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Vera aus K. 01.11.2022 02:08

Sodele, nun habe ich endlich mal etwas Zeit gehabt, ein paar Ergänzungsbilder zu Ingos schönem Bericht herauszusuchen. :oops:

Für mich war es das erste Mal, dass wir von Johannesburg aus nicht geflogen, sondern mit einem dieser 12-sitzigenToyota Busse weitergefahren sind, die abertausendfach in einheitlichen weiß die Straßen füllen. Eine schöne Alternative, denn man sieht einfach mehr vom Land!

Ein größerer Teil der Strecke geht über eine autobahnähnlich ausgebaute Straße und am Rastplatz gibt es die gleichen Rücksichtslosigkeiten auf Rolli-Parkplätzen wie bei uns. Die Hinweise darauf sind aber etwas drastischer. :cool:


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Ihr erinnert euch sicher an das Foto, das Ingo schon gezeigt hat mit den Urinalen im Vordergrund und den Büffeln im Hintergrund? Dieser scheusslich steppenähliche eingezäunte Bereich ohne jeden Baum und Strauch scheint aber dennoch zum Erinnerungsfoto zu reizen. Wir haben uns dort jedoch nur so lang wie unbedingt nötig aufgehalten; schließlich wollten wir so schnell wie möglich an unserer Lodge ankommen.


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Passagiere auf der Ladefläche und Menschen, die Kilometer um Kilometer an der Straße entlanglaufen sind in Südafrika an der Tagesordnung. Für uns gehörten diese Eindrücke zu den ersten Wahrnehmungen, die uns klar machten, dass wir „in der Fremde“ angekommen waren (Zitat Omi).


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Der zweite Abschnitt war landschaftlich eindeutig attraktiver und führte uns schon bald durch die Felsen der Drakensberge.


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Angekommen auf Thornhill! Etwas übernächtigt, aber in der Abendsonne vom Hochsitz aus auf den Busch zu blicken, entschädigt bereits ein wenig für die Anstrengungen der Anreise. :)


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Schon der erste Tag im Kruger Nationalpark war erneut ein tolles Erlebnis! Noch vor Sonnenaufgang ging es los, und die ersten Sichtungen waren noch vom Morgendunst durchzogen.


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Von der seltenen Sichtung eines Honigdachs hat Ingo euch schon berichtet. Fotografisch kann ich da nur dokumentarische Bilder bieten. Es ging blitzschnell, und bei fast allen Fotoversuchen hat sich der AF im Buschwerk vor dem Dachs verfangen. Aber wir haben ihn gesehen!!!


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Hier mal ein Grau-Toko – deutlich unscheinbarer (und deutlich seltener) als die Rot- und Gelbschnabel-Tokos mit ihren auffallend gefärbten Schnäbeln.


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Für heute nur noch drei Tiere, denen man deutlich ansieht, dass das Leben in freier Wildbahn teils mit erheblichen Blessuren einhergeht:

Nyala Bullen belassen es beim Wettbewerb um die Weibchen zumeist bei einem eindrucksvollen Imponiergehabe, das teilweise auch als „Tanz der Nyalas“ bezeichnet wird. Dabei bewegen sich die Bullen minutenlang im Zeitlupentempo umeinanderherum und während sie versuchen, selbst möglichst groß und kräftig zu wirken, schätzen sie gleichzeitig ein, wer von beiden der Stärkere ist. Meistens genügt dieses Ritual, um den Sieger zu bestimmen, und der Unterlegene trollt sich. Nur selten kommt es bei etwa gleichstarken Kontrahenten tatsächlich zum Kampf, der dann auch sehr heftig ausfallen kann. Auf diese Art hat vermutlich unser Nyala Bulle hier einen Teil seines Horns verloren:


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Wie diese Büffel-Kuh ihr komplettes rechtes Horn verloren hat, wäre meinerseits komplette Spekulation. Auf jeden Fall sieht sie aus, als hätte sie bereits einige Jahre auf dem mittlerweile recht knöchernen Buckel.


