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Makrofrage
Hallo zusammen!
Ich möchte mir das 50mm Sigma Makro zulegen. Wenn ich mit diesem Objektiv Portraits mache gibt es da einen Unterschied gegenüber meinem 50 f1.8 ?? (natürlich bei gleicher Blende) Ist das Makro schärfer; Bokeh stärker ausgebildet usw.. ??? Lohnt sich ein Makroobjektiv als Portraitlinse ??? Vielen Dank |
Hi.... ich schreibe nur von den Erfahrungen, die ich mit Makro im P.-bereich gemacht hab.
Also: Halbportraits (Brust/Kopf) und Gesichtsportraits (wie zB das von flattwinfan) am besten weiter mit dem 50/1.8 machen. Alternativ für Gesichtsportraits (für mich besser geeignet - Ob. mit mehr als 70mm (ab 90 wirds richtig interessant da man da auch bei nicht offener Blende eine schöne Unschärfe in der Tiefe bekommen kann). Makro`s mach ich nur dann bei Portraits, wenn ich Detailaufnahmen machen will... zB Augen, Lippen...Hände... Gegen Makro spricht, das man -wegen dem sehr geringen Arbeitsabstand (Objektiv<->Objekt) keine ordentlichen Aufnahmen in der Totale/Halbtotal und nur selten ordentliche bei Gesichtsportraits bekommt. Mein persönliches Lieblingsobjektiv (bei Portraits) ist das 35-70 F4 von Minolta. Mit dem solche Bilder möglich gemacht werden (mit 70mm Brennweite) Nach dem Ob. kommt gleich das 70-210 F4 ... ;) (PS: flattwin hat ebenfalls ein "größeres" Objektiv benutzt.. die Verlinkung soll nur als Beispiel für Portraitart dienen) |
Ich nutze für portraits oft auch gerne mein tamron 90mm f2.8, bei blende 3.5 bis 4 erziele ich für mich das beste ergebnis bei einzelportraits.
Vg |
Zitat:
Bei echten Makro Objektive ist die Abbildung 1:1 möglich. Das bedeutet in Sensorgröße. Z.B. eine Fliege nahezu Formatfüllend. Dabei ist die Naheinstellgrenze (wenige cm) wichtig. Wenn Du auch Insekten etc. entsprechen ablichten möchtest, musst du auch die Fluchtdistanz mit einkalkulieren, sonst sind die weg. Dazu ist eine längere Brennweite z.B. 90mm oder 105 mm besser als 50mm. Die Tiefenschärfe ist da nur wenige mm. Etwas wackeln und dein Motiv liegt bereits außerhalb des Schärfebereichs. Freihändige Aufnahmen, formatfüllen sind extrem schwierig. Ein gutes Stativ ist dabei sehr hilfreich. Bei Macro Objektiven ist der AF deutlich langsamer (was bei Macroaufnahmem vorteilhaft ist), das kann bei Portraitaufnahmen ganz schön nerven. Die Bildqualität gegenüber dem 50 f1,8 abgeblendet auf 2,8 oder 4,0 dürfte vergleichbar gut sein. Es gibt auch viele Objektive, bei den "Makro" mit draufsteht. Die erfüllen jedoch nicht die beschrieben Anforderungen und sind erher als Marketing Gag zu sehen. :roll: |
Zitat:
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Hi Gottlieb....
hmmmmm ich hab das gerade mal ausprobiert. Ich bekomme weder beim 35-70 noch beim 35-105, in Makrostellung, irgendetwas scharf -was weiter als 50 cm weg ist. Nur in dem Bereich ist eine Scharfstellung möglich. Für mich auch irgendwie logisch. Denn "unendlich" würde ja dem Sinn der Makrofotografie (Nahfotografie) wiedersprechen. Vorallem wenn man das Objektiv noch nicht auf "AF" umgebaut ist und man die Schärfe tatsächlich mit dem Abstand regelt wird das eigentlich ganz schnell klar. Was für Objektive verwendest Du? |
"Makrostellung" bedeutet nicht dasselbe wie "Makroobjektiv"
Die Makrostelllung Deiner Objektive ist genaugenommen ein Fokusbegrenzer, der den möglichen Fokusbereich freigibt oder nicht. Das hilft, den Autofokus schneller zu machen, weil im Normalgebrauch das Objektiv nicht jedesmal durch den Nahbereich fahren muss. Ein "richtiges" Makroobjektiv kann auch unendlich scharfstellen. Es kann aber auch im extremen Nahbereich noch scharfstellen, deshalb heisst es so.:D Ob das Bokeh schöner ist, hängt vom jeweiligen Objektiv ab und ist wahrscheinlich keine allgemeine Eigenschaft von Makroobjektiven. Hatten wir hier nicht mal einen Bokehthread? Da sollte doch einiges zu finden sein. LG Kerstin |
Ich habe selbst ein Minolta Makro 50/2,8, das stufenlos von 1:1 bis unendlich fokussierbar ist. Des weiteren haben wir ein Tamron 90/2,8 im Haus, das ebenfalls dieselben Abbildungsmaßstäbe erzeugen kann, auch ohne Umschalter.
