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aidualk 06.06.2017 22:22

Good Morning, Vietnam
 

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Vietnam. Puh, etwas komplett anderes als wir sonst in unserem Urlaub machen. Aber wirklich sowas von anders.

Aller meistens sind wir in unserem Urlaub in Europa, viel im Norden und in den Alpen, gelegentlich in Italien, meistens alleine oder in kleinen Gruppen von Gleichgesinnten (Fotografen) unterwegs. Da hat man dann auch keine Probleme auf Verständnis zu stoßen, wenn man mal eine Stunde länger auf das Licht warten möchte, oder noch vor Morgengrauen aufzubrechen.

Nach Vietnam würden wir alleine, einfach mal so, wohl nicht fahren. Dafür gibt es einfach zu viele Gegenden in Europa, die in unserem 'allgemeinen' Interesse noch davor stehen würden, und wenn, dann würden wir uns in einem so 'extrem' fremden Land nicht alleine durch die Landschaft wagen, sondern uns einer Reisegruppe anvertrauen (müssen/wollen), und das ist wiederum gar nicht uns Ding. Also: Vietnam stand nicht auf unserem Reiseplan.

Aber: Unser (meiner Frau und mein) Kung-Fu Großmeister stammt aus Vietnam. Da wir auch privat befreundet sind, kam er einfach mal so auf die Idee, uns zu der Hochzeit seiner Tochter, mit der wir auch befreundet sind, und die eigentlich in Frankfurt lebt und arbeitet, einzuladen ... nach Hanoi. Er stammt dort aus einer Großfamilie, hat noch 7 Geschwister, die alle in einem Stadtviertel der Innenstadt (nicht Altstadt) leben. Von daher wären wir weder mit einer Reisegruppe, noch in Hotels unterwegs, sondern, soweit das überhaupt möglich ist wenn man kein Wort vietnamesisch spricht und sie kein Wort deutsch oder englisch, in eine Großfamilie integriert.

Also wir wagten es und sagten zu. Knapp 2 Wochen Vietnam im März. Da wir dort mit der Familie unterwegs waren und es keine Fotoreise war, sind eigentlich nur das an Bildern entstanden, was ich als Schnappschüsse bezeichne. Also zeige ich hier nur unsere Eindrücke, keine Bilder, die man in den 'Rahmen' stellen könnte. Dazu kommt, dass wir im März alles andere als perfektes Fotowetter hatten. Die Temperatur lag zwar im 'angenehmen' Bereich (zwischen 18 und 28 Grad), aber die Luftfeuchte ging nie (!) unter 90%, so dass es eigentlich immer diesig/neblig war, auch wenn es nur wenig geregnet hat. Dazu und dadurch ergab es sich auch nicht immer, alles und überall zu fotografieren. Es wird also kein lückenloser Reisebericht.

Neben der Hochzeit (es sollten im März insgesamt 3 Hochzeiten von Cousin und Cousinen stattfinden, die aber ganz anders ablaufen als wir es in Europa kennen), würden wir natürlich die Millionen Stadt Hanoi kennen lernen, die Halong Bucht besuchen (das muss sein, wenn man schon mal dort ist), und Tagesausflüge machen. Natürlich wären wir auch an einem buddhistischen Tempelbesuch interessiert, dass es neben einigen Tempeln in Hanoi dann aber auch zu einem nationales Fest mit Pilgerreise per Boot (eher Nussschale) durch den 'Dschungel' gehen würde, hatten wir so nicht erwartet, wobei der Dschungel wohl auch nicht mehr das ist was er mal war. Es gab dort überall (!) perfekten Handyempfang. Sowas flächendeckendes kenne ich weder von Schottland noch von Norwegen oder den Alpen.

Dabei haben wir sowohl den Vorteil, den die Sicherheit und Geborgenheit einer Großfamilie bringen kann, kennen gelernt, die fast Clan ähnlich strukturiert ist, wie wir es hier eigentlich so gar nicht kennen, wie auch den Druck, der unter Umständen auf einen Einzelnen ausgeübt werden kann, im Kleinen wie im Großen, wenn die Familie anderer Meinung ist.

Wir bekamen aber auch die "Errungenschaften des modernen Kommunismus" mit, die heute noch Leute umsiedeln um aus alten Stadtvierteln moderne westliche Wohnräume zu schaffen.

Also: Los geht's.

Von Frankfurt nach Hanoi geht jeden Tag ein Flieger, immer um die Mittagszeit hier weg und er kommt morgens 6 Uhr Ortszeit dort an. Am Flughafen wurden wir von ungefähr 20 Personen abgeholt. Alle, die nicht arbeiten mussten, oder sonstige Verpflichtungen hatten, sind in einem gemieteten Bus gekommen (einer der Cousins hat ein Busunternehmen), uns zu begrüßen. Wir waren sehr müde, die Körperuhr stand auf Mitternacht, also jetzt eigentlich schlafen gehen, und das 'Halli-Galli' ging los. Alle haben uns umarmt, willkommen geheißen, auf uns eingeredet (natürlich auf vietnamesisch) und alle gleichzeitig, alles war laut und anstrengend.

Willkommen in Thăng Long - Hà Nội


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Dana 06.06.2017 22:24

Oooooh, toll! Ein Bericht aus Hanoi!!
Da freue ich mich sehr drauf und werde fleißig mit lesen, zumal du herrlich dazu schreibst. :top:

Yay!!

MaTiHH 06.06.2017 22:54

Ja, ich bin auch schon gespannt, zumal es bei uns durchaus auf der Liste steht!

wus 07.06.2017 01:06

Als alter Asien-Fan - der aber noch nie in Vietnam war! - bin ich da mehr als nur gespannt! Auch weil meine Freundin über Ostern mit Reisegruppe 11 Tage in Vietnam und Angkor war.

