Sooo, der letzte kleine Rest des Reiseberichtes...damit ist meine "Pflicht" getan. :D
Sonntag, 15.4.2012 - Abflugstag:
Hier gibt es nu keine Fotos mehr, da alles wild gepackt und zusammen geschnürt wurde. :D Aber ein wenig erzählen kann ich ja noch, wenn’s interessiert. ;)
*zurück lehn, Buch aufklapp*
Was war denn da so?
Achja, zuerst mal das schon mal Zusammenraffen, was geht (von den EIGENEN Sachen natürlich!). Und dann das Frühstück.
Motto: Jeder esse, was er kann…und wenn er nicht mehr kann, dann mindestens noch mal genau so viel!
Es war noch so viel Zeug übrig, das wir nicht wegwerfen wollten…die unansehnlichen Reste schmissen wir dann wehen Herzens weg, die ansehnlichen (Verpacktes, Obst etcpp) packte ich in eine Tüte und wir schenkten sie den Housekeepers.
Erwin war PÜNKTLICH. Das war er schon gestern, denn seine eine Uhr ging falsch! :D Er hatte schon den Tag davor total zeitig am Tisch gesessen und wir hatten nicht kapiert, wie DAS denn überhaupt möglich war. Tino hatte es uns dann im Laufe des Tages grinsend erklärt:
Erwin (Sir Öörwin) hatte eine Uhr nicht auf Schottlandzeit umgestellt, sie ging also noch „eine Stunde vor“. Somit wachte er um halb neun auf, aber auf der Uhr war es schon halb zehn. Da wir einen Tag davor beschlossen hatten, um neun zu frühstücken, war keiner im Gemeinschaftsbereich, alles war (noch!) total still. Tino allerdings war schon duschen. Da ihr Bad aber unten war, konnte Erwin das nicht hören. Im Halbschlaf merkte er nur das eine: „Ich bin alleine, alles ist total ruhig und verlassen…“ und dann bekam er die totale Panik! Er dachte sowohl, es sei schon Sonntag, als auch, dass wir ihn einfach zurück gelassen hätten. So schnell war er noch NIE aus den Federn. :lol: Was der von uns dachte, also nein…
Wir hätten ihm auf jeden Fall nen Abschiedszettel und nen Apfel da gelassen. :mrgreen:
Auf jeden Fall schaffte er es also am wirklichen Abflugstag tatsächlich ebenfalls pünktlich an den Tisch und alles stopfte die Wangen voll, so lange es ging. Danach wurde das Haus fertig gemacht und die Liste mal überprüft, ob alles getan war, was getan werden musste. Dann schlossen wir alles ab und gingen etwas wehmütig zur Vordertür hinaus… Vorbei war die schöne Woche!
In dieser Abfahrtshektik wollten wir aber doch noch ein Gruppenfoto schießen (Ha! Doch noch ein Foto!). Ich wanderte also den Weg runter und alle stellten sich auf den Balkon unseres Hauses.
„Nu tut ma alle schön die Dana winken!!!!“
Hachja…

:D
Dann hab ich sie noch in ein Pano eingebunden…allerdings hab ich diesmal eindeutig zu wenig Überlappung gehabt…mist. Egal, die Erinnerung zählt! :D
Juddah und Stefan fuhren mit Rieke schon sofort los, da ihr Flug zwei Stunden früher als unserer ging. Rieke flog erst nachts ab, aber er wollte die Zeit in Edinburgh nutzen und fuhr daher schon mit den beiden mit. Der Rest von uns fuhr dann gemütlich etwas später im Konvoi. Tom hatte sich gewünscht, nicht die Autobahn zu fahren, sondern die Strecke an Loch Lomond vorbei. Es gibt ja ein total schönes Lied über dieses Gebiet (gleichnamig) und so freute ich mich über diese Abwechslung.
Wir alle sollten es bereuen.
Erstens war total bescheuertes Licht. Gleißend brannte die Sonne direkt von oben und warf superharte Schatten. Aussteigen wollte irgendwie keiner irgendwo und SO hübsch war es da auch nicht, da waren wir inzwischen verwöhnt. Dazu kam noch, dass Schottland anscheinend eine Tour de Scotland ausgerufen hatte, jedenfalls waren gefühlte 3945804352456245 Radrennfahrer auf der Straße. Zu dritt nebeneinander, zu viert, zu fünft…und viiiieeeele hintereinander. Die Straße viel zu eng und kurvig, als dass man gescheit überholen konnte…
Wir kurvten also eine laaange Weile sehr genervt hinter den Stramplern her und versuchten immer wieder, daran vorbei zu kommen. Waren wir an ein paar Fahrern vorbei, kamen in der nächsten Kurve die nächste Ansammlung. Heikle Sache, aber schließlich (nach laaaaaaaaaaaaanger Zeit!!) waren wir sie endlich los. Pünktlich dazu wurde die Straße angenehm breit. :roll:
Da sich so langsam trotz wildem Frühstück der Mittagshunger anbahnte, ließen wir uns vom Navi zu „Danny’s Diner“ führen, einem kleinen…nunja, Imbissrestaurant mit dem Charme einer kleinen Mensa, einer in Deutschland niemals zugelassenen Toilette und recht guten Fish and Chips. Die vollgestopften Autos standen auf dem Großparkplatz und ich hatte echt Angst, dass jemand da ranging. Erwin stand dann ab und an mal auf und guckte raus, auch Thomas ging mal gucken, ob alles noch in Ordnung war. Die Schotten scheinen ehrlich zu sein, denn bei uns konnte man wirklich alles sehen, da das Hut-Dings nicht mehr runter ging und es war danach noch alles da.
