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turboengine 12.01.2023 09:23

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264312)
Quartierspeicher gäbe, wo z.B. Wohnviertel ihren Strom speichern und entnehmen? Da müsste man doch nicht in jeden Keller die ganze Elektronik dafür legen. Ist das eine blöde Idee?

Nein, das ist keine blöde Idee, sondern bald eine Notwendigkeit wenn noch mehr Thermische Kraftwerke für die Primär- und Sekundärreserve fehlen. Das hilft aber nur zur Frequenzstabilisierung und für kurzzeitige Pufferung. Schon für die Überbrückung der Nacht ist das total unwirtschaftlich und würde die Netznutzungsentgelte durch die Decke jagen.

turboengine 12.01.2023 09:27

Noch ein Beispiel dummer Politik.

https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-18594848.html

turboengine 12.01.2023 09:31

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2264070)
Wie ermittelt sich die Angabe "spezifische CO2 Emission" in den jeweiligen Ländern. Ist das allein auf den im Land erzeugten Strom bezogen oder importiert und exportiert man die Emmisionen in andere Netze?

Sprich: Wird die spezifische CO2 Emission in der Schweiz schlechter, wenn Deutscher Strom aus Kohlekraftwerken importiert wird?

Mir ist noch was eingefallen: Die Zahlen sind schön gerechnet, da hier der weil Photovoltaikmodule und Windräder ja eben nicht vom Himmel fallen. Jemand muss die Rohstoffe aus dem Boden holen, sie verarbeiten, Module in energieintensiven Fabriken zusammenschrauben, sie transportieren, Betonfundamente gießen, Unterseekabel verlegen und vieles davon zwanzig, dreißig Jahre später wieder entsorgen. In den Strommix-Emissionen taucht das nicht auf.

Da stünden alte, lang laufende Kraftwerke viel besser da.

atlinblau 12.01.2023 09:46

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264308)
Das Wallstreet Journal hat die “Deutsche Energiewende” ganz richtig beschrieben.

https://www.wsj.com/articles/worlds-...cy-11548807424

Leider ist der letzte Satz in diesem Artikel zu optimistisch:



Es kam ja noch schlimmer wie wir alle wissen.

Ich habe zum WJS leider kein Abo...

ABER...

Ich kann aus einem rein finanziellen Gesichtspunkt die Headline durchaus nachvollziehen, da die Rendite bei fossilen Energien generell höher sind. Man sagt so das Doppelte bis Dreifache. Daher hat RWE auch lieber Milliarden in die Kohle investiert, als in RNE.

Merkels energiepolitischer "Fehler" aus gegenwärtiger deutscher Sicht waren weder der Atom- und Kohleausstieg, sondern der mangelnde Ausbau der Erneuerbaren.

"Das Land hat die vergangenen Jahre verschenkt. Wenn es im bisherigen Tempo weitermacht, wird das nichts mit dem Regierungsziel, dass im Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des deutschen Stroms aus erneuerbaren Energien kommen, vor allem aus Wind- und Sonnenkraft (2022 waren es 48 Prozent)...Unterm Strich bleibt die bittere Erkenntnis, dass es Deutschland in den Merkel-Jahren richtig vermasselt hat. In der heimischen Solarindustrie gingen rund 100.000 Arbeitsplätze verloren, in der Windbranche mehr als 50.000. Die Kanzlerin setzte zwar den Atomausstieg durch, doch ihre Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), Sigmar Gabriel (SPD) und Peter Altmaier (CDU) würgten danach den Ausbau der erneuerbaren Energien ab..."

...klick!!!

Thomas

atlinblau 12.01.2023 09:56

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264315)
Da stünden alte, lang laufende Kraftwerke viel besser da.

Die Kraftwerke stehen nicht besser da, denn über ihre gesamte Laufzeit "fressen" sie Rohstoffe und produzieren viel Abfall!!!

frame 12.01.2023 10:04

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2264316)
Merkels energiepolitischer "Fehler" aus gegenwärtiger deutscher Sicht waren weder der Atom- und Kohleausstieg, sondern der mangelnde Ausbau der Erneuerbaren.

