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amateur 31.10.2019 18:58

Monatsthema November - "Street Vibes"
 
Hallo,

für den Monat November darf ich das Monatsthema präsentieren und es lautet:

"Street Vibes"

Ob Bullerbü, Brooklyn, Bayreuth oder Berlin, es geht darum, dass Ihr im November Bilder oder Bilderserien zeigt, die eine von Euch empfundene Stimmung in von Menschen gestalteten öffentlichen Räumen transportiert.

Dies kann z.B. die klassische Streetfotografie sein, der zufällige Augenblick, der doch so viel mehr ausdrückt, es kann das gestellte Streetportrait sein, sämtliche Arten von Streetart, Lichtstimmungen in Häuserschluchten oder vielleicht die leere Straße eines mecklenburgischen Dorfes. Wichtig ist, dass das betrachten des Bildes bei Euch diese besondere Stimmung des Ortes wieder hervorruft. Und wenn Ihr dieses Gefühl (und sei es noch so klischeebesetzt) in Eurem Post beschreiben könntet, dann haben wir alle die Möglichkeit jenseits der Zweidimensionalität einer Fotografie in diese Orte einzutauchen.

Also zusammengefasst:

Ab heute Nacht um 0:00 Uhr, Bilder aus dem vom Menschen gestalteten öffentlichen Raum, die für Euch eine besondere Stimmung transportieren, idealerweise ergänzt um genau eine Beschreibung selbiger.

Ich bin gespannt!

Stephan

amateur 31.10.2019 19:12

Einige Beispiele zur Inspiration...
 
Hier kommen zur anfänglichen Inspiration ein paar Beispiele:

Berlin - Portrait von Flori

Fast den ganzen Tag hatten wir in einer wunderschönen Wohnung in Berlin Portraitbilder geschossen und die Zeit flog nur so dahin, Plötzlich bemerkten wir, wie das Licht von draußen wärmer wurde, also schnell raus vor die Tür, bevor die Sonne untergeht. Die Straße vor dem Haus bildete eine exakte Flucht Richtung Osten und in einem verkehrsarmen Augenblick hatten wir die Straße in Berlin Mitte tatsächlich ganz für uns. Im Nachhinein bin ich sehr froh über dieses Bild. Die Sommerstimmung in Berlin Mitte schwang den ganzen Tag auch beim Shooting in der Wohnung mit, aber dieses Bild stellt als einziges den optischen Bezug zur inspirierenden Umgebung außerhalb der Wohnung her.


Bild in der Galerie

Turin

Mit seiner Nähe zu Mailand und der jahrzehntelangen Autoindustriegeschichte bildet Turin eine merkwürdige Mischung aus Eleganz und robustem Charme. Rentner mit bescheidenem Einkommen, offensichtlich hart arbeitende Mittelklassefamilien aber auch modebewusste Einwohner prägen das Stadtbild. Auch die Architektur ist im Zwiespalt. Es gibt unzählige prächtige Arkadengänge, die Geschäfte darin sind aber oft nur billige Mobilfunkläden oder einfach eingerichtete Cafés. Im Winter pendelt die Stimmung zwischen Lebenslust und Melancholie. Der junge Mann im leicht zerknitterten Juventus Turin Anzug vor der Werbetafel einer Modekette war für mich der perfekte Ausdruck für die Grundstimmung der Stadt.


Bild in der Galerie

Venedig

Schlafe in der Stadt hatten sie gesagt. Am Abend verschwinden die Touristenmassen und du hast einige ruhiger Stunden. Laufe durch die Nebengassen der Randbereiche und du wirst noch echtes venezianisches Leben sehen können. Aber Touristen (zu denen man ja selbst gehört) sind immer und überall da und die Stadt wirkt wie ein einziger Themenpark. Und dann ganz plötzlich, vielleicht für eine Sekunde, tut sich ein Fenster von echtem Leben vor einem auf. Eine Familie mit Eis essenden Kindern ist gerade vorbei, die asiatische Reisegruppe hat den Platz noch nicht erreicht und für einen Augenblick kann man spüren, wie es wäre, wenn es tatsächlich noch ungestörten Alltag gäbe, hier in Venedig.


