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Dana 28.10.2016 15:22

Ligurien – oder „Alles, was wir jetzt runterlaufen, müssen wir dann wieder hoch!“
 
Liebe Leute. =)

Bevor ich mit dem neuen Reisebericht beginne, noch ein paar Worte an euch, da die, die es noch nicht wissen, sich spätestens jetzt wundern würden. Viele von euch wissen es bereits, aber einige haben immer noch Fragezeichen im Gesicht, was ich immer mal wieder per PN mitbekomme. Daher jetzt mal klar gesagt:

Gottlieb und ich haben uns in aller Freundschaft getrennt.
Der Grund: durch meine körperliche Veränderung, die ihr ja entweder live miterlebt habt oder auf Bildern auch sehen könnt, kam etwas an die Oberfläche, das schon lange in mir schlummerte und erst jetzt klar hervor trat: ich fühle mich stärker zu Frauen hingezogen, genauer gesagt zu einer Frau, nämlich meiner Freundin Vera (aus K.), die viele von euch ja auch kennen oder zumindest schon gelesen haben. Es war ein längerer Werdegang, bei dem auch ich mich besser kennen lernen musste und dann feststellte, dass ich die Beziehung zu Gottlieb nicht aufrecht erhalten kann, weil ich mit Vera zusammen sein möchte. Ich habe daraufhin allen Mut zusammen genommen und klaren Tisch gemacht, in jegliche Richtung.

Natürlich war es für keinen von uns dreien einfach, aber wir haben das großartig gemeistert. Gottlieb bleibt mir als guter und wertvoller Freund erhalten. Mit Vera führe ich seit ein paar Monaten eine gute und liebevolle Beziehung und laufe endlich rund. Viele von euch sagen, ich sehe besser aus und strahle wieder mehr...das kommt daher.

Ich bin mittlerweile bei Familie und Freunden geoutet, die das alle wunderbar aufgenommen haben, Vera herzlich willkommen hießen und für Gottlieb weiterhin genauso Freunde sind wie ich es bin. Und nun wisst ihr hier es auch. =)

Den Sizilienbericht habe ich damals nicht fertig gestellt und den Irlandbericht im Sommer nie begonnen…einfach, weil es sich erst alles auseinander dividieren musste und ich im Kopf noch nicht frei war.

Dies ist jetzt abgeschlossen und ich kann wieder froh und frei los schreiben. =)

Auf geht’s!

Sonntag, 16.10.
Manchmal wäre Vierradantrieb doch sinnvoll…


„Vera?“
„……………………“
„Vera?“
„………….jaaa………“
Komm, es ist Zeit…
„…………………………………“
„Kommst du?“
„……………………ja……“

2min später:
„Ähm...bist du wach???“
„Huch…da war ich doch glatt wieder eingeschlafen…“

Vera morgens um sechs Uhr zu wecken, grenzt an Folter. :mrgreen:
Aber meine Güte, war sie tapfer!
Wir sind tatsächlich um 7:20h von daheim losgefahren! In ECHT. Nicht gelogen!
Sieben Uhr zwanzig!

Bepackt mit Koffern, Laptops, Kamerarucksäcken, Proviant und den beim ADAC vorher noch besorgten wichtigen Dingen für die Reise ging es los. Allerdings hatten die beim ADAC einen Fehler gemacht und uns nicht den Reiseführer von Ligurien eingepackt, sondern einen vom Tessin. Toll. Da hatten wir extra nochmals hintelefoniert und es wurde uns versprochen, die Karte nachzusenden. Ob sie jedoch rechtzeitig ankäme, konnte uns der Mitarbeiter nicht sagen.

Als wir auf der Autobahn waren, kam vom Beifahrersitz:
„Hm…der Führer ist nun vergessen im Briefkasten oder?“
Schreiben wir es der frühen Stunde zu, dass ich antwortete:
„Jawoll, derrrrr Füüüührrrerrrr ist im Brrrriefkastennnn!!!!“….da es aber für uns BEIDE sehr früh war, wurde dann aufgrund dieses geschmackvollen Witzes erst einmal zehn Minuten durchgegiggelt. Insgesamt waren wir gut drauf und hatten Spaß.

Vera versuchte, noch einmal etwas zu schlafen und wickelte sich dafür ihr Halstuch mehrfach um das Gesicht, um die Sonne abzuhalten, die warm (und unbarmherzig!!!) ins Auto schien. Kurz vor der Schweizer Grenze war ich allerdings froh, dass sie wieder wach und „enthüllt“ war…denn ich hatte schon Sorge, wie die Schweizer es aufnehmen würden, wenn ich mit einer Person, die den Kopf komplett eingewickelt hatte und schräg auf dem nach hinten gekippten Sitz lag, über die Grenze fahren wollte… :shock:

Erfolgreich in die Schweiz eingereist, schickte uns das Navi nach „Luuuuuzärrn.“ Insgesamt erheiterte es uns die Woche über immer wieder mit sehr eigenen Kreationen, die Städtenamen betreffend. :D Wir fuhren sehr entspannt, denn sonntags gibt es auf den Straßen kaum LKWs…das ist ein kaum hoch genug zu schätzender Vorteil!

Gleich auf der Hinfahrt gibt es übrigens eine Klo-Story für Gerd!

Wir hielten an einem Parkplatz, um zu wechseln. Ich war lange gefahren und wurde langsam müde, so dass Vera übernahm. Ich ging derweil auf die dortige Toilette und musste mich erst einmal zurecht finden. :shock: Da gab es eine riesige Schüssel, Durchmesser sicher so eine guten halben Meter. Diese verengte sich unten trichterförmig in ein Loch. Eine Klobrille gab es auch, die war an die Wand geklappt. Ok…ähm…also…erst einmal dieses Ding runterklappen. Gut. War sogar einigermaßen sauber. Dann das tun, was man da so tut. Und dann? Waren da so Knöpfe an der Seite…die Bilderchen darauf zeigten Spülen, Seife, Wasser. Ok. Auf Spülen gedrückt…nix passierte. Mal wahlweise auf die Knöpfe…nix. Hm…vielleicht musste man den Klodeckel wieder hoch……ähm….Ah. Hochgeklappt, ein Wasserrauschebach ergoss sich in diese riesige Schüssel. Das war wohl das Spülen. Nun die Hände IN diese Schüssel halten (lecker…) und auf Seife drücken…ein Seifestrahl ergoss sich auf meine Hände. Dann auf den Wasserbutton…und ein Wasserstrahl spritzte seitlich heraus. Oha. So..Hände sauber, aber noch nass. Ah, rechts gab es ein Föhnbild…mal sehen. Hände dran gehalten und fast einen Herzinfarkt bekommen, denn ein Luftstrom wie von diesen neuen Geräten, die in 10sec alles trocken bekamen, kam dort heraus gepeitscht!

Das war ein Abenteuer! :D Sehr befremdlich, aber irgendwie lustig.

Kilometer für Kilometer fuhren wir südlicher…es wurde immer wärmer und nach knapp zehn Stunden waren wir da! Das war mal wieder echt weit draußen, aber wir lieben es ja ruhig, abgeschieden und lieber in der Natur mit schönem Blick als in der Stadt mit Highlife.

