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lubografie 17.03.2015 08:45

"Nur" Standesamt
 
Aloha,

die Frage nach einem Objektiv für Hochzeiten wurde hier schon öfter gestellt. Ich will/soll aber keine ganze Hochzeit festhalten, sondern nur den Teil im/am Standesamt inkl. Gruppenfoto.

Als fauler Mensch wären mir zwei Kameras ohne Objektivwechsel am liebsten. Nach einigen Überlegungen wäre folgende Kombi möglich und ich würde gerne wissen, welche Erfahrenere verwenden würden:

Variante 1: Nex 5n mit 24/1,8 + A77ii mit 70/2,8

Variante 2: 5n mit 50/1,8 + A77ii 10-20/3,5

Vielleicht fällt einem auch noch eine Dritte gem. meinem Profil ein.

Das Tamron 18-200 ist mir zu matschig im Ergebnis, dann lieber das 18-55 an E-Mount und 70er an der Alpha.

Leider war ich noch nie in einem/dem jetzigen Standesamt, deshalb kann ich die Lage nicht so wirklich einschätzen. Und eine Begehung im Vorfeld fällt leider flach.

Besten Dank schon mal
lubo

Excel 17.03.2015 09:05

Hatte die Situation vor kurzem. Dabei habe ich unerwartet oft dir großen Brennweiten genutzt.
Neben meiner A57 mit dem Sigma 70-200 hatte ich noch die Kamera des Bräutigam (A77) mit meinem Sony 16-50 genutzt. Kurzum: Die Kombination war perfekt. Man kann schöne Portraits machenund Details raus picken und dazu Raum, Gruppen und dir Gesamtszene festhalten.
Fragt sich, ob du auch ein Telezoom hast außer dem 18-200? Ganz so viel Licht würde ich nicht erwarten.
Und: Bewege dich ein bisschen zwischendrin in. Sonst können die Fotos langweilig werden auf Dauer. Aber natürlich so, dass du nicht auffällst ;)

Ansonsten zum Thema Hochzeit:
DANAAAAAA! !:lol:

ericflash 17.03.2015 09:07

Ohne Begehung würde ich auf alle Fälle eine der beiden Kameras mit einem Zoom ausstatten. Manchmal ist man einfach nicht schnell genug und verpasst damit vielleicht einen Moment. Wie groß ist der Raum? Wie viele Leute werden dann drinnen sein. Hast du überhaupt Platz dich zu bewegen? Das sind alles Fragen die du dir im Vorfeld noch durch den Kopf gehen lassen solltest. Was bringen dir 2 Festbrennweiten, wenn du vielleicht nur statisch an einem Platz stehen bleiben kannst weil der Raum so klein ist.

meshua 17.03.2015 09:47

Hallo,

Zuerst: Ohne sich die Location (Standesamt) anzuschauen stocherst du (und wir) mehr oder weniger im Nebel. Anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren schleppt man allen Krempel mit - im Glauben vor Ort unter Stress das Passende aussuchen und verwenden zu können. Da kommen i.d.R. bestenfalls Schnappschüsse raus - aber keine Bilder, an welche man sich auch noch Jahrzehnte später mit Freude erinnern möchte.

Ohne die Location zu kennen kann man dir auch keine passende Objektivempfehlung geben, wobei die Objektivwahl in dem Zusammenhang häufig überschätzt wird. Trotzdem mein Empfehlungsversuch:
  • Kamera #1: mit 16-50/2.8 - sehr schön für Indoor. Weitwinkel bringt ggfls. viel Motiv auf den Sensor ohne übermäßig die Proportionen zu verzerren. Mit den 50mm kann man bei f/3.2 schöne Close-Ups (z.B. Ringe, Hand mit Ringen) erhalten.
  • Kamera #2: mit z.B. einem 50/1.7 - nur als als Backup
70-200er Tröten sind im Standesamt eher unpraktisch. Keep it Simple & Stupid. Man kann eine komplette Hochzeit auch nur mit dem 16-50/2.8 abfeiern...:top:

Viiiiiiel wichtiger ist es sich Gedanken um das Licht zu machen! Wie wird der Raum beleuchtet: Nur oder Überwiegend Kunstlicht oder viel natürliches Licht? Wie sind die Wände und die Decke beschaffen (Struktur, Farbe). Sonst hast du Lichtschlucker und/oder übelste Farbstiche beim Bouncen. Auf all diese Fragen solltest du vorher eine (ungefähre) Antwort parat haben.

