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Chris II 07.03.2017 13:04

RAW / Jpg und jetzt ?
 
Hallo Freunde

Ich möchte Nachstehendes zur Diskussion bringen, falls dieses Thema nicht schon zum Umfallen diskutiert wurde. Ich bin ein ambitionierter Hoby Fotograf und habe eine sehr gute Ausrüstung. Über die Qualität meiner Fotos möchte ich mich hier nicht auslassen !

Bis heute habe ich immer in RAW fotografiert und in LR bearbeitet. So weit, so gut. Mein Rechner schafft diese riesige Datenmenge der A99 II. Notwendige Disk-Kapazitäten zur Speicherung und Sicherung der Fotos stehen auch zur Verfügung. Im weitern finde ich den Vorgang der Bearbeitung in LR als kreativ.

In der Folge speichere ich Fotos zur allgeimeinen Verwendung in jpg. Es handelt sich dabei um Hardcopys, Fotobücher und Diashows am TV. Die Rohdaten werden in Ordnern abgelegt und werden hin und wider am Rechner angeschaut.....

Ich frage mich nun, ob es nicht sinnvoller wäre, in jpg zu fotografieren statt in RAW, weil ich praktisch nur jpg's verwende. Einmal von der Datenmenge von RAW's abgesehen, finde ich, dass die Cam A99 II exzelente jpg liefert. Vergleiche mit bearbeiteten RAW's sind aus meiner Sicht marginal, bzw. ergeben für mich keine erkennbaren Unterschiede. Zu allfälligen Korrekturen steht ja auch PS zur Verfügung. Je länger, je mehr komme ich zur Überzeugung, dass ich mit RAW'S unnötig Zeit verschwende, immer im Hinblick auf den Verwendungszweck meiner Fotos.

Ich bin davon überzeugt, dass grad die A99 II nicht nur bezüglich Auflösung, Autofokus usw. punkten kann, sondern die Firmware ist auch auf einem sehr hohen Stand angelangt, was sich u.A. auch in der Qualität der jpg niederschlägt.

So, die Diskussion ist eröffnet !

Gruss Christian

XG1 07.03.2017 13:10

Zitat:

Zitat von Chris II (Beitrag 1899070)
Vergleiche mit bearbeiteten RAW's sind aus meiner Sicht marginal, bzw. ergeben für mich keine erkennbaren Unterschiede.

DAS ist eigentlich der entscheidende Satz... wobei sich die Frage stellt, ob da schon "alle" Grenzsituationen mit dabei waren (extremes low light, riesige Kontrastumfänge, Gegenlicht, farbliches Mischlicht,...)

Allerdings ist das Thema hier in der Fotowerkstatt im Kreativbereich und dann auch noch ohne Beispielbild sicher nicht richtig aufgehoben... sondern gehört eher in den Bereich "Nach der Aufnahme".

D-Tox 07.03.2017 13:13

Wenn .jpeg für Dich in Ordnung ist, dann ist das Thema schon durch. Mach es so. Ich fotografiere je nach Motiv. Schnappschüsse in RAW mach ich gar nicht. Landschaftsbilder mache ich in RAW, Makros auch. Aber sonst kommt es immer drauf an. Oft reicht .jpeg schon aus.

Aber jeder wie er möchte...

Gruß David

wus 07.03.2017 13:18

Ich bin von der anderen Seite her gekommen. Früher habe ich fast nur JPGs ooc verwendet.

Aber es gab doch immer mal wieder Problembilder, die ich dann aus dem RAW nochmal neu entwickelt habe. Anfangs mit dem IDC (da ich nicht gerne Geld für Software ausgebe), jeder der ihn kennt weiß dass das nicht wirklich Spaß macht. Und spätestens seit der A77II wurde es auch sehr schwierig, mit dem IDC bessere Qualität zu erzielen als die JPG-Engine in der Kamera. Zum Glück gab es dann irgendwann Capture One Express for Sony kostenlos.

Ich habe keine A99II, kann mir aber gut vorstellen, dass deren JPG-Engine nochmal einen Tick besser ist, und es somit noch schwieriger, auch mit besserer RAW-Software wie LR oder c1 ein Foto besser aussehen zu lassen als das JPG ooc.

