fritzenm |
26.10.2015 17:55 |
Naja, eines sollte denn doch klar sein - auch der Themenstellerin:
Wenn die Leistungsfähigkeit eines Objektivs getestet, gezeigt und diskutiert werden soll, dann sollten auch die Aufnahmebedingungen entsprechend sein, also schon scharf dran an dem was als optimal gelten kann. Und ausserdem führt auch nichts daran vorbei, ein statisches, flächiges, detailreiches Motiv zu wählen (zugegebenermassen langweilig, ist aber ein Test), wobei auch die Lichtverhältnisse / Ausleuchtung des Motivs noch gut und gleichmässig sein sollte(n). Selbst dann gebietet die Sorgfalt mögliche Ausreisser dadurch zu eliminieren, dass man eine gewisse Anzahl an Aufnahmen pro Einstellung und/oder Motiventfernung macht.
Klar, dann kommt die Kritik bezüglich "Praxisrelevanz" von solch "sterilem" testen.
Es ist aber nun mal so, dass mit der Zunahme der Brennweite auch die Einflussfaktoren zunehmen und einige, durchaus relevante Faktoren wie Luftflimmern in Bodennähe, zu einem "Praxisergebnis" führen, die rein situationsbedingt sind, aber keinesfalls Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der Linse geben.
Wenn man da nicht schon viel Erfahrung hat, wird es ohnehin mit den Referenzen problematisch. Man sieht seine Fotos und vergleicht mit was? Was wäre denn "optimal scharf"? Was hätte denn eine äquivalente Linse aus dem Hause C oder N in der gleichen Situation (besser) gemacht? - Bei identischen Einstellungen und mal vergessend, dass dann ja auch eine andere Kamera dran hängt.
In jedem Fall scheint es mir ratsam, nicht zu weitgehende Schlüsse aus ein paar sogen. Testaufnahmen zu ziehen. Weder zum Beleg von "Qualitäten" noch von "Defiziten". Diese, wie erwähnt, höchstens auf die gegebene, spezifische Aufnahmesituation bezogen - und dann im Rückblick, bei Anschauen der Fotos in Extrem-Vergrösserung was "gepasst" hat und was vergeigt worden ist.
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