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Stealth 23.11.2019 19:04

Vision 2020
 
Volvo`s „Vision 2020“ wird nun Realität.
Im März diesen Jahres hatte Volvo angekündigt 2020 nur noch Fahrzeuge auszuliefern, welche auf 180km/h gedrosselt sind.
Jetzt setzen die Inhaber es tatsächlich um:
"nach der ab kommendem Jahr kein Mensch mehr in einem neuen Volvo getötet oder schwer verletzt werden soll".

https://www.volvocars.com/de/volvo/i...FSQh0wodFnUISg

Das Marketing arbeitet fließig und die ersten Fahrzeuge werden aktuell ausgeliefert.
Ein glückloses Unterfangen...

Schmiddi 23.11.2019 19:19

Zitat:

Zitat von Stealth (Beitrag 2102105)
"nach der ab kommendem Jahr kein Mensch mehr in einem neuen Volvo getötet oder schwer verletzt werden soll".

Naja - dann sind 180 km/h aber immer noch deutlichst zu viel. Die Grenze für schwere Verletzungen dürfte irgendwo zwischen 60 und 80 liegen (jeweils frontal vor starres Hinderniss, seitwärts vor Baum noch geringer). Jenseits 100 km/h braucht man schon Glück zum Überleben. Auch in einem Volvo...

Davon ab - 180 km/h ist ernsthaft nur in Deutschland ein "Problem". Wenn also deshalb hier ein paar Autos weniger verkauft werden, können die da sicher mit leben. Und wenn sie etwas Glück haben, dann erklagt die Umwelthilfe 100 km/h als Limit auch auf deutschen Autobahnen...

Viele Grüße, Andreas

TONI_B 23.11.2019 19:23

Ich finde es mutig! :top:

Und hoffentlich werden diese Visionen auch wahr.

embe 23.11.2019 20:03

Wenn sie es noch erweitern zu
"nach der ab kommendem Jahr kein Mensch mehr in einem oder durch einen neuen Volvo getötet oder schwer verletzt werden soll"
dann wird es richtig gut. :)

steve.hatton 23.11.2019 20:06

Ich denke es ist das richtige Signal.

embe 23.11.2019 20:28

Ja, ich denke auch, dass das ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Ditmar 23.11.2019 20:49

Und es wird damit auch Zeit, das andere nachziehen, mehr braucht kein Mensch, ich schon gar nicht.
Musste das aber auch erst lernen. ;)

kiwi05 23.11.2019 21:05

Mit 130km/h Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen müssten wir nicht auf solche halbherzigen Herstelleraktionen warten.

kk7 23.11.2019 21:26

Reine Marketing Aktion. Die meisten Toten gibt es auf Landstraßen (~57% in 2018). Volvo kann hier ja auch Vorreiter sein und die Geschwindigkeit auf solchen Straßen auf 60 reduzieren. Mittels GPS sollte das kein Problem sein. Warum 60? Das entspricht der zulässigen Geschwindigkeit von LKWs über 7,5t und es entfallen somit Überholmanöver.

steve.hatton 23.11.2019 22:00

Whataboutism ?

Es ist ein Ansatz kein Allheilmittel, aber wenn man die schwedische "KFZ-Philosophie" betrachtet, die enorm viele Sicherheitsmerkmale entweder erfunden oder erstmals serienmäßig eingesetzt hat, weiß man dass Sicherheit - aktiv wie passiv - dort schon immer eine extrem hohe Priorität hatte.

kk7 23.11.2019 22:48

No.

Ich habe leider keine Statistik gefunden, die die tödlichen Unfälle auf Autobahnen nach Geschwindigkeit aufschlüsselt. Interessant wäre dann auch noch die jeweilige Abschätzung, ob bei Tempo 180 das Ergebnis das gleiche gewesen wäre.

steve.hatton 23.11.2019 23:09

Die wirst Du auch nicht finden, weil es im Freie-Fahrt-für freie-Bürger-Land gar nicht erwünscht ist .....

kk7 23.11.2019 23:13

Jetzt bist Du aber unsachlich ;)

Bei 12% zu 57% sehe ich den größte Potential zur Vermeidung auf der Landstraße.