Reisefoto 07.06.2017 11:55

Interessanter Start, ich freue mich auf mehr!

aidualk 07.06.2017 16:03

Der Straßenverkehr:

Fast schockierend war für uns in den ersten Tagen der Straßenverkehr. Die Straßen in Hanoi sind eng, die Bürgersteige vollgestellt mit Mopeds, Ladenutensilien und Sitzgelegenheiten und für unser Empfinden allgemein in schlechtem Zustand. Auf jeden Fall ist es kaum möglich, dort auch nur einen km an einer Hauptstraße der Innenstadt halbwegs sicher entlang zu laufen. Es wird auf jeder Spur in jede Richtung gefahren. Alle fahren gleichzeitig, von allen Richtungen in alle Richtungen und wurschteln sich irgendwie aneinander vorbei. Die Hupe wird inflationär eingesetzt, aber nicht aggressiv sondern genauso selbstverständlich wie man bei uns am Lenkrad dreht. Chaos im Quadrat auf der Straße.
Für Asienkenner natürlich nichts neues, für uns aber schon.
Nebenbei kann man auch mal auf die elektrische Versorgung über und am Rand der Straßen achten.


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In den Randgebieten und auch ausserhalb der Stadt kann man so einigermaßen den Überblick behalten. Ich hätte aber überhaupt keine Lust, mich dort selbst ans Steuer zu setzen. Taxis bekommt man in Hanoi immer, überall und auch sofort. Allerdings spricht niemand der Fahrer auch nur rudimentär englisch, so dass es auf jeden Fall nötig ist, die jeweiligen Ziele deutlich schriftlich auf einem Zettel dabei zu haben. Zumindest grob zu wissen, in welche Richtung es geht, wäre dabei auch nicht von Nachteil. ;) Die Preise sind schriftlich am Fahrzeug fixiert und für deutsche Verhältnisse nicht teuer. Wir hatten aber auch immer wieder einen Bus für kleinere und größere Ausflüge zur Verfügung.


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Die Straßen werden fast immer und überall in allen Fahrspuren mehrfach verwendet, in beiden Richtungen. Das bedeutet, man fährt ganz normal auch so halbwegs, oder auch ganz, im Gegenverkehr, bis wirklich Gegenverkehr kommt, dann wird ganz knapp vorher ausgewichen. Auch links abbiegen wird einfach vorgenommen, auch wenn keine Lücke vorhanden ist (es gibt ohnehin so gut wie keine Lücken), man fährt einfach langsam drauf los und vertraut darauf, dass die anderen ausweichen bzw. auch mal, aber nur wenn es sein muss, kurz abbremsen.


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Solche Straßen zu Fuß zu überqueren, bedurfte einer Einweisung. Man geht ganz langsam, bei der Andeutung einer Lücke, auf die Straße soweit vor, wie man sich halbwegs sicher traut, bleibt stehen und schaut in die Richtung, aus der der Verkehr kommt (kommen sollte, sicherheitshalber schaut man auch ständig in die andere Richtung). Bei der nächsten Andeutung einer Lücke geht man einen meter weiter, bleibt wieder stehen. Es bleibt niemand für einen stehen und lässt einen überqueren, alle schlängeln sich um einen herum an einem vorbei, dessen muss man sich bewusst sein. Es fährt einen aber auch niemand um, wenn man nur langsame und bedächtige Bewegungen macht. Auf diese Art tastet man sich vorsichtig über den Fußgängerüberweg/Zebrastreifen. :lol:


Die Lieferanten kommen, anders als bei uns, nur selten mit dem LKW. Es würde auch keiner in den kleinen Sträßchen in Mitten der tausenden Geschäften, die immer und überall am Straßenrand sind, durch kommen. Die Mopedlieferanten waren für uns teilweise schon ein Faszinosum.


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So groß und breit sind aber nur die Hauptstraßen. Die Nebenstraßen, wo die Häuser 'unserer' Familie stehen, sind oft nicht größer als so. Beispiel:


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Ohne ortskundigen Führer ist man in einem solchen Viertel dieser Millionenstadt eigentlich hoffnungslos verloren. GPS hin oder her.

Zu fünft (!) auf so einem Moped war mal das Maximum, was wir unterwegs gesehen hatten. Zu dritt ist schon nicht selten.

Drei Schwestern:


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Man hält im Straßenverkehr als Europäer eigentlich ständig die Luft an. Und hier ganz besonders. Aber, andere Länder andere Sitten.


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raul 07.06.2017 16:19

Schön, dass du deine Kamera nicht zu nutzen vergessen hast! Mir war das damals beim ersten Mal in einer asiatischen Metropole vor lauter Kulturschock nämlich so ergangen.:oops: Gerade die Bilder vom alltäglichen Leben fand ich im Nachhinein deutlich spannender, als die touristischen Hotspots.
Ich freue mich auf weitere Bilder und Berichte, danke dass du uns mitnimmst!:top:

Gruß,
raul

carm 08.06.2017 09:13

Interessanter Bericht und gut fotografisch in Szene gesetzt. :top: Freue mich auf weiteres.

FG
Carlo

aidualk 08.06.2017 10:03

Danke Euch.

