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guenter_w 30.04.2020 10:10

Bei uns ist vor allem in der Kommunikation vieles falsch. Blindwütig starren wir auf die Zahlen und Berechnungen und Theorien, die uns von allen Seiten um die Ohren gehauen werden. Dabei hat kein Mensch die Möglichkeit, diese "Fakten" zu validieren.

Wenn ich erfahre, dass in einer Klinik mehr als 200 Infektionsfälle ertestet wurden, diese Fälle aber nicht der Kommune zugerechnet werden, sondern den Heimatorten der Infizierten, dann ringeln sich mir die Fußnägel! So kriegt man keine Hotspots raus, sonfdern verschleiert der Bevölkerung die Situation! Dadurch erfährt kein Mensch, wieviele Patienten wirklich in Einrichtungen infiziert wurden, denn welcher Krankehauspatient meldet seinen Wohnort vor der Einweisung um, welcher Reha-Patient, Pflegeheimbewohner oder auch Student (von denen sind sehr viele nicht am Studienort gemeldet)?

Wie intensiv werden wirklich Infizierte und deren Kontakte getestet? Wie oft kann man hören und lesen, dass Tests trotzIndizienlage quasi-amtlich verweigert wurden? Warum gehen die Meldezahlen montags und dienstags regelmäßig zurück und steigen pünktlich zur PK am Donnerstag wieder an? Wie zuverlässig sind die Kontaktverfolgungen, wenn sie überhaupt geschehen? Wie unterbesetzt und mit teilweise schlecht qualifziertem Personal und Material sind unsere Gesundheitsämter ausgestattet?

Wir tanzen gleichzeitig auf mehreren Vulkanen! Dem der Pandemie und ihrer Ausbreitung, dem der zunehmenden Wirtschaftskatastrophe, dem zugrundegehenden Gesundheitssystem außerhalb von Corona, den traumatischen Folgen bei weiten Teilen der Bevölkerung, vor allem Kindern, Jugendlichen und Senioren.

Brecht: Erst kommt das Fressen, dann die Moral! Unser gesamtes kulturelles Leben ist nicht nur in Gefahr, es wird nach der Pandemie in weiten Teilen einfach nicht mehr da sein. Musik, bildende Kunst, darstellende Kunst und Unterhaltung erleiden nicht mehr wieder gut zu machende Schäden bzw. gehen den Bach runter. Das soziale Leben mit Sport und Vereinen verkümmert.

Und hier wird um Petitessen gestritten...

amateur 30.04.2020 10:18

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2135533)
Zumindest in diesem Interview fand ich seine Ergebnisse schon spektakulär, weil ich irgendwie in Erinnerung habe, dass er keinen einzigen Coronatoten obduziert hat, der nicht massiv vorerkrankt war.

Ich erinner mich da aber genauer und hatte mir das notiert:

Die Studie lieferte folgendes Ergebnis: "Dem Bericht nach wurden in Hamburg zwischen dem 22. März und 11. April 65 Covid-19-Verstorbene obduziert. Sie stammen aus den Hamburger Krankenhäusern ebenso wie aus Altenheimen und Pflegeeinrichtungen. Bei 61 davon wurde die Coronaviruserkrankung als ursächlich für den Tod eingetragen. Vier sind nicht an, sondern nur mit dem Virus gestorben." Quelle:tagesschau.de

Bleibt die Tatsache, dass in vielen Fällen Vorerkrankungen vorgelegen haben. Aber das Spektrum der Vorerkrankungen ist so groß, dass da viele von uns eine solche mit sich tragen. Vorerkrankung heißt ja nicht, schon scheintod zu sein, sondern so etwas wie Asthma ist da schon mit auf der Liste.

Stephan

amateur 30.04.2020 10:20

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135538)
Wenn ich erfahre, dass in einer Klinik mehr als 200 Infektionsfälle ertestet wurden, diese Fälle aber nicht der Kommune zugerechnet werden, sondern den Heimatorten der Infizierten, dann ringeln sich mir die Fußnägel!

Aber willst Du nicht wissen, wo sich die Personen infiziert haben? Das ist doch der Indikator, wo ein Problem mit unbeobachteten Infektionsketten besteht. Ich finde die Methodik genau richtig.

Stephan

felix181 30.04.2020 10:36

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2135539)
Ich erinner mich da aber genauer und hatte mir das notiert:

Die Studie lieferte folgendes Ergebnis: "Dem Bericht nach wurden in Hamburg zwischen dem 22. März und 11. April 65 Covid-19-Verstorbene obduziert. Sie stammen aus den Hamburger Krankenhäusern ebenso wie aus Altenheimen und Pflegeeinrichtungen. Bei 61 davon wurde die Coronaviruserkrankung als ursächlich für den Tod eingetragen. Vier sind nicht an, sondern nur mit dem Virus gestorben." Quelle:tagesschau.de

Bleibt die Tatsache, dass in vielen Fällen Vorerkrankungen vorgelegen haben. Aber das Spektrum der Vorerkrankungen ist so groß, dass da viele von uns eine solche mit sich tragen. Vorerkrankung heißt ja nicht, schon scheintod zu sein, sondern so etwas wie Asthma ist da schon mit auf der Liste.