Das Navi sagte: „Sie sind angekommen.“
Aha…mitten im Nichts an einem Steilwaldfelsen?? Rechts steil 50m hoch, links steil 50m runter? Wir waren klug und dachten uns, das könne nicht sein. So fuhren wir ein Stückchen zur nächsten besiedelten Stelle zurück („Stadt“ konnte man dazu ja nicht sagen, obwohl die Italiener dies natürlich stolz tun) und parkten ratlos am Rand der Straße, so dass gerade noch ein Auto neben dran durch kam. Eine Gruppe italienischer Teenager saß oben mit einem Golden Retriever auf den Stufen (da gab es keine Wege, NUR Stufen) und winkte uns fröhlich zu. Bitterer Vergleich zu deutschen Jugendlichen, die eher argwöhnisch gucken, aber sicher nicht freundlich auf uns zuspringen würden und alles dran setzten, uns zu dem richtigen Haus zu lotsen. Große Diskussion auf italienisch, gegenseitiges Prügeln mit der Wegbeschreibung, die Vera ihnen ausgehändigt hatte und Rumschubsen führten aber zu der Lösung: „Es geht da drüben hoch!“

Ok….? Wir stiegen wieder ein, bogen rechts ab und kamen auf einen Schotterweg.
„Jetzt wäre Vierradantrieb gut…“
Vera seufzte und fuhr sanft und vorsichtig die sehr steile und unebene Schotterpiste hoch.
„Sind wir da wirklich richtig?“
Mir war mulmig zumute. Wenigstens waren wir so früh, dass es noch nicht dunkel war und wir ein wenig Sicht hatten. Wir fuhren weiter, quälten uns über eine wackelige Brücke, fuhren ein, zwei enge Kurven…und standen plötzlich auf einem Parkplatz vor einer Häusergruppe. Boah, was für eine Aussicht…


Bild in der Galerie

Aber niemand da. Wir stiegen aus, liefen die Treppen hoch und runter, schauten dort, schauten um die Ecken…niemand. Ich bin da Schisser und sah mich schon im Auto übernachten, so schrieb ich HILFE-Sms an die beiden Vermieterinnen. Die eine war Deutsche, die nach Italien ausgewandert war, die andere ihre Schwägerin, der ich unsere Not auf Englisch mitteilte. Die Folge davon war, dass beide in einem irren Tempo bei uns eintrafen, um uns zu retten, obwohl wir zehn Minuten vor der abgesprochenen Treffzeit dort angekommen waren. :D

Meine Güte, waren die nett! Die gemütliche Wohnung sah so aus:

https://www.fewo-direkt.de/ferienwoh...ienhaus/p41831

Die beiden Frauen halfen uns sogar, unser Gepäck die doch steilen Treppen hoch zu schleppen, machten uns den Ofen an, der sich erst einmal furchtbar wehrte und mir Angst machte, zeigten uns alles…und hatten selbst gebackenen Kuchen und Wein für uns bereit gestellt. Man fühlte sich gleich daheim…obwohl es erbärmlich kalt war. Es hieß, der Pellet-Ofen würde die Räume bald warm haben…die einzige Lüge in dieser Woche. ;) Selten habe ich so gefroren. :lol: Wir waren auch die letzten Mieter, danach wurde die Wohnung winterfest gemacht. :D Der Ofen zickte allerdings die ganze Woche nicht mehr. Ich war die Ofenbeauftragte und hatte ihn einmal scharf angeschaut…dies hatte wohl Eindruck hinterlassen.

Nach einem gemütlichen Abendessen saßen wir beim Wein noch etwas zusammen und blickten durchs Fenster auf die wunderschöne Landschaft, die auch nachts toll aussah. Die Lichter schillerten stark, was wahrscheinlich auf irgendwelche Luftströmungen hindeutete und das Fotografieren schwierig machte. Ein Bild zeige ich euch aber trotzdem:


Bild in der Galerie

Der Mond schien und ansonsten war ein Frieden da oben…einfach wunderschön.

Italien, wir kommen! Und wir freuen uns neben vielen Dingen vor allem auf ein leckeres Eis pro Tag! :mrgreen:

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Montag, 17.10.
„ Wia I Fau Noff Ämmbre!“


Kurz nach sieben. Ich wach.
Hm…da müsste doch demnächst die Sonne aufgehen?
Im Bett aufgesetzt, da wir direkt vom Bett auf diese tolle Aussicht schauen konnten.
Ohhhhja…das könnte was werden!
Boah, ist das kalt…Schnell alles angezogen, was in der Nähe so rumlag, plus Jacke und gucken gegangen.

Es ist 7:20h, kurz vor Sonnenaufgang. Vera und ich stehen am Fenster und fotografieren begeistert die Farben.
Was ist falsch an diesem Bild, Uhrzeit und Personenanzahl betreffend? :D
Najaaaa, ich konnte ja schlecht dieses tolle Erlebnis für mich alleine nutzen, daher habe ich Vera frei gestellt, ob sie aufstehen und es miterleben möchte. Mochte sie. ;)
Und es lohnte sich!


Bild in der Galerie

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Meine Güte, war die Wohnung kalt…das hatten wir vorher nicht gemerkt, denn das Fotografenadrenalin macht immer schön warm. Ich schmiss den Ofen an, wie ich es gezeigt bekommen hatte und stand dann betend davor, er möge auch bitte wirklich anspringen. Tat er. =) Dann brach die Sonne langsam durch:


Bild in der Galerie

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Wir hatten sogar einen Waldgeist bei uns wohnen, der auf uns achtgegeben hat.


Bild in der Galerie

Wir konnten tatsächlich auf der Terrasse frühstücken! Zwar in der Jacke und mit Schal, aber das ließen wir uns nicht nehmen. Der Blick auf die Berge und in das Tal bezauberte uns die ganze Woche über immer wieder – nebenan im bewaldeten Berggebiet immer wieder malerische Schüsse der gerade begonnenen Wildschweinjagd…urgs… Da war ich froh, dass uns die Vermieterin einen Tag zuvor noch gewarnt hatte, sonst hätte zumindest ich Panik bekommen, dass es um uns herum schießt. :lol:

Zack, die Sonne war weg. Schade. Und schon wurde es unangenehm auf der Terrasse. Also fertig machen und los. Da das Wetter unbeständig blieb, vertrieben wir uns erst einmal die Zeit mit einkaufen und rumtingeln. Da wir die Woche über auch mal mit dem Schiff die Cinque Terre von außen befahren wollten, fuhren wir nach Portovenere, wo das Schiff startete und wollten schon mal nach den Zeiten schauen und ein wenig durch das Städtchen laufen.

Natürlich war der Weg dort hin das Ziel und wir hielten immer mal wieder an, da man von unterwegs ein paar nette Blicke auf umliegende Häuser und die tiefer liegende Stadt „La Spezia“ erhaschen konnte:


Bild in der Galerie

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Was genau sie dort züchteten (Muscheln?) war mir nicht klar, aber die Reiher fanden es wohl sehr angenehm dort, es gab einige zu sehen.


Bild in der Galerie

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Bei einem Häuschen, das mir gut gefiel, habe ich tatsächlich erst beim Bilderbearbeiten gesehen, dass das zweite Fenster gemalt war! :lol: Es ist so gut gemacht, dass es mir beim Betrachten und Fotografieren nicht aufgefallen ist.


Bild in der Galerie

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Auch den Verfall konnte man gut verfolgen, sowohl den der herbstlichen Natur als auch den der durch rohe Gewalt forcierten der Umgebung:


Bild in der Galerie

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Dann erreichten wir die Zugangsstraße nach Portovenere und konnten die Stadt von oben schon einmal erblicken:


Bild in der Galerie

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Achja, das ist übrigens NICHT meine warme Phase, es war ja schon später am Tag. :D

Portovenere war einfach wunderhübsch.


