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Geschäftszahlen aus der Imaging-Branche
Canon hat die Quartalszahlen für Q4/2014 und damit für das gesamte Geschäftsjahr (das bei Canon im Gegensatz zu den anderen Herstellern mit dem Kalender übereinstimmt) bekanntgegeben. Bei "Cameras" ging der Umsatz in Q4 auf Yen-Basis um 6,5% und im Gesamtjahr um 11,5% zurück. Auf Stückzahlbasis ging es in Q4 bei den Kameras mit Wechselobjektiven um 18%, bei den Kompaktkameras um 34% und im Gesamtjahr um 17% bzw. 32% zurück. Stabil ist die Umsatzrendite. Die wird nur für den gesamten Imaging-Bereich (Cameras + Ink Jet Printer) ausgewiesen und lag in Q4 und im Gesamtjahr bei hervorragenden 14,5% (im Vorjahr 14,1%).
Interessant ist der Ausblick für das Geschäftsjahr 2015. Da erwartet Canon auf Stückzahlbasis ein Ende des Rückgangs bei den Kameras mit Wechselobjektiven (sogar eine leichte Steigerung von 1%) und nur noch einen leichten Rückgang bei den Kompaktkameras (Prognose -14%). Wie will Canon diese Ziele erreichen? Mit neuen DSLR`s und CSC`s, der Erweiterung der Objektivpalette und der Einführung der Connect Station. Ausserdem sollen über Workshops neue Kunden angelockt und bestehende Kunden von einem Upgrade überzeugt werden. Und Canon will im Marketing die unterschiedlichen Zielgruppen differenzierter ansprechen. Wir werden ja sehen ob das klappt. Sony erwartet ja im Gegensatz zu Canon in ihrem mehrjährigen Ausblick weiter sinkend Absatzzahlen bei Kameras mit Wechselobjektiven. |
Fujifilm Geschäftszahlen Q4/2014
Fujifilm hat die Quartalszahlen für Q4/2014 bekanntgegeben. Im Teilsegment Electronic Imaging (da sind alle Digitalkameras enthalten) gingen die Umsätze auf Yen-Basis um 6,9% (und in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 umd 12,9%) zurück. Leider gibt es keine detaillierteren Daten. Laut Fujifilm ist der Rückgang ausschließlich auf die Kompaktkameras zurückzuführen, bei den Kameras mit Wechselobjektiven waren die Absatzzahlen "stark". Fujifilm erwähnt auch den zukünftigen weiteren Ausbau der X-Produktlinie (Kameras + Objektive) und eine verbesserte Rentabilität bei den Digitalkameras.
Was einem auch klar sein sollte. Fujifilm ist ein relativ kleiner Anbieter im Digitalkamerageschäft. Der entsprechende Quartalsumsatz bei Canon ist um den Faktor 12 höher als bei Fujifilm. Auch ganz interessant. Wirklich wichtig im Imaging-Bereich ist für Fujifilm der Markt für Sofortbildkameras und für Sofortfilme. Diesen Markt beherrschen sie weltweit. Bereits im Jahr 2013 haben sie mehr als 2,3 Mio. Sofortbildkameras verkauft und für 2014 sprechen sie von starken Zuwächsen und tiefschwarzen Zahlen. Nicht lachen, aber einer der wichtigsten neuen Kameras des letzten Jahres war deshalb die instax mini HELLO KITTY, die für kleine Kinder gedacht ist. http://www.fujifilm.com/products/ins...i_hello_kitty/ Es lebe die Nische! |
Ja, wer hätte das gedacht, hello kitty ist top. :cool:
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Ja, Nische ist oft viel rentabler als Main Stream - jedenfalls prozentual.
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Sony Geschäftszahlen Q4/2014
Sony hat die Quartalszahlen für Q4/2014 bekanntgegeben. Im Teilsegment Imaging Products & Solutions konnte der Umsatz auf Yen-Basis um 1,5% gesteigert werden. In den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 ging es in diesem Bereich um 1,8% zurück. Leider gibt es keine detaillierteren Daten. Sony hat unterm Strich 800.000 weniger Digitalkameras verkauft als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das wird dann wohl, wie auch bei den anderen Herstellern, vor allem die Kompaktkameras betreffen. Die Umsatzrendite in der Imaging-Sparte lag im vergangenen Quartal bei sehr guten 11,4%. Sony hat bei der Profitabilität inzwischen zu Canon und Nikon aufgeschlossen. Beim Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2014/2015 bleibt Sony bei der Prognose von 8,4 Mio. Digitalkameras. Der Ausblick für den Operating Profit wurde minimal angehoben.