Edit: Für 2015 habe ich noch was gefunden - demnach ist das Nicht-Einhalten von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Autobahn zur Hälfte Ursache für tödliche Unfälle.

Quelle: https://www.bussgeldkatalog.org/unfallstatistik/

steve.hatton 24.11.2019 04:17

Genau das ist das Problem, dass meist mit der vermeintlich geringeren Unfallhäufigkeit auf Autobahnen gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen argumentiert wird.
Sprich es gibt einen Ansatz "weniger ist besser", also kann man alles lassen wie bisher und den Ansatz jeder Tote ist einer zu viel, also sollte man die Geschwindigkeit reduzieren.

Auf Autobahnen ergeben sich schon allein aufgrund fehlende Kreuzungen, enger Kurven und fehlenden Gegenverkehrs weniger Unfallrisiken, womit die statistisch geringeren Werte selbsterklärend werden.

dey 24.11.2019 09:53

Zitat:

Zitat von Ditmar (Beitrag 2102126)
Musste das aber auch erst lernen. ;)

Das ist das Problem. Wenn wir (viele) erst über 40 anfangen, zu fahren und nicht zu rasen sind Änderungen schwierig.
Als Außendienstler hatte ich immer das Bedürfnis nach unbegrenzter Geschwindigkeit, auch wenn lch es selten genutzt habe und es noch seltener etwas gebracht hat.

Hätte ich die Entscheidung gehabt 130 als Regel zuzustimmen, hätte ich es getan. Freiwillig unter Stress ist es mir nicht gelungen.

Ich hoffe auf die nächste Generation. Wenn Führerschein und Auto an Priorität verlieren hat die Vernunft vllt eine Chance.

kiwi05 24.11.2019 10:12

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2102167)
Hätte ich die Entscheidung gehabt 130 als Regel zuzustimmen, hätte ich es getan. Freiwillig unter Stress ist es mir nicht gelungen.

Gute Erkenntnis. Danke für soviel Ehrlichkeit. :top:

TONI_B 24.11.2019 10:29

Ich habe das entspannte Autofahren vor 20-30 Jahren in den USA gelernt: damals gabs maximal 55Miles/h und manchmal 65Miles/h. War man mehr als 5Miles/h zu schnell gabs mit nahezu 100% Strafe.

Ich bin Pendler und lege pro Jahr 30000km im Auto zurück. Ein Großteil der Strecke sind Autobahnen, aber nur ca. 15km sind mit 130km/h zu fahren, der Rest mit 100km/h. Tempomat steht auf "107", was laut GPS genau 100km/h ergibt. Damit komme ich auf einen Verbrauch von unter 5Liter/100km übers Jahr gemittelt und fahre total entspannt.

Als ich einmal einen Anruf bekam, dass meine Gartenwasserleitung geplatzt ist und ich schnell nach Hause musste, bin ich mit 150-170km/h gefahren (wenn möglich). Das ergab statt der normalen 41min auf 65km (Haus zu Haus) 38min. Für weniger als 10% Zeitersparnis tue ich mir das nie wieder an. Schon gar nicht weil es "Spaß" macht, schnell zu fahren...

Orbiter1 24.11.2019 10:38

Zitat:

Zitat von kk7 (Beitrag 2102134)
Reine Marketing Aktion. Die meisten Toten gibt es auf Landstraßen (~57% in 2018). Volvo kann hier ja auch Vorreiter sein und die Geschwindigkeit auf solchen Straßen auf 60 reduzieren. Mittels GPS sollte das kein Problem sein. Warum 60? Das entspricht der zulässigen Geschwindigkeit von LKWs über 7,5t und es entfallen somit Überholmanöver.

