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Wie man ein Meisterwerk fotografiert
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Wenn es "perfekt" ist, Menschen in peinlichen Situationen zu fotografieren, habe ich den Sinn des Fotografierens, die Kunst und die Ethik(?) dahinter nicht verstanden. :roll::flop:
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:shock:
Nachträglich eingefügt: Zitat:
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Kuck mal, Mami, der König hat ja gar keine Kleider an...
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Wie geil! :top:
So einfach geht das. Der Besoffene auf dem Boden liegend, erinnert mich, so wie er nach der Flasche greift, auch an die Erschaffung Adams. Wie aus einem ganz schlechten Film. :mrgreen: Das ist echte Kunst. |
Da bekommt die Gesellschaft, die bezüglich solcher Bilder Jubelt auch noch den Spiegel vor gehalten und merkt nicht mal, wie verblödet sie mittlerweile ist.
Ich leide mit euch! Wolfgang |
Welch gequälte Aufschreie des SUF!:roll::roll:
Egal, wie man zu der Aufnahme steht, das Entscheidende ist für den Fotografen, dass eine Agentur das Bild angenommen hat und für klingende Münze an etliche Redaktionen verticken konnte! Ein Profi ist in erster Linie Profi, weil er mit seiner Leistung mehr oder weniger gut seinen Lebensunterhalt bestreiten kann - dieser hier hat schätzungsweise seine eigene Silvesterfeier mit dem Erlös aus diesem Bild mehr als gut bestreiten können. Dass darüber hinaus sich auch noch Bildredakteure (sind auch nur Profis...) mit den ästhetischen Qualitäten des Bildes beschäftigen, spricht nicht gegen das Bild. Dass es so manchem nicht gefällt, ist wie beim Genuss von Kernseife, Geschmackssache... |
D.h. der Profit rechtfertigt nicht nur das Anfertigen dieses Bildes, sondern auch die Veröffentlichung? :roll:
Wie war denn das mit dem "Recht auf das eigene Bild"? Hat der "Profi" sich die Erlaubnis der abgebildeten Personen zur Veröffentlichung eingeholt? |
@ Toni, Du kennst diesbezüglich die Rechtslage in GB? ... ich nicht.
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Sind wir jetzt bei den Mohammed-Karikaturen angelangt?:roll::roll::roll: Auch die Kunst geht nach dem Brot - zumal wenn das Brot nicht vom Discounter sein muss, sondern vom feinsten Bäcker sein darf! Wer für Geld fotografiert, fotografiert nach den Ansprüchen seiner Kunden. Ethische und moralische Kriterien muss sich ein Profi auch erst mal leisten können - ein Amateur darf sie jederzeit nach Belieben haben! |
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Nun, es ist die Presse. Und die gesamte Serie ist schon dazu geeignet, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten - finde ich.
Den Hype um das einzelne Foto kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen; der zeigt eher wie abgestumpft wir heute sind... |
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Wer das Bild nicht gut findet, muss es auch nicht ansehen. |
Der Fotograf war fuer eine Zeitung unterwegs. Die Freiheit der Presseberichterstattung ist eines unserer Grundrechte. Das sollten wir hochhalten. Oder wollen wir polnisch ungarische Verhaeltnisse. Die Dokumentation solcher Auswuechse unserer Gesellschaft aufzuzeigen ist die Aufgabe von Pressefotografen. Was daraus dann bei Twitter wurde kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber auch Satire ist unter dem Kunstbegriff schuetzenswert und eines unserer Grundrechte. Auf der einen Seite regen wir uns alle wegen Einschraenkungen der Panoramafreiheit auf, aber moechten klassische Street und Reportagefotografie eingeschraenkt wissen ?
@Wolfgang/Toni Wer sich in solche Siuationen begiebt hat - und da habe ich durchaus Defizite - hat nicht mein Mitleid, wenn man ( nicht ich) solch ein Bild macht und auch veroeffentlicht |
Bei all den - z.T. sehr weit her geholten Argumenten - bezüglich der Freiheit der Kunst(?) oder des Journalismus, frage ich mich schon wo die Ethik und die Moral bleibt?
D.h. ihr hättet nichts dagegen, wenn man euch in solch einer Situation fotografiert und es dann veröffentlicht - nur damit die Freiheit der anderen gewahrt bleibt? |
Bei mir würde das unter "Dokumentation des Zeitgeschehens" laufen.
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Und schon wieder ein Pluspunkt für den Fotografen und die von ihm ausgelöste Diskussion! Nebenbei: ich empfehle mal den Besuch der Notaufnahme einer deutschen Klinik am frühen Sonntagmorgen oder ein paar Gespräche mit Ärzten und dem Personal des Rettungsdienstes! |
Dass das die Realität ist, ist mir schon klar. Es stellt sich mir aber die Frage, ob man das dokumentieren muss und was daran Kunst ist?