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Bei diesem Zebra Hengst schaut euch doch bitte mal das Hinterteil genauer an. Da läuft eine Narbe von der Wirbelsäule über die komplette Kruppe bis runter, und die Streifen haben einen Versatz, als hätte man zwei Stücke Stoff unsauber zusammengenäht. Diese Wunde muss von einem Löwenangriff stammen, dem das Zebra aber offensichtlich im letzten Moment entgangen ist. Der kann wirklich zwei mal im Jahr Geburtstag feiern. :top:


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Soweit mal für heute. Ich geb mir Mühe, die Tage noch etwas mehr zu zeigen. :)

Schlumpf1965 01.11.2022 08:37

Da ist sie... schön Vera, dass du uns jetzt auch mit deinen Bildern verwöhnst :D

ingoKober 01.11.2022 11:34

Schön Vera, dass Du jetzt auch dazukommst. Und auch noch mit ganz besonderen Bildern. Das Zebra mit der beeindruckend gut verheilten riesigen Wunde ist schon ein einzigartige Dokumentation :top:
Auch nicht schlecht, mich mal selber im Bild zu sehen ;)
Deine Beiträge nehmen mir auch ein wenig von den Zeitdruck für meinen jeweils nächsten Beitrag. Kann ich, wie man merkt, momentan gar nicht so regelmäßig händeln.
(Aber Bilder von Hippo Hide Beobachtungen sind immerhin schon rausgesucht und verkleinert.)
Also bitte weiter so! :top::top:

Viele Grüße

Ingo

Ditmar 01.11.2022 12:19

Hi Vera, das S/W Foto ist ja richtig gut für ein Poster geeignet. :top:
Gefallen mir die Bilder.

ingoKober 02.11.2022 18:26

Dank Home Office bleibt mir endlich zwischen Job und Tanztraining ein wenig Zeit, hier weiter zu machen.
Heute fange ich an, den Hippo Hide vorzustellen. Das ist das „Hauswasserloch“ von Makutsi. Dicht am Camp, mit einem großzügigen Hochsitz davor. Da es eben nicht IM Camp ist, darf man gemäß der strengen Makutsiregeln aber natürlich nicht zu Fuß hin, sondern muss sich fahren lassen. Dann kann man dort eine oder auch zwei Stunden verbringen, bis man wieder abgeholt wird. Mehr als acht Leute dürfen dort nicht gleichzeitig sitzen. In früheren Jahren haben wir einen Besuch deshalb oft aufschieben müssen. In diesem Jahr waren wir die meisten Male allein da. Wobei Birgit oft nicht mitgefahren ist, da sie – zu Recht- argumentierte, dass man von unserer Terasse aus zu jeder Zeit mehr Großwild sah, als vom Hippo Hide aus.
Aber es herrscht dort halt auch eine so nette Atmosphäre. Ich sitze gern einfach so auf dem Hippo Hide und lese. Wenn ein interessantes Tier vorbeikommt, gucke und knipse ich, wenn nicht auch gut.
Aber kommen wir zu den Bildern. Hier erstmal der Hippo hide selber und was man von dort aus so im Blick hat.
Hier kommt man mit dem Auto an:


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Die obere Etage


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Die untere

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Und das ist der Blick nach draussen mit „blühtem“ Auge, wie Rob sagen würde. Und zwar von links nach rechts:



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Immer zu sehen, mal mehr, mal weniger gut, ist Franz. Das dortige Nilkrokodil…ob es aber in all den Jahren immer das selbe ist?


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Ebenfalls immer zu sehen sind die gezähnelten Pelomedusen (Pelusius sinuatus). Früher saßen sie oft als Hut auf dem Kopf des anwesenden Hippos oder nutzten dessen Rücken als Insel. Aber seit der Stammgasthippobulle verstorben ist, kommt kaum mal ein Nilpferd vorbei und die Schildkröten müssen sich andere Sitzplätze suchen.


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Diese hat immerhin einen Ersatz“Kopf“ als Sitzplatz gefunden.


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Auch Streifenskinke (Trachylepis striata) findet man fast immer direkt im oder am Hippohide


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Schaumnestfrösche, Chiromantis xerampelina, sind zwar auch immer präsent. Im Winter sieht man sie aber nur ausnahmsweise mal, da sie sich dann versteckt halten.


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Der arme Kerl hier hat übrigens Glück gehabt. Ich wollte mich mit der Hand an einer Ecke abstützen, da merkte ich, dass es dort glitschig war. Ich habe es gerade noch so geschafft, den Frosch nicht platt zu drücken.


Ebenfalls Stammgäste sind die Nilwarane


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Und seit 2010 sehe ich immer genau einen Grünrückenreiher am Hippo Hide


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Ob es immer der selbe ist?

Soviel zu denen, die genauso Stammgäste am Hippo Hide sind, wie wir selber.
Wer ansonsten so zum Trinken vorbeikommt, das bekommt Ihr im nächsten Beitrag gezeigt.