Stephan

Ist ja eigentlich einfach - ich habe jetzt auch nachgesehen und auf NTV folgende Zusammenfassung von diesem Montag gefunden:

142 Menschen sind in Hamburg bisher an Covid-19 gestorben, 133 wurden obduziert. Alle von ihnen hatten nach Angaben von Rechtsmediziner Püschel Vorerkrankungen. "Es waren Menschen, die im Altenheim oder in Krankenhäusern darniederlagen", sagt er.

Alle bisher in Hamburg an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Menschen hatten Vorerkrankungen. Allein 80 Prozent der bisher untersuchten 133 Menschen, die bis Sonntag im Zusammenhang mit Covid-19 starben, litten unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen liegt demnach bei 79,5 Jahren.

"Dies entspricht in etwa dem mittleren Sterbealter, wie wir es aus der Bevölkerung auch ohne Corona kennen", sagte Klaus Püschel, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin in Hamburg, dem Blatt. In dem Institut werden die mit Covid-19 infizierten Toten obduziert. "Der überwiegende Anteil der Verstorbenen war schon vorher relativ alt und schwer krank", fasst der Chef-Rechtsmediziner zusammen.

"Es waren Menschen, die im Altenheim oder in Krankenhäusern darniederlagen und von der Infektion noch zusätzlich niedergedrückt wurden. Stark vereinfacht kann man auch formulieren, dass mit dem Ableben in absehbarer Zeit zu rechnen war", sagte Püschel weiter. Es sei "kein 50-Jähriger dabei gewesen mit gut eingestellter Diabetes oder gut eingestelltem Bluthochdruck".

Insgesamt sind mittlerweile 142 Menschen in Hamburg im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben. Infiziert haben sich 4636 Menschen, 3200 von ihnen gelten als genesen.

Ernst-Dieter aus Apelern 30.04.2020 10:41

Die 3 W sind wichtig.Wie, Wann ,Wo. Gibt es eigentlich regionale, spezielle Registrierungsstellen wo die Positivfälle registriert werden?Die Gesundheitsämter allein wären überfordert.

Ernst-Dieter aus Apelern 30.04.2020 10:43

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2135527)
Ich hatte dich lange Zeit, übrigens als einzigen im gesamten Forum auf meiner Ignore Liste. Und da landest du nun auch wieder, weil ich dein Geschwafel als unsäglich erachte!

Ecce hält hier den Stock hin und viele User springen rüber und er hat sein Ziel erreicht!

guenter_w 30.04.2020 10:44

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2135541)
Aber willst Du nicht wissen, wo sich die Personen infiziert haben? Das ist doch der Indikator, wo ein Problem mit unbeobachteten Infektionsketten besteht. Ich finde die Methodik genau richtig.

Stephan

Du hast mich genau missverstanden! Genau darum geht es - wo fanden die Infektionen statt. Wenn z.B. die Klinik nicht benannt wird, sondern der Wohnort der Infizierten, erfährt man den Hotspot nie! Genau das findet aber in den ofiziellen Statistiken statt, nämlich eine - hoffentlich ungewollte - Verschleierung.

amateur 30.04.2020 10:45

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2135547)
Ist ja eigentlich einfach - ich habe jetzt auch nachgesehen und auf NTV folgende Zusammenfassung von diesem Montag gefunden:

Es bleibt aber dabei, dass die meisten nach der Obduktion an und nicht mit Covid-19 gestorben sind.

Die Diskussion, dass Menschen, die an etwas anderem schon erkrankt sind oder ein gewisses Alter erreicht haben, in Abwägung wirtschaftlicher Interessen eben im Zweifel sterben müssen, ist eine andere. Die sollte dann aber bitte auch genau so mit offenen Visier geführt werden.

Wir haben aber vor Corona nicht auch schon so argumentiert, dass die vom Lastwagen erfasste 72jährige Radlerin Sabine R. ja eh schon alt war und überdies sogar Diabetes hatte und es eben deswegen ohnehin mehr oder weniger der natürliche Lauf der Dinge sei und der Lastwagen schließlich wichtige Waren für das Kaufhaus geliefert habe.

Stephan

felix181 30.04.2020 10:47

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135552)
Du hast mich genau missverstanden! Genau darum geht es - wo fanden die Infektionen statt. Wenn z.B. die Klinik nicht benannt wird, sondern der Wohnort der Infizierten, erfährt man den Hotspot nie! Genau das findet aber in den ofiziellen Statistiken statt, nämlich eine - hoffentlich ungewollte - Verschleierung.

