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Ernst-Dieter aus Apelern 01.12.2021 13:17

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2223948)
Ich denke, die machen sich schon lange Gedanken darüber, da ja u.a. auch lukrative Behandlungen wegbrechen.

Ja ,Sie machen sich Gedanken um das Geld und die Marge und um Nichts Anderes.Leider kann nicht mehr viel outgesourced werden.

Alison 01.12.2021 13:45

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2223950)
Ja ,Sie machen sich Gedanken um das Geld und die Marge und um Nichts Anderes.Leider kann nicht mehr viel outgesourced werden.

Das kann man aber den Kliniken nicht vorwerfen, die sind gezungen wirtschaftlich zu arbeiten.

Wenn du das jemandem vorwerfen möchtest, dann den politischen Entscheidungsträgen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gesund...in_Deutschland
z.B. 2006 "Stattdessen wird die Vergütung umgestellt auf Pauschalen je Leistung, je behandelte Krankheit oder je Patient, die in einer bundeseinheitlichen Euro-Gebührenordnung festgelegt werden."
Seitdem ist es für Kliniken und Ärzte nötig, "Fälle" möglichst schnell und mit möglichst wenig Aufwand zu behandeln.

BeHo 01.12.2021 13:50

Dazu ein Lesestück des Deutschlandfunks im Mai 2019 (also vor der Pandemie): Ökonomisierung der Krankenhäuser / Traurige Diagnose

Alison 01.12.2021 14:06

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2223957)
Dazu ein Lesestück des Deutschlandfunks im Mai 2019 (also vor der Pandemie): Ökonomisierung der Krankenhäuser / Traurige Diagnose

Danke!

ha_ru 01.12.2021 14:32

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2223957)
Dazu ein Lesestück des Deutschlandfunks im Mai 2019 (also vor der Pandemie): Ökonomisierung der Krankenhäuser / Traurige Diagnose

Kinderstationen als unrentable Bereiche werden von privatisierten Kliniken bevorzugt geschlossen. Bei uns hat das dazu geführt, dass Kinder zum Teil im 50km entfernten Stuttgart oder Tübingen behandelt werden müssen, das bedeutet für die Eltern 2h Fahrzeit pro Besuch. Ich kenne Eltern, die haben sich ein Wohnmobil gemietet und auf der Straße vor der Klinik Homeoffice gemacht. Es gibt auch Anbieter, die Zimmer in der Kliniknähe vermieten.

Wer bei unserem Krankenhaus vor Ort bestimmte Untersuchungen braucht wird mit dem Krankentransport 1 h zum Nachbarkrankhaus des gleichen Betreibers und wieder zurück gefahren. Der Transport wird zusätzlich zur Pauschale vergütet.

Bei der Bewertung, ob sich ein Krankenhaus am Standort lohnt fliesen die Kosten die Patienten und Angehörige tragen nicht ein. Das führt zu volkswirtschaftlich unsinnigen Entscheidungen.

eac 01.12.2021 14:35

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2223806)
Am Samstag spielt Borussia Dortmund gegen Bayern München, normalerweise vor 81.000 Zuschauern.Ist am Samstag unverantwortlich.Was soll geschehen?

Dortmund soll gewinnen! :cool:

HaPeKa 01.12.2021 15:08

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2223947)
Problem wird werden, wie soll das Personal im Gesundheitswesen die sich zuspitzende Lage verkraften?

Hier im Inselspital Bern sieht es auch prekär aus, ein Arzt spricht von einem Albtraum.

Von 36 Intensivbetten können nur 28 belegt werden, weil es nicht mehr so viele Pflegekräfte gibt, wie noch vor eineinhalb Jahren. Momentan sind zwar nur 4 davon mit Corona Patienten belegt, aber es gibt eben keine Kapazitäten mehr, für das, was in Kürze kommen könnte.

Auch interessant: Während der ersten Welle gab es im Inselspital 1'000 Freiwillige (Ärzte und Pflegekräfte im Ruhestand, Medizinstudenten u.s.w.), die ausgeholfen haben. Diese Zahl ist auf 0 zurückgegangen ... das heisst, es gibt keine Reserve mehr, man wird die Bettenanzahl nicht signifikant steigern können.

BeHo 01.12.2021 15:43

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2223807)
Zitat:

Zitat von Alison (Beitrag 2223804)
Mal OT, ich finde es Klasse, dass man in diesem Forum so gut diskutieren kann

Das scheint nicht jeder so wahrzunehmen. :(

Schade. Mir persönlich bringt dieser Thread sehr viel. Größtenteils wird trotz teils unterschiedlicher Ansichten einigermaßen sachlich diskutiert, und ich schätze die Infos der Experten genauso wie die Erfahrungen und Meinungen aller Anderen hier sehr.

Daher ein großes Dankeschön ans Team, dass ihr diesen Thread am Leben lasst. :top:

Ernst-Dieter aus Apelern 01.12.2021 15:48

Besonders DDD (Thomas) trägt zur Diskussionskultur in diesem Thread bei!

frame 01.12.2021 15:49

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2223950)
Ja ,Sie machen sich Gedanken um das Geld und die Marge und um Nichts Anderes.Leider kann nicht mehr viel outgesourced werden.

Angesichts dessen dass inzwischen schon wirklich dringende Tumoroperationen verschoben werden (müssen) ist diese Aussage dass es da nur um Profit geht ganz schön zynisch.
Hoffe mal dass du nicht in die Lage kommst dass deine OP mehrfach auf dem Terminplan steht und jedesmal abgesagt wurde während sich potentiell Metastasen entwickeln.
Du kannst dem Arzt ja dann in's Gesicht sagen dass er sowieso nur Profit machen will mit dir.


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