Trotzdem gehe ich davon aus, dass es weiterhin immer mal wieder Motive gibt, die die Kamera - oder auch den Fotografen - vor Ort überfordern. Da ist man dann schon froh, wenn man auf ein RAW zurückgreifen kann, das deutlich höhere Dynamikreserven hat als ein JPG, und das Bild damit nochmal anders nachentwickeln kann.

Ich fotografiere daher weiterhin RAW+JPG und verwende das JPG wann immer möglich.

Aber meine Ansprüche sind inzwischen gewachsen, und deshalb bearbeite ich doch jetzt ziemlich viele Bilder nach.

Nicht bei allen muss ich dafür das RAW bemühen, aber es kommt doch öfter mal vor.

juergendiener 07.03.2017 13:38

jpg haben den Vorteil, dass der Workflow verkürzt wird und weniger Datenmengen verbraucht werden.

RAWs haben den Vorteil, dass ich mehr mit den Bildern machen kann.

Mit den heutigen Sensoren kann man aus einer RAW - Datei oft schon ein HDR herstellen.

In der Praxis bekomme ich häufig mehr Zeichnungen in den Himmel oder kann dunkle Flächen besser aufhellen, als bei jpg.

Bei Schärfe und Mikrokontrast bin ich flexibler, bevor Artefakte auftreten.

Wie gravierend diese Unterschiede sind und ob es den Aufwand lohnt, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.

Ich habe mich für RAW entschieden, weil ich danach immer die freie Entscheidung habe.

Will ich die RAWs nicht bearbeiten, kann ich sie mit einer Vorlage meiner Wahl alle durch LR durchjagen und habe dann keine weitere Arbeit. Wenn aber eine Perle dabei ist, kitzele ich aus den RAW - Daten oft noch was besseres raus.

jameek 07.03.2017 13:43

Ich kann den Gedanken nachvollziehen. Bei hunderten RAWs, die dann oft eigentlich nur exportiert werden, frage ich mich auch, ob JPGs nicht einfacher wären.
Allerdings gibt es immer wieder Grenzsituationen (bei mir zB oft Gegenlicht), bei denen ich den deutlich größeren Spielraum von RAws nicht missen möchte.
Insofern habe ich für mich beschlossen pauschal bei RAW zu bleiben. Durch LR ist die Handhabung ja auch relativ leicht. Es ist innerhalb von Lightroom ja eigentlich fast egal welches Dateiformat man verwendet (bis auf die Bearbeitungsmöglichkeiten). Insofern bleibe ich bei RAWs.

DonFredo 07.03.2017 14:09

Zitat:

Zitat von XG1 (Beitrag 1899072)
... sondern gehört eher in den Bereich "Nach der Aufnahme".

Jawoll, Ja....

*schubbs*

McHorb 07.03.2017 14:42

Meine Einschätzung als RAW-Newcomer mit Capture One und einer A7II.

Capture One entwickelt RAW-Bilder nativ vergleichbar oder besser als das JPG ooc.

In Aufnahmen mit großem Dynamikumfang (HDR) zeigt RAW gegenüber JPG ooc seine Überlegenheit.

Darüber hinaus hoffe ich, zukünftig durch die Datenbankfunktion von CO schneller an die fraglichen Bilder zu kommen bzw. sie überhaupt wieder zu finden.

Was ich in Verbindung mit CO schnell wieder aufgab war das Doppel RAW und JPG, das verwirrte eher.

cbv 07.03.2017 15:10

Ich schieße ebenfalls in RAW und JPG
Ersteres verwende ich, falls notwendig, zur Bearbeitung. Letzteres wird eigentlich nur zur Begutachtung am TV verwendet.

