SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Sonstige Objektive (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=135)
-   -   Voigtländer Nokton 35mm f1.2 Review (an Sony A7R) (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=141876)

KunstAusLicht 12.01.2014 19:02

Voigtländer Nokton 35mm f1.2 Review (an Sony A7R)
 
Voigtländer Nokton 35mm f1.2 Review

In diesem Voigtländer Nokton 35mm f1.2 Review werde ich euch ein wundervolles Objektiv für das Leica M-Mount (M42 – also nicht der M39 Schraubverschluss) vorstellen. Es ist für mich – um gleich zu Beginn den Spannungsbogen total zu versauen – das beste 35mm-Vollformat-Objektiv, das ich bislang in Händen hatte! Besser als das Sony 35mm f1.4 G und das Leica Summicron 35mm f2.0 ASPH!

Doch warum lasse ich mich zu solchen reißerischen Aussagen hinreißen? Das ist – rein argumentatorisch schnell erklärt : Es ist das lichtstärkste 35mm Vollformatobjektiv, das derzeit erhältlich ist und es ist sauscharf! – Bereits bei Offenblende! Zudem kostet das Voigtländer Nokton 35mm f1.2 nur knapp ein Drittel des Konkurrenzobjektivs von Leica.

Voigtländer Nokton 35mm f1.2 Review – Das Licht macht’s!

Wer nun denkt :”Pah, ob f1.4 oder f1.2 – das macht doch keinen Unterschied!” – Ach nein? Nicht vergessen: f1.2 ist um die Hälfte lichtstärker als f1.4! – Gerade bei sehr schummrigen Situationen kann das in puncto Bildrauschen einen gewaltigen Unterschied machen. ISO 6400 bei f1.4 – oder (rein rechnerisch) ISO 4800 bei f1.2. Das sind sichtbare Vorteile!



... und wer das ganze Review inkl. Vignettierungs-Blendenreihe lesen will, sei auf meinen entsprechenden Blogeintrag verwiesen Eine Blendenreihe in voller Auflösung zur Beurteilung der Schärfe lade ich die nächsten Tage auch noch hoch.

Oh - und wer ein Beispielbild bei Offenblende in voller Auflösung sehen will, einfach HIER clicken.

SkyB 12.01.2014 22:26

Deinen Test lese ich gleich, vor allem weilich schon ein bis zwei Augen auf das CV 35mm 1.2 geworfen habe.
Aber:
Zitat:

Zitat von KunstAusLicht (Beitrag 1535850)
Objektiv für das Leica M-Mount (M42 – also nicht der M39 Schraubverschluss)

Dir ist schon bewusst, dass Leica M, M42 und M39 drei und nicht zwei verschiedene Anschlüsse sind?

KunstAusLicht 13.01.2014 10:51

Japp, den Fehler habe ich bemerkt und auf der HP ausgemerzt - danke für den Hinweis!

chefboss 13.01.2014 11:13

Hast Du die neue Version oder die alte mit den Bleigläsern?

Ich selber habe beide Versionen, wobei offenblendig die alte meines Erachtens schärfer ist. Präsentierbare Testbilder habe ich keine, da die alte Version den Weg in meine Fototasche gefunden hat.

Gruss, frank

aidualk 13.01.2014 11:27

Mich würde noch das Komaverhalten (am Bildrand) und Bildfeldwölbung des Objektivs interessieren. Könntest du bei Gelegenheit da nochmal was einstellen? Das wäre super.

danke

SkyB 13.01.2014 11:46

Zitat:

Zitat von chefboss (Beitrag 1536083)
Hast Du die neue Version oder die alte mit den Bleigläsern?

Nach dem Bild im oben verlinkten Blog ist's die alte Version.

turboengine 13.01.2014 11:52

Ich habe auch beide Varianten, imgo schenken die sich nicht viel. Kann sein, das die alte Variante teuerere Gläser drinhatte und deswegen ein redesign kam. An der A7 ist diese Optik mein Immerdrauf - das Gewicht nehme ich gerne in Kauf.

