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Analoge Spiegelreflex - Kratzer auf Spiegel und Fragestunde an die Analogweisen ;)
Hallo ihr Lieben,
da unter uns einige sind, die noch aus den guten alten Analogzeiten kommen, wende ich mich wiedereinmal vertrauensvoll ratsuchend an euch: Bei der alten Praktica B100 meines Vaters habe ich es geschafft, Kratzer an den Rand des Spiegels zu machen. Er wird es mir nicht übelnehmen aber ich ärgere mich grade schwarz! Jetzt meine Frage an die Wissenden: Wirken sich Kratzer auf dem Spiegel stark, gar nicht, ein bisschen aufs Bild aus? Muss ich ihn jetzt - wenn das überhaupt geht - tauschen (mal von dem Problem der Verfügbarkeit von Ersatzteilen abgesehen) oder kann ich aufhören, mich zu ärgern? DANKE und beste Grüße Marie |
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Ich wüßte nicht, wie sich ein solcher Kratzer auf das Bild auswirken sollte. Der Spiegel klappt ja während der Aufnahme hoch.
Wenn also kein Defekt das "Hochklappen" des Spiegels verhindert, oder eine regelrechte "Zerstörung" der Spiegeloberfläche die korrekte Fokussierung be-/verhindert oder die Belichtungsmessung beeinflusst, kann da meiner Meinung nach nichts passieren. Rainer |
Puh, klar jetzt wo du es sagst... *vor die Stirn klatsch* Ich bin so auf Pixelpeeping, Translucend und überhaupt getrimmt, dass ich doch tatsächlich kurz vergessen, wie eine Spiegelreflex funktioniert. Gnaaa, ein bisschen peinlich ist das schon.
Ich ärgere mich trotzdem, weil mein Vater es geschafft hat, dass sie nach grob geschätzen 1000 Jahren immer noch so aussieht wie am ersten Tag - von meinen doofen Kratzern mal abgesehen... @ Rainer: Beim reinen Durchgucken kann ich jetzt nichts feststellen. Der Praxistest wird zeigen, was da los ist. Von völliger Zerstörung kann zum Glück keine Rede sein. |
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Ein Kratzer ist sicher völlig unproblematisch. Erst wenn er mit erheblichen Gewalteinwirkungen einher gegangen sein sollte, könnte es problematisch werden. Mach Dir keine Sorgen. Hast Du wenigstens einen Film damit geknipst? Das macht nämlich Spaß! Und ist eigentlich auch nicht schwieriger als mit einer modernen Knipse. Rainer |
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@Marie, der Kratzer sollte kein Problem sein. |
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Rainer |
Na da bin ich ja froh, dass ich offensichtlich nur an der Makulatur gekratzt habe.
Zu dem anderen Thema äußere ich mich mal nicht :P Zitat:
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Die Batterien für die B100 sind eigentlich auch unproblematisch zu bekommen. 4LR44 stammen aus den "Nachquecksilberzeit". Ist ja schließlich eine "junge" Kamera, grad mal vor kurzem auf den Markt gekommen. ;) Rainer |
Mensch Rainer, du bist ja ein Schatz. Nicht nur Bezugsquellen sondern auch gleich noch die Batteriesorte krieg ich hier auf dem Silbertablett serviert!
Fotoimpex muss ich sowieso demnächst mal einen Besuch abstatten. Ich hab beim Dachbodenentrümpeln mehrere Negativrollen und einen zum Teil belichteten, noch nicht entwickelten Tageslichtumkehrfilm gefunden. Da will ich natürlich wissen, was da drauf ist ;) |
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Die Entwicklung von Farbnegativfilm und Diafilm ist heute standardisiert. Das war früher aber nicht der Fall. Da gab es verschiedenste Prozesse. Und dann muß ein Labor natürlich auch wissen, was bei der Entwicklung von Filmen, die so lange belichtet rumlagen, zu beachten ist. Es gibt aber durchaus Labore, die da noch viel machen können, auch wenn Dachboden vermutlich heißt "gut durchgebraten" im Verlaufe vieler Sommer. Ich hoffe kein Kodachrome, den kann man heute nicht mehr entwickeln, schätze aber eher mal Orwochrom vom VEB Wolfen. Rainer |
Bin ich hier richtig bei:
Die Fragestunde an den Analog-Opa....:mrgreen: |
Hej! Grüße von der Ostsee!
