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klauskleber 31.12.2009 14:15

Ein sehr interessantes Thema mit tollen Kommentaren ist hier entstanden .....

Für mich kann ich den Wert und die Bedeutung der Fotografie nicht nur auf einer Schiene wiederfinden.
Zum Einen finde ich es einfach befriedigend zu fotografieren, die Bilder zu bearbeiten und zu bewerten. Dabei spielt dann oft die , wenn man die Massstäbe für künstlerisch wertvolle Fotografie anlegt, "Qualität" eine grosse Rolle.
Auf der anderen Seite zur "Qualitätsfotografie" stehen die Fotos, mit denen ich etwas festhalte, was mir wichtig ist . - Oft sind es Menschen , und auch oft versuche ich, denen mit den Bildern eine Freude zu machen. Früher waren es eher mal einfach Papierbilder, inzwischen eher Fotobücher oder eine DVD mit einer Diaschau.
Dabei komme ich für mich inzwischen zu dem Schluss, dass es das "gute Foto" einfach so nicht gibt.
Wenn man jemanden gut kennt, hat ein Foto von diesem eine ganz andere Wirkung als von einem Fremden.
Ein Fussballfan nimmt ein gutes Actionfoto völlig anders wahr als jemand, dem Fussball nichts gibt. Die Steigerung davon erlebt man, wenn man den Augenblick des Fotos selber erlebt hat, weil das Gehirn einen dann die ganze Situation fast wiedererleben lässt.
Für diese Art Bilder ist das Forum wohl eher die falsche Plattform, was sie damit aber nicht zu schlechteren Fotos degradiert.

Ein Forum für Bilder hilft jedoch in meinen Augen ganz klar, sich zu verbessern.
Allerdings ist dies Forum hier schon ein gutes und sehr positives . Es gibt da auch andere Plattformen , wo "Platzhirsche" versuchen, zu massregeln und sich zu profilieren. ..Nunja , so nahm ich es halt beim Lesen wahr. Man kann es sicher auch anders sehen.
######
Mit den besten Grüßen
Jürgen

mboesch 31.12.2009 15:11

keine Diaabende mehr
 
Zitat:

Zitat von HeinS (Beitrag 943261)
Die früher gerne mal gemachten "Diaabende" gibts schon lange nicht mehr.

Hallo,
meine Aufnahmen sind meist auch nicht technisch "ausgereift" sondern sind Erinnerungen und Eindrücke von Ferien, Ausflügen, etc.
Seit der Photobuchdruck einfach geworden ist, gibt's nach Auslandferien halt ein Buch mit den gelungensten Aufnahmen,
zum andern sortiere ich eine Auswahl aus und wir projizieren die mit dem Beamer, in der Grösse sind die Aufnahmen toll, auch wenn die Qualität nicht so toll ausfällt. Es kommt in der Familie dann etwas Kino - Erlebnis auf. Beim Umbau haben wir schon darauf geachtet, dass eine günstig gelegene Wand frei bleibt. Mein Argument, lieber einen Beamer anzuschaffen, als einen unschönen GrossbildTV dauernd im Blickfeld zu haben, war damals bei meiner Frau ein Argument.

Alles Beste zum Neuen Jahr
Martin

henzie 31.12.2009 17:05

Zitat:

Zitat von Takami (Beitrag 943200)
Hallo Henning,
ich bin erst seit 1,5 Jahren dabei und fotografiere ausschließlich für mich selbst. Jedoch: Ohne das Zeigen vieler Bilder im Netz und das Verarbeiten der Kritik, die man bekommt, wäre ich wohl immer noch auf "Knipser"-Niveau. Ohne das Netz und den Austausch mit anderen würde mir die Sache auch nur halb so viel Freude bereiten.
Zu den prints: Ich habe in der Zeit 10 Fotobücher gemacht, die meisten für mich. Poster habe ich auch ca. 10. Meine Frau hängt sie sehr gerne auf (sofern es farblich und motivisch ins Zimmer passt). Der eine oder andere Gast kuckt sie sich offensichtlich gerne an. In einer regionalen Zeitung wurden auch schon ein paar Bilder von mir abgedruckt (nix kommerzielles). Ich war über das feedback (positiv) überrascht und konnte kaum glauben, wer sich das alles ankuckt.
Statistik: Ich habe in der Zeit ca. 25.000 mal "abgedrück", ca. 20.000 Bilder habe ich auf der Platte. ca. 1000 Bilder sind in Fotobüchern und/oder meiner HP und/oder im SUF bzw. der FC gelandet.
Und: Ohne die digitale Technik wäre ich nie zum Fotografieren gekommen. Mir ist es schlicht egal, dass 96% meiner Bilder eher unbeachtet auf der Platte schlummern. Abundzu schmökere ich in den Verzeichnissen rum und entdecke dann noch ein kleines "Schätzchen".
Harry


