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-   -   Münzfotografie: bunte Pünktchen bei Blitz (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=166340)

jacky01 27.12.2015 15:37

Münzfotografie: bunte Pünktchen bei Blitz
 
Tach zusammen,

ich versuche derzeit Münzen optimal zu fotografieren.
Dazu habe ich auf einer Glasscheibe Architektenpapier gelegt damit das von unten kommende Licht (5W LED) diffus hinter der Münze erscheint. Von oben lasse ich die Münze mit einer gleichen Lampe anstrahlen (5W LED).
So weit so gut. Allerding könnte die Münze schärfer dargestellt werden.


Bild in der Galerie

Ich habe nun statt der LEG Lampen unten ein Nissin i40 und von oben den eingebauten Blitz der A58 verwendet. Siehe da, für mich wird die Münze schaärfer dargestellt. Aber bei näherem Ranzoomen sieht man bunte Pixel die bei der anderen Aufnahme nicht sichtbar sind.


Bild in der Galerie

Möglicherweise hat ja jemand hier dazu eine Erkärung und ggf. auch noch Verbesserungsvorschläge.

Jacky01

gpo 27.12.2015 16:35

Moin

das was du da machst...ist eine Reproduktion(Repro)
dazu gabs hier immer mal Beiträge

LED vs. Blitz....
gehe man davon aus das "schnelles Blitzlicht" immer schärfer und farbrichtiger ist...
und damit besser geeignet :top:

bei LED sollten es "fotografisch richtige" sein, die das ganze Spektrum abbilden,
das tun sie aber nicht (es sei denn man nimmt die sauteuren )

wenn ich das recht sehe....stimmen beide Bilder nicht,
das erste sieht matschig aus und ist nicht scharf,
das zweite ist überbelichtet und das Licht kommt von den falschen Seiten

da Münzen ja unterschiedlich geprägt sind, muss man entscheiden,
bei welcher Drehung zur Kamera die stehen sollen....
dann das Licht so setzen das eine harmonische "Licht+Schatten" Szene entssteht....
bedenke richtige Farbgebung hat immer was mit Schatten zu tun...

was auch nicht gut ist> die zu helle Unterbeleuchtung....
die strahlt reichlich in dein Objektiv und erzeugt Streulicht was keiner gebrauchen kann :cool:
Mfg gpo

jacky01 27.12.2015 19:39

So, hier die ersten Änderungen:

Den Blitz von oben habe ich so gelassen, habe jedoch vor dem Blitz etwas Architektenpapier als Diffusor gesetzt.
Statt des Blitzes von unten habe ich die LED 5W Lampe vom ersten Versuch genommen. Leider steht mir im Moment nur eine mit 2700K zur Verfügung. Nun denn, dafür habe ich mittels des RAW-Konverters die Temperatur etwas gemittelt damit es erst mal nach was aussieht (anderes Leuchtmittel mit höherer Farbtemperatur wird morgen gekauft).


Bild in der Galerie

Sieht meiner Meinung nach schon mal etwas besser aus. Und die "Farbspritzer" sind nun verschwunden! Ich vermute mal durch das Architektenpapier (Diffusor) und nicht durch die Änderung der Beleuchtung hinter der Münze.

lüni 27.12.2015 19:55

Hallo,
Blende 13 ist ein bisschen viel probiere es mal mit 8.
Grund ist die Beugungsunschärfe.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Beugungsunschärfe#

gpo 27.12.2015 20:23

Zitat:

Zitat von lüni (Beitrag 1775339)

.....Grund ist die Beugungsunschärfe.

nun ja....wohl ein bischen übertrieben :roll:

er hat ja nicht gesagt welches Objektiv drann ist....
und er könnte problemlos bei solchen Motiven bis 16 und höher gehen :top:

immerhin wird sowas ja nicht 1 Meter groß geprintet :P

und erstmal sollte er sein Licht verbessern :cool:

The Norb 27.12.2015 20:29

Zitat:

Zitat von gpo (Beitrag 1775362)
......und erstmal sollte er sein Licht verbessern

Das: Finde ich auch !

