![]() |
Monatsthema Mai 2018: Wege durch den Alltag - Wege zur Arbeit
Wir verbringen nicht nur viele Stunden am Tag mit Arbeit, sondern müssen uns in der Regel auch noch irgendwie an unsere Arbeitsorte begeben – und häufig ist auch dies mit viel Zeit und Energie verbunden. Ob im Auto beim Ampelrückstau, ob Ihr zu Fuß, mit der U-Bahn oder mit dem Fahrrad unterwegs seid und dabei mal einen Stopp einlegt…ich möchte Euch einladen, einmal bewusst die Augen zu öffnen und die Bilder und Gedanken mit uns zu teilen, die Euch auf Euren Wegen durch den Alltag begegnen und begleiten. Banales und Hässliches, Lustiges und Schönes, Graues und Buntes…es ist Lebenszeit.
Alle Gattungen sind möglich: die frühmorgendliche Blumenwiese für die Landschafter unter uns, Selfies und Portraits, Street, Architektur, Tieraufnahmen am Wegesrand – erlaubt und erwünscht ist alles, was Eure Alltagswege für uns erfahrbar macht. Ihr arbeitet nicht, nicht mehr oder zu Hause? Das Thema lässt sich auf sämtliche Alltagswege anwenden: der Gang zum Supermarkt oder zum Lieblingsbäcker (mit einem Portrait der netten Bäckereiverkäuferin?), der Gassigang mit dem Hund, Nachbars Vorgartenidylle, über die Ihr Euch schon seit Jahren im Vorübergehen amüsiert. Der Weg ins Fitnessstudio mit der fürchterlichen Bausünde unterwegs, zum Spielplatz mit den Kindern….Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bei Wegen durch den Alltag hat man nicht unbedingt die komplette Ausrüstung dabei. Handy, Kompaktknipse….habt keine Scheu, auch technisch nicht perfekte Aufnahmen zu zeigen. Wir sind hier nicht im "Bilderrahmen" - hier darf auch mal eine Stromleitung durchs Bild ragen. Deutschland ist nun mal nicht nur mit romantischen Landschaften gesegnet, sondern auch mit zersiedelten Räumen und hässlichen Bahnhöfen. Idealerweise stellt Ihr vielleicht nicht nur ein einzelnes Bild ein, sondern kleine Serien, die diese Wege durch den Alltag für uns besser erfahrbar machen. Und natürlich wäre es schön, wenn Ihr ein paar Zeilen dazu schreiben würdet. Es geht mir auch nicht um dokumentarische „Echtzeit“ der Entstehung. Ihr könnt also durchaus mal am Wochenende mit der Kamera Wege abfahren oder ablaufen, wenn Ihr unter der Woche dafür keine Zeit habt. Ebenfalls ausdrücklich erlaubt sind auch die Wege zu früheren (Arbeits-) Orten – daran knüpft man schließlich bestimmte Erinnerungen. Ich freue mich auf Eure Wege und auf Eure Geschichten dazu! |
Nach 10 Jahren Langstreckenpendeln (110 km einfache Entfernung) habe ich seit letztem Jahr das Glück meinen AP mit dem Fahrrad erreichen zu können.
Dazu noch auf einer sehr schönen Strecke (durch den Stuttgarter Schlossgarten). Mitten durch die Stadt und trotzdem durch's Grüne. ![]() → Bild in der Galerie |
Hallo Joachim,
das sieht wirklich nach einer sehr schönen Radstrecke aus, die Du hast! Es hebt einfach die Laune, an einem sonnigen Tag so in den Tag starten zu können. Zumal, wenn man Langstreckenpendeln erlebt hat... |
Mein Weg zur Arbeit führt mich direkt hier vorbei bzw. hin:
![]() → Bild in der Galerie Zugegeben, es ist nicht alltäglich, dass das Licht dort eine so schöne Stimmung erzeugt. Aber es macht schon mehr Spaß, den Arbeits-Tag so zu beginnen. Dafür bleibe ich auch schon mal gern mitten auf der Straße stehen und erzeuge Fragezeichen in den Gesichtern der Kollegen, die an mir vorbei hasten, um sich möglichst schnell im System einzuloggen. |
Wow! Da wäre ich auch stehen geblieben....Gehört das zur Speicherstadt?
|
2014 und 2015 habe ich in Eschborn vor den Toren Frankfurts gearbeitet. Sofern es das Wetter irgendwie zuließ, bin ich am liebsten mit dem Fahrrad gefahren, knapp 11km einfach. Mit dem ÖPNV wäre es teuer und umständlich, mit dem Auto stauanfällig – aber ich besitze ohnehin keines.