Last but not Least: Mach dir einen Ablaufplan: Wann soll ich welches Foto aus welcher Perspektive machen: Standesbeamter, Braut, Bräutigam, Beide, Closeup auf Oberkörper: Gesichtsausdrücke & Kommunikation untereinander. Totale Ganzkörper, Oberkörper, Closeup. Publikum: gibt's schluchzende Gäste, Krokodilstränen, Taschentücher am Auge...im Internet kann man viel Material zu den jeweiligen "Phasen" studieren und vorher mal probieren...

Nochmals: mach dir nicht so viele Gedanken um das Objektiv - es geht um Eindrücke und Gefühle. Da werden auch mal matschige Bildecken locker verziehen...:cool:

Grüße, meshua

lubografie 17.03.2015 10:33

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1687307)
Nochmals: mach dir nicht so viele Gedanken um das Objektiv - es geht um Eindrücke und Gefühle.

Danke für Deine Bemühungen.

Ich mache mir aber Gedanken um das Objektiv, im übrigen habe ich keines der von Dir benannten. Die Lichtsituation sehe ich vor Ort und einen Ablaufplan… ernsthaft? Ok, müssen wir nicht weiter ausführen, Danke für die Anregung.

Beim Schreiben und hier lesen habe ich eigentlich für mich bereits eine Lösung gefunden.

Ich werde die 5n mit dem 1855 bestücken und die Alpha mit dem 70er.
Dazu noch 1020 und 35er in die Tasche und gut ist´s.

ericflash 17.03.2015 10:46

Wenn du ernsthaft eine Hochzeit in guter Qualität fotografieren willst wirst du um eine Planung nicht herum kommen. Ich finde es ehrlich gesagt etwas forsch wie du auf den Beitrag von Meshua reagierst. Er hat genau die Sachen angesprochen die wichtig sind. Ich habe selber schon Hochzeiten komplett mit dem 16-105 gemacht und die Leute waren zufrieden, weil die richtigen Augenblicke auf dem Sensor waren.
Wie gesagt es kommt auf die eigenen Ansprüche und die des Hochzeitspaares drauf an.
Das Licht kann dir aber deine Fotos schnell verderben. Erstens wirst du sicher mit den ISO Zahlen hoch kommen wenn du nicht blitzt. Zweitens in Mischlichtsituationen versagt auch gerne mal der Weißabgleich. Ich würde eine der beiden Kameras mit Blitz und Bouncer bestücken für die Sicherheitsfotos und mit der anderen Kamera die Fotos mit höheren Iso Zahlen machen. Ich wünsche dir viel Glück bei den Fotos. Ps.: Kleiner Gruppenfoto Tipp, nimm dir eine Stehleiter mit um auch aus einer anderen Perspektive ein Gruppenfoto zu machen. Auf alle Fälle würde ich mir die Location wenigstens für das Gruppenfoto vorher schon suchen.

lubografie 17.03.2015 11:00

Oh sorry, war im Eifer des Gefechtes nebenbei und nicht so "forsch" gemeint, wie die Zeilen interpretiert werden könnten.

Weißabgleich und alle anderen Parameter kann ich ja zur Not manuell bedienen. Da es eine zweite, richtige Hochzeit gibt, wo auch jemand dabei sein wird, der sich in dem Bereich besser auskennt, ist der Anspruch an sich jetzt relativ gering. Aber ich selber habe ja einen ;)

Zusätzliches Licht werde ich aber für die 15 Minuten Trauung nicht mitschleppen. Zur Not halt manuell oder kreativ. Der Rest findet wohl draußen statt. Den Ort für das Gruppenfoto, sowie Stand der Sonne usw. werde ich mir im Vorfeld schon anschauen. Die Idee mit der Leiter ist prima, aber als eigentlicher „Gast“ der Zeremonie, möchte ich mein Equipment auf das Nötigste reduzieren.

mrrondi 17.03.2015 11:02

Eine Kamera mit Zoom. Un dann draufhalten.
In München drehst inzwischen besser an Film bei der 15Min. Taktung
oder stellst die Kamera auf Dauerfeuer.

