingang und dort wurden wir mit großen Schirmen abgeholt. Nass wurden wir trotzdem. Dafür war das Essen großartig. Sternequalität! Ich hatte ganzen Oktopus. Lecker. ![]() → Bild in der Galerie Danach fuhren wir in nachlassendem Regen bis zu einem hübschen Waldhotel an den Hängen des eindrucksvollen Arenalvulkans: Lomas Del Volcan. Und wir hatten Glück, irgendwann war der Regen ganz weg und der Arenal zeigte sich bei der Annäherung fast wolkenfrei. ![]() → Bild in der Galerie Die Schleierwolken um den Gipfel herum waren nett anzusehen: ![]() → Bild in der Galerie Am Nachmittag war noch etwas Zeit das Gelände der Lodge zu erkunden. Großzügige Holzhütten waren an einem Berghang verstreut, ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ....inmitten netter Bepflanzung ![]() → Bild in der Galerie ...und mit schönem Regenwald drumherum ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Auch den Arenal sah man von der Lodge aus ![]() → Bild in der Galerie Ein Schwefelmaskentyrann, wegen seines Rufs auch Kiskadee genannt begrüßte uns vor unserer Hütte: ![]() → Bild in der Galerie Ein Trauertyrann saß gleich nebenan. ![]() → Bild in der Galerie Am Nachmittag lösten wir noch ein Geschenk von Rainer Stoll ein: Wir bekamen jeder eine ausführliche gratis Massage in seiner nahe gelegenen Casa Luna Lodge. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Sehr angenehm, mit Dschungelgeräuschen ringsum. Wir kannten den Ort noch von früher. In diesem Swimmingpool (und unter dem später zu zeigenden Wasserfall) hat unsere Tochter vor 13 Jahren Schwimmen gelernt ![]() → Bild in der Galerie Nachts habe ich die Erkundung der Umgebung natürlich mit der Taschenlampe fortgesetzt. Ich fand auch hier auch hier wieder neue Laubheuschreckenarten, ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ...eine knallgelbe große Webspinne ![]() → Bild in der Galerie eine nahezu schwarze Kröte, die ich vorsichtig als Incilius chompipe einstufte, ![]() → Bild in der Galerie den Knickzehenlaubfrosch Scinax boulengeri ![]() → Bild in der Galerie und den Regenfrosch Craugastor crassidigitus. ![]() → Bild in der Galerie Natürlich klickten auch hier wieder überall die kleinen Tink Frösche und aus dem Wald scholl das laute „Whoop“ der Südamerikanischen Ochsenfrösche, Leptodactylus pentadactylus. Zum Abschluß des Rundgangs grüßte mich in unserer Hütter noch ein kleiner Hemidactylus frenatus ![]() → Bild in der Galerie Gute Nacht und Pura Vida! Ingo |
Den Arenal hast Du super erwischt, und nicht hinter Wolken versteckt, schöner Bericht übrigens, mit ebenso schönen Bildern.
Die Lodge, war die in oder in der Nähe von La Fortuna? |
Oberhalb La Fortuna am Hang.
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Am nächsten Morgen wurde ich durch die sonoren Rufe von Fischer Tukanen geweckt und ging rasch nach draußen, um zu sehen, von wo das kam. Und wirklich, auf einem kahlen Baum einige dutzend Meter oberhalb des kultivierten Geländes saßen über ein Dutzend Tukane. Vorwiegend Fischer Tukane, aber auch einige Swainson Tukane. Es war noch diesig, aber trotzdem gelangen mir ein paar Fotos:
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Nach dem Frühstück fuhren wir zum Ecocentro Danaus. Einem Aufforstungs und Biodiversitäts Projekt, an dem sich auch Rainer Stoll mit seiner Firma beteiligt. Gegenüber unserem letzten Besuch vor 13 Jahren war alles enorm gewachsen und es lag schöner Sekundärwald vor. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Ein Highlight dort waren für mich die vielen Erbeerfröschchen (Oophaga pumilio), die dort in einer „Blue jeans“ genannten Farbvariante, rot mit blauen Beinen vorkommen. ![]() → Bild in der Galerie Anders als die meisten Frösche der Region hört man das rätschende Quaken der Erdbeerfröschchen vor allem am Tag und so ist leicht einzugrenzen, wo es sich lohnt, Ausschau zu halten. Die quirligen Winzlinge am dunklen Waldboden dann auch scharf zu fotografieren ist allerdings eine Herausforderung. Die Erdbeerfröschen sind dadurch bekannt geworden, dass die Weibchen die vom Männchen einzeln in Phytothelmen verteilten Kaulquappen regelmäßig aufsuchen und sie mit unbefruchteten Eiern füttern. Solche intensive Brutpflege ist im Froschreich selten und daher kommt auch der Gattungsname Oophaga= Eierfresser. Ansonsten zeigten sich von der Herpetofauna nur einige kleine Anolis limifrons. ![]() → Bild in der Galerie Über ein Dreizehenfaultier, das sich gerade aufmachte, seinen Baum für das wöchentliche große Geschäft zu verlassen, freuten wir uns besonders. Faultier in Bewegung ist echt ein seltener Anblick. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Auch gefreut habe ich mich über einige Kahnschnäbel, die im Ufergebüsch eines kleinen Gewässers ruhten. ![]() → Bild in der Galerie Diese netten Reiher erinnern mich immer ein wenig an den afrikanischen Schuhschnabel, den wir letztes Jahr in Uganda besuchen konnten. Im Eingangsbereich waren ein paar Bananen auf Äste gespießt und lockten bunte Vertreter der costaricanischen Vogelwelt an, wie die Bischofstangare ![]() → Bild in der Galerie Den Türkisnaschvogel (hier ein Weibchen) ![]() → Bild in der Galerie Die Feuerrückentangare ![]() → Bild in der Galerie ...deren Weibchen völlig anders aussieht: ![]() → Bild in der Galerie Oder Schwalbenorganisten ![]() → Bild in der Galerie Am Nachmittag fuhren wir zum großen Wasserfall von Fortuna. ![]() → Bild in der Galerie Längst für Touristen zugänglich gemacht, führen bequeme Stufen zum unteren Ende. Allerdings sind es über 500 Stück. Bei schwülem Tropenwetter ist das bergab schon anstrengedn und zurück echt recht strapaziös. ![]() → Bild in der Galerie Am Wegrand saß eine hübsche große Laubheuschrecke ![]() → Bild in der Galerie Und in einem Baum neben zeigten sich ein paar Chacalacas…aber durch das dichte Geäst war es schwer, Fotos zu machen. ![]() → Bild in der Galerie Schmetterlinge, hier ein Helikonienfalter gaukelten natürlich überall herum ![]() → Bild in der Galerie Und unter dem Wasserfall konnte man baden. Leider war der unmittelbare Aufprallbereich gerade wegen der akut großen Wassermengen gesperrt. ![]() → Bild in der Galerie Hier hatte Charlotte ihr Schwimmenlernen komplettiert. Lang ists her….. ![]() → Bild in der Galerie Der Nachtrundgang brachte viel bekanntes. Beeindruckend war aber ein sehr großer Schwärmer mit im Taschenlampenlicht leuchtenden Augen. Subjektiv war er deutlich größer als jeder bisher gesehen Kolibri. Obwohl er eifrig um die Heliconien herumschwirrte und sich lange beobachten liess, war er viel zu flink für ein Foto. Ich fand dann noch einen schlafenden Anolis limifrons ![]() → Bild in der Galerie und direkt vor unsere Haustür eine große Totenkopfschabe, bevor ich endgültig Feierabend machte. ![]() → Bild in der Galerie Pura Vida Ingo |
Diese Tukane sind schon ausgefallen schöne Vögel. Hast Du noch mehr gesehen?
Zitat:
Trotzdem - hast Du nicht noch ein paar mehr erwischt? |
Ein paar Schmetterlinge hab ich schon erwischt. Kamen ja schon welche und kommen noch welche in diesem Thread.
Und Tukane haben wir insgesamt sehr viele gesehen. Nur oft nicht knipsbar, da in dichtem Blattwerk oder sehr weit weg. Aber ein Tukanhighlight zeige ich später noch ;) Viele Grüße Ingo |
Am Vormittag des nächsten Tages, das Wetter war erstaunlich gut, war eine Wanderung im Naturschutzgebiet rund um den Arenal angesagt. Wir begannen de Tour in einer Wiese…nun ja im Prinzip. Das Gras dort war aber gut über 4 Meter hoch, so dass wir uns eher wie im Wald - oder wie Insekten- vorkamen.