Mein Weg führte zunächst vorbei am iranischen Generalkonsulat. Es gibt sich mit seiner durchscheinenden Hülle vermeintlich transparent – aber eigentlich sieht man durch diese milchglasähnliche Verglasung…nichts. Null. Nada. Von drinnen nach außen allerdings vermutlich auch nicht - für die Mitarbeiter stelle ich mir das wenig spaßig vor. ![]() → Bild in der Galerie Kurz darauf geht es unter der S-Bahn Trasse durch meine Lieblingsunterführung. Hinter der fantasievollen Graffiti-Bemalung stehen ganz offensichtlich sowohl ein durchgängiges Konzept als auch ein fähiger Sprayer oder eine Sprayerin. Bereits die Abfahrt für die Radfahrer macht Spaß....aber schaut selbst. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Direkt auf der anderen Seite der S-Bahn Trasse befindet sich ein beliebtes Frankfurter Ausflugsziel an schönen Tagen, das „Ginnheimer Wäldchen“. Ich hatte mir immer mal wieder überlegt, ob wir mit den Kollegen nach Feierabend dort etwas trinken gehen könnten. Nie habe ich es in die Tat umgesetzt... ![]() → Bild in der Galerie Ich wünsche Euch einen gemütlichen und hoffentlich arbeitsfreien Tag der Arbeit! |
Einige hundert Meter später kommt man an das Flüsschen Nidda, an dem entlang es sehr angenehm etwa zwei Kilometer weiter geht. In den Nachmittags- und Abendstunden sind viele Jogger und Radler unterwegs, morgens geht es noch ruhiger zu.
![]() → Bild in der Galerie Manchen Bewohnern des Ufers scheint die Nähe zu den Menschen so lang wie breit zu sein…auch Nilgänse gab es in diesen beiden Jahren scharenweise; offensichtlich hat man in der Zwischenzeit etwas gegen sie unternommen, denn bei meiner Fotorunde waren keine mehr zu sehen. ![]() → Bild in der Galerie Der Weg führt auch an einem kleinen Wehr vorbei. Als ehemalige Wildwasserpaddlerin gab es fast nichts, wovor ich mehr Angst hatte: einmal im Rücklauf gekentert, kommt man kaum mehr aus der "Waschmaschine" raus...als ich die Bälle dort endlos treiben sah, puh.... ![]() → Bild in der Galerie |
Schließlich folgen dann zwischen Frankfurt und Eschborn einige Kilometer über freies Feld. Ich musste immer ein wenig schmunzeln, wenn ich kurz vor den Stadttoren der Großstadt an einem Misthaufen vorbeifuhr...
![]() → Bild in der Galerie Die Skyline Frankfurts im Hintergrund, während im Vordergrund wenig romantische Landwirtschaft betrieben wird. ![]() → Bild in der Galerie So richtig romantisch wirkt der Weg durch die Felder jedoch selten. Man muss den Blick schon in Richtung Taunus schweifen lassen, um so etwas wie ländliche Idylle annäherungsweise festzuhalten (aber ups...da sind keine Schwefeldämpfe aufgestiegen...irgendwas in der Bearbeitung beim Einziehen eines Graufilters schief gegangen, ich schaue noch mal...) ![]() → Bild in der Galerie |
In 19y ca. 3.000 mal vorbei gependelt.
![]() → Bild in der Galerie Und zur Messezeit ca. jeweils eine Woche hier lang. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Mal wieder eine richtig coole Monatsidee. :top: |
Zitat:
|
Freut mich, wenn Dir (und anderen) das Thema Spaß macht!
