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Robert Auer 27.09.2019 11:56

Zitat:

Zitat von Ditmar (Beitrag 2090747)
Stimmt, aber es wurde auch erwähnt, das eben der Feinstaub um einiges gefährlicher ist für die Gesundheit.

Das hat der Beitrag ja erwähnt und ich habe bis vor kurzem selbst zwei Feinstaubsensoren an meinem Haus betrieben. Feinstaub war hier nur bei speziellen Wetterlagen oder Bränden über den Grenzwerten. Ich fürchte: Solange ein vielfaches an Feinstaub aus anderen Quellen vorhanden ist, ist der Diesel diesbezüglich nur ein Nebenschauplatz und somit sein "neuer" Vorzug nur noch eine Fußnote. Dagegen ist die von dey angesprochene Endlichkeit fossiler Kraftstoffe nur zu umgehen, sofern man mit regenerativen Energien künstliche Kraftstoffe in großen Mengen erzeugen kann.

XG1 27.09.2019 13:39

Zitat:

Wenn aber 1 Mio E-Auto-Akkus Strom liefern, kann das schon helfen oder ist das auch wieder NIX ?
Doch, schon, sogar viel bei der Zahl. Aber dann passiert genau das, was ich meinte. Der Energieversorger zyklisiert dem Autofahrer die Batterie ohne Nutzen für denselben nieder auf Kosten desselben.

Zitat:

Kann, weil es eben bei vernünftigem Lademanagement minimale Verluste sind
Ein weit verbreiterter Irrtum... das Lademanagement hilft nur dazu, das Ganze nicht noch "künstlich" durch Verletzung von temperaturabhängigen Spannungsgrenzen oben und unten o.ä. zu verschlimmern. An der Zyklenlast selbst kann es nichts ändern.

Zitat:

und nicht nach 300 x laden der Akku tot ist, wie so oft beschrieben.
Quelle? Ich kenne keine Angabe von 300 Zyklen für eine Automotivetraktionsbatterie. Für Bleistarterbatterien hingegen schon und da ist die Zahl auch nicht so ganz abwegig.

Zitat:

Ob sie alle an Zyklenfestigkeit scheitern weiß ich nicht
Nein, tun sie nicht. Sonst gäb es ja z.B. keine Lithiumbatterien. Ich hatte ja auch "so viele" geschrieben.

Zitat:

Demgemäß dürfte es keinen Gebrauchtmarkt für Teslas geben..
Gibt es ja auch nicht (bzw. kann es ja auch noch gar nicht geben) - im batterierelevanten Bereich = älter als 8 Jahre .

Zitat:

aber eben für Sekudäranwendungen (Powerwall)....
Ja, auch diese Überlegungen gibt es - also die Nutzung der Traktionsbatterien nach der Nutzung im Fahrzeug. Dies würde den Autoherstellern insbesondere dabei helfen, die Entsorgungsfrage zu einer anderen Verwendungsstelle hin zu delegieren, auch wenn das Nutzen dieser Batterien schwierig ist wegen der unterschiedlichen Ansprechcodes und der vielfältigen Zustände und Leistungsdaten / Formfaktoren, in denen diese Batterien der nächsten Nutzung zugeführt würden.

twolf 27.09.2019 13:49

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2090511)
Wenn man ausschließlich von planlosen Nutzern ausgeht mag das so sein.

Es soll auch Fahrten geben die nicht Planbar sind.

steve.hatton 27.09.2019 15:45

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2090764)
Es soll auch Fahrten geben die nicht Planbar sind.

Ja, richtig. Wer verbietet es mit dem Sekundärnutzer einen Vertrag mit Minimal und Maximalwerten zu vereinbaren.

Wahrscheinlich kann man nochmals 5 Argumente dagegen finden - aber auch welche dafür.

XG^1 glaubt auch immer noch der Energieversorger darf den Akku kostenlos nutzen....deshalb wird die Diskussion so mühsam, weil man alles 5 x erklären muss.

"Entsorgung" kann auch Refurbishen heißen, das ist keine Last sondern ein Geschäft - hier wird man in Zukunft viele neue Firmen sehen...!

