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Ellersiek 13.11.2009 13:57

Die durch kleinere Blende zu erzielende Kontraststeigerung kann man übrigens sehr schön in wwjdo?-verlinkten www.photozone.de-Beitrag unter "Bokeh" und dann "You can download the full-size images here: f/1.4, , f/2, f/2.8 , f/4 " sehen.

Gruß
Ralf, der gerne mal das Sigma in der Hand halten würde.

eiq 13.11.2009 14:05

Zitat:

Zitat von rtrechow (Beitrag 919381)
Hallo,
das sind RAWs, ganz ohne Bearbeitung geht es da nicht... - was würdest Du Dir denn wünschen?
Findest Du die wirklich "überschhärft" oder zu stark kontrast-angehoben?

Ich finde z.B., dass das Efeu nicht mehr nach Efeu aussieht. Von Bildern mit hohen ISO-Werten war ich diese Phänomene gewohnt, aber nicht bei ISO 200. Daher ging ich von starker Bearbeitung aus.
Zitat:

Zitat von rtrechow (Beitrag 919381)
Welches Objektiv wäre denn besser/schärfer bei Blende 1.4? -

Um bei den hier besprochenen Objektiven zu bleiben: Sigma 50/1,4.
Zitat:

Zitat von rtrechow (Beitrag 919381)
Und gilt Deine Skepsis das auch für Ellersieks "Mauer"?

Nein, denn seine Bilder sehen so aus, wie die, die ich von meinem Exemplar in Erinnerung habe. Kontrastarm, milchig, aber durchaus scharf. Das hast du bei deinen Bildern durch die Bearbeitung zu übertünchen versucht, was zwar im Alltag OK sein mag, für Vergleichsbilder aber mMn nicht wirklich sinnvoll ist.
Zitat:

Zitat von rtrechow (Beitrag 919381)
Oder für stevemarks Bilder, die er - unbearbeitete JPEGs aus der Kamera - als "pixelscharf" beschreibt, auch wenn der Kontrast (sichtbar) schwach ist? -

Seine Bilder habe ich grad nicht zur Hand.
Zitat:

Zitat von rtrechow (Beitrag 919381)
Ich fotografiere z.B. mit der 2.0er-Reihe von Minolta (28, 35,100mm),
dem Minolta 85/1.4 und dem Zeiss 135/1.8.
Und das 50er ist bei 1.4 sicher schärfer und mindestens genauso kontrastreich wie das 85/1.4 bei Blende 1.4,

Was nicht unbedingt für das Minolta 85/1,4 spricht. Obwohl es als Portraitobjektiv sicherlich sehr gut ist.

Gruß, eiq

eiq 13.11.2009 14:10

Um es mal klarzustellen: ich sage nicht, dass das 50/1,4 ein vollkommen unbrauchbares Objektiv ist. Es ist schön kompakt und in vielen Situationen auch scharf.
Aber hier geht es um die Blendenbereiche 1,4 - 2,0 und da ist das Sigma eindeutig besser. Dafür ist es allerdings auch wesentlich weniger handlich und nimmt entsprechend mehr Platz in der Fototasche weg.

Je nach Einsatzzweck muss man dann abwägen, was einem wichtiger ist. Ich habe mich gegen die Brennweite an sich entschieden und komplett auf 50mm verzichtet.

Gruß, eiq

Ellersiek 14.11.2009 13:20

So, jetzt hat es auch mit dem letzten Bild geklappt:
Mauer: Sigma, 50mm

Gruß
Ralf

stevemark 15.11.2009 22:52

Zitat:

Zitat von eiq (Beitrag 919395)
Um es mal klarzustellen: ich sage nicht, dass das 50/1,4 ein vollkommen unbrauchbares Objektiv ist. Es ist schön kompakt und in vielen Situationen auch scharf.
Aber hier geht es um die Blendenbereiche 1,4 - 2,0 und da ist das Sigma eindeutig besser.
...

Das kommt, um es nochmals deutlich zu sagen, auf den Einsatz-Zweck an. Kontrastarme, aber scharf (=detailreich) abbildende Objektive eregben in kontrastreichen Situationen (Konzerte, Nachtaufnahmen, Mittagssonne) bessere Aufnahmen; umgekehrt brillieren kontrastreiche Objektive natürlich in kontrastarmen Situationen. Da "Low light" Situationen oft kontrastreich sind, ziehe ich lichtstarke, kontrastarme Objektive i. a. vor.