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1921588)
Schön, dass du deine Kamera nicht zu nutzen vergessen hast! Mir war das damals beim ersten Mal in einer asiatischen Metropole vor lauter Kulturschock nämlich so ergangen.:oops:

Ich habe auch 3 Tage gebraucht um mich von dem, was man wohl 'Kulturschock' bezeichnet, zu erholen. Dabei kommt einiges zusammen.
- Die Zeitverschiebung, ich war bis zur Mittagszeit die ersten 3 Tage eigentlich immer müde.
- Die Lautstärke. Hanoi ist extrem laut. Auch die Leute, die überall in sehr großer Zahl zusammen sind, sind sehr laut.
- Die hohe Luftfeuchte. Obwohl es relativ kühl war, und man sich etwas überziehen musste, hat man dann sofort geschwitzt. Zog man die Jacke oder Sweat-Shirt wieder aus, lief man Gefahr sich zu erkälten wg. dem ständigen Wind. Eigentlich ständig an und aus ziehen war angesagt.
- Das ungewohnte Essen. Es gab immer reichlich zu essen, aber zu Tageszeiten, an denen der Körper auch noch nicht angepasst war. Dann die doch ungewohnte Art der Zubereitung braucht im Verdauungstrakt auch mehr Zeit und Energie. Wenn man das Ungewohnte hier in Deutschland einmal isst, ist das kein Problem, aber Tagelang 3x am Tag sieht das schon wieder anders aus.

Aber wir haben es überlebt. :crazy:

pirrax 08.06.2017 10:19

Sehr schön geschrieben! Dein Beitrag erinnert mich daran, wie ich damals nach einer langen Abwesenheit einen Urlaub in der Heimat mit meiner Ehefrau (waren zu der Zeit frisch verheiratet und sie war das erste Mal außerhalb von Europa) gemacht habe. Wir waren unterwegs und haben gedacht, dass 125 km in 4 Stunden machbar wäre. Am Ende waren wir 8 Stunden unterwegs :shock: Wenn man an deutsche/europäische Straßenverhältnisse gewohnt ist, ist eine Durchschnittgeschwindigkeit unter 50 km/h unvorstellbar :)

Ich bin schon auf die nächsten Beiträge von Deinem Reisebericht gespannt!

aidualk 08.06.2017 10:45

Zitat:

Zitat von pirrax (Beitrag 1921744)
Dein Beitrag erinnert mich daran, wie ich damals nach einer langen Abwesenheit einen Urlaub in der Heimat ... gemacht habe.

Von wo kommst du? Bist du aus Vietnam?

pirrax 08.06.2017 12:05

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1921755)
Von wo kommst du? Bist du aus Vietnam?

Nein, Indonesien, aber viel anders mit dem Verkehr ist dort auch nicht :D

Ein Roller ist ein Transportmittel für die ganze Familie (Vater, Mutter, 2 Kinder, Hühner und Markteinkäufe) :D

Dana 08.06.2017 13:33

Weißt du, wie erfrischend es ist, mal solche "Lebensfotos" von dir zu sehen? Ja, sie mögen nicht die künstlerische Finesse haben, die du sonst präsentierst (mit Stativ und Graufilter irgendwo stehen und wunderbare Bilder machen), aber sie sind wirklich aus dem dortigen Leben gegriffen und es ist wie ein Bilderbuch einer anderen Welt, total spannend!

Solche Bilder erzählen viele Geschichten und es macht Spaß, in ihnen herum zu schauen und zu entdecken, was da alles drauf ist. Dazu deine genauen Schilderungen, wie das alles auf dich gewirkt hat und wie es da in Realität so ist. Auch, dass nicht nur Faszination, sondern auch Ängste oder Unsicherheiten dabei sind...find ich toll!

Tom D 08.06.2017 14:10

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1921817)
Weißt du, wie erfrischend es ist, mal solche "Lebensfotos" von dir zu sehen? Ja, sie mögen nicht die künstlerische Finesse haben, die du sonst präsentierst (mit Stativ und Graufilter irgendwo stehen und wunderbare Bilder machen), aber sie sind wirklich aus dem dortigen Leben gegriffen und es ist wie ein Bilderbuch einer anderen Welt, total spannend!

Solche Bilder erzählen viele Geschichten und es macht Spaß, in ihnen herum zu schauen und zu entdecken, was da alles drauf ist. Dazu deine genauen Schilderungen, wie das alles auf dich gewirkt hat und wie es da in Realität so ist. Auch, dass nicht nur Faszination, sondern auch Ängste oder Unsicherheiten dabei sind...find ich toll!

Kann ich mich nur anschließen. Freue mich schon auf mehr.

aidualk 10.06.2017 16:29

Vielen Dank euch für die netten Anmerkungen.
Ja, es sind ganz andere Bilder als ich sonst mache. Es waren auch ganz andere, für uns neue, Erfahrungen in dieser Stadt und in diesem Land.


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Ein paar Tempel haben wir im Rahmen einer ersten Stadterkundung besucht.

Diese Anlage ist zu einem See hin offen und am Uferweg stehen, zumindest für uns, sehr faszinierende Bäume.



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Überall in der Stadt, wie auch hier am Rand der Tempelanlage, wird sich einfach mal zusammen gefunden und Kung-Fu oder Qigong geübt.


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Um Einlass wird gebeten:


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Die Tempel sind natürlich alle ähnlich aufgebaut. Um Buddha herum stehen Figuren und es werden andere Herrscher und wichtige Personen wie ehemalige Priester/Mönche dargestellt und eine ganze Menge Opfergaben werden dargebracht. Viel Obst, Mineralwasser aber auch Süssigkeiten und Geldscheine von wenig Wert, oder auch "Falschgeld". Es ist sogenanntes "Opfergeld" das man im Bündeln günstig kaufen kann, um es dann bei jeder Gelegenheit zu "opfern" oder manchmal auch zu verbrennen. Ob Buddha das merkt, oder ob es ihm egal ist?