Auf der Seite -dresdner-kameras.de- sind Wekstätten für Kameras aufgelistet. Oder am Ostkreuz ist -Kamerservice Ostkreuz, Neue Bahnhofstr. 6, Tel.030/2913626. Gruß Peter! |
Aber bitte, doch nicht Opa... Analogkenner der zweiten Stunde vielleicht ;)
Ich bin auch ganz gespannt, was auf den Filmen drauf ist, aber dass es auch Probleme geben kann, wenn ein Film schon entwickelt ist, war mir nicht bewusst. Ich dachte, die Negative legt man einfach auf den Vergrößerer und macht nen Abzug... Mensch, ich hab von Analog echt keine Ahnung... Welche Marke die entwickelten Filme haben, weiß ich nicht, die waren in unbschrifteten Hüllen, der teilweise belichtete Film hatte noch eine Verpackung, aber die Marke ist mir entfallen. Interessanterweise sah der noch unbenutzt aus, also der Anfang guckte noch raus, dabei lag aber ein Zettel - nach der Handschrift von meiner Oma - das 19 Bilder belichtet sind. Wie geht das denn? Ich hoffe, dass der Dachboden ihnen keinen Todesstoß versetzt hat. Da lagen sie nur zwei Jahre, vorher waren sie im Keller. @ Peter: vielen dank mit dem Tip. Der Händler am Ostkreuz macht den Eindruck, als wäre er sehr original. Sogar die DDR-Öffnungszeiten hat er übernommen! Sollte doch was passiert sein,bin ich bei dem bestimmt in besten Händen! |
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Die "erste" Stunde begann Anfang des 19. Jahrhunderts: http://de.wikipedia.org/wiki/Blick_a..._Arbeitszimmer Wann begann dann die 2. Stunde? Vor 1974? So ganz nebenbei. Reinhard hat vermutlich sehr viel mehr Filme belichtet als ich. Nur soviel zum "Analogopa". ;) Zitat:
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Wenn er schon entwickelt ist, dann natürlich auch, die Farben verblassen und es gibt Farbverschiebungen, aber das kommt sehr auf die Lagerung an. Rainer |
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Ergo muss der Schuss sofort ins Ziel ...:D Hoffentlich stören die Kratzer auf dem Spiegel nicht bei der Bildkomposition. |
:lol: 13:3 für die Moderatoren
PS: Marie, das ist ärgerlich, hat aber keinen Einfluss auf das Bild, aber das wurde ja schon gesagt. Gruß Wolfgang |
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Ich jedenfalls genieße es, daß dieses fast "zwanghafte" und fast immer überflüssige Kontrollieren der Aufnahmen nach dem Schuß nicht möglich ist. Ebenso wie das ungehemmte Ballern. Und die alte Ungeduld des Wartens auf die Ergebnisse ist auch wieder da. Zugegeben, so ganz rational ist das nicht. Zitat:
Rainer |
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Und das ungehemmte Ballern ist der größte Vorteil der digitalen Fotografie. Zu Analogzeiten hast du dir noch jeden Schuss lange überlegt und nun ist es eben möglich, aus einer Vielzahl von Fotos das für dich Beste auszusuchen. Und wie ich das miterlebe, ist mein Bestes nicht unbedingt auch das Beste für andere. Also ein großer Vorteil! |
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Es gibt sicher Bereiche, bei denen es hilfreich ist wie beim Sport usw. Wenn du aber davor überlegst und ein Bild im Sucher komponierst (wobei mir da der Lichtschachtsucher immer lieber war;-), dann reicht normal die eine Aufnahme oder allenfalls noch 2-3 andere aus anderen Perspektiven. Das war auch beim Diafilm bezahlbar. Heute wird gerne ohne vorher denken draufgehalten und danach am Display eine passende Aufnahme gesucht. Leider meist nicht gefunden, sonst würden wir ja heute eine Flut von erstklassigen Bildern erleben. Die ist aber bisher nicht aufgefallen. Wenn man das Bild nicht im Kopf sieht, helfen halt 100 Blindschüsse auch nicht. |
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Ich werde ihn mir merken. :D Gruß: Joachim |
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Die begann selbstverständlich in dem Moment, als du das erste Mal auf einen Auslöser gedrückt hast. Zitat:
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Ich denke auch, dass es auch abseits des Technischen einen riesen Unterschied zwischen analoger und digitaler Fotografie gibt, wobei ich mich ganz klar bei digitaler Fotografie sehe, denn was Erich gesagt hat, ist für mich auch eher ein Vorteil. Das man das ganz anders sehen kann, ist absolut verständlich und ich bezweifle, dass wir hier einen Konsens finden, weil es einfach keinen gibt. Die größere Herausforderung wird für mich aber nicht die Komposition oder die Belichtung sein (die gute alte hat schon einen Belichtungsmesser, den kann ich zum Glück lesen), sondern das Scharfstellen. Ich arbeite zwar auch an den digitalen mit manuellen Objektiven, aber gegen Kantenanhebung, Fokuspeaking und Liveview stinkt so ein Schnittbildindikator doch im ersten Augenblick ganz schön ab. Ich denke, Offenblende verkneif ich mir am Anfang mal, dann dürfte die Trefferquote deutlích höher liegen. :D |
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Den Filmanfang kann/muß man aber nicht in die Filmdose zurückspulen. In dem Moment, wo sich der Film von der Aufwickelspule löst, spürt man in der Regel einen entsprechenden Widerstand. Und dann weiß man, das der Film "fast" komplett zurückgespult ist. Das geht schon. Aber wenn man nicht so ganz ordentich ist, könnte man solch einen Film aus Versehen auch ein zweites Mal einlegen... Wir sollten in Berlin mal gemeinsam mit Film losziehen. Macht Spaß. Rainer |
:roll:
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Zweite Stunde war 1913 mit KB.:mrgreen::mrgreen: Wie kommst du drauf daß ich sehr viel mehr Filme als du belichtet habe? Jaja, gute alte Analogzeit.:roll: Wo dir dann nach der Entwicklung deiner Dias aufgefallen ist daß alle deine Urlaubs-Dias einen Kratzer mitten durch haben von der Entwicklermaschine.:evil::evil::evil: Oder du in jeden längeren Urlaub 20-30 Filme mitnehmen durftest.:flop: |
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Aber sag mal, wenn ich dich hier schon so schön ausquetsche, was ist denn überhaupt ein Tageslichtumkehrfilm? |
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Der Kater kann ganz offensichtlich das Mausen nicht lassen ;) Zitat:
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Gruß Horst |
Aha, danke schön Horst!
Und die 08/15 Filme, die man in der Drogerie bekommt, sind standardmäßig eher für Tageslicht oder für Kunstlicht oder für beides ein bisschen? |
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Mir ist es in der Analogzeit nie schwer gefallen, auch mit 1,7/85 gestochen scharfe Bilder zu kriegen. Einzig das relativ weiche 1,8/35mm war bei schlechtem Licht schwierig, wenn spot geblendet haben. Du solltest normal (zumindest war das bei vielen Kameras der Fall) um den Schnittbildindikator noch einen Mikroprismenring haben, der bei lichtstarken Objektiven sehr gut den Punkt erkennen lässt. Das war so ein Art Fokus Peaking ;-). Auch auf der Mattscheibe selbst z.B. Augen bei Porträts gingen mit eine wenig hin- und herdrehen recht gut. Also dahingehend keine Angst. |
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Es gibt dann aber noch zumeist einen Diafilm im Angebot. Das ist dann stets ein Tageslichtfilm. Schwarzweißfilme gibt es in unendlicher Vielfalt. Von extrem hochauflösend, über Filme, die nach den Rezepten der 50er Jahre produziert werden, über hochempfindliche sehr kontrastreiche und sehr körnige Filme über Infrarot-Filme, bis zum "Allrounder". Mittels Farbfiltern kann man dann noch das Erscheinungsbild der Bilder massiv beeinflussen, so daß zum Beispiel der blaue Himmel extrem drohend schwarz erscheint oder die Haut bei Portraitaufnahmen besonders gezeichnet wird. Bei Fotoimpex steht zu vielen Filmen eine Erklärung, die ein wenig erläutert. Mittels flickriver und Co. kann man dann häufig nach Beispielbildern suchen und sich einen Eindruck verschaffen. Normale Labore entwickeln SW vermutlich in der Regel nicht mehr. Das ist kein standardisierter Prozeß. Fotoimpex z.B. entwickelt aber auch SW. Es gibt allerdings zwei Ausnahmen, die im Farbnegativprozeß entwickelt werden. Rainer |