Merkliche Restkoma am Rand hat die Optik - trotz Asphäre. Sie stört aber m.E. nicht, solange man nicht Nachtaufnahmen mit punktförmigen Lichtquellen mit Offenblende veranstalten möchte.

aidualk 13.01.2014 12:42

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1536093)
Merkliche Restkoma am Rand hat die Optik - trotz Asphäre. Sie stört aber m.E. nicht, solange man nicht Nachtaufnahmen mit punktförmigen Lichtquellen mit Offenblende veranstalten möchte.

Danke. Aber genau dahin zielte meine Frage. ;)
Ab welcher Blende würdest du das Objektiv in der Hinsicht dann als tauglich einstufen?

KunstAusLicht 13.01.2014 12:50

Für mich ist das Objektiv definitiv bereits offen verwdendbar. Es vignettiert halt recht stark und CAs muss man auch in Kauf nehmen.

Ich werde das Review nach und nach noch um eine Blendenreihe, Verzeichnung, CAs und Coma ergänzen.

Ich habe das alte Glas - außer der Naheinstellgrenze gibts da allerdings keinen Unterschied zum neuen, der mir aufgefallen wäre.

chefboss 13.01.2014 13:24

Vielleicht war mein Schluss auf Blei etwas voreilig.
Fest steht, dass die Neuauflage wegen der nicht mehr lieferbaren Asphäre erfolgte.
Eigenständig habe ich auf Bleiglas geschlossen:

http://www.apug.org/forums/archive/i...p/t-86161.html

Gruss, frank

turboengine 13.01.2014 18:03

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1536108)
Danke. Aber genau dahin zielte meine Frage. ;)
Ab welcher Blende würdest du das Objektiv in der Hinsicht dann als tauglich einstufen?

Mit ein wenig EBV Aufwand ab Blende 2, für höchste Ansprüche ab Blende 4.

[Edit: Bilder mit APS-C, neue Bilder mit der A7 folgen, ich erwarte aber nicht viel Unterschied]

Blende 1.2


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Blende 4

Bild in der Galerie

Erste Präsentation der Bilder hier:

http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...5&postcount=18

Beispielbilderthread hier:

http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...d.php?t=136048

aidualk 13.01.2014 18:06

Danke :top:

turboengine 13.01.2014 18:13

Nochmal zur Klarstellung: Die Bilder oben sind mit der NEX-7 aufgenommen. Ich erwarte aber bei der A7 eher bessere Leistung, da der grössere Pixelpitch der VF-Kamera gnädiger ist. Der Randabfall beim VL1.2/35 ist nicht viel mehr ausgeprägt bei VF als bei APS-C.

chefboss 13.01.2014 18:16

@turboengine

Du beschreibst die Schärfe bei Offenblende als flau. Dies scheint mir eben bei der Erstversion eindeutig besser.

@KunstAusLicht

Ich würde auf die Version in Deinem Blog im Titel hinweisen um nicht allfällige Käufer der zweiten Version zu enttäuschen.

Gruss, frank (ein von der nachträglich gekauften zweiten Version enttäuschter).

Nachtrag: Mit dem Voigtländer VM-E Close Focus Adapter beträgt die Naheinstellgrenze erste Version 30,5cm bis Filmebene :top:

turboengine 13.01.2014 18:22

Zitat:

Zitat von chefboss (Beitrag 1536239)
@turboengine

Du beschreibst die Schärfe bei Offenblende als flau. Dies scheint mir eben bei der Erstversion eindeutig besser.

Das ist die Erstversion. Die Zweitversion ist m.E. etwas besser. Ich vergleiche das z.B. mit einem Nikkor 1.4/35 oder noch besser dem Sigma 1.4/35. Die sind brillanter bei Blende 1.4.

chefboss 13.01.2014 18:24

Jetzt muss ich Vergleichsbilder machen .... werde mich melden!
(Gibt es auch Gurken bei Voigtländer und ich habe eine solche erwischt?)

Gruss, frank

turboengine 13.01.2014 18:46

Gibt es sicher.

