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Yolocaust
www.yolocaust.de
Für mich sehr beklemmend. Selfies am Mahnmal unterlegt mit Bildern aus Konzentrationslagern. Aber man kann den Personen nicht von vorneherein Absprechen sich nicht mit dem Mahnmal beschäftigt zu haben, sie waren immerhin dort. Es werden damit für mich zweiten Seiten symbolisiert, das Gedenken an die schrecklichen Taten und unsere Gegenwart, die zum Glück so weit von dem weg ist. Und doch liegt der Schrecken mit dem Krieg in Syrien, den Kampfgebiete des IS in Afrika nur wenige Flugstunden entfernt. Ich denke an das Bild des ertrunkenen Flüchtlingsjungen am Stand, den syrischen Jungen im Krankenwagen. Das alles löst die Seite bei mir aus, und damit hat Shahak Shapira bei mir etwas ausgelöst, was vermutlich in seiner Absicht lag. Für mich wieder ein Beweis, dass Bilder viel stärker auf uns wirken wie Worte. Freuen wir uns daran wie gut es uns geht. Und fragen wir uns, wie wir denen helfen können, die nicht das Glück haben daran teilhaben zu dürfen. Hans |
Naja, Shahak Shapira ist halt "Satiriker" :D
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Nach meiner Erinnerung ist derartiges Verhalten bei der Gestaltung bewusst in Kauf genommen worden. Es wäre ein leichtes gewesen, selbiges durch andersartige Gestaltung zu verhindern, indem man z.B. die Leichenhaufen realitätsnah als Skulptur o.ä. abgebildet hätte. Man hat sich aber eben sehr wohl überlegt dagegen entschieden es so zu machen.
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Krasse Idee und krasse Umsetzung.
Megakrass ist der Titel des Projekts/der Seite. Da muss ich ein wenig drüber nachdenken, aber ich glaube, dass ich das Projekt gut finde. Sicher: Schockierende Darstellung. Aber dass wird auch ganz sicher so beabsichtigt sein, um damit die Leute auch ganz sicher zu erreichen. Und neben der schockierenden Wirkung kann man natürlich auch in die Doppelbilder jede Menge Symbolik drin erkennen. Danke für den Link. Gruß Ralf |
Manchmal muss man Titeln eine Chance geben. Erst wollte ich diesen Thread gar nicht anklicken, weil ich mir bei dem Titel nichts Gescheites versprochen hatte. Dann siegte die Neugier...und ich bin froh darüber.
Sehr eindrucksvoll. SEHR. Etwas, das ich nicht so schnell vergesse. Und ein gutes Projekt mit oder gegen den Selfiewahn, je nachdem, wie man es sehen will. DANKE für den Link. |
Beklemmend, schockierend, beides muss es sein. Gut, sogar sehr gut. Eindrucksvoll im Wortsinn.
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Ich hatte den Link bisher auch nicht geklickt, weil ich ähnlich wie Dana dachte.
Eben musste es aber doch sein und ich muss sagen ich bin beeindruckt-beklemmt-verstört (?) |
Vier Bilder sind (leider) schon weg.
Gruß Ralf |
Zitat:
http://yolocaust.de |
Jetzt schon fünf.
Gruß Ralf |
Hier kann man noch alle Bilder sehen: http://webcache.googleusercontent.co...&ct=clnk&gl=de
Ansonsten mag ich den Typ, den "schlechtesten Juden der Welt" (eigene Aussage http://www.faz.net/aktuell/gesellsch...-13511470.html ) . Diesen Artikel habe ich schon früher gelesen, musste ich jetzt suchen. Diese Art von Humor kommt bei mir gut an :top: Viele Grüße |
Auch ich mag diesen Humor und danke dir für den Link zum Artikel :top:
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Zitat:
Gruß Ralf |
ist das nicht die Vorstufe zu den aktuellen Sprengungen in Palmyra? Dort werden von Jugendlichen Götzen und Mahnmale zu einer Steinwüste verwandelt.