Jupp, Mikroprismenring ist vorhanden. Die Funktion hat sich mir aber gerade erst durch nachlesen bei Wikipedia erschlossen. Ich denke, ich muss mich da mal reinfriemeln und dann heißt es üben, üben, üben... Es gibt sogar noch die Originalbedienungsanleitung, vielleicht gönne ich der auch mal einen Blick ;)
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ISO 100 gibts kaum noch. Früher war ISO 200 natürlich keineswegs Standard. In den 70er Jahren war ein ISO 50 Film eher üblich, in den 60er Jahren eher noch weniger. Daher kann man bei alten Kameras vielfach auch gar keine Werte oberhalb ISO 400 einstellen und die Einstellwerte beginnen meist bei ISO 6. Bei SW gibt auch heute noch ISO 20 oder ISO 25. Bringt halt bei den heutigen Filmen ein deutliches Plus an Auflösung. Wobei man früher auch Gost (UdSSR), DIN (Deutschland) und ASA (USA) als Filmempfindlichkeitseinstellungen hatte, die findest Du auf alten Filmen oder Kameras. Das ist heute mit ISO standardisiert. Rainer |
ISO 25? Großer Gott, gut, dass da ein lichtstarkes Objektiv vorn dran ist (Zeiss 50, 1.4).
Laut Bedienungsanleitung ist die Filmempfindlichkeit einstellbar von ASA 12 - 3200 bzw. DIN 12 - 36. ISO 3200 - solche Filme gab es? |
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Jetzt habe ich wieder 2 Gehäuse: 1 x APS-C und 1 x FF - Geschichte wiederholt sich doch irgendwie. Gruß Ralf |
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Aber 3200er Filme gab es tatsächlich auch? |
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ISO 3200 Filme für Schwarzweiß gibt es zwar. In Wirklichkeit sind das aber ISO 1000-ISO 1600 Filme, die einfach "gepusht" werden. Sprich Unterbelichtung und dann entsprechend länger entwickeln. Führt dann zu mehr Kontrast und mehr Korn. Und das ist ein "Look", der vielen Leuten (mich eingeschlossen) gut gefällt. Auflösungswunder sind das nicht. Niedrigempfindliche Filme liefern dafür sehr hohe Auflösung (Verwacklungsfreiheit und perfekte Fokussierung vorausgesetzt) und eine extrem gute Graustufenzeichnung. Und die ist besonders wichtig, die Farbe als "Unterscheidungsmerkmal" fällt ja weg. ISO 25 ist nicht so schlimm wie es erscheint. Wenn Du mal Deine ISO 200 Bilder nimmst und dann einfach die Belichtungszeit gedanklich um den Faktor 8 verlängerst oder wahlweise die Blende um 3 Stufen weiter öffnest, dann wirst Du feststellen, daß das an "normalen" Tagen unproblematisch ist. Und wie häufig jammern wir heute, wenn die Kamera keine ISO-Einstellungen unter ISO 200 zuläßt und am hellichten Tage selbst die 1/8000 Sekunde bei der gewählten Blende noch zu lang ist. Man wäre halt damals nie auf die Idee gekommen im Raum mit einem niedrigempfindlichen Film ohne Blitz zu fotografieren. Das ging halt einfach nicht und sah man deshalb auch nicht als Problem an. Das problematisiert man erst heutzutage. Aber in der Tat hatten die meisten Anbieter damals auch sehr lichtstarke Objektive im Angebot. Das ist heute bei weitem nicht mehr so verbreitet. Negativfilme vertragen übrigens auch kräftige Fehlbelichtungen, auch das ist anders als bei digital, der "Dynamikumfang" war einfach sehr groß. Damals gab es genug Kameras ,- die einfachen halt -, die genau zwei Blenden ("Sonne", "Wolken") (meist heißt das Blende 16 oder 8) hatten und eine einzige Belichtungszeit (meist ca. 1/100 Sekunde). Und das reichte. Übrigens ist das bei den heute im Lomoshop verkauften Kameras auch nicht anders. Rainer |
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Rainer P.S. Aber irgendeinen Nachteil hatte diese Technik dann doch. Hmm, was war das noch mal gleich? ;) |
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