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Hier wird das Opfergeld verbrannt.


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Meine Frau und ich haben zufällig gleichzeitig 'Xiêm', die Tochter des Meisters, fotografiert (wir hatten natürlich vorher um Erlaubnis gefragt, ob wir sie in einem solchen privaten Moment fotografieren dürfen - das Bild, und kommende, sind alle nicht gestellt).


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Chùa Trấn Quốc ist einer der bekannteren Tempelanlagen der Stadt und entsprechend touristisch mehr frequentiert. Die Pagodenanlage ist die älteste und soll rund 1500 Jahre alt sein. Vom Zustand her hätte ich gesagt, sie ist neu gebaut. :shock: ;)


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Ich mit 16mm portraitiert ;)


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Wie überall Opfergaben und angezündete Weihrauchstäbchen.


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Das Hakenkreuz ist keine Erfindung der deutschen Geschichte. Nicht nur in Asien, auch im 'forum romanum' in Rom kann man es auf 2000 Jahre alten Ruinen finden.


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Die Glocke zu schlagen, so dass auch etwas hörbares dabei heraus kommt, ist ohne passendes Werkzeug gar nicht so leicht. ;)


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Dieser 'Ficus Benjamini', am Rand der Tempelanlage, ist unfassbar groß. Er steht unter Denkmalschutz.


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Er reicht über die Anlage hinaus bis in den angrenzenden See hinein. :shock:


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aidualk 15.06.2017 14:46

Der Literaturtempel - Văn Miếu Quốc Tử Giám

Der Tempel unterscheidet sich insoweit von anderen, dass er nicht in erster Linie für religiöse Zwecke entstanden ist und genutzt wird. Vielmehr war und ist er als Schule/Akademie/Universität vor fast 1000 Jahren gegründet worden unter dem Einfluss von Konfuzius nicht von Buddha. Er liegt heute am Rand dessen, was man als Altstadt bezeichnet.

Die Anlage hat insgesamt 5 ummauerte Innenhöfe, die unterschiedlichen Zwecken dienen und auch nicht immer von jedem betreten werden durften, je nach Rand und Stand. Heute darf man sich als Tourist aber fast alles anschauen. ;)


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Der Bursche, der dort sitzt, malt eines der Eingangstore.


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Im dritten Innenhof, um den quadratischen Teich herum, sind die Stelengänge.
Auf heute noch 82 vorhandenen Stelen stehen die Daten und Ergebnisse von Absolventen, die im Mittelalter die höchsten Titel erreichen konnten. Jede Stele steht auf einer Schildkröte, die man auch immer wieder in den Tempeln findet. Sie verkörpert Energie und langes Leben.


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Xiem war dort ganz nachdenklich, nachdem sie im Tempel Konfuzius besucht hatte.


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Puppen für das Wasserpuppentheater. Es finden dort auch Aufführungen statt, aber leider hat es sich nicht ergeben, eine Vorführung anzuschauen.


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Reisefoto 16.06.2017 13:39

Literaturtempel finde ich gut! Das ist doch ein sinnvolle Einrichtung!

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1923500)
Xiem war dort ganz nachdenklich, nachdem sie im Tempel Konfuzius besucht hatte.

Das Bild gefällt mir besonders gut.

aidualk 18.06.2017 11:55

Ja, sie ist auch sehr fotogen ;). Als sie noch ca. 10 Jahre jünger war, hat sie mal bei Misswahlen mitgemacht und kam bis in die Endauswahl bei der 'Miss Vietnam'.


[Exkurs VND]

Der Literaturtempel ist übrigens auf dem 100.000 Đồng Schein auf der Rückseite drauf. Wert ist ca. 8 Euro, wobei man damit gut und gerne mehrmals Essen gehen kann und auch mehrmals Taxi in der Stadt fahren kann. ;)


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'Đồng' (wird etwa 'Doounm' als eine Silbe, mit langem 'o' das in ein 'u' mündet, ausgesprochen), abgekürzt VND, bedeutet 'Kupfer' und bezieht sich auf frühere Währungen. Weltweit gesehen dürfte der vietnamesische Đồng wohl so ziemlich einer der wertlosesten Währungen sein. Der größte Schein ist der 500.000 Đồng Schein, was etwa 20 Euro entspricht.
Für einen 5 l Kanister Trinkwasser haben wir 25.000 Đồng bezahlt (rund 1 Euro). Für 1 km im Taxi haben wir, je nach Taxigröße, zwischen 10.000 meistens 12.000 Đồng (ca. 50 Cent), manchmal 15.000 Đồng bezahlt.

Die großen Scheine sind aus Polymer haben ein kleines Fenster mit Hologramm und fühlen sich an wie dünnes Plastik. Die kleinen Scheine, unter 10.000 Đồng, sind aus Baumwolle. Auf der Vorderseite ist immer 'Onkel Hồ', Hồ Chí Minh, der Kommunisten-Führer, drauf - nebenbei: Niemand in Vietnam nennt 'Ho-Chi-Minh-Stadt' auch 'Ho-Chi-Minh-Stadt', alle sagen und schreiben (z.B. in der Werbung) nach wie vor 'Saigon'. Kleinere Währungseinheiten gibt es heute nicht mehr. Der kleinste Schein den ich hatte, war der 1.000 Đồng Schein, heute ca. 4 Cent wert.
Wenn man echtes Geld (kein 'Opfergeld') im Tempel als Geschenk für Buddha bringt, nimmt man meistens 1000 oder 2000 Đồng Scheine.