Zitat:
Gerhard |
Ich finde die Aktion "provokativ"-gelungen aber auch irgendwie total bescheuert.
Letztendlich profiliert sich der "Künstler" auch darüber, und das aus einer relativ sicheren unangreifbaren Position, weil er die moralische Instanz für sich vereinnahmt und die anderen als Idioten darstellt, ohne es direkt zu sagen. Die Löschaktion ist ein Zeichen der Wankelmütigkeit, was soll das, warum bleiben die Bilder nicht stehen? Die darauf Abgebildeten sind jetzt eh im Netz ver(ur)teilt, ohne, daß sie es noch ändern können. Ich will nicht wissen, wo und wie ein jeder von uns schon in der Welt drauf rumgewandelt ist, ohne sich Gedanken darüber zu machen oder die historischen Hintergründe genau zu kennen. Hätte der Künstler sich selbst so in Szene gesetzt, ok, aber so ist es für mich leider auch nur ein feiges hinterfotziges Arschloch-Verhalten. Tschuldigung! |
tja... wenn man - wenn möglich - vor dem zeitgeistigen Aufkommen der Wut lesen würde... und dann - wenn möglich - vielleicht ein wenig nachdenken...
Nein, es hilft auch kein hinterhergerotztes "Tschuldigung!" |
bilder von (vielen) toten Menschen macht mir nichts
aber , wenn man eigentlich weiss wieviele dieser ausgemergelten Menschen zuerst lange qualvolle Schmerzen erleiden mussten bis zu ihrem (erlösendem ? ) Tod zugeführt auch von Menschen und ich dann diese fröhlich lächelnden Gesichter dazu sehe...da habe ich dann echt meine Mühe :roll: |
Zitat:
Wenn Dich ein anderer in einer unangemessenen Situation auf Foto festhält, und das Resultat dann Photoshop-verwurstelt der Weltöffentlichkeit präsentiert, würde ich gern mal sehen, wie Du dann verständnisvoll reagierst. Es bleibt eine gravierende Verletzung der Persönlichkeitsrechte (und damit meine ich nicht nur die der lebenden Personen). Das ganze Vorgehen erinnert mich an die Benetton Werbung. |
nö, denken darfst Du gerne selbst versuchen ;)
Zitat:
Mehr wird es von mir zu diesem Thema nicht geben, denn sonst hättest Du genau das erreicht, was Du beabsichtigtest. Merken |
Zitat:
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Conrad, lies dir einfach mal durch, was auf der Seite steht.
Meine Güte. Das hätte dich weniger Zeit gekostet, als hier zweimal nachzufragen und dann noch wegen der "nichtssagenden Antwort" zu meckern. Aber ich drösele das gern für dich auf. Das sind SELFIES, die geschossen und im Net veröffentlicht worden sind. Von den Menschen selbst. Der Künstler hat sie sich nur geholt. Die Löschung der Bilder ist lediglich zustande gekommen, weil die Selfieleute es selbst gewünscht haben. Auch das steht auf der Seite! Manchmal ist es sinnvoll, auch TEXTE zu lesen, nicht nur Bilder zu gucken. |
Zitat:
Dann darf jetzt jeder fremde Selfies verwursteln und bis auf Widerruf ins Netz stellen? "Ich bin auf einem der Fotos zu erkennen und schäme mich plötzlich, es öffentlich ins Internet hochgeladen zu haben. Kannst du es entfernen?" Ja. Schicke eine Email an undouche.me@yolocaust.de Ja geht´s noch? Und Die abgebildeten ermordeten Juden haben sicher keine Selfies geschossen und müssen jetzt widerspruchslos helfen, einen Künstler zu profilieren. |
Zitat:
Servus Gerhard |
Zitat:
Keine Ahnung, wie die nun in den speziellen Fällen ausgesehen haben, aber wenn keine Einschränkungen vorhanden waren, dann wird man die Frage wohl mit "ja, dass darf man nutzen und verwenden" beantworten. Neben dieser Frage stellt sich die Frage nach dem Recht am eigenen Bild und der künstlerischen Freiheit. Ich bin mir nicht sicher, wie ich da als Richter entscheiden würde. Durch Veröffentlichung der Originalbilder haben sich die betroffenen Personen schon mal so wie abgebildet im Netz präsentiert. Der Künstler hat diese Bilder mit der Symbolik der Stehlen verknüpft, also quasi "nur" eine andere Darstellung gewählt. Gut, dass ich kein Richter bin und der Künstler durch das Löschangebot versucht, einer Klage aus dem Weg zu gehen. Den Vergleich mit der Benetton-Werbung fand ich nicht schlecht. Dort, wie auch hier, wurde eine sehr provokante Darstellung gewählt, um auf etwas Aufmerksam zu machen. Zitat:
Gruß Ralf |
Zitat:
Gibt es bestimmt auch in Österreich. Die hier dargestellten Opfer stehen im besonderen öffentlichem Interesse. Von daher ist das postmortale Recht durch Erben nur dann durchsetzbar, wenn die Würde des Menschen verletzt wird. Das ist bei dem konzeptionellen Werk des Künstlers aber nicht der Fall. Eher genau das Gegenteil - er zeigt uns schön, wie der Umgang mit der Geschichte und dem Erkenntnisgewinnung daraus, von einigen Personen gelebt wird. Sehr gut finde ich im Übrigen das Löschen der Fotis auf Anfrage. Das ist eine große Geste der Versöhnung. Ein Profilneurotiker würde hier sicherlich eher noch einmal nachtreten. |
Deine Erklärung zum Bereich Postmortal finde ich ok.
Beim Thema fremde Selfi-Benutzung wäre ich mir nicht im klaren, ob sich der Künstler auf rechtlich einwandfreiem Terrain bewegt. Was wäre z.B., wenn er irgendwelche Facebook-Bilder von Dir oder Deinen Freunden für seine Montagen ohne vorherige Einwilligung benutzt hätte. (Ganz abgesehen davon, ob Du am Denkmal gewesen wärst oder nicht, es spielt rechtlich bestimmt auch keine Rolle in der Montage.) Oder haben die Selfies die Freigabe für jedermann ohne weitere Beachtung von Rechten gehabt? Zitat:
Die Personen auf den Selfies haben sich bereits selbst blossgestellt, auch ohne den öffentlichen Pranger. |
Da muss ich Conrad recht geben. Was ist mit dem Recht der Fotografierten?
Zählt das nicht? Rechtfertigt ein Selfie an so einem Ort die Veröffentlichung durch einen Dritten ohne Genehmigung? Wir sind doch sonst bei dieser Thematik so kritisch hier? |
Ich kann mir nicht vorstellen dass das rechtens ist. Das würde ja bedeuten, das Bilder die ich hier oder auf FB poste, für jedermann legal verfügbar wären. Das sind sie garantiert nicht.
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Bevor jetzt hier jeder meint, auch etwas zu glauben oder sich etwas vorstellen zu müssen: bemühen wir lieber die Fakten. (Ist das nicht "unsere" Marie?)
Wenn ich bei FB ein Bild poste, übertrage ich ein nicht exklusives Recht an FB. Das bedeutet, dass sowohl ich, als auch FB das Bild nutzen darf. Ob der Künstler bei FB für die Nutzung meines Bildes etwas gezahlt hat, wissen wir nicht. Auf alle Fälle bin ich als Lizenzgeber erstmal raus aus der Nummer, wenn irgendwer mein bei FB gepostetet Bild nutzt. |
Zitat:
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Es wäre interessant zu erfahren, ob (und wie/ bei welcher Quelle) die Bildrechte erworben worden sind bzw. keine Rechtsverletzung ggü. der Quelle vorliegt.