Ich glaube Ihr schreibt aneinander vorbei, wil Du von einer Infektion im Krankenhaus ausgehst und Stephan geht davon aus, dass die Ansteckung daheim erfolgte...

amateur 30.04.2020 10:47

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135552)
Du hast mich genau missverstanden! Genau darum geht es - wo fanden die Infektionen statt. Wenn z.B. die Klinik nicht benannt wird, sondern der Wohnort der Infizierten, erfährt man den Hotspot nie! Genau das findet aber in den ofiziellen Statistiken statt, nämlich eine - hoffentlich ungewollte - Verschleierung.

Du gehst davon aus, dass die Menschen nicht wegen einer Infektion ins Klinikum kamen, sondern sich dort infiziert haben? Dann ist dies in diesem Sonderfall richtig, allerdings musst Du andererseits ja ein irgendwie einheitliches Meldesystem haben, welches nicht in jedem Einzelfall anders agiert.

Stephan

felix181 30.04.2020 10:50

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2135554)
Es bleibt aber dabei, dass die meisten nach der Obduktion an und nicht mit Covid-19 gestorben sind.

Die Diskussion, dass Menschen, die an etwas anderem schon erkrankt sind oder ein gewisses Alter erreicht haben, in Abwägung wirtschaftlicher Interessen eben im Zweifel sterben müssen, ist eine andere. Die sollte dann aber bitte auch genau so mit offenen Visier geführt werden.

Diese Fehlinterpretation musst Du dann bitte diesem Hamburger Gerichtsmediziner anlasten - dazu bin ich nicht kompetent genug um das mit Dir auf Augenhöhe diskutieren zu können...

Für mich waren nur die Asusagen von Dir zum grossflächigen Obduzieren neu...

schinge 30.04.2020 11:02

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135538)
Wenn ich erfahre, dass in einer Klinik mehr als 200 Infektionsfälle ertestet wurden, diese Fälle aber nicht der Kommune zugerechnet werden, sondern den Heimatorten der Infizierten, dann ringeln sich mir die Fußnägel! So kriegt man keine Hotspots raus, sonfdern verschleiert der Bevölkerung die Situation! Dadurch erfährt kein Mensch, wieviele Patienten wirklich in Einrichtungen infiziert wurden, denn welcher Krankehauspatient meldet seinen Wohnort vor der Einweisung um, welcher Reha-Patient, Pflegeheimbewohner oder auch Student (von denen sind sehr viele nicht am Studienort gemeldet)?

Die Mitarbeiter wohnen doch auch nicht alle in Bad Wimpfen und sind da täglich nur für eige Stunden - wo sollen die denn eingeordnet werden (wenn man überhaupt nachweisen könnte, dass die sich alle in der Reha-Klinik angesteckt haben und nicht zufällig irgendwo anders)? Und wie soll man dann allgemein bei Erkrankten verfahren? Zählt da der Wohnort, der Arbeitsort, der Hauptwohnsitz der Person, bei der sie sich angesteckt haben oder sonst irgend ein anderer Ort?

Zitat:

Warum gehen die Meldezahlen montags und dienstags regelmäßig zurück und steigen pünktlich zur PK am Donnerstag wieder an?
Weil auch die Ärzte/Probennehmer, Labormitarbeiter, usw. einfach auch mal ein freies WE (und wenn es nur jedes 2. ist) geniessen wollen und daher am WE nicht die volle Personalstärke vorhanden ist. Außerdem rennen die nicht ganz so schwer Erkrankten wahrscheinlich auch nicht unbedingt am WE zu ihrem Hausarzt/ihrer Corona-Ambulanz, wo sie dann zur Probennahme geschickt werden bzw. vor Ort eine Probe entnommen wird.

Ecce 30.04.2020 11:14

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2135551)
Ecce hält hier den Stock hin und viele User springen rüber und er hat sein Ziel erreicht!

Das Ziel ist, dass sich endlich jemand mit den Inhalten der Kritik an den Maßnahmen auseinandersetzt.
Weil das Ergebnis der Ausseinandersetzung unser aller Leben mitbestimmt.

Die Zahlen des RKI sind nach wie vor ohne Relation zu den gesamten Infizierten.
Kein Wunder, dass deren Zahlenwerk hinten und vorne nicht stimmt.
Das Netz ist inzwischen voll mit Artikel, die das mehr oder weniger wissenschaftlich aufzeigen.

Ein Bemühen um Klarheit (zB durch Reihenuntersuchungen) ist von Seiten der Meinungshoheit nicht erkennbar. Erst durch den Alleingang von Dr Streeck hat sich das RKI genötigt gefühlt überhaupt tätig zu werden. Allerdings ohne gefühlte Eile.

Was ist eigentlich aus der Münchner Studie mit Antikörpern zu Ostern geworden?
Was bedeutet es, wenn darüber keine Info an die Öffentlichkeit dringt?
Ist das Bayrische Kompetenzteam einfach nur langsam oder besonders sorgfältig?

