SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   prekärer Fall von Bilderklau, was tun? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=183853)

ViewPix 06.01.2018 19:38

Hallo Irmi,

Ohne jetzt alles gelesen zu haben, möchte ich das mal mit folgendem Zitat von Guido Karp untermauern:

"Man darf das nehmen, was einem gehört.
Gehört es einem nicht, muss man den fragen, dem es gehört.
Kann man denjenigen nicht fragen – aus welchem Grund auch immer – darf man es nicht nehmen."
Quelle: Guido Karp zu Bilderklau


Es grüßt Torsten

Harry Hirsch 06.01.2018 23:34

Ich hatte ja schon recht früh, ich glaube Beitrag 3 war es, meinen Senf dazu gegeben.
Ich finde die Diskussion über dieses Thema hochinteressant. Und ich finde nicht, dass sie ausgeartet ist.
Klar, die ein oder andere Spitzfindigkeit hätte vielleicht besser im Hirn bleiben (und nicht auf die Tastatur übertragen werden) sollen.

Ich warne immer etwas zur Vorsicht bei vorschnellen Rechtszitaten. Das UrhG mag hier vielleicht gelten, aber bestimmt nicht gegenüber dem Friedhofsamt.

Dass hier ein Trauerfall mit von der Partie ist, scheint für viele in der Beurteilung eine entscheidende Rolle zu spielen. Überspitzt: Irmi soll doch mit diesen "Nichtigkeiten" die Familie nicht belasten. Die haben jetzt ganz andere Sorgen. Und überhaupt - wie sieht das aus?

Da bin ich anderer Meinung. Eine rechtswidrige Handlung, wird doch dadurch nicht weniger rechtswidrig, weil sie mit einem Trauerfall zusammenhängt.
Und: der Bestatter verzichtet doch auch nicht aus lauter Rücksicht und Pietät auf sein Honorar.
Sollte da ein Anteil für Irmis Bild enthalten sein, dann wäre das eine Sauerei.

Ich bleibe bei meiner Empfehlung von meinem ersten Beitrag. Das nötige Fingerspitzengefühl traue ich Irmi doch durchaus zu! Mit der Beweisführung dürfte das aber trotzdem schwierig werden...

a1000 07.01.2018 01:26

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1969508)
Eine rechtswidrige Handlung, wird doch dadurch nicht weniger rechtswidrig, weil sie mit einem Trauerfall zusammenhängt... ..

Das stimmt völlig.
Trotzdem meine ich, dass man nicht ganz durchdrehen sollte.
Es gibt durchaus auch mildernde Umstände. Warum immer alles so streng nach Paragraphen sehen.
Und manchmal lohnt sich das ganze finanziell auch noch nicht....

Andronicus 07.01.2018 01:58

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 1969390)
...
Fakt ist: ...

Da bin ich ganz bei Dir. :top:

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 1969390)
...
Allen, die mir hier sehr sinnvolle Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise gemacht haben, danke ich herzlich. Wie schon geschrieben, werde ich vom Ergebnis berichten.

Prima. Dann werde ich erst mal hier nichts mehr schreiben - ich denke alles was erwähnenswert ist wurde schon genannt - und warte dann auf Deinen Bericht.

Harry Hirsch 07.01.2018 08:58

Zitat:

Zitat von a1000 (Beitrag 1969525)
Trotzdem meine ich, dass man nicht ganz durchdrehen sollte.

Irmi kann für sich selbst schreiben und ich muss sie nicht verteidigen. Nur als Anmerkung, da du dich auf meinen Beitrag bezogen hast:

Irmi hat sich IMHO hier gerade dadurch ausgezeichnet, in dem sie besonnen handelt und sich nicht im Kurzschlussmodus befindet. Das geht doch deutlich aus diesem Thread hervor.

Irmi 07.01.2018 12:18

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1969535)
...
Irmi hat sich IMHO hier gerade dadurch ausgezeichnet, in dem sie besonnen handelt und sich nicht im Kurzschlussmodus befindet. Das geht doch deutlich aus diesem Thread hervor.

Danke Joachim.:top:
Von durchdrehen kann wohl keine Rede sein.