[I]"Das Land hat die vergangenen Jahre verschenkt. Wenn es im bisherigen Tempo weitermacht, wird das nichts mit dem Regierungsziel,

Ich lese immer nur Tempo, Tempo - sag' doch mal konkret, WO soll was beschleunigt werden? Wie nun oft genug gesagt, bei PV-Anlagen ist Schicht im Schacht, trotz aktuellen Preisen die sie völlig unwirtschaftlich machen ist die Lieferzeit ein Jahr. Mehr geht nicht. Panels gibt es, aber Wechselrichter und vor allem Monteure fehlen.

Andererseits, sobald ein bisschen Wind werden Windräder gedrosselt und ist der Strompreis negativ, sobald die Sonne scheint werden Gross-PV-Anlagen abgeschaltet und der Strompreis wird trotzdem negativ. NOCH mehr davon? Müsste man nicht endlich mal mit Hochdruck an den Trassen arbeiten um den Strom auch dahin zu bekommen wo er gebraucht wird und eben an Konzepten ihn anderweitig zu speichern? WAS GENAU soll denn das Modewort "Ausbau der EE" bedeuten?

In der FAZ war vor ein paar Tagen ein schöner Artikel der ausgeführt hat wie man die riesigen Gruben die der Tagebau hinterlassen hat als Stromspeicher ausbauen könnte. Nur arbeitet daran halt wieder keiner weil die Deutschen inzwischen technikfeindlich sind und lieber lamentieren als mal was zu tun.

frame 12.01.2023 10:09

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264313)
Das hilft aber nur zur Frequenzstabilisierung und für kurzzeitige Pufferung. Schon für die Überbrückung der Nacht ist das total unwirtschaftlich und würde die Netznutzungsentgelte durch die Decke jagen.

Warum ist das (rechnerisch) so? Die individuellen Speicher die die Leute heute einbauen sind ja im Sommer meist in wenigen Stunden voll, dann wird der Strom eingespeist. Oft beginnt das schon um die Mittagszeit wenn es sowieso schon zuviel gibt. Die Speicher reichen aber im Sommer im Normalfall für die Nacht des Einzelhauses.
Wenn man diese Speicher alle zusammen an einem Ort hätte statt verteilt und mehr Nutzer dann müsste das doch günstiger sein?

amateur 12.01.2023 10:17

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264319)
WAS GENAU soll denn das Modewort "Ausbau der EE" bedeuten?

Die Stromerzeugung auf Basis von fossiler Energie muss dynamischer werden. Die Netze müssen ausgebaut werden, damit es nicht zu regionalen Überlastungen kommt. Es müssen vor allem Speicherlösungen gebaut werden (Batterie, Wasserstoff, ...). Insgesamt müssen die Planungs- und Genehmigungszeiten verkürzt werden. Der Branche muss eine gewisse Planungssicherheit gegeben werden, damit z.B. Menschen gelockt werden, sich zu Monteuren schulen zu lassen. Da braucht es vollen Vortrieb jetzt, damit es in 3-10 Jahren echte Effekte im großen Stil erzielt. In der Zwischenzeit wird es zu suboptimalen Situationen kommen.

An eine komplett emissionsfreie Energieversorgung in den nächsten zwei Jahrzehnten glaube ich nicht und halte ich für das falsche Zielbild. Es muss halt schrittweise emissionsfreie Energieversorgung ausgebaut und damit die fossile Energieversorgung auf ein notwendiges Minimum reduziert werden.

Stephan

loewe60bb 12.01.2023 10:39

Leider ergibt sich für mich bei vielen Beiträgen hier die Einstellung (übrigens die gleiche wie bei vielen Energieversorgern):

Nur das alte, bestehende ist sinnvoll und rentabel!
Alles neue ist unwirtschaftlich und frisst noch dazu neue Ressourcen.
Die Sonne scheint nicht immer und es gibt auch mal Flaute.

Also immer weiter wie bisher mit AKW und fossilen Brennstoffen...! :doh:

atlinblau 12.01.2023 10:54

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264319)
Ich lese immer nur Tempo, Tempo - sag' doch mal konkret, WO soll was beschleunigt werden? ...