![]() → Bild in der Galerie Die letzteren gab es aber auch in Echt in Form von zB Stabheuschrecken ![]() → Bild in der Galerie und Schmetterlingen ![]() → Bild in der Galerie aber leider auch Bremsen, die uns hartnäckig belästigten. Auch eine „Kleinlibelle“ von über 15 cm Spannweite ließ sich ausnahmsweise mal sitzend ablichten. ![]() → Bild in der Galerie Am Wegrand fand ich diese schöne Spinne der Gattung Argiope, die sich ein Tarnnetz geklöppelt hatte und darin kaum zu erkennen war. ![]() → Bild in der Galerie Wer meinen Uganda Thread gelesen hat, erinnert sich vielleicht daran, dass ich letztes Jahr am anderen Ende der Welt eine andere Argiope Art geknipst hatte, die ein ganz ähnliches Konstrukt benutzte Überall am Wegrand hatten auch Nephila clavipes Weibchen ihre großen Netzte aufgespannt. Ein Bunthörnchen, gut doppelt so groß, wie die bisher beobachteten zeigte sich kurz im Grasgewirr, war aber zu schnell wieder verschwunden, um ein gutes Foto machen zu können. ![]() → Bild in der Galerie Am Ende der Wiese betraten wir dann schönen Sekundär-Regenwald, in den einige beeindruckende alte Urwaldriesen eingestreut waren. ![]() → Bild in der Galerie Ich mag diese Brettwurzeln. ![]() → Bild in der Galerie Ich habe mir so einen Urwaldriesenausschnitt auch für mein großes Paludarium gebastelt und sehe so jeden Tag meine eigenen Brettwurzeln im Wohnzimmer ![]() → Bild in der Galerie Ich bins stolz darauf, dass dieses Terrarienbild beim scrollen im Dschungelthread gar nicht auffällt. ;) Am Boden wuchsen vereinzelt einige Erdbromelien, die nur im Arenalgebiet vorkommen. ![]() → Bild in der Galerie Diese Pilze fand ich auch sehr nett. ![]() → Bild in der Galerie Fast übersehen hätte ich dieses Pärchen Knickzehenlaubfrösche im Amplexus. Sehen sie nicht aus, wie ein altes vertrocknetes Blatt? ![]() → Bild in der Galerie Wieder fanden wir an allen Sonnenflecken die Mittelamerikanische Ameive. ![]() → Bild in der Galerie Hier auch mal eines der deutlich anders aber sehr hübsch gezeichneten Jungtiere ![]() → Bild in der Galerie An einer lichteren Stelle huschte eine Cayenneralle vorbei. Hier hatte ich echt Fotoglück. Diese scheuen Vögel halten sich vor allem gut versteckt in schattigen Bereichen am Waldboden auf. ![]() → Bild in der Galerie Mitten im dunklen Teil des Waldes lief uns dann noch plötzlich eine Rotte Halsbandpekaris über den Weg. Zu schnell und dunkel für gute Fotos, aber wenigstens ein Belegbild gelang mir. ![]() → Bild in der Galerie Wir erkletterten unterwegs auch einen kleinen vegetationsarmen (weil es realiter eine große vulkanische Bombe war) Hügel und von diesem Aussichtspunkt aus konnte man sowohl den Arenalsee, ![]() → Bild in der Galerie als auch den namensgebenden Berg gut sehen. ![]() → Bild in der Galerie Am Waldrand zeigte sich dann noch ein Faultier halbwegs fotogen. ![]() → Bild in der Galerie Na ja, man wird anspruchslos. 98 von 100 Faultieren sieht man nur als undefinierte dunkle Klumpen in einer Astgabel hängen. Kann man Gliedmaßen oder gar Kopf erkennen, geht das daher schon als Fotogen durch. Auch ein Grauhabicht ![]() → Bild in der Galerie und ein Paar Fischertukane liessen sich weit entfernt blicken. Das hier ist ein starker Crop. ![]() → Bild in der Galerie Mein Highlight war aber dieser hübsche Halsbandarrasari direkt am Bus, der sich gerade eine Frucht im wahrsten Sinne des Wortes einwirft. ![]() → Bild in der Galerie Am Nachmittag starteten wir dann zur nächsten, von mir besonders freudig erwarteten Unterkunft. Aber davon mehr beim nächsten Mal. Erstmal luden wir nur noch unsere Geldreserven in la Fortuna auf und verabschiedeten uns dabei vom Arenal! ![]() → Bild in der Galerie Pura Vida! Ingo |
Wieder tolle Fotos dabei! Halsbandarrasari hatte ich noch nie davon gehört. Der ist echt knatschbunt :top:
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