Gleiches gilt übrigens für das ebenfalls recht kontrastarme, aber enorm scharfe MinAF 4-4.5/28-135mm, das sich hervorragend für detail- und kotrastreiche Sujets eignet.

[QUOTE=eiq;919392]
...
Kontrastarm, milchig, aber durchaus scharf.
...
Was nicht unbedingt für das Minolta 85/1,4 spricht. Obwohl es als Portraitobjektiv sicherlich sehr gut ist.

Siehe oben.

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 919717)
So, jetzt hat es auch mit dem letzten Bild geklappt:
Mauer: Sigma, 50mm

Gruß
Ralf

Manche brauchen ein f1.4-Objektiv, um bei f1.4 Mauern zu fotografieren - andere machen bei f1.4 ausdrucksstarke Bilder :)

Gr ;) Steve

turboengine 16.11.2009 00:19

Zitat:

Zitat von stevemark (Beitrag 920398)
Das kommt, um es nochmals deutlich zu sagen, auf den Einsatz-Zweck an. Kontrastarme, aber scharf (=detailreich) abbildende Objektive eregben in kontrastreichen Situationen (Konzerte, Nachtaufnahmen, Mittagssonne) bessere Aufnahmen; umgekehrt brillieren kontrastreiche Objektive natürlich in kontrastarmen Situationen.

Steve,
dem muss ich wiedersprechen. Kontrastarme Objektive geben in Hochkontrastsituationen "gefälligere" Bilder. Die lassen sich aber auch durch EBV erreichen. Anderherum kann man das, was ein kontrastarmes Objektiv nicht überträgt, nicht wieder rekonstruieren. EBV macht das Bild stets anders, in physikalischem Sinne aber immer schlechter.

Das beste Objektiv stets das, welches dem Objektkontrast 1:1 auf den Bildkontrast überträgt. ModulationsTransferFunktion (MTF)= 1. Und das bei allen Ortsfrequenzen die der Sensor (Film) aufzeichnen kann. Also scharf UND kontrastreich muss es sein.

Wer Spass daran hat, sich die Grundlagen der Gütebeurteilung von Objektiven anzueignen, möchte ich die "Camera Lens News" Nr. 30 und 31 empfehlen. Hier findet sich eine sehr lesenswerte Darstellung von Hubert Nasse, Entwicklungsingenieur von Carl Zeiss mit vielen Bildbeispielen. Die Alpha 900 und das Planar 1.4/85 kommen auch vor.

Camera Lens News Nr. 30


Camera Lens News Nr. 31

Viel Spass!

rtrechow 16.11.2009 17:46

Zitat:

Zitat von stevemark (Beitrag 920398)


Manche brauchen ein f1.4-Objektiv, um bei f1.4 Mauern zu fotografieren - andere machen bei f1.4 ausdrucksstarke Bilder :)

Gr ;) Steve


Lass ich als Scherz noch gerade einmal durchgehen - eine Mauer zeigt halt die Unterschiede deutlicher als ein Portrait - gerade am Bildrand.
Und der Petersdom war einfach zu weit weg...

(Und Portraits stelle ich auch nicht ins Netz...).

Schöne Grüße,
Rüdiger

stevemark 16.11.2009 21:04

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 920438)
Steve,
dem muss ich wiedersprechen. Kontrastarme Objektive geben in Hochkontrastsituationen "gefälligere" Bilder. Die lassen sich aber auch durch EBV erreichen. Anderherum kann man das, was ein kontrastarmes Objektiv nicht überträgt, nicht wieder rekonstruieren. EBV macht das Bild stets anders, in physikalischem Sinne aber immer schlechter.

Wenn ich "Hochkontrastsituationen" bei einer feinen Struktur die Grenzen des Sensors erreicht werden (sprich: die Spitzlichter eines grünen Blattes werden weiss, die Schatten schwarz abgebildet), so kann man mit EBV nichts retten. Weiss wird höchstens grau, schwarz ebenfalls. Die Farbinfos sind verloren.