Und, ob man damit mit nicht Grundrechte anderer verletzt unter den Deckmantel der Kunst. |
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Ich sehe da noch viel Potential zwischen diesem Bild und Donald Trump. :)
Also ehrlich, mit der political correctness kann man es auch echt übertreiben. Wer sich mit einer Flasche Bier in einer Stadt mitten auf die Strasse legt, muss damit rechnen, dass man fotografiert wird. Und wenn der Fotograf bei einer Zeitung arbeitet, ist man in der Zeitung. Klingt komisch - ist aber in GB so. Das Bild finde ich gut. Sehr gut sogar. Das Paparazzi-Unwesen finde ich viel schlimmer. Aber niemand käme auf die Idee, die eigene Oma zu mobben, nur weil sie "Das Goldene Blatt", "Gala" oder die Kronenzeitung liest, oder? |
Das Foto des toten Uwe Barschel in der Hotel-Badewanne war klarer Voyeurismus und eines guten Journalisten nicht würdig! Das ist eine andere Ebene! Die hier fotografierten haben sich sämtlichst selbst und freiwillig in ihre "unwürdige" Lage gebracht.
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Einfach nur mal so. Martine Frank, Hoepker, Koudelka, Freed, Gilden, Cartier-Bresson, Capa und viele mehr.....
Drunkard Galerie bei Magnumphotos.com Soll das jetzt alles weg? |
Der Effekt ist derselbe. "Selbstzensur" nennt man das und führt über kurz oder lang zum Misstrauen in die Medien. Das lässt sich auch derzeit sehr schön bei der Berichterstattung über die Flüchtlingskrise beobachten.
Edit: Siehe auch: http://noelle-neumann.de/wissenschaf...hweigespirale/ |
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Dass solche schonungslosen Darstellungen ohne viel Aufhebens möglich sind, sagt viel über den moralischen Zustand einer Gesellschaft aus. Und: wo ein Opfer, da ein "Täter" (voyeristischer Fotograf) - das ist ein weiteres Verfalls-Indiz. :flop: |
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mir ging es nicht darum, dass dieses Bild gemacht wurde, sondern viel mehr um den Hype des es ausgelöst hat. Ich sehe das mit der Pressefreiheit, genau so wie du. Nur dass es Leute gibt, die so was dann zur Kunst hochstilisieren, wärend sie echte Kunst verkennen (also so genannte Kulturbanausen) macht mich da schon etwas mehr als nachdenklich. Es wirft in mir die Frage auf, wohin unsere Kultur so langsam abdriftet. Gruß Wolfgang |
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Ich verstehe überhaupt nicht wo das Problem ist. Das Bild ist in seiner Komposition wirklich gut und hätte fast schon gestellt sein können. Die Personen auf dem Bild sind insgesamt einfach nur Beiwerk einer Situation, die das Zeitgeschehen dokumentiert. In GB wird nun mal gesoffen bis zum Umfallen. Warum soll man das nicht öffentlich zeigen? Weil dieser Sittenverfall irgendjemandem vielleicht nicht gefällt?
Ich finde eine Presse gut, die keine Selbstzensur ausübt. Ich erwarte objektive Berichterstattung und nicht die Darstellung einer Welt, wie sie der Chefredakteur gerne präsentiert. Die Presse in Deutschland ist mir da oft zu zahm, teilweise zu politisch und kommt mir bei einigen Themen gleichgeschaltet vor. Darüber zu streiten ob das Foto nun echte Kunst ist oder nicht, wäre für mich eine akademische und nutzlose Diskussion. Das Bild gefällt mir und das reicht. |
Ich kann den Hype schon nachvollziehen. Das Motiv selbst ist dabei doch eigentlich nachrangig. Die Kompositiion ist erstklassig, alle Personen wirken wie in einem klassischen Gemälde arrangiert Das Eingangsposting "so einfach ist das also" zeugt von reichlich Unverständnis für gestalterische Fragen von situativer Fotografie.
Stephan |
Ich finde das Foto weder unethisch noch "einfach". Es ist eine selten saubere Komposition, Dynamik und Handlung, das Bild lebt und atmet wortwörtlich.
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Aber du hast recht, es ist interessant, was da alles herein interpretiert wird. Gruß Wolfgang |
Und wer definiert, was Kunst ist?
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Originalposting wurde inzwischen geändert...
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Sorry, hatte es doch noch mal um umformuliert, weil ich es selbst zu heftig fand.
Gruß Wolfgang |
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Ich weiß nicht, was alle an dem Bild so verwerflich finden. Das einzige "verwerfliche" was ich sehen kann, ist ein mutmaßlich betrunkener Mann. Wie verwerflich man das nun finden möge, hängt von den eigenen Maßstäben und der eigenen Scheinheiligkeit ab. Das Bild ist deshalb gut, weil die Situation gut getroffen ist. Das lässt es wie arrangiert wirken, ähnlich wie ein Gemälde, das eine Gesamtszene aus vielen Einzelsituationen komponiert. Die Ästhetik des Bildes ist eben eher journalistischer Natur. Sicherlich vielleicht nicht die Form von Ästhetik, die man sich als Hochglanzdruck an die Wand hängt. Wie man die Tatsache, dass das Bild gemacht wurde, an sich verwerflich finden kann, ist mir nun völlig unverständlich. Sicher gibt es ein Recht am eigenen Bild. Doch wenn man jeden immer erst ein Model Release unterschreiben ließe, wäre die ganze bildjournalistische und dokumentarische Photographie hinfällig. Meint ihr der Vietcong auf diesem Photo wurde vorher noch nach seiner Einwilligung gefragt? |
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