Hier Bilder mit der Version II bei Offenblende:


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Ohne viel EBV...

chefboss 13.01.2014 19:42

Soeben auf die Schnelle:
Schummerlicht in meiner Stube, Bild hinter Glas, Schärfe möglichst auf Fischauge.
1/25 / f1,2 / Iso 100 / Stativ / A7r

Version 1

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Version 2

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Auch wenn der Schärfebereich nicht genau übereinstimmt (5 Versuche reichten mir), kann ich den Entscheid zur Version 1 für mich treffen.

Je schärfer ein Objektiv abbildet, umso besser das Peaking. Auch hier habe ich mit der zweiten Version mehr Mühe (erstmals in Berlin mit dem Exemplar von Klaus bemerkt, dazumal dem für meine Alterssichtigkeit nicht angepassten Sucher und der Biere angeschuldigt).

Gruss, frank

KunstAusLicht 15.01.2014 11:54

Sooo! Ich habe das Review jetzt um eine Blendenreihe zur Beurteilung der CAs ergänzt.

Was deutlich wurde : Bei Offenblende sind sehr starke CAs zu erkennen, die aber bereits bei f2.0 sehr, sehr stark abgenommen haben und im Gesamtbild kaum noch auffallen.

Die entsprechenden 100% Crops findet ihr im Blogeintrag

Die Blendenreihe zur Beurteilung der Schärfe im Zentrum und am Bildrand steht als nächstes auf der To-Do-Liste :-)

aidualk 15.01.2014 12:17

Was du in deinem Blog zeigst sind keine CA. Das ist longitudinale Aberration (Längsfehler) und die wird durch kamerainterne Korrektur ohnehin nicht herausgerechnet. Sie reduziert sich, wie du richtig bemerkt hast, mit Abblenden. CA (Chromatische Abberation) tritt weiter am Bildrand auf (nicht in der Bildmitte), ist meist grün/rot, und lässt sich durch Abblenden nicht wesentlich reduzieren. Diese ist aber per kamerainterner Korrektur herausrechenbar.

Bitte in deinem Blog korrigieren.

turboengine 15.01.2014 12:50

Netter Blog, aber das Fazit ist mir ein bischen zu unkritisch.
"Uneingeschränkt offenblendtauglich" ist es sicher nicht angesichts der lila LoCAs. Bei heller Sonne würde ich stets auf Blende 2.8 .. 4 gehen, um die zu vermeiden wenn ich nicht auf Bokeh aus bin.

Hier mein Beispielbild zu LoCA von Version I:


Bild in der Galerie

100% Crop


Bild in der Galerie

Das Prädikat "Uneingeschränkt offenblendtauglich" würde ich daher für Objektive wie Zeiss Otus 55mm, Zeiss ZF.2 2/135, Sony-Zeiss 1.8/135, Nikkor 2/200, Canon 2.8/400 usw. vorbehalten.

KunstAusLicht 15.01.2014 14:09

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1536922)
Was du in deinem Blog zeigst sind keine CA. Das ist longitudinale Aberration (Längsfehler) und die wird durch kamerainterne Korrektur ohnehin nicht herausgerechnet. Sie reduziert sich, wie du richtig bemerkt hast, mit Abblenden. CA (Chromatische Abberation) tritt weiter am Bildrand auf (nicht in der Bildmitte), ist meist grün/rot, und lässt sich durch Abblenden nicht wesentlich reduzieren. Diese ist aber per kamerainterner Korrektur herausrechenbar.

Bitte in deinem Blog korrigieren.

Danke! Ich hab "CAs" durch das neutralere und auf beide Phänomene passende "Farbsäume" ersetzt ;-)

P.S. : @turboengine

Ich sehe das schon so. Klar, man muss damit leben, dass bei Offenblende ein gewisser "Glow" vorhanden ist - ebenso wie eine deutlich ausgeprägte Vignettierung und unter gewissen Voraussetzungen auch Farbsäume. Das sind aber alles Dinge, die andere namhafte Hersteller, die im Vergleich deutlich teurer sind, auch nicht wesentlich besser machen. Für mich persönlich reicht die Schärfe bei Offenblende nicht nur aus - sie hat meine Erwartungen an ein Objektiv mit so einer hohen Lichtstärke generell - und zu diesem Preis insbesondere - bei weitem übertroffen.