Venedig

Williamsburg

Wir liefen auf der Suche nach Streetart durch Randbereiche von Williamsburg und die Gegend war durch eine Mischung von schäbigen Wohngebäuden und Gewerbebetrieben gekennzeichnet. Plötzlich stand dort der alte Kombi mit aufgeklebter Holzoptik vor einer rostigen mit Graffiti besprühten Wand. Alles hatte das Ambiente und die Tonung eines auf Kodakchrome gedrehten Film im New York der späten Siebziger Jahren und ich fühlte mich wie in eine Szene einer Kojakfolge versetzt. Klischee und Wirklichkeit werden eins, zumindest bis zur nächsten Straßenecke der Gegenwart.


Williamsburg

Brooklyn

Ohnehin fühlt sich New York für mich oft wie ein einziger Kinofilm an. Die riesigen Graffiti und Wandgemälde mit hippen Passenten wirken wie von einem Regisseur arrangiert und alles andere als zufällig und das Bild im Sucher sieht man fast automatisch in Cinemascope (hier wohl eher im profanen 16:9). Subkultur und Bling-Bling am Handgelenk, wie könnte man New York besser beschreiben?


Brooklyn

cf1024 01.11.2019 01:04

Stephan, ein Monatsthema ganz nach meinen Geschmack. Ich glaube wir kommen in diesem Monat in´s Geschäft.

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2097110)
Venedig
Schlafe in der Stadt ... Am Abend verschwinden die Touristenmassen und du hast einige ruhiger Stunden. Laufe durch die Nebengassen der Randbereiche und du wirst noch echtes venezianisches Leben sehen können. ... Und dann ganz plötzlich... tut sich ein Fenster von echtem Leben vor einem auf. ...

Schöne Worte, die du für Venedig gewählt hast.
Ob die Touristenmassen am Abend wirklich verschwinden würde ich bezweifeln. Sie sind da. Auch in der Nacht. Wenn auch deutlich weniger, aber sie sind da. Sie reisen an, oder ab. Man kann es nicht unterscheiden. Die ratternden Geräusche ihrer Trolleys auf dem alten Pflaster sind nicht zu überhören. Ihre Smartphones navigieren sie zum gewünschten Ort. Sie fallen über die Stadt her, sie kommen und gehen. Das alles scheint normal. Alltag für diese Stadt. Sie lebt davon. Sie leben mit und von diesen Touristen.


Bild in der Galerie

In die Nebengassen kommt zu Arbeitsbeginn oder zum Feierabend leben. Die Einheimischen gehen zur Arbeit oder sind auf dem Weg nach Hause. Sie kennen ihre Wege, sie sind oft zügig unterwegs. Sie brauchen kein Navi um sich in den Gassen von Venedig zurechtzufinden.


Bild in der Galerie

Ich mag nach meinem kurzen Besuch nicht entscheiden was, und vor allem wie das "wahre Leben" dort ist und was es für die Einheimischen bedeutet. Es ist aber schon die Atmosphäre dieser Stadt schnuppern zu dürfen.

Stechus Kaktus 01.11.2019 07:32

Ich meine mal gehört zu haben, dass es in Taiwan mehr Roller und Kleinmotorräder gibt, als Menschen über 18:


Bild in der Galerie

Größere Motorräder waren bis vor kurzem verboten, es gab aber durchaus eine Szene, welche dieses Gesetz sehr großzügig ausgelegt hat. Inzwischen sieht man entsprechend immer mehr richtige Motorräder, aber der Trend ganz stark zum E-Roller, der massiv gefördert wird, was aufgrund der Luftverschmutzung in den Städten auch dringend notwendig ist.

fbenzner 01.11.2019 11:09

Zitat:

Zitat von Stechus Kaktus (Beitrag 2097162)
Ich meine mal gehört zu haben, dass es in Taiwan mehr Roller und Kleinmotorräder gibt, als Menschen über 18:


Bild in der Galerie

Größere Motorräder waren bis vor kurzem verboten, es gab aber durchaus eine Szene, welche dieses Gesetz sehr großzügig ausgelegt hat. Inzwischen sieht man entsprechend immer mehr richtige Motorräder, aber der Trend ganz stark zum E-Roller, der massiv gefördert wird, was aufgrund der Luftverschmutzung in den Städten auch dringend notwendig ist.

