![]() |
prekärer Fall von Bilderklau, was tun?
Hallo zusammen,
jetzt hat es mich auch erwischt. Ein Bild wurde mir geklaut. Es ist ein prekärer Fall. Ich muss kurz ausholen. Vor kurzem ist eine Klassenkameradin aus Realschulzeiten verstorben. Wir haben uns nie aus den Augen verloren, trafen uns immer mal in der Stadt beim einkaufen zu einem Schwätzchen, trafen uns auf Festen etc. Ich habe der Familie natürlich schriftlich kondoliert und bin auch zur Beerdigung gegangen. Der Danksagung der Familie, die dann üblicherweise verschickt werden, lag ein Sterbebildchen der Verstorbenen bei. Auf dem Titel des Klappbildchen, im Inneren ein Porträt und persönliche Daten, war ein Foto des Gnadenbildes von Werl abgedruckt. Es war mein Bild! http://imafoto.de/wp-content/gallery...A_DSC08113.jpg Bzw. Es war ein Ausschnitt aus dem obigen Foto, elegant am Wasserzeichen abgeschnitten. Was soll ich denn jetzt tun? Ich weiß nicht, welcher Bestatter die Beerdigung ausgerichtet hat, sonst würde ich dem direkt auf die Füße treten. Der Familie will ich aber nicht einfach so mit Anlauf auf die Füße springen. Ich bin hin und her gerissen. Ob ich der Familie einen freundlichen Brief schreibe?:roll: Wenn die Familie es selber aus dem Netzt gefischt hat, würde ich nichts unternehmen wollen, aber wenn ein Bestatter demit Geld verdient, dann schon. |
Abwägen! Was könnte der Bestatter damit verdienen können? Wäre das einen Rechtsstreit wert?
|
Zitat:
Mir gingen aber folgende Gedanken durch's Hirn. Kannst du es beweisen, dass das verwendete Bild deins ist? Du schreibst, dass das WZ weggeschnitten ist. Ohne es zu wissen, aber das scheint doch eine Figur zu sein, die jeder leicht ablichten kann, oder bin ich da ganz auf dem Holzweg? Zitat:
|
Zitat:
Falls die Karten mit diesem Bild extra für diese Familie angefertigt wurden, würde ich es an deiner Stelle als "Abschiedsgeschenk" an deine verstorbene Klassenkameradin betrachten und es dabei belassen, aber ggf. den Bestatter darauf hinweisen, dass du die Fotografin und damit Rechteinhaberin bist und er die weitere Verwendung zu unterlassen bzw. eine Lizenz von dir zu erwerben hat. Kannst es ihm ja freundlich anbieten und darauf hinweisen, dass es sehr gut ankam, evtl. lohnt es sich dann für dich. Falls der Bestatter das Bild auch anderen anbietet bzw. es auch anderweitig verwendet hat, oder es sogar in einer Druckerei gedruckt wurde, würde ich erst mal entsprechende Recherchen anstellen, damit du weißt, wem du eine Rechnung nebst Spesen für die Ermittlung des Sachverhalts etc. schicken darfst ... ;-) |
Kannst Du ausschließen, dass die Familie das Bild nicht in den Sachen deiner Schulkameradin gefunden und deshalb benutzt hat?
|
Ich weiß, dass meine Freundin eine Pilgerin war und sie sich sicher ein Foto des Gnadenbildes von Werl gewünscht hat. Sie ist oft hingepilgert.
Wenn die Familie es sich aus dem Netz gesucht hat, will ich es auch als Geschenk ansehen, das hatte ich eh vor, nicht jedoch, wenn es der Bestatter war. Es ist eben schwer, herauszufinden, wie es dazu gekommen ist. Leider kenne ich die restliche Familie nicht sehr gut. Dem Ehemann müsste ich mich erst mal vorstellen. Dass es mein Bild ist, steht zweifelsfrei fest, ich habe es quasi pixelweise verglichen. Natürlich kann man das Bild versuchen, nachzustellen, aber nur unter schwierigsten Bedingungen, denn... 1. haben die beiden die Prachtkrone auf, die nur ganz selten getragen wird. Es gibt quasi keine Bilder im Netz mit dieser Krone. 2. spiegelt sich das Rosettenfenster der Basilika im Glasdom, welcher über das Gnadenbild gestülpt ist. Das genau hinzubekommen, dürfte schwierig sein. 3. müsste der Verwender ja Bilddaten haben (Exifs), ich habe sie auf jeden Fall. Vielen Dank jedenfalls schon mal für eure Anmerkungen. |
Drüber schlafen und dann vergessen.