Sony kann sich mit diesen Zahlen wirklich sehen lassen und ist auf einem guten Weg. Hier der Link zur entsprechenden Präsentation der Geschäftszahlen (S. 11): http://www.sony.net/SonyInfo/IR/fina...04_sonypre.pdf |
Sehr interessant, was du hier vorgetragen hast. :top:
LG uomo |
Nikon Geschäftszahlen Q4/2014
Danke!
Nikon hat die Quartalszahlen für Q4/2014 bekanntgegeben. Im Bereich Imaging Products (das ist das Digitalkamerageschäft) ging der Umsatz in Q4 auf Yen-Basis um 8,4% und in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 um 16,6% zurück. Auf Stückzahlbasis ging es in Q4 bei den Kameras mit Wechselobjektiven um 14,2%, bei den Kompaktkameras um 27,5% und in den ersten 9 Monaten um 22% bzw. 34,1% zurück. Stabil ist die Umsatzrendite. Die lag in Q4 bei sehr guten 10,9% und in den ersten 9 Monaten bei 10,3%. Was diese Zahlen nur unzureichend wiedergeben ist die dramatische Veränderung die Nikon in den letzten 3 Jahren durchgemacht hat. Hier mal die Veränderungen zwischen dem 4. Quartal 2011 und dem 4. Quartal 2014. Da ging es bei den Kameras mit Wechselobjektiven um 68,1% und bei den Kompaktkameras um 84,1% zurück. Nikon wird (nach ihrer heutigen Prognose, die noch einmal gesenkt wurde) im gesamten aktuellen Geschäftsjahr weniger Kameras mit Wechselobjektive verkaufen als im 4. Quartal 2011 alleine. Bin schon gespannt wann da der Bodensatz erreicht ist. Es kann ja nicht ewig runtergehen. Hier der Link zur entsprechenden Präsentation der Geschäftszahlen (S. 7 und S. 15): http://nikon.com/about/ir/ir_library...hird_all_e.pdf |
Danke für diese interessanten Infos.
Bin gespannt wie es dieses Jahr weiter geht und welchen Einfluss Sonys Sensorproduktion auf die anderen haben wird. |
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Obwohl ich meine A580 sehr mag wird ihr Nachfolger wohl eine Kompakte alá a7* werden - ich bin das Gewicht und die Größe nach Jahren doch etwas Leid geworden... :cool: Grüße, meshua |
Olympus Geschäftszahlen Q4/2014
Olympus hat traditionell als letzter der Imaging-Anbieter die Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2014 veröffentlicht. Im Bereich Imaging Business (das ist das Digitalkamerageschäft) ging der Umsatz in Q4 auf Yen-Basis um 13,6% und in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 um 14,3% zurück. Auf Stückzahlbasis ging es in Q4 bei den Kameras mit Wechselobjektiven um 6% nach oben , bei den Kompaktkameras um spektakuläre 52% zurück. In den ersten 9 Monaten ging es bei den Kameras mit Wechselobjektiven um 14% nach oben und bei den Kompaktkameras um 52% zurück. Die Umsatzrendite (in diesem Fall der Verlust) betrug in Q4 -6,6% und im 9-Monats-Zeitraum miserable -9,6%. Auf Basis der Zahlen und Kommentare in den Geschäftsberichten der anderen Hersteller ist und bleibt Olympus in Sachen Umsatzrendite im Imaging-Bereich der "worst performer".
