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Kaufberatung - Welches Objektiv?
Hallo!
Ich wollte gerne eure Meinung zu einer Reihe von Objektiven hören. Technisch wurden sicherlich schon alle diskutiert aber es ist ja auch immer eine Typfrage für was man sich entscheidet und womit man im Endeffekt glücklich ist. Möglicherweise weiß ich noch nicht so richtig, was ich hauptsächlich fotografieren will. Wie findet man das raus, ohne alle möglichen Objektive und Stile ausprobieren zu müssen? Es geht für mich als Anfänger also auch um Typenfindung (soll jetzt aber auch nicht zu philosophisch werden ;)) um möglichst wenig Geld zu vernichten und schnell zu wissen was ich brauche. Grundsätzlich warte ich lieber noch ein wenig und gebe etwas mehr aus, wenn ich mir sicher bin, dass es sich von der Qualität her lohnt. Bisher hatte ich viel Spaß an Portraits, Stillleben und Makrofotografie (wobei das Letztere mehr spielerisch war). Vorhanden ist eine a77 mit Zeiss f2.8/16-50mm (Kit), das ich schon sehr gut finde. Ich würde gerne den Brennweitenbereich nach oben erweitern, bin mir aber noch nicht schlüssig und kenne leider auch noch nicht alle Tücken aller verschiedenen Modelle (z.B. nötiges Chipupgrade oder AF Probleme mit der a77) und auch nicht, ob es lohnt z.B. viel Geld für ein OS objektiv mit Ultraschallmotor auszugeben, wenn ein normaler AF mit Kamera-BS (z.B. ein schönes altes Minolta) es vielleicht auch tut. Da ich aber nicht alles auf einmal kaufen kann, stecke ich zwischen Festbrennweite f1.4/85mm und Telezoom f2.8/70-200. Aufgrund mangelnder Erfahrung kann ich aber auch nicht sagen, inwiefern mich z.B. ein f4 Telezoom bei dieser Kamera einschränken würde, dafür aber vielleicht einen größeren Brennweitenbereich abdeckt. Wichtig ist mir, Personen gut freistellen zu können (nicht nur draußen bei Sonnenschein) und das mit schönem Bokeh. Wenn ein tele eine kurze Naheinstellgrenze aufweist und sich auch für Makros eignet, habe ich auch nichts dagegen. Von Berichten, Testbildern und Ratings habe ich bisher folgende Modelle im Visier: FB: Sony 85 mm 1.4 ZA Carl Zeiss Planar T* Konica Minolta AF G D 85mm f/1.4 Sigma 85 mm 1.4 EX DG HSM Tele: Sony SAL70200G 70-200mm f/2.8 Sigma 70-200 mm 2.8 EX DG IF APO Makro HSM II Tamron SP AF 70-200 mm 2.8 Di LD IF Macro (vllt auch erst mal das "Ofenrohr" oder ein Tamron 18-250?) Gibt es eigentlich noch andere Teles mit 70-200? Danke schon mal! Grüße |
Ich würde dir das Tamron 70-200 raten, da du ja noch auf der Typenfindung bist, wie du sagst. Es ist eine gute Ergänzung zu deinem 16-50. Ein ticken besser ist das Sony 70-200. Ein Ofenrohr oder einen Weißen Riesen wäre auch noch ein Tipp, aber ob man sich für 600 Euro was gebrauchtes oder etwas neues (Tamron) oder etwas fast neues mit Restgarantie kauft, musst du selbst entscheiden.