Es gibt Dinge im Leben, die sind die Energie nicht wert, die man hineinsteckt. Ein gesundes 2018 wünsch ich, das ist wichtig. |
Zitat:
lg dieter |
Ich sehe das genauso wie Peter.
Wie viel Geld verlierst Du, da das Bild geklaut wurde? Werden jetzt andere Umsatzbringer dadurch abspringen? Einfach drüber schlafen, die Sichtweise "anpassen" (man kann auf den Klau auch stolz sein:oops:) und es hinnehmen. Es lohnt nicht die Aufregung, nicht für diesen einen Fall. Wenn der Bestatter es wieder verwendet - dann hast Du auch keinen persönlichen Bezug dazu - dann kannst Du die Keule auspacken. Viele Grüße und ein zufriedenes 2018 Gerd |
Ich bin mir sicher, dass das Foto nicht vom Bestatter kommt, sondern von der Familie - da ja offenbar ein starker Bezug der Verstorbenen zum Motiv bestand.
Ich würd´s daher vergessen - letztlich geht´s ja um nichts und ich würde die Erinnerungen an Deine Schulfreundin nicht wegen so einer Kleinigkeit trüben lassen... Der Gedanke von Dir es als Abschiedsgeschenk zu sehen ist doch eh mehr Wert als das Recht am Bild! |
So so, du bist dir sicher. Dann weißt du sicherlich auch, wie die Familie an Irmis Bild gekommen ist oder?
|
Hallo Irmi,
rufe den Bestatter an und frage nach, wer diese Sterbebildchen in Auftrag gegeben hat und ob er dafür eine eigene Vorlage benutzt. Durch die erste Frage erfährst du, ob die Familie alle Vorlagen (und damit auch dein Bild) dem Bestatter gegeben hat. Der "verdient" dann nur insofern Geld daran, als er die Produktion der Sterbebildchen in die Wege leitet und für diese Dienstleistung bezahlt wird. Die zweite Frage zielt darauf ab, ob er Vorlagen für Sterbebildchen anbietet, auf denen dein Foto schon gedruckt ist, und die Familie hat nur den Inhalt für die inneren Seiten geliefert. In diesem Fall macht sich der Bestatter strafbar, denn er bekommt für die Nutzung seiner Vorlage, die er von sich aus anbietet, Geld. Wenn du Bedenken hast, dann ruf den Bestatter doch einfach an, sage, du habest das Sterbebildchen bekommen und fändest das (dein) Foto so schön - ob er das auch für andere Sterbebildchen anbieten würde. Dann weißt du es definitiv. Liebe Grüße Mainecoon |
Zitat:
|
Zitat:
Ich gehe auch davon aus daß das Bild von der Familie kam. Wenn der Bestatter jedoch damit Geld verdient, soll er auch dafür etwas zahlen oder zumindest Dir die Ehre zuteil werden lassen als Fotograf. Dann würde ich das Thema abschließen. :kiss: |
Zitat:
|
Well, du bist durch das Bild auf dem falschen Fuss erwischt worden und reagierst deshalb auch enttäuscht, beleidigt unf fühlst dich betrogen ... so funktioniert unser Hirn nunmal.
