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Frage zur Tiefenschärfe
Tag zusammen,
ich habe da mal eine Frage. Tiefenschärfe steht ja in Beziehung von genutzter Brennweite und Blendenwert. die Brennweite soll mal kurz außer acht gelassen werden, denn meine Frage bezieht sich auf den Blendenwert. In der Regel heißt es doch: Je kleiner die Blendenzahl, desto geringer die Tiefenschärfe. Angenommen, ich nutze ein Objektiv, dass als kleinsten Blendenwert nur 5,6 bietet. Ist hiermit dann übnerhaupt eine geringe Tiefenschärfe machbar? Oder ist die Zahl nur Ausdruck der maximalen Lichtstärke? Mal ein Beispiel: Angenommen ich habe ein 135 mm Objektiv, dass die kleinste Blendenzahl 1,8 hat. Erreiche ich damit eine niedrigere Tiefenschärfe als mit einem 135er, dass nur (rein hypotetisch) eine maximale Blendenöffnmung von 8 zulässt? Würde mich freuen, wenn Ihr mir helfen könntet. Schöne Grüße Christian 8) |
Das hast du schon richtig erkannt. Mit einem Objektiv von Lichtstärke 8 ist keine so kleine Tiefenschärfe hin zu bekommen, wie bei einem mit Lichtstärke 1,8.
Die Tiefenschärfe hängt von der Brennweite und der eingestellten!!! Blende ab. Auch noch von der Größe des Sensors in der Digicam und von anderen Sachen (Zerstreukreis,...). Das ist für deine Frage aber unwichtig Und bei einem lichtschwachen Objektiv kann man eben diese kleine Blendenzahlen nicht einstellen und damit auch nicht diese geringe Tiefenschärfe erreichen. |
Hi Photopeter,
danke, ging ja fix mit der Antwort :) . Bin mir nicht 100% sicher, ob du meine Frage so verstanden hast, wie ich sie gemeint habe. Die höchste einstellbare Lichtstärke f=8 in meinem Beispiel bezieht sich auf die Frage, ob bei diesem Wert die Blende ganz offen ist (und daher sehr wohl geringe Tiefenschärfe erreicht werden kann) und lediglich die Lichtstärke z.B. konstruktionsbedingt eben geringer ist (so dass man länger belichten muss), oder ob f=8 gleichbedeutend damit ist, dass der Durchmesser der kleinsten Blende eben sehr klein ist. Ich dachte immer, dass genau dies für die Regulierung der Tiefenschärfe von Bedeutung ist. Gruße Christian |
Das ist insoweit schon richtig erkannt. Die Schärfentiefe hängt ab von
- Zerstreuungskreisdurchmesser - Blende - Brennweite - Objektentfernung Der Zerstreuungskreisdurchmesser ist eine willkürliche Festlegung, ab dem das unbewaffnete Auge die Schärfe als scharf noch akzeptiert. Im Kleinbildsektor wird dafür üblicherweise 0.03 mm angesetzt. Eine recht gute Übersicht bietet: http://www.elmar-baumann.de/fotograf...efe/node3.html Kurz und bündig: Ein Tele großer Öffnung (kleine Blendenzahl) hat bei voller Öffnung im Nahbereich eine geringe Schärfentiefe. Ein Weitwinkelobjektiv hat bei geschlossener Blende im Fernbereich eine sehr große Schärfentiefe. Und: Abblenden vergrößert (immer) die Schärfentiefe. |
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daraus schließe ich kurz und bündig ;) , dass es eben auf die Göße der Blendenöffnung ankommt, nicht auf den Zahlenwert, richtig? Insofern kann also ein Objektiv der Lichstärke 8 (Blende ganz offen) die gleiche gringe Tiefenschärfe aufweisen wie ein Objektiv der Lichtstärke 2 (Blende ganz offen) - ist das korrekt? Viele Grüße aus dem (k)alten Trier Christian |
@ Photpeter:
... womit meine Frage beantwortet wäre! Danke. Gruß Christian |
Schön, so sollte es sein.