Geht es hier nur um den Text zu den Bildern oder auch um die Qualität dieser?

aidualk 01.11.2019 11:15

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2097108)
Wichtig ist, dass das betrachten des Bildes bei Euch diese besondere Stimmung des Ortes wieder hervorruft.

Ich bin kein 'street-Fotograf', werde bei diesem interessanten Monatsthema nicht viel beitragen können.
Aber jedes mal wenn ich mir diese Bilder wieder anschaue, bin ich komplett dort zurück, incl. der Gefühle, wie Müdigkeit (Jetlag), Feuchtigkeit (nie unter 90%), schwitzen, unfassbarer Lärm, Gerüche u.s.w. . Es war mein erster Besuch einer solchen asiatischen Mega-Metropole, und das abseits aller Touristenströme in unüberblickbaren Seitenstraßen. Es waren sehr eindrückliche Erfahrungen (Hanoi auf Einladung einer vietnamesischen Familie).

Da die Bilder alle zusammen gehören, zeige ich sie auch gemeinsam:


Bild in der Galerie


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amateur 01.11.2019 16:07

Zitat:

Zitat von fbenzner (Beitrag 2097179)
Geht es hier nur um den Text zu den Bildern oder auch um die Qualität dieser?

Ach, das kann ich ganz gut beantworten. Erst einmal ist das hier ja kein Wettbewerb, sondern ein Monatsthema zur Beschäftigung mit Euren Bildern. Wenn man denn doch so etwas wie Qualität betrachten will, dann liegt sie bei diesem Thema darin, ob das Bild Dich gut an den beschriebenen Ort transportiert oder eben auch nicht.

Stephan

amateur 01.11.2019 16:23

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 2097181)
Ich bin kein 'street-Fotograf', werde bei diesem interessanten Monatsthema nicht viel beitragen können.
Aber jedes mal wenn ich mir diese Bilder wieder anschaue, bin ich komplett dort zurück, incl. der Gefühle, wie Müdigkeit (Jetlag), Feuchtigkeit (nie unter 90%), schwitzen, unfassbarer Lärm, Gerüche u.s.w.

Die Stimmung kennt glaube ich jeder, der schon einmal nach einer langen Reise durch eine völlig fremde Stadt gefahren wird und einen die vielen Eindrücke zusammen mit der Müdigkeit in eine ganz eigene Gemütsverfassung versetzen können.

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 2097181)

Dieses Bild gefällt mir am besten, weil es alles oben beschriebene enthält und dazu noch mit den wie eine Kette aufgereiten Mopeds, den Abbiegern und dem schlenker fahrenden einzelnen Moped sowohl gediegene Komposition als auch Action enthält. Man kann den Geruch der Abgase und die Dynamik auf der Straße gut nachvollziehen.

Insofern finde ich Deine pauschale Aussage, dass Du kein Street Fotograf bist, so nicht richtig. :)

Stephan

amateur 01.11.2019 16:30

Zitat:

Zitat von cf1024 (Beitrag 2097157)

Oh, genau ein Bild nach meinem Geschmack. Ich mag diese zweidimensionalen Motive (Mensch läuft quer vor interessantem Hintergrund) selbst sehr. Dana schrieb mal, dass Ihr das bei meinen Bildern langsam langweilig würde, ich aber finde, sie vereinen lokalen, urbanen Kontext, einen interessanten Menschen und einen Sinn fürs aufgeräumte in einem Bild und wiederhole mich deshalb gerne.

Man erkennt, mit welcher Energie die Dame die Szenerie durchschreitet und dabei nur das Ziel im Auge hat, während der Fotograf dazu ja genau im Gegensatz handelt und für einen Moment verweilt.

Stephan

haribee 01.11.2019 16:37

Ein schönes Monatsthema!
Dazu kann ich zunächst mal nur aus der Konserve beitragen.

Venedig

Wie Stephan in seiner Einleitung schrieb: "Schlafe in der Stadt ...", "Laufe durch die Nebengassen der Randbereiche ..."
Ich möchte noch hinzufügen: Komme im Winter, aber noch vor dem großen Rummel des Carnevale!

