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Reisefoto 04.03.2012 18:52

Energiewende wird abgewürgt
 
Da KTzG und Wulff hier auch Thema waren, nehme ich mir mal heraus, mich den Herren Rösler und Röttgen sowie der Bundesregierung im allgemeinen zu widmen:

Auf Initiative des Herrn Rösler hat das Bundeskabinett beschlossen, die Einspeisevergütung für Strom aus neu errichteten Photovoltakikanlagen -hier geht es also auch um Foto;) - ab dem 9. März um ca. 30% zu kürzen. Das bedeutet, dass es dann z.B. für Strom aus Freiflächenanlagen 13,4ct/kWh geben wird (nicht zusätzlich, sondern als Gesamtpreis). Vergleicht das mal mit dem Stromtarif, den Ihr zahlt.

Das Schlimmste daran ist, dass diese Kürzung innerhalb von 2,5 Wochen nach ihrer Bekanntgabe schon wirksam werden soll, es also keine ausreichende Reaktionszeit gibt. Ich weiß aus Firmen, die in der Planung solcher Anlagen tätig sind, dass dort nach Bekanntwerden des Kürzungsbeschlusses 90% der Aufträge storniert wurden. Hart trifft es auch diejenigen, die derzeit eine Photovoltaikanlage im Bau haben, die bis zum 9. März nicht fertiggestellt ist. Die Anlage wurde im Vertrauen auf die gesetzlich festgeschriebenen Einspeisevergütungen geplant und die Module wurden eingekauft. Da die Rendite einer solchen Anlage insbesondere in Norddeutschland nur bei wenigen Prozent liegt, wird sich die gleiche Anlage nach der Kürzung nicht mehr rechnen. Im Moment geht annähernd täglich eine Solarfirma Pleite.

Die Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen richtet sich nach dem Inbetriebnahmezeitpunkt. Sie ist im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) festgelegt und gilt für 20 Jahre ab Inbetriebnahme. Diese Einspeisevergütung sinkt zu festglegten und damit kalkulierbaren Zeitpunkten um einen festgesetzten Prozentsatz zuzüglich von Sonderabsenkungen zum gleichen Zeitpunkt, wenn der Zubau an in Deutschland installierter Leistung einen bestimmten Zielwert überschreitet, aus dem schnellen Zubau also geschlossen werden kann, dass die Wirtschaftlichkeit der Anlagen so gut ist, dass die Förderung bzw. der Einspeisetarif gesenkt werden kann.

In diesem Zusammenhang war eine Absenkung der Einspeisevergütung von ca. 20% zum 1. Juli 2012 bereits vorgesehen und konnte eingeplant werden. Auch das wäre schon sehr einschneidend gewesen. Hauptprofiteure wäre Billiganbieter aus China gewesen, wo im vergangenen Jahr riesige Produktionskapazitäten in Betrieb gingen, die mit ihren Dumpingpreisen derzeit gerade unsere heimischen Modulhersteller ruinieren.

Mit kurzfristigen, gegen jeglichen Vertrauensschutz verstoßenden Maßnahmen und noch extremeren Einschnitten versucht der Mann, der sich ironischerweise Wirtschaftsminister nennt, die deutsche Solarwirtschaft zu zerstören. Vorgeschobenes Argument sind dabei steigende Strompreise. Warum die Strompreise aber wirklich steigen, könnt Ihr hier erfahren:

http://www.youtube.com/watch?v=ZV3zz5zpKkw

Oder bei Franz Alt:
http://www.sonnenseite.com/Erneuerba...,5,a21212.html

Am Montag wird es in Berlin eine Großdemonstartion gegen den Solarausstieg geben:
http://www.solarwirtschaft.de/demonstration/

Edit:
Edit:
Heute um 21:45 wird es bei Günter Jauch in der Sendung "Sündenfall Atomkraft" Sicher auch um das Thema gehen. Franz alt, ehemaliger Moderator des TV-Magazins "Report", CDU-Mitglied und wesentlich an der Demo in Belin beteiligt, ist in der Sendung dabei.
http://daserste.ndr.de/guentherjauch...mkraft189.html

About Schmidt 04.03.2012 19:53

Es ist wie immer. Gesteuert wird von der Industrie und den Banken. Unsere Damen und Herren Politiker spuren und dorthin, wo momentan die größten Gewinne zu erwarten sind, steuert man das Boot. Ob das nun für die Allgemeinheit sinnvoll ist oder dem Umweltschutz zuträglich, ist doch Nebensache. Hauptsache ist, dass der Gewinn maximiert wurde, die Aktionäre zufrieden sind und man sich hi und da ein Urlaub bezahlen lässt. :evil:

Es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den Parolen der Wehrmacht kurz vor dem Ende des Krieges. "Vorwäts Kameraden----wir müssen zurück"!

Was interessieren da erneuerbare Energien, solange aus Ölquellen Milliarden von Dollar und Euro sprudeln und Väterchen Staat ob der hohen Heizöl und Benzinpreise neuen Rekordsteuern "erwirtschaftet".

Gruß Wolfgang

XG1 04.03.2012 20:08

Ist das wirklich ein Thema für ein Fotoforum? Was außer politischen Statements - oder gesamtdeutschem Situationsgejammer mit entsprechendem Schulterklopfen soll bei diesem thread rauskommen?

hanito 04.03.2012 20:25

Einspeisevergütung sollte es nur zukünftig nur noch für Photovoltaikanlagen aus deutscher Produktion geben. Ich will nicht mit meinem Geld die Chinesen unterstützen. Zudem ist für mich die Photovoltaikgeschichte überbewertet. Wenn ich Strom brauche ,hauptsächlich wenn es dunkel ist, gibts keinen. Da sind mir Windräder viel lieber.
Bisher habe ich noch niemanden getroffen der die Anlage wegen der Umwelt auf dem Dach hat, immer heißt es damit kann man Geld verdienen.
Insofern halte ich die Reduzierung für richtig.

Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Ex Minister Clement an.
Auszug...
Auch an der Photovoltaik-Technik ließ Clement kein gutes Haar. Dabei sprach er sein Publikum persönlich an: „Wenn Sie eine Solaranlage auf dem Dach haben, möchte ich Ihnen dazu gratulieren. Sie haben für die nächsten 20 Jahre eine sichere Geldanlage gekauft. Volkswirtschaftlich gesehen ist diese Energieform allerdings nicht zu verantworten.“ Der Staat pumpe etliche Milliarden Euro in die Solarenergie. Obwohl Photovoltaikanlagen unzählige Hausdächer säumten, könne diese Form der Energiegewinnung nur drei Prozent des deutschen Bedarfs decken.
Quelle: kreiszeitung.de/nachrichten/landkreis-oldenburg

Dimagier_Horst 04.03.2012 20:30

Stammtischparolen im Forum :shock: . Schade....

XG1 04.03.2012 20:38

Sag ich doch...

André 69 04.03.2012 20:40

http://www.welt.de/dieweltbewegen/ar...arenergie.html

cdan 04.03.2012 20:44

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1291363)
Es ist wie immer. Gesteuert wird von der Industrie und den Banken. Unsere Damen und Herren Politiker...

Solch ein Thema darf hier ruhig diskutiert werden, doch bitte nicht zu niedrig.

About Schmidt 04.03.2012 20:50

Zitat:

Zitat von cdan (Beitrag 1291402)
Solch ein Thema darf hier ruhig diskutiert werden, doch bitte nicht zu niedrig.

:?:

Zitat:

Zitat von hanito (Beitrag 1291389)
Einspeisevergütung sollte es nur zukünftig nur noch für Photovoltaikanlagen aus deutscher Produktion geben.

Zitat:

Zitat von Dimagier_Horst (Beitrag 1291392)
Stammtischparolen im Forum :shock: . Schade....

Na ja:?

cdan 04.03.2012 20:54

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1291410)
:?:

Keine Plattitüden.

fhaferkamp 04.03.2012 20:54

Noch ein kritischer Artikel zur Energiewende:
http://www.science-skeptical.de/blog...eitert/006460/

Edit:
Und noch ein interessanter Artikel:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-0...zung-interview

hpike 04.03.2012 21:03

Ich habs nicht ganz genau mitbekommen, aber grad im Moment findet eine Koalitionssitzung statt, in der unter anderem über dieses Thema neu diskutiert und evtl. neu geregelt werden soll. Die momentane Kritik an den Veränderungen soll der Auslöser dafür sein und evtl. wird das Ganze nochmals anders geregelt. Da ist also noch nicht alles Spruchreif was ihr da jetzt kritisiert.

RoDiAVision 05.03.2012 00:13

Vielen Dank für den TV-Tipp :top:

Werde ich gleich mal die Wiederholung aufzeichnen.

Zitat aus der ARD Seite:
"Ist Atomkraft tatsächlich unbeherrschbar? Welchen Preis zahlen Industrie und Verbraucher für den Atomausstieg?

Das solche Fragen immer noch diskutiert werden müssen?!? :roll:

Wie heißt es so treffend: "Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet"

SteffDA 05.03.2012 00:34

Zitat:

Wie heißt es so treffend: "Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet"
Wie Welt wird nicht an Atomkraft zugrunde gehen, zumindest nich an menschengemachter. Da bin ich mir sehr sicher.

steve.hatton 05.03.2012 00:56

Ich fand es interessant wie Clement heute bei Jauch mehrfach die Kosten und Subventionen für Solarenergie anprangerte, zu den vielfach höheren Subventionen für Kernenergie aber schwieg.

Zudem finde ich es interessant, dass für Herrn Jauch ganz am Ende die von Frau Pausemann angesprochene Endlagerdiskussion "ein anderes Fass" ist - mitnichten; hier laufen indirekte Subventionen für die Kernenergie durch die Kostenverlagerung der Müllentsorgung auf den Staat und die Bürger!

Übrigens Herr Celement nicht die Vertuschungen in Japan haben die Katastrophe ausgelöst, sondern letztendlich ein Ausfall der Stromversorgung - und das kann ja in Deutschland/Europa nicht passieren ?

Naja, wess Brot ich ess des Lied ich sing.

ddd 05.03.2012 01:54

moin,

gerade ist im aktuellen Physik Journal (März 2012 11 S.6 "Fukushima, ein Jahr danach") ein Artikel erschienen, aus dem ich kurz zitieren möchte:
Zitat:

[...] Die größte Gefahr droht durch neuerliche starke Erdbeben. Noch immer wissen die Experten nicht, wie tragfähig die vorgeschädigten Strukturen sind. [...]
"Im Lagerbecken des abgeschalteten Block 4 haben wir eine relativ große Nachwärmeleistung. Dort befindet sich viel mehr Brennstoff als in jedem der anderen Reaktoren", sagte Michael Maqua [Officer des INES-Meldesystems bei der GRS], "wenn da ein großes Leck im Boden auftreten würde, würde das Material innerhalb weniger Stunden zusammenschmelzen [...]" Dies sei besonders schlimm, weil sich beim Lagerbecken keine schützende Struktur mehr darunter befinde [...]
[...]
"Der Kühlkreislauf geht immer noch über Kanäle im Boden, die in der Turbinenhalle wieder rauskommen. Das ist letztlich kein geschlossener Kühlkreislauf" [...]
So, ganz langsam zum Mitschreiben:
Es ist in Japan ein Jahr lang nicht gelungen, das Ding in einen sicheren Zustand zu überführen. Die Betreiberfirma plant mit 40 (in Worten: vierzig) Jahren für die Herstellung eines sicheren Zustandes ... Wenn während dieser Zeit irgendwas ungeplantes passiert ...
Es weiß immer noch niemand, wie es in dem Schutthaufen wirklich aussieht. Und die kokelnden Brennstäbe aus den völlig ungesicherten, beschädigten und teilweise undichten Lagerbecken zu entfernen wurde bisher nicht ein Mal angefangen.

Sorry, bei Tchernobyl wurde noch die sowjetische Unfähigkeit vorgeschoben. Die haben den völlig geplatzten Reaktor aber in wesentlich geringerer Zeit zumindest notdürftig abgesichert, wenn auch um den Preis von tödlich verstrahlten "Freiwilligen".

Auch hier zu Lande liegen Unmengen an abgebrannten Brennstäben in relativ schwach gesicherten Lagerbecken herum. Da reicht ein kleiner Stromausfall in Verbindung mit einem weiteren Problem, und es wird sehr kniffelig.

