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-   -   Wüste, Tiere, Apfelkuchen. Ein Reisebericht aus Namibia (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=202189)

twuschel 23.04.2023 15:05

Namibia
 
Hallo Ingo
Ich finde deinen Bericht wunderbar:top:
Im Oktober dieses Jahres gehen wir,meine Frau und ich, auch auf diese Reise.Ich könnte mir auch keine bessere Reisebegleitung vorstellen,egal was andere dazu sagen :D
Wir sind aber Selbstfahrer,fahren mit dem eigenem(gemieteten) 4x4 bis jetzt exakt die gleiche Route und so lasse ich mich gerne insperieren von deinem(Eurem) Reisebericht.
Freue mich auf die Fortsetzung deines Berichtes:top:
Grüessli
Tom

ingoKober 25.04.2023 20:40

Und weiter gehts....Müde beziehen wir unsere Zelte. Unser Nachbar erscheint aber schon bald an unserer Zeltklappe und fragt, ob ich denn einen Gecko aus ihrem Zelt entfernen könne. Klar, mache ich. Es ist ein schöner Dickfingergecko, Chondrodactylus turneri.


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Ich bin zwar schlapp, aber ein wenig laufe ich noch mit der Taschnelampe umher. Der Dickfingergecko hat eine Menge Artgenossen. Sonst sehe ich wenig.
Aber wenigstens eine große geflügelte Stabheuschrecke.


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Eine kleine Mantide


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Und eine sehr hübsch gezeichnete Ameisenjungfer mit kleinem Freund


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Ich schlafe schlecht. Es kühlt nachts kaum ab, ist unerträglich heiss und zu allem Überfluß knabbern irgendwelche Insekten permanent lautstark im Riedwindschutz neben unserem Zelt…Raspel…raspel….raspel…entnervend!
Am nächsten Morgen frühstücken wir in Ruhe in der schönen Lapa mit Ausblick auf den Busch. Kobers sind mal wieder die ersten


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Dann geht es zu einer zugebuchten Halbtags Tour durch Etosha. Wir wechseln also am Gate das Auto


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Um es gleich zusagen, an Floyd kam der Guide nicht ran. Er war eher lustlos und fuhr im Konvoi mit anderen Tourstenfahrzeugen. Wir sahen trotzdem einige Tiere und das Morgenlicht war sehr schön.

Die Gnus hatten allüberall niedliche Kälbchen


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Man beachte, dass die Gnus hier schon deutlich anders aussehen, als die Streifengnus in Südafrika.
Hier mal zum Vergleich Makutsignus


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Auch ein Spitzmaulnashorn trafen wir in schönem Licht


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Auf einer saftigen Wiese standen Unmengen an Koritrappen herum. Bestimtm so um die 20 auf einen Kilometer. So viele habe ich noch nie so eng aufeinander gesehen.

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Wie groß die sind, sieht man hier gut im Vergleich zu dem Springbock. Dabei steht der sogar noch näher zur Kamera


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Aber noch viel größer sind natürlich die Strauße, von denen wir recht viele sahen, auch in größeren Gruppen.


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Auch die Springböcke genossen die schönen Morgensonnenstrahlen und machten spielerische Kämpfchen


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Und Kronenkiebitze bewachten eifrig ihre Minireviere


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Löwenspuren liessen uns aufmerksam in die Gegend schauen


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Und tatsächlich zeigte sich immerhin kurz eine Löwin im dichten Busch


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Aber die Namibiaerdhörnchen stahlen ihr eigentlich die Schau. Sie wirken wirklich wie kleine Leute


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Ein Charaktervogel Etoshas ist die Gackeltrappe


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Diese hübschen Vögel gucken immer sehr ernst und machen mit ihrem fleissig im Flug oder zu Fuß vorgetragenen Gegackel einen Höllenlärm


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Ihr erinnert Euch vielleicht, dass ich hier i Forum mal ein Gedicht zur Beziehung einer Gackeltrappe mit einer Gabelracke geschrieben habe. Nun könnt Ihr euch mehr drunter vorstellen