Ich bin seit fast 15 Jahren Mitglied im Braunkohleausschuss des Landes Brandenburg und war über die Jahre in vier Planungen neuer Braunkohle-Tagebaue nicht wohlwollend involviert gewesen, Jänschwalde-Nord, Welzow-II, Nochten-II (Sachsen), Gubin-Brody (Polen). Die jeweiligen Wirtschaftsministerien und Unterabteilungen arbeiteten mit den Antragstellern Hand in Hand gegen die Erneuerbaren. Aktuelles Beispiel die Infraschallstudie des BGR .......klick!!!

Warum gab es in DE bisher Null Probleme mit der Genehmigung von Tagebauen???
Das liegt am Bergrecht, insbesondere der "Rohstoffsicherungsklausel" aus. Wenn eine Landesregierung den Bedarf als notwendig und im öffentlichen Interesse erklärte, gab es keine rechtliche Möglichkeit, einen Tagebau zu verhindern.
Bis 2017 galt in Deutschland: "Bei einem Tagebauplan geht es nicht um das OB, sondern um das WIE". An diese Rechts-Praktik noch aus Hitler-Zeiten hat sich bisher keine Regierung gewagt.

...klack!!!

Im Jahre 2018 urteilte das erste Mal ein Gericht, dass die Einschätzung der Landesregierung, das die Braunkohleförderung im "öffentlichen Interesse" sei, nicht nachvollziehbar sei. Man kann auch sagen, dass die Rechtssicherheit von Tagebauen (ganz aktuell Tagebau Garzweiler) auf politische Fehlentscheidungen beruhen, die rechtlich nicht angreifbar waren...
Seit Habeck sind nun die Erneuerbaren noch oben gerückt worden - sie "Osterpaket"......klick!!!

"Es wird als Herzstück des Pakets der Grundsatz verankert, dass die Nutzung erneuerbarer Energien im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient. "

Somit sind erst einmal die rechtlichen Voraussetzungen gegeben, dass es gelingen kann. In wieweit die technische Umsetzung gelingt, bin ich überfragt.

peter2tria 12.01.2023 10:58

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2264323)
.....
An eine komplett emissionsfreie Energieversorgung in den nächsten zwei Jahrzehnten glaube ich nicht und halte ich für das falsche Zielbild. Es muss halt schrittweise emissionsfreie Energieversorgung ausgebaut und damit die fossile Energieversorgung auf ein notwendiges Minimum reduziert werden.

Stephan

Das denke ich auch.

Nur müssten die öffentlichen Stellen mal vorangehen.
Wenn ich sehe, dass bei uns ein neues Feuerwehrhaus gebaut wurde und keine PV am Dach ist, frage ich mich, mit welchem Recht 'die Regierung' der Bevölkerung den mahnenden Zeigefinger zeigt.
Erstmal selber (vor-)machen, bevor man anderen sagt, was sie zu tun haben.

Porty 12.01.2023 11:12

Zitat:

Zitat von loewe60bb (Beitrag 2264327)
Nur das alte, bestehende ist sinnvoll und rentabel!
Alles neue ist unwirtschaftlich und frisst noch dazu neue Ressourcen.
Die Sonne scheint nicht immer und es gibt auch mal Flaute.

Was für ein Quatsch!
Ich hab nicht ohne Grund schon 2 mal den Link zu den den aktuellen Netzdaten der Bundesnetzagentur gepostet, aber einige scheinen nicht bereit zu sein, sich damit auseinander zu setzen. Würde vermutlich so manches liebevoll gehätscheltes Vorurteil zu Fall bringen. Z.B., das die "Grundlastkraftwerke" nicht auf den Anfall an Wind und Solar reagieren können. Aber auch zeigen, was an Speicherkapazität DRINGENST! erforderlich ist, will man die CO2- Emmisionen runter bekommen.
Aber wir bekommen es ja noch nicht mal gebacken, ein paar Hochspannungsleitungen zu bauen.....
Was es bringt noch mehr Unsummen in neue Windräder und Solarparks zu versenken, sieht man an den Werten vom letzten Dezember. Und ja, mit Solar ist im Winter ein Land nicht mal ansatzweise mit Strom zu versorgen.

frame 12.01.2023 11:22

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2264331)
Somit sind erst einmal die rechtlichen Voraussetzungen gegeben, dass es gelingen kann. In wieweit die technische Umsetzung gelingt, bin ich überfragt.

du ziehst dich also wie immer darauf zurück dass jemand Regeln gemacht hat, die technische Umsetzbarkeit bzw. der Weg interessiert dich nicht? So einfach kann man es sich machen. Wenigstens die Regel der Physik und Mathematik sollte man aber neben den Gesetzestexten schon noch berücksichtigen. Die sogenannte normative Kraft des Faktischen.

