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Michael S 11.01.2014 19:37

Tamron 90/2.8 Versionsunterschiede
 
Hallo liebes Forum,

Ich drehe leidenschaftlich und auch professionell gern Filme und fotografiere in meinem eigenen Studio.

Nun habe ich ein recht großen Auftrag bekommen, bei der eine Uhrenmanufaktur für eine Messe verfilmt wird.
Für diesen Film brauche ich ein Makro. Dabei kam mir das Tamron 90/2.8 in den Sinn, weil ich es anschließend auch als Portraitfestbrennweite im Studio weiter nutzen kann.

Nun hab ich viel Gegoogelt und festgestellt, das es verschiedene Versionen des Objektives gibt.
eine ohne Di, eine mit Di und auch eine mit USD.

Nun ist meine Frage, wo liegen die unterschiede? welches ist "das Beste" ?
USD sollte eigentlich das beste sein glaube ich, aber man findet nicht wirklich viele Praxisnahe Infos darüber und erhoffe mir deshalb hier eine Antwort :)

Liebe Grüße, Micha

P.S. Vollformattauglich sind die Versionen doch alle oder?
noch habe ich eine A77, aber sie soll in den nächsten 2 Jahren von einer Vollformat abgelöst werden :eek:

Tikal 11.01.2014 22:56

Sie sind alle Vollformat tauglich (wäre dann vergleichbar mit der Wirkung von 60mm f/2.0 an APS-C, nur so als Fausformel...). Die Version ohne DI ist glaube ich die älteste Version. Aktuell sind die beiden Versionen einmal mit DI und einmal mit USD (neueste Auflage). Ohne DI ist die älteste Version. Die DI Auflage bedeutet nur, das das Objektiv für Digitale Sensoren entwickelt wurde. USD wird bei Tamron der Ultraschall Motor des Objektives für den AutoFokus genannt. Das ist dann theoretisch sehr schnell und genau und lautlos.

Ohne DI: Solltest du vergessen, wenn du nur Digitale Kameras hast. Weitere Informationen habe ich momentan nicht.

DI: Das ist die legendäre und etablierte Version des Objektives. Sehr scharfe Abbildung und günstig zu kaufen. Habe ich selbst Tamron 90mm f/2.8 DI nutze ich an meiner A65.

USD: Die neueste Version hat einen schnellen, genauen und leisen AutoFokus. Hilfreich bei Portraits oder Makros von Hand. Zudem hat es Innenfokussierung, im Vergleich zum "Vorgänger". Sehr hilfreich, wenn man nah am Objekt fokussiert, so das der Tubus nicht ausfährt. Dafür auch sehr teuer.

Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Michael S 12.01.2014 17:51

Also ist es am sinnvollsten, die USD Variante zu kaufen?

Tikal 12.01.2014 17:55

An der Bildqualität wird sich nicht groß geändert haben (bisher nichts dagegen gelesen). Wenn man das nötige Kleingeld hat, sollte man denke ich auch die USD Variante bevorzugen. Kenne jetzt keinen Grund, warum man die ohne USD vorziehen sollte. Als ich meine ohne USD gekauft habe, war die neue noch nicht da. Hätte ich zu dem Zeitpunkt das Geld, hätte ich auch die bevorzugt.

kiwi05 12.01.2014 17:59

Die Preisdifferenz als Neukauf liegt inzwischen unter 100€.
Also das spricht schon für die aktuelle USD Version.....und die Innenfokussierung ist in der freien Natur schon wichtig.....bei Uhren etc. eher weniger wichtig:lol:

JoZ 12.01.2014 18:06

Es ist schon ein Vorteil, wenn das Objektiv beim Fokussieren nicht ausfährt. Dann stört z.B. keine Bewegung die Insekten, die man Fotografieren möchte.

Bei Uhren sehe ich da jetzt nicht so das Hauptproblem, bei Portraits auch nicht.
Der leise AF ist beim Filmen sicherlich ein Vorteil, wenn man nicht ohnehin mit MF filmt.

Beim alten 90er muss man aber, um den AF abzuschalten, immer zusätzlich zum Umschalten an der Kamera, immer noch den AF-Ring am Objektiv nach hinten ziehen. Das ist beim neuen besser, da entfällt dies und man kann jederzeit ins Fokussieren eingreifen.

Das neue hat also schon Vorteile, ob sie für dich den Aufpreis wert sind, musst du entscheiden.
Eine Alternative wären ggf. noch die Sigmas mit 70 und 105 mm Brennweite, die auch beide als optisch sehr gut gelten.