Hätte man nur sehr wenige Menschen mit Antikörpern gefunden, was die Gefährlichkeit von Covid-19 belegt, wäre es längst als Argument für die Verlängerung der Maßnahmen herangezogen worden, oder?

felix181 30.04.2020 11:34

Zitat:

Zitat von Ecce (Beitrag 2135563)
Was ist eigentlich aus der Münchner Studie mit Antikörpern zu Ostern geworden?
Was bedeutet es, wenn darüber keine Info an die Öffentlichkeit dringt?
Ist das Bayrische Kompetenzteam einfach nur langsam oder besonders sorgfältig?

Hätte man nur sehr wenige Menschen mit Antikörpern gefunden, was die Gefährlichkeit von Covid-19 belegt, wäre es längst als Argument für die Verlängerung der Maßnahmen herangezogen worden, oder?

Also ich würde da noch nicht zuviel "Verschwörung" hineininterpretieren, weil solche Testerhebungen seit etwa Mitte April in einigen Ländern stattfinden und bis auf wenige Ausnahmen noch keine Resultate da sind - ich denke auch, dass das an dem Mangel der Reagenzien gelegen hat und ausserdem sicher einige Zeit für die Erhebung draufgeht.
Ich bin optimistisch und rechne in den nächsten 2 Wochen mit entsprechenden Resultaten in mehreren Ländern...

Ernst-Dieter aus Apelern 30.04.2020 11:36

Du möchtest uns also zum Nachdenken über die Inhalte der Kritik leiten, indem Du Dich als Vorbild hinstellst?
Der letzte Satz in Deiner Antwort ist inhaltlich falsch und suggeriert etwas was gar nicht existent ist.:mad:

Ellersiek 30.04.2020 11:43

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 2135536)
...Die Bundesliga ist im Prinzip ein Wirtschaftsunternehmen wie VW oder Daimler...

So hat mein "Freund" (F/W)atzke bei Lanz auch argumentiert und auch wenn er mit seinem Argument in der Sendung nicht wirklich durchkam*, sehe ich es genau so: Es ist und bleibt ein Wirtschaftsbereich. Die DFL hat sicher sehr viel unternommen, um den Schutz der Beteiligten sicher zu stellen. Wahrscheinlich mehr als in einigen anderen, mittlerweile freigegeben Bereichen.

Ich empfinde die schnelle Entscheidung zum Lockdown nach wie vor richtig und auch das langsame "unlocking" ist richtig, damit wir alle lernen, mit der neuen Situation gut umgehen zu können. Aber es sollte wirklich zum unlocking kommen und da ist ein kleiner Bereich von Menschen**, die an den Geisterspielen beteiligt sind, sicher kein allzu großes Risiko. Und so sehe ich das auch für andere Freizeitbereiche.

Lediglich (große) dicht gedrängte Menschenansammlungen werden, ohne Impfstoff, ein Risiko sein, welches womöglich kein Entscheider in Kauf nehmen und somit solche Veranstaltungen freigeben wird. Und das ist als aktuelle Folge von Corona schon schlimm genug.

* es wurde zu viel über die Ansteckungsgefahren und den Folgen während des Spiels diskutiert. Dadurch wurde von seinem Argument stark abgelenkt.

** von denen sich ein großer Teil in fast-Quarantäne begibt

Gepard 30.04.2020 11:57

Die Beweisführung in diesem Artikel
https://www.heise.de/tp/features/Von...html?seite=all
das der Anstieg der Fälle nur durch mehr Tests entstanden ist, ist falsch.
Der Vergleich mit dem Eiersuchen ist nicht korrekt.
Da die Regeln, wer getestet wird, nicht geändert wurden steigen die Tests nicht willkürlich an.
Die Testanzahl steigt, weil mehr Personen mit Symptomen kommen.
In dem Artikel wird Ursache und Wirkung vertauscht.

About Schmidt 30.04.2020 12:15

[QUOTE=eac;2135531]

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 2135536)
Ich bin jetzt kein großer Freund der Fußball-Bundesliga, aber nach den offiziellen Zahlen hätten in der letzten Woche 860000 Tests durchgeführt werden können und 470000 wurden durchgeführt. Die Tests für die Bundesliga aus Kapazitätsgründen nicht durchzuführen entbehrt also jeder Grundlage. Und die Kosten wollen sie ja selber übernehmen.

Die Bundesliga ist im Prinzip ein Wirtschaftsunternehmen wie VW oder Daimler. Bei denen stellt auch niemand in Frage, dass sie selbst entscheiden dürfen, ob sie die Produktion wieder anfahren dürfen oder nicht. Die Bundesliga produziert halt keine Autos, sondern Unterhaltung für eine nicht unerhebliche Zahl von Bundesbürgern. Auch andere Bereiche der Unterhaltungsindustrie (Fernsehen) dürfen arbeiten, und dort finden auch nicht systemrelevante Dinge statt. Solange da ein tragfähiges Hygienekonzept dahintersteht, ist da meiner Meinung nach nichts dran auszusetzen.