Auf den meisten schwedischen Landstraßen sind sowieso nur 70 km/h erlaubt, auf Fernstraßen (vergleichbar unseren Bundesstraßen) sind es 80 km/h, auf Autobahnen 110 bis 120 km/h. Die Geldbußen für Geschwindigkeitsüberschreitungen beginnen bei 140 €, bei 20 km/h Überschreitung ist man bereits bei 250 €. Kann man ja mal in Deutschland einführen falls es eine Partei gibt die glaubt das politisch überleben zu können.

kk7 24.11.2019 11:14

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2102161)
Genau das ist das Problem, dass meist mit der vermeintlich geringeren Unfallhäufigkeit auf Autobahnen gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen argumentiert wird.
Sprich es gibt einen Ansatz "weniger ist besser", also kann man alles lassen wie bisher und den Ansatz jeder Tote ist einer zu viel, also sollte man die Geschwindigkeit reduzieren.

Wo habe ich gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen argumentiert? Ich habe nur in den Ring geworfen, dass die Aktion von Volvo mehr ein Marketing Gag ist als ein effektiver Beitrag zur Vermeidung von Verkehrstoten auf der Autobahn. Ich bin bei Dir, jeder Tote ist einer zuviel. Es scheint aber einen gesellschaftlichen Konsens zu geben, dass ca. 3.500 Verkehrstote pro Jahr noch hinnehmbar sind. Andernfalls hätten wir andere Regeln und Strafen und eine höhere Kontrolldichte.

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 2102172)
Auf den meisten schwedischen Landstraßen sind sowieso nur 70 km/h erlaubt, auf Fernstraßen (vergleichbar unseren Bundesstraßen) sind es 80 km/h, auf Autobahnen 110 bis 120 km/h. Die Geldbußen für Geschwindigkeitsüberschreitungen beginnen bei 140 €, bei 20 km/h Überschreitung ist man bereits bei 250 €. Kann man ja mal in Deutschland einführen falls es eine Partei gibt die glaubt das politisch überleben zu können.

Finnnland hat meines Wissens ähnliche Strafen und nur leicht höhere zulässige Geschwindigkeiten wie Schweden und trotzdem prozentual gesehen eine vergleichbare Quote an Toten im Straßenverkehr wie Deutschland. Das alleine kann es also nicht sein.

Gruß
Klaus

frame 24.11.2019 11:26

Wenn es wirklich darum ginge Unfälle und Tote zu vermeiden dann wäre Vernetzung (Car2x wie im Golf 8) der Weg - wenn die Autos untereinander kommunizieren wird es wesentlich weniger Unfälle geben, überall.
Die Beschränkung von Volvo ist natürlich nicht wegen Verkehrssicherheit sondern weil es bei Hybridantriebe technisch bedingt schwierig ist - Toyota Hybride fahren auch nicht scheller ohne dass die damit werben. Bei E-Autos ist schnell fahren ja eh sehr schlecht für die Effizienz, wie oft habe ich schon Teslas auf der AB im Windschatten von LKWs segeln gesehen.

Ansonsten nervt es mich dass jetzt das Fehlen von Features neuerdings als Feature beworben wird:
- kann nicht schneller als 180 fahren
- kein externes Aufladen (Toyota-Hybride)

kiwi05 24.11.2019 11:30

Zitat:

Zitat von kk7 (Beitrag 2102134)
Die meisten Toten gibt es auf Landstraßen

Sicher nicht unwesentlich: In der Stadt und auf Landstraßen gibt es Verkehrsteilnehmer, die auf der Autobahn idR nicht vorkommen.

HaPeKa 24.11.2019 11:30

Bei uns in der Schweiz soll die Strasse durch gesetzliche Massnahmen sicherer werden.
2012 hat das Parlament ein Massnahmenpaket 'Via Sicura' verabschiedet, das mittlerweile Wirkung zeigt:

Zitat:

Vier Jahre nach Inkrafttreten der ersten Via-sicura-Massnahmen zieht der Bundesrat eine erste positive Bilanz des Gesamtpakets. Besonders vier Massnahmen hätten zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Schweiz beigetragen: das Alkoholverbot für Neulenkende und Berufschauffeure, das Lichtobligatorium für Motorfahrzeuge am Tag, die Regelung von Raserdelikten und die Infrastrukturmassnahmen.
Zitat:

In den Jahren 2013 bis 2017 seien insgesamt 1211 Personen getötet und 19'441 Personen schwer verletzt worden. Seit der Inkraftsetzung von «Via sicura» sei die Anzahl Getöteter um jährlich durchschnittlich zehn Personen und die Anzahl Schwerverletzter um jährlich durchschnittlich 120 Personen zurückgegangen.
Alle Initiativen wie die von Volvo sind Schritte in die richtige Richtung, aber ohne den Willen der Polkitik geht's leider nicht.

wutzel 24.11.2019 11:39

Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2102178)
, aber ohne den Willen der Polkitik geht's leider nicht.

