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jrunge 28.03.2022 17:28

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2238062)
Da braucht man nicht drum herum reden, es wurden und werden immer noch ganz konkret Bettenkapazitäten abgebaut, komplette Stationen geschlossen und selbst gegen die heftigen Proteste der Landbevölkerung ganze Krankenhäuser aufgegeben. ...

Da das so ist, stelle ich mir die Frage, wieviel schlechter ist eigentlich die Gesundheitsversorgung z.B. bei unseren nördlichen Nachbarn, wo es eine deutlich geringere Zahl an Krankenhausbetten je Einwohner gibt? Oder ist sie gar nicht schlechter?
In Deutschland standen 2019 noch 7,93 Betten je 1000 Einwohner zur Verfügung, in Norwegen 3,47, in Finnland 3,35, in Dänemark 2,59 und in Schweden 2,07.
In der OECD belegt Deutschland Platz 3 hinter Korea (12,44) und Japan (12,84).

Robert Auer 28.03.2022 17:40

@jrunge: Ist die Anzahl der Betten pro Einwohner nunmehr die Kennziffer für die Qualität der Gesundheitsversorgung? Ich glaube das eher nicht. Aber, dreht man bei uns zur Einsparung nicht an der falschen Schraube wenn man die Betten reduziert und die zugehörige Infrastruktur auch gleich mit aufgibt?

ha_ru 28.03.2022 17:40

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2238073)
Noch dazu ist derzeit das größere Problem, dass es coronabedingt viele Ausfälle bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen gibt. Da werden teilweise ganze Krankenhausabteilungen geschlossen, weil nicht genug gesundes Personal verfügbar ist.

Betten wären wohl genügend da.

Das wollen die, die meinen alle Einschränkungen müssten jetzt entfallen, aber einfach nicht gelten lassen. Es ist in der Tat in vielen Fällen sinnlos die Diskussion anzufangen, aber langsam entwickle ich ein richtiggehende Wut auf die, die sich auf Basis ein paar statistischer Daten ihre eigene Weisheit zusammenreimen und die Aussagen von denen, die die Situaion in den Krankenhäusern kennen, als dummes Geschwätz abtun:

Zitat:

Situation an Kliniken hochproblematisch
Der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft, Gaß, sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, die Situation für Kliniken sei vor allem durch Personalausfälle hochproblematisch. "Drei von vier Krankenhäusern müssen Leistungen einschränken, weil Personal ausfällt." Dies liege an "Infektionen, Quarantäne oder Betreuung von positiv getesteten Kindern".

Zuletzt habe sich die Intensivbelegung zwar etwas vom Infektionsgeschehen abgekoppelt - jedoch nicht vollständig, sagte Gaß weiter. In den kommenden Wochen würden die Krankenhäuser deshalb auch auf den Intensivstationen "wieder stärker steigende Patientenzahlen verzeichnen".
Quelle: OTZ vom 28.03.2022

jrunge 28.03.2022 18:02

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2238081)
@jrunge: Ist die Anzahl der Betten pro Einwohner nunmehr die Kennziffer für die Qualität der Gesundheitsversorgung? Ich glaube das eher nicht. ...

Ich glaube das ja auch nicht, aber trotzdem wüsste ich eben gern, warum die Anzahl der verfügbaren Krankenhausbetten pro Einwohner bei unseren nördlichen Nachbarn soviel geringer ist als bei uns in Deutschland. Und in Dänemark werden weitere Krankenhäuser geschlossen, d.h. die Zentralisierung schreitet fort. Seit 2010 hat sich die Zahl dort halbiert.

Schtorsch 28.03.2022 18:30

Zitat:

Zitat von Fuexline (Beitrag 2238071)
Danke,

aktuell scheine ich Omikron zu haben, mein Verlauf ist Gott sei es gedankt relativ glimpflich.

Klingt schon „schlimmer“ als bei mir. Ich hatte es vor knapp 3 Wochen (gesamter Haushalt) auch mal wieder. Donnerstag abends etwas frösteln, Kratzen im Hals, leicht erhöhte Temperatur über Nacht. Freitags dann etwas matt, leichtes Husten, etwas Schnupfnase. Samstag und Sonntag dann nur noch etwas Husten hin und wieder. Montags wieder arbeiten - natürlich im Homeoffice. Bei den anderen im Haushalt fast identische Verläufe - nur paar Tage vor mir. Beim Junior war es BA.1, bei Frau und mir BA.2.