Eigentlich wäre die Kombi A77II mit einem 16-50 wohl die Beste Wahl.

Wichtiger wie das technische Kameragedöns ist wie immer bei solche Reportagen
wie ich des angeh - wo ich mich hinstelle - wer sind die Leute - wer kann mit wem - was wollen die Leute für Bilder und wie stell ich die Leute beim Gruppenbild auf und und und ....

Aber es ist ja nur ne Hochzeit :-)

ericflash 17.03.2015 11:25

Dann würde ich auf kreativ setzen :top:
Du machst sehr gute AL Fotos (FB geschaut). Die Frage ist ob das der Stil ist den das Brautpaar möchte. Wenn es es aber sowieso eine kirchliche Trauung auch noch gibt kannst du den Aufwand auch wirklich minimal halten. Das Brautpaar wird ja deinen Style kennen und dann würde ich das vielleicht sogar so durchziehen wenn sie das wollen :D
Das mit dem Film ist auch eine gute Idee :top:
@mrrondo: In Wien ist es nicht anders, das fällt schon unter Massenabfertigung was da abgeht.
Bei uns am Land ist das Standesamt ja eher ein grässlicher bis nicht ganz so grässlicher Raum im Gemeindeamt oder Stadtamt. Deswegen heißt es bei uns sowieso meistens, schnell in die Kirche :D

mrrondi 17.03.2015 11:32

Mit FB brauchst da ned Anfangen - dafür muss dich zuviel bewegen.
Und wenn du alles wichtige Einfangen willst - dann musst auch viel Fotografieren.

Ein Vorteil hast schon mal - die SONY Kameras sind schön leise.

Eine SONY A900 klingt wie ein Panzer bei solchen Aktionen - aber COOL :-)

ericflash 17.03.2015 11:38

FB = Facebook :D
Diese blöden Abkürzungen immer:
FB = Festbrennweite
FB = Facebook
FB = Fieser Bert

meshua 17.03.2015 11:42

Zitat:

Zitat von lubografie (Beitrag 1687321)
(...)
Ich werde die 5n mit dem 1855 bestücken und die Alpha mit dem 70er.
Dazu noch 1020 und 35er in die Tasche und gut ist´s.

Der Brennweitenbereich (innen & außen) passt! :top:

Trotzdem kann ich nur raten eine künstliche Sonne (aka Blitz) zu benutzen. Was du bei Hochzeiten hast sind wechselnde Lichtverhältnisse. Was du nicht hast ist Zeit. Bei kreativen Fotos hat man Zeit, kann das Model bewegen und so in's rechte Licht setzen - das funktioniert beim Standesamt nicht... :P

Und da die besagte Zeit knapp ist, ist so ein "Story-Board" als Gedächtnisstütze ungemein hilfreich, um nicht planlos dazustehen und langweilige Fotos zu machen. Und mit Gedächtnis meine ich: du hast den Ablauf, die Szenen/Perspektiven im Kopf und vorher trocken geübt...

Beste Grüße, meshua

mrrondi 17.03.2015 11:57

Einfach machen ... du bist Gast und das du Bilder machen kannst wissen die auch.
Die werden mit allem zufrieden sein was du ablieferst. Und da dein Anspruch an dich sicherlich höher ist, als der des Brautpaars an dich wird's schon klappen.

lubografie 17.03.2015 12:25

Joar, so wird's laufen. Aber dafür wollte ich halt die Brennweiten wissen.

Um alles andere mache ich mir keinen Kopf. Klingt vielleicht arrogant, aber ich vertraue da auf mein "geschultes" Auge und Instinkt. Meine 2,5 Jahre alte Tochter ist mein Hauptmotiv, da kann man nichts planen, den Blitz vorher installieren oder dergleichen. Deshalb mache ich mir bei dem Aspekt wenig Sorgen, sondern lasse mich einfach darauf ein und handle und entscheide spontan.

