SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Der Wolf kommt näher. (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=156978)

Schlumpf1965 23.12.2019 08:50

Hab gerade mal in der Mediathek geguckt.
Abruzzen, Italien. Die Hunde sind Maremmen-Abruzzen-Hunde (Maremmano-Abruzzese), aus der Familie der Herdenschutzhüude, wie bspw. der Kangal (Türkei), von denen hier in jedem Tierheim zig Exemplare einsitzen, weil man ja meint so ein toller großer Hund ist ein Haustier und später merkt, dass er zu groß, zu territorial beim Schutz seiner "Herde" (Familie). Herdenschutzhunde sind ja nicht zu verwechseln mit Hütehunden, wie Bearded Collies, Border Collies, Australian Shepherd . Kleiner feiner Unterschied.
Rudel Wölfe gegen eine Gruppe Maremmano, Kangal, Pyrenäen-Berghund, Kuvasz, etc. hat keine Chance. In vielen Gebieten, bekommen die Herdenschutzhunde Halsbänder mit langen Stacheln um, die sie vor Bissen der angreifenden Jäger wie Berglöwen, etc. schützen. Herdenschutzhunde werden dort bedenkenlos alleine mit einer Herde, bspw. Ziegen in die Berge geschickt und kommen nach einem, mehreren Tagen mit der kompletten Herde zurück. Die brauchen nicht mal einen Hirten und die Herde wie Ziegen, weiß genau, dass ihnen keine Gefahr durch die Herdenschutzhunde droht. Die Hunde arbeiten sehr eigenständig und instinktiv richtig.

Conny1 23.12.2019 11:05

Natürlich meinte ich Herdenschutzhunde, der Unterschied zwischen Hütehunden und Herdenschutzhunden ist mir bekannt. Es war ein Schreibfehler meinerseits. Das es sich nicht um Schäferhunde handelte, wie im Begleitkommentar zum Film nachlässig gesagt, war ebenfalls klar. Außerdem kenne ich die Abruzzen und habe dort auch solche Hunde gesehen. Sie werden dort sozusagen als „Leit-und Wachziege“ gehalten und fühlen sich auch so. Schilder mit der Aufschrift „Attenti al cane“ sieht man dort übrigens weit häufiger als in anderen Regionen Italiens. Warum wohl?

HaPeKa 23.12.2019 13:06

Mit den Maremmanos ist nicht zu spassen. Im Frühling waren wir in Sardinien im Supramonte viel zu Fuss unterwegs und wurden immer mal wieder von Maremmanos beobachtet.


Bild in der Galerie

Wir hatten auch die Situation, dass sie uns den Wanderweg versperrt haben und wir einen grossen Bogen um eine Herde machen mussten, sicher auch, weil wir den Hund dabei hatten. Wir konnten auch mit einem Bauern sprechen. Er sagte uns, er gehe einmal täglich zur Herde, um die Hunde zu füttern, ansonsten seien sie autark.

Schlumpf1965 23.12.2019 13:25

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 2109644)
Natürlich meinte ich Herdenschutzhunde, der Unterschied zwischen Hütehunden und Herdenschutzhunden ist mir bekannt. Es war ein Schreibfehler meinerseits. ...

Ups, klassisches Mißverständnis. Ich hatte deinen Schreibfehler gar nicht gesehen :D
Hatte das nur beiläufig erwähnt, weil ich gerade im Schreibfluss war. Dass DU den Unterschied kennst war mir eh' klar ;)

Schlumpf1965 23.12.2019 13:27

@ HaPeKa

Die hätten euch wahrscheinlich auch ohne euren Hund beobachtet und nicht durchgelassen. Einem Arbeitskollegen ist sowas mal in Griechenland passiert, der hat so eine kleine Klosterwanderung gemacht und kam irgendwo an einer Herde vorbei, plötzlich standen die Herdenschutzhunde um ihn rum, beschnupperten ihn und zeigten ihm, dass sie da sind... nur für alle Fälle.

Conny1 23.12.2019 13:34

Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2109683)
Mit den Maremmanos ist nicht zu spassen. (...)

Richtig, wie auch mit Kangals und anderen Herdenschutzhunden.
Deshalb kann ich auch durchaus verstehen, dass der Einsatz von solchen Tieren z.B. in stark ausgeprägten Touristenregionen, auf Deichen etc., kritisch gesehen wird, zumal absolut nicht davon auszugehen ist, dass sich Touristen generell angemessen ihnen gegenüber verhalten. Da muss dann, neben anderen Schutzmaßnahmen wie Zäune und Nachthirten, durch Esel und Alpakas für Schutz gesorgt werden.

Conny1 23.12.2019 13:39

@Schlumpf1965

Du bist ein netter Schlumpf! :D

Schlumpf1965 23.12.2019 13:50

Meistens Conny... meistens :D
Wenn ich genervt bin, kann ich auch ganz schön barsch sein, aber das war ja hier überhaupt nicht der Fall.
Mittlerweile gelingt mir auch Ignorieren ganz gut, also Ignorieren ohne was zu tippen, was ich denke ist ja dann wieder anders.

Back to Topic, also zumindest mal zu den potentiellen "vor dem Wolf Schützern":
Wir hatten mal einen Herdenschutzhund-Mischling, den habe ich letzten Freitag (Todestag) bei den Hundefotos gezeigt. Der hatte auch so Verhaltensweisen, als ich irgendwann draufkam, was in dem steckt, habe ich mir ein Buch über Herdenschutzhunde von Petra Krivy gekauft. Danach habe ich ihn verstanden :)

RRibitsch 23.12.2019 14:37

Sollten sich Herdenschutzhunde wirklich durchsetzen, hoffentlich tritt dann nicht der Fall ein, dass diese Hunde "Wanderer mit Hund" angreifen, welche sich achtlos der Herde nähern. Ich erinnere da nur an den Vorfall mit der Kuh, welche in Tirol eine Urlauberin getötet hat.

HaPeKa 23.12.2019 18:34

Das Problem ist mittlerweile bekannt und die Herdenschutzhunde, die hierzulande gezüchtet und ausgebildet werden, werden von klein auf auch an Menschen gewöhnt.
Zitat:

Bei der Zucht und Ausbildung sind die Vorgaben des Bundes (vgl. JSV sowie entsprechende Richtlinie) strikte zu beachten. U.a. darf nur mit Hunden aus Arbeitslinien gezüchtet werden und der Sozialisierung der Hunde mit dem Menschen ist ebenso viel Gewicht beizumessen wie jener mit den zu schützenden Nutztieren.
Nichtsdestotrotz muss man, wenn man selber mit einem Hund unterwegs ist, den geschützten Herden aus dem Weg gehen, bzw. diese grossräumig umgehen. Der Hund wird als potenzieller Feind der Nutztiere wahrgenommen.

Bei unserer Begegnung in Sardinien war ich beeindruckt von der Ruhe, die diese Hunde ausgestrahlt haben. Kein Bellen, keine Aggressionen, sie haben sich einfach zwischen uns und die Schafe gestellt und durch Körpersprache klar gemacht: Hier geht's nicht weiter.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:55 Uhr.