ingoKober 07.03.2017 15:32

Raw eröffnet unzweifelhaft mehr Möglichkeiten, braucht aber auch längere Bearbeitungszeit und wenn man nicht sehr gut ist, schaffen in Normalsituationen die JPG engines der heutigen Kameras locker, was viele nur mit Mühe aus RAW rausholen.
Merke:Wenn man viel machen kann, kann man auch viel falsch machen.
Andere könnens allerdings unzweifelhaft besser als die Kamera. Viele dieser Cracks brauchen dieses Können aber in meinen Augen nicht wirklich oft, zumindest nicht, wenn die Kamera bei der Aufnahme gut auf die Bildsituation eingestellt war.
RAW Knipser werden dabei u.U auch mal ein wenig nachlässig...
Oft wird auch unterschätzt, was bei JPG noch möglich ist.
Klar kann man stark verhunzte JPGs kaum noch retten, auch wenn in RAW noch etwas ginge.
Wer aber seine Kamera kennt und für das jeweilige Motiv auch passend und gut einstellt, der kann seine JPGs mit wenig Aufwand doch noch teils entscheidend verbessern (hier finde ich ist Fixfoto immer noch die Software der Wahl).
Aber auch JPG Knipser haben ihre Hypes. Leider geht bei keiner meiner Kameras JPG und RAW unter der Bedingung JPG extrafein.
Doch gerade die Qualitätstufe lässt am besten Feinanpassungen zu. Somit kann ich mich nicht dazu durchringen RAW und JPG einzustellen.

Ich habe immer wieder Ausflüge in die RAW Bearbeitung gewagt. Immer war mein Fazit: Für MICH ganz persönlich und meine Bilder lohnt sich das nicht. Ich bin mit gut aufgenommenen JPGs schneller und meist ebenso gut dran.
Sogar einige der Kreativeinstellungen nutze ich gerne und finde sie hilfreich. Und die gibts ja auch nur bei JPG.
Mein persönliches Fazit: Ich knipse immer noch nur JPG und bins zufrieden.
Andere mögen andere Fazits für ihre Ansprüche ziehen.
Dass auch JPGs qualitativ gut sein können, dafür zeigt meine Galerie glaube ich genug Beispiele.

Viele Grüße

Ingo

aidualk 07.03.2017 15:45

Ich nutze für eine normale 'Dia-Show' in 4-K zu 80% jpg. Bilder, weil sie mir, so wie du schreibst, von der Qualität dafür ausreichend sind.
Für schwierige Lichtverhältnisse, Nachtaufnahmen, hohe Kontraste, bringen die RAWs aber wirklich deutlich bessere Ergebnisse. Auch bei höheren ISOs hat mir das Rauschen/die Rauschunterdrückung der div. Sony Kameras noch nie gefallen. Sie wirken ooc einfach fleckig und unschön, und verlieren dadurch auch Details. Im RAW Konverter, sauber entrauscht, sind hohe ISOs mit einem feinen, fleckfreien rauschen dagegen richtig angenehm anzuschauen und auch Detailreicher.

Und gerade bei dem kleinen 1'' Sensor (deinem thread / Ingo) sehe ich auch deutlich die Unterschiede zwischen den jpg Bildern und den RAW Entwicklungen. :zuck:

fritzenm 07.03.2017 15:54

Die Frage- bzw. Aufgabenstellungen variieren von Nutzer zu Nutzer.

Bei mir ist nur sehr selten eine "fertige" Aufnahme genau so, wie ich sie aufnehme.

Diese, z.T. Mini-Korrekturen, wie Ausrichtung, etwas anderer Beschnitt und dann meist auch noch etwas Arbeit an Belichtung, Schatten, Lichter stehen praktisch immer an. Und das mache ich im RAW-Konverter sehr schnell und ohne Qualitätsverlust.

Welchen Vorteil hätte ich, ausser der anfänglichen Dateigrösse (Speicherplatz), dies in einem JPG-Editor zu machen?

Insgesamt relativiert sich der Speicherbedarf ohnehin, da ich meine Fotos zwar im RAW-Editor fertig mache, aber nur bei effektivem Bedarf wirklich eine Ausgabe erzeuge. Dagegen bei JPG-Bearbeitung müsste man ja schon die bearbeitete Version ausgeben, bzw. separat speichern. Oder aber im PS-Format speichern, wobei dann jedoch der Dateigrössen-Vorteil von JPG praktisch weg ist.

Ein herrlich kontroverses Thema, das sicher noch für viele Threads und Posts gut ist. :D

Chris II 07.03.2017 16:43

Zitat:

Zitat von fritzenm (Beitrag 1899104)

Ein herrlich kontroverses Thema, das sicher noch für viele Threads und Posts gut ist. :D

Genau, das wollte ich lostreten. Danke für die vielen Posts. Ich bin begeistert von den zahlreichen Antworten. Es ist bei Gott kein schwarz/weiss Thema. Es ist vorallem die persönliche, gewohnte Nachbearbeitungs-Praxis, und die fotographischen Themen, die sagen, was sich anbietet.