Vom 85mm, was sicher tolle Objektive sind, rate ich dir vorläufig ab. Diese Brennweite am APS-C Sensor der A77 ist schon sehr speziell. Gruß Wolfgang |
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Zu einem 85er würde ich auch erst im 2. oder 3. Schritt raten, es ist an APS-C recht lang. Ich nehme mein 135er an der A850 vielleicht alle 6 Monate mal in die Hand, einfach weil es mir in den meisten Fällen von der Bildwirkung zu telig ist und Distanz in die Bilder bringt. Andere werden Dir genau das Gegenteil sagen und anführen, dass damit die Distanz zum Model nicht so aufdringlich ist, dieses dann entspannter ist und man das den Bildern ansieht. Sicherlich ist das für diese Fotografen auch richtig und zutreffend, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden und feststellen, womit wir wieder beim Eingang dieses Postings wären. :top: Ich fotografiere übrigens gefühlt zu 70% People mit 50 und 35mm, 15% 85mm, 10% 28 und 24mm und zu 5% mit 135mm. Und das ganze an Kleinbildformat, also für Dich geteilt durch 1,5. Allerdings hat diese Weitwinkelvorliebe dazu geführt, dass ich mir eine VF Kamera gekauft habe, damit man bei 35mm und f/2 noch besser freistellen kann. Zitat:
Schönen Sonntag noch! :cool: |
Hallo,
ich hab das 50/1.7 und mache damit erstaunlich wenig Portraits. Wenn dann nur in Innenräumen, da st die Brennweite für Porträts meist gut passend. Aussen mit der Möglichkeit zu genügend Abstand nehme ich lieber mein Sony 70-300 zwischen 70 und 100mm, auch wenn es da nur Blende 4.5 bietet. Durch den kleineren Bildwinkel ist die Auswahl eines recht homogenen Hintergrundauschnitts einfacher als bei kurzen Brennweiten. Mehr Lichtsöäkre wäre schön, aber weniger gut zum mitnehmen. Aus diesem Grund liebäugle ich immer wieder einem Sigma 50-150 2.8 zu kaufen, gibt es leider nur noch gebraucht und wer es hat, verkauft es ganz, ganz selten. Den portraitierten Personen gefallen die Aufnahmen mit der längeren brennwiete meistens besser, vermutlich weil durch die perspektivische Wirkung das Gesicht etwas schmaler erscheint und wir durch die ganzen Hochglanzmagazine ja darauf geprägt sind, dass alle mit einem BMI >20 eigentich zu dick sind. Dann sage ich mir wieder, dass ein Zoom in der Regel im Bokeh nie an an ein FB herankommt und schwups will ich lieber eine 85er FB haben. Ob es dann einen 1.4er Optik sein muss um diese leicht abzublenden und dann das Gesicht etwas im EBV weichzuzeichnen oder es eine 2.8 tut muss jeder für sich entscheiden. Und überhaupt wegen dem Bokeh hätte ich am liebsten ein 135 STF... Irgenwdie sind wir alle ein bisschen gaga...Aber dafür ist es ja unser Hobby. Hans |
Wenn du dich schon für eine FB um die 85mm interessierst dann sieh dir mal das Tamron 90 2.8 an. Tolles Makro und eine ebenso gute FB für Portraits. Sicher mit etwas langsameren AF aber bei Portraits hat mich das noch nie gestört.
LG Gerhard |
Was spricht denn dagegen sich erstmal ein günstiges Ofenrohr zu kaufen?
Dann kannst du deine Bedürfnisse erstmal kennen lernen. Das Ofenrohr kannst du auch ohne größeren Verlust weiter verkaufen, wenn es dir doch nicht hundertpro zusagt... |
Morgen,
ich würde auch zu dem Lichtstarken Zoom raten. Das kann man immer gebrauchen. Und 80mm bei F2,8 sind auch nicht schlecht für ein Portrait. Wenn Du feststellst das Du das oft machst, kannst Du dir lieber noch mal ein schönes 50er mit Blende kleiner 2 dazu holen. 1,4 muss nicht sein. Ober mein Preishit ein manuelles Jupiter 9 85mm f2 mit 15 Blendenlamellen. Super für sowas. Das 70-200mm ersetzen diese Objektive aber alle nicht und Du kannst das 200er später auch noch gut mit einem Konverter auf ein 300er weiteren. |
Super, vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps!
Über den AF des Tamron 70-200 habe ich nicht so Gutes gelesen, auch wenn die Abbildungsqualität ganz ordentlich ist-wohl zumindest etwas besser als beim Sigma. Um das Sony 70200G auszureizen muss ich vermutich erst noch ein wenig üben und beim Ofenrohr befürchte ich, dass ich oft mit hohen ISO und Belichtungszeiten arbeiten muss, wenn nicht gerade die Sonne scheint. Da flippe ich vermutlich auf kurz oder lang aus (zumindest, wenn ich dazu gezwungen werde) ;) Falls ich das Sony 70200G nicht günstig bekommen sollte - noch habe ich keines gesehen - wird es vermutlich das Tamron. Die Festbrennweiten und Makros schaue ich mir dann vielleicht wirklich zu einem späteren Zeitpunkt nochmals an oder leihe mir mal eins aus. Grüße |
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Was bei langen Brennweiten gut aussieht ist, dass der Hintergrund homogener verläuft, weil einfach weniger drauf ist. Dito auch der stärkere Schärfenabfall. Die Porträts sind dann gefühlt eleganter. Dass das in der Mode sehr forciert wird (siehe 2,8/400 usw) liegt eben an der sehr starken Freistellung. Und die Models sind ja auch alles andere als breit ;-) Aber nur im Brennweitenbereich ca. VF 90-135 entspricht die Perspektive jener, die wir Angesicht zu Angesicht gewohnt sind. Also wären 50-85 am Crop so die üblichen Mittel der Wahl, wobei ja Regeln, wenn man sie kennt, auch gebrochen werden könnne/sollen. Also ein starkes Tele oder ein WW Porträt hat durchaus auch den Reiz, wenn man weiß, was man tut. |
Hallo,
einigen wir uns darauf, dass mit der zunehmender Brennweite die Gesichter flacher wirken, mit kurzen Brennweiten plastischer? Ich habe im WWW mal nach einem Beispiel gesucht an dem man das sieht und bin hier (nach unten scrollen zu dem Puppengesicht) fündig geworden. Die Beurteilung was gefällt überlasse ich jedem selbst. Hans |
Auf deinem Beispielbild sieht das auch irgendwie nach Positionsänderung des Blitzes aus. Ein Vergleich ohne Blitz wäre fein.