Dann bist du zu einer Zeit dort, wo sie dir Eisbecher und Glühwein zugleich servieren:


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... zu einer Zeit, wo der Markusplatz noch den Tauben (fast) allein gehört:


Bild in der Galerie

... wo sich die Kormorane im Nebel auf den Pollern im Canale Giudecca ungestört ausruhen:


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... die Gondoliere in der Winterkleidung rudern:


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... die Gondeln Ruhezeit haben:


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... wo am Rialtomarkt kein Gedränge herrscht:


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... und man tatsächlich noch Einheimische trifft:


Bild in der Galerie


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Und manchmal fällt über Nacht Schnee


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... oder es kommt acqua alta und die Möwen haben die Piazetta mal für sich allein:


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Venedig im Winter hat seinen eigenen Zauber.

LG Harald

Kurt Weinmeister 01.11.2019 18:16

Ja, bella Italia hat so seinen eigenen Charme.
Besonders dann, wenn man an der Eisdiele ansteht und so ein versunkenes Mädchen beobachten kann, das auf ihre Freundin wartet.


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Dana 01.11.2019 21:56

Ein tolles Thema...und eins, das perfekt zu Stephan passt!

Mal sehen, was ich da schon habe...und mal sehen, was ich dazu aktuell im Monat beitragen kann...wenn die Zeit dazu ist...

Zuerst mal Konserve: (nicht alles ist "normales Street", manches ist dabei, weil ich es witzig oder schön fand...)


Bild in der Galerie

Diese alte Dame stand SO schön symmetrisch mit dem Mülleimer da...
Die Straße hatte sie im Rücken...warum steht sie da so? Die Häuserfront ja wirklich nichts zum Anschauen...sie saß auch nicht oder wollte sitzen... Ich mag das Motiv, weil die Dame und die Art, wie sie da steht, eine klare und eine unklare Geschichte erzählt...



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Ich hab SO gelacht. Der LKW war schon eine Weile "mit uns unterwegs" und ich dachte schon vorher: ui....bei diesen Straßen...und dann kam DIESE Ecke. Es war zum Brüllen, wie der LKW versuchte, rechts und links die 2cm genau auszutarieren...dazu winkte ihm der Beifahrer wild, wie er die Ecke zu nehmen habe...einfach schön.



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Das Bild ist quasi ein natürliches Color-Key. Ich habe nur das Weiß etwas kälter gedreht. Ein Japaner stand in flammend roter Jacke dort und schaute. Später ging ich ihm hinterher und guckte, was er da sah. Einen sehr coolen Schacht. Auch hier mochte ich die Symmetrie sehr gern...der Treppenaufgang und dann kam der Typ...lief langsam...aber mit dem von mir erhofften Ziel...und dann musste ich nichtmal schnell abdrücken, weil er eben da stand und staunte...Danke! :D



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Helle Dame an hellem, sehr modernen Bau...dazu der kleine Farbkleks. Diese Dame sah ich und riss die Kamera hoch...sie suchte etwas in ihrer Tasche und machte es mir so auch leicht. Ich freute mich so sehr, dass sie dort stand und mich in Ruhe machen ließ...ich mag ja solche Reduktionen sehr gern, daher mag ich das Bild sehr.



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Wasser (Fluss), Straße (sieht man nicht richtig), dazwischen Gras...ein typisches Irlandbild...dazu die beiden Laternen und die beiden Iren, die sich GENAU dazwischen gestellt haben. Sie liefen dort...spazierten in der Gegend rum...ich stand 500m entfernt und flehte sie innerlich an, BITTE stehen zu bleiben...und sie taten es am besten Moment...wie im Drehbuch. :D Auch hier wieder die Reduktion, die mich so richtig zufriedengestellt hat...



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Hier saß ich eine ganze Weile vor einer Kirche in Umbrien (weiß nicht mehr, welche Stadt...) und fotografierte Scherenschnittmenschen. Dieser hier gefiel mir besonders, weil er nicht parallel ging UND so schön von der Sonne vom schwarzen Hintergrund abgehoben war. Es war ein "Jagdgefühl"...auf Menschen, die pittoresk dort vorbei liefen...



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Dieser kleine Italiener in einer sehr engen Straße...eine Minisekunde Zeit, das Bild zu schießen, danach kam die Ecke und es sah auch nicht mehr so gut aus. Ich musste angesichts seiner Statur und der Einsamkeit der Straße einfach lächeln...