Lightroom (LR) verteitet auch ein Bisschen zum spielen. Meine Erfahrung ist dabei, dass eine Foto vielleicht 3 x "umgebaut" wird, und zuletzt dort landet, wo man angefangen hat. Es braucht klare Vorstellungen und Entscheidungsfreudigkeit.

jpg gibt das "gerechnete" Bild einfach zur Kenntnis ohne zu schrauben, man kann höchstens die Schraube noch fester oder lockerer anziehen.

Gruss Christian

mr.jb 07.03.2017 17:10

Ich fotografiere auch nur in RAW.... hab aber auch schon das ein oder andere mal überlegt auf JPEG umzusteigen und die Fotos bewusster zu "gestalten", sprich Weißabgleich etc. gleich korrekt machen. Dies erfordert aber doch das ein oder andere mal etwas mehr Zeit und "Fehler" lassen sich nicht so einfach wie in RAW beheben.
Aber ich muss auch zugeben, dass es mir Spaß macht nach dem Shooting die Bilder nochmal zu begutachten und dann etwas an den Reglern zu spielen um das gewünschte Bild entstehen zu lassen -

Ist halt alles mehr oder weniger Geschmackssache :)

cat_on_leaf 07.03.2017 17:57

Ich arbeite nur in RAW.

Allerdings entstehen bei mir im Laufe eines Jahres selten mehr als tausend Bilder.
Ich lösche ziemlich gnadenlos.
RAW bietet mir so viel mehr in der Art wie ich ein Bild sehen möchte. Und dann vom gleichen Bild direkt mal 2-4 virtuelle Kopien mit kleinen Unterschieden! Spitze! Mir ist die Realität ziemlich egal.

Elric 07.03.2017 18:06

Kommt halt auch drauf an, ob man sich lieber in die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten der Kamera für die JPEG-Erzeugung einarbeiten möchte oder in die Bearbeitung von Bildern/RAWs.
Wobei man um letzeren Lernaufwand ja auch bei JPEGs nicht zwangsläufig herum kommt.

Bei RAWs habe ich zusätzlich noch die Möglichkeit nach ein paar Jahren das Bild nach vielleicht geändertem Geschmack oder Können völlig neu zu entwickeln. Oder die Entwicklungswerkzeuge, die auch immer weiter entwickelt werden, bieten mir neue Möglichkeiten.

Ich persönlich habe mich für RAWs entschieden.

nex69 07.03.2017 18:10

Ich mache jpg + raw. Wenn das jpg gut genug ist verwende ich das. Das ist bei Veranstaltungen und dergleichen meistens der Fall. jpgs bearbeite ich grundsätzlich nicht. Sobald ich bearbeite verwende ich das raw File. Das immer der Fall bei Landschaftsfotos und ähnlichem.

fritzenm 07.03.2017 18:29

Zitat:

Zitat von Chris II (Beitrag 1899115)
Genau, das wollte ich lostreten. Danke für die vielen Posts. Ich bin begeistert von den zahlreichen Antworten. Es ist bei Gott kein schwarz/weiss Thema. Es ist vorallem die persönliche, gewohnte Nachbearbeitungs-Praxis, und die fotographischen Themen, die sagen, was sich anbietet.

...nur seh ich dies so, dass nicht viel mehr als eine Sammlung von Gründen und Motivationen heraus kommt, ansonsten sich das Thema aber recht bald erschöpft. - Es sei denn, es wird (wieder einmal) fast schon eine Art Glaubenskrieg losgetreten.

Dennoch denke auch ich, dass selbst solch eine lose Zusammenstellung von Meinungen ihren Wert haben, beispielsweise für Einsteiger, die vielleicht vor der Entscheidung stehen, wie sie selbst das Thema angehen.

XG1 07.03.2017 18:35

Man könnte das Thema um die Frage ergänzen: Was ist der "beste" Raw-Converter für die A99II, mit dem man deren jpeg-Engine locker schlägt...

screwdriver 07.03.2017 18:41

Zitat:

Zitat von Chris II (Beitrag 1899115)
Genau, das wollte ich lostreten.