Und jetzt kommen unsere lieben Politiker, erklären Kerntechnik für beherrschbar, definieren die Endlagerproblematik als irrelevant und streichen ganz kurzfristig die -zugegebenerweise im düsteren Schland mäßig sinnvolle- Förderung der Photovoltaik, an der etliche mittelständische als "Zukunftstechnologie" bezeichnete Firmen hängen.

Cui bono?

steve.hatton 05.03.2012 02:00

Zitat Clement: "In Fukushima passiert nix mehr!"

Passt doch:?::?::?::?:

ddd 05.03.2012 02:09

moin,
Zitat:

Zitat von SteffDA (Beitrag 1291575)
Wie Welt wird nicht an Atomkraft zugrunde gehen, zumindest nich an menschengemachter. Da bin ich mir sehr sicher.

richtig, der "Welt" (worunter ich das Unversum verstehe) ist die Menschheit, die Biosphäre, unser Planet, Sonnensystem, Galaxis völlig egal und verzichtbar.

Nur haben wir Menschen leider ein klitzekleines Problem: wir sind auf den Krempel zum Überleben angewiesen ...

RoDiAVision 05.03.2012 13:36

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1291590)
Sorry, bei Tchernobyl wurde noch die sowjetische Unfähigkeit vorgeschoben. Die haben den völlig geplatzten Reaktor aber in wesentlich geringerer Zeit zumindest notdürftig abgesichert, wenn auch um den Preis von tödlich verstrahlten "Freiwilligen".

Da sprichst Du was an: Die Ausrede es war ja ein unsicheres sowjetische AKW, kann ja bei uns nicht passieren.
Es stürzen auch nur sowjetische Flugzeuge ab :roll:

26 Jahre danach immer noch aktuell und kein wirkliches Ende in Sicht:
1 Milliarde Euro für den Bau des dringend benötigten Sarkophags-Neubaus

Reisefoto 05.03.2012 15:05

Im Thread "Sony und das Erdbeben" im Mi-Fo werden finanziellen und medizinischen Folgen von Nuklearunfällen ausführlich diskutiert.
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showtopic=29258
Im Vergleich zu den Folgekosten eines Nuklearunfalls (dort z.B. konkret am Beispiel Weissrusslands dargestellt), der vielen Milliarden an Subventionen für die Kernenergie und die weiteren Milliarden, die noch für die Endlagerung des Atommülls gebraucht werden (und Kleinigkeiten wie Milliarden für die Rückbau des Lagers Asse), ist die Solarförderung keineswegs überteuert.

Technische Fortschritte und die Ausweitung der Produktionskapazitäten haben bereits zu drastischen Preisreduktionen für Photovoltaikanlagen geführt. Es ist übrigens ein Vorteil, dass diese Anlagen tagsüber Strom produzieren, denn dann ist der Stromverbrauch am höchsten.

Natürlich soll die Photovoltaik nicht der alleinige Stromproduzent werden. Aber als eine von vielen sinnvollen Optionen kommt ihr eine zunehmend wichtigere Rolle zu, insbesondere bei den inzwischen deutlich geringen Kosten, die weit unter der Hälfte des Niveaus von 2005 liegen.

Die zunehmende Verwendung regenerativer Energien hat auch politische Vorteile. Es fließt weniger Geld in Länder, die religiöse Extremisten und Terroristen unterstützen. Wie ich den Medien entnommen habe, soll Saudi Arabien z.B. die Salafisten in Ägypten im vergangenen Jahr mit bis zu 100 Millionen Dollar unterstützt haben.
http://www.welt.de/politik/ausland/a...-bei-Wahl.html
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/a...ash=490a89d9c4

dbhh 05.03.2012 15:43

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1291740)
Im Thread "Sony und das Erdbeben" im Mi-Fo werden finanziellen und medizinischen Folgen von Nuklearunfällen ausführlich diskutiert.
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showtopic=29258
Im Vergleich zu den Folgekosten eines Nuklearunfalls (dort z.B. konkret am Beispiel Weissrusslands dargestellt), der vielen Milliarden an Subventionen für die Kernenergie und die weiteren Milliarden, die noch für die Endlagerung des Atommülls gebraucht werden (und Kleinigkeiten wie Milliarden für die Rückbau des Lagers Asse), ist die Solarförderung keineswegs überteuert. (...)

Nein sicherlich nicht. Wir sind aber keine Basisdemokratie, sondern eine lobbygelenkte. Wer dies im Blick behält, und wenn man eine KernphysikerIn als Bundeskanzler hat die das Restrisiko erst mit/nach Fukushima bewerten konnte/kann, wundert einen nix mehr. Mich zumindest nicht.
Es gab auch die letzten Wochen eine Reportage im TV die die Begründungen zu den aktuellen Strompreisaufschlägen ad adsurdum führte. Auch hier das Fazit: wenn die Kosten nicht gleichmäßg verteilt sondern Lobbyisten außen vor hält, zahlt der verbleibende Rest (wir) noch mehr.
Ist aber auch nix Neues oder spezifisches bzgl Kernkraft. Die Solidargemeinschaft ist schon lange tot, ob Steuern, SV-Abgaben oder Renten.
Gruß

---------- Post added 05.03.2012 at 14:50 ----------

Zitat:

Zitat von RoDiAVision (Beitrag 1291696)
Da sprichst Du was an: Die Ausrede es war ja ein unsicheres sowjetische AKW, kann ja bei uns nicht passieren.
(...)

Und wie eben schon geschrieben hatten wir auch schon _vor_ Fukushima eine KernphysikerIn als Bundeskanzler. Wenn diese Fakultät nicht einmal versteht was man unter Restrisiko verstehen kann, dafür zwei AKW-Unfälle braucht, und wenn man sieht wie fragil die Asse bereits nach nur Jahrzehnten ist, dann gute Nacht.
Gruß

fhaferkamp 05.03.2012 16:33

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1291740)
Im Vergleich zu den Folgekosten eines Nuklearunfalls (dort z.B. konkret am Beispiel Weissrusslands dargestellt), der vielen Milliarden an Subventionen für die Kernenergie und die weiteren Milliarden, die noch für die Endlagerung des Atommülls gebraucht werden (und Kleinigkeiten wie Milliarden für die Rückbau des Lagers Asse), ist die Solarförderung keineswegs überteuert.

