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D@k 25.11.2005 00:10

Bildbearbeiten oder fotografieren?
 
Na ja, eigentlich habe ich ein kleines "moralisches" Dilemma...
Einerseits soll man im Geiste des Fortschritts immer dran bleiben und sich neue Technologien und Möglichkeiten zu Nutze machen. Kurz gesagt, ein Foto schießen, irgendwas einfügen, nachbessern, nachschärfen, Farben sättigen... Und das ganze übliche (mir im weitesten Sinne noch unbekannte Zeug) verwenden um ein interessantes Bild zu erzeugen. Jetzt kommt das Stichwort – „Bild“. Ist es wirklich so, dass man ein Bild aus einem Foto generieren soll oder handelt sich um das eigentliche, technisch gute und im Sinne der FOTOGRAFIE gelungenes Foto?

Die Digis bieten uns unzählige Möglichkeiten ein Bild zu gestalten, aber ist das immer noch Fotografie in dem allgemeinen Sinne? Viele von uns sehnen sich nach SW-Fotos, benutzen aber es selbst selten. Denn die SW-Bilder sprühen von Charme, sie bedeuten eigentlich für die meisten von uns den Ursprung vom „Bildermachen“. Aber – ein Foto machen, in SW umwandeln und dann auf einem Fleck Farbe zufügen als Augenschmaus. Hmmm, richtig oder nicht? Ist das Fotografie oder Bild-Erstellung?

Wie sieht Ihr das? Eigentlich wäre für mich die Fotografie im „alten“ Sinne die Grundlage, der Rest soll nur ein feiner Zusatz sein. Übertreiben wir nicht mit der Bildverarbeitung? Sollen wir nicht übertreiben sondern am Ball bleiben, würde das eigentlich bedeuten, dass das Fotografieren in heutigem Sinne nicht mehr dem Ursprung entspricht – das Geschehen in der Zeit fest zu halten, mit einfachen technischen Mitteln und viel Verstand für die Bildgestaltung das Wesetliche ABLICHTEN. Was ist hier richtig, erstellen wir Bilder oder fotografieren wir?

A2Freak 25.11.2005 00:15

Re: Bildbearbeiten oder fotografieren?
 
Zitat:

Zitat von D@k
Wie sieht Ihr das? Eigentlich wäre für mich die Fotografie im „alten“ Sinne die Grundlage, der Rest soll nur ein feiner Zusatz sein.

Ich sehe das genauso wie Du. Vielleicht sind wir Sauerländer etwas konservativ... .

Ich möchte möglichst auch ein fertiges Bild aus der Kamera bekommen und nur noch im Notfall nachbearbeiten. EBV ist eine tolle Sache, aber nur wenn ich Lust dazu habe. Leider zwingt mich die A2 dazu, regelmäßig leicht nachzubearbeiten. Aber es hält sich noch im Rahmen.

Aber wenn es soweit kommt, daß ohne EBV gar nichts mehr, dann kaufe ich mir eine analoge SLR... .

MarioA 25.11.2005 00:22

Hallo,

also ich sehe es so, daß ich das für mich beste Resultat erreichen möchte. Der weg dahin kann so oder so sein. Entweder ich bekommen es schon so aus der Kamera, wie ich es für "am besten" halte oder die EBV muß ran.

Wenn es natürlich schon perfekt aus der Kamera kommt dann begrüße ich das, denn der Mensch ist ja ein faules Tier und freud sich über gesparte Arbeit.

Von vornherein ausschließen möchte ich aber keinen Weg.

Gruß
Mario

D@k 25.11.2005 00:25

Re: Bildbearbeiten oder fotografieren?
 
Zitat:

Zitat von A2Freak

Ich sehe das genauso wie Du. Vielleicht sind wir Sauerländer etwas konservativ... .

:D
In Sauerland hab` ich meine Wurzeln ja gerade geschlagen :lol:
Aber etwas konservativ bin ich allemal...
Foten, ein bisschen nachbearbeiten fertig. Oder?

Börrie 25.11.2005 00:40

Hab als ich anfing mit der digitalen Knipserei ansich null nachbearbeitet. Sah es da wie ihr - ebv verfälscht etc. Seit ich nun mit ner DSLR unterwegs bin, führt irgendwie kein Weg mehr dran vorbei. Vor allem wenn man RAW fotografiert geht es gar nicht ohne. Ich selber nehme keine drastischen Eingriffe vor - rede mir das ganze einfach schön, dass die Abzüge im Labor ja praktisch auch bearbeitet werden. :oops: Man hat doch auch zu analogen Zeiten schon bearbeitet (und sei es nur ne Nachbelichtung)

Petterson 25.11.2005 00:40

Re: Bildbearbeiten oder fotografieren?
 
Zitat:

Zitat von D@k
Foten, ein bisschen nachbearbeiten fertig. Oder?

Ja, genau so! Stimme vollkommen mit dir überein! Die EBV ist für mich nur Mittel zum Zweck und ich nutze sie, um ein gutes Foto zu optimieren, nicht um ein neues Bild zu schaffen. Im Vordergrund sollte immer noch der eigentliche Akt des Fotografierens stehen! :D

LG Petterson :cool:

R@lf 25.11.2005 01:04

Analog keine Bildbearbeitung?
 
Als ich früher analog Fotografiert habe, habe ich meine Bilder stark bearbeitet.
Das fing mit der Wahl des Films an und ging weiter mit der Auswahl der Empfindlichkeit um das grobe Korn mit zur gestaltung des Bildes zu nutzen.

Beim Entwickeln des Films konnte man über die Temperatur einfluß auf das Bild nehmen.
Beim Vergrößern den richtigen Ausschnitt auswählen war selbstverständlich.

Abwedeln und Nachbelichten gehörten auch dazu.

Könner ließen gezielt Licht beim Entwickeln dazu kommen um den Solar Effekt zu erzielen.

Das alles war extrem aufwendig, teuer und führte nur selten wirklich zum gewünschten Erfolg.

Ich bin froh das ich das alles nicht mehr nötig habe sondern meine Bilder mit der EBV gestalten kann.

Rolf

Egbert 25.11.2005 08:55

ich nutze EBV bei jedem meiner Bilder ( und sei es nur nachschärfen und Tonwertkorrektur ). Manchmal auch sehr viel mehr, aber meine Bearbeitung soll nie auffallen. Bilder zu verfremden ist nicht mein Anliegen nur verbessern.

Jerichos 25.11.2005 09:37

Nur ein kurzer Gedankenanstoss:
Wo beginnt denn für Euch EBV?

Ich behaupte, EBV beginnt nicht erst am PC, nein auch die Kamera macht schon EBV. Und sei es nur die Umsetzung der Schärfe auf +1.
Also macht Euch nichts vor. Es ist wie früher, R@lf hat es ja schon geschildert. Nur die Arbeitsmittel haben sich geändert.

Nur was man nicht vergessen darf, aus einem schlechten Bild wird auch durch EBV kein Gutes. ;)

HolgerB 25.11.2005 09:47

Zitat:

Zitat von Jerichos
Nur was man nicht vergessen darf, aus einem schlechten Bild wird auch durch EBV kein Gutes. ;)

Volle Zustimmung! :top: Das fasst auch meine Meinung zum Thema gut zusammen.

Schöne Grüße,
Holger


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