Das meinte ich mit der Art des Denkens. Viele suchen hier einfach nur Probleme - schade.

minolta2175 27.09.2019 16:17

Zitat:

Zitat von Gerhard55 (Beitrag 2090714)
Was für ein Schlag in's Kontor für Dieselgegner, und das auch noch von PlusMinus :crazy: !

Leider werden noch mehr SUV mit 150 PS und hohem Lärm und Straßenabrieb kommen.

XG1 27.09.2019 16:27

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2090785)
XG^1 glaubt auch immer noch der Energieversorger darf den Akku kostenlos nutzen....deshalb wird die Diskussion so mühsam, weil man alles 5 x erklären muss.

Ja, das kann ich nur unterschreiben. Also zum 5. Mal: Die Quantifizierung von Batteriealterung ist nicht gelöst - geschweige denn, dass man darauf ein justiziables Vertragswerk mit einem Energieversorger aufbauen könnte. So einfach wie die "man könnte doch" Vorschläge da rübergebracht werden ist eine Umsetzung in der realen Welt halt nicht.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2090785)
"Entsorgung" kann auch Refurbishen heißen

Kann, muss aber nicht.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2090785)
das ist keine Last sondern ein Geschäft

Oder auch nicht... in Bezug auf Elektrotraktionsbatterien aus dem Automobilbereich. Aber es hilft, die Entsorgungskosten zu minimieren. Recycling von Lithiumbatterien ist nach wie vor nicht wirtschaftlich machbar = Entsorgungskosten fallen an.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2090785)
- hier wird man in Zukunft viele neue Firmen sehen...!

Dann wünsche ich denen viel Glück und wirtschaftlichen Erfolg.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2090785)
Das meinte ich mit der Art des Denkens. Viele suchen hier einfach nur Probleme - schade.

Da braucht man nicht zu suchen. Die liegen apriori auf der Hand bei etwas realistischem drüber nachdenken.

steve.hatton 27.09.2019 16:45

so wie es bis vor dem erscheinen eines Tesla als unmöglich galt 500 km mit einem E-Auto zu fahren....
So viel zu realistischem Nachdenken

Robert Auer 27.09.2019 17:48

Zitat:

Zitat von minolta2175 (Beitrag 2090791)
Leider werden noch mehr SUV mit 150 PS und hohem Lärm und Straßenabrieb kommen.

Ja, zumal die deutschen Premium Hersteller die E-Mobile oft nur nutzen um ihre CO2 Bilanz zu verbessern. Hoffen wir mal, dass es nicht dauerhaft bei der Verrechnung bleibt.

Gerhard55 27.09.2019 18:31

@XG1: warum so negativ eingestellt? Warum machst Du alles runter, was andere schreiben? Blick nach vorn, Gedanken aufnehmen und weiterspinnen, so kommt man vorwärts, nicht mit der Resignation und den Zweifeln, die aus Deinen Worten sprechen.

Es ist vielleicht wie bei einem Puzzle-Bild: die vielen kleinen Teile sind rätselhaft und verwirrend, aber wenn man Mut fasst und versucht, die Teile zusammenzubringen, entstehen nach einiger Zeit Teile eines Bildes und irgendwann hat man das ganze Bild vor sich liegen. Oder anders ausgedrückt: Jedes Puzzle-Teilchen ist ein Wissensbaustein, der für sich allein oder mit wenigen anderen zusammen eher verwirrt als Klarheit bringt. Erst das Zusammenführen und Vernetzen dieser kleinen Bausteine führt zu einem Bild, das immer klarer erkennbar und verstehbar wird. Trau Dich!


Sicher sind manche der zukünftig nötigen Technologien erst am Anfang der Entwicklung und noch nicht zur Großserienreife gelangt, oder erst gerade mal angedacht. Aber das heißt doch nicht, dass es unmöglich ist, z.B. eine wirtschaftliche Methode zum Rohstoff-Recycling aus Lithium-Batterien/-Akkus zu entwickeln. Momentan ist es halt noch billiger, neues Lithium abzubauen, aber diesen wertvollen Rohstoff einfach zu vernichten wird auf Dauer unwirtschaftlicher sein als Recycling.