Die zum großen Teil durch die Allgemeinheit zu tragenden Kosten der Endlagerung sind in der Tat auch eine Art indirekte, nachgelagerte Subventionierung der Kernenergie.
Meines Erachtens ist jede Art von Subventionierung mit Vorsicht zu betrachten, denn es zeigt sich immer wieder, dass vorhandene Probleme mit der Wirtschaftlichkeit dadurch nur in die Zukunft verlagert werden. Oder wie im Falle der Kernenergie wird einfach keine Gesamtkostenbetrachtung gemacht.
Im Falle der Solarenergie hat man sicher die sich ändernden Anforderungen an die Netze und Speicherkapazitäten bisher zu sehr vernachlässigt, so dass man jetzt vermeintlich unvermittelt auf die Bremse treten muss, um nicht noch größere Folgeprobleme (instabile Netze) zu riskieren. Dies betrifft dann aber auch die Windenergie.
Es fehlt leider offenbar ein Gesamtkonzept, wie in Zukunft die Energiewende zu gestalten wäre. Uns allen ist sicher klar, dass etwas passieren muss.

Vielleicht sollte man einfach mehr über einen schonenderen Umgang mit den Ressourcen nachdenken, denn Energie, die nicht verbraucht wird, muss auch nicht erzeugt werden. Dabei ist übrigens eine Subventionierung von Wegekosten zur Arbeit in Form der Kilometerpauschalen ebenfalls zum Teil kontraproduktiv, da auch hier die tatsächlichen Kosten schöngerechnet werden.

Reisefoto 05.03.2012 18:11

Frank, ich stimme Dir voll und ganz zu, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Punkt Netzausbau nicht in manchen Fällen (gezielt?) überdramatisiert wird.

Subventionen sind bei der Entwicklung neuer Technologien allerdings mitunter notwendig, müsssen aber zügig zurückgeführt werden. Dafür sorgt die Ausgestaltung des EEG aber ohnehin durch die jährliche Degression und die zusätzliche Degression bei Verlassen des Zielkorridors.

Die Einsparung ist sicherlich die größte Energiequelle, die wir kurzfristig nutzen könnten. Das erfordert aber Umdenken, eventuell ein paar Unbequemlichkeiten und hat auch keine Industrielobby, die dahinter steht. An diesem Punkt muss gearbeitet werden und jeder kann durch sein Verhalten maßgeblich dazu beitragen. Dummerweise macht Verbrauchen meist mehr Spaß als Einsparen.:)

fhaferkamp 05.03.2012 19:30

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1291806)
Frank, ich stimme Dir voll und ganz zu, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Punkt Netzausbau nicht in manchen Fällen (gezielt?) überdramatisiert wird.

Hallo Matthias,

das ist für uns Laien auf dem Gebiet immer ein Problem: welche der Informationen, die so durch die Presse gehen, sind überhaupt wahr oder relevant? Da wird sicher auch so manches falsch oder ungenau dargestellt und möglicherweise sogar den Interessen der jeweiligen Lobby "angepasst".

Aber die Tatsache, dass das Leitungsnetz für eine ganz andere Verteilung gebaut wurde, gestattet zumindest die Annahme, dass die durch die erneuerbaren Energien verursachte Änderung der Nutzung zumindest Probleme machen könnte. Eine Überwachung und Steuerung eines Netzes mit so dezentralen Einspeisepunkten wie bei kleinen Einfamilienhäusern, deren Einspeiseleistung im Prinzip derzeit nicht zentral überwacht und die Verteilung gesteuert werden kann, dürfte zumindest lokale Instabilitäten verursachen können. Solche "kleinen" Ereignisse könnten sich dann durchaus zu größeren Problemen aufschaukeln, wenn mehrere lokale Ereignisse wetterbedingt zusammenkommen.

Natürlich ist das hier von mir eine laienhafte Betrachtungsweise, die keinen wissenschaftlichen Methoden standhält, aber es gibt häufig auch unter Wissenschaftlern für jede Meinung einen Vertreter. Manche Punkte kann man halt eher nachvollziehen als andere und bildet sich dann eine Meinung, die natürlich im Endeffekt auch falsch sein kann, weil man nicht alle Argumente und Wahrheiten kennt oder die bekannten einfach nur anders bewertet.
Deshalb habe ich in meinem ersten Beitrag hier zunächst nur 2 interessante Links gepostet, die ich bei meiner Informationssuche gefunden hatte. Jeder Interessierte sollte zuerst möglichst viele Quellen kennen, um sich eine fundierte Meinung bilden zu können.

SteffDA 05.03.2012 21:12

Zitat:

Zitat von dbhh (Beitrag 1291752)
Wer dies im Blick behält, und wenn man eine KernphysikerIn als Bundeskanzler hat die das Restrisiko erst mit/nach Fukushima bewerten konnte/kann, wundert einen nix mehr.

Naja... zwischen Kernphysik und Betreiben eines Reaktors können Welten liegen. Ein Themodynamiker kann sicher auch keinen modernen Automotor bauen und erklären, was da im einzelnen und warum passiert.

Zumindest haben wir in den kalten Tagen deses Jahres erlebt, dass aufgrund fehlender Reserven durch die m.E. total übereilte Abschaltung von KKWs, Strom aus Österreich importiert werden musste (meines Wissens nach wurde dort ein Ölkraftwerk für uns angefahren).
Und die Bundesregierung denkt darüber nach, ob sie Prämien an bestimmte Industriebetriebe/-zweige zahlt als Entschädigung für mögliche Stromausfälle.

Ehrlichgesagt, ich habs lieber warm und hell, wenn ich zu Hause bin. Dafür würde ich auch nach Biblis ziehen, auch mit dem Risiko das ich evtl. nochmal umziehen müsste.
Das Risiko von Stromausfällen sollen bitte diejenigen tragen, die immer gerne gegen "alles" (KKWs, Windräder, Netzausbau etc.) sind.

Grüße
Steffen

steve.hatton 05.03.2012 22:08

Zitat:

Zitat von SteffDA (Beitrag 1291942)
...
Und die Bundesregierung denkt darüber nach, ob sie Prämien an bestimmte Industriebetriebe/-zweige zahlt als Entschädigung für mögliche Stromausfälle.