Es gibt Objektive, die einen Umschalter für einen speziellen Makrobereich haben, z.B. das 35-70/4 oder das 28-85/3,5-4,5. Der Umschalter ist hierbei kein Fokuslimiter, wie er z.B. bei Teleobjektiven verwendet wird, sondern hiermit werden andere Linsen innerhalb des Objektivs verschoben, um einen größeren Abbildungsmaßstab zu erreichen, als es die normale Naheinstellung zulässt. Die umschaltbaren Objektive erreichen nicht den Maßstab 1:1, sondern nur etwa 1:4. Deshalb ist das "Macro" im Objektivnamen ein bisschen "schöngeredet". "Echte" Makroobjektive reichen in der Regel von 1:1 bis 1:unendlich. Einige Modelle schaffen das nur mit einem zugehörigen Achromaten, ohne den nur bis 1:2 möglich ist. Makroobjektive sind im Gegensatz zu normalen Objektiven für optimale Schärfe im Nahbereich gerechnet, bringen aber auch im Fernbereich gute Ergebnisse. |
Danke Gottlieb,
für die Korrektur meines Irrtums. Ich hatte nicht bemerkt, dass da mehr passiert als nur ein freigegebener Nahfokus. Jetzt bin ich schlauer. LG Kerstin |
@ Gottlieb-> :top::top::top: Werd mal schauen ob ich auch so ein "50er" bekomme.
Und danke für die Tipps (Ob.-nennung) :) Was beim Umschalten auf "Makro" - bei den Minolta.. 35-70 und zB 35-105 geschieht wusste ich schon. ;). Und hast Recht... eigentlich ist das kein "Makro"... |
Habe auch zwei richtige Makro Objektive (30mm, 90mm) und mit beiden mache ich sehr gerne Fotos in der Stadt und in Parks. Spricht nichts dagegen, außer das mein 30mm (wegen eines leichten Defektes) nicht mehr richtig in die Ferne fokussiert. Aber prinzipiell spricht nichts dagegen. Höchstens ist der AutoFokus des längeren Makros langsam. Ich weiß nicht, wie das bei 50mm ist, aber bei dem 30mm ist der AutoFokus sehr schnell, da sehr kurz. Die Makro Stellung des 35-70mm ist eine spezielle Konstruktion. Daher erlaubt es nicht auf weiter entferntes zu Fokussieren (habe ich aber ehrlich gesagt noch nie ausprobiert).
Ich hatte mal einen kleinen Vergleich gemacht. Leider habe ich aus diversen Gründen die Bilder im Forum gelöscht (oder war es woanders?). Hier noch mal für diesen Thread hoch geladen. Jetzt ohne große Erklärung, alle Fotos mit Alpha 65 aufgenommen, f/8.0, Stativ und 100% Crop. Es sind in Gimp geschärfte und Weißabgleich angepasste ooc JPEGs. Wenn gewünscht wird, mache ich einen eigenen Thread dafür auf. Der Test soll lediglich zeigen, was man so nach einer Bearbeitung erreichen kann und ob einem eventuell ein "nicht-Makro" genügt und was man so für ein Maßstab erreichen kann. Übrigens konnte ich die Bilder mit der Dateierweiterung .jpeg gar nicht hoch laden. Geht nur, wenn ich zu .jpg umbenenne. Sony 18-55mm ![]() → f/8.0 @ 55mm, crop Minolta 35-70mm f/4 ![]() → f/8.0 @ 70mm (Makrostellung), crop Tamron 70-300mm USD ![]() → f/8.0 @ 300mm, crop Sony 30mm f/2.8 Makro ![]() → f/8.0, crop Tamron 90mm f/2.8 Makro ![]() → f/8.0, crop |
Um nochmal auf die Frage zurückzukommen:
Ich möchte mir das 50mm Sigma Makro zulegen. Ja, mach das! Ist ein gutes Objektiv. Wenn ich mit diesem Objektiv Portraits mache gibt es da einen Unterschied gegenüber meinem 50 f1.8 ?? (natürlich bei gleicher Blende) Eigentlich nicht. Ist das Makro schärfer; Bokeh stärker ausgebildet usw.. ??? Prinzipiell nicht schärfer, hängt aber vom Objektiv ab. Bokeh sowieso. Schärfentiefe bleibt die selbe, wenn Du mit der gleichen Blende fotografierst. Lohnt sich ein Makroobjektiv als Portraitlinse ??? Für Portraits eignen sich Portätobjektive. Man kann aber auch Makroobjektive verwenden. Die Wahl der Art des Objektivs hat andere Gründe als nur Schärfe und Bokeh. Was möchtest Du eigentlich fotografieren? Portraits? Oder Makros? Und was glaubst oder hoffst Du, macht ein 50er Makro anders als Dein 50/1,8? |