Ich gebe dir in einigem Recht, aber wie erklärst du dann, dass in verschiedenen Krankenhäusern, bei Zahnärzten, und in Alters und Pflegeheime die Tests Mangelware sind? Ich sage das nicht einfach so, ich weiß das aus erster Hand!
Und ja, viele Sport und auch andere Veranstaltungen sind mittlerweile Wirtschaftsunternehmen. Aber so lange es in wirklich systemrelevanten Bereichen viele Probleme gibt, sind Dinge wie Fußball, Olympia, Tour de France, Formel 1 und vieles andere nicht Diskussionswürdig. Das steht meiner Meinung nach ganz hinten an!

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2135551)
Ecce hält hier den Stock hin und viele User springen rüber und er hat sein Ziel erreicht!

Keine Sorge Ernst Dieter, so groß kann das Stöckchen gar nicht sein, dass ich da drüber springe, und so flach kann er es gar nicht halten. ;)

Gruß Wolfgang

amateur 30.04.2020 12:49

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2135558)
Diese Fehlinterpretation musst Du dann bitte diesem Hamburger Gerichtsmediziner anlasten - dazu bin ich nicht kompetent genug um das mit Dir auf Augenhöhe diskutieren zu können...

Ich kann keine Fehlinterpretation feststellen, man sollte sich die Dinge nur ganzheitlich ansehen und nicht nur einen Teilaspekt herausgreifen und den umschreiben. Es sind Leute "mit Vorerkrankung" ist nicht identisch mit "nicht an Covid-19 gestorben".

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2135558)
Für mich waren nur die Asusagen von Dir zum grossflächigen Obduzieren neu...

Wo habe ich von großflächigem Obduzieren gesprochen? Es gibt eine Studie und die hat ein Ergebnis. Der Bild-Mann behauptet etwas gegenteiliges, ohne einen Beleg dafür zu nennen.

Stephan

guenter_w 30.04.2020 13:07

Zitat:

Zitat von schinge (Beitrag 2135561)

Weil auch die Ärzte/Probennehmer, Labormitarbeiter, usw. einfach auch mal ein freies WE (und wenn es nur jedes 2. ist) geniessen wollen und daher am WE nicht die volle Personalstärke vorhanden ist. Außerdem rennen die nicht ganz so schwer Erkrankten wahrscheinlich auch nicht unbedingt am WE zu ihrem Hausarzt/ihrer Corona-Ambulanz, wo sie dann zur Probennahme geschickt werden bzw. vor Ort eine Probe entnommen wird.

Und genau aus diesem Grunde ist die ganze Statistik nicht valide! Zentrale Angaben sind nun mal der Ansteckungsort und der Krankheitsbeginn (bzw. eine medizinisch klar definierte Patientensituation) Der Rest ist leider Kaffeesatzleserei - wie sehr wir schwimmen, wird ja von Herrn Wielker vom RKI jedesmal deutlich gemacht. Und nicht wahrgenomen!

Nach wie vor fehlt ein zentrales Portal, in das hinein mit Fallnummer jede Infektion eindeutig und zeitnah mit Infektionsort gemeldet wird. Das ist die Pleite von Herrn Spahn und den Landesgesundheitsministern. Der Meldeort und das Meldedatum an sich sind absolut uninteressant!

Nach der Pandemie darf von mir aus Überzeit abgebaut werden - derzeit gibt es dringenderes! Außer der Gesundheit der Menschheit stehen die Weltwirtschaft und psychische Gesundheit von unzähligen Menschen auf dem Spiel.

a1000 30.04.2020 13:41

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 2135536)
Ich bin jetzt kein großer Freund der Fußball-Bundesliga, aber nach den offiziellen Zahlen hätten in der letzten Woche 860000 Tests durchgeführt werden können und 470000 wurden durchgeführt. Die Tests für die Bundesliga aus Kapazitätsgründen nicht durchzuführen entbehrt also jeder Grundlage. Und die Kosten wollen sie ja selber übernehmen.

Die Bundesliga ist im Prinzip ein Wirtschaftsunternehmen wie VW oder Daimler.....

So ist das. Sie zahlen das selbst und sollte es doch noch mit den Tests eng werden, wollen sie die Spiele sofort abbrechen.
Danke für die Fakten statt politisch korrekten Empörungen :top:

Ecce 30.04.2020 16:32

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2135569)
Die Beweisführung in diesem Artikel
https://www.heise.de/tp/features/Von...html?seite=all
das der Anstieg der Fälle nur durch mehr Tests entstanden ist, ist falsch.
Der Vergleich mit dem Eiersuchen ist nicht korrekt.
Da die Regeln, wer getestet wird, nicht geändert wurden steigen die Tests nicht willkürlich an.
Die Testanzahl steigt, weil mehr Personen mit Symptomen kommen.
In dem Artikel wird Ursache und Wirkung vertauscht.