Ich sehe das Thema keineswegs kontrovers sondern als individuelle Möglichkeit.
Dabei sehe ich die RAW-"Verfechter" eher auf der Seite der "Künstler" und die JPG- "Genügler" eher auf der Seite der Dokumentarfotografierer.

Ich sehe mich bei letzterer Gruppe.
Dank Liveview sehe ich vorher, wie das Ergebnis wird.
Dass ordentliche Einstellungen für JPG eine Herausforderung darstellen, kann ich nur bestätigen. Diese Herausforderung, gerade aiuch in schwierigen Lichtsituationen zu meistern, ist dann mein Bestreben. Das gelingt nicht immer, aber immer öfter.
Meine Domäne ist die Konzertfotografie und die meisten Bilderr von Kollg(inn)en, die aus RAW entwickelt sind, büssen für meinen Geschack meist sehr viel von der tatsächlichen Licht- Stimmung ein. Ein nachträglicher Weissabgleich verfremdet hier regelmässig. Oft sogar gewollt. Aber das widerstrebt mir.
Natürlich ist der erzielbare Dynamikumfang bei RAW grösser. Aber auch damit kann man so umzugehen lernen, dass ein JPG wenig bis gar nicht darunter leidet. Das hängt nicht zuletzt sicher auch von der Art der Motive ab und den Umständen, wie und wo diese entstehen. Da muss man eben auch wissen, was mit JPG (und der ISO-abhängigen Dynamik) geht und was eher nicht mehr. Um Situationen herzustellen oder auszusuchen wo es geht und Situationen, wo es nicht geht, zu (ver-) meiden..
Natürlich erfordert das höhere Aufmerksamkeit und Genauigkeit für die Kameraeinstellungen beim Fotografieren. Aber genau diese Herausforderung - oft sogar unter Zeitdruck - anzunehmen, macht einen guten Teil meines persönlichen Spasses an der Fotografie aus.

guenter_w 07.03.2017 19:21

Da gibt es nichts kontroverses! Jeder hat seine Vorlieben und seinen individuellen Workflow, den er hoffentlich auch begründen kann!

Der meine ist RAW in LR entwickeln, als JPEG exportieren. Technische Fehler oder schlechte Bilder durch z.B. unglücklichen Gesichtsausdruck, Mikro vor dem Mund oder ähnliches werden gleich gelöscht, die übrigen RAW datumsmäßig archiviert. Oft hat man durch die lieben Lichttechniker so große Dynamik, dass ich über die erweiterten RAW-Möglichkeiten froh bin. RAW lässt sich gezielter und feinfühliger entrauschen als JPEG, was gerade bei höheren ISO von Vorteil für mich ist.

Platz ist für mich kein Thema, mein 2016-Archiv hat 229 Ordner mit ca. 25.000 Dateien und belegt knapp 500 GB trotz 42 MB-RAW-Dateien. In den Vorjahren mit 24 MB-Dateien waren es jeweils 250-300 GB. Festplattenplatz ist kein Thema!

Würde ich nur Tageslichtfotografie mit weniger Dynamik machen, wäre nur JPEG-Speicherung eine überlegenswerte Option. Pro Gig rechne ich mit ca. 2 bis 3 Stunden Bearbeitungszeit einschließlich Selektion für die Abnehmer.

carm 07.03.2017 19:23

Ich habe mich für RAW entschieden. Aus vielen Gründen, die hier auch schon erläutert und besprochen wurden. Ich habe aber auch schon mit dem Gedanken gespielt, RAW + JPEG zu speichern, um mir dann die Unterschiede in der Bearbeitung (Kamera-Ich) anzuschauen. Bis jetzt ist es noch nicht dazu gekommen. Da ich aber seit einigen Tagen die A99II habe, werde ich es ausprobieren.

FG
Carlo

Man 07.03.2017 20:28

Ich bin mir sicher, dass ich anhand eines JPGs nicht beurteilen kann, ob es ooc oder über RAW-Bearbeitung entstanden ist - Extrembeispiele (hohe Kontraste, Fehlbelichtungen, Mischlichtsituationen oder falsch gewählter Weissabgleich mal aussen vor).
Das spricht für ooc.