...

Das wäre echt ein Hammer, wenn der Staat jetzt schon dafür zahlt, dass private Unternehmen ihre Leistung nicht erbringen!!!

Zitat:

Zitat von SteffDA (Beitrag 1291942)
...

Ehrlichgesagt, ich habs lieber warm und hell, wenn ich zu Hause bin. Dafür würde ich auch nach Biblis ziehen, auch mit dem Risiko das ich evtl. nochmal umziehen müsste.
Das Risiko von Stromausfällen sollen bitte diejenigen tragen, die immer gerne gegen "alles" (KKWs, Windräder, Netzausbau etc.) sind.

Grüße
Steffen

Diese Verallgemeinerung und Verniedlichung von Risiken ist genau das was die Atomlobby seit Jahrzehnten offenbar sehr erfolgreich betreibt!

Nochmals: Ein Totalblackout eines AKWs ist in der BRD ebenso vorstellbar, wie in Japan - egal was die Ursachen hierfür sind!

Es wäre schon manchmal wünschenswert, wenn Dinge zu Ende gedacht würden.

1. AKW-Strom it letztendlich mit einer der teuersten nur wird nicht alles eingerechnet!
2. Die Atomlobby wurde seit Jahrezenhten mit Milliarden subventioniert
3. Die Reduzierung der Subventionierung der Solarenergie hat meines Erachtens nur den Sinn diese Sparte zu groß werden zu lassen, denn SOLAR ist DAS optimale Werkzeug für zukünftige Dezentralisierung, was keinem Stromkonzern passt!

turboengine 05.03.2012 22:08

Die Solar und Windförderung nach deutscher Manier stellt eine der grössten Vernichtung von Volkseigentum seit dem Krieg das. Hier wird lediglich Geld vom Verbraucher in die Taschen von Investoren und Solarzellenherstellern umverteilt. Und wie es immer bei Subventionen ist: Erst wird eine Industrie künstlich aufgebaut und muss dann aufrechterhalten werden - sonst kommt die Arbeitsplatzkeule. Die Solar und Windlobby beherrscht das ganz hervorragend - mindestens so gut wie die Landwirte, die Atomlobby oder die Tabakindustrie.
Dieser Lobby nachzugeben fällt der Politik allerdings nicht schwer, schliesslich ist die "Wellness-Energie" gesellschaftlich kompatibel.

Die Nebenwirkungen sehen wir heute erst in Ansätzen. Ohne das europäische Ausland gingen derzeit schon die Lichter aus. Die Nachbarn werden aber auch bald weniger anbieten können. Frankreich ist vor en paar Jahren zum Nettoimporteur geworden und zieht aufgrund der vielen Stromheizungen genau dann viel, wenn bei uns die Regenartiven überhaupt nichts beitragen. In klaren, windstillen Winternächten. Der Strom kommt dann aus Tschechien, Österreich, Schweiz oder Skandinavien.

Anstatt die Solar- und Windlobby weiter zu pampern, wäre es zunächst viel, viel effizienter, das Geld in die Gebäudesanierung und Isolation zu stecken. Allerdings ist das "unsexy" und die Grünmafia verdient daran nichts. Mit Solarzellen verpflasterte Dächer und verspargelte Landschaften machen aber sichtbar: Wir tun was.

Ich habe nichts gegen Regenerative Energien - sie sollen aber bitteschön nicht übersubventioniert werden. Solarzellen sind mittlerweise "Low-Tech", die günstig in China hergestellt wird. Anstatt das Geld nach China zu pumpen, wäre es doch sinnvoller die vor sich hinrottende Gebäudesubstanz zu sanieren, oder?

Warum müssen die Kinder in eine zugige Schule mit undichtem Dach gehen, aber die Solaranlage schräg gegenüber auf dem Feld wird mit zehntausenden von Euro pro Jahr subventioniert. Würde man das Geld umleiten wäre die CO2-Bilanz trotzdem positiv und die Kinder müssten nicht frieren.

Tja.

steve.hatton 05.03.2012 22:11

Zitat:

Zitat von SteffDA (Beitrag 1291942)
Naja... zwischen Kernphysik und Betreiben eines Reaktors können Welten liegen.

Man muss auch keinen Reaktor betreiben können um den wichtigen Bestandteil REST in der unäglichen Verharmlosung namens "Restrisiko" zu erkennen.

Wäre der Rest so harmlos wären Atomkratwerke versicherbar!

---------- Post added 05.03.2012 at 21:23 ----------

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292003)
... Frankreich ist vor en paar Jahren zum Nettoimporteur geworden und zieht aufgrund der vielen Stromheizungen genau dann viel, wenn bei uns die Regenartiven überhaupt nichts beitragen..

Man sollte aber Stromheizungen und Stromheizungen nicht gleichsetzen, denn Infrarotheizelemente arbeiten teils effizienter als die übrlichen Konvenktoren die mit von Ol oder garverbrennung erhitztem Wasser über erhitztes Blech einen Luftstrom der Thermik verbreiten - aber eben nicht nur heizen sondern auf dem Wege dr Umwandlung auch massiv verlieren....

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292003)
....
Anstatt die Solar- und Windlobby weiter zu pampern, wäre es zunächst viel, viel effizienter, das Geld in die Gebäudesanierung und Isolation zu stecken. Allerdings ist das "unsexy" und die Grünmafia verdient daran nichts. Mit Solarzellen verpflasterte Dächer und verspargelte Landschaften machen aber sichtbar: Wir tun was.

Das Leben ist nicht lustig in einer Palstiktüte - ebenso auch nicht in einem nachträglich aufgepepptem Dämmstoffverpackten und mit Plastikfenstern lustdicht "isolierten" Haus - eine massive Überfeuchtung im Laufe der Jahre ist die rele Konsquenz - in der Theorie, hört sich vieles gut an....

Bei Neubauten ist das ein anderes Thema, aber dann sprechen wir nicht von einer Subvention der Gummilippen- und Styropor-Industrie, sondern von Gebäudesystemen die bis hin zu kontrollierten Be- und Entlüftungssystemen deutlich weiter durchdacht sind...deutlich besser wenn auch nicht unproblematisch (Wärmetauscher und Baktierien mögen hier als kleiner Hinweis helfen)...

