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Zeiss Otus 85/1.4: Mein erster Eindruck
Auf der Photokina hatte ich eine knappe halbe Stunde Zeit, das neue Zeiss Outs 85/1.4 an einer Nikon D800 auszuprobieren. Da sich das Objektiv gut auch an die A7-Familie (bzw. alle E-Mount-Kameras) adaptieren lässt, hier einmal ein paar Eindrücke von mir.
Zeiss hatte eigens für die kleine Pressvorführung ein Model gebucht und zudem etwas Dauerlicht installiert. Das war's aber auch schon, passende Hintergründe etc. gab's nicht. Ich habe dann das Model einmal so postiert, dass die Hallenlampen im Hintergrund waren. Diese Untersicht ist sicherlich nicht von Vorteil für das Portrait, sagt aber einiges über die Leistungsfähigkeit des Objektivs aus: ![]() → Bild in der Galerie Beispielbild mit Zeiss Otus 85/1.4 bei F/1.8 Die Otus-Reihe hat Zeiss nach eigenen Angaben entwickelt, um Fotografen mit einer hochauflösenden Kleinbildkamera eine Alternative zum Mittelformat zu bieten. Insofern relativiert es sich etwas, dass die Otus-Objektive keinen Autofokus bieten, der ist beim Mittelformat immer noch eher eine Ausnahme. Für mich war es eine echte Herausforderung, manuell zu fokussieren – F/1.4 habe ich gleich gar nicht probiert. Wenn man sich die Zeit nimmt (und das Model entsprechend geduldig ist), geht es aber. Die Nikon-Version des Otus ist elektronisch voll-kompatibel und überträgt neben dem gewählten Blendenwert auch ein AF-Confirm-Signal. Dennoch waren rund 40 % meiner Aufnahmen nicht korrekt fokussiert - nunja, mit etwas Übung lässt sich das sicherlich steigern. Die optische Leistung ist m. E. wirklich über jeden Zweifel erhaben. Laterale chromatische Aberrationen sind dem Objektiv völlig fremd, longitudinale chromatische Aberrationen ("Bokeh-CAs") sind in meinem Beispielfoto allerdings schwach sichtbar. Nicht vermeiden lässt sich zudem, dass in Natura runde Lichtquellen hinter der Fokusebene eher oval abgebildet werden, je weiter sie vom Bildzentrum entfernt sind. Der Technische Produktmanager von Zeiss hat mir zu diesem "Cateye-Effekt" eine sehr detaillierte Erklärung geliefert, die ich allerdings wenig verstanden habe. Mein Fazit: Sieht man einmal von der formidablen Schärfe und den wahnsinnigen Kontrasten des Otus 85/1.4 ab, lassen sich ähnlich gute Ergebnisse auch mit etwas weniger aufwändig konstruierten Objektiven erzielen. CAs korrigiert beispielsweise Lightroom inzwischen sehr gut, Verzeichnung spielt bei modernen 85er keine Rolle. Anderseits ist das Otus 85/1.4 ein faszinierendes Stück Technik, das eher "traditionell" eingestellten Fotografen mit dem nötigen Kleingeld im Portemonnaie praktisch jeden Wunsch erfüllt. Mir würde es allerdings schon mehr als reichen, wenn Zeiss/Sony bald ein FE 85/1.8 analog zum FE 55/1.8 bringen würden. LG Martin |
Danke Martin, Deinem Wunsch nach einem FE 85F1.8 schließe ich mich an!
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Vorstellen kann man sich den cateye-Effekt am besten, wenn man ein WC-Papier-Rolle nimmt und durch schaut: schaut man gerade durch, sieht man eine kreisrunde Öffnung. Blickt man schräg durch, entstehen diese cateyes. Genau so passiert es bei einem Objektiv. |
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Stephan |
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Was das FE 85/1.8 angeht, gehe ich mit, auch wenn ich nur die a6000 habe. |
Manuell bei Blende 1.4 an einer Nikon oder Canon zu arbeiten ist eine wirkliche Herausforderung und erfordert viel Übung vom Fotografen, egal ob Otus oder anderes Objektiv. Das macht man nicht mal so nebenbei. An einer A7R ist das jedoch deutlich einfacher und die Ausschussrate verringert sich; kommt dann noch etwas Übung hinzu, macht es richtig Spaß und die Arbeit geht sehr gut von der Hand.