Wenn ich mal etwas Bargeld brauchte, sagte der Meister: "Hier, hast du einen halbe Million, das sollte für heute reichen." :lol:


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Die Rückseite des 200.000 Đồng Scheins haben wir auch besucht (kommt noch).
Ein Felsen in der Halong-Bucht.


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[/Exkurs VND]

Mainecoon 18.06.2017 23:43

Ich freue mich auf die Fortsetzung! Du berichtest sehr abwechslungsreich, und die Fotos sind interessant. Weiter so!

Es grüßt

Mainecoon

aidualk 25.06.2017 14:44

Vielen Dank

aidualk 25.06.2017 14:44

Pilgerfahrt nach Chùa Hương

Ich dachte ja, wir sind eigentlich keine Langschläfer, aber im Vergleich zu den Vietnamesen sind wir alles andere als Frühaufsteher. Der Tag beginnt dort um 4 Uhr. Nach dem Aufstehen wird Qigong geübt, einkaufen gegangen, gekocht, gefrühstückt und um 7 Uhr normal zur Arbeit gegangen. O.k. es war der zweite Tag nach unserer Ankunft und der Körper stand noch auf Mitternacht und Tiefschlaf, als wir um 6 Uhr aufgestanden sind.

Wir wollten an einer vietnamesischen Pilgerfahrt teilnehmen und Chùa Hương besuchen. Kurz nach 7 Uhr ging es los in einem Kleinbus. Wir waren 12 Personen aus der Familie, die Lust hatten, da mit zu machen.
Ausserhalb von Hanoi säumen fast nur Reisfelder die Straßen, bis man den Dschungel erreicht.


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Immer wieder sind auch kleine Friedhöfe mitten in den Reisfeldern. Die Gräber waren aber vor den Reisfeldern schon da und niemand wagt es, die Totenruhe zu stören und sie umzubetten. Es wäre ein schlechten Omen. Der Reis wird drum herum angebaut.


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Die populärste Art, sich der 'heiligen Pagode' zu nähern, ist ein Boot zu nehmen/mieten und den Yen River hinauf zu fahren. Also machten wir das so. Das Boot ist eher eine Nussschale und so ganz wohl war mir dabei nicht. Nicht wegen mir selbst, sondern wegen meinem Kamerarucksack, zumal ich auch Rettungswesten hinten in der Nussschale auf dem Boden liegen sah und die sahen nicht gerade unbenutzt aus. Aber gut, alle anderen waren guter Dinge und ich vertraute ihnen einfach mal, dass sie die Erfahrung hatten.
Wir saßen recht unbequem fast 2 Stunden in dem schaukelnden Ding. Aber so langsam entspannte ich mich und traute mich sogar etwas zu fotografieren.



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Zwischendurch hätte man auch anhalten können um in einem 'Ladengeschäft' frischen Fisch oder Geflügel oder auch andere Dinge kaufen zu können.


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Das Geflügel wäre auf jeden Fall frisch.


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Der Ladeninhaber war aber irgendwie nicht schätzbar.


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Sogar mitten auf dem Wasser hätte man sich mit dem Nötigsten eindecken können.
Von Regenschirmen über Kaffee, Wasser, bis zu Reis, gebrannten Nüssen und Obst und sogar diverse Biersorten hätte man alles kaufen können.


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Mir war nicht ganz klar, dass heute der 19 Februar war. Für mich war es Mitte März, aber hier zählt der Mondkalender und heute war einer der Hauptpilgertage und gefühlt waren heute von den 95 Millionen Vietnamesen mindestens die Hälfte dort unterwegs. Zuerst waren wir noch relativ alleine. Das lag aber einfach daran, dass wir recht spät waren. Es war schon später Vormittag, wir hatten ca. 2 Stunden Anreise mit dem Auto und zwischendurch noch ca 1 Stunden in einem Strassenladen eine frische Hühnersuppe gegessen.



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Die Ankunft dort schockte mich doch ein klein wenig.


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Nachdem wir tatsächlich einen Anlandeplatz gefunden hatten,...


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... mussten wir uns noch rund 1 km bergauf durch die Menschenmassen kämpfen um uns dann noch an einer Seilbahn anzustellen. Die Warteschlange hatte mehrere 100m und gefühlt waren Millionen vor uns. Wir waren auch die letzten, nach uns kam wohl keiner mehr. Es war kurz nach Mittag, viel zu heiß, viel zu schwül und überall viel zu laut. Es schrien alle Millionen, damit sie sich verständigen konnten und dadurch wurde es noch lauter. Dazu wurde ständig eine Mantraartige überliebliche, immer gleiche Musik überlaut, damit man sie auch hören kann, gespielt, die sich über Stunden in die Gehörgänge brannte und für Alpträume sorgen musste. So in etwa stelle ich mir kommunistische Gehirnwäsche vor. Dazu kam, es war gerade am zweiten Tag nach unserer Ankunft in Vietnam und ich hatte den Jetlag noch nicht überwunden. Ich war müde, kaputt und wollte nicht mehr. Nach einer halben Stunde anstehen, in der wir überhaupt nicht vorwärts kamen, stieg ich aus. Ich wollte mich nicht in der Hitze noch ewig an der Seilbahn anstellen um mir dann vielleicht die Pagode ansehen zu können um dann nochmal so lange zu warten, bis ich wieder runter kam. Und hoch laufen war bei dem Wetter keine Option. Es war mir einfach zu viel. Ich sagte, ich warte unten auf die anderen. Meine Frau blieb auch unten und Tuân, der Sohn des Meisters, begleitete uns. Das war auch gut so. Ich wurde ständig angesprochen. Ich war wohl tatsächlich der einzige männliche Europäer an dem Tag dort und fiel mit meinen, eigentlich nicht gerade üppigen, 1,82m wohl schon etwas auf. Die meisten wollten ein Foto mit mir machen, aber manche wohl auch an meinen Rucksack (wie Tuân meinte). Er verscheuchte sie auf vietnamesisch.