Durchgeführte Tests auf SARS-CoV-2 seit Beginn der Erfassung nach Daten des Robert Koch-Instituts:
https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-...in_Deutschland

Bis Kalenderwoche 10 wurden im Umfeld von Infizierten Verdächtige ohne Symptome getestet.
Danach lautet die Anweisung des RKI nur noch auf Symptome hin zu testen.
Ab dieser Woche werden (wieder auf Anweisung des RKI) wieder Menschen ohne Symptome getestet.
Die Vergleichbarkeit der Fundquote ist also von KW11 bis KW17 gegeben.
Es gab in dieser Zeit keine Verdoppelung der Infektionsrate. 5,9% auf 9,0% und wieder runter auf 5,4%

Dein Argument der gestiegenen Testzahlen aufgrund gestiegener Infektionen findet sich zumindest von KW12 bis KW17 nicht wieder.

Deinem Argument zufolge muss es von KW11 auf KW12 eine gewaltige Vermehrung von Menschen mit Symptomen gegeben haben.
Es wurden aber nur 5,9% - 6,8% positiv auf SARS-Cov-2 getestet.
Welche Krankheit hat sich bei den restlichen 94,1% - 93,2% explosionsartig vermehrt?

RRibitsch 30.04.2020 17:44

Anscheinend geht es den meisten hier im Forum finanziell sehr gut, wenn man so die Kommentare liest. Ich kann zwar nicht beurteilen, ob die Maßnahmen in Ö wie in D angemessen oder übertrieben sind, aber was mir wirklich Sorge bereitet ist, ob unsere Staaten in Zukunft weiterhin ihre sozialen Verantwortungen werden wahren können, wie dies heute der Fall ist. Ich spreche von massiven Kosten durch steigende Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und gleichzeitig fehlenden Steuereinnahmen, bedingt durch die derzeitigen Maßnahmen. Womöglich resultieren daraus gesundheitspolitische Zustände, welche es finanziell nicht mehr zulassen, beispielsweise eine teure Krebstherapie so umfassend zu finanzieren, wie dies heute der Fall ist.

Ditmar 30.04.2020 17:51

@Robert,
so weit denken unsere Politiker doch gar nicht, bzw. können die auch nicht. Das hat die heutige Pressekonferenz mal wieder gezeigt, viele Worte um den heißen Brei herum.
Und dabei hätte man nur einen Satz gebraucht, "alles bleibt wie es ist", denn ansonsten ist außer viel Geschwafel nicht zu hören gewesen. :crazy::flop:

schinge 30.04.2020 18:55

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135575)
Und genau aus diesem Grunde ist die ganze Statistik nicht valide! Zentrale Angaben sind nun mal der Ansteckungsort und der Krankheitsbeginn (bzw. eine medizinisch klar definierte Patientensituation) Der Rest ist leider Kaffeesatzleserei - wie sehr wir schwimmen, wird ja von Herrn Wielker vom RKI jedesmal deutlich gemacht. Und nicht wahrgenomen!

Wie stellst Du dir das vor? Du kannst doch nicht wissen, wo genau Du dich vor 4-14 Tagen angesteckt hast. War es beim Einkaufen, bei der Arbeit (sofern sie nicht im Home-Office stattfindet) oder beim Spazierengehen? Und wann ist der Krankheitsbeginn bei (nahezu) symptomlosen Infizierten anzusetzen, die nur durch ein Kontaktscreening gefunden werden? Es wird daher auch NIE eine 100% genaue und vollständige Datenbasis geben - ab welchem Prozentsatz es ist denn deiner Meinung nach valide und wann Kaffeesatzleserei?

berlac 30.04.2020 21:11

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135538)
Wir tanzen gleichzeitig auf mehreren Vulkanen! Dem der Pandemie und ihrer Ausbreitung, dem der zunehmenden Wirtschaftskatastrophe, dem zugrundegehenden Gesundheitssystem außerhalb von Corona, den traumatischen Folgen bei weiten Teilen der Bevölkerung, vor allem Kindern, Jugendlichen und Senioren.

Brecht: Erst kommt das Fressen, dann die Moral! Unser gesamtes kulturelles Leben ist nicht nur in Gefahr, es wird nach der Pandemie in weiten Teilen einfach nicht mehr da sein. Musik, bildende Kunst, darstellende Kunst und Unterhaltung erleiden nicht mehr wieder gut zu machende Schäden bzw. gehen den Bach runter. Das soziale Leben mit Sport und Vereinen verkümmert.

Und hier wird um Petitessen gestritten...

Ich bin ja jetzt nicht gerade als Optimist bekannt, aber das ist mir zu schwarz gemalt.

Wirtschaftliche Probleme und deren folgen. Ganz klar die sehe ich auch. Und letztlich werden wohl alle die Rechung zahlen müssen, da mache ich mir keine Illusionen.