Ich bearbeite dennoch alles über RAW (und speichere JPG ooc mit), weil ich die Möglichkeiten des RAW-Konverters schätze.
Letztlich ist ein Bild auch immer eine Geschmackssache - und die JPG-Engine kann unmöglich wissen, welche Variante mir letztendlich am besten gefällt.
Dazu gibt es noch mehr Reserven beim RAW (12 bis 14 Bit zu höchstens 8 Bit bei JPG), die bei "normalen" Fotos und Belichtugnssituationen aber wohl keine Rolle spielen. Es beruhigt mich trotzdem.
Fotografiern in RAW ist meiner Meinung allerdings kein Grund, bei der Aufnahme schlampiger wie bei JPG-ooc zu arbeiten - auch wenn RAW etwas mehr Reserven hat.

vlG

Manfred

cat_on_leaf 08.03.2017 08:27

Zitat:

Zitat von Man (Beitrag 1899179)
......), weil ich die Möglichkeiten des RAW-Konverters schätze.
Letztlich ist ein Bild auch immer eine Geschmackssache - und die JPG-Engine kann unmöglich wissen, welche Variante mir letztendlich am besten gefällt.......

Das ist meiner Meinung der absolute Vorteil der RAW Entwicklung. Frei um Astrid Lindgren zu zitieren "Ich mach mir mein Bild widiwidie es mir gefällt". Und das hat ziemlich häufig gar nichts mit dem zu tun, was die Kamera daraus macht.

der_knipser 08.03.2017 10:17

Bis vor wenigen Jahren habe ich nur JPG fotografiert, weil mir die Vorteile des RAWs nicht so richtig bewusst waren. Nachdem ich diese aber kennen und schätzen gelernt habe, trauere ich so manchem JPG-Bild nach, das ich früher so akzeptiert hatte, und heute erst die Qualitätseinbußen (hauptsächlich Dynamik) sehe.

Es folgte eine Umstellung auf RAW+JPG, weil man das Gewohnte nicht so schnell loslassen möchte, und den RAW-Workflow auch erstmal lernen muss.
Nach einiger Zeit war ich sicher genug im Umgang mit LR, so dass ich die JPGs weggelassen habe.

Danach gab es aber immer wieder Gelegenheiten, bei denen ich Bilder zum "nur mal schnell zeigen" brauchte, und mir der RAW-Workflow lästig war, denn die Belichtungen waren in Ordnung, und es brauchte keine Nacharbeit.
Daher bin ich jetzt wieder bei RAW+JPG, wobei ich überwiegend die RAWs nutze und bearbeite, aber zum schnellen Zeigen oder für untergeordnete Zwecke auf die bereits fertigen JPGs zugreifen kann.

Möglicherweise ändert sich mein Workflow in den nächsten Jahren noch ein paarmal.
Ich wurde vom JPG-Verfechter zum RAW-Verfechter und bin jetzt da, dass ich die Vor- und Nachteile beider Formate sehe, und sie für mich nach Bedarf oder Laune beide nutze, auch wenn der Schwerpunkt auf RAW liegt.

Die wirklich guten Bilder bekommt man sowieso nicht durch Verwendung des einen oder anderen Formats, sondern in erster Linie dadurch, was und wie man es fotografiert.
Kreative Ideen stehen weit oberhalb aller Bildformate, das Auswählen besonderer Momente, dann das Auswählen der besten Aufnahmen, und schließlich eine solide Bearbeitung der Details führen bei mir zu Bildern, die ich gerne ansehe und zeige.

Tafelspitz 08.03.2017 10:29

Ich fotografiere seit 2009 ausschliesslich in RAW (und wünschte mir manchmal, ich hätte das schon früher getan). Wenn ich für ein Projekt mal Bilder benötige, die keinen Bearbeitungsaufwand brauchen sollen, müssen oder dürfen, entwickle ich diese mit einem Mausklick per Autokorrektur in C1. Das ist dann üblicherweise äquivalent zu einem OOC-jpg mit dem Vorteil, im Fall der Fälle trotzdem noch qualitative Reserven zu haben.
Über Speicherplatz mache ich mir schon seit Jahren keine Gedanken mehr, da Festplatten und sogar Online-Speicherplatz inzwischen so günstig zu haben sind.

Ecce 08.03.2017 11:13

Das Argument, raw-Entwicklung koste soo viel Zeit, ist seit C1 kein Thema mehr.
Denn anschauen, bewerten, sortieren musst Du auch jedes jpg.