Trassen z.B., die Grundlage von dem allem, werden nur gebaut wenn das jemand mal wirklich durchdrückt. Wenn z.B. lokale Grünen sie stoppen weil sie nicht wollen dass da auch böser fossiler Strom durchgeleitet wird dann müssen Machtworte her. Das hat nichts mit Braunkohle und der bösen Fossillobby zu tun.
Ich habe aber noch nichts davon gehört dass bei den Trassen jetzt endlich Gas gegeben wird?

atlinblau 12.01.2023 12:19

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264336)
du ziehst dich also wie immer darauf zurück dass jemand Regeln gemacht hat, die technische Umsetzbarkeit bzw. der Weg interessiert dich nicht? So einfach kann man es sich machen.

Vor 20 Jahren haben wir im Gemeinderat den Bau für einen Windpark mit 10,5 MW beschlossen. War 8 Kilometer neben dem Kraftwerk Jänschwalde nicht mit Wohlwollen bedacht worden.

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264336)
Wenigstens die Regel der Physik und Mathematik sollte man aber neben den Gesetzestexten schon noch berücksichtigen. Die sogenannte normative Kraft des Faktischen.

Mal zwei technisch-physikalische Behauptungen
1. Die Erneuerbaren werden nie mit mehr als vier Prozent (1993)
2. Wir erwarten eine Stromlücke (DENA-Studie 2008) ...klick!!!
"Dann würden bei der Stromversorgung im Jahre 2020 sogar bis zu 15.000 Megawatt Leistung – das entspricht 18 bis 19 Kraftwerken – fehlen"

Nichts davon hat sich bestätigt.
Gleiches erwarte ich bei den derzeitigen Warnungen und Einschätzungen zur Gewährleistung der Energiesicherheit.
Und nicht nur ich......klick!!!

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264336)
Trassen z.B., die Grundlage von dem allem, werden nur gebaut wenn das jemand mal wirklich durchdrückt.

Mit dem Bau von Gastrassen gab es in den vergangenen Jahrzehnte keine Probleme - sie hatten die gleiche Priorität wie Tagebaue. Seit Ostern 2022 haben die Stromtrassen die rechtliche Dringlichkeit

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264336)
Wenn z.B. lokale Grünen sie stoppen weil sie nicht wollen dass da auch böser fossiler Strom durchgeleitet wird dann müssen Machtworte her.

Der Netzausbau war streckenweise für den Kohlestrom gedacht.
Irgendwie muss der Braunkohle-Strom aus der Lausitzer Pampa ja trotz Windstrom aus dem Ostdeutschen Norden ja nach Bayern kommen - nur nicht in Zukunft und auf Dauer.

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264336)
Das hat nichts mit Braunkohle und der bösen Fossillobby zu tun. Ich habe aber noch nichts davon gehört dass bei den Trassen jetzt endlich Gas gegeben wird?

Wie schon gesagt, seit Ostern eine neue Rechtslage - Netzausbaubeschleunigungsgesetz Übertragungsnetz (NABEG)
...klick!!!

turboengine 12.01.2023 13:48

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264319)
In der FAZ war vor ein paar Tagen ein schöner Artikel der ausgeführt hat wie man die riesigen Gruben die der Tagebau hinterlassen hat als Stromspeicher ausbauen könnte. Nur arbeitet daran halt wieder keiner weil die Deutschen inzwischen technikfeindlich sind und lieber lamentieren als mal was zu tun.

Das mit den Betonkugeln? Das ist energetisch Unsinn. Gut gemeint aber völliger Quatsch.

turboengine 12.01.2023 13:51

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264320)
Warum ist das (rechnerisch) so?