ChW 07.01.2018 13:06

Jetzt muss ich doch mal meinen Senf dazu geben! Ich lese das Thema hier von Beginn an und wundere mich über viele Meinungen. Ich glaube, viele User die hier streng nach Paragraphen handeln würden, haben es noch nie getan. Oder sie sind Juristen ;)

Mal zu meiner Erfahrung aus der Vergangenheit. Ich stand schon mehrmals wegen solcher oder ähnlicher Vergehen vor Gericht - von beiden Seiten! Ich habe private Leute wegen Urheberrechtsverstöße genau so verklagt, wie beispielsweise eine Bundesministerin, die in ihrem Ministerium Fotos von mir hängen hatte. Nur mal so grob angerissen...
Auf der anderen Seite wurde ich ebenfalls in fünfstelliger Summe verklagt, weil ein Hobbyfotograf drei Aktfotos in meinem damaligen Fotoforum veröffentlicht hat. Die Dame war lediglich leicht bekleidet und die Fotos waren auch künstlerisch recht gut. Der Fotograf musste übrigens noch wesentlich mehr zahlen als ich, nur mal so am Rande.

Was habe ich daraus gelernt? Wenn überhaupt, würde ich an Irmis Stelle ganz vorsichtig bei der Familie bzw. dem Bestatter anfragen. Je nach Reaktion würde ich weiter handeln. Aber niemals würde ich in dem Fall die große Keule raus holen. Selbst wenn Irmi rechtlich gewinnen sollte, ist der Weg dahin sehr weit und aufwendig. Am Ende verlieren alle Beteiligten nur.

Wirklich gewinnen tun nur die Anwälte. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe zu meinen Anwälten immer noch ein gutes Verhältnis. Aber in so einem geringen Fall bringt es einfach nichts. Sicher, vielleicht nutzt der Bestatter das Foto seit 10 Jahren intensiv. Aber auch das muss man erst einmal beweisen. Und Irmi ist in der Beweispflicht.

Grüße
Christian

The Norb 07.01.2018 13:22

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1969508)
Da bin ich anderer Meinung. Eine rechtswidrige Handlung, wird doch dadurch nicht weniger rechtswidrig, weil sie mit einem Trauerfall zusammenhängt.


Da bin ich nun wieder anderer Meinung:
Wenn mein zur Beerdigung verwendetes Foto der "letzte Dienst" war,
den ich Freundin und Familie erweisen konnte,
ist das absolut in Ordung so.

Auf keinen Fall würde ich denen im Moment noch mit irgendwelchen
"Urheberrechtsfragen" auf den Senkel gehen - die haben ganz andere
Sorgen und Probleme, und im Freudeskreis muss sowas angesichts der
Tragik ja nun auch echt nicht auch noch sein.

Just: My 5 Cents :D

screwdriver 07.01.2018 13:48

Zitat:

Zitat von The Norb (Beitrag 1969564)
Da bin ich nun wieder anderer Meinung:
Wenn mein zur Beerdigung verwendetes Foto der "letzte Dienst" war,
den ich Freundin und Familie erweisen konnte,
ist das absolut in Ordung so.

Das ist doch auch gar nicht in Frage gestellt.
Lies doch mal den ganzen Thread und insbesondere Irmis Aussagen.

Nur
dann, wenn das Foto direkt vom Bestatter kam oder der sich dieses Foto im Zuge des Auftrags "unter den Nagel reisst", um damit Profit zu machen, sieht es eben anders aus.

The Norb 07.01.2018 14:08

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1969574)
Das ist doch auch gar nicht in Frage gestellt.
Lies doch mal den ganzen Thread und insbesondere Irmis Aussagen.

Nur
dann, wenn das Foto direkt vom Bestatter kam oder der sich dieses Foto im Zuge des Auftrags "unter den Nagel reisst", um damit Profit zu machen, sieht es eben anders aus.

Vielleicht hatte die Freundin das Foto ja einfach auf ihrer facebookseite und die
Familie hat es dort ganz arglos "herausgenommen" - so etwas halte ich ja für viel
wahrscheinlicher.

So - und nun raus in die Sonne - Fotos machen :D


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:19 Uhr.