Zur Erinnerung. Die extrem ehrgeizigen Pläne zu Beginn des Geschäftsjahres bei den Spiegellosen eine Umsatzsteigerung von 40% zu schaffen wurden nicht erreicht. Die Steigerung betrug im 9-Monats-Zeitraum "nur" 14%. Olympus hat inzwischen auf die schlechten Zahlen reagiert und vor allem die Vertriebskosten (Marketing- und Promotion-Massnahmen) deutlich zurückgefahren. Ziel bleibt mit deutlich weniger Umsatz als bisher geplant (vor allem bei den Spiegellosen) im nächsten Geschäftsjahr die schwarze Null zu erreichen. Olympus veröffentlicht auch die Absatzzahlen bei den Digitalkameras. Bei den Spiegellosen waren das im 9-Monats-Zeitraum April bis Dez 2014 insgesamt 380.000 Stück. Die CIPA meldet für diesen Zeitraum 2,6 Mio. abgesetzte CSC`s. Da lässt sich überschlägig ein Marktanteil in der Größenordnung von ca 12% bei den Spiegellosen ableiten (unter Berücksichtigung von Samsung, die ja nicht in der CIPA sind). Hier der Link zum Geschäftsbericht für Q4/14 (Seiten 8, 9, 25) http://www.olympus-global.com/en/com...ief147PB_2.pdf |
Umsatzrendite der Kamerahersteller - Stand Q4/2014
Zum Abschluß der Quartalszahlen hier mal die Entwicklung der Umsatzrendite der Imaging-Bereiche von Canon, Nikon, Sony und Olympus seit dem Geschäftsjahr 2011/12. Der letzte Block enthält nur die Umsatzrendite für den 9-Monats-Zeitraum Apr. bis Dez. 2014. Auch hier lässt sich sehr schön die positive Entwicklung bei Sony erkennen. Olympus ist eigentlich ein hoffnungsloser Fall (die haben auf Basis des aktuellen Yen-Kurses knapp ein halbe Milliarde Euro in den letzten 4 Jahren in der Imaging-Sparte versenkt), aber das Management hat mehrfach betont dass sie an der Sparte festhalten wollen. Zuletzt wurde dies mit der Entwicklung von Basistechnologien der Imaging-Sparte für die Sparte Medical Products (Endoskope) begründet. Olympus kann es sich leisten. Die schreiben insgesamt tiefschwarze Zahlen. Und japanische Aktionäre sind offenbar nicht so kritisch wie Aktionäre im Westen.
urheberrechtlich geschütztes Material entfernt Neue Zahlen gibt es erst wieder in 3 Monaten. Ich bin schon gespannt wie sich das Kamerageschäft weiterentwickelt. Canon sieht ja bereits Licht am Ende des Tunnels und erwartet eine Stabilisierung. Die anderen sehen weitere Rückgänge, aber nicht mehr in dem Tempo wie bisher. Sony hat ja inzwischen eine fast schon dominierende Stellung bei den Sensoren für Digitalkameras erreicht. Da stell ich mir die Frage ob sie diese Stellung (wie in einem Interview von einem Manager angekündigt) auch ausnutzen und zunächst nur der eigenen Kamerasparte zur Verfügung stellen. Wir werden es ja bald wissen. |
Canon will Überwachungskamerahersteller Axis übernehmen
Canon reagiert auf das zurückgehende Digitalkamerageschäft und möchte weiter diversifizieren. Sie werden voraussichtlich den schwedischen Überwachungskamerahersteller Axis Communications übernehmen und haben dafür 2,5 Mrd. € geboten. Das wäre die größte Übernahme in Canon`s Firmengeschichte. Um ein Gefühl für den Kaufpreis zu bekommen. Nikon wird aktuell mit 4,2 Mrd. € an der Börse bewertet. Hier ein Link zu der Meldung http://www.welt.de/newsticker/bloomb...t-Praemie.html Die Übernahme macht aus meiner Sicht auch Sinn. Das Digitalkamerageschäft wird weiter zurückgehen. Investitionen gehen in Geschäftsfelder die Wachstum versprechen. Insofern hat mich das Engagement von Sony im Digitalkamerabereich schon etwas gewundert. Der Imaging-Bereich gehört ja zu den Kerngeschäftsfeldern von Sony. Bisher hat es sich ja auch gelohnt. Mal sehen ob das auch so bleibt.
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Sony - Anpassung der Unternehmensstrategie
Sony hat gestern sein Corporate Strategy Meeting abgehalten. Da geht es um die mittelfristige Planung für die nächsten Jahre. Sony wird das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Verlust von ca. 1,3 Mrd. € abschließen (statt 1,7 Mrd. € wir vor ein paar Monaten prognostiziert). Damit enden 6 der letzten 7 Geschäftsjahre mit einem Verlust. Im operativen Geschäft (ohne Sonderfaktoren) ist man aber bereits wieder in den schwarzen Zahlen und Sony hat ehrgeizige Gewinnpläne genannt. Im Geschäftsjahr 2017/18 will man eine Rendite von 10% auf das eingesetzte Kapital und einen Gewinn von 3,7 Mrd. € im operativen Geschäft erzielen.