Weil die total unwirtschaftliche Batteriepufferung die Leute als Liebhaberei aus ihrer Privatschatulle bezahlen. Wenn das für alle verpflichtend wird, wird es teuer.

turboengine 12.01.2023 14:00

Zitat:

Zitat von loewe60bb (Beitrag 2264327)
Nur das alte, bestehende ist sinnvoll und rentabel!

Nein - es ist aber dumm das Alte abzuschalten bevor man das Neue hat. Und insbesondere wenn das Neue das Alte regelmässig (nächtlich und im Winter) überhaupt nicht ersetzen kann.

Das macht die Dümmste Energiepolitik der Welt (TM) aus.

amateur 12.01.2023 15:42

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264352)
Nein - es ist aber dumm das Alte abzuschalten bevor man das Neue hat. Und insbesondere wenn das Neue das Alte regelmässig (nächtlich und im Winter) überhaupt nicht ersetzen kann.

Das macht mich auch wirklich nervös und verärgert.

Aber es stimmt auch auf der anderen Seite, dass es sehr starke Beharrungskräfte gibt und ohne drastischen Druck einfach auch kaum etwas passieren würde. Hinzu kommt der starke Lobbyismus der klassischen Energieindustrie. Nicht umsonst haben viele Politiker nach ihrem politischen Amt eine Position bei RWE, eon und Co.

Und dann honoriert der Wähler weniger fleißige Detailarbeit, sondern markige und einfache Parolen in TV Talkshows. Für Politiker "lohnt" es sich einfach nicht, einen guten, aber aufwendigen Job im Detail zu machen.

Alles keine gute Mischung.

Stephan

turboengine 12.01.2023 15:51

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2264370)
Alles keine gute Mischung.

Die Politik hat in der Energieversorgung eigentlich überhaupt nichts zu suchen. Die machen nur alles falsch - und schlimmer. Überhaupt haben wir viel zu viel Staat. Die Steuern um die Hälfte kürzen und dann schau´n mer mal.

Vielleicht sollte man auch in Steuerstreik treten - alle in die Viertagewoche. Fridays for Taxes.

amateur 12.01.2023 16:42

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264371)
Die Politik hat in der Energieversorgung eigentlich überhaupt nichts zu suchen. Die machen nur alles falsch - und schlimmer. Überhaupt haben wir viel zu viel Staat. Die Steuern um die Hälfte kürzen und dann schau´n mer mal.

Vielleicht sollte man auch in Steuerstreik treten - alle in die Viertagewoche. Fridays for Taxes.

Ja, ja. Streik mal in der Schweiz... :roll:

peter2tria 12.01.2023 17:24

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264371)
Die Politik hat in der Energieversorgung eigentlich überhaupt nichts zu suchen.....

Dem kann ich nicht zustimmen.
Strom gehört wie Wasser, Krankenhäuser, Bahn, etc zu der Grundversorgung des Landes. Das kann man nicht (in jedem Fall) den freien Kräften des Marktes überlassen.
Das ist eh schon viel zu viel privatisiert.

Sicherlich könnte man das besser machen, als das was unsere Volksvertreter so abliefern.

turboengine 12.01.2023 17:31

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2264380)
Dem kann ich nicht zustimmen.
Strom gehört wie Wasser, Krankenhäuser, Bahn, etc zu der Grundversorgung des Landes.

Hand aufs Herz: Das einzige was da gut funktioniert ist die Wasserversorgung.

Ansonsten sollte Staat regulieren und die Rahmenbedingungen setzen aber keine Technologieverbote erlassen, Straf- oder “Übergewinnsteuern” einführen oder oder als Unternehmer auftreten. Das geht regelmässig schief.

Politiker sind keine Unternehmer und deren Investitionsentscheidungen sind in der Regel unglaublich dämlich - sie können nicht bankrott gehen und Verantwortung tragen sie auch keine.

steve.hatton 12.01.2023 17:47

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264381)
Hand aufs Herz: Das einzige was da gut funktioniert ist die Wasserversorgung.