Danke für Eure Beteiligung bisher :top:

mrrondi 17.03.2015 12:30

Hochmut kommt vor dem Fall ;-)

Du wirst des schon machen ... das schwerste wird das Gruppenfoto werden ist mein Tipp ;-)

lubografie 17.03.2015 12:52

jop, zumal ich auch mit drauf muss ;)

Und ich weiß nicht, ob es Hochmut ist. Was bleibt mir denn anderes übrig, als mit den Vorlagen so an die Sache heranzugehen?
Die Geschichte wird sich Samstag abspielen, seit gestern weiß ich bescheid.

Ich kann mir natürlich auch jetzt über jede Kleinigkeit Gedanken (und Panik) machen, aber wirklich weiter wird es mich nicht bringen

ericflash 17.03.2015 13:35

Mach dir keine zu großen Sorgen, wenn da noch eine kirchliche Trauung kommt, aber versuche auf alle Fälle:
Ringtausch (bloß nicht verwackeln)
Kuss (bloß nicht verwackeln)
Blicke zwischen dem Brautpaar
Tränen der Mutter oder des Vaters
Klatschen der Leute
einzelne Freigestellte Portraits

zu machen.

Beim Gruppenfoto folgende Sätze zu den Leuten immer wieder sagen:
Sieht jeder in die Linse der Kamera, wenn ihr die Linse seht, sieht euch auch die Kamera :D
Nicht auf die Kinder schauen in die Kamera schauen, und immer wieder und immer wieder währenddessen abdrücken. Dann kontrollieren ob du wenigstens ein Foto hast wo keiner blinzelt, komisch schaut, die Lippen leckt etc etc.
Kommt natürlich auf die Größe der Gruppe an, bei unserer letzten Hochzeit hatten wir ein Gruppenfoto mit ca. 30 Personen. Das waren sicher 20-30 Aufnahmen wo dann eine gepasst hat :crazy:
Wenn du etwas besonderes machen willst kannst du dir auch eine erhöhte Position suchen und z.B. ein Foto machen wo das Brautpaar in der Menge steht und zu dir schaut und die restlichen Gäste nicht, oder eventuell auch sich das Brautpaar küsst und die anderen sich die Augen zuhalten. Irgendwas klassisches aber lustiges halt :top:

fhaferkamp 17.03.2015 13:56

Ich habe das auch schon mal gemacht, die Trauung fast ausschließlich mit dem Sony 16-50 an der A77. Die Location war ein Trauzimmer, das relativ klein war (ca. 20-30 Leute hatten dort Platz). Mein 70-200 hatte ich zwar dabei, aber dort nicht im Einsatz, erst später auf der Feier.
Aber einen Blitz zum Aufhellen würde ich auf jeden Fall empfehlen, ohne wäre es sicher nicht so gut gelungen, auch wenn es sogar diverse Fenster in dem Raum gab. Die Fotos ohne Blitz waren auch vom Nachbearbeitungsaufwand deutlich aufwendiger (Weißabgleich, Lichter anpassen etc.). Den Blitz habe ich meist mehr oder weniger direkt eingesetzt, aber mit reduzierter Leistung und einem Diffusor davor (so ein einfaches Plastikding passend für den 43er).

lubografie 17.03.2015 15:35

Nach Euren Anregungen und Berichten habe ich dann mal online geschaut.

Das Brautpaar wird direkt vor einem großen Fenster sitzen. Dadurch gibt's Licht, aber keine Bewegungsmöglichkeiten. Rechts oder links.

-> Trauzimmer

ericflash 17.03.2015 15:45

Viel Platz hast du da wirklich nicht. Also das 16-50 sollte da wirklich gut gehen. Dazu noch die zweite Kamera mit Festbrennweite und die Sache ist gegessen. Genügend Licht sollte durch das Fenster auch kommen. Blitzerei kannst du dir vielleicht wirklich sparen.
Wobei der Blitz immer noch mehr Schärfe ins Bild bringt.

fhaferkamp 17.03.2015 16:22

Zitat:

Zitat von lubografie (Beitrag 1687408)
Das Brautpaar wird direkt vor einem großen Fenster sitzen. Dadurch gibt's Licht, aber keine Bewegungsmöglichkeiten. Rechts oder links.