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Stadtspringbrunnen in Bonn...Ich war da NICHT weg zu kriegen. Kinder und Erwachsene liebten es... und ich liebte sie und das Wasser, das zwischen ihnen hoch schoss. Ein Springbrunnenparadies mitten in der Stadt...



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Hier habe ich mich in Frankfurt ausprobiert...längere Belichtung, Personen in Bewegungs- und Überbelichtungsunschärfe...das war vorbereitet und da es dort genug Menschen gab, die immer wieder dort lang gingen, war das Motiv dann irgendwann auch im Kasten. Ich mache ja gerne solche Sachen und war sehr glücklich, dass es mir gelungen war...


So, jetzt schicke ich mal ab...keine Ahnung, ob ich mit einigen Bildern am Thema vorbei schrabbe... ich lass es mal drauf ankommen...

Hans1611 02.11.2019 01:48

Ein Spaziergang über die Karlsbrücke; die RX100 war dabei.

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jhagman 02.11.2019 09:49

Im Moment alles aus der Dose


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raul 02.11.2019 10:12

Ein sehr feines Thema, in das ich viel zu wenig Ausflüge mache.

U4 Hamburg Elbbrücken. Der Bahnhof war noch neu, nirgends Graffiti, kein Müll, es riecht noch nach Bau, nur langsam kommen die Menschen um ihn von seiner Sterilität zu erlösen, ihn in Besitz zu nehmen und zu nutzen.


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Gruß,
raul

raul 02.11.2019 10:25

Zitat:

Zitat von Kurt Weinmeister (Beitrag 2097307)
...so ein versunkenes Mädchen...

Macht die Smombie-Nackenyoga? :shock:

Gruß,
raul

cf1024 02.11.2019 13:10

Ich greife mal in die Kiste und biete Dir 2 ältere Fotos aus Lanzarote an.
Arrecife und La Santa. Am ersten Ort pulsiert das Leben, während am anderen die Zeit stehen zu bleiben scheint.


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chkorr 02.11.2019 14:30

Da habe ich auch noch ein paar nette:

New York City:

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Buenos Aires:

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Mexico City:

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Seoul:

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Miami:

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Key West:

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joker13 02.11.2019 16:21

Da habe ich auch etwas.

Havanna

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Italia, Kleinstadt-Idylle

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Tafelspitz 02.11.2019 17:57

Ich bin ja nicht so der grosse "Strassenkünstler" und Leute versuche ich auf meinen Bildern normalerweise möglichst zu vermeiden :?
Aber aus Berlin habe ich da was.


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Kleingärtner 02.11.2019 18:41

In Andacht versunken
 
Ich habe zwar nicht direkt eine Straße aber man sieht sie öfter diese großen Gebäude die sich Kirche nennen. Hier ist es der Xantener Dom.

Zu sehen ist auf dem Bild nur Stille und Andacht.;)


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matti62 02.11.2019 20:48

nachdem Einige schon Venedig gewählt haben, mache ich das auch mal:

Das Bild hat den Titel "Black Magic Women". Ihre Hautfarbe ist dunkel, sie hatte einen schwarzen teueren Pelzmantel und Pelzkappe an und links und rechts Gucci und ähnlihe Taschen in der Hand. So schlenderte sie selbstzufrieden durch die Ruga do Pozzi

Dezemberbild


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das folgende Bild entstand am Genfer See in Evian les Bains. Ih hatte abends meine Softbox mit meinem AD200 aufgestellt und geschaut was passiert.... na ja, ne halbe SD Karte wurde voll...


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aidualk 03.11.2019 10:03

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2097276)
Insofern finde ich Deine pauschale Aussage, dass Du kein Street Fotograf bist, so nicht richtig. :)

Danke - so gelegentlich habe ich mich auch mal an dem Sujet versucht, aber ich finde es schon als nicht ganz trivial.


Schon etwas entfernt sahen wir, dass das Mädel heraus gewunken wurde. Ich weiß nicht, was sie angestellt hat. Als wir dann (zu Fuß) näher kamen, riskierte ich diesen 'Schuss aus der Hüfte'. Der traurige Blick des Mädels lässt bei mir noch immer Mitleid aufkommen.