Der Zustand der Schulen und öffentlicher Gebäude in der BRD hat aber andere Gründe - die Reparatur eines Schuldaches ist eben nichts besonderes - eine Neubau eines Rathauses oder ein neuer Park oder eine neue Brücke werden mit dem Namen des Bürgermeisters geschmückt - das it schon was anderes.
Leider ist keiner Kommune auferlegt Rücklagen für ihre Gebaude zu bilden - d.h. wenn´s tropft ist keine Kohle da !

Noch was zu den Subventionen: Schaffen wir sie ab. GUT!
Dann zahlten die AKW-Betreiber bitte die eigene Müllentsorgung und es beginnt ein Kampf mit zumindest ähnlichen Waffen...

Und noch ein kleiner Nachtrag: Ich hatte ein nettes Treffen auf einem Photokurs mit einer Nuklearforscherin - auf die Frage nach AKWs kamen relativ kurze Antworten, aber die waren deutlich. Frage in die Runde: Wer weiß wieviele Menschen bei der Rettungsaktion in Tschernobyl im wahrsten Sinne verheizt wurden ?

turboengine 05.03.2012 22:40

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292002)
1. AKW-Strom it letztendlich mit einer der teuersten nur wird nicht alles eingerechnet!

Das ist falsch und wird durch ständiges Wiederholen nicht richtiger. Die Kosten für die Endlagerung und den Rückbau der Kraftwerke ist längst zurückgestellt. Atomstrom ist der zweitgünstigste nach Laufwasser.
Andere Behauptungen würde ich gerne begründet sehen - sie sind schlicht Propaganda.
Zitat:

2. Die Atomlobby wurde seit Jahrezenhten mit Milliarden subventioniert
Ja, das ist richtig. Wie die Automobilindustrie, die Seifenfabrikanten, Spargelbauern, Gender-Mainstreaming-Forscher oder Scientology. Das ist im Subventionsstaat Deutschland so.
Die Kraftwerke haben aber auch ein Viel-Vielfaches davon an Steuern bezahlt. Das ist in den seltensten Fällen bei Subventionsempfängern der Fall.
Zitat:

3. Die Reduzierung der Subventionierung der Solarenergie hat meines Erachtens nur den Sinn diese Sparte zu groß werden zu lassen, denn SOLAR ist DAS optimale Werkzeug für zukünftige Dezentralisierung, was keinem Stromkonzern passt!
Ganz im Gegenteil: Je mehr Regenerative ans Netz kamen, desto höher war die Netzlast. Die Dezentralisierung hat zur Folge, dass die Stellen der Stromproduktion mit den Verbrauchern auseinanderfallen.

Solarstrom und Wind eignet sich überhaupt nicht für die Dezentraliserung. Höchstens für Parkuhren. Schon die Berghütte hat einen Kachelofen und ein Notstromaggregat für die Nacht.

Für Industrie - und die hat und durch die Wirtschaftskrise gebracht - ist die Solarenergie wertlos da unplanbar. Soll Infineon, Audi oder Pfanni die Produktion stoppen wenn kein Wind weht und es Nacht ist? Nein?

Dann braucht es "Regelenergie", die als "Netznutzungsentgelte" von den Stromnetzbetreibern erhoben werden. Da diese ja zum monopolkapitalistischen Ausbeuterkomplex gehören, kann mann aber diese Kosten von den regenerativen Energien ausklammern und die Netzbetreiber dagegen noch anprangern.

Leider lässt sich die Physik nicht austricksen: Aber nehmen wir es "schamanisch":
Ich wünsche Euch allen: Liebe und Licht

steve.hatton 05.03.2012 23:09

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292023)
Das ist falsch und wird durch ständiges Wiederholen nicht richtiger. Die Kosten für die Endlagerung und den Rückbau der Kraftwerke ist längst zurückgestellt. [/URL]

Interessante Betrachtung: Wie kann ich die Kosten einer Lagerung beziffern die es noch nicht gibt? Weder der Transport der Castoren noch deren Einlagerung und Sicherung, wird von den Strombetreibern in Gänze bezahlt!

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292023)
Die Kraftwerke haben aber auch ein Viel-Vielfaches davon an Steuern bezahlt. Das ist in den seltensten Fällen bei Subventionsempfängern der Fall.

Beri einem oft publizierten Gewinn von 1 Mio € pro Tag, sollte ein Steueraufkommen gegeben sein, sehr wohl richtig. Aber richtig - nur wenige Subventionsempfänger zahlen diese wirkich zurück.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292023)
Ganz im Gegenteil: Je mehr Regenerative ans Netz kamen, desto höher war die Netzlast. Die Dezentralisierung hat zur Folge, dass die Stellen der Stromproduktion mit den Verbrauchern auseinanderfallen.

Nicht ganz richtig: Erstens muss nicht jeder regenerative Stromerzeuger ins Netz, zumindest nicht in ein deutschlandweites sondern vielleicht nur ins "Dorfnetz". Da liegt schon mal ein Hund begraben, weil man eben alles einspeisen soll - warum ?
Zweitens: Wenn der Solarzellenhaushalt seinen Pool damit heizt ist der Produzent näher am Verbraucher als das nächste AKW.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292023)
Solarstrom und Wind eignet sich überhaupt nicht für die Dezentraliserung. Höchstens für Parkuhren. Schon die Berghütte hat einen Kachelofen und ein Notstromaggregat für die Nacht.

Für Industrie - und die hat und durch die Wirtschaftskrise gebracht - ist die Solarenergie wertlos da unplanbar. Soll Infineon, Audi oder Pfanni die Produktion stoppen wenn kein Wind weht und es Nacht ist? Nein?

Deshalb Zwischenspeicher, die man aber effizient verhindert, weil man die Netzstruktur deiversifiziert belassen will - es gäbe übrigens ausreichend Bahntrassen mit Netzen, die nutzbar wären, oder ? Zudem wären regionale Zwischenspeicher denkbar - es muss nicht immer ein See in Norwegen sein...

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292023)
Dann braucht es "Regelenergie", die als "Netznutzungsentgelte" von den Stromnetzbetreibern erhoben werden. Da diese ja zum monopolkapitalistischen Ausbeuterkomplex gehören, kann mann aber diese Kosten von den regenerativen Energien ausklammern und die Netzbetreiber dagegen noch anprangern.