Hallo Tikal,
ist nicht mein Thread aber als Mitleser muss ich mich mal für deinen Vergleich bedanken. Mir hat er bei ein paar anstehenden Entscheidungen geholfen. :top: |
@dbuergi
Habe ich doch gerne gemacht. Die Dateien lagen ja sowieso rum. Ich muss jedoch dazu erwähnen (vergas ich oben zu schreiben), das ich mit dem 30mm Makro nicht näher ran gehen könnte. Was mich etwas bei Distanz hielt, ist die Tatsache, das es das Objekt abschatten würde. Da sieht man, das 1:1 Makro mit diesem Objektiv in der Praxis ein wenig problematisch ist. |
Zitat:
Hmm, leider habe ich jetzt das alte Minolta gerade wieder zum Verkauf ins Willhaben.at gestellt... mal schauen. Ich muss mir das nochmal zu Gemüte führen. |
Mit dem 28-75mm f/2.8 deckst du doch das 35-70mm f/4.0 komplett ab.
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Danke Gottlieb, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, viele Klöpse in den Antworten zu korrigieren.
Bei diesem Thread bin ich mal ganz unfreundlich und verweise hierauf: http://www.youtube.com/watch?v=5KT2BJzAwbU Grüße, Jan |
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Ist wohl so ein Mini-Argument, daß ich mir gerade überlegt habe, um das Minolta doch nicht verkaufen zu müssen :crazy: |
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http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...d.php?t=114899 Bokeh und geringe Tiefenschärfe sind zweierlei und der Einfluss der Blendenform ist nur ein (kleiner) Aspekt bzgl. des Bokehs, wichtiger ist die Konstruktion des Objektivs und die Korrektur von Linsenfehlern, bei fast allen Objektiven wird das Bokeh durch Abblenden schöner, d.h. Spitzlichter werden zu gleichmäßig hellen Scheibchen und nicht zur Ringen, Konturen werden verwischt und nicht zu zwei Linien. Aber Du hast recht, die Form der Blendenöffnung sieht man natürlich deutlicher. Wobei es da seltsame Geschmäcker gibt bzw. Bilder zu denen eckige Spitzlichter oder auch die Ringe eines Spiegeltele passen. Im Battle-of-Bokeh-Thread wundere ich mich oft (im Stillen), was mancher als schönes Bokeh bezeichnet. In neueren Objektivtests beschreibt Photozone das Bokeh immer sehr schön, auch abh. von der Blende. Jan |
Zitat:
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Bitte nicht verwechseln: Es gibt von Minolta das 35-70/3,5-4,5 und das 35-70/4.
Das erste hat keinen Makroschalter und ist aus Plastik. Da muss man fast noch draufzahlen, damit es jemand nimmt. Es ist aber auch das Objektiv mit dem allerschnellsten AF, den ich jemals gesehen habe. Das zweite (wertiger, schwerer und mit Makroschalter) bekommt man normalerweise nicht ganz so günstig. Eine Zeit lang war es für 20 Euro ein Schnäppchen, und der Normalpreis lag zwischen 30 und 40 Euro. Möglicherweise haben sich die Preise ja geändert. |
Zitat:
http://www.ebay.de/itm/-/131036522932 Ich hab dafür vor drei Jahren auch noch 10 € bezahlt, und letztes Jahr für das Ofenröhrchen 18 €. |
Zitat:
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Offen hat man zwar am meisten Unschärfe, aber nicht unbedingt die schönste / weichste.
Noch zum Thema Blendenform, die "Ecken" sieht man bei Spitzlichtern im Unschärfebereich, da macht es in meinen Augen nur einen geringen Unterschied, ob ich einen Kreis oder ein regelmäßiges Vieleck sehe, aber z.B. betonte, helle Kanten der Scheibchen stören und vor allem machen sie eben aus einer Linie nicht einen unscharfen Streifen, sondern zwei Linien Wenn es Dich richtig interessiert kannst Du hier mehr lesen: http://www.zeiss.de/C12567A8003B8B6F/EmbedTitelIntern/CLN_35_Bokeh_DE/$File/CLN35_Bokeh_de.pdf Jan |
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