Haushaltsübliche Halogenlampen führen oft schon zu überraschenden Ergebnissen :D

jacky01 27.12.2015 20:44

Ich verwende ein Minolta MD 50mm 1:1.7 mit Retroadapter.

jacky01 27.12.2015 21:14

So, nun mit Blende 9.
Ich meine es ist geringfügig schärfer, aber ich meine auch dass nun eine Überbelichtung einsetzt.


Bild in der Galerie

Tja, die A58 lässt sich bei eingeschaltetem Blitz nicht kleiner als 1/160 auslösen. Und nu?

fallobst 27.12.2015 21:31

Zitat:

Zitat von jacky01 (Beitrag 1775392)
...
Tja, die A58 lässt sich bei eingeschaltetem Blitz nicht kleiner als 1/160 auslösen. Und nu?

Nun kaufst du dir einen Dimmer für deine LEDs, denn wenn du mit den möglichen Zeit- und Blendenkombinationen nicht zurecht kommst, dann musst du die Lichtmenge kontrollieren, sprich regeln.
Du siehst, mit den LEDs kommt man schnell and die Grenzen des Möglichen.
Noch ein Papier mehr zwischen Lichtquelle und Objekt wird wohl nur andere Probleme bringen. Kannst nur noch den Abstand der LEDs variieren.

Matthias

gpo 27.12.2015 23:18

Moin

ja so ähnlich würde ich das auch formulieren :top:

wobei ich mir nicht vorstellen kann das er "dimmbare LEDs" hat :roll:

auch das Objektiv mit Konverter, ist ja kein reines Macro,
ein Großteil der Schärfe geht auch zu Lasten dieser Kombi :oops:

bei der Lichtsetzung...
würde ich mal den Winkel vom Blitz auf 45° probieren....
das weiße Papier war offenbar gut, kostet aber Leistung....und

ich würde sowas wie ein Rasierspiegel nutzen der die Gegegnseite vom Blitzlicht aufhellt

das letzte Bild ...ist offenbar wieder zu hell :cry:
du hast doch ein Histogramm :shock:
Mfg gpo

jacky01 28.12.2015 13:25

Tach auch,

So, folgende Änderungen:

Statt der warmen LEDs wurden nun 5.5W (350 lm) 4000k LEDs benutzt.
Zum einen von unten und von oben links. In der Kamera wurde der Weißabgleich auf 4000K gesetzt. Mit Blitz wurde das Bild zu hell. Daher wurde darauf verzichtet. Die "neuen" LEDs haben offenbar eine höhere Leistung als die "Alten". Ich konnte nun die Belichtung auf 1/400 runtersetzen. Die Blende wurde auf 8 gelassen.

Das Ergebnis:


Bild in der Galerie

Aus meiner Sicht ist nun die Farbtreue gut (habe ja das Original zum Vergleich).
Die Schärfe des Münzbildes ist für mich auch OK (oder geht da noch was?).

Nur der Rand könnte etwas schärfer sein, oder?

Takami 28.12.2015 13:51

Zitat:

Zitat von jacky01 (Beitrag 1775262)
ich versuche derzeit Münzen optimal zu fotografieren.

Für welchen Zweck sind denn die Fotos?

jacky01 28.12.2015 14:03

Diese Fotos werden in einem Buch veröffentlicht.
Wahrscheinlich im Maßstab 2:1. Diese Münze ist jetzt 14mm hoch.

SteffDA 28.12.2015 14:51

Zitat:

Zitat von jacky01 (Beitrag 1775557)
Diese Fotos werden in einem Buch veröffentlicht.