Tolle Aufnahmen! Sag doch den nicht Ortskundigen noch, wo sie entstanden sind. Das erste vielleicht irgendwo am Neckar? Da warst Du dann vermutlich mit dem Fahrrad unterwegs? Das dritte sieht gar nicht so nach reger Messetätigkeit aus...? Zitat:
|
Das Erste ist die Main-Schleuse bei Ginsheim-Gustavsburg.
Die anderen sind das Justizgebäude und das Parkhaus gegenüber an der Fürther Str in Nürnberg. |
Du bist von Mannheim nach Ginsheim-Gustavsburg gependelt? :shock:
|
Zitat:
Ging mal mit viel Außendienst los, da war das egal. |
Mein Respekt (bzw. Mitleid). Als ich anfing, in Frankfurt zu arbeiten, wohnte ich zunächst noch zwischen Worms und Ludwigshafen. Aber nach einem halben Jahr ging mir dieser Kamikaze-Fahrstil auf der A67 bzw. A5 schwer auf die Nerven...
|
![]() → Bild in der Galerie Als Abschluss meiner kleinen Serie über das Fahrrad-Pendeln zwischen Frankfurt und seinem westlichen Speckgürtel noch mein Lieblingsbaum unterwegs, mitsamt Bank und Tisch. Immer wieder hatte ich die Vision, man könne hier an einem Sommerabend nach der Arbeit mal gemeinsam mit ein paar netten, ebenfalls radelnden Kollegen ein Päuschen einplanen. Irgendwie ist es dazu aber nie gekommen. In der Erinnerung verbleiben einige verpasste Gelegenheiten... |
Seit vielen Jahren fahre ich an dieser Wiese vorbei auf der im Frühjahr die Krokusse blühen. Und in all den Jahren immer daran vorbei gefahren. Dieses Jahr nun endlich mal angehalten
![]() → Bild in der Galerie |
... da muss ich die Tage mal die Kamera mitnehmen und ein paar Impressionen meines "neuen" Arbeitsweges durch den Taunus dokumentieren! :top:
Bis dahin zwei Aufnahmen aus der Nähe "alten" Domizils in Wiesbaden: Winter über dem Feld.. leichter Nebel- alles verschwimmt weiß in weiß ![]() → Bild in der Galerie Sehr früh im Büro... 6:42Uhr ![]() → Bild in der Galerie |
Mein Weg in die Arbeit ist kurz und taugt nicht für eine Serie. Aber manchmal ergeben sich „Lichtblicke“.
Mit dem Iphone aufgenommen. ![]() → Bild in der Galerie |
Zitat:
|
Da hat sich das Anhalten gelohnt - wie Du schreibst, schiebt man es ja manchmal ewig vor sich her....("kann ich ja ein anderes mal machen...."). - Ein Bild, das frühlingshafte Freude verbreitet!
Zitat:
|
Hallo Holger,
danke für Deine zwei sehr stimmungsvolle Aufnahmen...Du hattest offenbar einen sehr malerischen Arbeitsweg.... ist das zweite tatsächlich AUS dem Büro heraus entstanden? Wäre toll, wenn du dieser Tage noch mal Deinen neuen Weg festhalten würdest. Die Wälder sind derzeit einfach wunderschön! Zitat:
|
Wohl wahr, Peter.. Vielen Dank für diesen Lichtblick!
Zitat:
|
Zitat:
|
|
Ohja.....macht mal wohl viel zu oft....Morgen...morgen hab ich mehr Zeit.