Nimm die Seite, wo nicht das Blumenensemble steht, denn das könnte auch mal im Weg sein. Bei mir standen Blumen auch noch direkt auf dem Tisch, das störte noch mehr und verdeckte einige Gesichter zum Teil, so dass die Möglichkeiten der Positionierung auch sehr begrenzt waren. Die Fenster sind bei Dir offenbar nur auf einer Seite, bei mir waren sie mehr im Halbkreis angeordnet, so dass ich meist mit Gegenlicht zu tun hatte je nach Aufnahmerichtung. Das erschwert auch der Belichtungsautomatik die Arbeit, man muss öfter eingreifen.
Der Tisch ist aus Glas, da könnte es beim Blitzen unschöne Reflexe geben, wenn man nicht aufpasst. Du wirst aber grundsätzlich eher nur mit Licht im Rücken zu tun haben, das ist wohl eher von Vorteil, es sei denn, Du verursachst selbst einen Schatten im Bild.

ericflash 17.03.2015 16:30

Eventuell kannst du den Blitz einfach zur Decke richten und auf den Boden stellen. Einfach noch ein Stückchen schwarten Moosgummi dran gebunden um Streulicht zu vermeiden uns los gehts.

mrrondi 17.03.2015 20:28

Ist immer gut mit zwei Lichtquellen zu arbeiten - besonders wenn Sie unterschiedliche Farbtemperaturen haben ;-)

Gruppenbild - gibts da nicht ne APP dafür ?

ericflash 17.03.2015 22:01

Für so etwas gibt es dann Lee Filter die klebt man vor den Blitz und hat perfektes Licht. Dafür müsste man aber vorher die Location mal sehen. Sieht aber nach genug Licht aus für sagen wir ISO 800.

lubografie 18.03.2015 08:34

Interessant, wie unterschiedlich die Gedanken und Herangehensweisen sind. Nochmals vielen Dank für Eure Beteiligung, Anregung und Erfahrungen.

Bringt mich dann doch zum planen und nachdenken. Wobei das bei mir dann meistens vor Ort eh verworfen wird, weil ich etwas anderes sehe oder umsetzten möchte. In dem Fall bin ich aber nur Beobachter. Also mal schauen, was passieren wird... ich bin gespannt :cool:

mrrondi 18.03.2015 08:50

Na ja ... wär ja jeder berufstätige Fotograf unnötig der schon 150 mal so ne Reportage fotografiert hätte und nicht wüsste auf was es ankommt.

Die kennen die Abläufe - Locations - Standesämter - Standesbeamten - Regeln - und vor allem auf was es in so einer Reportage ankommt und wichtig ist.

Nur weil jemand gute Bilder macht , heisst es noch lange nicht das er sowas etwas kann ;-)

Das sollte dem Brautpaar ja bewusster sein - noch bewusster eigentlich dir - weil die heiraten halt nur einmal und du hast keinen zweiten Versuch.

lubografie 18.03.2015 09:22

Klingt vielleicht komisch, aber ich wusste im Vorfeld, dass das passieren würde. Das ich gefragt werde. Deshalb habe ich letztes Jahr im Dezember bereits mit einer (beruflichen) Fotografin die Hochzeit besprochen und wollte das Ganze dem Brautpaar schenken. Zur genauen Planung gab es allerdings keine Aussagen, irgendwann hieß es dann „und danach werden Fotos gemacht“. Aha, hatte wohl also schon jemand anderes die Idee, bzw. die haben sich selber jemanden gesucht. Auch gut.

Dem war leider nicht so. Und die Braut ist fast wie eine Schwester für mich, die mich dann die Tage fragte, ob ich nicht ein Gruppenbild machen möchte. Ein Gruppenfoto? Und der Rest? Joar, der XY bringt wohl seine Kamera mit. XY wusste aber nix von seinem Fotoauftrag und hat damit auch ansonsten nicht viel am Hut.