Für mich ist das Nokton ein Werkzeug, das mir die Wahl lässt :

Entweder erlaubt es mir, einen ganz speziellen Look mit wundervollem Bokeh zu kreieren ("Swirl!" *g*) und den Blick des Betrachters dank des besonderen Charakters bei Offenblende sofort in die Bildmitte zu saugen...

... oder ich erhalte ab Blende 2.0 Resultate, die meinem Eindruck nach locker in einer Liga mit Zeiss und Leica spielen.

(Dieser letzter Passus bringts ziemlich auf den Punkt, deshalb bau ich den auch noch ins Review ein :top: )

usch 15.01.2014 23:11

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1536922)
Was du in deinem Blog zeigst sind keine CA. Das ist longitudinale Aberration (Längsfehler)

Longitudinale CAs sind auch CAs ;) ... ich sehe da aber weder longitudinale noch transversale CAs, sondern Purple Fringing.

turboengine 15.01.2014 23:15

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1537187)
ich sehe da aber weder longitudinale noch transversale CAs, sondern Purple Fringing.


Purple Fringing bezeichnet seit Brewsters Zeiten Lonitudinale CAs

usch 15.01.2014 23:32

Nicht im Geringsten. Chromatische Aberrationen treten immer paarweise mit ihrer Komplementärfarbe auf, LoCAs also z.B. violett vor der Schärfeebene und grün dahinter oder umgekehrt. Purple Fringing ist dagegen immer einfarbig und entsteht einfach durch Überstrahlung um sehr helle Bereiche.

aidualk 15.01.2014 23:47

Ist das überholt?

Zitat:

Brewster's description with a purple fringe on one edge and a green fringe on the other is a lateral chromatic aberration. A general defocus of the shortest wavelengths resulting in a purple fringe on all sides of a bright object is the result of an axial or longitudinal chromatic aberration. Quite often these effects are mixed in an image. Axial chromatic aberration is more subject to reduction by stopping down the lens than lateral chromatic aberration is, so the purple fringing can be very dependent on f-number: a larger f-number (smaller aperture) reduces axial aberration.

usch 16.01.2014 00:05

So sehen LoCAs aus:

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:F...SC00247_wp.jpg

Man achte auf den Farbwechsel von violett nach grün.

Es kann natürlich den Sonderfall geben, daß sich hinter der Schärfeebene nichts mehr befindet, was Farbsäume haben könnte (insbesondere auch wenn der Fokus im Unendlichen liegt), dann fällt der grüne Anteil logischerweise weg.

Aber das Lila bei dem Beispielbild mit dem Baum tritt ja nur im überbelichteten Bereich auf; wenn das CAs wären, müßten die auch an den Bäumen im Hintergrund sichtbar sein.

TONI_B 16.01.2014 15:06

Dann erweitere ich die Diskussion um den Begriff des Sphärochromatismus oder Gauss-Fehler. Das was hier landläufig als LoCAs bezeichnet wird, kommt eher durch die Abhängigkeit der sphärischen Aberration von der Wellenlänge zustande. Denn alle geometrischen Bildfehler (sphärische A., Koma, Astigmatismus, U.a.) hängen ja auch noch in höherer Ordnung von der Farbe ab.

Der Effekt, dass bei lichtstarken Objektiven auf(!) der optischen Achse außerhalb des Schärfebereichs grüne bzw. violette Farbsäume auftreten, ist eindeutig dem Gauss-Fehler zu zuordnen.

Ob jetzt das Purple Fringing, das in der Stärke erst im digitalen Zeitalter auftrat, ein eigener "reiner" Effekt ist, wage ich zu bezweifeln.

usch 16.01.2014 16:00

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1537380)
Dann erweitere ich die Diskussion um den Begriff des Sphärochromatismus oder Gauss-Fehler. Das was hier landläufig als LoCAs bezeichnet wird, kommt eher durch die Abhängigkeit der sphärischen Aberration von der Wellenlänge zustande.