Um diese Ziele zu erreichen sollen Strukturen verschlankt und Entscheidungswege verkürzt werden. Sony wird dazu in den kommenden Jahren alle Geschäftsbereiche aus der bestehenden Konzernstruktur herauslösen und zu selbständig handelnden Unternehmen machen. Bei der TV-Sparte ist dies ja bereits letztes Jahr passiert. Kommenden Oktober ist die Video & Sound Business Unit dran. Als neuer Geschäftsbereich kommt "Medical" dazu. Sony stuft die Geschäftsbereiche wie folgt ein: Growth Drivers: Dazu gehören Devices (Kamerasensoren), Game & Network Services, Pictures (das Filmgeschäft), and Music (das Musikgeschäft). In diese Wachstumsfelder wird Sony in den kommenden Jahren weiter aggressiv investieren. Stable profit generators: Dazu gehören die Bereiche Imaging Products & Solutions (Digitalkameras, Videokameras, Fernsehkameras)und Video & Sound (Beamer, Audio, Kopfhörer). In diesen Bereichen erwartet Sony wenig Wachstum und will nur in Teilbereichen kräftig investieren. Erwähnt werden hier "its advanced mirrorless single-lens reflex cameras and high-resolution audio products". Die geben dementsprechend beim E-Mount Vollformat weiter ordentlich Gas. Areas focusing on volatility management: Dazu gehören das TV-Geschäft und die Smartphones. Da wird eher gespart und nur das investiert was unbedingt erforderlich ist. Sony lässt auch offen ob sie diese Bereiche auf Dauer behalten wollen. Bin noch etwas unsicher was die folgende Passage der Pressemitteilung betrifft: "Furthermore, with the aim of delivering sustained, high profit levels from the fiscal year ending March 31, 2019 (“FY2018”) onwards, Sony will seek to reinforce its deployment of “recurring-revenue business models,” built on solid customer foundations and business platforms. Already successfully implemented in the areas of Game and Financial Services, Sony will seek to further leverage this approach within its Network Services business, the Media Networks business operated by the Pictures segment, and also for interchangeable lenses and accessories within the Digital Imaging business." Ein recurring-revenue business model ist nach meinem Verständnis eine Art Abonnement. Wie soll sowas für Objektive und Kamerazubehör aussehen? Hier der Link zur Sony Pressemitteilung http://www.sony.net/SonyInfo/IR/info...pdf/pressE.pdf |
Wow...ich finde das immer toll, wie du das so zusammen fasst. Woher hast du denn die ganzen Infos?
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Abonnements oder Opt-out Verträge sind eine Möglichkeit, Systeme mit hoher Anfangsinvestition zur Kundenbindung eine Andere. Z.B. Kapsel-Kaffeemaschinen: Eine teure Maschine und dann den Umsatz mit Kapseln. Übersetzt auf das Wechselobjektiv-Geschäft bedeutet das. Die Leute kaufen erst eine Kamera, die sie an einen Anbieter bindet und dann Objektive, Zubehör etc. Nicht wirklich neu, aber optimierbar: Der Übergang von A-Mount zu E-Mount erhöht die Hürde für Drittanbieter -> mehr Leute kaufen Originalobjektive. Die mit den Adaptern (hat man auch ein nettes Zusatzgeschäft) haben das auch irgendwann satt und werden dann Kunden. Oder die In-Kamera-Korrektur von optischen Fehlern, geht nur bei Originalobjektiven. Oder die IBIS Funktion, die nur mit Originalen die volle Leistung bringt. Oder die Umstellung bei den Blitzen, da wurden auch einige Drittanbieter ausgebremst. Die Kundenbindung wird durch Zusatznutzen gegenüber dem Wettbewerb erhöht und dann kann man die Preise erhöhen. Irgendwie sehr zwiespältig für den Kunden, Fotorrhoe |
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Finde ich echt gut. So bekommt man als "Laie" einen kleinen Einblick. Klar, es interessiert mich am meisten, was Sony so macht, aber auch die anderen kochen nur mit Wasser, das sieht man hierbei auch gut.
