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BeHo 23.07.2016 18:00

Zitat:

Zitat von Randomdude (Beitrag 1838454)
[...]Wenn ich als Zeuge mehrere Personen mit Gewehren rumlaufen und schiessen sehe,
würde ich mich am nächsten Tag schon wundern, wenn ich in der Zeitung lese, das war nur ein Einzeltäter mit einer Pistole.

Ich bleib bei merkwürdig.

Wo sind diese "Zeugen"?

Ich denke, dass entsprechenden Hinweisen nachgegangen wurde bzw. wird. Dass es ein Einzeltäter war, scheint mir plausibel. Die Behörden werden aber garantiert noch weiter ermitteln und Hinweisen nachgehen.

Bei Twitter und Co. treiben sich leider auch ziemlich viele Idioten rum, die absichtlich Unsinn schreiben. :flop:

Apropos Zeuge: Ich hatte schon mal eine Aussage zu einem Unfall Auto vs. Passantin gemacht, und konnte direkt nach dem Unfall noch nicht mal sicher sagen, in welcher Richtung die Passantin die Straße überquert hatte. Da wurde mir zum ersten mal so richtig bewusst, wie wenig Verlass auf eigene Erinnerungen sind, wenn man emotional beeinflusst ist (eine Sekunde langsamer, und ich wäre selbst überfahren worden).

Mein Beileid gilt allen von dieser Wahnsinnstat betroffenen Angehörigen und Freunden der Todesopfer. Den Verletzten wünsche ich eine möglichst schnelle Genesung.

steve.hatton 23.07.2016 18:07

Augenzeugen sind prinzipiell problematisch, man sieht zwei Polizisten mit MPs und glaubt es sind "Langwaffenträger", identifiziert diese aber nicht als Politizisten, es fahren ein zwei "tiefergelegte Klappenauspuff-Fahrzeuge" durch die Innenstadt und schon glaubt man Schüsse gehört zu haben....

Verhindern kann man die Taten solcher Einzeltäter wohl nie, in der Halle in der ich meinen IHK Abschluss in HAnnover gemacht habe, fand am Tag darauf eine Hochzeit statt und ein "unberücksichtigter Libehaber" erschoss die Braut bei der Feier....

Ich denke da kann man sich in "Terrorstimmung" reden oder eben statistisch "nüchtern" die Ereignisse runterrechnen....vgl. Verkehrstote zu Anschlagstote.

Dennoch ist jeder Tote zu viel und die Problemtik einer vermeintlich auswegslosen Situation vieler Menschen kann in Gewalt ihr Vertil finden.

BeHo 23.07.2016 18:11

Vor allem, wenn man weiß, dass gerade nach Bewaffneten gesucht wird.

Dana 23.07.2016 18:21

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1838463)
Ich denke da kann man sich in "Terrorstimmung" reden oder eben statistisch "nüchtern" die Ereignisse runterrechnen....vgl. Verkehrstote zu Anschlagstote.

Die nüchternen Statistikzahlen berücksichtigen aber einiges nicht, wie die sozialen Komponenten, die Gefahren der Trittbrettfahrer und die Tragweite der Einzeltaten.

Es mag statistisch dasselbe sein, ob ein Flugzeug durch Unfall abstürzt und 200 Leute sterben, oder ein depressiver Pilot die Menschen in den Tod fliegt. In der Art und Weise ist es aber absolut nicht dasselbe.

Verkehrsmittel werden immer sicherer aufgrund von Unfällen. Straßenecken werden entschärft, Gefahrenzonen markiert. Alles bei Amok und Terror nur schwer möglich. Nüchterne Zahlen helfen hier also nicht wirklich weiter und verharmlosen meiner Meinung nach nur. Ich weiß, du wolltest nicht sagen "guckt doch mal, im Verkehr sterben viel mehr, was wollt ihr also?", aber genauso wie an Schadensprävention im Verkehr gearbeitet wird, so sollte dies auch bei Amok und Terror passieren.

Durch bessere Unterstützung, durch Auffangen, durch Aufklärung, durch Einrichtungen, die genau dies bewerkstelligen. Integration/integratives Wohnen, tolerant, aber einladend und auffordernd, Aufmerksamkeit, weniger Menschen, die durchs Gitter fallen. Lieber Gelder in gut geschulte Streetworker und soziale Einrichtungen (zB Jugendheime und Nachmittagsbetreuung) stecken als in große Schutzmechanismen und Kameras an jeder Straßenecke...

Und ja, das kratzt gerade böse an der Oberfläche. Aber das detailliert durchzugehen, würde Tage füllen.

eac 23.07.2016 18:36

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1838470)
Verkehrsmittel werden immer sicherer aufgrund von Unfällen. Straßenecken werden entschärft, Gefahrenzonen markiert. Alles bei Amok und Terror nur schwer möglich.

Das wirft die meiner Meinung nach interessanteste Frage in diesem Fall auf: Wie kommt ein 18 jähriger Jugendlicher in Bayern an eine Knarre und mindestens 40 Schuss Munition? Wurden nicht vor einiger Zeit nach den letzten Amokläufen in Deutschland erst die Waffengesetze deutlich verschärft, um den Waffenerwerb deutlich zu erschweren?

Sennaspy 23.07.2016 18:45

Ich würde mal mutmaßen, dass die Waffe nicht legal erworben wurde.
Das ist dann mit keinem noch so scharfen Waffengesetz zu unterbinden.

Ernst-Dieter aus Apelern 23.07.2016 18:45

Diese Frage ist sehr wichtig und wird sicherlich mit Nachdruck nachgegangen werden.
Die Quelle der Waffen muß rausgefunden werden.

BeHo 23.07.2016 18:54

Mit illegalen Quellen kenne ich mich nicht so aus, aber dass es davon etliche gibt, ist einfach so und auch nicht zu vermeiden.

Da helfen auch keine noch strengeren Waffengesetze.

hpike 23.07.2016 19:00

Es waren übrigens 300 Schuss Munition die bei ihm gefunden wurde. Da stellt sich nicht nur die Frage woher das Zeug kommt, sondern auch wie er das finanzieren konnte. Die sind nämlich ein kleines Vermögen wert. Erschreckend finde ich zudem, das die Opfer alle erst zwischen 14-20 Jahre alt sind. Er hat bewusst junge Menschen getötet. Furchtbar.

a1000 23.07.2016 19:10

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1838411)
Wer wird denn radikal oder zum Amokläufer?

Ich würde einen Amokläufer und einen Radikalen nicht gleichsetzten.

Zitat:

Zitat von *thomasD* (Beitrag 1838415)
Der Name spielt keine Rolle, die Herkunnft in diesem Fall auch nicht.

Ob die Herkunft hier eine Rolle spielt, wissen wir noch nicht. Iraner sind ja meistens Schiiten , er dürfte sich z.B. von Sunniten bedroht fühlen. Vielleicht hatte er auch schon Konflikte mit denen?
Klar, nur Spekulation. Aber die Gründe kennen wir noch nicht. Deshalb ist es m.M.n. noch viel zu früh irgendetwas ausschließen zu wollen.

Und wer weiß, vielleicht ergibt sich am Ende noch ein völlig unerwartetes Bild.

Viele Grüße


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