Und dann sind 3 Wochen durch und... Das hier ist die Auffahrt zu "meinem" Parkhaus im Geschäft :-) ![]() → Bild in der Galerie |
Zitat:
|
Zitat:
"Dein" Parkhaus...in Sindelfingen...bekannter deutscher Automobilkonzern, oder wo gibt es etwas dermaßen Schickes? Aber um 23h bist Du dann hoffentlich nur wegen der Aufnahme dort gewesen, und nicht weil Du so lange arbeiten musstest... |
Zitat:
Ja also da bin ich zu später Stunde hin weil man da erst seine Ruhe hat und nicht gestört wird. So spät aus dem Büro...wäre ein wenig Horror |
Zitat:
Die Kühe hab ich mit zur Arbeit genommen. |
Zitat:
|
Meine Wege zur Arbeit sind sehr vielfältig (gewesen) und oft nur ein paar Wochen die gleichen:
Staudammprojekt im Kashmir, mit Vollgas durch die Schotterserpentinen bergab, tausend Tode bin ich gestorben: ![]() → Bild in der Galerie Endlose Strasse durch Schotterlandschaften im Tibet: ![]() → Bild in der Galerie ... und das bei Sonnenaufgang: ![]() → Bild in der Galerie in Mittelamerika musste ich immer mit der Bahn fahren. Auch nicht so gefahrlos ![]() → Bild in der Galerie in Bangladesch ging täglich an einer Baustelle vorbei. 2 Tage 1 Stock !! (Bauleiter beschirmt) ![]() → Bild in der Galerie nicht immer kommt man trocken heim (München) ![]() → Bild in der Galerie ein Magenheber in Jordanien ![]() → Bild in der Galerie und dort meine Tanke im NOWHERE ![]() → Bild in der Galerie eine Suburb, an der ich täglich vorbeifuhr ![]() → Bild in der Galerie |
Zitat:
Thomas, klasse Serie! :top: |
Zitat:
Und dazu noch fotografisch sehr gekonnt umgesetzt - ich wüsste auf Anhieb jetzt gar nicht, welche Aufnahme mir am meisten zusagt. Der Scherenschnitt aus Bangladesh ist jedenfalls absolut großartig mit dem beschirmten Bauleiter... |
der kürzeste Arbeitsweg
Nachdem ich Jahrelang wie die meisten anderen wohl auch als Knecht in irgendeinem Betrieb gearbeitet habe, mir von irgendwelchen Vorgesetzten Vorschriften machen lassen musste. Der Druck dort war so hoch das ich Burnout im Endstadium hatte und 2 Jahre "aus dem Verkehr" gezogen war und dadurch wertvolle Lebenszeit verloren habe.
Anschliessend habe ich wo es mir wieder besser ging beschlossen und für mich gelernt das "Materielle Dinge" unwichtig sind, Lebensqualität sich nicht an dickem Auto, grosses Haus mit Swimmingpool und 5 Freundinnen misst :D sondern für mich Gesundheit und Lebensfreude ohne Druck von aussen bedeutet. Daher arbeite ich nur noch freischaffend und dies grösstenteils von daheim und vor allem nur was mir gefällt mir hundert Prozent Spaß macht (Erstelle Internetseiten, gebe Online Marketingberatung für Onlineauftritte und mache Fotojobs). Bedingt dessen habe ich das grosse Glück auch den kürzesten Arbeitsweg zu haben nämlich daheim, aufstehen - Kaffeemaschine ON - und dann bei gutem Wetter mit dem Kaffee und Laptop auf den Balkon und arbeiten wo dann der Anblick täglich wartet: ![]() → Bild in der Galerie |
Dein erster Beitrag hier im Forum - also erst einmal herzlich willkommen, "BadRabbit"! Du steigst mit einer großen Konsequenz und Offenheit hier und ins Monatsthema ein, dafür vielen Dank.
Ja, Arbeit kann krank machen. Du hast, wie Du schreibst, Lebenszeit dadurch verloren. Jeder muss die Balance zwischen dem Wunsch nach materiellen Gütern, Stress und Druck, Sicherheitsbedürfnis und Freiheit für sich und mit sich selbst ausmachen - Du scheinst sie für Dich gefunden zu haben. Dein Ausblick von "dahoam" jedenfalls spricht für sich! |
Wenn, wie heute, 'Homeoffice' angesagt ist, geht der Weg zur Arbeit fast zwangsläufig an dieser Tankstelle vorbei.:D
![]() → Bild in der Galerie |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
http://www.stroeder.info/dft/HoSt/Arbeitsweg.mp4 |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:51 Uhr. |