Hätte die Familie dir gesagt, die Verstorbene würde sich sicher freuen, wenn dein Gnadenbild verwendet werden könnte, hättest du mit Stolz und Freude zugesagt, ohne das Gefühl zu haben, du erleidest einen finanziellen Verlust, wenn du das Bild freigibst. Der Effekt wäre derselbe ... Also, sei stolz, dass dein Gnadenbild für immer mit dem Andenken an deine Schulfreundin verknüpft bleibt. By the way, ein grosser finanzieller Schaden ist durch den Missbrauch ja nicht entstanden, right? |
Zitat:
Zitat:
|
Moin Moin,
eine Alternative zum "Alle Bestatter abklappern" wäre ggf., dass du beim zuständigenzuständigen Friedhofsamt anrufst nd fragst, ob man dir den zuständigen Betatter nennen kann, die dürften da vielleicht Auskunft geben. |
Zitat:
|
Ganz ehrlich:
Eingesetzte Zeit + eigene Professionalität + Bekanntheitsgrad in der Branche + Verwendungszweck + Lebe ich davon? + was wären Argenturen bereit für mein Bild zu zahlen? = Wert von Bildern. Was verdient denn so ein Bestatter "schlimmstenfalls" daran umgerechnet auf den Gesamtaufwand? Einige Cent? Ganze Euro? Ist das denn wirklich schlimm? Ich würde das einfach für mich als "nicht relevant" abhaken. Grüße Christian |
@Christian: Juristisch gesehen ist der Fall klar, im zwischenmenschlichen Bereich gibt es fast nichts peinlicheres, das wissen beispielsweise so etliche Bestatter ganz genau und nutzen das schamlos aus.
Bilderklau bleibt Bilderklau und damit eine gesetzwidrige Tat, ob Bilder von einem Profi oder von einem Hobbyfotografen. Ehrlicherweise weiß ich nicht, wie man allerdings in dem vorliegenden Fall am besten reagieren sollte... |
Ich würde mich freuen, wenn ein Freund/Freundin mit einem Bild von meinen Gnaden, seinen Abgang schmückt.
Es schien ihm/ihr etwas wertvolles zu sein. Den Bilderdieb beim Bestatter zu suchen, finde ich etwas weit her geholt. Gruß Frank |
Ich finde die Tatsache, dass der Copyright-Hinweis weggeschnitten wurde, spricht schon dafür, zumindest zu versuchen, den Bilderdieb zu ermitteln.
Wie es dann weitergeht, kann man sich ja dann noch überlegen. Aber es ist für mich schon ein Unterschied, ob einfach irgendein Foto aus dem Netz gefischt wird oder eben wissentlich eines einer ortsansässigen Fotografin verwendet wird, die durch einen Hinweis im Bild klargemacht hat, dass das Foto nicht ohne ihre Erlaubnis verwendet werden soll. Die andere Seite ist tatsächlich: der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Du würdest dich nur noch mehr ärgern... |
Zitat:
Es sieht einfach nicht gut aus. Ein Bild mit copyright Hinweis. Vielleicht wurde es einfach nur deshalb abgeschnitten. Ich vermute aber auch, dass das Bild von der Familie kam. Es wäre doch ein unglaublicher Zufall, wenn gerade bei der Beerdigung der Freundin das Bild von dem Bestatter kommen würde. Ich würde mich damit jedenfalls nicht weiter beschäftigen und die Tatsachen, bzw. Bildmissbrauch hinnehmen. |
Sorry, aber weder Irmi, noch einige Ansichten von anderen Usern kann ich teilen. Mich würde es ehren, wenn ein Bild von mir was auch immer einer Schulfreundin oder Freundes zieren würde, der verstorben ist. Egal wo das Bild her kommt Einzig Kiwi (Peter) und Co kann ich hier folgen. Viele andere Gedankengänge sind mir sehr fremd.
Gruß Wolfgang |
Ich muss noch mal näher drauf eingehen.