Die geht aber doch letzlich auch wieder auf den unterschiedlichen Brechungsindex zurück, oder nicht? Insofern fällt das für mich auch noch unter CA. Wenn das ungenau sein sollte, hast du da mal einen Link mit einer präzisen Begriffsdefinition? Gerne auch auf Englisch. :)

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1537380)
Ob jetzt das Purple Fringing, das in der Stärke erst im digitalen Zeitalter auftrat, ein eigener "reiner" Effekt ist, wage ich zu bezweifeln.

Nuja ... Tatsache ist, daß der Effekt immer um ausgefressene Lichter herum auftritt und man ihn nicht nur durch Abblenden, sondern auch durch Verkürzen der Belichtungszeit drastisch reduzieren kann. Für letzteres wüßte ich jetzt keine Erklärung alleine mithilfe optischer Gleichungen.

TONI_B 17.01.2014 09:24

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1537403)
Die geht aber doch letzlich auch wieder auf den unterschiedlichen Brechungsindex zurück, oder nicht? Insofern fällt das für mich auch noch unter CA. Wenn das ungenau sein sollte, hast du da mal einen Link mit einer präzisen Begriffsdefinition? Gerne auch auf Englisch. :)

Es ist sicher ein optischer Fehler, der sowohl von der Geometrie, als auch von der Wellenlänge verursacht wird. Daher kann man es durchaus den CAs zuordnen. Links habe ich am PC zu Hause abgespeichert - bin aber für eine Woche zum Schifahren unterwegs...:cool:

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1537403)
Nuja ... Tatsache ist, daß der Effekt immer um ausgefressene Lichter herum auftritt und man ihn nicht nur durch Abblenden, sondern auch durch Verkürzen der Belichtungszeit drastisch reduzieren kann. Für letzteres wüßte ich jetzt keine Erklärung alleine mithilfe optischer Gleichungen.

Darum habe ich ja geschrieben, dass dieses Purple Fringing erst im digitalen Zeitalter deutlich wahr genommen wurde. mMn ist die Ursache die CAs (welche auch immer) - aber es wird durch elektronische Eigenschaften bzw. Eigenschaften der Mikrolinsen verstärkt. Das könnte man aber ganz einfach testen, in dem man so ein Objektiv, welches starkes Purple Fringing aufweist, nicht mit einem Sensor oder Film testet, sondern das Luftbild mit einem Mikroskop analysiert. Ich glaube, Stuessi hier im Forum hat das schon gemacht. Dann würde man sehen, ob dieses violette Leuchten auch im Luftbild so stark auftritt.

usch 17.01.2014 15:47

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1537663)
Darum habe ich ja geschrieben, dass dieses Purple Fringing erst im digitalen Zeitalter deutlich wahr genommen wurde. mMn ist die Ursache die CAs (welche auch immer) - aber es wird durch elektronische Eigenschaften bzw. Eigenschaften der Mikrolinsen verstärkt.

Wir reden ja hier von lokaler Überbelichtung um mehrere EV. Könnte es nicht sogar umgekehrt sein, daß der Effekt gar nicht durch die Digitaltechnik verstärkt, sondern auf Filmmaterial nur durch zusätzliche andere Störungen überdeckt wird, z.B. Lichtstreuung innerhalb der Emulsionsschicht?

TONI_B 17.01.2014 18:21

Nein, das kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Denn sollte wirklich Streuung in der Emulsion eine Rolle spielen, würde man den Effekt eher stärker sehen.

Sind aber natürlich nur alles Vermutungen...

EDIT:
Hab ein wenig gegoogelt zum Thema Sphärochromatismus...

http://www.telescope-optics.net/seco...chromatism.htm
http://www.maa.mhn.de/Scholar/chromatic_aberration.html
http://www.optics1.com/pdfs/removing_mystique.pdf
http://www.brayebrookobservatory.org...chromatism.htm
http://www.lensrentals.com/blog/2010...ly-aberrations
http://jkellerphoto.com/blog/2012/02...erochromatism/

KunstAusLicht 22.01.2014 21:44

Soooo, nach einigen Tagen Abstinenz habe ich heute eine Blendenreihe zur Beurteilung der Bildschärfe sowohl im Zentrum als auch in den Bildecken geschossen.