Wie auch immer, ich find es nicht ok. Freuen wir uns schon auf Montagen von Menschen im Fleischerladen/Schlachthaus, auf öffentlichen Plätzen versammelten weissen Amerikanern/gelynchten Schwarzen in brennenden Autoreifen, Namibia-Urlaubern/Hereros, Türkei-Urlaubern/Armeniern usw. |
Ich finde diese Aktion richtig gut. Weil es vielleicht hilft dieses Mahnmal wieder im rechten Licht erscheinen zu lassen. Und den Besuchern wieder in Erinnerung ruft warum es da steht wo es steht.
Man kann sich wohl vortrefflich über die Rechte an den Bildern usw. streiten und zoffen. Aber Das was , vermutlich, mit der Aktion gedacht war, kam bei mir zu 100% an. Jürgen |
Zitat:
Servus Gerhard |
Zitat:
Er müsste doch schon Bilder wieder löschen. Warum das, wenn er diese legal nutzen dürfte? So ganz sauber kann es dann wohl nicht sein, oder? |
Zitat:
Gruß Ralf |
Stellt euch mal vor, diese Montagen wären von Nazis gemacht worden, die sich daraus einen makaberen Spaß machen.
Der Kontext gibt die Rechtmäßigkeit vor oder der Inhalt oder beides? Ich sehe sowas sehr kritisch. |
Zitat:
Da ich kein Rechtsverdreher bin, würde es mich schon interessieren, wie Juristen die Verwendung der Bilder sehen. Wichtigste Voraussetzung ist natürlich, dass die Originalfotos verwendet und bearbeitet werden durften. Bilder von Pixabay hätten so sicher nicht verwendet werden dürfen (pixabay-Regel). Edit: Habe gerade noch ein Interview mit Shahak Shapira gefunden. Gruß Ralf |
Ein ähnliches Projekt, z.B. eine ebenso kritisch offensive Auseinandersetzung mit israelische Siedlern, ist von ihm wahrscheinlich nicht zu erwarten. "Aus Opfern werden Täter" oder so in der Art....
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Ein Wort zur Sache
Hallo,
die rechtliche Seite ist in der Tat nicht einwandfrei gelöst und ich hätte es an Stelle des Künstlers gerne anders gelöst gesehen (Selfies nachgestellt, Personen so verändert dass sie nicht mehr zu erkennen wären durch Köpfetausch etc.). Ich sehe es aber so wie beim Schmähgedicht von Böhmermann, manchmal muss auch einen Rechtsbruch riskieren um Aufzurütteln und durch die Löschung nimmt er dem ganzen die Prangerfunktion. Keiner von ist perfekt. Sehr schade finde ich aber dass sich die Diskussion hier nicht mehr vorwiegend um die Idee dreht, sondern um Rechte und für mich seltsame Themen "was wäre wenn andere was anderes machen","warum macht er nicht was anderes". Statt sich mit der Idee und den Gedanken auseinanderzusetzen werden hier Verdrängungsmechanismen vorgeführt und statt sich mit dem Kern zu beschäftigen der Fokus auf Nebenkriegsschauplätze gelenkt. So funktioniert das im postfaktischen Zeitalter, wenn ich in der Sache keine überzeugenden Gegenargumente habe mache ich durch solche Diskussionen klein und lächerlich. Es geht bei dem Projekt einzig und allein um den Holocaust und wie wir heute damit umgehen. Aufzurütteln gegen das Vergessen um Verdrängung nicht zuzulassen. Hans |
Zitat:
Das hier vorgestellte "Projekt" hat m.E. durchaus seine Daseinsberechtigung. Man kann tatsächlich der Meinung sein, dass Fangenspielen, Faxenmachen und von-Stein-zu-Stein-Hüpfen unangebracht ist im Holocaust-Mahnmal. Ich versuche das MEINEN Kindern jedenfalls zu vermitteln. Andere machen das offensichtlich nicht. Für DIE ist das hier vielleicht ein Denkanstoß. Möglicherweise wegen der Verwendung fremder Bilder nicht "legal", aber sicher "legitim". |
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