Ansonsten sollte Staat regulieren und die Rahmenbedingungen setzen aber keine Technologieverbote erlassen, Straf- oder “Übergewinnsteuern” einführen oder oder als Unternehmer auftreten. Das geht regelmässig schief.

Politiker sind keine Unternehmer und deren Investitionsentscheidungen sind in der Regel unglaublich dämlich - sie können nicht bankrott gehen und Verantwortung tragen sie auch keine.

Der letzte Satz ist richtig, aber Deine Terminologie nutzend wäre die Wasserversorgung Strom etc (ich sag mal die komplette Infrastruktur eines Landes) unreguliert in privater Hand und nur rein monetären Investitionsentscheidungen folgend, so würde nichts funktionieren.

Kein rein wirtschaftlich handelndes Unternehmen könnt mit seriöser Risikoanalyse ein KKW betreiben - schlichtweg nicht versicherbar, also unkalkulierbar....hier benötigt man die Freistellung durch den Staat (Haftungsbegrenzung, Rückbaukostenbegrenzung, Müllernsorgungskosten-Auslagerung) um agieren zu können.

M.E. Erachtens sollten, wie Peter schon schreibt, Strom, Wasser, Telekommunikation und auch die Bahn in Staatshand sein. Wer Privatisierung so liebt möge sich mal ein wenig in UK umsehen: Bahn - katastrophal, das Sxchienennetz wurde komplett vernachlässigt mit dementsprechenden Folgen - alles was Geld bringt wird privatisiert und den Rest, der unrentable Rest verbleibt dem Steuerzahler. Cherry picking sonst nichts.

BTW: Welches Technologieverbot hat der Staat erlassen ?

turboengine 12.01.2023 19:38

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2264383)

Kein rein wirtschaftlich handelndes Unternehmen könnt mit seriöser Risikoanalyse ein KKW betreiben -

Tschernobyl - welches Privatunternehmen war das?

steve.hatton 12.01.2023 22:02

Diese Antwort war vorhersehbar :roll:

Beispiel Privatwirtschaft und verwantwortungsvolles Handeln:

https://www.theguardian.com/business...rming-research

turboengine 12.01.2023 23:18

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2264403)
Beispiel Privatwirtschaft und verwantwortungsvolles Handeln:

Der größte Fortschritt für den Umweltschutz war der Niedergang des Kommunismus. Sogar das Waldsterben wurde so gestoppt.
Vorwärts immer - rückwärts nimmer.

turboengine 13.01.2023 09:39

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2264403)
Beispiel Privatwirtschaft und verwantwortungsvolles Handeln:
https://www.theguardian.com/business...rming-research

Das ist eine Sau, die immer wieder mal durchs Dorf getrieben wird.
Der unten verlinkte Artikel aus dem Guardian befasst sich mit demselbem Thema und wurde vor fast sieben Jahren geschrieben.

https://www.theguardian.com/environm...denier-funding

“Die Treffsicherheit der Klimaprognosen sei zum Teil allerdings Glück gewesen: Verschiedene fehlerhafte Annahmen der Berechnungen hätten sich gegenseitig ausgeglichen.” sagt der Klimaforscher Reto Knutti von der ETH Zürich.
Steht heute in der NZZ. Lese ich nicht im Guardian. Logisch. Falscher Spin.

https://www.nzz.ch/wissenschaft/exxo...aus-ld.1720503

Es gab in der Zeit zahllose Prognosen mit unterschiedlichen Ergebnissen bis sich eine Richtung durchgesetzt hat. Mit der selektiven Auswahl von alten Prognosen kann ich Dir alles beweisen.

Dass Herr Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung diese alte Kamelle schon wieder lutscht ist typisch für die heutige aktivistische Wissenschaft.

peter2tria 13.01.2023 10:13

Nunja, ob der Spin der nzz ddr Richtige ist, liegt wohl im Auge des Betrachters ;)

turboengine 13.01.2023 11:47

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2264421)
Nunja, ob der Spin der nzz ddr Richtige ist, liegt wohl im Auge des Betrachters ;)

Das stimmt, aber der Guardian hat einen ausgeprägt linken Bias.

https://adfontesmedia.com/the-guardi...d-reliability/

Und die Medienlandschaft insgesamt ist linksverschoben.

https://de.ejo-online.eu/qualitaet-e...-links-so-what

Das gilt auch für die kuschligen Milieuinseln im ÖRR.