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Ich wollte ja noch das Geheimnis der Namaqua Flughühner verraten. Nun, die Vögel brüten gut geschützt vor Feinden mitten in der ödesten Wüste. Da ist es zwar sicher, wie aber sicherstellen, dass der Nachwuchs genug zu trinken bekommt?
Die Flughühner haben eine einmalige Lösung dafür gefunden: Die Männchen fliegen bis weit über 100 Kilometer zur nächsten Wasserstelle. Dort tunken sie ihr speziell gestaltetes Brustgefieder ins Wasser und lassen es sich vollsaugen. Dabei nehmen sie bis zu einem drittel ihres eigenen Gewichtes auf. Damit fliegen sie dann die weite Strecke zu den Kücken zurück und die trinken dann das Wasser aus Papas Brustschwamm.
Hier sind sie gerade beim Tanken


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Auch sonst war an jedem Wasserloch viel los


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Kudus kabbelten sich spielerisch


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Ein Schwarzstirn Impala beobachtete eine Libelle, die vor seinem Hinterteil in der Luft stand


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Und in einem der seltenen Bäume sahen wir einen von ganz wenigen Gelbschnabeltokkos, denn wir in Namibia begegneten


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Am Wegrand sonnte sich ein Trachylepisbaby


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Und ein großer Skolopender bereute es, sich auf den glühend heissen Sand begeben zu haben, Windend vor Schmerz rannte er so schnell ihn seine vielen Beine trugen in Richtung des nächsten Schattenplatzes


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Zum Abschluß fuhren wir dann noch an die eigentlich Etoshapfanne


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Endlose weite und flimmernde Hitze über dem absoluten Nichts.
Wir schauten lange drauf


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Die Stimmung war schon einmalig

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Zum Mittagessen fuhren wir dann wieder nach Okaukuejo….davon später

ingoKober 29.04.2023 13:01

Ich sehe schon, es wird Euch langsam nun doch langweilig. Jetzt bin ich aber schon so weit die letzten Tage bringe ich auch noch zu Ende.
Wir fuhren nun also nach Okaukuejo und hatten den üblichen Lunch, um dann rasch wieder an das tolle Wasserloch zu gehen. Da war natürlich weder etwas los


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- und auch die Abdimstörche waren noch da


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Weitere Zebras, Gnus, Springböcke etc zeige ich mal nicht, um mich nicht zu wiederholen.
Dieser kleine Streifenschakal ging in dem Gewimmel fast unter und war auch ordentlich verunsichert. In dem Gewusel war es auch kaum möglich, ihn vernünftig aufs Bild zu bekommen.


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Aber dann hatten wir noch besonderes Glück. Gaaanz langsam marschierte vom Horizont aus ein großer Elefantenbulle zum Wasserloch


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Alle anderen Säugetiere räumten das Wasserloch und hielten respektvollen Abstand. Nur den Abdimstörchen wars mal wieder egal


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Und dann begann der große Bulle nach Herzenslust zu planschen


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Als er damit fertig war, machte er sich genauso gemütlich wieder auf den Weg dorthin zurück, von wo er gekommen war.


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Wir mussten auch weg und fuhren zurück zu unserer Lodge, wo wir den Rest des Tages verbrachten.
Hier nochmal ein Blick in unser Zelt:


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Am Hauptgebäude hielten sich einige Chondrodactylus turneri auf:


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Witzig war ihre Art, sich zu verstecken, War der Kopf geschützt, hielten sie sich offenbar bereits für unsichtbar. Schwanz und teils auch Körper hingen oft aus den Verstecken heraus. Erstaunlich, wie die Art so erfolgreich sein kann….


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Immerhin fast gut:


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Das einzige andere Reptil, dass mir am Tag bei der Hitze noch begegnete war ein kleiner Skink, Trachylepis damarana


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Recht weit entfernt vom Haupthaus


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War ein kleines Wasserloch. Aber bei der Hitze waren die einziggen Gäste ein Nektarvogelweibchen


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Eine Feldwespe


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Und ein Rotschnabelfrankolin


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Auf dem Weg zu Maskenweberkolonie begenete ich noch einem der Big 5, einem kapitalen Nashorn


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Die Webervogelkolonie litt unter der enormen Hitze.
Das hielt zwar die Herren nicht von „Singen“ ab (wenn man das so nennen will)


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Und auch gebaut wurde noch


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Aber die Küken in den der prallen Sonne ausgesetzten Nestern litten sichtlich und strecken hechelnd die Köpfe zur Abkühlung hinaus.
Da fällt bestimmt ab und an auch mal eins runter.