HAllo Harry!

Du hast eine recht gute "Ausbeute" an Papierbildern, das könnte auch daran liegen, dass Du Deine Aufnahmetechnik einfach beherrschst. Dazu kommt, dass Du recht themensicher bist, d.h. die Dinge und Dein strukturales ( gibts das Wort überhaupt?, ich meine Deine Fähigkeit, Strukturzusammenhänge zu erkennen) Sehen ermöglichen Dir halt oft einzigartige Bilder.

Gruß

Henning

henzie 31.12.2009 17:14

Zitat:

Zitat von HeinS (Beitrag 943261)
Hallo,
noch mal ein paar Gedanken meinerseits.
In den letzten Jahren vor der digitalen Ära habe ich meinen Fotoapparat gar nicht mehr oft mitgenommen. Alle Urlaubsorte waren schon abgeknipst und die Motive hätten sich in den Diakästen und Bilderalben nur ständig wiederholt. Die Entwicklung der Kinder war "im Kasten". Das Interesse ging gegen Null.
Erst meine erste Digitalkamera brachte für mich ein Umdenken und erweckte das Interesse neu. Mein Eintritt in die "Internetszene" bewirkte, dass ich ganz anders als vorher auch mit dem Gedanken fotografiere, welches Foto wohl gut geeignet wäre, es in einem Forum zu zeigen. Und teilweise wird der Fotoapparat nur aus dem Grund mitgenommen.
So entstehen viele, viele Fotos, die weniger als früher der Erinnerung in der Familie dienen.
Die meisten Fotos bleiben auf der Festplatte. Ab und zu schauen wir sie uns an. Aber es sind einfach zuviele, um sie sich alle anzusehen. Obwohl ich nicht in solchen Massen wie viele andere fotografiere - ich habe seit 1999 vielleicht 4000 Fotos gemacht und auf der Platte sinds noch weniger - kommt doch viel mehr als früher zusammen.
Ausbelichten lasse ich bisher nicht. Einige Fotos drucke ich mit meinem Epson R800 in DinA4, mehr drucke ich in 10x15 auf meinem Sagem Thermosubdrucker aus. Natürlich entstehen nun lange nicht so viel "Anfassfotos" wie früher, als ich noch Dia- u- und Negativfilme belichtete.
Das Ganze hat sich sehr verschoben, dass ich nicht weiß, ob mir das als Ergebnis so überhaupt noch gefällt.
Die früher gerne mal gemachten "Diaabende" gibts schon lange nicht mehr, zumindest äußerst selten noch.
Einzig unsere Enkel schauen sich die alten Fotoalben immer wieder gerne mal an.

Hallo Heinz.

Danke für die Gedanken. Du bedauerst ein wenig die Tatsache, dass die Diaabende abhanden gekommen sind.
Pass auf, die Technik und die HD-Fernseher ( teilweise türblattgroß :lol: ) und die Tatsache, dass man Bilder per USB einfach von einer FP auf dem Monitor ansehen kann wird einen etwa gleichwertigen Ersatz ( für das KB-Format ) schaffen. Und die enkelfähigen Dokubücher sollte man ruhig mal herstellen lassen, es muss ja nicht immer Müll zurückommen. Ich glaube ein guter Einstieg wäre so ein Fotobuch pro Jahr, wenn es dann wöchentlich wird, ist es schon wieder Stress. ;)

Gruß

Henning

henzie 31.12.2009 17:17

Zitat:

Zitat von Löwe (Beitrag 943268)
In erster Linie fotografiere ich für mich und meine Familie, was alles weitere angeht, bin ich mir da noch nicht ganz schlüssig.
Ich möchte jetzt nicht auf jeden Beitrag einzeln eingehen, aber ich darf sagen, daß ich mit viel Vergnügen vor allen Dingen die letzten Beiträge gelesen habe. Mir gefällt die Art wie hier zum größten Teil miteinander umgegangen wird und ich habe noch nie soviel über mein Hobby Fotografieren gelernt, wie in diesem Forum. Ich finde es auch schön, wenn man andere Aspekte berührt, sowie in den letzen Beiträgen von Dana Henzie und Peter. "Manchmal kommt das menschliche und persönliche zu kurz."
Ich wünsche allen für das neue Jahr alles Gute, aber vor allen Dingen Gesundheit
Löwe Werner

HAllo Werner!

Danke für die Reaktion. Du hast natürlich recht mit Deiner Art zu fotografieren. Jeder wie er mag und kann.
Die auch einen guten Start in das neue Jahrzehnt.

Henning

henzie 31.12.2009 17:27

Zitat:

Zitat von klauskleber (Beitrag 943320)
Ein sehr interessantes Thema mit tollen Kommentaren ist hier entstanden .....

Für mich kann ich den Wert und die Bedeutung der Fotografie nicht nur auf einer Schiene wiederfinden.
Zum Einen finde ich es einfach befriedigend zu fotografieren, die Bilder zu bearbeiten und zu bewerten. Dabei spielt dann oft die , wenn man die Massstäbe für künstlerisch wertvolle Fotografie anlegt, "Qualität" eine grosse Rolle.
Auf der anderen Seite zur "Qualitätsfotografie" stehen die Fotos, mit denen ich etwas festhalte, was mir wichtig ist . - Oft sind es Menschen , und auch oft versuche ich, denen mit den Bildern eine Freude zu machen. Früher waren es eher mal einfach Papierbilder, inzwischen eher Fotobücher oder eine DVD mit einer Diaschau.
Dabei komme ich für mich inzwischen zu dem Schluss, dass es das "gute Foto" einfach so nicht gibt.
Wenn man jemanden gut kennt, hat ein Foto von diesem eine ganz andere Wirkung als von einem Fremden.
Ein Fussballfan nimmt ein gutes Actionfoto völlig anders wahr als jemand, dem Fussball nichts gibt. Die Steigerung davon erlebt man, wenn man den Augenblick des Fotos selber erlebt hat, weil das Gehirn einen dann die ganze Situation fast wiedererleben lässt.
Für diese Art Bilder ist das Forum wohl eher die falsche Plattform, was sie damit aber nicht zu schlechteren Fotos degradiert.

Ein Forum für Bilder hilft jedoch in meinen Augen ganz klar, sich zu verbessern.
Allerdings ist dies Forum hier schon ein gutes und sehr positives . Es gibt da auch andere Plattformen , wo "Platzhirsche" versuchen, zu massregeln und sich zu profilieren. ..Nunja , so nahm ich es halt beim Lesen wahr. Man kann es sicher auch anders sehen.
######
Mit den besten Grüßen
Jürgen

Hallo Jürgen!

Danke für Deine ausführlichen Gedanken! Du beschreibst Wiedererkennungsmechanismen, die auch in der Literatur bekannt sind. Marcel Proust hat in seinem Monumentalwerk " Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" diesen Mechanismus für fast alle Dinge des täglichen Lebens beschrieben. Bilder, die für sich schon viel mehr Gedankeninhalte transportieren können ( nicht müssen!), sind natürlich viel mächtigere Erinnerungsaktivatoren, als vergleichsweise der Duft einer Lieblingsspeise aus Mutterns guter Küche, der aber auch ganze Kindheitsepisoden wach werden lassen kann.

Gruß

Henning

klauskleber 31.12.2009 17:38

Hallo Henning,
genau über diesen Effekt der Wiedererkennung und auch Redundanz mache ich mir manchmal in Bezug auf die Fotografie Gedanken.
Umgekehrt habe ich schon festgestellt, dass ich etwas fotografiert habe und mich gewundert habe, dass Andere meine Freude oder Sicht nicht geteilt haben. Erst sehr spät bin ich darauf gekommen, dass ich wohl nur einen Ausschnitt genommen habe, und aus meienr Erinnerung doch das Ganze sehe. Der Betrachter des Fotos kann das ja nicht.