Viele Grüße

Ingo

Andronicus 04.11.2022 11:10

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2255995)
...
Deine Beiträge nehmen mir auch ein wenig von den Zeitdruck für meinen jeweils nächsten Beitrag. Kann ich, wie man merkt, momentan gar nicht so regelmäßig händeln.
(Aber Bilder von Hippo Hide Beobachtungen sind immerhin schon rausgesucht und verkleinert.)
...

Nö, Zeitdruck brauchst Du nicht zu haben.

:beer:

Wenn Deine Beiträge kommen, dann freue ich mich :top:

ingoKober 05.11.2022 20:23

Oft tut sich am Hippo Hide scheinbar stundenlang so gar nichts. Wenn man aber genau hinschaut, findet man immer irgendwelche Vögel. Natürlich oft im Gebüsch versteckt oder maximal entfernt am anderen Ende des Tümpels. Aber immerhin…..
Ich stell einfach mal einige Gäste vor:

Gelbbauch Bülbül


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Kap Glanzstar


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Den Chinspot Bati kennt Ihr ja schon. Hier ein Herr.


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Einmal flog ein Gelbschnabel Tokko vorbei


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Und einmal konnten wir beobachten, wie der Grünrückenreiher eine etwas zu groß geratene Tilapia runterwürgte.
Natürlich im Schatten und so weit wie möglich entfernt:


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Hat ihn….


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Noch weiter weg am Wladrand saß einmal ein Graufischer


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Mausvögel, Glanzflügeltaube und Mosambikgirlitz beim tringen


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Der Weissrückenreiher, eine Nachtreiherart, war ein Highlight, da die Art selten ist, sehr versteckt lebt und ers wenig erforscht ist.


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Hier ein Weißbauch Nektar Vogel


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Und natürlich darf der Go Away Bird, aka Grauer Lärmvogel, nicht fehlen


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Soweit zu den Gefiederten. Weitere Hippo Hide Gäste folgen.

Viele Grüße

Ingo

Mainecoon 05.11.2022 21:20

Eine wunderschöne Vogelwelt, manchmal auch etwas schräg, wie der Go away beweist: Auf dem letzten Foto ist er schon sehr steil...:D!

Toll, dasss Dir die Sichtung des Weißrückenreihers gelungen ist! Weißt Du zufällig, warum er so heißt, wo sein Rücken doch alles andere als weiß ist?

Für mich spektakulär die Reihe mit dem fressenden Grünrückenreiher. Gibt es das auch bei Vögeln, dass sie an zu großer Beute ersticken? Oder haben sie die Möglichkeit, sich des Brockens zu entledigen, indem sie ihren Würgereflex aktivieren, mit dem sie ihre Jungen füttern?

Viele Grüße

Mainecoon

ingoKober 05.11.2022 21:46

Das Männchen des Weissrückenreihers hat zur Balzzeit auf dem Rücken weisse lange Schmuckfedern. Daher der Name.
Auch Reiher sind nicht vor dem Ersticken an ihrer Beute sicher, Sie müssen es halt richtig einschätzen...und das können sie in aller Regel. Sie bekommen auch viel größere Brocken herunter, als man meint.
Aber manchmal passiert auch etwas. Rauswürgen geht oft nicht bei Fischen, weil sich dann die Flossenstacheln bremsend einbohren.

https://search.library.wisc.edu/digi...DLLTOTI33GFW8H

Kürzlich habe ich irgendwo


...ach ja, hier: https://image.geo.de/30156658/t/AJ/v...pg--89383-.jpg


ein Foto eines Graureihers gesehen, dem im Flug ein Schlangenaal durch ein Loch im Kropf nach aussen kroch.
Das ist im übrigen weniger ungewöhnlich, als man meint, sondern eine bekannte Befreiiungsstrategie von Schlangenaalen. Lebend verschlucken ist riskant, denn sie bohren sich mit Ausdauer frei.

Viele Grüße

Ingo

Reisefoto 06.11.2022 02:40

Da ist ja wieder eine Menge schöner und interessanter Bilder zusammengekommen!

Ich staune auch immerwieder, was Reiher so in sich hineinstopfen. Bei einer Möwe in Neuseeland habe ich beobachtet, wie sie einen riesigen Aal in sich hineinschlang, aber die letzten Zentimeter nicht mehr passten. Dann hat sie den ganzen Aal wieder ausgewürgt.


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