Mit Automatik-Funktionen in C1 kannst Du alle Bilder auf einen Schlag entwickeln.
Speichern (Exportieren) kostet nach einmaliger Einrichtung des Prozesses auch nur einen Mausklick.

Vorteile der vorhandenen raw-files sind zu Genüge besprochen.

dey 08.03.2017 11:16

Ich bin mit der A65 und den für dürftigen Entrauschungsergebnissen OOC ins RAW-Lager gewechselt. RAW + jpg war für mich nie eine Option, weil ich immer Angst um die Serienfähigkeit gehabt habe.
Bei RAW war mir dann wichtig schnell und einfach auf mindestens das Resultat OOC zu kommen. Mit DXO und C1 sind die Ergebnisse mit Auto-Korrektur und Profil auf dem Niveau OOC, so dass ich trotz RAW ähnlich schnell zu guten jpgs komme (hängt im wesentlichen von der Processing-Geschwindigkeit des PC ab).

Ich fotografiere viel Sport mit sehr viel High-Iso und da sind mir sowohl die Dynamik-Reserven wichtig, als auch das Rohmaterial für das Entrauschen.

Die A65 war nicht optimal, wenn es um schnelle Veränderungen in den Settings geht. Da wurde schon mal mit ISO1.600 fotografiert und dann am PC um 2EV gepusht. Dank RAW kein Thema.
Überhaupt bin ich wegen RAW und 24MP bei der Aufnahme eher schlampig, weil ich das im RAW-Konverter später recht gut korrigieren kann.

Ich fotografiere eher wenig, da ist RAW-Entwicklung kein zeitraubendes Problem.
Zudem bin ich gerne kreativ und empfinde ich RAW als optimaler.

Bei der A99 bin ich jetzt wieder entspannter gegenüber jpg, sehe aber keinen Grund den RAW-Pfad zu verlassen.

Alison 08.03.2017 11:38

Ich bin nach einer nur-Raw Phase wieder bei Raw+jpg gelandet, auch wenn es mehr Aufwand ist.
Der Grund ist, dass ich zu häufig direkt fertige Bilder brauche und dann auch eine automatische Raw Entwicklung zu lange dauert.
Auf Raw verzichten möchte ich aber auch nicht - aus allen Gründen, die bereits genannt wurden. Als ich unlängst ein paar Jahre alte Raws neu gesichtet und einige neu bearbeitet habe, hat es Spaß gemacht zu sehen, was die Upgrades bei Software und User heute erreichen konnten ;)

guenter_w 08.03.2017 11:42

Zitat:

Zitat von Alison (Beitrag 1899288)
Ich bin nach einer nur-Raw Phase wieder bei Raw+jpg gelandet, auch wenn es mehr Aufwand ist.
Der Grund ist, dass ich zu häufig direkt fertige Bilder brauche und dann auch eine automatische Raw Entwicklung zu lange dauert.

Mit auch nur einigermaßem zeitgerechtem PC ist das Zeitargument nun wirklich keines mehr! Zumindest in LR und auch C1.

Alison 08.03.2017 11:56

Danke, aber ich weiß was ein PC kann und ich kenne auch meine Anforderungen.

dey 08.03.2017 12:22

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 1899290)
Mit auch nur einigermaßem zeitgerechtem PC ist das Zeitargument nun wirklich keines mehr! Zumindest in LR und auch C1.

Theoretisch stimmt das sicherlich. Auch den Workflow kann man sicherlich so trimmen.
Ob es aber sinnvoll ist zwingend RAW zu verwenden, wenn Zeit ein wichtiger Faktor, mag mal dahin gestellt sein.