Unsere Politik, kein Kommentar. Angeblich hat uns Frankreich als wirtschaftsmotor in Europa überholt. Guten Morgen Berlin und die bayrischen pfeifen die über Jahre deutsche Verkehrspolitik machen ebenso kein Kommentar. Unsere Bahn ist kaputt gespart und das die mautgebühren sinken während die Gebühren für Bahnnutzung im Güterverkehr steigt zeigt doch was alles falsch läuft.

HaPeKa 24.11.2019 11:58

Wollte keine politische Diskussion starten, ist ja nicht gewünscht. Aber einfach als Fakt. Alle noch so gut gemeinten Initiativen haben nur eine kleine Wirkung oder verlaufen im Sand. Nur die Änderung der Rahmenbedingungen führt langfristig und nachhaltig zum Ziel.

Schlumpf1965 24.11.2019 12:01

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 2102180)
… und die bayrischen pfeifen die über Jahre deutsche Verkehrspolitik machen ebenso kein Kommentar. ...

Hallo Daniel,
Ob das wirklich die Pfeifen sind möchte ich mal dahingestellt lassen. Es sind die Köpfe, wer die Verkehrspolitik letztlich macht und die Infrastruktur kaputt gespart hat, dazu möchte ich hier nicht urteilen. Aber immer wenn ich in Bayern bin (Urlaub, etc.), die Straßen und Infrastruktur dort sind meines Erachtens nach wesentlich besser als sonstwo in der Republik. Das nur mal so, hat ja nichts direkt mit dem Thema zu tun.

kiwi05 24.11.2019 12:02

Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2102181)
Nur die Änderung der Rahmenbedingungen führt langfristig und nachhaltig zum Ziel.

Und die sind in Deutschland nicht geplant. Damit der "Vorsprung durch Technik" auch von freien Bürgern in freier Fahrt genutzt werden kann. :flop:

kk7 24.11.2019 12:04

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2102177)
Sicher nicht unwesentlich: In der Stadt und auf Landstraßen gibt es Verkehrsteilnehmer, die auf der Autobahn idR nicht vorkommen.

Und da kann nichts gemacht werden, um die Zahlen zu reduzieren?

kiwi05 24.11.2019 12:06

Doch gerne, jeder Schritt zu weniger Verkehrtstoten ist der Richtige.
Aber das Eine darf/muss das Andere doch nicht ausschließen.

HaPeKa 24.11.2019 12:06

Mal ein Beispiel aus unserem Massnahmenpaket:

Zitat:

Das Massnahmenpaket setzt den Schwerpunkt auf die bessere Durchsetzung der bestehenden Regeln und Standards und nicht auf die Schaffung neuer Vorschriften. Für viele Massnahmen sind Gesetzesanpassungen nötig. Sie verteilen sich auf die folgenden Gruppen:

Präventive Massnahmen: z. B. Verbot des Fahrens unter Alkoholeinfluss für bestimmte Personengruppen, generelle Verpflichtung zum Fahren mit Licht am Tag sowie ein Mindestalter von 6 Jahren für Radfahrer und Radfahrerinnen.

Massnahmen zur besseren Durchsetzung bestehender Regeln: z. B. Massnahmen zur Qualitätssicherung bei Fahreignungsabklärungen, Einführung der beweissicheren Atem-Alkoholprobe, Verbot entgeltlicher und öffentlicher Warnungen vor Verkehrskontrollen und Verantwortung des Fahrzeughalters bzw. der Fahrzeughalterin für Ordnungsbussen.

