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Zitat von turboengine
(Beitrag 2234627)
Lustig ist ja, dass er ständig das Kriterium für das Pandemieende neu definiert. Erst war es die Inzidenz, dann die Überlastung der Krankenhäuser, jetzt soll es die Übersterblichkeit sein. Was kommt als nächstes? Papiertaschentuchverbrauch?
Wenn Statistik über persönliche Freiheit entscheiden soll sind wir nicht mehr weit von China weg.
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Solche Kommentare lassen mich immer darüber nachdenken, ob das Fach Geschichte bei manchen zu oft ausgefallen ist.
Denn vielen scheint nicht annähernd bewusst zu sein, was eine Diktatur, was ein Berufsverbot usw. ist, wie dort Unterdrückung ausgeübt wird. Und nicht bewusst, welche Schwächen die demokratische Staatsform hat und dass man diese einfach aushalten muss, wenn man seine Freiheit behalten will.
Unterhaltet Euch mit Leuten, die das selbst erlebt haben, solange es sie noch gibt. Dann merkt ihr, wie unpassend und unangebracht solche Kommentare sind.
Ich hatte das Glück einmal einen Lehrer zu haben der den Nationalsozialmus verharmloste und vom Autobahnbau als Leistung schwärmte und einmal einen, der uns nicht nur die großen Grausamkeiten des Holocaust sondern auch die kleinen Grausamkeiten gegen alle besprochen hat, die den rechten Arm nicht zackig und weit genug nach oben rissen. Dazu die Schilderungen meiner Mutter und Tanten, wie der Lehrer wegsah, wenn sie auf dem Schulhof verprügelt wurden, weil mein Großvater nicht in der NSDAP war, die Eltern deren die prügelten aber wohl.
Allen Diktaturen gemeinsam ist die Verachtung des einzelnen und dein letzter Satz mit den Papiertaschentüchern bringt genau diese Haltung für mich zum Ausdruck. Hinter der Übersterblichkeit stehen viele Einzelschicksale, aber das Leben eines Anderen scheint Dir gegenüber deiner Freiheit wenig wert zu sein.
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