Die meisten Fotografen werden jedoch die Schärfeleistung und Qualität eines Otus in ihren Ausdrucken nie wieder finden. Dazu gibt es ja extra die 100% Ansicht in Photoshop. ;) Was man hingegen sieht sind die klaren Farben und Kontraste, wie auch das Bokeh, wenn richtig eingesetzt. Die Katzenaugen im Bokeh fallen noch recht harmonisch aus. Viele neue lichtstarke Optiken gehen da wesentlich brutaler ans Werk. Immer wieder wird über den Preis der Otus Objektive gesprochen, geschrieben. Ich finde ihn angesichts der Qualität sehr moderat. Wenn ich da den Preis für ein SAL-8514z betrachte, eine wirkliche CA-Gurke, dann ist das beim Otus schon o.k. Fotografen, die zu einem Otus greifen, werden das Geld sicher schnell wieder raus haben, denn durch die hohe optische Qualität bei Offenblende spart man bei der Bearbeitungszeit der Bilder. Das wird immer wieder vergessen, denn in das Bildmaterial mäßiger Optiken muss mehr Zeit investiert werden. Dazu kommt, dass beide Otus Objektive einen einheitlichen Look haben, was zu ausgewogenem Bildmaterial führt; das gilt übrigens für nahezu alle Zeiss Objektive beim ZE, ZF.2 Mount, den Loxia und Touit Objektiven. Lediglich bei den ZMs gibt es bisweilen deutlichere Abweichungen. Verschiedene Sony, bzw. auch Minolta Objektive haben dagegen einen mitunter sehr unterschiedlichen Look. Fotografiert man mit ihnen beispielsweise eine Hochzeit, hat dabei viele Objektivwechsel, dann erhält man auch unterschiedliches Bildmaterial. Mal sind die Farben warm, mal eher kühl, oder die Kontraste variieren. Dieser Aspekt des einheitlichen Looks wird leider immer wieder übersehen, bzw. nicht beachtet. Wer in einem Shooting viele Objektivwechsel macht kennt das Problem, auch wenn es vielen nicht wirklich bewusst ist. Eine einheitliche Objektivreihe bringt also einen wirklichen Kostenvorteil! Wer in der nächsten Woche zum Alpha Festival kommt, kann das mit beiden Otus Objektiven gern einmal in meinem Workshop ausprobieren. Der Wunsch nach einer guten Portraitbrennweite ist Zeiss bekannt. Ich sage in der Camera Lens Devision von Zeiss immer wieder, dass ein Weitwinkel zwischen 18 und 21mm, wie auch ein moderates 85er sehnlichst erwartet wird und wer das zu erst bringt, der macht auch das Rennen. Allerdings dauert die Neuentwicklung bei einem Weitwinkel deutlich länger als die Modifikation eines 35er und 50er Objektivs. Das muss jedem Fotografen klar sein. Und bitte nicht vergessen, die A7 wurde auch erst kürzlich, am 16. Oktober 2013, von Sony vorgestellt. Die personellen Ressourcen für die Entwicklung neuer Objektive sind auch bei Zeiss endlich und die potenziellen Kunden im E-Mount System "noch" überschaubar. |
Eine sehr umfassende und interessante Darstellung aus der Sicht eines Berufsfotografen.:top:
Da machen die neuen Zeiss-Reihen dann auch wirklich Sinn. Nur dachte ich, wenn ich mir den Thread-Titel ansah, dass Zeiss schon wieder eine neue Reihe hat. OK, wir wissen es ja ..... :lol::lol: Grüsse Horst |
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Wie das Otus die Lichter zeichnet, wie die Konturen im Gegenlicht wiedergegeben werden und der Kontrast - beeindruckend. In der Biersprache wäre das ein "Jahrhundertsud".
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Für Produktfotos oder professionelle Modefotografie sind die Otus sicher eine Klasse für sich und werden da sicher gut abräumen. Fragt sich, welches das dritte Mitglied der Otus-Familie wird? 1.4/35? oder gar ein 1.4/24? Das wäre extrem cool, aber auch extrem teuer. |
Fast schon ein wenig paradox ;)
Für das System, das zur Zeit am Besten zum manuellen Fokussieren geeignet ist (Sony A- und E-Mount), wird die Otus Reihe nicht angeboten. |
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Wieder neues Thema für die Glaskugel :lol: Grüsse Horst |
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Nikon-ZF lässt sich via Leitax-Adapter auf A-Mount umbauen, bei E-Mount gehen eh' beide. Nutzbar sind sie also, wenn auch bei A-Mountumbau unter Verlust der Blendensteuerung (EOS via MetabonesIV an E-Mount bietet Blendensteuerung + Fokussierung bei Offenblende)...