Ein hochauflösendes Objektiv, das die Mikrokontraste nur mit 20% überträgt, lässt dem Sensor in solchen Situationen noch "Raum" für die Farbinfos. Die Bilder wirken sanfter und farbiger.

Generell mache ich die Erfahrung, dass kontrastreiche Objektive oft weniger Detailauflösung haben als kontrastarme. Nicht übertragene Details kann man nie und nimmer mit EBV wiederherstellen. Den Mikrokontrast - sofern erwünscht - hochzufahren, ist überhaupt kein Problem.

Ich habe heute den ganzen Tag systematische Vergleiche mit dem neuen SAL 2.8/28-75mm SAM und einer Reihe anderer Standardzooms gemacht - vom ZA 2.8/24-70mm über das SAL 3.5-4.5/24-105mm und das MinAF 4/35-70mm bis hin zu den MinAFs 3.5-4.5/28-85mm und 4-4.5/28-135mm (übrigens in dunstigem, kontrastarmem Licht). Auch hier hat sich wiederum gezeigt, dass die eher kontrastarm gerechneten Objektive wie 4-4.5/28-135mm oder 3.5-4.5/24-105mm eine sehr hohe Detailauflösung ergeben, gerade auch in den Ecken. Wenn ein Objektiv aber schlicht unscharfe Ecken hat, nützt alle EBV nix ...

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 920438)
Das beste Objektiv stets das, welches dem Objektkontrast 1:1 auf den Bildkontrast überträgt. ModulationsTransferFunktion (MTF)= 1. Und das bei allen Ortsfrequenzen die der Sensor (Film) aufzeichnen kann. Also scharf UND kontrastreich muss es sein.

Für den Theoretiker: ja.

Für mich: eher nein.

Eine angenehme Wiedergabe entsteht in der Regel, wenn kleinste Details zwar sauber abgebildet werden, aber ihr Kontrast reduziert ist. Die heutigen "idealen" Kontrastübertragungswerte betonen die Details zu stark, lassen Farbinfos verloren gehen und tragen (genau wie schlechtes Bokeh) zu einem unruhigen Bild bei.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 920438)
...
Die Alpha 900 und das Planar 1.4/85 kommen auch vor.
...

Vergleiche mal die Bilder von Planar 1.4/85mm und MinAF 1.4/85mm hier. Das Planar ist messtechnisch besser - bei der Bildwirkung ziehe ich das Minolta vor, weil ich dort zwischen niedrigem Mikrokontrast (bei f1.4) und höchstem Mikrokontrast (ab f4) beliebig wählen kann. Beim Zeiss kann ich das weniger. Wer aber - aus welchen Gründen auch immer - bei f1.4 einen höheren Mikrokontrast bevorzugt, wird das Zeiss höher einschätzen als das Minolta.

Gr ;) Steve

binbald 16.11.2009 21:19

Zitat:

Zitat von stevemark (Beitrag 920866)
Die heutigen "idealen" Kontrastübertragungswerte betonen die Details zu stark

Aber genau das ist für die digitale Fotografiererei und das Pixelpeeping ja entscheidend, denn dann kann man sagen, wie schön "scharf" das Objektiv ist. Ich habe allmählich den Eindruck, dass man den Unterschied zwischen Detailreichtum und Schärfeleistung je länger desto mehr verlernt.

stevemark 16.11.2009 21:58

Zitat:

Zitat von binbald (Beitrag 920880)
Aber genau das ist für die digitale Fotografiererei und das Pixelpeeping ja entscheidend, denn dann kann man sagen, wie schön "scharf" das Objektiv ist. Ich habe allmählich den Eindruck, dass man den Unterschied zwischen Detailreichtum und Schärfeleistung je länger desto mehr verlernt.

Sorry, ich hab mich dabei unklar ausgedrückt - ich meinte damit nicht die Details beim Pixelpeepen, sondern bezog mich auf dem fertigen Ausdruck. Hier geht es üblicherweise nicht um die allerfeinsten Details ...

Was meinst Du mit "Schärfeleistung"? Etwa den Mikrokontrast? Oder den Gesamteindruck, der aus Detailauflösung und Mikrokontrast resultiert?

Gr ;) Steve


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