Bild in der Galerie

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Da wir uns Zeit gelassen hatten, waren wir, wie schon erwähnt, recht spät und es wurde schon langsam dämmrig. Trotzdem war es ein Erlebnis, dort herum zu spazieren.


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Eine schöne klippige Küste konnte man dort auch genießen:


Bild in der Galerie

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…und dann kamen wir genau richtig oben an, um eine schöne Sonnenuntergangsstimmung einzufangen:


Bild in der Galerie

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Dieses mag ich gern und man kann mal wieder sehen, was bei einem RAW noch möglich ist. Das Jpeg war einfach nur schwarz:


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Apropos schwarz:

Ein italienisches Pärchen stand oben und versuchte vergeblich, ein Selfie mit ihrem Handy zu schießen. Dann baten sie mich, ob ich es könne. Alles schwarz. Sie gaben mir ihre kleine Kompaktknipse. Natürlich auch alles schwarz. So konnte ich das nicht stehen lassen und knipste sie mit meiner Kamera, ließ mir die Emailadresse geben und machte das ordentlich! :D


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Das Mädel war so nett, mir eine sehr freundliche Antwort zu schreiben. Sie mögen das Bild.

Vera und ich standen oben und genossen diese wunderschöne Stimmung, als diese jäh zerstört wurde von ziemlich lauter und unpassender Musik. Ein italienisches, neureiches Pärchen (sah man an Klamotte und Verhalten), so in den Fünfzigern, er der Reiche, sie die neue Freundin (sah man ebenfalls am Verhalten), nahmen den Platz oben ein. Und mit „Einnehmen“ meine ich Einnehmen. Sie waren jetzt da und alles drumrum war egal. Und so was kann ich überhaupt nicht ab. Die Musik wummerte aus ihrem goldenen Iphone7 und sie versuchte, nebenbei ein Foto zu schießen. Ging nicht. Großes Gelaber, großes Gehabe…großes Abgeschlabbere ihres Freundes…bäh. Gut, dass ich keinen Hut hatte, er wäre mir hochgegangen. Vera ist da viel ruhiger und toleranter, ich platze da fast. Blöde Tusse!!!

Dann wollte sie mit ihrem Typi ein Selfie machen…und ich hörte nur zwei Töne „blablupp…“ Die schönsten zwei Töne der Welt… Akku erschöpft…
Das Selfie war nicht mehr möglich, die Frau am Boden zerstört…
Schätzt mal, wer ihnen NICHT angeboten hat, ein Bild mit der eigenen Kamera zu machen und es ihnen zu schicken. :mrgreen:

Wir machten uns auf den Rückweg, es war schon ganz schön dunkel. Allerdings war Portovenere sanft erleuchtet:


Bild in der Galerie

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Einfach schön! Dazu war es nicht zu kalt und sehr stimmungsvoll. Ein wirklich toller erster Eindruck dieser Gegend um die Cinque Terre. Wir kauften schnell noch im dortigen Supermarkt für die nächsten Tage ein und gingen dann zum Auto.

Als wir losgefahren waren, bat ich Vera, noch einmal anzuhalten, denn vom Berg aus konnte man die Stadt wunderschön beleuchtet liegen sehen.


Bild in der Galerie

Dann ging es nach Hause.

„Bitte links abbiegen auf die Wia I Fau Noff Ämmbre!“
Ähm…hä??
Ich beugte mich über das Navi, um zu LESEN, was sie da anscheinend nicht akustisch hinbrachte.
Via IV Novembre
Ach, Straße des vierten Novembers. :lol:
Ok, IST auch schwer für so ein Sprachprogramm. :mrgreen:

Ich muss Vera hier mal Respekt zollen. Wir wohnten SO weit draußen und SO weit oben…und das Befahren der schmalen Bergstraßen war schon bei Tag echt eine Herausforderung. Aber nachts!! Ich bin schon nebendran fast gestorben und sie hat das ruhig und wirklich ohne Schwierigkeiten gemeistert.

Zurück im Haus konnten wir gleich die Jacken anlassen.
Da wir den Ofen nicht durchheizen durften wegen der Brandgefahr, mussten wir dann abends eine 15 Grad kalte Wohnung durchheizen. Gebracht hatte es immer so drei Grad ungefähr. Zu kalt. Aber das mit Gas Kochen und das Essen machte dann durchaus wieder warm. Wir hatten Meeresfrüchte gekauft und Vera quietschte:
„Guck mal, der sieht aus, als lebe er noch!“ Sie setzte einen kleinen Oktopus auf einen Teller und fotografierte ihn. Ich habe das Bild auch, möchte ihr aber nicht vorgreifen. Ich zwinge sie lieber, ihre Bilder auch mal durchzusehen und was einzustellen. :mrgreen:

Danach machte ich noch zwei, drei Nachtaufnahmen von unserer Terrasse aus:


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Der Vollmond hinter den Wolken gab den Bildern einen ganz eigenen Look. Ich weiß, das dritte Bild rauscht wie Hulle im Baumbereich, aber irgendwie sieht das bisi aus wie Diamanten oder Glühwürmchen. :D Daher zeige ich es euch trotzdem.

Ich wusste nicht, wie ich abends ins Bett steigen sollte…es war einfach zu kalt. Doch habe ich eine sehr liebe Frau an meiner Seite, die zwei Flaschen mit heißem Wasser füllte, nebst einer gefundenen Wärmflasche und mir das Bett so warm machte, dass ich gut schlafen gehen konnte und nicht so schlottern musste. Total super. =)

Ein Eis hatten wir übrigens nicht gegessen…aber wir hatten ja noch viele Tage vor uns!

Soviel erst einmal dazu, jetzt muss ich erst wieder Bilder weiter bearbeiten. =)

hlenz 28.10.2016 17:13

Durch den vielen Text habe ich mich jetzt nicht gekämpft, aber die Bilder sind mir auf der Startseite ins Auge gesprungen. :top:

Besonders Portovenere zur blauen Stunde begeistert mich, da hast du Belichtung und Beleuchtung sehr fein abgestimmt.
Aber auch die vorhergenden Bilder dieser Stadt gefallen mir sehr gut, besonders Nr. 23.
Auch Nr. 35 ist gut gelungen!

Sonst kann ich mit der Tönung deiner Landschaftsfotos eher nicht so viel anfangen. ;)

Bei Nr. 45 irritieren mich die Lichter in den Bäumen an der Hügelkontur.

kiwi05 28.10.2016 17:22

Das ist wieder einer der geschätzten Dana-Reiseberichte mit Fotoergänzungen.:lol:
Ich kann Harald bei seiner Herangehensweise gar nicht verstehen :lol:.....ich muss immer erst alles lesen mit Betrachtung einzelner Bilder und dann erst kommen alle Bilder als Ganzes, was auch wie immer, sehr lohnend ist:top:
...freue mich schon auf die Fortsetzung.

Reisefoto 28.10.2016 17:27

Schöner Bericht, der sofortige Reisesehnsucht weckt!
Privat wünsche ich Euch alles alles Gute; viele von uns dürften erlebt, dass Trennungen nicht gerade witzig sind. Mögen die Wunden möglichst schnell heilen, damit Ihr alle das Leben genießen könnt.

Dana 28.10.2016 18:41

Dankeschön! :D

Jaja, die Tonungen. :mrgreen:
Aber wartet mal, da kommen noch andere Farben. Der erste Tag war halt herbstlich-trüb.

yoyo 28.10.2016 20:00

Ein klassischer Reise-Blog von Dana: Lesenswerter Text - unterstützt durch tolle Fotos :top:

Kleingärtner 28.10.2016 20:46

Ich mag beides...