Wir entspannten uns etwas abseits.


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Die anderen kamen aber nach 2 Stunden auch schon wieder zurück, hatten dann auch abgebrochen und wir fuhren wieder zurück.

(man beachte den Lautsprecher am Boot und auch am Mast im Hintergrund)


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Es reichte auch an dem Tag mit den Eindrücken. Sie waren schon unvergesslich.


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Norbert W 25.06.2017 18:07

Vielen Dank, dass du uns so lebhaft mitnimmst, als wären wir live dabei.

pirrax 25.06.2017 18:45

Zitat:

Wenn ich mal etwas Bargeld brauchte, sagte der Meister: "Hier, hast du einen halbe Million, das sollte für heute reichen.
Ich dachte immer, 1 indonesische Rupiah (Umrechnungskurs ca. 1 Euro = 15.000 Rupiah) wäre schon ziemlich wertlos. 1 Dong ist ja noch weniger wert :shock:

Mir war letztes Jahr in Indonesien wieder aufgefallen, wie lästig es ist, wenn man Ausflüge oder eine Tagestour für umgerechnet 50 Euro bar bezahlen will. Man braucht ein dickes Geldbündel und manche Automaten geben Dir nicht direkt die gewünschte Summe aus. (Es bleibt manchmal nichts anderes übrig als 5 Mal Geld abzuheben, um endlich eine bestimmte Summe zu bekommen).

Zitat:

Nachdem wir tatsächlich einen Anlandeplatz gefunden hatten,...
Das Bild ist wie gemacht für eine Werbung für eine Sony Kamera gemacht :)

Zitat:

Wir entspannten uns etwas abseits.
Was besseres kann man nicht machen. Eine frische Kokosnuss schmeckt bei der Hitze noch besser :)

Euch noch viel Spaß dort! Die Erfahrungen werden wahrscheinlich unvergesslich sein.

CB450 25.06.2017 19:13

Dein lebendiger Bericht und die Bilder ergänzen sich wunderbar.
Ich lese hier sehr gerne mit.

yoyo 25.06.2017 19:32

Zitat:

Zitat von CB450 (Beitrag 1926149)
Ich lese hier sehr gerne mit.

Ich auch - da werden Erinnerungen wach ;)
Und wie immer bei Reportagen: # wären hilfreich, damit man sich zu einzelnen Bildern äußern kann ;)

aidualk 02.07.2017 16:25

Vielen Dank für die netten Kommentare.
Joachim: Vielleicht kannst du ja dann einfach das Bild 'zitieren', weil ich in diesem Thread keine Nummerierung habe. ;)

aidualk 02.07.2017 16:54

Vịnh Hạ Long - Halong Bucht

Wenn wir schon mal in Vietnam sind, wollten wir natürlich auch die Halong Bucht sehen (u.a. auch bekannt aus dem James Bond Film – Der Morgen stirbt nie).

Aber wie die ganze Zeit, hatten wir auch hier kein wirklich gutes Wetter. Die Luftfeuchte blieb ständig deutlich über 90%, so dass es permanent diesig war.
Von Hanoi aus ist es nur rund 200 km zur Küste, aber auf den Straßen und auch mit einer Essenpause, brauchten wir fast 5 Stunden dort hin. Wir planten ohnehin eine Übernachtung dort ein.

Kleine Snacks für zwischendurch sind in Vietnam ganz anders als wir üblicherweise nutzen. Dort werden Früchte, warme Süßkartoffeln und Maiskolben unterwegs genascht. Morgens immer frisch gekauft.
Besonders schmackhaft war diese Frucht. Es gibt keine deutsche Übersetzung dafür. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Wassermelone, Birne und Kokosnuss. Sie ist sehr mühsam aus der braunen Schale zu entfernen. Es braucht Geschick dafür. Sie ist saftig und sehr lecker und tatsächlich: In der gesamten Zeit in Vietnam hatte ich keinerlei Gelüste nach etwas Süßem wie Schokolade, Keksen oder sonst was, was mir zu Hause in Deutschland nicht gelingt. ;)


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Am frühen Nachmittag erreichten wir die Bucht.


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Nach einem Mittagessen fuhren wir dann mit einem gemieteten Schiff raus in die Bucht.
Ziel war eine Insel mit einer spektakulären Tropfsteinhöhle. Zu dem Zeitpunkt fuhren viele andere Schiffe schon wieder zurück.


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Auch einheimische Schiffe trafen wir unterwegs.


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Es wurde immer dichter und ich hatte schon Bedenken, dass unser Kapitän auch noch den Weg findet. Ich hatte doch schon von mehreren Schiffsunglücken in den letzten Jahren in der Halong Bucht gelesen. :shock:


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Aber wir fanden unsere Insel.


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aidualk 02.07.2017 17:22

Hang Đầu Gỗ - eine der schönsten Höhlen Vietnams.

Es ist eine Kalkstein Tropfsteinhöhle. Sie wird auf ca. 2 Mio Jahre geschätzt. In diesem Zeitraum hat sich das gebildet was man heute sehen kann.

Die Höhle besteht aus 3 'Kammern', die höchste Höhe beträgt ca. 25m.
Zu sehen ist eine geradezu verrückte Reihe von Stalaktiten (wachsen von oben nach unten) und Stalagmiten (wachsen von unten nach oben). Ein Decken-Hoher ist gerade dabei sich zu vereinen.