Die 100% Crops findet ihr - natürlich - im Blogeintrag.

Plumpaquatsch 08.02.2014 00:47

erst mal vielen Dank für die Bemühungen des Threaderstellers beim Testen des Nokton.

Ich habe mir dieses Objektiv ebenfalls gegönnt und war zunächst etwas enttäuscht. Ich muss gestehen, dass ich aufgrund der doch recht euphorischen Beschreibung des Objektives (die ich nicht hier sondern über Google fand) in dem Blog fast gewillt war, meines für unzureichend zu erklären und zurück zu geben. Hier in diesem Thread fand ich dann Klaus' Bilder, die mit den Leistungen meines Objektives eher vergleichbar sind.

Auffällig (bei mir) ist eine Neigung zum "Ghosting" oder "Glow" bei großen Blenden, auftretend meist leicht vor der Schärfeebene. Zu sehen ist das nicht unbedingt auf jedem Motiv. Das Objektiv ist wunderbar geeignet, es abhängig vom Motiv entweder als schlecht oder als gut zu beurteilen - ja nach Intension ;-)

Die Fähigkeiten reichen bei weitem nicht an die eines Sigma 35 f1.4 heran, aber das Sigma ist mir für die A7 einfach zu groß und die Blendeneinstellung am Adapterring (ich habe ein Nikon-Exemplar) zu fummelig.

Viele Grüße

Andreas

RainerV 08.02.2014 01:17

Zitat:

Zitat von Plumpaquatsch (Beitrag 1546260)
...
Die Fähigkeiten reichen bei weitem nicht an die eines Sigma 35 f1.4 heran, ...

Bitte bedenke, dass M-Bajonett-Objektive für Meßsucherkameras gedacht sind. Und das hat gerade bei den Weitwinkelobjektiven zumeist einen sehr großen Einfluß auf die Leistung.

Rainer

turboengine 08.02.2014 01:29

Zitat:

Zitat von Plumpaquatsch (Beitrag 1546260)
Die Fähigkeiten reichen bei weitem nicht an die eines Sigma 35 f1.4 heran, aber das Sigma ist mir für die A7 einfach zu groß und die Blendeneinstellung am Adapterring (ich habe ein Nikon-Exemplar) zu fummelig.

Viele Grüße

Andreas

Andreas, ich habe auch die beiden Objektive (Sigma an Nikon D800 und VL1.2/35 II) und käme nie auf den Gedanken, die Leistung bei Offenblende vergleichen zu wollen. Das Sigma ist im Vergleich schon fast "steril". Man muss das Voigtländer sehr sauber fokussieren und bei Motiven mit etwas Tiefe ggf. einen Handgriff bei der Bildbearbeitung investieren, dann erhält man auch bei Offenblende tagsüber an der A7 wunderschöne Ergebnisse.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Plumpaquatsch 08.02.2014 01:32

@Rainer: Nach allem was ich so gehört und gelesen habe scheint der Bereich um 35mm bereits als nicht mehr soo kritisch zu gelten, aber wenn man sich die Konstruktion mal zur Hand nimmt und betrachtet, wie nah die (konkave!) Hinterlinse (Durchmesser ca. 25mm) bereits am Sensor liegt, dann kommen einem gewisse Bedenken, stimmt ;).

---------- Post added 08.02.2014 at 00:41 ----------

Danke für Deine Tipps und Beispielbilder, Klaus.

Ich habe das Objektiv erst seit 2 Tagen und bin über Testaufnahmen nicht hinaus gekommen, aber ich sehe genau wie Du EBV-technisch etwas größeren Handlungsbedarf (mutmaßlich selektiv und nicht "über alles"). Ich denke, ich werde mich, wenn es das Motiv zulässt, auch nicht (wie beim Sigma) auf Offenblende verlassen und zusätzlich, noch Aufnahmen mit etwas weiter geschlossener Blende vorsehen, wobei man bei der A7 bereits in der Lupenansicht die Leistung live am Motiv durchaus schon ganz gut beurteilen kann.