>>>

Zitat:

Zitat von Alison (Beitrag 1899296)
Danke, aber ich weiß was ein PC kann und ich kenne auch meine Anforderungen.


alberich 08.03.2017 12:37

Ich mach es wie Alison auch. RAW+JPG.
Wobei ich gleich beim Import RAW und JPG auf verschiedene Platten kopiere und meistens verbleiben die JPGs ungenutzt in ihrem dunklen Verzeichnis. Aber manchmal ist es eben doch so, dass ich mir rasch einen Überblick verschaffen möchte und/oder ein spezielles Bild benötige ohne erst den Konverter anzukurbeln usw.
In aller Regel lösche ich den kompletten JPG Ordner am Ende desJahres, da diese Verfügbarkeit nur für überschaubare Zeit nach dem Erstellen der Bilder nötig ist. Am Ende archiviere ich dann also langfristig nur die RAWs, nehme aber dennoch RAW+JPG auf.
Ein weiterer Grund ist, dass ich für schwarzweiss Bilder im schwarzweiss Modus fotografiere, weil ich das Motiv dann bereits im EVF schwarzweiss sehe und so auch noch besser schwarzweiss denken und fühlen kann. Nachher habe ich dann die schwarzweiss JPGs als Rückversicherung, wenn ich mir bei der Bearbeitung nicht mehr so ganz klar bin wo ich eigentlich hin wollte oder her kam. :-) Oder auch DRO und so. Es gibt also durchaus immer mal wieder Fälle wo ich es gut finde noch ein JPG zu haben, zumindest so lange bis ich die RAWs bearbeitet habe oder das Projekt abgeschlossen ist.
Wie oft brauche ch die JPGs? So gut wie nie. Dennoch habe ich es in den ganzen Jahren nie bereut sie aufgenommen zu haben und war dann doch immer wieder mal von Zeit zu Zeit froh sie zu haben.

heischu 08.03.2017 12:55

Früher hab ich auch Jpeg + RAW gemacht.
Da ich aber die Jpeg's eigentlich nie benutzt habe, und ich jedes Foto grundsätzlich immer noch kurz überarbeite, habe ich auf reines RAW umgestellt.

guenter_w 08.03.2017 12:59

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1899298)
Theoretisch stimmt das sicherlich. Auch den Workflow kann man sicherlich so trimmen.
Ob es aber sinnvoll ist zwingend RAW zu verwenden, wenn Zeit ein wichtiger Faktor, mag mal dahin gestellt sein.

Gerade wenn der Zeitfaktor eine Rolle spielt, kann man (zumindest ich!) viel leichter auf JPEG verzichten! Ist eine Frage der Routine...

Conny1 08.03.2017 13:18

Ich halte es mittlerweile wie "alberich" (fotografiere überwiegend Sport und Wildlife).
Wer sich entschließt, überwiegend in JPEG aufzunehmen, dem kann ich den
http://www.jpg-illuminator.de. empfehlen. Er ist m.E. nach wie vor das ultimative Programm zur JPEG- Entwicklung, das ich jahrelang vorrangig benutzt habe.

Thomas-O 08.03.2017 13:35

Ich fotografiere immer mit RAW und JPG. RAW, weil ich mit DxO die Bilder besser bearbeiten kann und DxO für Fremdobjektive entsprechende Profile bereitstellt. JPG, weil ich so immer sehe, wie das Bild unbearbeitet aus der Kamera kam.

Gruß
Thomas

fritzenm 08.03.2017 14:29

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 1899317)
... überwiegend in JPEG aufzunehmen...
...das ultimative Programm zur JPEG- Entwicklung...

JPG-Entwicklung?

JPG-Bearbeitung im Ausnahmefall, um übersehene Sensorflecken noch zu entfernen, oder etwas zu editieren, was im RAW-Konverter nicht möglich, oder noch sehr rumpelig funktionert, ok.

Aber falls diese JPG-Entwicklung bedeuten sollte, Arbeit an Helligkeit, Kontrast, Farbsättigung, evtl. Farbbalance: Nee, wirklich nicht, da sehe ich keinen Sinn drin.

ingoKober 08.03.2017 15:19

Zitat:

Zitat von fritzenm (Beitrag 1899342)
Aber falls diese JPG-Entwicklung bedeuten sollte, Arbeit an Helligkeit, Kontrast, Farbsättigung, evtl. Farbbalance: Nee, wirklich nicht, da sehe ich keinen Sinn drin.

Snob....Ich mache das bei mit wichtigen Bildern regelmäßig und komme meiner Meinung nach zu absolut sinnvollen Ergebnissen.
An meiner Galerie hier kannst Du sehen, ob diese Aussage Bullshit ist.

Viele Grüße

Ingo

Conny1 08.03.2017 15:56

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 1899354)
Snob...

Deutet für mich eher auf neunmalklugen Naseweis hin, ansonsten volle Zustimmung!


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