Der Vorgang des Sehens und Verstehens ist wohl doch sehr kompliziert, oder?

Jürgen

henzie 31.12.2009 17:42

Zitat:

Zitat von mboesch (Beitrag 943365)
Hallo,
meine Aufnahmen sind meist auch nicht technisch "ausgereift" sondern sind Erinnerungen und Eindrücke von Ferien, Ausflügen, etc.
Seit der Photobuchdruck einfach geworden ist, gibt's nach Auslandferien halt ein Buch mit den gelungensten Aufnahmen,
zum andern sortiere ich eine Auswahl aus und wir projizieren die mit dem Beamer, in der Grösse sind die Aufnahmen toll, auch wenn die Qualität nicht so toll ausfällt. Es kommt in der Familie dann etwas Kino - Erlebnis auf. Beim Umbau haben wir schon darauf geachtet, dass eine günstig gelegene Wand frei bleibt. Mein Argument, lieber einen Beamer anzuschaffen, als einen unschönen GrossbildTV dauernd im Blickfeld zu haben, war damals bei meiner Frau ein Argument.

Alles Beste zum Neuen Jahr
Martin


HAllo Martin!

Danke für Deinen Kommentar. Ich möchte Dich bestärken in der Ansicht: Du bestimmst bei Deinen Bildern was Qualität ist und niemand sonst. Wenn Du Bilder im Netz zur Diskussion publizierst, dann bekommst Du mitunter sehr hilfreiche Kommentare, aber auch manchmal Kommentare, die einfach nur flach sind. Egal unter dem Strich kann es hilfreich sein, seine eigene Art Bilder aufzunehmen durch Rückkopplung zu verändern. Es kann sogar besser werden. ;)
Ach ja, Du hast eine weise Frau, die vermutlich stilsicher ist, und sich ihren Privatbereich nicht mit einem Monster TV verhunzt.

Gruß, auch Dir und den Deinen ein tolles neues Jahrzehnt.

Henning

henzie 31.12.2009 17:48

Zitat:

Zitat von klauskleber (Beitrag 943457)
Hallo Henning,
genau über diesen Effekt der Wiedererkennung und auch Redundanz mache ich mir manchmal in Bezug auf die Fotografie Gedanken.
Umgekehrt habe ich schon festgestellt, dass ich etwas fotografiert habe und mich gewundert habe, dass Andere meine Freude oder Sicht nicht geteilt haben. Erst sehr spät bin ich darauf gekommen, dass ich wohl nur einen Ausschnitt genommen habe, und aus meienr Erinnerung doch das Ganze sehe. Der Betrachter des Fotos kann das ja nicht.

Der Vorgang des Sehens und Verstehens ist wohl doch sehr kompliziert, oder?

Jürgen

Hallo Jürgen!

Na klar ist das sehr kompliziert. Das hat zwei Konsequenzen, es besteht die Chance, das Du einzigartige Bilder aufnimmst, nur Niemand begreift das. Denn die Bilder sind einzigartig nur für Dich selbst.
Andererseits besteht die Chance, dass ein Fotograf Bilder aufnimmt, die im mainstream liegen, allgemein verstanden und akzeptiert werden, aber um den Preis seine persönliche Formensprache verloren zu haben. ( Ich habe meinen Aspekt ganz knapp zusammengedrängt, das müsste und könnte eigentlich ausführlicher entwickelt werden, aber ich wollte Dich nicht zutexten.

Gruß

Henning

klauskleber 31.12.2009 18:04

Nein , Henning, ich denke nicht, dass Du jemanden zutextest..*gg* ..
Und eine absolute Schlussvolgerung gibt es hier wohl nicht. Dies ist ja wohl zum Teil auch der Grund, weshalb viele Kunstwerke (z.B. die Pavillons auf der Viennale ) so erklärungsbedürftig sind. Für viele ist solche Kunst keine Kunst, für anders gestrickte Menschen erschliesst sich erst hier die ganze Schönheit.

So , - ich wünsche allen einen guten Rutsch und freue mich aufs neue Jahr.

Grüße
Jürgen


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