Text und Bilder und zwar so wie sie sind. :top:

tgroesschen 28.10.2016 20:49

Bei Nr.45 fange ich spontan zu sabbern an :shock:

Schöne Bilder, den Bericht lese ich aber auch noch ;)

Zur Einleitung: Mutig,.. toll und sauber durchgezogen (für die Beteiligten) und man sieht deinem Profilfoto die Verwandlung an(ist mir schon aufgefallen, mit dem Text wirds nun ein Gesamtbild) :top:

Toll!:top:

Dana 28.10.2016 22:59

Ich danke euch. =)

Schön, dass ihr hier lest, obwohl es keine Forenreise mit vielen war. Langweilig wurde es trotzdem nie!

Tafelspitz 29.10.2016 14:56

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1862797)
Bevor ich mit dem neuen Reisebericht beginne, noch ein paar Worte an euch

Oh, wow... gut zu hören, dass ihr da einen Weg gefunden habt, der für alle stimmt, wenn es auch bestimmt nicht ganz einfach ist. Wünsche euch dreien jedenfalls nur das Beste für die Zukunft :umarm:

Zum Bericht: wie immer mit viel Freude und Herzblut geschrieben und zusammengebastelt. Und wie immer lese ich mit viel Freude mit. Dein Schreibstil zaubert mir jedes Mal ein breites Grinsen aufs Gesicht.
Und die Fotos erst - wie immer ganz toll. Wenn du auch deine "Rote Phase" noch nicht komplett überwunden zu haben scheinst :cool:

Diese beiden Bilder sind meine Favoriten bisher:

GGK (Ganz grosses Kino)! :top:

carm 29.10.2016 15:02

Fällt etwas ausführlicher aus als mein Yellowstone ;) Ist aber extrem spannend und lustig geschrieben. Und es erinnert mich an unsere Reise 2011 nach Ligurien und Cinque Terre. Danke, dass du mich mit deinen tollen Fotos und Text nochmal mitnimst.

FG
Carlo

joker13 29.10.2016 16:12

Hallo Dana!

Ich finde dein Bericht und deine Bilder super! Alle Bilder toll bearbeitet.
Mir gefällt besonders das hier

Bild in der Galerie

Ich wäre ganz sicher daran vorbeigelascht und hätte die Lampe nicht als schönes Motiv erkannt. An deinen Bildern sieht man, Du hast einen Blick für besondere Motive. Ich vermute, dass man das nur bedingt lernen kann, dazu gehört eine Begabung. :top:

Es ist natürlich ungünstig, dass ich zufällig einige Tage zuvor meine Bilder "Cinque Terre" veröffentlicht hatte. So spielt manchmal das Leben!

Privat wünsche ich euch beiden alles Gute für eure gemeinsame Zukunft. :D

Ich bin gespannt auf deine weiteren Bilder...

Gruß
Hans

Dana 29.10.2016 18:27

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 1862987)
Zum Bericht: wie immer mit viel Freude und Herzblut geschrieben und zusammengebastelt.

Ja, das ist so. =) Die Reise war toll und ich lasse das gerne noch einmal an mir vorbei ziehen.

Zitat:

Wenn du auch deine "Rote Phase" noch nicht komplett überwunden zu haben scheinst :cool:
aaaach, was ist schon komplett... :mrgreen: Aber ich bin durchaus inzwischen in der Lage, nicht NUR warm zu machen...seht ihr noch und seht ihr da ja auch schon.

Zitat:

Zitat von carm (Beitrag 1862991)
Fällt etwas ausführlicher aus als mein Yellowstone

Das ist doch total wurscht. Eigentlich kommt es eh nur auf die Bilder an, ich schreibe halt gerne noch etwas dazu. Deine Bilder sind superschön und es ist eine Wonne, sie zu betrachten. Total egal, ob da ellenlange Berichte dabei sind oder nicht.

@Hans: danke dir für deine sehr lieben Worte!
Zitat:

Zitat von joker13 (Beitrag 1862995)
Es ist natürlich ungünstig, dass ich zufällig einige Tage zuvor meine Bilder "Cinque Terre" veröffentlicht hatte. So spielt manchmal das Leben!

Ach, aber das ist doch schön! Hier geht es doch nicht um Exklusivrechte. Ich war zwar überrascht, als ich "Cinque Terre" las, aber nicht negativ, sondern habe mich gefreut, dass ich auch von anderen Perspektiven etwas gesehen habe.

Du siehst doch meine Bilder auch nicht als Konkurrenz zu deinen...so tue ich das auch nicht. Sie sind eine schöne Ergänzung für die, die dieses Jahr dort waren und nochmals Erinnerungen wach rufen können.

gpo 29.10.2016 18:57

Moin

ja bewährte Qualität :top:...und mich nicht vergessen :shock: :oops: :crazy:
Mfg gpo

der_knipser 29.10.2016 23:49

Diese Bilder anzuschauen ist eine Wohltat für Augen und Seele. Jedes Foto ist wie ein kleines Fenster in eine Welt, die einem so traumhaft und ein bisschen unwirklich erscheint, und durch die lebendigen Erzählungen hauchst Du den Bildern noch mehr Charme ein, als sie von sich aus schon vermitteln. Schön zu wissen, dass es auf unserem Planeten noch so viel Tolles zu entdecken gibt, und das nicht mal zwei Tankfüllungen von zuhause entfernt.

Ich freue mich auf mehr. :top:

Dana 30.10.2016 01:35

@Gerd: wie könnte ich dich vergessen. ;)

@Gottlieb: :umarm:

aidualk 30.10.2016 13:59

Jetzt hatte ich endlich mal Zeit, das alles zu lesen und die Bilder dazu anzuschauen. Es sind ja immer gleich ganze Romane und sehr viele Bilder, für die man erstmal Zeit finden muss. :top:

Wir waren im Herbst vor 3 Jahren dort und du bringst das feeling, das man in dieser Gegend hat, sehr gut rüber, wenn man natürlich selbst auch ganz andere Bilder macht. Aber das liegt nun mal in der Natur der Sache (und ist auch gut so!). :lol: ;)

Ich freue mich auf weitere Bilder. Eines kenne ich ja schon und da ist auch das Haus drauf, das wir damals gemietet hatten. Wir haben einmal auf der Terrasse gefrühstückt, dabei die Schlafzimmertür stundenlang offen, und dann in der nächsten Nacht tatsächlich einen Skorpion im Bett! :shock: Zum Glück hatten wir ihn bemerkt, bevor wir hinein sind (es schüttelt mich jetzt noch wenn ich dran denke). :shock:

Dana 30.10.2016 14:42

Danke dir, das freut mich wirklich sehr!

Oha...wir haben nur Eidechsen, Spinnen und Heuschrecken gesehen...und mit denen teile ich auch durchaus mein Haus. :D
Skorpione...das ist schon fies. Was hat denn da die Vermieterin gesagt? :shock:

Leider kann ich meinen nächsten Berichtsteil erst einbinden, wenn die Galerie wieder geht...momentan meldet sie mal wieder den Fehler beim Upload...

aidualk 30.10.2016 14:52

Skorpione sind dort durchaus normal. Und im Herbst kommen sie gerne rein, wenn es draussen kühler wird. Das war für die dort alle irgendwie nichts aussergewöhliches. :shock:
Wir wären aber gestorben, hätte das Viech zusammen mit uns im Bett gelegen! :evil:

Norbert W 30.10.2016 15:15

Nö, ihr wärt nicht gestorben, höchstens vor Angst. Der europäische Skorpion um den es sich wohl handelte ist nicht so giftig... sagt die einschlägige Literatur.