Robert Auer 28.03.2022 18:50

@jrunge: Kann sein, dass sich in einem kleinen Land wie Dänemark die Infrastruktur des Gesundheitswesens mehr konzentrieren lässt, als man dies in einem dünn besiedelten großen Flächenland, wie z.B. Mecklenburg-Vorpommern, nicht ohne Inkaufnahme von kritischen Wegen hinbekommt. Wir haben hier zudem die Situation, dass schon die Wege der Rettungsdienste sowie die Versorgung mit Landärzten unbefriedigend sind. Und was ÖPNV bedeutet, ist da schon Jahrzehnte vergessen. Wer die Radikalen nicht stärken will, sollte sich nicht nur um die Rentabilität von Infrastruktur sorgen.

frame 28.03.2022 19:02

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2238072)
@frame: Wenn ich richtig informiert bin, haben wir inzwischen weltweit eines der teuersten Gesundheitssysteme. Schuld daran sind m.E. neben der deutschen Gründlichkeit und Bürokratie auch viele von der Politik gut gemeinte Fehlanreize, denn wir wollen ja alle Geld verdienen, auch die Investoren in diesem Bereich. Und durch die Kreativität der Lobbyisten, welche unermesslich und sehr nahe an den Entscheidern ist, können immer mehr ihr Geld in diesem Bereich verdienen. :crazy:
Ob da weniger Betten weiterhelfen? :oops:

Das ist richtig, wir haben aber auch eine sehr alte Bevölkerung und eben eine im Vergleich gute Vollversorgung. Die meisten anderen Ländern haben nur eine Grundversorgung und Zusatz/Luxusleistungen muss man extra versichern. Bei uns wird ja sogar Homöopathie-Scharlatanerie bezahlt.
Lobbyisten gibt es in jedem Land. Aber wir haben auch viel zuviele Krankenversicherungen.

Aber ja, das Gesundheitssystem ist ein sehr grosser Geldtopf wo viele gerne reingreifen.

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2238093)
Wir haben hier zudem die Situation, dass schon die Wege der Rettungsdienste sowie die Versorgung mit Landärzten unbefriedigend sind.

Das ist auch bei uns so obwohl recht dichtbesidelt. Das örtliche KH wird geschlossen (obwolh der Ort immer mehr Einwohner hat), dafür gibt es ein neues grosses zentrales Krankenhaus des Landkreises in 20km Entfernung. Wie das mit der Notversorgung sein soll ist noch offen. Ein Freund von mir ist vor ein paar Jahren an einem Herzinfarkt gestorben weil der Rettungswagen über eine halbe Stunde gebraucht hat.

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2238073)
Noch dazu ist derzeit das größere Problem, dass es coronabedingt viele Ausfälle bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen gibt. Da werden teilweise ganze Krankenhausabteilungen geschlossen, weil nicht genug gesundes Personal verfügbar ist.

Das ist richtig.

Porty 28.03.2022 19:26

Ich hab mir am Samstag meinen 2. Booster im örtlichen Impfzentrum abgeholt. Am Freitag angerufen und für den Samstag einen Wunschtermin vereinbart. Hätte ich mir sparen können.
Ich war um 10 dort, da waren gerade mal noch 2 ältere Damen da. Wartezeit null. Impfung freie Wahl aus 4 Impfstoffen.

Danach kam niemand mehr. Ich war bis nach 11 dort und hab noch mit dem Arzt gequatscht......
Da kam dann doch noch jemand.
Irgendwie glauben alle, die Pandemie wäre rum. Ich bin mir da nicht ganz so sicher.....

Crimson 28.03.2022 20:07

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2238073)
Noch dazu ist derzeit das größere Problem, dass es coronabedingt viele Ausfälle bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen gibt. Da werden teilweise ganze Krankenhausabteilungen geschlossen, weil nicht genug gesundes Personal verfügbar ist.

nicht nur coronabedingt, auch wenn sich das besser verkaufen lässt. Es gibt Stationen, die weit unter Planzahl laufen und deshalb reduzierte Betten haben, es gibt sogar Stationen, die mangels Personal schlicht komplett geschlossen sind - unabhängig von C. Und es gibt - wieder unabhängig oder mindestens nicht allein abhänguig von C - immer mehr Personal, was in den Sack haut - und das liegt in keinster Weise an der Bezahlung. Der stinkende Kopf war schon vor C da.

BeHo 28.03.2022 20:32

Es SIND derzeit viele coronabedingte Ausfälle.


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