Zitat:
Zitat von Giovanni
(Beitrag 2189200)
Das halte ich für die größte Lüge im Geschäftsleben, jedenfalls in technischen Bereichen.
Der vermeintlich eingesparte Aufwand rächt sich zigfach durch erforderliche Nachbesserungsmaßnahmen und enttäuschte Kunden. Abgesehen davon, dass bereits das Verhältnis 20/80 meilenweit weg von jeder realistischen Aufwandskalkulation ist.
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In den 08/15 Bereichen, egal ob Haushaltsgeräte, Autos, Möbel oder sonstigen Kram, magst du Recht haben. Was passiert, wenn man am falschen Fleck spart, sieht man bei verschiedenen Autofirmen oder auch besonders drastisch bei den aktuellen Problemen, mit denen Boeing derzeit zu kämpfen hat.
Bewegt man sich allerdings in technologische Grenzbereiche explodiert der nötige Aufwand geradezu, um die letzten paar % an Leistung heraus zu holen. Das trifft mit Sicherheit auch auf die aktuellen Spitzenkameras zu. Will man einen schnelleren Verschluss oder besseren Stabi, so müsse die Bewegungen und damit die Beschleunigungen wesentlich schneller werden.
Damit steigen auch wieder die Kräfte und damit die Belastung der Materials. und Ruck zuck ist man bei irgendwelchen, nur schwer zu verarbeitenden Materialien wie Titan oder gar Beryllium.....
Oder man baut einen elektronischen Verschluss.....
Im Maschinenbau abseits der Massenware aus Osteuropa oder Fernost und vielleicht den immer wieder kehrenden Montagestraßen der Massengüterfertigung sieht es doch ganz genau so aus.
Da deren Kunden auch immer schnellere, breitere oder genauere Anlagen fordern, bewegt man sich dort oft in den absoluten Grenzbereichen der Fertigungstechnik und muss auch sonst mit allen Tricks arbeiten. Nur so kann man als Sondermaschinenbauer auf einen globalen Markt bestehen.
Bei den dort herrschenden Stückzahlen sind natürlich Nachbesserungen beim Kunden normal, aber bei Tagessätzen von 2000 € und mehr (+Anreise) achtet der Chef schon aus Eigennutz darauf, dass nicht allzu viel daneben geht........
Und glaube mir, ich weiß, wovon ich rede, das ist mein tägliches Geschäft.