Giovanni |
25.09.2019 00:27 |
Zitat:
Zitat von About Schmidt
(Beitrag 2088947)
Wir sollten darüber nicht in Streit geraten. Selbst wenn es nur 1500 wären, wären es einfach zu viele.
|
Kommt darauf an ... wenn dauernd Wind genug da wäre, würden 141 Stück á 3 MW für den gesamten derzeitigen Strombedarf der Saarländer (1 Mio. Personen á 3700 kWh pro Jahr = ca. 422 W Dauerleistung pro Person im Jahresmittel) genügen. Der Industrie- und Bahnstrom dürfte da schon dabei sein. Unser ganzer Haushalt braucht ca. 2500 kWh pro Jahr.
Geht natürlich so trotzdem nicht, weil der Wind nicht dauernd weht und wenn, dann nicht immer so stark, dass die Nennleistung erreicht wird. Aber man sieht jedenfalls, dass Windenergie einen großen Beitrag leistet und leisten kann, und zwar auch bei maßvollem Ausbau. Umso mehr verwundert es mich, wenn ich ganze Landschaften sehe, in denen kein einziges Windrad zu entdecken ist. Das gilt vor allem im Ausland, aber auch in manchen Gegenden hierzulande. Mich persönlich stören Windenergieanlagen überhaupt nicht, wenn sie halbwegs vernünftig platziert sind. Ich finde sie sogar schön anzusehen und sie passen in vielen Gegenden gut zum Landschaftsbild, wenn ich das mal so sagen darf. Jedenfalls deutlich besser als die aufsteigenden Dampfschwaden aus Atom- oder großen Kohlekraftwerken, die teilweise noch aus 100 km Entfernung unübersehbar sind.
Irgendwoher muss unsere Energie kommen. Sogar Singles in subventionierten 25 qm Mietwohnungen in Berlin brauchen Strom. Wenn dieser aus heimischen erneuerbaren Energien kommen soll, braucht man dazu zusätzliche große Speicherseen und auch Stromleitungen, letztere natürlich bevorzugt unterirdisch. Wir sollten uns das leisten, solange wir es uns noch leisten können. Die Speicherseen erfordern aber auf jeden Fall einen Eingriff in das Landschaftsbild, und zwar in empfindliche Berglandschaften. Unsere österreichischen Nachbarn ertüchtigen gerade ihre vorhandenen Pumpspeicheranlagen, weil durch die Strompreisschwankungen durch die Erneuerbaren künftig eine Menge Geld damit zu machen ist. Das sind immense Investitionen, aber auch immense Leistungen, die dort abrufbar sind. Trotzdem genügt es nicht - es müsste ein Mehrfaches an Kapazität neu geschaffen werden, was sich aber heute wegen Umweltauflagen und -protesten kaum mehr realisieren lässt. Die Umweltverbände, die den Stein ins Rollen gebracht haben, stellen sich jetzt der Lawine in den Weg. Bleibt wohl nur, Ökostrom aus dem Norden und Süden zuzukaufen. Wobei in Richtung Süden ebenfalls eine Menge Leitungskapazität verlegt werden muss und die entsprechenden Solaranlagen in der Wüste gebaut werden müssten, während aus norwegischen Gewässern heute schon ein großer Teil unseres Ökostroms kommt und das sicher nicht beliebig steigerbar ist.
|