Repressive Massnahmen bei schwerwiegenden Delikten wie z. B. bei «Rasern»: Fahrzeugeinziehung und -verwertung, obligatorische Fahreignungsabklärung beim Verdacht fehlender Fahreignung, Einbau von Datenaufzeichnungsgeräten und Alkohol-Wegfahrsperren sowie längere Führerausweisentzüge und höhere Strafandrohungen bei Raserdelikten.

Infrastrukturmassnahmen: z. B. Sanierung von Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen und Überprüfung der Strassenbauprojekte auf allfällige Verkehrssicherheitsdefizite («road safety audit»).

Massnahmen zur Optimierung der Unfallstatistik: visuelle Darstellung der Unfälle auf der Landkarte zur Feststellung von Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen; verbesserte Auswertung der Unfalldaten.
Wenn ich in D unterwegs bin staune ich immer wieder über die Blitzerwarnungen am Radio. Wäre bei uns schlicht undenkbar. Die Blitzer werden nicht aufgestellt, damit sich die Leute an die Geschwindigkeit halten, das machen die meisten schon aus Vernunft, sondern um die Raser zu disziplinieren ...

HaPeKa 24.11.2019 12:19

Zitat:

Zitat von kk7 (Beitrag 2102148)
Bei 12% zu 57% sehe ich den größte Potential zur Vermeidung auf der Landstraße.

Edit: Für 2015 habe ich noch was gefunden - demnach ist das Nicht-Einhalten von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Autobahn zur Hälfte Ursache für tödliche Unfälle.

Die statistische Verteilung Autobahn / Landstrasse ist für eine Verbesserung der Situation nicht relevant.

Die Ursachen müssen angegangen werden. Die meisten Unfälle sind auf zu hohe Geschwindigkeit und nicht beherrschen des Fahrzeugs (z.B. durch Alkoholeinfluss) zurückzuführen. Wenn schon nur diese beiden Risiken minimiert werden könnten, würde sich das deutlich in den Unfallstatistiken niederschlagen.

hpike 24.11.2019 12:27

Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2102187)
Wenn ich in D unterwegs bin staune ich immer wieder über die Blitzerwarnungen am Radio. Wäre bei uns schlicht undenkbar. Die Blitzer werden nicht aufgestellt, damit sich die Leute an die Geschwindigkeit halten, das machen die meisten schon aus Vernunft, sondern um die Raser zu disziplinieren ...

Wo ist da der Unterschied? Wer sich nicht an die Geschwindigkeit hält, ist ein Raser.

Harry Hirsch 24.11.2019 12:29

Hier in Stuttgart wurden im März zwei Menschen von einem verrückten jungen Raser getötet.
Ihr habt vielleicht davon gehört/gelesen -> KLICK

Das wirft Fragen auf:
  • Wie konnte es soweit kommen?
  • Warum vermietet jemand ein solches KFZ (550 PS) an einen "Fast-Jugendlichen?
  • Warum brauchen und bauen wir solche Autos?

Bei der letzten Frage setzt, finde ich, der Vorstoß von Volvo an.

Ob eine generelle Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit von KFZ 180 km/h sich wesentlich auf die Unfall-/Todesfallstatistik auswirken würde? Ich habe da so meine Zweifel.

Aber Volvo setzt ein Zeichen. Allerdings nicht aus Nächstenliebe, sondern aus geschäftstaktischen Gründen. Volvo ist nicht Caritas. Erstmal geht es, wie meinst bei Unternehmen, um Gewinnmaximierung.
Volvo möchte endlich wieder als führende Marke in Punkto Sicherheit von sich reden machen.
Das Management wird gründlich untersucht haben (lassen), bei welcher Geschwindigkeitsbegrenzung der Prestige- und damit die Absatzsteigerung noch höher ist, als der von Absatzrückgang durch abgeschreckte Fahrer. Das Ergebnis wird 180 km/h gelautet haben.

Wenn es ein Erfolg wird, werden andere Hersteller nachziehen. Und vielleicht noch niedriger ansetzen. Im Ergebnis könnte so vielleicht wäre der Weg für eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung geebnet werden.