Die teilweise bunte Beleuchtung, in einer dieser Kammern, ist überhaupt nicht mein Geschmack. Es erinnert mich eher an eine Disco als an ein Erd-Historisches Naturwunder. Ich habe dann auch die Farbsättigung bei den Bildern teilweise stark zurück genommen um mehr Natürlichkeit bei den Bildern zum Ausdruck zu bringen. Die nächste Kammer dagegen war sehr natürlich, ohne Farbeffekte beleuchtet (warum auch immer).


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Hier sieht man gerade noch ein paar Köpfe von Besuchern am unteren Bildrand.
Ich habe sie gelassen als möglichen Größenmaßstab.


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Eine der anderen Kammern hatte tatsächlich sein eigenes Klima. :shock:
Wir waren am späten Nachmittag, kurz vor Besucherschluss dort, und es begann sich tatsächlich darin eine Wolke zu bilden.


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Unten rechts in der Ecke sieht man eingeschlagene Stufen. So hat man vielleicht eine Vorstellung von der Größe.


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Das ist ein Pano, um den Stalagmit komplett drauf zu bekommen.


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Er ist gerade dabei, sich mit seinem Tropf-Partner zu vereinen - es kann aber noch ein paar tausend Jahre dauern, bis das abgeschlossen ist. ;)


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Für mich war schon diese Höhle alleine den Ausflug in die Halong Bucht wert.
Ich fand sie wirklich spektakulär.

Wir mussten dann zurück. Es wurde uns einfach das Licht ausgeschaltet. Wir waren die letzten dort und die letzte halbe Stunde auch ganz alleine. :lol:


Zurück am Festland war es schon dunkel.

Wir fuhren an der Seilbahn in der Bucht vorbei und hielten kurz an. Sie überspannt eine Meerenge, die zwei Vergnügungsparks miteinander verbindet (einer davon ist/war noch im Bau als wir dort waren).
Diese Seilbahn hat 2 Einträge im Guinness-Buch der Rekorde:
- In den zweistöckigen Kabinen finden 230 Personen Platz.
- Die höhere der beiden Seilbahnstützen misst 188,88 Meter (die Höhe war bewusst gewählt, die Zahl soll Glück bringen) und ist damit die höchste ihrer Art.

Bei guten Wetter hätte man mit Sicherheit dort oben einen spektakulären Blick über die Bucht, aber bei der Diesigkeit lohnte es sich nicht, damit zu fahren.


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Wir fuhren zurück in unser Hotel.

Tom D 02.07.2017 18:27

Interessante Berichte und ebenso interessante Bilder.

Vielen Dank für's daran teilhaben lassen.

pirrax 05.07.2017 11:24

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1927795)
Besonders schmackhaft war diese Frucht. Es gibt keine deutsche Übersetzung dafür. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Wassermelone, Birne und Kokosnuss. Sie ist sehr mühsam aus der braunen Schale zu entfernen. Es braucht Geschick dafür. Sie ist saftig und sehr lecker

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Sind auf dem Bild die Früchte? Ich kann sie nicht so gut erkennen.

Was Du auch probieren sollst, wenn Du sie siehst: Mangostane (bei uns in Indonesien Manggis, auch bekannt als die Königin der Früchte).

Weiter so, mir gefällt Dein Reisebericht sehr gut :top:

CB450 05.07.2017 14:38

Ich war schon gespannt auf die Bilder der Ha Long Bucht.
Sehr schön. Ich bleibe dabei. :top:

aidualk 06.07.2017 15:42

Zitat:

Zitat von pirrax (Beitrag 1928558)
Sind auf dem Bild die Früchte? Ich kann sie nicht so gut erkennen.

Ja, das sind sie. Hier nochmal ein crop aus dem Bild:


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Wir haben nochmal etwas recherchiert. Man kann sie wohl "Wasserkastanie" nennen. In Vietnam wird sie "mã thầy" genannt. Sie wächst nur in Gegenden, die nicht nur durchgehend warm sind, sondern sie braucht auch einen gleichmäßigen Tag/Nacht Rhythmus um sich wohl zu fühlen. Das geht wohl nur in einer gewissen Breite um den Äquator herum. Die Frucht selbst ist ein Wurzel, oben Gras-ähnlich, die im Wasser angebaut wird. In Vietnam (und wohl auch in anderen Ländern) meist am Rande der Reisfelder.


Zitat:

Zitat von pirrax (Beitrag 1928558)
Was Du auch probieren sollst, wenn Du sie siehst: Mangostane (bei uns in Indonesien Manggis, auch bekannt als die Königin der Früchte).

Die haben wir auch gegessen. So erkenne ich sie wieder. :top:


Zitat:

Zitat von pirrax (Beitrag 1928558)
Weiter so, mir gefällt Dein Reisebericht sehr gut :top:

Vielen Dank - es war wirklich ein ausgesprochen interessantes Erlebnis.


Zitat:

Zitat von CB450 (Beitrag 1928590)
Ich war schon gespannt auf die Bilder der Ha Long Bucht.
Sehr schön. Ich bleibe dabei. :top:

Vielen Dank

Leider war alles andere als fotogenes Licht. Das fand ich schon sehr schade und wäre vielleicht sogar ein Grund, einmal im Spätherbst, wo es am trockensten sein soll, noch mal hin zu fahren.
Eine Einladung für nächstes Jahr vom ältesten Bruder unseres Meisters, der das Familienoberhaupt ist, hätten wir auf jeden Fall schon mal. ;)

Dana 06.07.2017 15:43

Endlich mal die Zeit gefunden, die Bilder durch zu schauen.
Ich bin total begeistert! So viel Leben!