Aber traumatische Folgen in weiten Teilen der Bevölkerung? Insbesondere bei Kindern? das erschließt sich mir nicht.

Und dass das "kulturelle Leben" in weiten Teilen nicht mehr da sein wird? Auch das sehe ich nicht. Da mag es sogar neue Chancen geben.

minfox 30.04.2020 21:21

Zitat:

Zitat von RRibitsch (Beitrag 2135617)
Womöglich resultieren daraus gesundheitspolitische Zustände, welche es finanziell nicht mehr zulassen, beispielsweise eine teure Krebstherapie so umfassend zu finanzieren, wie dies heute der Fall ist.

Ganz genau. Vielleicht unterbleibt auch der Neubau eines neuen Standortes für den Rettungswagen, der die Fahrtzeit zum akuten Herzinfarkt-Fall von 12 auf 7 Minuten verkürzen würde. Stattdessen hat man aber in der örtlichen Klinik zehn Intensiv-Beatmungsplätze mehr. Wenn man dann sagt: Mit den zusätzlichen Beatmungsplätzen wird der Sterbeprozess der über 80-jährigen Covid-Patienten nur verlängert, aber nicht aufgehalten (Sterbequote: 95 - 97 %), während die gestorbenen Herzinfarkt-Patienten bei kürzerer Fahrtzeit zu 95 % hätten gerettet werden können, dann verstehen das viele nicht und greifen zur Moralkeule mit Sätzen wie: "Man darf sich nicht zum Herrn machen über Leben und Tod kranker Menschen."
Mit anderen Worten: Intensive Corona-Vorsorge und -Behandlung kann an anderer Stelle das Gesundheitssystem schwächen, ohne dass es auffällt. Die Särge von Bergamo sind weitaus bildmächtiger als die Krebsstation und die nicht gebaute Rettungswache.

guenter_w 30.04.2020 21:27

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2135639)

Aber traumatische Folgen in weiten Teilen der Bevölkerung? Insbesondere bei Kindern? das erschließt sich mir nicht.

Weißt du, wie es vielen Kleinkindern in der Quarantäne gerade geht?

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2135639)
Und dass das "kulturelle Leben" in weiten Teilen nicht mehr da sein wird? Auch das sehe ich nicht. Da mag es sogar neue Chancen geben.

Sowohl darstellende Künstler als auch die Veranstaltungstechnik leben von den Auftritten. Vile von denen sind jetzt schon pleite und müssen sich anderweitig den Lebensunterhalt sichern, viele Vertanstaltungsstätten haben schon jetzt die Finanzen erschöpft und müssen dicht machen. Es geht jede Menge Struktur kaputt derzeit, die sich erst in Jahren wieder erholen kann. Als ich Anfang März die wirtschaftlichen Konsequenzen hier im Faden beschrieben habe, wollte mir das auch kaum jemand glauben. Meine Skeptiker sind schon lange im Thread nicht mehr aufgetaucht...

felix181 30.04.2020 21:56

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2135574)
Wo habe ich von großflächigem Obduzieren gesprochen? Es gibt eine Studie und die hat ein Ergebnis. Der Bild-Mann behauptet etwas gegenteiliges, ohne einen Beleg dafür zu nennen.

Stephan

Ich hatte das so verstanden - sorry wenńs falsch war...

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2135518)
Dann wird in großem Stil obduziert und die Ergebnisse werden ignoriert.


a1000 01.05.2020 00:41

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135647)
Weißt du, wie es vielen Kleinkindern in der Quarantäne gerade geht?

Na.
Also in deinem Beitrag ging es aber doch nicht um Kleinkinder in der "Quarantäne".
Weißt du überhaupt was "traumatische" Folgen bedeutet? Ich glaube, da dramatisierst du sehr.

steve.hatton 01.05.2020 00:59

Möglicherweise fehlt uns auch die Phantasie sich vorzustellen wie es ist mit 3 Kindern in einer 60qm Wohnung plus Home-Schooling und evtl. Home-Office von evtl beiden Elternteilennach 6 Wochen aussieht !

Meines Wissens sind die Scheidungsraten auch schon in normalen Zeiten nach Weihnachten deutlich höher:shock:

berlac 01.05.2020 08:59

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2135675)
Möglicherweise fehlt uns auch die Phantasie sich vorzustellen wie es ist mit 3 Kindern in einer 60qm Wohnung plus Home-Schooling und evtl. Home-Office von evtl beiden Elternteilennach 6 Wochen aussieht !

Meines Wissens sind die Scheidungsraten auch schon in normalen Zeiten nach Weihnachten deutlich höher:shock:

OK, dass mag sein das es bestehende Probleme verschärft der beschleunigt, es ist aber mit Sicherheit nicht so, dass die ohne Corona nicht da wären.