Und auch dieses ist korrekt beobachtet im oben verlinken Artikel:

Zitat:

weil sie sich auch in der Wahrnehmung eines inhaltlichen Biases journalistischer Berichterstattung niederschlagen kann. Eine Schlussfolgerung daraus wäre, dass die unzureichende Anerkennung einer Linksverschiebung im Berufsfeld Journalismus dazu führt, dass Öffentlichkeit und Forschung sich unnötig mit längst geschlagenen Schlachten befassen, statt eine empirisch gut dokumentierte Beobachtung zur Grundlage weiterführender Überlegungen zu machen.
Bei unserer Debatte sieht man das ganz deutlich: Es werden immer dieselben Stöckchen (Tschernobyl, Fukushima, Atommüll) hingehalten.
Wir haben mittlerweile ein Kultur linken Kitsches, die jede vernünftige Betrachtung des Heute und Morgen verstellt.

atlinblau 13.01.2023 12:50

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264438)
Bei unserer Debatte sieht man das ganz deutlich: Es werden immer dieselben Stöckchen (Tschernobyl, Fukushima, Atommüll) hingehalten...

Welche denn sonst noch???

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264438)
Wir haben mittlerweile ein Kultur linken Kitsches, die jede vernünftige Betrachtung des Heute und Morgen verstellt.

Wem die Ergebnisse nicht passen, erklärt die Wissenschaft als links(versifft).

peter2tria 13.01.2023 13:02

Was ist schon objektiv richtig- ganz schwer zu sagen, zumindest in einigen/vielen Bereichen.
Das hat weder die eine Richtung noch die andere (wir bleiben mal bei den seriösen!) die Nase - bzw. Es liegt im Auge des Betrachters.
Ich finde 'auf beiden Seiten' gute Argumente.

Itscha 13.01.2023 13:38

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264438)
Und die Medienlandschaft insgesamt ist linksverschoben.

Was tatsächlich "links" ist, kommt wohl immer auf den Standpunkt an.
Es gibt halt Leute, für die ist viel mehr "links", als für andere.

twolf 13.01.2023 14:34

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264351)
Weil die total unwirtschaftliche Batteriepufferung die Leute als Liebhaberei aus ihrer Privatschatulle bezahlen. Wenn das für alle verpflichtend wird, wird es teuer.

Bei Heutigen Preisen, Durch neue Fertigungsansätze und Forschung sind wir da ja erst am Anfang, Siehe Fortschritt Energiedichte und Preisentwicklung. ( Und jetzt bitte nicht mit Entwicklung der Kosten durch die Marktengpässe Argumentieren).
Herstellkosten!

twolf 13.01.2023 14:38

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264381)
Hand aufs Herz: Das einzige was da gut funktioniert ist die Wasserversorgung.

Und die ist zum Grossen Teil? Genau in Kommunaler Verantwortung, und weit weg von Freien Markt, Und in Ländern wo genau das nicht so ist, Gibt es Riesen Probleme.

twolf 13.01.2023 14:40

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264438)
Das stimmt, aber der Guardian hat einen ausgeprägt linken Bias.

https://adfontesmedia.com/the-guardi...d-reliability/

Und die Medienlandschaft insgesamt ist linksverschoben.

https://de.ejo-online.eu/qualitaet-e...-links-so-what

Das gilt auch für die kuschligen Milieuinseln im ÖRR.

Und auch dieses ist korrekt beobachtet im oben verlinken Artikel:

Bei unserer Debatte sieht man das ganz deutlich: Es werden immer dieselben Stöckchen (Tschernobyl, Fukushima, Atommüll) hingehalten.
Wir haben mittlerweile ein Kultur linken Kitsches, die jede vernünftige Betrachtung des Heute und Morgen verstellt.

Deine Stöckchen sind aber auch immer die Gleichen :shock:

Porty 13.01.2023 15:01

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2264461)
Bei Heutigen Preisen, Durch neue Fertigungsansätze und Forschung sind wir da ja erst am Anfang, Siehe Fortschritt Energiedichte und Preisentwicklung. ( Und jetzt bitte nicht mit Entwicklung der Kosten durch die Marktengpässe Argumentieren).
Herstellkosten!