@ Dana
Ein toller Bericht, sowohl das Geschriebene als auch die Fotos. Ich wünsche euch unbekannterweise alles Gute :top:

aidualk 30.10.2016 15:21

Zitat:

Zitat von Norbert W (Beitrag 1863149)
Nö, ihr wärt nicht gestorben, höchstens vor Angst. ...

Wahrscheinlich an einem Herzinfarkt vor Schreck! :oops: :lol:

BeHo 30.10.2016 15:53

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1863151)
Wahrscheinlich an einem Herzinfarkt vor Schreck! :oops: :lol:

So hatte ich es auch verstanden. :lol:

@Dana: Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan "gewärmten" Bilder bin, freue ich mich über den Bericht und die Bilder. :D Das Komplettpaket ist :top: und ich harre schon der Fortsetzung. :)

Dana 30.10.2016 23:32

Danke, Norbert und Bernd! =)

So, Fehler in der Galerie behoben, weiter geht es!


Dienstag, 18.10.
Der ADAC ist ein Warmduscher!


Der Wecker ging um 7:15h.
Grund: ich hatte mir in den Kopf gesetzt, nach diesem herrlichen Sonnenaufgang gestern, jeden Sonnenaufgang anzuschauen und festzuhalten. Ich war quasi die Vorhut…und wenn es ein lohnendes Spektakel zu werden versprach, hatte ich die Anweisung, Vera zu wecken. Aber NUR dann!

Im Bett aufgesetzt, zeigte sich sehr schnell: ok, du kannst dich wieder hinlegen und umdrehen. Dichte Wolken, dicker Nebel…kein Funken an Licht, die Suppe zog sich bis zum Haus, direkt vor dem Fenster nur weißgrau. Hachja, die warme Decke wieder drüber und weiter geschlafen.

Als ich dann zu „normaler“ Zeit aus dem Bettchen kroch, empfand ich die völlig andere Stimmung aber doch als sehr interessant. Der Nebel ließ immer nur ab und an eine Kontur durch, ansonsten war alles komplett „weg“ und wir alleine im Nichts. Das war sehr seltsam, zumal die Gegend wirklich SO ruhig ist, dass oft wirklich absolut gar nichts zu hören war und die Stille sich fast auf die Ohren gedrückt hat, so leise war es um einen herum.


Bild in der Galerie

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Nach und nach verzog sich der Nebel allerdings und man konnte schon sehen, dass der Tag wohl doch einiges Schöne bereit hielt, obwohl alle Wetterapps etwas anderes gesagt hatten.


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Wir beschlossen, den Tag dafür zu nutzen, schon mal ein, zwei der Cinque Terre-Dörfer zu besuchen. Wir wollten dafür mit dem Auto auf die hohen Außenparkplätze fahren, um dann in die Dörfer hinein zu wandern. Ein wenig Bewegung würde uns auch gut tun. Manarola sollte abends das Ziel sein, weil wir dort eine bestimmte Stelle erreichen wollten, die aidualk in einer früheren Reise so schön abgelichtet hatte. Und was vorher? Da Manarola das zweite der fünf Dörfer war, wollten wir mit dem ersten beginnen, Riomaggiore.

Der ADAC hatte voll rumgeheult, auch einige Beschreibungen im Net warnten. Die Wege seien SOOOO übel, eng, steil, kurvig…man sollte doch lieber mit dem Zug fahren. Die Autostraße ging über die Berge, der Zug hatte einen einfachen Weg, einfach mitten durch die Berge durch, allerdings fuhr man da wirklich die komplette Zeit Tunnel. Wir ließen uns da nicht abschrecken und wollten gerne über die Berge fahren, die ein oder andere Aussicht „mitnehmen“ und dann gegen Mittag in Riomaggiore ankommen.

Was waren die Beschreiber und der ADAC alles für Weicheier!! Warmduscher, Beckenrandschwimmer und Turnbeutelvergesser schienen hier am Werk gewesen zu sein! Die Strecke war wunderwunderwunderschön! Zwar war es natürlich enger als auf deutschen Straßen, aber anscheinend war noch keiner der Heuler mal auf einer Single-Track-Road in Schottland unterwegs gewesen!

Wir genossen die Strecke sehr…immer wieder unterbrochen von Anhalten, Aussteigen, Fotografieren und noch mehr Genuss. Der erste Blick, den wir erhaschten, war auf den Hafen von La Spezia, wo gerade eine AIDA ankerte:


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Durch die Wolken und die immer wieder hindurch brechende Sonne ergaben sich auch auf dem Meer schöne Lichtstimmungen:


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Die kleinen Inselchen hinten im Bild heißen Tino und Tinetto. :lol: Da mussten wir natürlich sofort an unseren Forenkollegen und Freund denken. ;)


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Auf dem Rückweg zum Auto machte es vor mir plötzlich ploingploing und es hüptfte wild hüfthoch. Genau verfolgend, wohin es hüpfte, konnte ich den Hüpfgrund dann noch ablichten:


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Weiter ging es, Richtung Riomaggiore. So langsam gab es auch im Umkreis schöne Bergdörfchen und nette Küstenaussichten:


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Und wieder hüpfte mir etwas entgegen:


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Da KANN es dann schon mal sein, dass Italiener, die zufällig am selben Parkplatz stehen, seltsam gucken, wenn man sich fast auf den Boden schmeißt und „Straße“ fotografiert. :D

Dann endlich waren wir erfolgreich der Beschilderung bis Riomaggiore gefolgt und suchten nach einem Parkplatz. Das hingegen war realistisch beschrieben: es gab eigentlich keine. Die gelb umrandeten waren für Touristen verboten, da durften nur Anwohner parken…und blaue gab es hier eigentlich keine. Wir waren etwas ratlos, als uns ein Deutscher ansprach:
„Hallo, suchen Sie noch? Wir fahren gerade weg, Sie können unseren Parkplatz haben!“
Och, wie NETT! Wir drehten und warteten, bis das Auto sich vom Parkplatz weg gewurschtelt hatte. Dann parkten wir und stiegen aus. Ich hatte mich schon gewundert, warum wir die ganze Zeit von einer jungen Frau taxiert worden waren, dann kam der dazu gehörige Mann dazu und sprach uns an.
„Seien Sie vorsichtig…selbst die blauen Parkplätze werden anscheinend plötzlich gelb“…und er wies auf sein Auto, das von Sperrband eingegrenzt war, wie die anderen Autos dieser Reihe auch. Nur die ersten zwei Plätze waren frei gelassen worden, einer davon war unserer. Dem Touristen war über Nacht das Sperrband davor gezogen worden, auf einem Schild stand, dass die Plätze gebraucht würden und man bitte demnächst räumen solle. Wir waren also recht frohgemut, dass unser Parkplatz offiziell frei war und begannen, uns für den Gang in die Stadt fertig zu machen.

Der Mann trat noch einmal an uns heran:
„Ähm…ich hätte da eine Frage…Sie können auch Nein sagen…“
Wir blickten ihn aufmerksam an.
„Wir sind länger hier…und wären natürlich SEHR interessiert an einem Platz, der zu beparken ist…ohne die horrenden Parkgebühren hier zu bezahlen. Ich würde Ihnen das Parkhaus zahlen, das da drüben ist“
er wies auf das Parkschild drei Häuser weiter
„…dann könnten wir hier stehen…“
Da wir beide sehr freundliche und immer hilfsbereite Menschen sind, sagten wir zu, setzten das Auto aus der Lücke, ließen den Mann mit seinem Auto hinein und fuhren ins Parkhaus. Drei Euro pro Stunde, jo, die nahmen es von den Lebenden.