Ernst-Dieter aus Apelern 01.05.2020 09:05

Wie sieht es mit häuslicher Gewalt aus?

berlac 01.05.2020 09:08

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2135700)
Wie sieht es mit häuslicher Gewalt aus?

Sorry, das habe ich auch schon des öfteren als Argument gehört, aber man kann nicht jedes Problem auf Corona schieben.

Ernst-Dieter aus Apelern 01.05.2020 09:11

Nein nicht jedes Problem, aber in so einer belastenden Situation kann man sich schneller auf den Keks gehen.

hpike 01.05.2020 10:19

Bei den Leuten die hier regelmäßig am Forumsalltag teilnehmen, kann ich mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen und will das auch nicht hoffen. Corona hin oder her, so etwas hat zu keiner Zeit irgendwo etwas verloren. Selbst wenn es das hier bei einigen Usern gäbe, würden wir es erstens nie erfahren und zweitens könnten wir es auch nicht ändern, mit der Ausnahme, es geschähe in unserem persönlichen Umfeld. Da würde ich persönlich sofort eingreifen bekäme ich so etwas mit. Durch einen simplen Anruf bei der Polizei. Ansonsten bleibt nicht viel übrig. Gott sei Dank, musste ich das noch nie und ich hoffe, das bleibt auch so.

guenter_w 01.05.2020 10:19

Zitat:

Zitat von a1000 (Beitrag 2135673)
Na.
Also in deinem Beitrag ging es aber doch nicht um Kleinkinder in der "Quarantäne".
Weißt du überhaupt was "traumatische" Folgen bedeutet? Ich glaube, da dramatisierst du sehr.

Ich bin in der glücklichen Lage in einem Einfamilienhaus mit Garten als Ruheständler zu leben mit einem gut organisierten Vorrat (war schon immer so), Kontakte zu den Nachbarn und Freunden gehen auch gut über den Zaun, unsere Wohngegend ist geradezu ein Paradies, wir sind gesund und können raus zum Wandern und Radeln...

Mein Sohn ist Veranstaltungstechniker mit einer 5-Mann-Firma ohne Aufträge und Kurzarbeit für die Mitarbeiter. Irgendwann sind die Reserven aufgebraucht und eine eigentlich stabile, gut organisierte junge Firma geht drei oder vier Jahre nach Gründung den Bach runter. Er wohnt in einem Mehrfamilienhaus zusammen mit zwei jungen Familien, wobei er mit einer davon eng befreundet ist. Die zwei Kinder im Vorschulalter sind jetzt seit Wochen auf dem Gartengrundstück mit Spielhaus, Sandkasten und reichlich Spielfläche eingesperrt. Die Mutter ist Ezieherin in einer Kita in Kurzarbeit, der Ehemann Hochrisikogruppe mit regelmäßiger Dialyse und im Home Office. Die Kinder werden optimal nach den Möglichkeiten betreut. Dennoch sind sie schon jetzt traumatisiert, weil sie nicht verstehen können, dass sie ihre Spielkameraden nicht sehen können. Den ganzen Tag sind sie von Erwachsenen umgeben, dauerhafte Selbstbeschäftigung ist ein Ding der Unmöglichkeit. Mit einer professionell geschulten Mutter, die ihren Beruf mit Engagement und Leidenschaft ausübt -also Konditionen, wie sie wohl nicht gerade die Regel sind. Dennoch leiden die Kinder sehr.

Ich möchte nicht wissen, wie es in hunderttausenden Familien derzeit zugeht, bei denen es zur häuslichen Enge mit evtl. Home Office und Kurzarbeitsnöten Spannungen gibt, die nicht professionell aufgearbeitet werden können.

Geht unsere Gesellschaft an Corona oder den "Kollateralschäden" eher zugrunde - das ist aktuell die Frage!

hpike 01.05.2020 10:29

Ich denke, sollte dieser Zustand in absehbarer Zeit beendet werden, nicht komplett, aber Schritt für Schritt, wird das unsere Gesellschaft eher fördern und stärken, statt schädigen. Von den wirtschaftlichen Folgen mal abgesehen. Ich bin von Haus aus eher Optimist und werde mich da wohl kaum noch ändern. Ich denke auch, das die Wirtschaft, einmal angelaufen, relativ schnell, wieder in die Gänge kommen wird, allerdings nicht ohne Verluste. Aufholen wird man das definitiv nicht mehr, aber eindämmen dürfte möglich sein. Trotzdem bleiben einige auf der Strecke, das wird man leider kaum verhindern können.

peter2tria 01.05.2020 10:34

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135710)
...
Geht unsere Gesellschaft an Corona oder den "Kollateralschäden" eher zugrunde - das ist aktuell die Frage!

Ja, die Frage wird leider zuwenig beleuchtet :cry:

Ditmar 01.05.2020 10:41

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2135700)
Wie sieht es mit häuslicher Gewalt aus?

Die gab es auch vor Carola schon, ich kann ein Lied davon singen. :crazy:;)


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