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Das ergibt erst einen Sinn, wenn man vor dem Lesen bereits verstanden hat... Die Perspektive ist unabhängig von der Brennweite eines Objektivs, solange vergleichbar abbildende Objektive miteinander verglichen werden. Nicht vergleichbar sind etwa ein Fisheye und eine Standard-Brennweite, weil sie eben eine unterschiedliche Transformation/Projektion verwenden. Daher sieht das Portrait einer Person mit 24 mm genau so aus wie mit 200 mm, vorausgesetzt, man ändert nicht zusätzlich weitere Parameter, wie etwa den Abstand zum Motiv. Wenn ich aber meine Position zum Motiv verändere, also wie im Beispiel mit dem Weitwinkel besonders nah herangehe um einen ähnlichen Abbildungsmaßstab zu erreichen, dann ändere ich natürlich gleichzeitig einen zweiten Parameter, das hat aber mit Perspektive nichts zu tun, genauso gut könnte ich um das Motiv herumgehen und sagen: na, von hinten sieht das ja ganz anders aus. Was eigentlich gemeint war ist nicht Perspektive sondern Wirkung unterschiedlicher Brennweiten bei gleichem Abbildungsmaßstab, womit zwangsläufig eine Änderung der Entfernung zum Motiv verbunden ist. Damit ändert sich in der Tat die Bildwirkung wie hier beschrieben (die Beschreibung von mrieglhofer), es gibt dazu im Netz allerdings genug brauchbare Darstellungen. Neulich kam hier wieder ein Link durch, vielleicht hilft eine Suche nach "Bildwirkung Brennweite Portrait" o.ä. Die unterschiedliche Wirkung einer Tele- ggü. einer Normalbrennweitenaufnahme sollte man sich auf jeden Fall mal ansehen, dazu reichen einige Probeaufnahmen am nächsten Stammtisch, die man in Ruhe miteinander vergleichen kann. Es kommt aber ebenso darauf an, wie viel Umgebung man in seine Aufnahme mit einbeziehen möchte, das ist es in erster Linie, weshalb eine Teleaufnahme "enger" wirkt. Und man muß seinen (eigenen) bevorzugten Arbeitsabstand finden, ein 50 mm (KB) Objektiv ist grundsätzlich für Format-füllende Kopfportraits ganz gut geeignet WENN Fotograf und Motiv keine Berührungsängste haben. Ansonsten: zwei Schritte weiter weg und zum 85er greifen, das ist dann entspannter. Insofern ist man mit einem 70-200 gut aufgestellt. Konkret zum Objektiv: Du zahlst für das Sony 70-200 etwa das 2,5-fache des Tamron für wenig mehr an Bildqualität plus Wertigkeit und AF-Stop. Mir war es das nicht wert, YMMV. Das von ha_ru erwähnte Sigma 50-150 finde ich für APS-C ebenfalls interessant, habe aber keine praktischen Erfahrungen damit. Davon soll in Kürze eine neue Generation erscheinen, ob auch für Sony, weiß ich nicht -> Sigma fragen oder bis zur Photokina warten. Meiner Einschätzung nach wird das aber eher teurer als das Tamron werden. Frank |
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So groß und so schwer wie ein 70-200/2.8er und auch kaum billiger. Damit sind alle Argumente für das 50-150 außer die kürzere Anfangsbrennweite weg. Wer nicht wegen Hallensport in kleinen Provinzhallen nicht auf den Bereich von 20-70mm scharf ist, kann gelich 70-200er greifen. Hans |
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Frank |
Hallo Frank,
so deuten es die Nikonjünger, wenn man Sigma mit Sigma im Bereich 70-150 vergleicht. Muss gestehen, dass ich mir da auch weiter keine großen Gedanken gemacht habe und die misten Nikonjünger wohl auch nicht. Wenn bedenkt, dass - beides 3-fach Zooms sind - 50-150 oder 70-200 nicht so weit voneinander entfernt ist - vermutlich weitgehend identische AF-Technik eingesetzt wird dann würde mich alles andere eher wundern. Hans |