So ging es straight zum Flughafen, wo wir unsere Autos abgaben. Bei Thomas’ und Juttas Auto hielten wir die Luft an, denn die Dame ging um das Auto herum und inspizierte genau auch den unteren Teil des Wagens. Doch ihre Augen blieben nicht an dem Kratzer hängen, sie fand den Zustand ok und nahm das Auto ab. PUH. Ich habe das auch schon in Irland gemerkt, wir hatten einen „Brombeer-Kratzer“ im Lack, aber das störte die nicht im Geringsten. Wenn keine großen Beulen drin sind, buchen die das unter „normaler Verschleiß“ ab, habe ich das Gefühl. Für Thomas und Jutta war das ja echt gut, die anderen Autos hatten keine sichtbaren Schäden, also waren wir zeitnah mit unserem Gepäck auf dem Weg ins Innere des Flughafens.
Ich war mal wieder froh über meinen Trolli mit VIER Rollen…ich packte einfach meinen Laptop und meine Fototasche oben drauf und rollte munter von dannen. Das ist echt SO angenehm!
Wir kamen an den Checkin, der total leer war! Wie schön. Wir checkten gemütlich ein und freuten uns, vor den vielen Bussen angekommen zu sein, die draußen gerade hinter uns vorgefahren waren. Wenn die auch alle…na dann prost!
„Wo ist Erwin?“
Gnaaaaa….die altbekannte Frage! Die Busse hatten, so Erwin später, ihm den Weg zwischen uns und ihm abgeschnitten. Er wollte nicht unbedingt vier Meter lang und zwei cm breit werden, also blieb er stehen und ließ die Busse passieren. Das dauerte etwas länger…und länger…und länger. Aber er schaffte es, vor der kompletten Meute, die sich aus den Bussen ergoss, doch noch am Ceckin anzukommen und seine Boardkarte zu ergattern. Danach platzten die Warteschleifen des Checkin aus allen Nähten. Was hatten wir da wirklich Dusel gehabt. Die Hälfte unserer Gruppe war schon mal die Rolltreppe hochgefahren und eigentlich wollten wir das auch.
Jutta und ich schauten Erwin an.
„Erwin…geht es dir gut?“
„Nein…nicht wirklich…“
Schweißperlen auf der Stirn, blasse Gesichtsfarbe, das alles war nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass Erwin gerade eben die beste Zeit seines Lebens hatte.
„Erwin…zieh dich aus.“
Daraufhin legte Erwin einen kleinen Strip vor uns hin. Rucksack und Tasche, Tüte mit schottischen Steinen, die er gesammelt hatte (gut, dass wir nicht in der Türkei gewesen waren…), Fotokram, dann kam die Jacke. Unter der Jacke trug er NOCH eine…und die war gefüttert! Und darunter einen Pulli. Und darunter ein Hemd!
Gut, das Hemd durfte er anbehalten, wir wollten ja keinen Ärger auf uns ziehen, aber den Rest sollte er schultern und um sich herum binden…es war wirklich warm im Flughafengebäude und er war für eine Polar-Expedition angezogen!
So fuhren wir auch endlich die Rolltreppe nach oben und schauten uns nach Sitzplätzen um. Tino wollte gleich durch die Sicherheitskontrolle und an den Gates warten, da man da besser sehen konnte, also marschierten wir zu den Piepern und Durchleuchtern. Plötzlich war Gottlieb weg. Er hatte gewartet auf…Erwin und war plötzlich nicht mehr bei uns in der Reihe. Ich fühlte mich etwas alleine und hoffte nur, er würde auftauchen…aber er kam nicht.