[EDIT] Das Mövenmotiv sieht sehr schön plastisch aus. Das liebe ich an dieser Brennweite (in Kombination mit großer Blende) :)

RainerV 08.02.2014 01:57

Sean Reid hat gerade heute einen Vergleich von 21mm-Objektiven (Ultron 1,8/21, Skopar 4/21, Elmar 2,8/21) einmal an der A7R und dann der M240 auf seiner Bezahlseite veröffentlicht.

Die Unterschiede sind wesentlich extremer als ich das jemals erwartet hätte. Das symmetrische, winzige Skopar ist an der M ordentlich, das Elmar auch, beide an der A7R sehr mäßig. Das "moderne" Ultron an der M auch im Randbereich allererste Sahne, an der A7R im Randbereich erheblich schwächer. Und die A7R hat ja schon eine spezielle Mikrolinsenanordnung, die solche Objektive "unterstützen" soll.

Klar 21er sind schon extrem weitwinklig, aber das Nokton ist das einzige 35er mit Blende 1,2 überhaupt und sicherlich auch keine ganz alltägliche Konstruktion. Ich würde mal vermuten, dass ein 1,4/35er oder 1,4/40er Nokton an der A7R große Probleme haben dürfte.

Ich besitze ein Nokton 1,2/35 Version I. An der M9 ist es richtig schön (mal von starken Farbsäumen bei Offenblende abgesehen), an der E-M5 ist das nix und die hat gerade mal einen Crop-2-Sensor.

Mein Eindruck ist der, dass der Sensor (Mikrolinsenanordnung, Dicke und Beschaffenheit des IR-Sensors) der Kamera einen extremen Einfluß auf die Abbildungsleistung (Farbverschiebungen, Schärfe im Randbereich) hat.

Spiegelreflex-Weitwinkel müssen starke Retrofokuskonstruktionen sein, da ist das naturgemäß alles ziemlich unkritisch.

Darum ging es mir bei meiner Bemerkung.

Rainer

---------- Post added 08.02.2014 at 01:02 ----------

Zitat:

Zitat von Plumpaquatsch (Beitrag 1546266)
... und betrachtet, wie nah die (konkave!) Hinterlinse (Durchmesser ca. 25mm) bereits am Sensor liegt, dann kommen einem gewisse Bedenken, stimmt ;).[COLOR="RoyalBlue"]

Irgendwo habe ich ein Bild meines sowjetischen Jupiter 12 (2,8/35), ein symmetrisches Biogon. Muß ich mal raussuchen. Dessen riesige Hinterlinse reicht bis auf weniger als einen Zentimeter an den Sensor einer M ran. Das ist wirklich extrem.

Rainer

Plumpaquatsch 08.02.2014 21:42

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 1546269)
Ich besitze ein Nokton 1,2/35 Version I. An der M9 ist es richtig schön (mal von starken Farbsäumen bei Offenblende abgesehen), an der E-M5 ist das nix und die hat gerade mal einen Crop-2-Sensor.

Mein Eindruck ist der, dass der Sensor (Mikrolinsenanordnung, Dicke und Beschaffenheit des IR-Sensors) der Kamera einen extremen Einfluß auf die Abbildungsleistung (Farbverschiebungen, Schärfe im Randbereich) hat.


Das scheint wohl so zu sein - und so wie es aussieht sind selbst die schrägen Mikrolinsen der A7r recht kompromissbehaftet. Sie funktionieren sicher nur optimal bei darauf abgestimmter Objektivrechnung (wobei diese Rechnung natürlich auch an einer A7 ohne "r" funktionieren sollte). Es wird halt langsam Zeit für den sphärischen Bildsensor ;)

usch 08.02.2014 22:04

Zitat:

Zitat von Plumpaquatsch (Beitrag 1546518)
Es wird halt langsam Zeit für den sphärischen Bildsensor ;)

Jetzt wird mir auch klar, warum bei den beiden SEL-xx70Z schon mal diese enorme Bildfeldwölbung bei 24mm vorgesehen wurde. :shock:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:15 Uhr.