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frame 03.03.2022 20:48

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2236126)
Die Kernaussage ist, dass die derzeitige Variante offensichtlich deutlich weniger gefährlich ist als die vorherigen - zum Glück!

Das ist schon richtig, man kann die Zahlen mit Delta und den Vorgängern nicht mehr wirklich vergleichen - delta hat derzeit nur noch einen anteil von 2%. Wobei man sich natürlich trotzdem in kurzer zeit mit beidem anstecken kann.

Was mich beunruhigt ist die sich häufenden Berichte von Leuten die milden bis sehr milden Verlauf hatten (2 Wochen mit Fieber im Bett ist ja immer noch milder Verlauf) und dann Long Covid entwickelt haben und damit kämpfen.

KSO 03.03.2022 20:51

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2236126)
Die Kernaussage ist, dass die derzeitige Variante offensichtlich deutlich weniger gefährlich ist als die vorherigen - zum Glück!
Daher finde ich Vergleiche zwischen den Zahlen der "alten" Mutationen und der derzeitigen nicht zulässig. Noch dazu, wo ja die Zahlen immer in Relation gesehen werden müssen.

Schon richtig, aber auf Schnupfen-Niveau ist sie halt auch noch nicht.
Irgendwo hat man sie auf dem Niveau von der Alpha Variante eingeordnet.

Vorerkrankte, ungeimpfte, ältere Menschen sterben an, nicht mit Corona, was auch bei einer normalen Grippe oft der Fall ist, nur verbreitet die sich einfacher nicht so leicht.

Sicherlich gibt es auch Menschen, die mit Corona sterben. Wie ha_ru sagt, eine bessere Datenlage dazu wäre hilfreich.

Meine Frage von oben, wurde leider bisher noch nicht beantwortet, weil man immer erst mal lospoltern muss.:roll:

turboengine 04.03.2022 08:02

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2236111)
Es gibt aber z.B. eine Untersuchung des UKE von im Krankenhaus Verstorbenen. Die meisten Untersuchten starben an Corona.

"Insgesamt seien vergangenes Jahr im Hamburger Institut für Rechtsmedizin von Mitte März bis zum 31. Dezember 735 Sterbefälle im Zusammenhang mit Corona untersucht worden, erklärte Ondruschka. „Davon war bei 618 Fällen Covid-19 todesursächlich." Sieben Prozent der untersuchten Todesfälle seien zwar Corona-positiv gewesen, bei ihnen sei das Virus jedoch nicht die Todesursache gewesen."

Das bestreite ich nicht. Aber das gilt sicher nicht für Omicron. Wäre dort der Anteil signifikant tiefer, ist es methodisch nicht zulässig die Zahlenreihe ohne Bruch vom letzten Jahr bis heute zu benutzen.

Ich habe früher Studenten die Grundlagen von Messtechnik und Statistik beigebracht. Die methodischen Todsünden, die heute achselzuckend hingenommen werden, sind echt haarsträubend. Und wenn das RKI auf solch wackliges Zahlenwerk basierend z.B. den Genesenenstatus verkürzt, oder ähnliche Volten anstellt, sind sie entweder böswillig oder dumm.
Beides ist schlecht, passt aber zum gewünschten apokalyptischen Szenario des Gesundheitsministers.
Der hat ja auch nun ein neues Buch herausgebracht - im Vorgriff auf die Zeit nach Corona.
„Bevor es zu spät ist“. Alarm als Lebensstil.

frame 04.03.2022 17:05

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2236154)
Das bestreite ich nicht. Aber das gilt sicher nicht für Omicron. Wäre dort der Anteil signifikant tiefer, ist es methodisch nicht zulässig die Zahlenreihe ohne Bruch vom letzten Jahr bis heute zu benutzen.

„Bevor es zu spät ist“. Alarm als Lebensstil.

Das ist richtig. Aber andererseits gibt es halt noch keine verlässlichen Zahlen zu Omikron und BA.2. Und Delta ist nicht ausgerottet sondern in friedlicher Koexistenz, nur weil sich jetzt die grosse Mehrheit mit Omikron infiziert heisst das nicht dass man Delta vergessen kann.
Du magst doch Zahlen - selbst bei aktuell nur 2% Delta - bei einer insgesamt 1500er Inzidenz bedeutet dass das die reine Delta-Inzidenz auch noch bei 30 liegt. Das ist ungefähr das was wir im letzten Jahr um diese Jahreszeit hatten und kann jederzeit wieder aufflackern. Eine überstandene Omikron-Infektion schützt nur sehr wenig vor Delta.