Gruß, Johannes

Tikal 12.01.2014 18:08

Ich bin schon sowieso am überlegen meine alte zu verkaufen und die neue zu kaufen. Bei einer Preisdifferenz von 100 € denke ich lohnt sich das neue doch.

dude700 13.01.2014 10:34

Hallo in die Runde,

mir würden schon Gründe einfallen, weshalb ich das 'alte' 90er Di dem USD vorziehe:

- Filterdurmesser 55mm (gegen 58mm beim USD), damit kann ich mit einem Filtersatz mein 90, 50, 35, 24er bedienen.
- Frontlinse sitzt recht weit hinten, und da ich es gerne zum Wandern mitnehme hab ich da weniger Skrupel die Kamera mal umgehängt zu lassen. Zudem benötigt man nur in Extremfällen die anschließbare Sonnenblende, meist komme ich ohne aus
- zudem ist das alte kleiner und leichter (und günstiger ;))

bezüglich der Bildqualität hat mir sogar der Österreich-Importeur gesagt, dass wenn ich mit dem Di zufrieden sei, die Bildqualität alleine wohl keinen Grund zum Umsteigen aufs neue 90er liefert. Wohl aber andere Faktoren, wenn die einem wichtig sind. V.a. der USD-Antrieb mit dem Entfall des lästigen doppelten AF/MF schaltens wäre für mich schon eine nette Sache. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Luckyrunner88 13.01.2014 10:49

Ich würde nicht umsteigen auf die neue USD Variante.

Es hat zwar den Vorteil das es Innenfokusierend ist und der Tubus nicht ausfährt.

Aber das alte 90mm ist viel griffiger, der Fokusring viel angenehmer zu bedienen. Und durch vor/zurück ziehen des Fokusringes kann man schnell zwischen AF/MF umschalten.
Ich hab das neue mal kurz probiert, habe dann aber doch das alte Di SP behalten.

Wenn du jedoch filmst, ist die USD Variante eventuell besser, das der AF hier doch um ein Stück leiser ist, fallst du diesen im Film brauchst.

MajorTom123 13.01.2014 12:11

Zitat:

Zitat von Tikal (Beitrag 1535562)
Ohne DI: Solltest du vergessen, wenn du nur Digitale Kameras hast. Weitere Informationen habe ich momentan nicht.

Diese Aussage ist einfach Quatsch. Die Nicht-Di-Variante ist in der Abbildungsleistung kein bisschen schlechter als die "Di". Optisch sind die beiden identisch, lediglich eine andere Vergütung wurde verwendet. Ich jedenfalls hatte noch keine Situation, in der die "alte" Variante Probleme machte. Außerdem ist diese Variante die preiswerteste von allen, oft schon deutlich unter 200 EUR gebraucht zu bekommen.

JoZ 13.01.2014 12:13

Zitat:

Zitat von Luckyrunner88 (Beitrag 1536074)
... Und durch vor/zurück ziehen des Fokusringes kann man schnell zwischen AF/MF umschalten.

Wenn das mal so wäre, wäre es toll. Leider muss ich aber immer noch an der Kamera zusätzlich umschalten, die erkennt das nicht. Wie hast du es geschafft, dass das nur am Objektiv geht?

Gruß, Johannes

Luckyrunner88 13.01.2014 13:40

Zitat:

Zitat von JoZ (Beitrag 1536101)
Wenn das mal so wäre, wäre es toll. Leider muss ich aber immer noch an der Kamera zusätzlich umschalten, die erkennt das nicht. Wie hast du es geschafft, dass das nur am Objektiv geht?

Gruß, Johannes

Meiner Meinung nach funktioniert es. Aber ich kann es jetzt weder 100% bestätigen noch kontrollieren da ich in der Arbeit bin.
Welche Kamera hast du? Ich werde es heute haben austesten und nochmal hier bescheid sagen.

Ich weiß es jedoch von der NEX 5R + LA-EA1 das es hier funktioniert. Da die NEX ja vorne keinen MF/AF Schalter hat ist es hier sehr sehr hilfreich. Da funktioniert der Schieber am Objektiv defintiv.

Lg
FLorian

About Schmidt 13.01.2014 14:37

Zitat:

Zitat von Tikal (Beitrag 1535562)
Ohne DI: Solltest du vergessen, wenn du nur Digitale Kameras hast. Weitere Informationen habe ich momentan nicht.

Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Das ist vollkommener Quatsch!

Die DI Version ist zwar speziell für Digitalkameras korrigiert, so dass es zum Beispiel nicht zu Reflexen zwischen Sensor und Hinterlinse kommen soll, aber in der Praxis ist mir kein Fall bekannt, wo das bei einem non DI aufgetreten wäre. Die aller ältesten konnten kein 1:1, die Baureihe danach schon und ist absolut geeignet für Digital. Ich habe es selbst über Jahre verwendet und ich sah keinen Grund, auf das Di umzusteigen.

Die neuere Version mit USM Antrieb kenne ich nicht, habe aber gelesen dass sie Optisch nicht so gut sein soll.