Wenn der Jaguar aus dem Unfall, eine solche Geschwindigkeitsbeschränkung (bei gleicher Leistung) gehabt hätte, wäre der Unfall trotzdem passiert.
Oder nicht? Hätte sich der junge Mann so eine "lahme Ente" überhaupt noch ausgeliehen? Würde Jaguar dem Auto noch 550 PS spendieren, wenn bei 180 Schluss ist? Man weiß es nicht....

HaPeKa 24.11.2019 12:34

Raser ist wohl nicht der richtige Ausdruck, Schnellfahrer trifft es wohl eher.
Geschwindigkeitskontrollen, die Schnellfahrer disziplinieren sollen, kosten den Steuerzahler Geld und die Radiostationen machen diese Massnahmen wirkungslos.

Der Begriff Raser ist bei uns gesetzlich so definiert:
Zitat:

Darunter fällt, wer in einer Tempo-30-Zone mit 70 oder mehr Stundenkilometern erwischt wird. Innerorts – bei zulässigen 50 km/h – gilt dies ab 100 Stundenkilometern, ausserorts bei Tempo 80 ab 140 km/h und auf Autobahnen mit Limite 120 ab 200 km/h
Aber die werden dann wirklich hart angefasst ... inkl. Einzug des Fahrzeugs.

kiwi05 24.11.2019 12:42

Keiner schreit nach Gesetzten, sondern soll/will eigenverantwortlich handeln.
In der deutschen Politik werden ja gerne Empfehlungen ausgesprochen.
Wenn ich mir aber die Definition von Richtgeschwindigkeit ansehe, "als Richtgeschwindigkeit bezeichnet man auf Straßen ohne oder mit höherer zulässiger Höchstgeschwindigkeit eine Geschwindigkeit, deren Überschreitung auch bei günstigen Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen nicht empfohlen wird. "
habe ich wieder ein perfektes Beispiel dafür, daß Empfehlungen eben gar nichts nützen und gar nichts ändern.

hpike 24.11.2019 12:43

Ich wüsste gar nicht, ob bei uns der Begriff Raser, gesetzlich definiert ist. Hab ich jedenfalls noch nie gehört und wäre mir neu. Ich war bis jetzt der Meinung, das gilt für jeden, der sich nicht an die STVO (Straßenverkehrsordnung) hält, was die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten angeht.

TONI_B 24.11.2019 12:44

Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2102196)
Aber die werden dann wirklich hart angefasst ... inkl. Einzug des Fahrzeugs.

Wahrscheinlich wirken nur solche radikale Maßnahmen: sehr hoher Sockelbetrag bei Geschwindigkeitsüberschreitungen und dann linear mit dem Einkommen nach oben mit der Strafe. Und ab 40km/h drüber ist das Fahrzeug weg...

In Ö ist es zT so dass Leute mit ihren Strafen noch prahlen:"Heuer habe ich schon 500€ fürs Schnellfahren bezahlt:::" :shock::flop:

kiwi05 24.11.2019 12:46

@ Guido: Ich denke, daß zwischen einer Geschwindigkeitsübertretung über das erlaubte Maß hinaus und Fahren mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit dann doch ein Unterschied besteht.

Porty 24.11.2019 12:47

Dafür lassen so manche Schweizer auf der deutschen Autobahn dann die Sau raus....
https://www.tagesanzeiger.ch/panoram...story/25986762


Ich bin auf Schweizer Autobahnen auch schon von Schweizern mit 200+x überholt worden. So ganz lückenlos scheint die Überwachung auch dort nicht zu sein.


Die paar Blitzer, vor denen im Radio gewarnt wird, sind doch nicht das Problem. Der geneigte Schnellfahrer hat heute eine Blitzer- App, die warnt in der Regal zuverlässig und in Echtzeit.
Blöd nur, wenn eine Zivilstreife Hinter einem her fährt :roll::lol:

hpike 24.11.2019 12:51

@kiwi05
Ja da besteht ein Unterschied, aber ich wüsste nicht, dass das hier irgendwie gesetzlich definiert wäre wie bei HaPeKa.

kiwi05 24.11.2019 12:55

@ Michael: Die sich über jedes Gesetz hinwegsetzenden Ausnahmen wird man nie ganz ausschalten können. Aber die können doch noch nicht als Argument/Gegenargument für irgendwas herhalten.


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