Ausbeuterkomplexe, naja, die tun was sie können,würden wir an deren Stelle nicht anders machen, unterstelle ich jetzt mal - der Staat hat es eben versäumt die notwendigsten Dinge einer Gesellschaft, wie Wasserversorgung, Energieversorgung und einige andere Dinge. in seiner Hand zu behalten .... Gut die alte Post war vielleicht nicht das beste Beispiel für eine optimale Versorgung, aber vielleicht wollen wir auch manchmal zu viel. Die privatisierte Bahn jedenfalls ist ein Beispiel wie man Versorgung durchlöchern kann...

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292023)
Leider lässt sich die Physik nicht austricksen

Muss ja auch nicht sein - man sollte sie halt effizient nutzen, nicht nur mit Resthirn!

turboengine 06.03.2012 00:29

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292047)
Deshalb Zwischenspeicher, die man aber effizient verhindert, weil man die Netzstruktur deiversifiziert belassen will - es gäbe übrigens ausreichend Bahntrassen mit Netzen, die nutzbar wären, oder ? Zudem wären regionale Zwischenspeicher denkbar - es muss nicht immer ein See in Norwegen sein...

Die werden nicht verhindert. Wo Pumpspeicherwerke gebaut werden können, sind sie gebaut oder werden gebaut - und bekämpft von den Freunden des Juchtenkäfers.

http://wirtschaft.t-online.de/schlac...42458694/index

Leider wird auf vielen Gebieten mit viel Halbwissen argumentiert - aber ganz besonders gerne in der Energieversorgung. Da sind alle Experten - sie können erfolgreich einen Toaster betreiben.

steve.hatton 06.03.2012 00:44

Wir können den Umweltschutz ja auch abschaffen....

...dann tropf eben nicht nur das Dach der Schule "Deiner Kinder"....

SteffDA 06.03.2012 00:46

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292002)
Das wäre echt ein Hammer, wenn der Staat jetzt schon dafür zahlt, dass private Unternehmen ihre Leistung nicht erbringen!!!

Nein, ich denke du hast das falsch verstanden. Bestimmte Unternehmen, die Strom für ihre Produktion brauchen, sollen für mögliche Stromausfälle entschädigt werden. Hab' ich von zeit-online.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292002)
Diese Verallgemeinerung und Verniedlichung von Risiken ist genau das was die Atomlobby seit Jahrzehnten offenbar sehr erfolgreich betreibt!

Also, ehrlichgesagt, ich sehe von Seiten der Atomlobby keine Verniedlichung der Risiken, wohl aber von Seiten der Atomkritiker Hysterie, Panikmache, Angstmache und das Spiel damit. Ich habe beispielsweise, wenn man sich mit "normalen" Menschen unterhält, oft den Eindruck, dass viele denken, ein GAU in einem Atomkraftwerk wäre mit der Explosion einer Atombombe vergleichbar.
Um das klar zu machen, ich sage nicht, dass Atomenergie ungefährlich ist, dass man Risiken Verniedlichen soll u.dgl. mehr.
Ich sehe aber auch nicht, dass sich die Risiken in Deutschland verändert hätten mit der Katastrophe in Japan.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292002)
Ein Totalblackout eines AKWs ist in der BRD ebenso vorstellbar, wie in Japan - egal was die Ursachen hierfür sind!

Vorstellbar ist vieles, da es aber in Deutschland keine Tsunamies gibt, wird auch im Fall der Fälle Infrastruktur (in erster Linie Straßen) vorhanden sein um sich zu schützen, d.h. den unmittelbar betroffenen Bereich schnell genug zu verlassen.

Grüße
Steffen

turboengine 06.03.2012 00:55

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292105)
Wir können den Umweltschutz ja auch abschaffen....

...dann tropf eben nicht nur das Dach der Schule "Deiner Kinder"....

Das hat nichts mit Umweltschutz zu tun, sondern mit dem Wutbürgertum, das die Solarenergie als Ablass für seine Konsumsünden braucht. Wellness aus der Steckdose. Latte macchiato aus dem 1700W- Vollautomaten - aber mit Ökostrom.
Da schmeckt es gleich noch besser.

Früher hat man sich harte Erbsen in die Schuhe getan und ist zum heiligen Rasso oder nach Andechs gepilgert. Heute zahlt man EEG-Umlage. Der Sinn ist der gleiche - rein spirituell.

Liebe und Licht...

steve.hatton 06.03.2012 00:55

Zitat:

Zitat von SteffDA (Beitrag 1292106)
Nein, ich denke du hast das falsch verstanden. Bestimmte Unternehmen, die Strom für ihre Produktion brauchen, sollen für mögliche Stromausfälle entschädigt werden. Hab' ich von zeit-online.

Ja ja schon verstanden, die pirvaten Energieversorger liefern nicht und WIR bezahlen dafür ? Super!

Zitat:

Zitat von SteffDA (Beitrag 1292106)
...
Ich sehe aber auch nicht, dass sich die Risiken in Deutschland verändert hätten mit der Katastrophe in Japan.

Richtig, sie waren schon immer unterbewertet worden und als minimales kaum vorstellbares absolut unwahrscheinliches Restrisiko eingestuft wurden....

Ist Dir bekannt dass auch in Deutschalnd ein GAU (in Biblis) grad mal so verhindert werden konnte ? Gepaart mit vielen Ungereimtheiten bei unterlassenen Meldungen von Störfällen, ergibt dies kein gutes Bild!

Aber wie heißt das schöne Wort - GAU: Spirch das schlimmst ist nur eine Annahme - sehr wissenschaftlich...

Zitat:

Zitat von SteffDA (Beitrag 1292106)

Vorstellbar ist vieles, da es aber in Deutschland keine Tsunamies gibt, wird auch im Fall der Fälle Infrastruktur (in erster Linie Straßen) vorhanden sein um sich zu schützen, d.h. den unmittelbar betroffenen Bereich schnell genug zu verlassen.

Grüße
Steffen

Das ist natürlich die Lösung aller Probleme - Planung der Fluchtwege!