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Die blühenden Büsche der Lodge waren ein Dorado für Schmetterlinge


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Nach dem Abendessen trafen wir uns noch alle am Grillplatz, um den Sonnenuntergang gemeinsam zu bewundern und einige Cocktails zu mischen – und zu trinken


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Auf dem Weg zum Zelt begegnete mir wieder so eine hübsche Ameisenjungfer


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Und als Highlight der für die Region endemische hübsche kleine Gecko Rhoptropus barnardi


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Um 5 gings am nächsten Morgen weiter…also war nun schlafen angesagt.
Bis dann…..

twuschel 29.04.2023 13:35

Schön:D
bin gespannt wie`s weitergeht:top:

kiwi05 29.04.2023 13:57

Das Spektrum an Tieren, die Ingos Blick und Kamera nicht entgehen ist schon erstaunlich.:top:

roadrunner56 29.04.2023 14:04

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2274401)
Ich sehe schon, es wird Euch langsam nun doch langweilig.

Mir jedenfalls nicht. Ich lese mit und warte immer gespannt auf die Fortsetzung.
Als wir 2018 in Namibia waren, hatte es viel geregnet und im Etosha-NP stand überall Wasser.
Am Okaukuejo-Wasserloch ließ sich nicht ein einziges Tier Blicken.

Viele Grüße
Peter

KSO 29.04.2023 16:48

Bitte weiterhin so ausführlich und Abwechslungsreich weiter machen. :top:

ingoKober 29.04.2023 16:52

Danke Euch...Der aktuelle Irlandbericht erinnert mich allerdings daran, was ich Euch hier so an pikanten Details vorenthalte. Ich kann halt nicht so lebhaft erzählen, wie Dana. Ich habs eben mehr mit den Viechern.

Aber anlässlich von Toms Bemerkung .....

Zitat:

Zitat von Tom D (Beitrag 2274422)
Erwähnenswert finde ich auch noch die Story in dem Pub. Dominik als Vegetarier bestellte einen Veggie-Burger. Der kam dann mit einem Streifen Bacon auf dem Fleischpaddy. Voll Veggie :roll: Ob das Paddy selbst vegetarisch war, ließ sich auch nicht zweifelsfrei belegen. Eine gewisse Restunsicherheit blieb. Dominik wurde im Laufe der Woche immer mal wieder gefragt, ob er auch seinen Baconstreifen zum Essen bekommen hat :)


Möchte ich zumindest diese wiederholt erlebte Anekdote nachholen:


Auf die Frage, ob es auch vegetarisches Essen gibt, erhält man in Namibia meist die Antwort:

"Aber natürlich, wir haben das Gericht auch mit Hühnchen."

Hühnchen -und auch Schwein- gelten in Namibia nicht als Fleisch.
Echtes Fleisch ist Wild und Rind. So ist das nunmal!

Dana 29.04.2023 17:15

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2274428)
Danke Euch...Der aktuelle Irlandbericht erinnert mich allerdings daran, was ich Euch hier so an pikanten Details vorenthalte. Ich kann halt nicht so lebhaft erzählen, wie Dana. Ich habs eben mehr mit den Viechern.

Das ist doch total wurscht!! Deine Bilder sprechen doch für sich! :umarm:

Ich habe allerdings beschlossen, sowohl diese Afrikareise als auch die diversen Makutsis von Manfred in der Gruppe als auch hier erst zu gucken/lesen/kommentieren, wenn ich mit Irland durch bin. Das zu mischen, ist für mich total schwierig.

Ich sach dann hinterher was, sowohl hier als auch in Whatsapp zu Manfred. =)

LucasMaria 29.04.2023 17:23

Hallo Ingo,
ich bin wieder zurück aus Namibia und werde mir jetzt alles durchlesen. Einige Deiner Stationen kommen mir jetzt bekannt vor. Ich hatte eine tolle Reise die am Ende durch einen technischen Defekt am Flugzeug nochmals um fünf Tage verlängert wurde :).
Gruß Benedikt


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