Die restliche Familie, Ehemann und Kinder kennen mich nicht, schon gar nicht meinen jetzigen Namen. Und ich glaube, dass meine Freundin meinen jetzigen Nachnamen auch nicht kannte. So nah war die Freundschaft dann doch nicht. Natürlich sehe ich es als Ehre an, dass es mein Bild wurde, der Familie würde ich es ja auch schenken. Dem Bestatter hingegen möchte ich es nicht schenken. Bei uns werden bei jedem Sterbefall diese Bilder verteilt. Bei meinem Vater waren es 300 Exemplare. Die bekommt man nicht für nichts vom Bestatter. Die Kosten sind hoch und die Bestatter verdienen schon dran. Da das Gnadenbild von Werl durchaus von überregionaler Bedeutung ist, könnte es durch einen Bestatter zu weiteren Vervielfältigungen kommen. Das will ich aber auf jeden Fall verhindern. |
Ich kann Irmi gut verstehen und bin erstaunt wie sich die Meinung im Forum so geändert hat. Bis vor kurzem konnte man bei Bilderklau immer lesen "verklag sie...". Hier nicht, nur weil vielleicht ein Bestatter das Bild missbräuchlich verwendet hat? Ehrlich, gibt es gute und böse Diebe? Wenn das Bild nicht von der Familie kam sondern vom Bestatter selbst "ausgewählt" wurde, dann solltest du versuchen dagegen vorzugehen. Tipps wie du vorgehen solltest habe ich aber keine.
|
Hallo,
ich kann alle Meinungen nachvollziehen, abwägen was sie tun will muss Irmi selbst. Liebe Irmi, was spricht dagegen den Ehemann wie folgt anzuschreiben: "Sehr geehrter...., nochmals meine tiefe Anteilnahme an ihrem Verlust. Auch mich hat der Tod meiner Schulkameradin sehr betroffen gemacht. Es hat mich gefreut, dass ein mir erstelltes Foto als Gnadenbild die Trauerfeier meiner Schulkameradin umrahmen durfte und habe nichts gegen die Verwendung in diesem Fall. Könnten Sie mir aber bitte das Bestattungsunternehmen nennen, damit ich bezüglich zukünftiger Verwendungen mit ihm in Kontakt treten kann. ..." Somit wird meines Erachtens der Familie der Verstorbenen zum Ausdruck gebracht, dass man der unrechtmäßige Verwendung des Bildes nachträglich zustimmt ohne zu sehr den moralischen Zeigefinger zu heben, man aber anderseits keinen Freibrief für andere ausstellt. Gruß Hans |
Zitat:
Gruß Dietmar |
Zitat:
|
Ich danke euch für die rege Teilnahme.
Ich habe heute morgen einen Brief formuliert, ähnlich wie ich es gerade bei Hans gelesen habe. Ich werde noch mal drüber schlafen und ihn noch ein wenig ausformulieren. Ihr wisst ja, ich bin ja zu lieb, um jemandem auf den Schlips treten zu wollen, deshalb noch einmal schlafen. Ich werde euch berichten, was es gegeben hat. vielen Dank noch mal an alle. |
Hast du vielleicht die Möglichkeit, die Druckerei herauszufinden?
Die würde wohl am professionellsten mit einer solchen Sache umgehen. |
Zitat:
|
Wenn das Bestattungsunternehmen der Urheber des Klappbildchens ist, würde ich diesem einfach eine formale Danksagung für die Verwendung deines Bildes nebst Lizenzrechnung für Selbiges zusenden (30 Euro für 5x7 Format, 100 Exemplare + 1000% üblicher Nachlizensierungsaufschlag) mit Zahlungsziel von 10 Tagen auf dein Konto. Als Unternehmer wird er mit Sicherheit reagieren...und hoffentlich seine Lektion daraus lernen.;)
Die Familie der Angehörigen würde ich außen vor lassen. Viele Grüße, meshua |
Tja, aber den Bestatter oder die Druckerei gilt es erst einemal herauszufinden:roll:
|
Kiwi05 hat alles gesagt.
Wenn man sich über sowas aufregt, nimmt man sich selbst nur Energie weg. Ist ja jetzt nicht grad ein Jahrhundertfoto ! |
Zitat:
|
Zitat:
Und wenn nicht dieses Bildchen verwendet worden wäre, wäre es eben ein anderes gewesen ... Also wo hat da irgend ein Unternehmen was dran verdient? |
Ich versteh das nicht, wenn dann hätte doch der Erschaffer des Kunstwerkes ein Recht auf Vergütung. Hat er oder seine Erbe denn die Rechte zum Fotografieren abgetreten?
Ich kann doch auch nicht einfach mit Mikrofonen den Kirchenchor aufnehmen oder einen Straßenmusiker und davon eine Audio-CD als mein Werk im Internet veröffentlichen. |
Zitat:
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:51 Uhr. |