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amateur 03.11.2019 11:33

Zitat:

Zitat von Stechus Kaktus (Beitrag 2097162)

Mit der Bearbeitung werde ich nicht so warm, aber sie erzeugt in jedem Fall den Effekt, dass die einzelnen Menschen eher anonyme roboterähnliche Wesen werden. Ähnlich wie bei den Scootern und Motorrädern empfinde ich in den überfüllten U-Bahnen der großen Metropolen, wenn allein die Masse der Menschen sämtlichen Raum für Individualität nimmt.

Stephan

amateur 03.11.2019 11:48

Venedig scheint ja sehr viele hier im Forum umzutreiben...

Zitat:

Zitat von haribee (Beitrag 2097279)
... die Gondoliere in der Winterkleidung rudern:


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Dieses Bild finde ich großartig, weil es einem Klischeemotiv einen Alltagskontext gibt und man die feuchte Kühle regelrecht spüren kann. Dazu auch der Bildaufbau, der allein durch die unterschiedlichen Kontraste zwei Ebenen im Bild erzeugt. Der Hintergrund ist im Nebel verschwommmen und hat doch alle Details, die man benötigt, um die bekannte Silhuette der Stadt erkennen zu können. Der Gondoliere mit den Details und den tiefen Schwarztönen dagegen schwebt regelrecht auf dem Bild. Sehr gelungen!

Zitat:

Zitat von haribee (Beitrag 2097279)
... und man tatsächlich noch Einheimische trifft:


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Das erste Bild wirkt wie aus einem Fellini-Film der 50er Jahre. Nur die Plastiktüten transferieren es in die Neuzeit.

Das zweite Bild zeigt den Moment des Tausches von Ware gegen Geld und damit die Essenz eines jeden Marktes. Die arrangierten Fische genau zwischen den beiden und nicht Ihren Händen verdeckt sind einfach die perfekte Bildkomposition. Fast schon absurd perfekt! :cool:

Stephan

amateur 03.11.2019 11:52

Zitat:

Zitat von Kurt Weinmeister (Beitrag 2097307)

Das ist wirklich bella Italia. Da schwingt Lebensfreude, Leidenschaft, ein ausgesprochener Sinn für Mode mit und der Hintergrund gibt dazu den perfekten Kontext, verbunden mit einer sehr individuellen Pose. Gefällt mir richtig gut, weil ich sofort anfange, Geschichten um das Bild herum zu spinnen.

Stephan

cf1024 03.11.2019 11:58

Wenn nicht hier, wo dann sonst? Eins meiner Lieblingsbilder. Wenn auch schon an anderer Stelle gezeigt, gehört es hier ebenfalls hin.


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dannz 03.11.2019 12:18

Zu dem Thema hab ich auch was beizusteuern...

On a mission

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Winner

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Räuber & Gendarm

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Camouflage

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Merry Christmas

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HaPeKa 03.11.2019 12:29

Hier ein paar beschauliche Eindrücke aus zwei sardischen Bergdörfern, fernab der Hektik.

Die Sarden sozialisieren gerne draussen auf der Strasse, meist Frauen und Männer getrennt. Die Community funktioniert also auch offline sehr gut.


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amateur 03.11.2019 12:43

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2097365)

Ich finde es auch immer interessant, wie das moderne Leben in südeuropäischen Altstädten funktioniert, obwohl diese so gar nicht dafür gemacht wurden. Insofern steht dieses Bild symbolisch für viele derartige Momente, die man schon beobachtet hat.

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2097365)

Der Mensch wirkt hier wie eine Installation in einer Kunsthalle und als sei der Raum ausschließlich dazu gedacht, alle Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. Du hast genau den richtigen Moment erwischt!

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2097365)

Ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Street Photography nicht zwingend in großen Städten stattfinden muss. Man kann das Salzwasser im Bild förmlich riechen und ich frage mich, ob sich die beiden wohl angeregt unterhalten oder ganz ohne Worte auskommen?

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2097365)

Obwohl die harten Schatten den Betrachter ganz der Umgebung berauben, so erkennt man sofort, dass es sich um ein Bild aus dem Süden Europas handelt. Aber warum ist das so? Ist es allein die Form des Pflastes?