Vor etwas unbekanntem Angst zu haben und vorsichtig zu sein ist ein ganz normaler Schutzmechanismus und per se nicht schlecht. Du fährst ja auch nicht mit 200 in eine Kurve die du nicht kennst weil es ja sein könnte dass sie nicht so eng ist ...

felix181 04.03.2022 17:16

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2236208)
Vor etwas unbekanntem Angst zu haben und vorsichtig zu sein ist ein ganz normaler Schutzmechanismus und per se nicht schlecht.

Da gebe ich Dir völlig Recht - aber es sollte dann schon bitte die Verantwortung jedes einzelnen sein und nicht mit staatlichen Massnahmen begleitet.
Ich finde die Massnahmen waren zum Teil durchaus gerechtfertigt, aber solange eine Variante wie Omikron dominiert sollte sich der Staat bei Massnahmen völlig zurücknehmen - eigentlich eh so, wie es beinahe alle Staaten in Europa derzeit machen.

frame 04.03.2022 17:49

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2236209)
Da gebe ich Dir völlig Recht - aber es sollte dann schon bitte die Verantwortung jedes einzelnen sein und nicht mit staatlichen Massnahmen begleitet.
Ich finde die Massnahmen waren zum Teil durchaus gerechtfertigt, aber solange eine Variante wie Omikron dominiert sollte sich der Staat bei Massnahmen völlig zurücknehmen - eigentlich eh so, wie es beinahe alle Staaten in Europa derzeit machen.

Das Mindest-Ziel die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern ist durchaus eines das nicht der Einzelne regulieren kann.

Die anderen Staaten haben meines Wissens durchweg höhere Impfquoten zumindest in den kritischen Altergruppen über 60 oder eine weit höhere Grundimmunität durch weitgehende Durchseuchung mit Alpha bis Delta. In meinem Schweizer Team sind seit Jahresanfang durchgehend 10-30% des Teams krank - kein schwerer Verlauf bisher, aber viele die einige Tage bis zu 2 Wochen im Bett liegen. Das kann man sich in einem kritischen Team, Infrastruktur und so, nicht leisten. Die Krankenhäuser leiden ja derzeit auch hauptsächlich darunter dass vom Personal sehr viele ausfallen.
So ein bisschen muss da der Staat schon mitdenken, auch wenn sich im Nachhinein heraustellt dass man ZU vorsichtig war. Natürlich kann und sollte man bei jeder einzelnen Massnahme diskutieren ob sie (noch) wirklich Nutzen bringt und sie nicht einfach aus Gewohnheit belassen.

felix181 04.03.2022 18:05

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2236211)
Das Mindest-Ziel die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern ist durchaus eines das nicht der Einzelne regulieren kann.

Genau - derzeit ist das aber nicht kritisch. Was nicht heissen soll, dass es Belastungen gibt, aber der Staat darf drastische Massnahmen nur verhängen, wenn ärgste Gefahr in Verzug ist.
Aber ich sehe auch in vielen Diskussionen, dass eine gar nicht kleine Gruppe in der Bevölkerung zufriedener lebt, wenn der Staat lieber öfter eingreift. Letztlich ist das eine ganz grundlegende Frage die sich eine Gesellschaft stellen muss...

ha_ru 04.03.2022 19:15

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2236211)
Die Krankenhäuser leiden ja derzeit auch hauptsächlich darunter dass vom Personal sehr viele ausfallen.
So ein bisschen muss da der Staat schon mitdenken, auch wenn sich im Nachhinein heraustellt dass man ZU vorsichtig war.

Aktuell weiß ich von großen Problemem zeitnah Untersuchungstermine in KKHs zu bekommen. Wenn die Betroffenen einen hatten wurde die aktuell wieder wegen Coronafällen (unbekannt, ob beim Personal oder zu viele Coronapatienten) abgesagt. Blöd, wenn man mit Bandscheibenvorfall dauerhafte Lähmungen befürchtet, wegen Krebserkankung oder Gefäßverschlüssen eine genau Diagnostik wegen der OP-Planung braucht. Wird schon gut gehen... oder auch nicht. Was es z.B. für einen Krebspatienten heißt Wochen im unklaren zu leben könen sich die meisten nicht vorstellen.

Da kann ich die Stimmen "Alles Aufmachen, ist doch schon nicht mehr schlimm" kaum ertragen.

frame 04.03.2022 19:56

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2236213)
Genau - derzeit ist das aber nicht kritisch.

Das ist deine Meinung - aber sprich mal mit z.B. Krebspatienten oder ähnlichem denen dauernd Termine abgesagt werden. Die werden eine andere Meinung haben.

KSO 04.03.2022 20:16



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