Dafür würde ich aber noch andere Varianten ausprobieren. Z.B. mit schwarzem Hintergrund, seitlicher Beleuchtung, Polfilter vor Objektiv, gekreuzte Polfilter vor Beleuchtung und Objektiv...

Außerdem vielleicht mal ein Macroobjektiv mit längerer Brennweite nehmen, das gibt mehr Platz zwischen Objektivvorderkante und Objekt für die Beleuchtung.

fallobst 28.12.2015 16:04

Die Schärfe ist gut, Konturen und Kanten werden auch erkennbar, so weit so gut.
Mir erscheinen die Farben etwas dunkel, etwas heller würde ich gefälliger ansehen.
Für eine Dokumentation und Inventarnachweis wäre das Bild m.M.n. gut.
Für ein Buch würde ich jedoch einen anderen Hintergrund nehmen, nicht unbedingt schwarz. Ich glaube, wenn dann dieselbe Münze so wie in diesem Farbton hier abgebildet ist, wäre alles zu dunkel. Ein dunkles beige, helles grau oder was auch immer wäre einen Versuch wert.

Matthias

jacky01 28.12.2015 16:51

Info: Abstand zwischen Objektivvorderkante und Münze sind 11 cm.

Schwarzer Hintergrund kommt aus Layout-technischer Sicht nicht in Frage.
Ebenso die Beleuchtung von der Seite ist bei Münzen etwas kritisch.

Den Polfilter habe ich mal probiert:


Bild in der Galerie

Die Belichtungszeit musste ich dafür auf 1/320 hochsetzen. Ich denke das die Ränder nun geringfügig schärfer geworden sind.
Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass es nichts mit dem Polfilter an sich, sondern mit der "Verdunkelung durch den Polfilter und die längere Belichtungszeit" zu tun hat.

The Norb 28.12.2015 17:09

Zitat:

Zitat von jacky01 (Beitrag 1775552)
So, folgende Änderungen:

Statt der warmen LEDs wurden nun 5.5W (350 lm) 4000k LEDs benutzt.

Probier' es doch einfach mal mit Niedervolt-Halogenlampen, also so richtig schönes, warmes Gleichstromlicht.
Die Dinger stehen doch eigentlich in jedem Haushalt rum :D

jacky01 28.12.2015 17:15

Halogenlampen werden in meiner Konstruktion leider zu warm. Die hintere Beleuchtung befindet sich in einem Weichplastik-Gehäuse. Die würde im Dauerbetrieb nicht stabil bleiben.

tgoebel 28.12.2015 17:20

Zitat:

Zitat von The Norb (Beitrag 1775604)
[...] also so richtig schönes, warmes Gleichstromlicht

Niedervolt-Halogenlampen werden üblicherweise mit Wechselstrom betrieben - entweder über "echte" Transformatoren oder sog. "Elektronik-Trafos". Die Folgen der Speisung mit Wechselstrom treten allerdings wegen der dicken Glühfäden (hohe Wärmeträgheit) optisch nicht in Erscheinung. Sprich: Die Lampe flackert nicht.

screwdriver 28.12.2015 17:40

Zitat:

Zitat von tgoebel (Beitrag 1775607)
Niedervolt-Halogenlampen werden üblicherweise mit Wechselstrom betrieben....

Ja leider.
Und damit wird der schnelle Verschleiss dieser Leuchtmittel provoziert.
Die sowieso schon durch die hohe Temperatur geschwächte Molekülstruktur wird zusätzlich durch das wechselnde Magnetfeld im Wendel (=Spule) zusammengedrückt und auseinandergezogen. Das führt über kurz oder lang zum Materialbruch.

Um den Lichtstrom von ca. 350 Lumen zu erzeugen, müsste man ca. 20 Watt in eine Niedervolt- Halogenleuchte einspeisen.
Der Wirkungsgrad von Niedervolt- Halogen- Leuchtmitteln ist etwas höher als bei Hochvolt-Halogen- Leuchtmitteln.


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