Ich fürchte, zu viel Optimismus ist da nicht angebracht. So wahnsinnig viel Luft ist in der Akkutechnologie nicht mehr, als dass diese Technologie als Massenspeicher zur saisonalen Energiespeicherung taugt.
Es gibt ein hochinteressantes Interview mit Prof Jossen von Lehrstuhl für elektrische Energiespeichertechnik der TU München, da wird sorgfältig aufgedröselt, wo bei welcher Technik noch wie viel Luft ist.
https://omegataupodcast.net/222-batterien/
War für mich recht desillusionierend....
Und natürlich spielt die Verfügbarkeit der Rohstoffe eine große Rolle. Nicht ohne Grund investiert man riesige Summen, um z.B. Lithiumakkus ohne Kobalt und Nickel zu entwickeln.

turboengine 13.01.2023 16:01

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2264462)
Und die ist zum Grossen Teil? Genau in Kommunaler Verantwortung, und weit weg von Freien Markt, Und in Ländern wo genau das nicht so ist, Gibt es Riesen Probleme.

Das ist ja auch kein Problem, das sind kommunale Strukturen wo Verantwortungs- und Einflussbereich zusammenfallen.

Bei der Stromversorgung ist das halt anders - das ist ein kontinentaler Markt und der funktioniert nur effizient wenn da keine Planwirtschaft herrscht.

twolf 13.01.2023 19:33

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264470)
Das ist ja auch kein Problem, das sind kommunale Strukturen wo Verantwortungs- und Einflussbereich zusammenfallen.

Bei der Stromversorgung ist das halt anders - das ist ein kontinentaler Markt und der funktioniert nur effizient wenn da keine Planwirtschaft herrscht.

Naa ob das Frankreich so sieht, die sind eher bei Planwirtschaft.

turboengine 13.01.2023 21:27

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2264484)
Naa ob das Frankreich so sieht, die sind eher bei Planwirtschaft.

Es geht um den Markt und nicht den Marktteilnehmer. Ob ein Unternehmen in öffentlicher Hand ist oder eine AG im Streubesitz ist zunächst egal so lange hier keine Politiker operativ Einfluss nehmen oder unfähige Pfeifen ihren Versorgungsposten im Vorstand bekommen. Dann würde das Unternehmen langfristig bankrott gehen.

Die EdF ist in der Hinsicht ein besonderes Tierchen im Europäischen Zoo. Hier gibt der Staat die Endverbraucher-Preise vor um die Bevölkerung bei Laune zu halten - also Planwirtschaft. Daher ist EdF defizitär wie auch die anderen kleineren Energieversorger in Frankreich. Daher gibt der Staat heftig Subventionen da man dem Strom ja keine Sägespäne beimischen kann.

Aber in Frankfurt druckt Madame Lagarde fleissig Geld um es an Frankreich zu verleihen. Die Wirkung sieht man dann in den Inflationszahlen und wir alle zahlen dafür.

steve.hatton 13.01.2023 22:37

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264419)
Das ist eine Sau, die immer wieder mal durchs Dorf getrieben wird.
Der unten verlinkte Artikel aus dem Guardian befasst sich mit demselbem Thema und wurde vor fast sieben Jahren geschrieben.
....

Mag ja sein, deshalb ist die Sau keine Tote - oder Ente.

Selbst die "Wirtschaftsnahe" NZZ hat dies belegt - letzter Satz in Deinem Link.

Wenn sich jeder zweite Politiker heute seine Position als die Mitte bezeichnet, ist die Wahrnehmung eh gestört.....sagte nicht einst Strauß: "Rechts von uns ist die Wand".

Bei Staatsunternehmen mag die Gewinnorientierung mangelhaft sein, aber es besteht andererseits das Risko, dass ein Privatunternehmer oder Mehrheitseigner mal am Rad dreht - stell Dir Musk als Eigner von EON oder RWE vor .....

Wenn ich mich recht erinnere hat die Bahn in D mal gut funktioniert - als Staatsunternehmen.


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