Danke für die auch sehr sachliche Berichterstattung. |
Ich finde die Beiträge auch sehr informativ. Vielen Dank auch von meiner Seite.
Stephan |
Möchte auch mal Danke sagen für die tollen Erklärungen die Du da immer bereit stellst. :top:
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Nikon investiert in Medizintechniksparte
Nikon macht sich, wie bereits mehrfach vom Management angekündigt, unabhängiger vom Digitalkameramarkt und übernimmt für ca. 350 Mio. € das schottische Medizintechnikunternehmen Optos. Optos ist spezialisiert auf Geräte zur Untersuchung der Retina. Dieses Geschäft verspricht durch weltweiten Vertrieb (bisher vor allem Vertrieb in Nordamerika) und die Alterung der Gesellschaft hohe Wachstumsraten.
Nikon kündigt weitere Übernahmen im Bereich der Medizintechnik an und möchte bereits im nächsten Geschäftsjahr in dieser Sparte einen Umsatz von ca. 900 Mio. € erzielen. Wird auch höchste Zeit dass Nikon aktiv wird. Die Abhängigkeit des Gesamtunternehmens vom schrumpfenden Digitalkamerageschäft ist mit ca. 70% erheblich. |
moin,
ich habe mal die Geamtzahlen seit 1951 (hier) in eine calc-Sheet geklopft und quick'n'dirty eine Grafik draus gemacht: ![]() → Bild in der Galerie Zusammen mit den Folien aus der GfK-Präsentation auf der CP+ 2015 "The digest of CIPA・GfK Global Market Seminar (13th Feb.2015)" (pdf, 2.8MByte) zeigt dies schön, wo die Reise hingeht. |
Das hättest du mal vorher machen sollen, dann hätte die Imaging-Branche nicht so große Verkaufszahlen antizipiert.;) Die Steigung ist vom Betrag her aber schon heftiger als ich gedacht hätte.:shock:
Gruß, raul |
Ja, das waren fette Jahre....
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Danke Thomas, das ist ja wirklich eine sehr beeindruckende Grafik. Mit der Digitalisierung wurde die Fotoindustrie ja mehr als verwöhnt. Der Niedergang ist dann ebenfalls bemerkenswert. Kein Wunder dass die Hersteller versuchen in anderen Branchen wie bei Überwachungssystemen oder der Medizintechnik Fuß zu fassen.
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Was mir noch auffiel - gibt es vor 2012 keine Zahlen zu DSLRn? |
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moin,
Die Zahlen sind so unkommentiert von mir dargestellt worden, um den Aha-Effekt zu maximieren ;) Wer sich für Methodik und Grenzen der Angaben interessiert, muss die CIPA-Texte lesen. Einige Hinweise gebe ich unten. Zitat:
Auch die Darstellung der Handelswerte über einen solchen Zeitraum ist nicht sinnvoll, denn wie sollen die Werte auf heute bezogen werden? Wechselkurs? Inflation? LHK-Index? Durchschnittliches Arbeitnehmereinkommen? ... Orbiter1 hat schon einen Hinweis gegeben, die Sparte "Interchangeable Lens" wird erst seit 2012 in SLR und nonSLR unterteilt, daher beginnt seine Auswertung der relativen Gewichte dieser beiden Kategorien, die ein wesentlicher Teil diese threads ist, auch erst 2012. Die von mir grafisch dargestellten Zahlen unterliegen folgenden grundsätzlichen Einschränkungen: es sind die Zahlen der CIPA-Mitglieder (bzw. der Vorläuferorganisationen der CIPA), d.h. das bis Mitte der 1970er Jahre die damals noch relevanten Anteile der europäischen -inkl. Osteuropa (Pentacon!) und UdSSR- und nordamerikanischen Hersteller fehlen. Später dann fehlen die chinesischen Hersteller, aktuell im hier sicher stärker beachteten ILC-Bereich die Koreaner, also Samsung. Leica dürfte von den Stückzahlen nach 1980 -sicher aber nach 2000- keine Rolle spielen, ebenso spielen die Mittel- und Großformate keine Rolle mehr (in der CIPA-Statistik seit 2006 nicht mehr einzeln ausgewiesen). Es sind alle Zahlen zur Stückzahl von Kameras, die die CIPA/Vorläufer jemals veröffentlicht hat. Wo die