Dass Zeiss kein A-Mount anbietet, kann für mich nur politische Gründe haben - soll heißen, es gibt Verträge zwischen Sony und Zeiss, die A-Mount ausschließen. So ein Mount kostet nicht viel und erschließt ein paar zusätzliche potentielle Käufer - es könnte sogar Sony helfen, A99er zu verticken (Otus + A99 wäre eine klasse Kombi!). Bei Canon und Nikon braucht man zwingend ein entsprechende Einstellscheibe mit Schnittbild + Mikroprismen (mit, wie oben erwähnt, Problemen bei der Belichtungsmessug). Und selbst damit bleibt das bei Offenblende heikel (ich habe das bei Mittelformat, und selbst mit Sucherlupe trifft man da nicht immer!) - auf Film früher haben wir halt hinterher keine 100%-Ansicht in Photoshop gehabt! Andreas |
Wieso wird hier jetzt eigentlich ein zweiter Thread mit exakt gleichem Titel zum exakt gleichen Thema eröffnet? Kann man die nicht wieder zusammenlegen?
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LG Martin |
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Beim E-Mount ist das anders, da hat Sony ja von sich aus die Spezifikationen freigegeben, damit andere Hersteller auch Objektive bauen. |
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Ich halte das Argument, dass ein extrem aufwändig korrigiertes Objektiv Bearbeitungsaufwand spart, für nicht sonderlich stichhaltig. Es dürfte wohl außer Frage stehen, dass Profi-Fotografen und solche mit einem professionellem Anspruch, vorwiegend in RAW fotografieren und damit eh schon einen gewissen Bearbeitungsaufwand haben. Wenn ich aber eine Aufnahme in einem RAW-Konverter öffnen muss, dann ist es heute nun wirklich kein großer Aufwand mehr, auch noch CAs zu korrigieren. Das alles soll natürlich den Spaß an und die Berechtigung für derart aufwändig korrigierte Objektive wie die Zeiss Otus-Serie nicht schmälern. Sowohl das 55er (das du mir ja mal kurz geliehen hast) wie auch das 85er sind Ausnahmeobjektive ("Jahrhundertsud" – danke für den Link, Klaus), keine Frage. Bei diesen jetzt aber mit einem wirtschaftlichen Argument zu kommen, halte ich für "spießig". Ich sage es mal frei und frank heraus: Ein Objektiv aus der Otus-Serie hat man, weil man es sich leisten kann oder leisten will. LG Martin |
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Aufgrund der Einschränkung zur Bildeinbettung in diesem Thread habe ich ein Vergleichsbeispiel zwischen dem AF-S Nikkor 85/1.8 G, dem AF-S Nikkor 85/1.4 G und dem Otus 1.4/85 hier als Update hinzugefügt: http://3d-kraft.com/index.php?option...temid=2#update Es zeigt die Schwächen anderer 85er im Vergleich zum Otus im Bereich des Bokehs, die sich nicht mal so eben über eine CA-Korrektur oder Korrekturprofile nachbessern lassen. Gerade diese Schwächen wirken sich nicht nur in der 100% Darstellung aus. P.S.: Ich kann auch nach Änderung des Thread-Titels noch nicht nachvollziehen, warum dafür ein neuer Thread von Martin eröffnet werden musste. Wenn hier jeder, der das Otus mal in die Hand bekommt, seinen eigenen Thread aufmacht, haben wir nach dem Alpha-Festival wohl eine ganze Schwemme an neuen Otus-Threads... |
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LG Martin PS: Das ständige Gequengele, mein Posting und den daraus entstandenen Thread in deinen zu integrieren, nervt. PPS: Ich beanspruche nicht die Deutungshoheit über das Outs 85/1.4. Aber meine eigene Meinung dazu möchte ich schon ausdrücken dürfen. |
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Der bereits existierende Otus-Thread ist nicht "mein" Thread sondern wurde von Christian eröffnet und diese Empfindlichkeit fand ich zuletzt, als Du meine Beiträge zur A7S unbedingt aus "Deinem" Thread raushaben wolltest. Du warst hier selbst mal Moderator und solltest eigentlich am besten Wissen, wann Thread-Eröffnungen redundant sind und wann nicht. |
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LG Martin |
Ich zitiere noch mal:
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LG Martin |
OK, meine Darstellung einer eingeschränkten Sicht traf es vielleicht besser.