---------- Post added 06.03.2012 at 00:05 ----------

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292110)
Das hat nichts mit Umweltschutz zu tun, sondern mit dem Wutbürgertum, das die Solarenergie als Ablass für seine Konsumsünden braucht. Wellness aus der Steckdose. Latte macchiato aus dem 1700W- Vollautomaten - aber mit Ökostrom.
Da schmeckt es gleich noch besser. ..

Da gebe ich Dir Recht - was das Konsumverhalten betrifft - ist also der Strom zu billig ?

Solar und Ablasshandel will ich so nicht in Zusammenhang bringen, es ist nur eine der wenigen Energiegewinnungsmögichkeiten mit minimalen Risiken für die Umwelt/Menschheit - wie man an den Wildtieren in der Todeszone von Tschernobyl erkennen kann, kann die Natur ohne den Menschen recht gut auskommen...

Ein Seitenhieb eines Deiner vorherigen Posts, also die "Verspargelungsargumentation" hate ich auch für sehr delikat - wohl auch eine Problematik im Themenbereich Halbwissen, welches dem "normalen Menschen" versagt das geballte Wissen der Ingenieurskust die in einem Strommasten steckt wahrhaft zu würdigen.

SteffDA 06.03.2012 01:06

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292111)
Ist Dir bekannt dass auch in Deutschalnd der GAU in Biblis grad mal so verhindert werden konnte ?

Genau diese Art der Argumente, also Anzahl und Art der Störfälle etc., sprechen aus meiner Sicht eher für die deutschen AKWs. Sie zeigen nämlich, das die vorhandenen Sicherheitsmechanismen (damit meine ich nicht nur die technischen) funktionieren.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292111)
Das ist natürlich die Lösung aller Probleme - Planung der Fluchtwege!

Nein, das ist nicht die Lösung aller Probleme. Aber es ist eine Möglichkeit sich Fall der Fälle gut zu schützen.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292111)
Ein Seitenhieb eines Deiner vorherigen Posts, also die "Verspargelungsargumentation" hate ich auch für sehr delikat - wohl auch eine Problematik im Themenbereich Halbwissen, welches dem "normalen Menschen" versagt das geballte Wissen der Ingenieurskust die in einem Strommasten steckt wahrhaft zu würdigen.

Das ist m.E. Quatsch! Es geht um eine sach- und fachgerechte Diskussion. Und dazu sollte man in etwa wissen, was man diskutiert. In den Mainstream-Medien werden oft Leute irgendwelcher Institutionen, die sich dazu äußern, zu Experten auf diesem Gebiet erklärt. Wie begründet sich deren angebliche fachliche Reputation? Dazu findet man dann oft nichts mehr.

Grüße
Steffen

turboengine 06.03.2012 01:13

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292111)

Ein Seitenhieb eines Deiner vorherigen Posts, also die "Verspargelungsargumentation" hate ich auch für sehr delikat - wohl auch eine Problematik im Themenbereich Halbwissen, welches dem "normalen Menschen" versagt das geballte Wissen der Ingenieurskust die in einem Strommasten steckt wahrhaft zu würdigen.

Schau Dir doch einfach mal an wie es in manchen Landstrichen in Norddeutschland ausschaut. Gefällt Dir das? Die Windräder sind das Arschgeweih der Stromversorgung.
Erst will jeder eins und ein paar Jahre später soll es wieder weg. Du wirst sehen.

steve.hatton 06.03.2012 01:14

Sorry, ich hatte noch hinzugefügt, dass es mehrfache Unterlassungen bzw. nicht korrekte Meldungen von Störfällen gab - warum denn nur, wenn alles so sicher ist, kann doch nichts passieren.

Die Regularien funktionieren eben nicht! Das einzige Regularium welches funktioniert ist das monetäre, sprich wenn die AKWs keine 50 Jahre mehr Gewinn abwerfen, kann man ja schon heute die Wartungsarbeiten ein wenig einschränken....

Wäre alles so toll und sicher, könnte man doch für jeden Bürger sämtliche Störfälle sämtlicher AKWs im Internet einsehbar machen ...

Wie hoch ist eigentlich die Strafe für einen "vertuschten" Störfall?

Tschuldigung, das passiert ja nur in Japan.

---------- Post added 06.03.2012 at 00:24 ----------

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1292117)
Schau Dir doch einfach mal an wie es in manchen Landstrichen in Norddeutschland ausschaut. Gefällt Dir das? Die Windräder sind das Arschgeweih der Stromversorgung.
Erst will jeder eins und ein paar Jahre später soll es wieder weg. Du wirst sehen.

Ich seh hier nur Strommasten - und nein , die gefallen mir nicht! Und erlebte einen Konzern der mal kurzerhand sämtliche Strommasten im Schmuttertal erneuerte, dabei sämtliche Bäume die "im Weg waren" genehmigungslos ummähte und ungestraft davon kam. Eine Verlegung der Trasse entlang der Autobahn wurde verworfen - die Bürger nicht gefragt - und die Abholzung an einem Tag erledigt! Abgeholzt statt zugeschnitten - denn nur das war genehmigt - weil der Zuschnitt alle paar Jahre erneut hätt erfolgen müssen, das Fällen nur 1 Mal! Ersatzvornahme - kümmerliche Pflänzchen....

Letztendlich geht`immer nur um`s Geld und beim Privatmann um Bequemlichkeit und Geld! Man kann auch mechanische Milchaufschäumer nutzen - wenn man denn will, man kann auch nur 130 auf der Autobahn fahren und damit 10-20% Energie einsparen, man kann auch nicht jeden Tag ein Schnitzel essen, damit weniger Kühe pfurzen müssen.....man muss es nur tun....aber nicht morgen da ist Stammtisch mit Butterschnitzel....dann wohl Übermorgen.

Kommt mir vor wie der Alkoholiker - I´m gonna stop drinking........some day.

turboengine 06.03.2012 01:54

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1292118)
auch nicht jeden Tag ein Schnitzel essen, damit weniger Kühe pfurzen müssen.....man muss es nur tun....aber nicht morgen da ist Stammtisch mit Butterschnitzel....dann wohl Übermorgen.

Das Butterschnitzel in der Schwaige wäre mir ein paar Kuhpfürze wert. :D
Nichts für ungut und schönen Gruss an die Münchener Runde von Eurem Energieversorger aus der Schweiz.

steve.hatton 06.03.2012 02:09

Good Night!


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