Kurven unvermittelt einsetzen oder enden, wurden die Zahlen noch nicht oder nicht mehr festgestellt bzw. erfüllen die Anforderungen für die Statistik oder Veröffentlichung nicht. Z.B. wurde nach 2006 die Zahl der "Silberfilm-Kameras mit Schlitzverschluss" (silver halide kameras w/ focal plane shutter), das sind fast ausschließlich die "analogen" SLR (die paar Bessa von Cosina/Voigtländer kann man vernachlässigen, und Leica ist kein CIPA-Mitglied) nicht mehr ausgewiesen, da die einzige noch in Produktion befindliche Kamera dieser Kategorie zu dieser Zeit die Nikon F6 war, d.h. die Veröffentlichung der Zahlen wäre gleichbedeutend mit der Veröffentlichun der Produktionszahlen eines Herstellers -hier sogar eines einzigen Modells- gewesen, was lt. Statut der CIPA nicht zulässig ist. Ich werde auch noch die Objektivstatistik posten, die ist auch recht interessant. Es ist nur mühsam, den Zahlensalat abzutippen ... btt: Ich finde Orbiters fein aufgelöste Darstellung des Marktes sehr interessant. Als vor Kurzem die Zahlen der deutschen Händler veröffentlich wurden, störte mich die ans manipulative grenzende Darstellung. Nachdem dann der o.v. GfK-Vortrag öffentlich wurde, habe ich bei der CIPA genauer gesucht und dort diese langen Zeitreihen recht gut in wenigen Dokumenten komprimiert gefunden und auf Anhieb gesehen, warum mich die Darstellung des Photoindustrie-Verbandes so gestört hat. Daher habe ich die Reihen abgetippt, als Grafik ausgegeben und ohne weitere Erläuterung mal hier dagegen gestellt. Diese Darstellung macht deutlich, welchen extremen Boom die Umstellung auf "digitale" Aufnahmesensoren ausgelöst hat: Es wurden in den letzten zehn Jahren fast 1 Mrd. Kameras von der japanischen Kameraindustrie ausgeliefert ("genau" 988.766.000 Stück). In den 53 Jahren davor waren es nur gut 800 Mio. ("genau" 818.252.000). Ähnliches gilt für Systemkameras (ILC, die Sucher-Systemkameras wurden auch früher mit den SLRs zusammen gezählt): 1981 wurden knapp 7.5 Mio ILCs ausgeliefert, das war der Höhepunkt der SLR-Produktion. Erst 2007 wurde diese Zahl wieder erreicht. Der Höhepunkt war dann 2012 mit über 20 Mio ILCs. In den 30 Jahren von 1977 bis 2006 wurden gut 123 Mio. "analoge" ILCs ausgeliefert, in den gerade mal 12 Jahren seit 2003 (Einführung der Canon 300D, erste bezahlbare D-SLR) immerhin schon knapp 120 Mio. Es ist jedenfalls klar, dass die Hersteller seit mindestens einem Jahr wissen, was passiert, und sie sollten es schon vorher geahnt haben. Der langfristige Markt wird sich auf einem sehr viel niedrigeren Niveau wiederfinden, die GfK geht bei den Systemen (ILCs, Wechselobjektive) von Zahlen etwas über dem langjährigen Mittel aus, bei ILCs ca. 6-7 Mio/a. Das ist eine nochmalige Halbierung gegenüber 2014. Vor diesem Hintergrund wird vielleicht auch klar, dass nicht alle Wünsche "sofort" erfüllbar sind. Ich hoffe, dass diese Konsolidierung des Marktes den Systemgedanken stärkt und die Pflege der Bestandskunden wieder mehr Gewicht bekommt. Ich bin überzeugt, dass dies in "unserem" Intresse ist ;) |
moin,
wie versprochen die Objektivzahlen: ![]() → Bild in der Galerie Es gelten dieselben Hinweise und Einschränkungen wie für die Kamerastatistik, siehe Vorbeitrag. Nebenbemerkung: Zeiss ist CIPA-Mitglied. Seit wann Zeiss CIPA-Mitglied ist und damit die Zeiss-Objektivzahlen folglich inkludiert sind ist mir nicht bekannt. Kurzanalyse:
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Hallo Thomas,
hab ihn gerade erst gesehen, ein SUPER BEITRAG.... Jetzt bitte noch die Marktanteile der Hersteller. Gruß Ewald |
wenn der markt weiter so Schrunmpft, werden viele Hersteller nicht mehr die Verkaufs Zahlen erreichen die zum Überleben Reichen.