Gruß Wolfgang

JoZ 13.01.2014 14:41

Ich bin verwirrt. Meinem Kenntnisstand nach hat der LA-EA1 doch gar keinen Motor drin und der AF funktioniert nur bei Objektiven mit eingebautem Motor. Den hat das alte Tamron 90er aber definitiv nicht. Somit sollte bei der Nex mit diesem Adapter der AF überhaupt nicht funktionieren. Der Stangenantrieb geht doch nur mit dem LA-EA2 (und 4), dachte ich zumindest.

Da ich keine Nex habe sondern eine A77 kann ich das aber nicht überprüfen, ist also nur angelesen.

Wenn ich den AF-Ring auf MF zurückziehe und an der Kamera nichts ändere, hat das nur die Konsequenz, dass sich der AF-Ring ab sofort mitdreht, der AF aber nach wie vor arbeitet. Erst wenn ich an der Kamera den AF-Antrieb auskopple, ist der Ring am Objektiv frei drehbar.

Wäre nett, wenn du das zuhause mal ausprobierst und dann berichtest.

Gruß, Johannes

About Schmidt 13.01.2014 14:43

Das ist korrekt,
der AF des Tamron in Verbindung mit dem LA-EA1 Adapter funktioniert nicht. Das ist allerdings beim Makro nicht tragisch, da man eh meist manuell scharf stellt.

Gruß Wolfgang

Tikal 13.01.2014 15:03

Tut mir leid. Da habe ich wohl was falsches verzapft. Allerdings habe ich auch nicht gemeint, das sie optisch nicht geeignet wäre. Ich dachte das es was mit dem AF Motor zu tun hat.

About Schmidt 13.01.2014 16:59

Hut ab, es ist groß von dir, so was zuzugeben. Den Mut haben die wenigsten! :top:

Gruß Wolfgang

usch 13.01.2014 19:16

Zitat:

Zitat von JoZ (Beitrag 1535823)
Es ist schon ein Vorteil, wenn das Objektiv beim Fokussieren nicht ausfährt. Dann stört z.B. keine Bewegung die Insekten, die man Fotografieren möchte.

Normalerweise "fokussiert" man im Makro-Bereich eher, indem man den gewünschten Maßstab am Objektiv einstellt und dann den Abstand variiert. Da kommt es dann auf dasselbe hinaus.

Außerdem ist das neue von vornherein schon zweieinhalb Zentimeter länger als das alte, d.h. bis zum Maßstab 1:2 hast du mit der alten Version sogar mehr freien Abstand von der Frontlinse zum Objekt, erst darüber bietet die Innenfokussierung Vorteile. Daß das neue fast 150g schwerer ist als das alte, wurde ja auch schon am Rande erwähnt. Ich sehe für beide eine Existenzberechtigung; man muß halt abwägen, was einem wichtiger ist.

Zitat:

Zitat von JoZ (Beitrag 1535823)
Beim alten 90er muss man aber, um den AF abzuschalten, immer zusätzlich zum Umschalten an der Kamera, immer noch den AF-Ring am Objektiv nach hinten ziehen.

Nö. Man kann den Ring auch immer in der MF-Stellung lassen. Er dreht sich dann nur beim Fokussieren mit und man muß selber darauf achten, daß man ihn nicht versehentlich festhält, das ist alles. Die eigentliche AF/MF-Umschaltung erfolgt immer direkt an der Kamera.

JoZ 13.01.2014 19:35

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1536266)
Nö. Man kann den Ring auch immer in der MF-Stellung lassen. Er dreht sich dann nur beim Fokussieren mit und man muß selber darauf achten, daß man ihn nicht versehentlich festhält, das ist alles. Die eigentliche AF/MF-Umschaltung erfolgt immer direkt an der Kamera.

Stimmt. Hatte ich später dann auch so geschrieben. Da der Fokusring aber recht breit ist genau der Bereich, an dem ich das Objektiv normalerweise halte, kommt diese Option für mit persönlich nicht in Frage. Aber es geht natürlich!

Luckyrunner88 13.01.2014 20:11

Hab eben nachgesehen.... die direkte Umschaltung am Objektiv funktioniert an meiner A57 nicht. Aber wie usch beschrieben hat funktioniert es auch...

NEX 5R funktioniert es natürlich nicht da man hier keinen AF hat, auch fehler meinerseits. Hier hab ich wohl noch den LA-EA2 im Kopf welchen ich aber wieder verkauft habe. Bei Makros was ich haupsächlich mit der NEX mache reicht der LA-EA 1 vollkommen.

Bezüglich Abstand Objektiv vorne - Objekt gibt es hier einen netten vergleich :

Abstand_Makro

Man sieht das beim 1:1 Maßstab das 60mm Innenfokuserit zum alten 90mm sogar etwas vorne ist. Aber schon bei 1:2 ist das wieder umgedreht.


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