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2097365)
So, jetzt schicke ich mal ab...keine Ahnung, ob ich mit einigen Bildern am Thema vorbei schrabbe...

Wer soll das schon beurteilen? Das Thema sollte ja bewusst nicht zu eng gefasst sein.

Stephan

amateur 03.11.2019 12:53

Zitat:

Zitat von Hans1611 (Beitrag 2097407)
Ein Spaziergang über die Karlsbrücke; die RX100 war dabei.

Ja, die RX100 ist einfach eine tolle Kamera für Städte. Ich habe sie nur noch selten dabei, aber vielleicht sollte ich dies wieder ändern.

Zitat:

Zitat von Hans1611 (Beitrag 2097407)

Man an Hotspots oft an sich fotografierenden Menschen vorbei und ich frage mich immer, was haben diese Menschen davon, vor einem Geländer in der prallen Sonne stehend ein Foto von sich zu haben? Ich hätte das Bild glaube ich rechts neben der Laterne beschnitten, damit das Hauptmotiv und die Verbindungen zwischen der Fotografin und dem Paar besser zur Geltung kommt.

Zitat:

Zitat von Hans1611 (Beitrag 2097407)

Dieses Bild gefällt mir besonders, weil es eben das unerwartete an einem sonst wohlbekannten Platz zeigt. Ich würde mit Prag und der Karlsbrücke vieles verbinden, aber keine Bagwan-Anhänger. Die etwas tiefere Perspekive der Kamera sorgt für eine richtig gute Komposition, weil das Banner durch den Blick durch den Torbogen so prominent in Szene gesetzt ist. Gefällt mir richtig gut!

Stephan

amateur 03.11.2019 12:57

Zitat:

Zitat von Kleingärtner (Beitrag 2097496)
Zu sehen ist auf dem Bild nur Stille und Andacht.;)


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Und irgendwie auch Erleuchtung. Ich finde es oft beeindruckend, wenn man aus einer wuseligen und oft lärmenden Stadt eine Kirche betritt und direkt nach dem Schließen der Tür sofortige Ruhe erfährt, sofern die Kirche selbst nicht zum touristischen Hotspot avanciert ist. Auch einem nicht- oder andersgläubigen Menschen gibt dies die Möglichkeit kurz durchzuatmen und Gedanken zu sortieren, bevor es wieder hinaus in den Trubel geht.

Stephan

amateur 03.11.2019 13:00

Zitat:

Zitat von matti62 (Beitrag 2097517)
Das Bild hat den Titel "Black Magic Women". Ihre Hautfarbe ist dunkel, sie hatte einen schwarzen teueren Pelzmantel und Pelzkappe an und links und rechts Gucci und ähnlihe Taschen in der Hand. So schlenderte sie selbstzufrieden durch die Ruga do Pozzi

Dezemberbild


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Und, ist sie Einwohnerin oder Touristin? Ich könnte es nicht entscheiden.


Zitat:

Zitat von matti62 (Beitrag 2097517)
das folgende Bild entstand am Genfer See in Evian les Bains. Ih hatte abends meine Softbox mit meinem AD200 aufgestellt und geschaut was passiert.... na ja, ne halbe SD Karte wurde voll...


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Sprich, Du hast irgendwelche Leute fotografiert, die sich dann dort für die aufgestellt haben? Wo schauen die beiden hin?

amateur 03.11.2019 13:02

Zitat:

Zitat von jhagman (Beitrag 2097430)

In dem Bild finde ich das Motiv nicht. Vielleicht magst Du noch etwas dazu schreiben?

Stephan

amateur 03.11.2019 13:06

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 2097433)
U4 Hamburg Elbbrücken. Der Bahnhof war noch neu, nirgends Graffiti, kein Müll, es riecht noch nach Bau, nur langsam kommen die Menschen um ihn von seiner Sterilität zu erlösen, ihn in Besitz zu nehmen und zu nutzen.


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Gerade U-Bahnen haben ja doch eher ein Schmuddel-Image und diese ja auch oft zu recht. Das Bild hier wirkt wie in einem Reinraum und fällt deswegen natürlich sofort ins Auge und auch die einzelne Person wirkt nicht wie der graue Pendler, der sich in Massen durch ein solches System schiebt. Schön finde ich auch die zwei Geschwindigkeiten im Bild, dadurch, dass Du den Mann offensichtlich mitten in einem Schritt fotografiert hast und der Zug durch die Bewegungsunschärfe offensichtlich gerade anhält oder losfährt.