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Ehrlich gesagt finde ich das hier recht albern und im Thema nicht hilfreich. Mein Thread, dein Thread... :roll: Wer hier meint sein Thema findet nur in einem eigenen Thread eine entsprechende Würdigung soll das machen. Das Forum ist unübersichtlich genug, da macht das nicht mehr viel aus.
Zum Thema: Mir ging es bei meiner Ausführung in Beitrag #6 nicht um Bildfehler. Beispiel: Fotografiere ich eine Veranstaltung beispielsweise eine Hochzeit mit einem SAL-2470cz, einem SAL-70200 GSSM und einem SAL-8514cz, dann bekomme ich im Ergebnis drei von den Farben und den Kontrasten her unterschiedliche Bildtypen, die ich anschließend entsprechend angleichen muss, damit ich einen einheitlichen Look der Bilder in der Serie erreiche. Genau das meinte ich, wenn ich zum Beispiel mit mehreren ZE oder ZF.2 Objetkiven an einer Serie arbeite und einheitliches Bildmaterial erhalte. Das habe ich lange genug gemacht um diese Aussage treffen zu können; mit der Sony A900 und entsprechenden Optiken, wie auch mit der Canon 5D MKII und Zeiss Objektiven. Das meine Argumentation inzwischen auch von Zeiss in einer Presseveranstaltung übernommen wird freut mich natürlich. @Helge und Martin: Beim Alpha Festival könnt ihr live aufeinander los gehen. Auf Wunsch hin bekommt ihr sogar einen gemeinsamen Workshop zu dem ich mich und meine Tüte Popkorn anmelde. ;) |
Eigentlich hatte ich lange überlegt ob ich es machen soll, aber jetzt schreibe ich ein letztes, sicher etwas provokantes Statement zum Thema:
Beim Otus ist der limitierende Faktor der Fotograf. |
@Christian: Wie viel Klicks kostet es Dich, hier zwei sowohl thematisch als auch (ursprünglich) vom Titel her identlische Threads, in denen Du auch selbst beteiligt bist, zusammenzulegen? Stattdessen schreibst Du hier selber noch lange Kommentare über die Unübersichtlichkeit Deines Forums und heizt Eitelkeiten zusätzlich an.
Hoffen wir mal, dass die Stimmung auf dem Alpha Festival weniger gereizt ist... P.S.: Das, was Du jetzt als Erklärung lieferst, war glaube ich nicht das, was Zeiss meinte... |
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und IMHO kann es dir doch vollkommen egal sein wieviele Themen zu etwas eröffnet werden. Wenn es nämlich danach geht, müssten jeden Tag Unmengen an Themen angeklebt werden. Und das ist wirklich unübersichtlich... |
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Viele Grüße Jumbolino |
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Andreas |
Hier geht es ja zu. Ist noch Sommerloch?
Zum Thema: Wie von Martin eingangs angesprochen sind die erreichbaren Kontraste etwas, was man schlecht mit EBV reparieren kann (insofern seid ihr euch doch alle einig, dass sich die Bildqualität vom Otus nicht mit "normalen" Objektiven erreichen lässt). Das ist neben der Haptik und dem Hauch des besonderen auch das, was mich an dem Objektiv reizt. Nachdem interessanterweise alle nach dem 55er Otus von Sony/Zeiss vorgestellten Objektive, wie das SAL 50F14z und das FE 1,8/55 ZA sowie die Loxia Reihe beim Thema 'Kontrast bei Offenblende' aber auch bei den Abberationen teilweise deutlich näher am Otus liegen als ältere Objektive, unterstelle ich mal, dass einige Erkenntnisse aus der Otus Entwicklung sich dort positiv ausgewirkt haben, was ich sehr erfreulich finde. Viele Grüße, Martin |
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Diese Art von "craving for appreciation" ist mir hier nur bei wenigen (eigentlich bislang nur bei einem User) aufgefallen und sie wäre moderativ im Interesse einer übersichtlicheren Unterforen-Gestaltung problemlos regelbar gewesen Zitat:
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Zeiss Otus 85/1.4
...ich führe Dich langsam; aber hoffentlich konstruktiv; wieder auf den Boden der Realität zurück...:
1.: Über wie viel Geld verfügst Du? ("HABEN"!) 2.: Warum muss es unbedingt ein "Zeiss Otus 85/1.4" sein? 3.: Warum bist Du unfähig, mit anderer Optik zu gleichen fotografischenn Ergebnissen zu kommen? - Fragen einer Frau. Nicht blondiert. |
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