Erst als ich an der Reihe war, sah ich, dass er sich einfach auf der anderen Seite angestellt hatte, da es zwei Sicherheitsports gab. Aaaah, so war das. Wieder glücklich vereint, gingen wir in den Wartebereich. Unser Flug verspätete sich um eine halbe Stunde…maaann… Naja, egal, ich hockte mich in einen der Warte“sessel“ und machte einfach mal nix. Gottlieb ebenfalls, wir saßen einfach mal da und machten nix. Tino, Erwin und die anderen Jungs klebten schon vorne an der Aussichtsscheibe und versuchten, Starter und Lander zu spotten, Jutta und Biggi gingen „shoppen“ und die restlichen Pounds auf den Kopf hauen. Biggis volle Tüte nach der Shopping-Tour verriet allerdings, dass da doch etwas mehr als die restlichen Pounds drauf gegangen waren. :D „Ich hab mir eben mein Weihnachtsgeschenk gemacht!!“…mal sehen, ob sie das so lange aufheben konnte. :mrgreen:
Erwin hatte übrigens beschlossen, mal ne Flugzeugentführung zu planen. Er hatte neben seinem Fotozeug auch ein kleines Taschenmesser mit, dazu den Sack mit Steinen (die waren nicht SO klein) und seine Zuckerspritze etcpp. Er durfte alles mitnehmen, obwohl sie ihn überprüft und sich die Sachen angeguckt hatten. :D Sogar die Steine! Netterweise warf er davon im Flugzeug keinen an irgendwelche Köpfe. ;)
Endlich war unser Gate aufgerufen und wir versammelten uns dort. Um recht früh im Flieger sein zu können, blieben wir direkt vor dem Gate-Eingang stehen. Die Damen am Checkin hatten uns wild durcheinander gewürfelt. Ich hatte gebeten, mit Gottlieb zusammen zu sitzen und auch Jutta und Thomas saßen als Paar zusammen. Alle anderen waren irgendwo untergebracht worden. Gottlieb und ich saßen in Reihe sieben, also ganz vorne, direkt hinter dem „Business-Vorhang“, während alle anderen ganz hinten saßen, Reihe 24, 31 und weiter hinten.
Aber: die Letzten werden die Ersten sein! Die hinteren Reihen durften zuerst einsteigen und wir mussten echt ewig noch warten, bis wir endlich auch durften! Dafür waren wir später die Ersten auf deutschem Boden! :D
Der Flug war superschön, wir flogen mit Lufthansa zurück und da sah man erstmal, wie viel Platz ein Flugzeug haben konnte. Sehr angenehm! Allerdings gab es einen Salat-Snack…und der war doch etwas schwierig zu essen – erinnerte mich stark an die Szene mit Loriot im Flugzeug, falls die jemand kennt. :lol:
Ich bestellte einen Tomatensaft, weil ich auf dem Hinflug mal bei Erwin genippt hatte und das sehr lecker fand…aber mein Magen fand das nicht so lecker. Der revoltierte just bei Beenden des Trinkens und mir war ab da schlecht. Die „Tüte“ habe ich glücklicherweise nicht gebraucht.
Und ein Vollpfosten war ich gewesen! Hatte ich meine Kameratasche doch oben verstaut…nur diesmal kam ich während des Fluges nicht mehr dran! Neben uns am Gang saß ein Fremder…und den wollten wir nun wirklich nicht stören, um an die Tasche zu kommen, die ganz hinten oben vergraben war. Boah, mein Herz tat weh!!! Da draußen war eine SO tolle Stimmung und am Anfang komplett klare Sicht nach unten!!…dann ein Sonnenuntergang…und alles ohne meine Kamera…*heul*
Naja…manchmal muss man die Folgen seiner Entscheidungen halt tragen.
„Wir nähern uns dem Flughafen Frankfurt – unser Flug wird auf dem Außenfeld landen, es werden Sie Busse ans Terminal bringen“…bääääääääh…Busse. Sowas mochte ich ja GAR nicht. Ich wollte nicht warten, ich wollte gleich da ankommen.
Der Flieger landete und rollte direkt ans Terminal. Hä?
„Unsere Parkposition hat sich geändert, wir sind nun genau am Terminal“
Jaaaay!!
Als wir ausstiegen, musste ich mich erstmal orientieren. Hm…
„Das ist Terminal Eins…“ Gottlieb hatte es als erster gesehen. Och neeeeeeeee!!!
1. wartete mein Papa am Terminal zwei (eeeewig weit weg) und 2. war die Gepäckausgabe gefühlte 10km von unserem Außenposten weg. Wir waren echt am äußersten Rand des Terminal 1 abgesetzt worden. Dann doch lieber Bus, aber ich wollte es ja so. :roll: :lol:
Ich telefonierte meinen Dad dann ans Terminal eins heran und als wir endlich alle unsere Sachen hatten und uns verabschiedet hatten, dirigierte ich meinen Vater an den Terminalausgang, zu dem wir hinaus traten. Somit hatten wir wenigstens da keine Lauferei.
Ich beneidete Tom nicht, der mit uns heim fuhr, dann aber noch ne Dreiviertelstunde Autofahrt vor sich hatte. Jutta und Thomas mussten auch noch eine ganze Strecke zurücklegen, Tino auch. Da war ich froh, dass wir nur 20min vom Flughafen entfernt wohnen. Eigentlich war ich total müde, aber zu Hause dann doch wieder so aufgedreht, dass ich erstmal Bilder lud.
Insgesamt war das einfach eine tolle Zeit gewesen… Danke an alle, die sie unvergesslich gemacht haben!