Der Markt und die Hersteller werden massiv schrumpfen, mal schauen wie viele firmen das Überleben. Auch Sony als Hersteller von Sensoren wird die Zurückgehenden Zahlen Hart treffen. |
moin,
Herstellerzahlen gibt es nur von Marktforschungsfirmen. Die Hersteller selbst oder deren Interessenvertretungsverbände geben grundsätzlich keine Hersteller-bezogenen Zahlen raus. Die Marktforscher verkaufen diese Zahlen, mir sind die geforderten "ab $16.000" aber etwas viel, bei $14.999 könnte ich ja noch schwach werden :mrgreen: Die in manchen Teilmärkten erhobenen und öffentlich zugänglichen Marktanteile sind oft selbst in diesen Teilmärkten unvollständig/fragwürdig (BNC-ranking z.B.) und nicht signifikant für die Weltmarktzahlen. Indirekt kann man z.B aus den Rekordmeldungen über die Anzahl produzierter Objektive ein paar Abschätzungen machen, aber das ist sehr mühsam. Rekordmeldungen zu Kameras habe ich noch nie gelesen. Nur die Produktionszahlen einiger Hersteller aus den 1950er und 1960er Jahren, insbesondere Leitz (jetzt Leica) sind bekannt, tlw. auf ein Stück genau, da die Seriennummern aufsteigend vergeben wurden und Sammler die genauen Seriennummernbereiche ermittelt haben. Deren Anteil am Gesamtmarkt ist aber heute nicht mehr relevant. Wenn man sich die Diversifizierung der Hersteller ansieht, dann ist schnell klar, welcher Hersteller in den nächsten 2-3 Jahren akut in Bedrängnis gerät und wohl schon jetzt kämpfen muss. Es handelt sich dabei nicht um Sony, mehr darf der geneigte Leser selbst heraus bekommen. |
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Einerseits hat Sony ein System was seine Daseinsberechtigung aus den benutzen fremd objektive zieht, was Sony wohl Umsatz kostet. Und eine kundenbindung auf objektiv Seite nicht statt findet. Das ander system schein Sony schon aufgegeben zu haben. Mir ist absolut unverständlich wie man in kurzer zeit ein gut laufendes System so kastrieren kann auf Body Seite . Sorry, Sony scheint weder den System Gedanke, noch die Nachhaltigkeit Begriffen zu haben. Eigentlich tut es mir weh, wenn ich sehe was Sony für eine Geschäftspolitik betreibt. |
Hallo,
Sony kann das nicht sein, die VERKAUFEN sehr gut. Bei meinem Besuch bei Foto-Koch hab ich es gesehen, hinter dem Verkäufer etwa 2m Canon, als was das Herz begehrt, daneben 1,10m Nikon und dann Sony 30cm. Keine Bedarf bei Canon und Nikon alles Ladenhüter, ganz anders bei Sony da stand kaum etwas. Gruß Ewald |
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Ich glaube das eher nicht. |
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Fast alle "relevanten" Systemkamerahersteller haben noch einen größeren Konzern hinter sich, der an schlecht gehenden Kameras kaum eingehen dürfte. Ob allerdings Ricoh auf Dauer Lust hat, seine Mininische zu pflegen, halte ich für ungewiss. Auf Dauer spielt die sich abzeichnende Kameraverkaufsflaute den solide aufgestellten Dickschiffen wie Samsung in die Hände. Wenn der ganze Konzern schlecht geht, dann ist natürlich auch die Fotosparte betroffen (Sony hat ja schonmal gestöhnt, Panasonic auch, zu den anderen weiß ich gerade nix). - Nach der Logik meines Gefasels hier wäre Nikon der bevorzugte Abstiegskandidat, was Sony (der nicht mehr verkauften Sensoren wegen) vielleicht auch nicht so gut fände - vielleicht kann man Nikon ja übernehmen ... :shock: Bellerophon verbreitet Spekulationen |
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Aber für Sigma könnte es eng werden (für Tamron und Tokina auch, aber die bauen keine Kameras, Tamron allerdings ist anscheinend im Handylinsengeschäft gut dabei) |
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