Ich kann nun also herum zicken und sagen, seht doch zu was ihr macht. Oder meine Kamera mitbringen und versuchen ein paar Dinge damit festzuhalten. Dabei geht es nur um die Trauung, ein Gruppenfoto und Sekttrinken. Es gibt keine Party oder sonst etwas, das folgt dann später in einem größeren Rahmen im Sommer. Und da wird dann definitiv jemand die Fotos machen, der auch Ahnung davon hat. Dafür werde ich schon sorgen ;)

mrrondi 18.03.2015 09:29

Komisch das der Fotograf immer als letztes für so ne Hochzeit gesucht wird :-(
Der hätte doch schon die Fotos für die Einladungen machen können.
Die Fotos im Standesamt.
Die Fotos dann in der Kirche.
Die Fotos mit dem Babybauch
Die Fotos mit dem Kindern

und und und ....

lubografie 18.03.2015 10:48

„und und und“ wird erst einmal nicht gesehen, nur der Preis. Wie viel Arbeit damit verbunden ist, können die Meisten nicht realisieren. Wenn man mit einem Handy Fotos machen kann, kann der Rest doch nicht so schwierig sein. Und der XY hat ja eine Kamera, sogar mit mehreren Objektiven. Der macht das dann schon…

ericflash 18.03.2015 11:19

Ich kann mich noch gut an die Hochzeit eines guten Freundes erinnern. Da hatte die Nachbarin/Freundin der Braut die ehrenvolle Aufgabe mit ihrer Sony Bridge in der Kirche und auf der Feier zu fotografieren. Leider musste sie bei den entscheidenden Momenten in der Kirche selber so heulen, dass die Hälfte der Bilder nichts geworden sind. Auf der Feier fragte ich sie dann welche Iso sie nimmt etc. Frage von ihr "ISO ???". Ich schalte immer auf die grüne Automatik :top:
Jetzt kommt aber der Teil zum Nachdenken. Die haben sich trotzdem total über die totgeblitzten Fotos gefreut, weil die Nachbarin per Zufall doch den Kuss/Ringtausch etc. irgendwie erwischt hatte. Man sieht wieder jeder soll so glücklich werden wie er will. Ich finde nur, dass man dann auch mit den schlechten Ergebnissen leben können muss.

mrrondi 18.03.2015 11:24

Das geilste was ich erlebt hab war - das sicher der Videofilmer und der Fotograf in der Kirche schön in die Haare bekommen haben :-)

Der eine Stand dem anderen immer im Bild :-))

ÜBERRAGEND !

lubografie 18.03.2015 13:36

Zitat:

Zitat von ericflash (Beitrag 1687608)
Ich finde nur, dass man dann auch mit den schlechten Ergebnissen leben können muss.

Was ist denn gut oder schlecht?

Die Frage wird sich nie beantworten lassen und führt ja auch hier im Forum ständig zu Diskussionen, die nicht oft im Streit enden. Es gibt einfach keine endgültige Meinung, jeder hat einen anderen Maßstab. Erst recht, wenn er sich ein wenig mit der Materie beschäftigt.

Ich denke auch, dass für Hochzeiten Emotionen das beste Motiv sind. Generell imponiert mir eine Bildaussage mehr, als der perfekte Einsatz von sieben Blitzköpfen, mit Sonnenuntergang im Hintergrund auf einem Segelschiff bei Windstärke 5. Aber das kann ja jeder für sich selber entscheiden.

Wenn es mir erlaubt wird, werde ich ein paar Ergebnisse hier dann zeigen.

ericflash 18.03.2015 14:17

Wenn du deinen Stil durchziehen kannst hast du schon gewonnen. Sieht sehr natürlich aus und gefällt mir sehr gut.

lubografie 24.03.2015 11:02

Sodale,

hab das Ganze halbwegs vernünftig auf die SD-Karte gebracht. Natürlich war mein Hemd danach durch und irgendwie hat gar nichts geklappt, was ich mir davor vorgenommen habe. Die Reize und Geschwindigkeiten haben meine Klarheit etwas vernebelt, die ich normalerweise immer habe. Auch meine 2,5 jährige Tochter hat nicht zur Entspannung bei getragen :roll:

In den Wahnsinn hat mich die Schreibgeschwindigkeit getrieben, die ich so noch nie ausgetestet hatte. Nach der Zeremonie habe ich dann nur noch in JPG fotografiert. Auch war mehr Automatikmodus eingestellt, als ich eigentlich wollte. Auf der 77ii sahs die ganze Zeit das 35/1,8, damit habe ich hauptsächlich gearbeitet. Die NEX 5n war mit dem 1855 dazu eine gute Ergänzung und ein paar Effekte gab es mit der 3000er, wo Fisheye und 12er WW verwendet wurden. Ein Hoch auf den Doppel-Blackrapid-Gurt :top:

Fazit: nie wieder ;)

mrrondi 24.03.2015 11:21

Des ist halt Arbeit und ein klassische Reportage - bleibt nicht viel Luft für Kreativität.
Aber das Brautpaar wird happy sein und du um ein Erfahrung reicher - das Fotografen die sowas machen Ihr Geld wert sind :-)

lubografie 24.03.2015 12:12

Nun ja, ob sie wirklich ihr Geld wert sind, sei mal dahin gestellt. Es gibt ja Unmengen, die sich auf dem Gebiet aufhalten (wollen). Wie in vielen Bereichen, muss man die Gute etwas suchen. Aber der Aufwand dahinter ist schon nicht ohne und die gesammelten Erfahrungen sollte man durchaus bezahlen, kein Frage.

Meine Lehre daraus ist jedenfalls: die Kamera wird in nächster Zeit nur noch manuell bedient, in allen Einstellungen.

masquerade 24.03.2015 21:28

Haha:D Ich habe die Erfahrung genau andersrum gemacht, kein Standesamt, aber alles danach, Großes Fest mit fast 200 Leuten...rennen den ganzen Tag, kurz zwischendrin was essen und trinken (schließlich will man als Gast ja trotz Fotojobgefallen auch was davon haben;)) Bilder mit Rahmen von allen Gästen, das Buffet, Tanz, irgendwo gibt's immer ein Motiv das man nicht verpassen will...Bearbeitung von etlichen Bildern hinterher. Das ist schon ein "wenig" Schweiß (Es war auch noch heiß) und Arbeit.:top:
Aber wenn man das Ergebnis zeigt und das Ehepaar freut sich an den vielen Momenten der Erinnerung was es das zehnfach wert.

mrrondi 24.03.2015 21:36

Zitat:

Zitat von lubografie (Beitrag 1689610)
Nun ja, ob sie wirklich ihr Geld wert sind, sei mal dahin gestellt. Es gibt ja Unmengen, die sich auf dem Gebiet aufhalten (wollen). Wie in vielen Bereichen, muss man die Gute etwas suchen. Aber der Aufwand dahinter ist schon nicht ohne und die gesammelten Erfahrungen sollte man durchaus bezahlen, kein Frage.

Meine Lehre daraus ist jedenfalls: die Kamera wird in nächster Zeit nur noch manuell bedient, in allen Einstellungen.

Des ist doch Käse - hast du ne gute Kamera .. so kannst Sie auch in mitdenken lassen - sie denkt besser und schneller aus du das jemals tun wirst.

Aber du hast jetzt mal eine Reportage gemacht und denkst das des Sinn ergibt.

AUTO ISO im M-MODUS - das ist GOLD wert. Schon mal probiert ?

ericflash 24.03.2015 21:44

Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Feuertaufe :D

screwdriver 24.03.2015 22:50

Zitat:

Zitat von mrrondi (Beitrag 1689832)
auch in mitdenken lassen - sie denkt besser und schneller aus du das jemals tun wirst.

Ich habe das zu Anfang bei bei meiner NEX auch gedacht und ich war zunächst auch von deren "Gedankenschnelligkeit" beeindruckt.

Mit etwas Übung hatte ich dann aber raus, "wie die Kamera tickt" und versuchte es ihr gleichzutun. Nach geraumer Zeit der Übung und vor allem in schwierigen Lichtsituationnen konnte ich das bald deutlich bessser und schneller als die Kamera und inzwischen fotografiere ich auch bei "normalem" Licht zielführender ohne jede Automatik.
Das trainiert auch das eigene Hirn. :crazy:

Immer seltener war die Voll-Automatik mit mir exakt "gleicher Meinung".
Und bevor ich anfange die Kamera ständig zu korrigieren, mache ich das gleich komplett selber. ;)


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