Gut Ding hat Weil, heißt es nicht umsonst. Zur Zeit wird zu den Themen dieses Threads (und auch anderer mit gleicher Stoßrichtung) sehr viel geforscht, in den Hochschulen zur Grundlagenentwicklung, und in einschlägigen Firmen zur Entwicklung der daraus entstehenden technischen Verfahren.

Natürlich sind neue Technologien erst mal teuer, wenn sie in die praktische Umsetzung gelangen, erst die Großserie macht sie günstiger. Zuverlässige Qualität zu entwickeln hat einen höheren Preis und dauert länger, als mal schnell was zusammenzuschustern nach dem Motto "wird schon gehen, und wenn nicht schmeißen wir's weg und fangen von vorn an". Das können wir uns nicht mehr leisten, die Zeit drängt. Auch neue Verfahrensabläufe brauchen ihre Zeit zu Entwicklung, z.B. die in Zukunft nötige verteilte Energiespeicherung und -abrufbarkeit im Gegensatz zum heute praktizierten Adhoc-Erzeugen und -Verbrauchen.

Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass in Bezug auf den Ausstieg aus der Verwertung fossiler Energieträger viel Zeit vertrödelt worden ist. Das ist sicher auch mit bedingt durch das Auffinden neuer Ressourcen und neuer Fördertechniken, die vorher unwirtschaftliche Lagerstätten wirtschaftlich erschließbar machten. Das nutzbare Ende dieser Rohstoffe wurde dadurch deutlich rausgeschoben. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass irgendwann demnächst Schluss ist, nur nicht so früh wie noch vor 10 bis 15 Jahren befürchtet. Uns wurde sozusagen Zeit für weitere Grundlagenforschung in diesem Bereich (und die braucht viel Zeit!) und für die anschließende schnellere technische Umsetzung geschenkt.

Nur zwei Beispiele aus der Gegend, in der ich lebe: Die TU München/Weihenstephan hat in Straubing seit ca. 20 Jahren ein ursprünglich kleines und mitleidig belächeltes Forschungszentrum für nachwachsende Rohstoffe und entwickelte dort u.a. Treibstoffe aus Biomaterial als Ersatz für die herkömmlichen Treibstoffe. In den letzten Jahren ist daraus der Campus Straubing mit inzwischen 16 Lehrstühlen geworden, die Hälfte davon betreibt Grundlagenforschung, die andere Hälfte forscht über die Wirtschaftlichkeit und technische Umsetzung. Im Industriegebiet Straubing-Sand stehen seit einigen Jahren zwei Fabriken, die Biomasse u.a. zu Treibstoffen und anderen wertvollen Ausgangsprodukten für die chemische und pharmazeutische Industrie umwandeln. Eine weitere Firma entwickelt und produziert aus Biomasse u.a. Nahrungsmittel für Tiere. Alles noch in relativ kleinen industriellen Maßstäben, aber trotzdem schon wirtschaftlich.

So weit mal einige meiner Gedanken zu diesem brennenden Thema, auch wenn ich jetzt vom eigentlichen Thema des Threads ein wenig abgekommen bin...

Porty 27.09.2019 21:37

@XG1:
Auch wenn es nicht indein Weltbild passt, wenn man Akkus im mittleren Bereich von 25 bie 65% der Kapazität betreibt, halten sie fast ewig. Der Hybridakku bei meinem Lexus wird jeden Tag mindestens 10 mal geladen und entladen, bei viel Stadtverkehr sogar noch wesentlich öfter. Und dennoch gibt Toyota darauf 9 Jahre Garatie. Ist zwar in diesem Fall eine NiMh Batterie, aber bei dem Plug in Prius git das Selbe und der hat eine Li-Ionen-Batterie....

p.s. dass man auch Lii-Ion-Akkus nicht wie Atommüll entsogen muss, sondern die darin enthaltenen wertvollen Elemente auch wiedergewinnen kann, ist inzwischen sogar schon bei den ganz grossen, nähmlich der BASF angekommen. den Link hab ich einpaar Seiten vorher hier schon gepostet.


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