Wir ließen uns Zeit mit dem Auspacken und ich lehnte mich mal über die Brüstung, um dem inzwischen recht aufgelösten, weil uns nicht wieder findenden Ehepaar zu zeigen, dass wir gleich kamen. Er reichte uns einen Zehner (wir hatten vorher gesagt, wir blieben so etwa zwei Stunden) und meinte, es passe und bedankte sich nochmals herzlich. Wir konnten somit drei Stunden bleiben und hatten immer noch einen Euro für die Sahne auf dem Eis. :D Denn wir hatte ja schon gestern kein Eis gegessen…HEUTE musste es ja kommen.

Los ging’s! Wir begannen mit dem Abstieg in die Stadt. Und der Gedanke „alles, was wir an Berg runter liefen, mussten wir auch hinterher wieder hoch! Egal, die Sonne schien, wir waren voll Tatendrang!

Auf dem Weg in die Stadt sah ich gleich an einem der ersten Häuser einen kleinen Engel, voll mit Arbeit beschäftigt.


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Auch wenn das sicherlich ein Stab war, sieht es so aus, als putze er emsig seine kleine Ecke. :D

Ein paar hundert Meter hinunter gegangen, sah Vera ein Geschäft mit hübschen Postkarten. Ich hatte meine schon am ersten Tag in Portovenere gekauft, doch Vera war sich unschlüssig und wollte nun mal schauen. So kletterte sie eine verhutzelte Treppe hinauf zu dem Laden, während ich unten in der Sonne mit unserem Gepäck auf sie wartete. Eine kleine, sehr niedliche Katze saß auf der Bank und wärmte sich.


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Sie saß mir gerne Modell, bis ein Junge auf uns zusprang, um mit dem Handy ein Bild von ihr zu machen. Wahrscheinlich hatte dieser Junge bisher kein lebendes Tier gesehen, denn so unbeholfen, wie er auf sie zuging, wählte die Katze eher den Fluchtweg. Schade für Vera, die sicher diese Kleine auch gerne abgelichtet hätte. Aber sie kam immerhin mit schönen Postkarten zurück.

Weiter unten in der Stadt, kam die Unterführung zum Zug. Diese war sehr schön gestaltet, mit lauter Kacheln und Fliesen an den Wänden:


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So etwas hatte ich auch in Siena schon gesehen und fand es sehr pittoresk. Eine schöne Idee, solche Unterführungen und Übergänge malerischer zu gestalten!

Und endlich traten wir durch ein Tor hindurch, das den Blick auf die Küste freigab:


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Ach, war das hier schön! Die Sonne war warm, es war ein richtiger Sommertag (die Apps haben doch alle keine Ahnung!!) und wir liefen bis vorne „umme Ecke“:


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Wir gönnten uns Foccachia und Bruscetta im dort an den Hang geklebten Restaurant, das sich plötzlich mehr und mehr füllte, vor allem mit Deutschen. Aus den Gesprächen kristallisierte sich heraus, dass es AIDA-Gäste waren…also stimmte das mit dem „Auskippen der Kreuzfahrtgäste“ in La Spezia, die dann allesamt mit dem Zug die Cinque Terre abklapperten. Na super.
Auch super war, dass es für die ungefähr 20 Tische nur ein einziges Unisexklo gab, das auch noch verschlossen war und wofür man sich den Schlüssel holen und weiter geben musste. Das schweißte natürlich zusammen, da man dem Nächsten diese wichtige Aufgabe sowohl weitergeben als auch erklären musste, aber meine Güte…das war schon was.

Wir beschlossen, die Flucht anzutreten und wieder zum Auto zurück zu klettern, um nach Manarola weiter zu fahren. Das Licht senkte sich auch immer weiter und wir wollten vermeiden, zu spät in Manarola anzukommen. Zuerst ging es ein paar Stufen hinauf, zur Brüstung zurück, dann wieder einige Stufen runter.
Vera: „bekommen wir diese Stufen runter gleich beim Hochklettern gut geschrieben??“
Tja…warum musste man wieder runter, wenn man dann eh wieder hoch musste?
So verlockend dieser Gedanke war (:lol:), praktikabel war er nicht. Wir mussten leider danach wieder hoch…und hoch…und hoch.

Auf dem Rückweg saß eine kleine, schwarze Katze an einer sehr netten Stelle und putzte sich. Wir standen unten und murmelten Beschwörungen:
„Setz dich doch mal aufrecht…höööööör mal mit dem Putzen auf….zeig uns mal deine beste Seite…“
Und anscheinend ist unser Kätzisch recht gut, sie stoppte mit dem Putzvorgang und setzte sich malerischer:


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In Italien ist es übrigens total witzig, was passiert, wenn ein Haus innerhalb einer Straße neu bewertet und mit neuer Hausnummer versehen wird:


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So langsam zogen sich die Schatten durch das Dorf:


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und wir nahmen die Beine in die Hand, um rechtzeitig vor Ort in Manarola zu sein.
Das Parkhaus behummste uns um drei Euro, denn wir waren vier Minuten vor Anbruch der dritten Stunde am Automaten… und mussten trotzdem neun Euro zahlen! Pöh! Wenigstens war das Geld geschenkt, so ärgerten wir uns nicht allzu sehr.

Das Licht stand immer tiefer, während wir Kurs auf Manarola nahmen:


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An einer Stelle sah es sehr malerisch aus und wir hielten kurzerhand auf einem sehr bewachsenen und kaum zu erkennenden Parkplatz, mehr eine kleine Kurve neben der Straße. Vor uns ein schon parkender kleiner Fiat mit beschlagenen Scheiben.
Ich packte meine Sachen zusammen und wollte aussteigen. Vera zog mich sanft am Ärmel:
„Ich glaube, wir kommen gerade ungelegen.“
„Hä?“ (Madame Raffnix in solchen Situationen)
„Wir stören gerade beim Sex, denke ich…“
„Was??“
Ok, die beschlagenen Scheiben waren ein mieser Abklatsch von Titanic, aber die plötzlich übergeworfenen Jacken, was wir von außen sehen konnten, zeigten, dass Vera Recht hatte.
Na und? Ich wollte das Motiv. Vera auch. Mussten die zwei halt etwas warten und angstschweißen. ;)

Dieses Bild entstand da:


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Und ich mag es ganz gern. Nach fünf Minuten waren wir wieder weg…und wenn ER dann in der Lage war, sich nochmals aufzurappeln, war es sicher für die beiden auch noch ein ausfüllendes Erlebnis. :mrgreen:

Auf dem Oberparkplatz bei Manarola stellten wir unser Auto ab. In die Stadt selbst durfte man mit dem Auto überhaupt nicht fahren, eine Schranke zeigte das eindeutig. Egal, wir wollten ja laufen. So packten wir Stative, Fotozeug, Jacken, Schals (nachts wurde es schon empfindlich kalt) und liefen los. Der Fußweg zeigte uns schnell, dass wir ihn NICHT laufen wollten, denn die Mückenmafia, die aus dem Schilf des nebenan fließenden Baches kam, hatte auf der Agenda, uns sämtlichen Blutes zu berauben, das wir dabei hatten. Das war uns nicht so recht, also wählten wir die Straße und liefen halt da. Ganz wohl fühlten wir uns nicht, da der Fußweg ja nicht ohne Grund weiter weg von der Straße lief, aber wir wollten gerne leben. Und EINEM Auto auszuweichen war einfacher, als 458763857645 Mücken.