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kleine Korrektur: das ist kein Zeiss. Wenn es eins wäre, stünde es mit Sicherheit drauf. ;) Rudolf |
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Herleitungen der Art "alle 3-fach Zooms sind gleich" sind Kaffeesatzleserei. Frank |
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Ich finde es jetzt nicht weniger gut und auch Zeiss lässt soweit ich weiß Gläser herstellen, aber da habe ich mir echt nen Bären aufbinden lassen... Naja, wer selber schaut... ;) |
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Preis. Einzig der AF, aber so schlimm ist er dann auch nicht und wenn man sich mit dem Objektiv vertraut macht kennt man seine Fehler und kann dementsprechend darauf Rücksicht nehmen. Also von mir gibts dazu klar eine Kaufempfehlung! :top: |
Ok, das sind zumindest viele Stimmen für das Tamron. Danke.
Was spricht eigentlich gegen das Sigma 70-200, oder haben das einfach nicht so viele hier? Die Abbildungseigenschaften werden auf dpreview einen halben Punkt schlechter bewertet (was vermutlich immer noch innerhalb der Streuung der Tests liegt), aber zumindest dann mit HSM, besserem Handling und Baugüte. Nach einigem Experimentieren mit dem Sony 16-50 ist mir aufgefallen, dass (erst) bei Blende 7 die Bilder schön knackscharf werden und ich das Gefühl habe, die Kamera "auszulasten". Wenn ich mir nun doch irgendwann ein 85/1.x für gestochen scharfe Portraits kaufen wollte wie ich es vor hatte - macht das überhaupt Sinn, oder müsste ich auch da ohnehin immer die Blende zuziehen und es würde z.B. auch eine f2.8 reichen? Hat jemand diesbezüglich vielleicht einen guten Literaturtipp mit kompakter und anschaulicher Darstellung (auch gerne online)? |
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Zentral jedoch war es von Blende 2.8 an superscharf und man konnte merken, welches Potential in diesem Objektiv steckt. Jetzt bei meinem zweiten Exemplar ist die Schärfe über fast den ganzen Brennweitenbereich bis zu den Rändern klasse. Nur im Weitwinkelbereich fallen die Rändern noch etwas ab, aber so halte ich es für in Ordnung. Vielleicht vergleichst du deins mal mit anderen Exemplaren. Bis Blende 7 abblenden zu müssen, um auf eine Top-Schärfe zu kommen, das sollte bei diesem Objektiv eigentlich nicht sein. Rudolf |
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Ich habe mal eine Blendenreihe für den Schärfevergleich gemacht (Zeitungsausschnitt, 50mm, 2xSmart-Teleconverter, Abstand Motiv/Sensor etwa 50cm). Belichtung und Weißabgleich waren auf automatisch, die Lichtverhältnisse haben sich während der Messung nicht geändert. Der Bildausschnitt ist ziemlich zentral. Blende 7 ist vielleicht übertrieben, aber bis 5.6 sieht man schon eine Verbesserung. Hast Du andere Erfahrungen? http://www.sonyuserforum.de/galerie/...C036353-c6.jpg |
Muss das nochmal kurz aufwärmen hier:
Das Tamron 70-200 ist seit einigen Wochen in Betrieb und bis auf die bekannten Dinge (etwas lauterer und langsamerer AF als bei Ultraschallmotor, keine Spritzwasserversiegelung) bin ich absolut begeistert, vor allem von der Abbildungsqualität. Die Lichtstärke von f/2.8 zahlt sich echt aus, gerade wenn man ohne Stativ unterwegs ist. Nur in sehr dunklen Situationen findet der AF manchmal nichts. Für Leute, die einen vorbeifliegenden Vogel aus der Luft holen wollen ist es vielleicht etwas langsam, doch für meinen Alltag absolut perfekt und wegen der kleinen, für mich nebensächlichen, Mängel würde ich nicht dreimal so viel Geld investieren wollen. Ich würde es jedenfalls sofort wieder kaufen. |
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