Wie wird es dort wohl einmal in 10-20 Jahren aussehen, wenn die gesamte Hafencity fertig geworden ist?

Stephan

amateur 03.11.2019 15:27

Zitat:

Zitat von cf1024 (Beitrag 2097458)

Ist es nicht einfach toll, wie die natürliche Kombinatorik in Städten solche Szenen generiert? Die Bank im Hintergrund wird noch ein bewusstes Farbkonzept haben. Dass aber der Farbton des Hotdog-Schriftzugs einmal von den Damen daneben einmal mit dem Pullover und einmal mit der Tüte so aufgenommen wird, macht die Bildkomposition aus. Dass dann das Thema Hotdog/Fastfood auch von dem Mann auf der Bank und der ersten Dame links aufgenommen wird, ist eine weitere Ebene. Die Waage auf dem Poster darüber ist dann das Sahnehäubchen. Ein tolles Bild aus der Gesamtheit von gar nicht so aufregenden Einzelbestandteilen. Ich mag so etwas sehr!

Zitat:

Zitat von cf1024 (Beitrag 2097458)

So aus der Zeit gefallen ist die Szene gar nicht, weil ja innen im Dunkeln mit dem Smartphone gesessen wird. Dieser sehr kleine Streifen Kies, der zum einen Vorgarten, Wohnraumerweiterung, Hundeauslauf und Schutzstreifen zwischen dem öffentlichen und privaten Leben darstellt, ist das eigentliche Hauptmotiv. Der Mann wirkt nur als Teil dieses Arrangements. Schön, dass unsere Kameras inzwischen so gut sind, dass man auch in den Schatten des Innenraums noch Details erkennen kann. Für mich macht diese Szene Lust auf Lanzarote, weil es scheinbar mehr zu bieten hat, als ich bisher dachte.

Stephan

matti62 03.11.2019 15:39

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2097640)
Und, ist sie Einwohnerin oder Touristin? Ich könnte es nicht entscheiden.

egal, es war ein toller Moment


Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2097640)
Sprich, Du hast irgendwelche Leute fotografiert, die sich dann dort für die aufgestellt haben? Wo schauen die beiden hin?

Ja habe ich, irgendwelche Leute :D um es zu üben. Keine Ahnung wo sie hinschauen.

amateur 03.11.2019 15:52

Zitat:

Zitat von matti62 (Beitrag 2097676)
Ja habe ich, irgendwelche Leute :D um es zu üben. Keine Ahnung wo sie hinschauen.

Coole Aktion! :top:

Stephan

perser 03.11.2019 17:15

Street Vibes in Jaipur
 
Ganz nach dem Motto, es ist zwar alles schon gesagt, aber noch nicht von jedem, will ich auch noch einmal betonen, dass ich dieses Monatsthema sehr toll finde! Es bricht quasi eine Lanze für die Streetfotografie - ein Genre, das hier meist etwas kurz kommt..

Hier meinerseits auch etwas aus Asien, konkret aus Jaipur, 3-Millionen-Metropole und Hauptstadt des nordindischen Bundesstaates Rajasthan. Selbst jene, die noch nie dort waren, haben zumindest meist schon vom "Palast der Winde" (Hawa Mahal) gehört, eine rosafarbene und an Erkern sehr reiche Fassade am Stadtpalast von Jaipur.

Mir geht es in den Bildern indes mehr um die "normalen" Schwingungen des Lebens in Jaipur...;)


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cf1024 03.11.2019 17:18

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2097673)
Ist es nicht einfach toll, wie die natürliche Kombinatorik in Städten solche Szenen generiert? Die Bank im Hintergrund wird noch ein bewusstes Farbkonzept haben. Dass aber der Farbton des Hotdog-Schriftzugs einmal von den Damen daneben einmal mit dem Pullover und einmal mit der Tüte so aufgenommen wird, macht die Bildkomposition aus. ...

In der, an anderer Stelle gezeigten, SW-Variante ging dieser Aspekt völlig unter.

Vielen Dank für deine intensiven Bildbesprechungen.


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