Nachdem wir aber sahen, dass der Fußweg nach 200m auch wieder auf die Straße mündete, fragten wir uns, welcher Sinn dann wohl überhaupt dahinter steckte…ob die Mückenmafia ein Abkommen mit der Manarolaer Bevölkerung hatte? Ihr schickt uns Touris, wir lassen euch in Frieden? Keine Ahnung. Allerdings waren die Mücken auch nicht so doof und eine fand den Weg in Veras Nacken, was ich aber merkte!
„Warte mal!!!“
Vera stoppte, ich holte aus und schlug „sanft“ zu.
„AUA, HEY!!!!!“
Vera blitzte mich an und erklärte mir danach sehr klar, dass „Warte mal“ keine Warnung sei, wenn man vorhatte, mit einem gezielten Handkantenschlag die Nackenwirbel fast zu durchtrennen.
Tschuldigung… :oops:

Wir kamen also fast unzerstochen unten an (weit unten...das mussten wir später alles wieder hoch!!) und stellten fest, dass da, wo noch Licht hinkam, dieses wirklich wunderschön anzusehen war. So beeilten wir uns, geeignete Standpunkte zu finden.

Eine kleine Glückskatze kam die Treppe herunter. Leider nicht komplett scharf, da zu lange belichtet:


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Aber sie machte ihren Abendspaziergang einfach mit uns zusammen.
An einer Stelle, am Vorplatz der kleinen Kirche in Manarola, quietschte Vera begeistert und zuppelte mich am Ärmel:
Tatsächlich, das war ein lohnendes Motiv:


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Und ich war sehr gespannt, was man sah, wenn man diesem Mann an diese Stelle folgte:


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WOW, war das schön!!
Und die kleine Katze sprang neben mich auf die Mauer, schnurrte und setzte sich mitten in mein Motiv…und wurde somit selbst zu einem:


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Eine Gruppe Einheimischer saß entspannt erzählend auf der Bank vor der Kirche, genoss die Sonne und ich genoss dieses entschleunigte Motiv:


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Andere wiederum malten Schatten auf die Kirchentür:


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An anderer Stelle malte eher die Sonne:


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Und an wieder anderer Stelle malten alle möglichen Farben den Himmel bunt:


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Da es immer dämmriger wurde und wir den Fotopoint noch nicht erreicht hatten, hatte es Vera schwer mit mir, da ich schnell Fahrt aufnahm und nicht merkte, dass ich ihr damit ein, zwei Fotopunkte löschte, die sie gerne gehabt hätte. Sorry nochmals! Ich hatte das echt nicht mitbekommen. Glücklicherweise ist sie ein vergebender Charakter. ;)

Wir liefen hinunter zur Mole, dann seitlich wieder die Hügel hinauf und ENDLICH waren wir angekommen. An allen Fotografen vorbei, so hoch wie möglich, Stativ aufgebaut, eingerichtet…und los konnte es gehen! Die letzten Sonnenstrahlen färbten das Motiv noch gaaaanz leicht…


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Und am Himmel thronte eine Gummibärchenwolke!


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Dann begann das Dörfchen sich langsam zu erleuchten:


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…und ich fing an, ein wenig rumzuspielen:


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Und dann war die Stimmung so, wie ich sie wollte:


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Es war ein toller, milder Abend, der uns nicht frieren ließ und viel Genuss brachte. Es war toll, mit Fotokollegen aus der ganzen Welt da zu stehen und dieses Dörfchen abzulichten. Einer von ihnen wollte noch auf das Aufkommen des Mondes warten…aber das dauerte uns zu lange. Später merkten wir, dass er sicher noch drei Stunden hatte warten müssen…und wir waren froh, dann doch aufgebrochen zu sein.

Der Rückweg war anstrengend, denn auf dem Hügel waren keinerlei Laternen. Handytaschenlampe sei Dank kamen wir unten ohne Probleme wieder an.
„Ich hab Hunger…“
Eigentlich wollten wir daheim kochen, aber es war schon spät, der Heimweg nicht sooo kurz und mein Magen war da unerbittlich. Da Vera ebenfalls Appetit hatte, suchten wir uns ein Lokal, aus dem es hervorragend roch und bestellten etwas Kleines zu Essen. Vera genoss ihre Ravioli mit Walnusssoße, während ich Gnocchi mit drei großen Scampi schlemmte. SO lecker!

Als wir auf unser Essen warteten, sahen wir, wie die Bedienung an einen anderen Tisch eine zerknüllte Tüte brachte. Ah, wahrscheinlich eine Doggy-Bag. Doch dann bekamen wir ebenfalls so eine zerknüllte Tüte. Ähm…wir hatten doch noch gar nicht…ich schaute mal rein. Ah, da waren ein paar Brotstücke drin! Coole Idee! Nachdem wir gegessen hatten, schaute ich in die Tüte. Da waren noch ein paar Stücke drin…und ich mir sicher, dass sie diese dann wegwerfen mussten, denn man konnte sie ja schlecht einem neuen Gast anbieten, zumal es auch schon recht spät war.
„Ich nehme die mit!“
Strafender Blick von meiner Partnerin.
„Ach komm, die schmeißen die eh weg und wir haben kaum mehr Brot daheim für morgen früh!“
„Ich bin sicher nicht dein „Partner in crime“, aber wenn du sie mitnehmen willst, werde ich dich sicher nicht anzeigen oder aufhalten.“
Wir zahlten und gaben ein gutes Trinkgeld, ich schnappte die Tüte und wir verließen das Lokal. Das Brot schmeckte uns am nächsten Morgen besonders gut. :mrgreen:

Es war EISkalt. Ich hatte die ganze Zeit recht stark im Zug gesessen und war durchgefroren. Nachdem wir den kompletten Weg hinauf geklettert waren, hatte ich mich vor Hitze aller Schichten entledigt, die ich, ohne mich strafbar zu machen, ausziehen konnte. ;) Sport wärmt halt doch.

Als wir dann heim kamen, war es allerdings vorbei mit der Wärme…wieder EISkalt. Wir beschlossen, doch ein kleines Öfchen zu kaufen, damit wir es ertrugen.

Achja…und ein Eis hatten wir wieder nicht gegessen!

Sascha75 31.10.2016 00:04

Wie üblich ein ttRb (total toller Reisebericht). Gerade die passende Einstimmung auf die 7 Tage Conil de la Frontera die Morgen beginnen.

Tolle Bilder :top:

P.S.: ob es Bilder gibt kann ich im Moment noch nicht sagen.

der_knipser 31.10.2016 08:58

Traumhaft schön!

Tafelspitz 31.10.2016 09:06

Sehr schöne Bilder, die du hier wieder zeigst. Und sogar ohne übertriebene Wärme :mrgreen:
Und natürlich wieder sehr unterhaltsam zu lesen.

Wie ich sehe, hast du diesmal mehrheitlich mit der A7 fotografiert?

Rizzo 31.10.2016 09:48

Zwar nur aus laiensicht, aber wunderschöne Fotos mit tollen Stimmungen und Farben. Bin begeistert!

Wenn man die Fotos sieht will man am liebsten gleich starten und das ganze live sehen und erleben.

Danke fürs zeigen.

Dana 31.10.2016 10:39

Sehr gern!