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Ein Versuch es deutlich zu machen:
Bei gleicher Brennweite bedeutet die gleiche Blende auch den gleichen Schärfetiefenbereich. (Gleiche Entfernungseinstellung vorausgesetzt) Als Beispiel: Zwei Tele mit 2.8/200 und 4.0/200 werden jeweils auf Blende 8 abgeblendet. Beide Objektive haben den gleichen Bereich der Schärfentiefe. Bei gleicher Blende wird der Bereich der Schärfentiefe mit zunehmender Brennweite geringer. Als Beispiel: Ein Weitwinkel 2.8/28 und ein Tele 2.8/200 werden auf Blende 8 abgeblendet. Die Entfernungseinstellung ist bei beiden Objektiven gleich. Das Weitwinkel zeigt einen größeren scharfen Bereich als das Tele. Ein zu starkes Abblenden bringt keinen qualitativen Gewinn. Um einen möglichst großen Schärfetiefenbereich zu erhalten sollte man das Objektiv auf die kleinste Blende (den größten Blendenwert) abblenden. Leider ist es so das, je kleiner die Blende, desto größer die Beugungsunschärfe. Somit kann es passieren das ein Bild das bei Blende 11 aufgenommen wird, schärfer wirkt, als ein Bild mit Blende 22. Das Optimum der Objektivleistung wird meistens im mittleren Blendenbereich erzielt. |
Ich hab auch erst gebraucht, um die Frage richtig zu verstehen ;) . Und wir haben alle Recht. Winsoft, Schaffi und auch ich.
Die Ursprungsfrage ging dahin, ob es eine Rolle spielt, welche Anfangsöffnung ein Objektiv hat. Also, ob es eine Rolle spielt , ob man bei einem Objektiv mit Lichtstärke 1,8 Blende 8 einstellt, oder bei einem Objektiv der Lichtstärke 8 Blende 8 wählt. Und das ist, gleiche Brennweite vorausgesetzt, wirklich egal. Darum ging es. |
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Korrigiert mich wenn ich Unsinn laber ;) . Gruß, Justus |
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Muß dann wohl stimmen. |
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Auch dass zwei Blenden unter der vollen Öffnung die "optimale" Blende ist, stimmt nicht für alle Objektive des Marktes. Im großen Durchschnitt mag das stimmen, aber Leica zum Beispiel produziert einige Apo-Teleobjektive, deren Abbildungsqualität sich durch Abblenden nicht mehr steigern lässt. Diese Objektive haben ihr Optimum bereits bei voller Öffnung. Die beste Auskunft über die Leistungen eines Objektivs gibt die MTF (Modulation Transfer Function). Bei dieser Funktion wird grafisch die Kontrastübertragung von schwarz-weißen Linienpaaren ("Ortsfrequenz", im Kleinbild üblicherweise 10, 20 und 40 Linienpaare/mm) in Abhängigkeit von der Bildhöhe (vom Bildzentrum bis zum Bildrand) und der Blende dargestellt. Je höher gegen 100%, je glatter und je gerader die Linien bis zum Bildrand liegen, desto besser ist das Objektiv bzw. sein Korrektionszustand. Bei einer idealen Optik - die es jedoch nicht gibt - verlaufen die Kurven für alle Linienpaare gerade und parallel (identisch) durch die 100%-Marke. An diesen Kurven kann man ablesen, wie die Leistung beim Abblenden zunächst zunimmt und bei extremem Abblenden durch die Beugung wieder abnimmt. |
Winsoft hat recht ,bei Wallo haben wir das mal ausprobiert .
Man konnte sehen was passiert bei welcher Blende und welcher Brennweite .Es war erstaunlich ,besonders wenn man das mal sieht . Da Eine hat man im Kopf ,das Ander hat man gesehen . |
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Hallo,
muß nun doch eine Frage o.ä. stellen. Ist es nicht so, dass die Lichstärke eines Objektives nur auf die benötigte Belichtungszeit Einfluss hat. Heißt ja nicht umsonst Lichtstärke, also wieviel Licht noch durch kommt. Ich kann und will nicht verstehen, dass der Wert Einfluss auf die Tiefenschärfe haben soll. Denn dann hätten ja alle Supertele eine ganz beschissene Tiefenschärfe. Und kann und wird nicht sein. Gelle ??? Tschau Mr. Teflon |
Wie unser Jan immer so schön schreibt, hängt die Scharfentiefe vom Abbildungsmaßstab ab. Je größer der Abbildungsmaßstab, desto geringer die Scharfentiefe. Und ja, Mr. Teflon, die Scharfentiefe eines 300mm Objektivs kann eine ganz andere als die eines 50mm Objektivs sein, wenn man sie bei jeweils max. Abbildungsmaßstab vergleicht. Innerhalb eines Abbildungsmaßstabes wird die Scharfentiefe dann wieder über die Blende geregelt.
Dat Ei |
Hallo Dat Ei,
so gesehen kann man das nachvollziehen und ich gebe mich zufrieden. Ich benötige eben manchmal mehrere Erklärungen. :-) Tschau Mr. Teflon |
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