Zitat:
Zitat von wus
(Beitrag 1553980)
... was bestätigt dass das statistische Bundesamt auf einem Auge blind ist!
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Nein, das statistische Bundesamt stellt durchaus Daten für verschiedene Konsumkategorien zur Verfügung. Wer Lust hat kann sich die nach Methodik des statistischen Bundesamtes berechneten Verbraucherpreisindizes, unter anderem für Foto- und Filmausrüstung unter folgendem Link anschauen:
https://www-genesis.destatis.de/genesis/online/
Tabellen-Code: 61111-0003
Zitat:
Zitat von wus
(Beitrag 1553980)
Ich gebe Dir recht dass es wenig Sinn macht heute einen Warenkorb mit längst nicht mehr erhältlichen Produkten zugrundezulegen, aber DIESES Berechnungsmodell zeigt im Grunde nur die begrenzte Kaufkraft der Leute - in der Masse ist es doch so dass sie nur kaufen können was sie auch bezahlen können. Die Inflation ist schon deutlich höher, vielleicht nicht gleich das 4-fache seit 1989, aber 60% sind für diesen Zeitraum mit Sicherheit viel zu wenig.
Also wenn wir so gesehen mal annehmen dass seit 1989 die KAUFKRAFT um 60% gestiegen ist dann glaube ich trifft's das ganz gut.
Dieser Unterschied - Zunahme der Kaufkraft gegen tatsächliche Inflation - erklärt glaube ich auch ganz gut warum so viele die Inflation als viel höher "fühlen" als es dem vom statistischen Bundesamt ermittelten Wert entspricht - sie IST es ganz einfach tatsächlich. Und es erklärt auch warum die Schere zwischen Reich und Arm immer weiter aufgeht.
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Zunächst einmal ist Inflation nicht objektiv "richtig" messbar. Alle Berechnungsmethoden basieren auf Annahmen und die Werte die durch die Presse geistern sind wiederum gewichtete Mittelwerte über sich verändernde repräsentative Warenkörbe. Unser Verbraucherpreisindex ist ein Konsumentenpreisindex, der von Änderungen in Kaufhäufigkeiten abstrahiert - mit dem Vorteil der einigermaßen eindeutigen Berechnungsmethodik. Es gibt aber auch andere Indizes, z.B. solche der wahrgenommenen Inflation, die Konsumentenbefragungen mit einbeziehen. Am Ende kommt es aber darauf an, was man für welchen Zweck messen möchte, denn in jedem Fall "richtiger" oder "genauer" ist keines der Verfahren. Nimmt man den VPI als bevorzugte Messgröße des Bundesamtes dann ist eine mittlere Preissteigerung von 50-55% eine gute Richtgröße.
Der ermittelte Preisindex für Foto und Video ist über die letzten 20 Jahre übrigens sogar fallend. Aber da ergibt sich das gleiche Problem, das auch die Vergleiche hier in gewisser Weise ad absurdum führt: Heutige Digitalkameras sind mit ihren analogen Pendants von vor 20 Jahren nur in sehr geringem Maße vergleichbar.
Wenn Interesse an weiterer Diskussion besteht würde ich aber vorschlagen diese ins Cafe zu verlegen.
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