Und danke schön für eure wohlwollende Kritik!
Jaaaa, ich gebe mir ja Mühe mit dem nicht allzu Warmen...Aber oft färbte die Sonne ja selbst, wie man sieht und dann ENTfärbe ich natürlich auch nicht.

@A7/A99:
Das ist keine Frage des Vorziehens oder des Liebermögens. Auf der A7 ist das Weitwinkel (E24-70 oder A17-35 mit Adapter) und auf der 99 ist das Tele. Ich habe beide Kameras mit nem Black Rapid Yeti um mich rumhängen und nutze die, die ich gerade brauche. Bei Landschaften ist die A7 natürlich vermehrt im Einsatz. :)

gpo 31.10.2016 17:33

Moin

ja schöne Bilder....:top:

die aber lassen mich doch hin und wieder mal nachdenken>

wie bekommen die Bewohner eigentlich ihre Versorgung hin...
bei der engen Bebauung, dazu noch mehr wie vier Stockwerken...
dann kam sichtbare Straßen....wie geht das :?: :?: :?:
Mfg gpo

raul 31.10.2016 17:45

Woah, Dana! Was für ein Licht du da wieder gebannt hast!:top: Da gefallen mir spontan so viele Bilder, dass ich völlig überflutet werde. Daher bin ich still und geniesse einfach deinen bebilderten Bericht. Danke fürs Mitnehmen.

Achja und HAPPY HALLOWEEN!:mrgreen:

Gruß,
raul

screwdriver 31.10.2016 17:46

Zitat:

Zitat von gpo (Beitrag 1863494)
bei der engen Bebauung, dazu noch mehr wie vier Stockwerken...

Treppenhäuser mit 5-6 Stockwerken - dazu noch mit ca 4mtr/ Stockwerk - sind sogar in Berlin zahlreicher als es dem KD-Monteur lieb ist... :crazy:

Zitat:

...
dann kaum sichtbare Straßen....wie geht das :?: :?: :?:

VespaCar - das Dreirädrige...? ;)

kiwi05 31.10.2016 17:55

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1863500)
VespaCar - das Dreirädrige...? ;)

Vespa Ape heißt der "Unimog für den kleinen Geldbeutel und enge Gassen".

screwdriver 31.10.2016 18:55

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 1863502)
Vespa Ape.

Danke :top:
Kam ich gerade nicht drauf. Aber es wusste hoffentlich jeder was gemeint war. ;)

Vera aus K. 31.10.2016 19:01

Zitat:

Zitat von gpo (Beitrag 1863494)
Moin

ja schöne Bilder....:top:

die aber lassen mich doch hin und wieder mal nachdenken>

wie bekommen die Bewohner eigentlich ihre Versorgung hin...
bei der engen Bebauung, dazu noch mehr wie vier Stockwerken...
dann kam sichtbare Straßen....wie geht das :?: :?: :?:
Mfg gpo


Ja, das ist eine berechtigte Frage.

Bis zum Bau der Bahnlinie von La Spezia nach Genua im Jahr 1870 waren die Dörfer der Cinque Terre nur vom Meer her zu erreichen - oder natürlich zu Fuß oder mit dem Esel auf schmalen Saumpfaden. Die Eisenbahn führt seither ein paar Meter über dem Meeresspiegel mitten durch das Felsmassiv und vereinfachte die Situation der Bewohner seinerzeit ganz erheblich. Der Zuweg vom Land her blieb noch jahrzehntelang mühsam bis unmöglich. Einige der Cinque-Terre-Dörfer waren bis in die siebziger Jahre gar nicht mit dem Auto erreichbar. Lediglich die beiden süd- östlichsten Dörfchen Manarola und Riomaggiore sind über die recht gut ausgebaute Bundesstrasse 370 zu erreichen. Ursprünglich hätte diese Straße, die bis zu ihrem Bau isoliert liegende Region mit der Hafenstadt La Spezia verbinden sollen. Nach Protesten von Einheimischen wurde der Ausbau jedoch eingestellt. So bleiben die anderen Dörfer nur vom Meer, mit der Bahn oder über sehr zeitraubende, kurvenreiche und steile Straßen erreichbar. Mittlerweile erfolgt die alltägliche Versorgung trotzdem vor allem auf dem Landweg.

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1863500)


VespaCar - das Dreirädrige...? ;)

Ja, auch die sind immer noch häufig im Einsatz und gehören zum üblichen Straßenbild. Klick

Es ist schon manchmal erstaunlich zu sehen, was so alles in das Piaggio Lastwägelchen passt. So konnten wir beobachten, wie eine bis Oberkante Unterlippe beladene Ape einen Kiosk in all seiner Vielfalt vollständig bestückte. :shock:


Wenn ich demnächst etwas Zeit habe und wenn ihr mögt, berichte ich die Tage gerne noch ein paar Hintergründe zu unserem Urlaubsgebiet.

gpo 31.10.2016 20:55

Moin
danke Vera....habs mal in Earth geschaut und konnte mich erinnern...
als 14jähriger war ich mal weiter höher(ca60Km) in Sori

auch so ein Dorf in Bergspalte....:top: coole Gegend

wir hatten da weitläufige Familie und ich war das erste mal besoffen...vom Rotwein :P
Mfg gpo

Dana 31.10.2016 21:02

Wir haben übrigens auch mal einen Heli beobachten können, der riesige Versorgungspäckchen über einem Gebiet ablieferte. Das konnten Bauteile für eine Baustelle, aber auch Lebensmittel gewesen sein.

Die wissen sich schon zu helfen.

Unsere Vermieterin erzählte, dass die Oma ihres Mannes zu Fuß mit einem Milchkrug (ungefähr 10L) auf dem KOPF von ihrem Wohnort in die Cinque Terre über die Bergkämme gelaufen ist...hat dort die Milch verkauft und wanderte wieder zurück - und das drei, viermal am Tag. Wahnsinn...

aidualk 31.10.2016 21:06

Wir waren damals von Manarola nach Riomaggiore über den Bergkamm gelaufen (2 Stunden und schöne Ausblicke) .... aber mit der Bahn dann Abends zurück (in wenigen Minuten). :lol:

BeHo 31.10.2016 21:17

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1863574)
[...]Unsere Vermieterin erzählte, dass die Oma ihres Mannes zu Fuß mit einem Milchkrug (ungefähr 10L) auf dem KOPF von ihrem Wohnort in die Cinque Terre über die Bergkämme gelaufen ist...hat dort die Milch verkauft und wanderte wieder zurück - und das drei, viermal am Tag. Wahnsinn...

Ja, so war das wohl damals. Auf Lipari mussten wir uns teilweise den eigentlich sinnvollen, weil kurzen, aber auch etwas beschwerlichen Fußweg innerorts mit der Rosenschere freischneiden, weil dort außer Kindern und Greisen jeder nur noch motorisiert auf den deutlich längeren Straßen unterwegs war.

Edit: Bei der gelungenen Fotzsetzung freue ich mich schon auf Teil drei - und auch auf Veras hoffentlich kommende Zugaben. :)

Sinovuyo 01.11.2016 16:13

Dein Bericht ist einfach wieder der Wahnsinn Dana!!! Von den Bildern ganz zu schweigen (=

Und ja, ich möchte von Vera auch gerne einen Bericht lesen und Bilder anschauen. Vor allem den "lebendigen" Octopus :cool:

Liebe Grüße, Scarlett

CB450 01.11.2016 21:09

Wie immer ein kurzweiliger Bericht mit feinen Bildern.
Meine letzten Aufnahmen der Cinque Terre sind Dias, die ich noch selbst geschnitten und gerahmt habe. Ist also schon etwas her. :D


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