Am liebsten mag ich die Bilder 21 (rüberhängende Bäume) und 47 (Park), dazu die tolle Idee mit den Geldscheinen und den gefundenen, dazu gehörenden Motiven! Das Bild 71 zeigt toll den Kontrast zwischen den Tempeln und der neuen Welt (Stromdrähte etc), dann habe ich mich über das Supermarktboot beömmelt (Bild 83) und staune über die Massen an Booten und Menschen! Für mich wäre das wahrscheinlich eher nix...ich würde nur flüchten wollen. :D

106 und 110 in der Tropfsteinhöhle...einfach WOW!

Ganz toll. Eine völlig andere Welt, in die ihr uns eintauchen lasst. Vielen Dank!

aidualk 06.07.2017 15:47

Vielen Dank Dana,

es war für uns manchmal auch schon grenzwertig und manchmal auch darüber hinaus. Es ist einfach fremd und ungewohnt, und auch wirklich eine ganz andere Erfahrung gewesen. In Summe hat am Ende aber deutlich das positive überwiegt, auch wenn es teilweise wirklich anstrengend war, vor allem die vielen Menschen und die Lautstärke (o.k. auch das ungewohnte Essen, der komplett chaotische Verkehr, die extrem hohe Luftfeuchte, die teilweise anderen Toiletten .... :lol: ).

aidualk 09.07.2017 15:21

Đền thờ Nguyễn Trãi - Côn Sơn - Der Tempel zur Ehren von Nguyen Trai (1380–1442).



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Am nächsten Morgen: Auf dem Rückweg von der Halong Bucht nach Hanoi machten wir Halt beim Tempel für Nguyen Trai am Berg Con Son.

Im 15. Jahrhundert war Vietnam mal wieder von den Chinesen besetzt. Als sein Vater gefangen genommen wurde machte es sich der junge Nguyen Trai zur Aufgabe, die Chinesen aus dem Land zu vertreiben. Er wurde Berater und Freund des Freiheitskämpfers und späteren Königs Lê Lợi, und da er literarisch und rhetorisch sehr bewandert war, stieg er schnell zum General auf. Aber eigentlich war er vom Prinzip her eher 'Dichter und Denker', ein 'Goethe von Vietnam', der halt auch militärisch sehr engagiert war. Durch geschickte politische Bekanntmachungen aus seiner Feder gelang es die Vietnamesen dazu zu bewegen, geschlossen gegen die chinesischen Besatzer der Ming Dynastie zu rebellieren. Sein berühmtestes Werk ist "Die Unabhängigkeitserklärung von China", Bình Ngô đại cáo. - Seine Philosophie wurde so beschrieben: Militäroperationen müssen dem politischen und moralischen Kampf untergeordnet sein. "Besser die Herzen als die Zitadellen erobern".

Nach dem Krieg zog er sich nach 'Con Son' zurück, wo er weiter literarisch tätig war.
Der Tempel zu seinen Ehren wurde von 2001 bis 2007 erbaut, mitten im Wald, am Fuß des Berges, sehr schön gelegen, auf einer Fläche von etwa 10.000qm ist er ein Besucher Magnet, besonders für Vietnamesen, für die Nguyen Trai ein Nationalheld ist.


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Die Eingangstüren haben meistens sehr hohe Schwellen. Der Grund dafür ist, dass man durch das hohe Anheben des Beines normalerweise auch gleichzeitig automatisch seinen Kopf etwas senkt beim Betreten des Tempels... ;)


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Die Anlage empfand ich als sehr entspannend, vielleicht weil einfach nicht so viele Menschen zu der Zeit dort waren. ;)

Der untere Bereich von der Anhöhe aus. Man ging weiter im Wald und kam noch an Brücken- und kleinen Pagodenbauten vorbei.


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pirrax 10.07.2017 11:18

Wow klasse Fotos, Danke fürs Zeigen :top:

Norbert W 10.07.2017 13:30

Wie schon gesagt, ich liebe solche Reportagen, vor allem wenn es mich so mitnimmt als wäre ich live dabei.

Ich glaube das geht auch noch weiter :D

hpike 10.07.2017 13:59

Sehr schöner Reisebericht. :top: Ich glaube das wäre mir zu schwül und zu drückend dort. :D Aber schön anzusehen ist es allemal. Von zuhause aus mit laufendem Ventilator. :crazy: :D

Reisefoto 11.07.2017 11:18

Danke für die vielen interessanten Bilder inkl. Erläuterungen! Mich erstaunt Deine Begeisterung für die Wasserkastanien. In China sind sie besonders im Süden auch in vielen Gerichten enthalten. Die knackige Konsistenz fand ich interessant, aber geschmacklich habe ich sie als eher fade in Erinnerung. Aber vielleicht gibt es in Vietnam eine aromatischere Sorte.

aidualk 11.07.2017 11:46

Danke euch - ja, ich fand die Wasserkastanien sehr aromatisch und saftig (ohne dabei 'klebrig' an den Fingern zu sein ;) ), geschmacklich sehr interessant, so etwa eine Mischung aus Wassermelone, Birne und etwas Kokos.

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1929536)
Ich glaube das wäre mir zu schwül und zu drückend dort. :D

Ehrlich: Mir war es auch zu schwül und zu drückend. Man war nur am schwitzen. Hat man sich dann dünner angezogen, lief man Gefahr sich zu erkälten, weil es nicht zu warm war und immer Wind ging. Schon manchmal etwas schwierig. ;)
Wenn man hier in D bei 25 Grad und 60% Luftfeuchte schon stöhnt.... :lol:


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